1847 / 198 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

6 . 2

eiben Fürstenthümer Hohenzollern⸗ wie das Git em e 8 ern, n Die Seeflächen des Gou⸗ Hechingen un. Cizch hien Raum von 5, as geogr. D. M. vernements St. —— einen Raum von 45, 145, des Gouverne⸗ 2 Livland von 27,89 S. Meil. ein. In den erwähnten A Gouverne⸗ deren esammtes Arcal nach der neuen Landes ⸗Vermessung 6769,80 . Heil. ben igt, nehmen die großen Wasserspiegel der Seen einen Naum von 595, 8s O. Meil. oder beinahe ein Elstheil des ganzen Flächeninhalts m und kommen demnach dem Flächenraume desl Königreichs Sachsen, des Großherzogthums Braunschweig, des Herzogthums Sachsen⸗Meiningen-⸗ Hildburghausen, der drei anhaltischen Herzoögthümer, der Fürstenthümer a KLiechtenstein, Reuß älterer und jüngerer Linie, Lippe-Detmold ind Schauenburg, Schwarzburg⸗Sondershausen und. Rudolstadt, Hohen- zollern⸗ hechingen und Sigmaringen, der Landgrafschaft Hessen Homburg Ind der 4 freien Städte Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt a. M. genau an Größe gleich.

Die übrigen Vermessungen im Innern der Gouvernements übergehen wir für den Augenblick, indem wir später noch Gelegenheit finden werden, darauf zurückzukommen. Am Schlusse unseres heutigen Aufsatzes stellen wir nur 294 mit wenigen Worten die Hauptergebnisse zusammen, welche hin= sichtlich der Volks Dichtigkeit oder der sogenannten relativen Bevölkerung auf Grundlage der durch die neueste Volkszählung ermittelten absoluten Bevölkerung und jener 1 . sich herausgestellt haben. Ordnen wir diese 37 Provinzen nach dem Grade ihrer Volks-Dichtigkeit, so kamen

Bewohner auf eine auf eine O. Werst.

———

32 48 Tula . 46 odolien 45

Kurland Volhynien

Mohilew .. Livland

Witepsk

Pskow Bessarabien Esthland

St. Petersburg. Jekaterinos law.

Wladimir Tscherni Worone

Cherson Taurien Nowgorod Land der Don⸗ schen Kosaken. Smolensk U Olonezʒ . Im äußersten Norden und Süden des Reiches war die geringste, in den Centralprovinzen Groß Rußlands und in Klein⸗Rußland die größte relative , Die Ostseeprovinzen mit Einschluß von St. Petersburg standen der Volks -Dichtigkei; nach so ziemlich in der Mitte, neigten sich

doch aber mehr zu den geringbevölkerten Provinzen hin. In Olonez leb⸗ ten nur 109 Individuen auf dem Raume einer deutschen Geviertmeile, die Provinz war nach Verhältniß 21 Mal dünner bevölkert als diejenige Pro= vinz, in der die ehemalige Haupt- und Residenzstadt der uff l Zaren liegt. Da hier indessen die Bevölkerung der Kapitale von einem solchen Einfluß ist, daß wir kein deutliches Bild von der Volks⸗Dichtigkeit des Gouvernements gewinnen, so wäre es zweckmäßiger, die Provinzen Olonez und Tula oder Podolien sich gegenüberzustellen, welche letzteren beiden eine verhältnißmäßig 20 Mal dichtere Bevölkerung haben, als die erstgenannte . Tula und Podolien sind hinsichtlich der Volks⸗Dichtigkeit, so wie

insichts der Gleichmäßigkeit, in der Vertheilung der Bevölkerung die her⸗

1454

vorragendsten Provinzen des gesammten russischen Reiches und sind in bei⸗ . mil unseren 2 le, e, Stralsund

und Siettin zu vergleichen, woselbst nach der Volkszählung zu Ende des

ere. 1843 resp. T224 und 21685 Einwohner auf dem Raum einer deut-

chen Geviertmeile lebten. man

r. J. A.

Der Viehstand mir ,. in den Jahren 1844 und 1847.

Die am 1. Januar d. J. vorgenommene Aufnahme des Viehstandes in Württemberg hat im Ganzen ein erfreuliches Ergebniß geliefert, indem sich bei derselben gegen die letzte Zählung theilweise nicht unbedeutende Zunahmen herausgestellt haben. Nur bei der Schweine⸗ und Bienenzucht ist aus naheliegenden Ursachen eine Verminderung eingetreten. Die Ergebnisse der Aufnahmen auf den 1. Januar 1844 1842 waren nämlich folgende:

Pferde über 2 Jahren ... serde unter 2 Jahren... ind vieh:

Ochsen und Stiere... 125,874 118, 153 Kühe . 416, 144

Schmalvieh 3 281,922

Esel 566

Schafe: 3 75,649

( 387, 00 132022 136,350 187, 099 139085

15392 12396 29,976 38,690

S8, 327 16,922

S9 632 15, S55ỹ

eg um 1

23 Kr. zugenommen.

Vermischtes.

Würzburg, 9. Juli. (A. 3.) Der hiesige Schweizerei⸗Pächter Schlier, ein in der rationellen Landwirthschaft äußerst erfahrener und als solcher in gatz Deutschland anerkannter Mann, hat in Betreff der Aufspei⸗ cherung des Getraides und der Anlegung großer Magazine zwei Vorschläge

emacht; der erste betrifft die Anlegung von Silos oder unterirdischen etraide⸗Magazinen, die nach seiner Meinung den vielfachen Vortheil vor den oberirdischen haben, daß sie weniger Herstellungskosten bedürfen, daß

das aufgespeicherle Getraide in ihnen durchaus keiner besonderen Pflege be⸗ darf, daß man namentlich eine ahn ne , viel größere Getraidemasse in ihnen aufspeichern und auf viel längere Zeit ohne Verlust aufbewahern kann. Schlier zeigt, daß ein Silo mit 9000 Kubitschuh innerem Raum für hundert 2. Getraide nur 700 10900 Fl. Herstellungskosten erfor⸗ dert, während ein oberirdisches Getraide⸗Magazin, das dieselbe Quantität aufnehmen könnte, 7— 9000 Quadratschuh Bodenfläche einnehmen, 3 4 Stockwerke hoch sein und 6— 90090 Fl. kosten müßte. In 50 Silos, jeder mit 18,000 Kubitschuh innerem Raum, könnten also nach und nach für eine halbe Million Seelen der ganze halbjährige Bedarf (6 10 Scheffel jährlich für die Familie) , , sein. Im Jahre 1833 wurde berens auf dem Schweizerei⸗Walle in Würzburg ein solcher Silo errichtet und gefüllt. Von 446 Scheffeln Korn, die damals dort magazi— nirt wurden, fanden sich nach der Ausleerung des Silo im Oktober 1814 428 Scheffel ganz gut, 18 Scheffel etwas leichter und 22 Scheffel müch⸗— zig. Trotz diesem so äußerst günstigen Resultat wurde, wie sich Schlier beklagt, auf dem Landtage von dem treffenden Neferenten der Versuch als mißluͤngen aufgeführt, vermuthlich deswegen, weil dem Referenten von den 95 pCt. guten Getraides nur einige, von den 5 pCt. mangelhaften Ge⸗ traides viele Muster eingeschickt worden waren und sich auf diese Weise ein Mißverständniß der Quantität des verdorbenen Getraides ergab. Die zweite Hälfte des Vorschlags enthält den Plan zur Errichtung der Ge—= traide⸗Magazin--Anstalten, durch welche sowohl verhindert werden würde, daß die Getraidepreise zu sehr herabgehen, was Kreditlosi keit und Armuth der Bauern herbeiführe, als daß sie zu sehr steigen. Nach den Grundzügen dieser Projelte sollen zehn bis vierzig Prozent der jährlichen Aerndte nach Abzug des Selbstbedarfs aufgespeichert werden, der Produzent auf sein Frucht- Kapital Zinsen oder Vorschüsse erhalten, bis die Preise ein= mal in Mangeljahren die doppelte Höhe der Durchschnittspreise erreichen, dann sollen die Magazine geöffnet werden. In diesem Theil ist Schlier weniger ausführlich und giebt selbst über die nähere Einrichtung der Ma— gazin-Anstalten nichts Bestimmtes an.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Koblenz, 10. Juli. (Rh. B.) Nach einer zwischen der französischen Nordbahn und rheinisch⸗belgischen Eisenbahn mit der köl—⸗ nischen Dampfschifffahrts Gesellschaft abgeschlossenen Convention fin⸗ den nunmehr direkte Einschreibungen von hier aus resp. der Agentu— ren der kölnischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft nach Paris und um— gekehrt von da hierhin statt, und nicht nur ist hierdurch die Reise hinsichtlich der Bequemlichkeit, sondern auch der Preise, sehr erleich⸗ tert, so daß ein Passagierbillet von hier nach Paris auf dem zweiten Platze nicht mehr als 14 Rthlr. und etliche Groschen, und auf dem ersten Platze 19 Rthlr. kostet.

Heilbronn. Im Monat Juni wurden durch die Neckar— Dampfböte befördert: 3953 Personen, Einnahme 4060 Il. 26 Kr., an Frachtgütern 933 Ctr. Einnahme 42331. 34 Kr., Total⸗Einvuhme 1484 Fl.

erlin-Stettiner Eisenbahn.

Frequenz auf der Haupt- und Zweigbahn im Monat Juni er- 43,852 Personen, davon Einnahme ... 39, 144 Rihlr. 9 Sgr. 1 Pf. 214,708 Cir. Güter 6 Extraord K

Summe S3, 775 Khlr. gr. 7 Pf. gegen die Einnahme im Juni 1846 von 59,369 KRrhilr. also mesir , 695 Rthlr.“

Bekanntmachungen.

696 Nothwendiger Verkauf.

Die im Dramburger Kreise belegene und im Hypo- thekenbuche Nr. 2. Fol. 7 bis 12. verzeichnete Spring⸗ mühle des Emil Herrmann Theodor Gollmer, abgeschäßt auf 6089 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf, zufolge der nebst Hö—⸗ pothekenschein und Bedingungen in der Registratur ein= zusehenden Taxe, soll

am 1. Februar 1848, Vorm. 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Hm e ug den 19. Juli 1847.

önigl. Land- und Stadtgericht.

584 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 7. Juni 1847. Das dem Rentier David Benas gehörige, hier in der Sebastiansstraße Nr. 20 belegene und im Hypotheken- buche von der Louisenstadt Vol. 14. No. 925. i . nete Grundstück, setichtith abgeschätzt zu 13,227 Thlr. 8 Sgr. 3 Pf., so am 12. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe nnd Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

981 L Johanne Christiane Friederike Schumann von hier, eine Tochter des Dachdeckermeisters Johann Otto Schumann allhier und dessen Chefrau Marie Marga— rethe, geborenen Petzoldts, geboren den 15. März 1754, und der als Zimmergeseil von hier weggegangene Jo—⸗ hann Augnst Tanner, ein Sohn des Jimmergesellen Johann Ulrich Tanner von hier und dessen Ehefrau Margarethe, verwitiweten Schumann, geboren am 27. Jannar 1763, welche beide, wenn sie sich noch am Le= ben befinden sollten, das 7oste Lebensjahr zurückgelegt haben würden, und von deren Musenihaltzorie sein län= ger als 40 Jahren keine Nachrichten eingegangen sind werden, so wie auf ihren Todesfall deren (iwanige Er“ ben, auf ve Antrag des für die Abwesenden besiellten Kurators, Advokaten. Wilhelm Scharrnbeck hierfelhst hiermit edigtaliter citirt, sich zu dem auf ; den 30. November 1847, Morgens 10 uhr, vor unterzeichnetem Gerichte vor der Burg angesetzten Termine einzusinden, um ihre Rechte wahrzunehmen resp. sich als Erben zu legitimiren, widrigenfalls die ob= gedachten beiden Abwesenden für todt erklärt und über deren Vermögen den Rechten gemäß verfügt wird, die augbleibenden Erbinteressenten aber mit ihren Ansprü⸗ chen ausgeschlossen werden sollen. Braunschweig, den 28. Ollober 1816.

Herzogliches .

Frie se.

lo) y it Rr.

Auf der m son ö *

2366 90 .

jedoch i. j en verstorbenen eiße

Allgemeiner An zeiger.

zurückgezahlt, so daß dessen Erben, zu denen auch die am 25. September 1790 allhier geborene Johanne Christiane Felschke darüber zu guittiren haben.

Da der Aufenthaltsort gedachter Johanne Christiane Felschke nicht zu ermitteln gewesen ist, so wird dieselbe oder deren Erben, Cessionare, oder wer sonst in ihre Rechte getreten, hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche an diese Forderung binnen 3 . spätestens in dem

auf den 23. Oktober c., Vormitt. 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle angesetzten Termine anzumel— den und nachzuweisen, widrigenfalls sie mit ihren An= sprüchen präkludirt und ihr ein ewiges Stillschweigen wird aufgelegt werden.

Ruhland, den 6. Juli 1847.

Fürstlich Reuß ⸗Plauensches ö, . ö lle.

776 h * Daß Herr Karl August Schoen⸗— ) herr in Zwickau zum Direktor der Ober= N hohndorfer . MWnach Abgang des bisherigen Direktors Herrn C. Cohn in Leipzig erwählt und diese Wahl von demselben angenommen worden ist, wird hierdurch statutengemäß

; zur öffentlichen Kenntniß gebracht.

Cöthen, den 14. Juli 1847. Der Ausschuß der Sberhohndorfer Actien - Gesellschaft. C. Boettger, Vorsitzender.

Literarische Anzeigen. In unserem Verlage ist erschienen und in der Sor⸗

timents-Buchhandlung von D 16 trich

R eimer, Wilhelmsstr. J3, zu haben: 7790 b] Sesgi chi er eidgenössischen Bünde Vo

n 2 Des zweiten Bandes erste Lieferung. Zürich, Luzern? Unterwalden, Uri, Glarus und Schwyz bis zum Jahre 1291. gr. 8. 23 Bogen. brosch. 1 Thlr. 10 Sgr. Leipzig, Juni 1837. Weidmannsche Buchhandlung.

or v Durch alle Buchhandlungen ist zu haben:

Karte der Niedersehlesisch⸗Mär⸗

lisch . Eisenhahn nebst Zweigbahn nach n ez , . Preis 10 Sg

oõgol So eben erschien der von Sr. Maj. dem Kö-

; * nige zum Freuss. Armeemarsch bestimmte GT.

Marsch z Berliner Schüxz- zengilde, komp. vom Kgl. Musik-Di⸗rebtor

Wiprecht, Partitur 25 Sgr., arr. für Piano net

5 Sgr. . Polka - Ständchen von SC hael fo .

Männer-Quarteit Op. 14., welches im Könissstädter Theater jetzt enthusiastischen Beifall sindet und stets da capo gesungen werden muss, kostet nebst Män- ner- Quartett: Philister Wohlschmecker 20 Sgr., dito für eine Singstimme mit Piano 5 Sgr., sür Piano allein als Polka 5 Sgr.

34 Linden. Schlesinger. es Buch- u.

Musikhandlung.

177759 Einem Reisenden, der von Frankfurt a. O. mit dem heute früh 15 Uhr abgegangenen Eisenbahnzuge nach Guben abgereist war, sst auf diesem Wege, oder aber auf dem hiesigen Bahnhofe vor der Abfahrt, aus der Brusttasche ein Päckchen in Papier abhänden gekom= men, in welchem sich außer einigen Rechnungen und Notizen folgende Wechsel befunden haben, nämlich: Thlr. 3000) gezogen aus Frankfurt a. O. den 15. Juli 9 . von den Herren Breest C Gelpcke 2 Mt. dato auf Herrn Joh. Aug. Glock in Breslau an die Ordre Herrn Hirsch Freund, go0 pr. 31. Aug. auf Herren F. W. Friesner C Sohn in Breslau mit Annahme ver— sehen, pr. 2. September auf Herrn D; Löwen= 806 feld in Breslau, mit Accept versehen,

500 pr. 28. Septbr. auf Herrn Emil Gold⸗ schmidt in Breslau, ausgestellt von Herrn Ludwig Libas in Caf , girirt an Fliederbaum,

200 pr. 1. Novbr. auf Herrn Jonas Liep⸗ mann in Breslau, mit Accept versehen.

Sämmtl. sechs Wechsel von den Herren Breest C

Gelpcke aus Frankfurt a. O. am 15. Juli an Herrn Hirsch Freund indossirt.

Thlr. 1200 ausgestellt aus Breslau vom 14. Juli c. 1200 5pr. 39. September, in Leipzig zahlbar auf Friedrich Sternberg, bereits mit Aecept ien, jedoch ohne Unterschrift des Aus=

ellers, j 2000 ausgestellt aus Breslau am 3. Juni é, 1320 pr. ult. Septbr.,, in Leipzig zahlbar auf J. C. Paulig in Sommerfesd und von demselben bereits acceptirt, jedoch ohne Unterschrift des Ausstellers, .

95 auf J. C. Paulig pr. Leipziger Michae⸗ lizmeffe ausgestellt und in bianco girirt von Gebrüder Schulze, bereits mit Accept versehen

201. 1 hej , 53 3 36 6 Berlin, ausgestellt au O . von den 5 Ich J Dirds Ordre

Herrn G. Habermann und von diesem in blanco indossirt, und verschiedene auf Herren Wolff C Co. in Berlin gezogene und mit blanco Giro versehene Wechsel, so wie auch mehrere an die Ordre Herrn Hirsch Freund ausgestellte Solawechsel, deren nähere Bezeichnung spä— ter erfolgen soll.

Vor dem Ankauf dieser Wechsel wird gewarnt, auch sind bereits alle Maßregeln getroffen, den Mißbrauch unschädlich zu machen. Demjenigen aber, der das ver— lorene Päckchen mit den Wechseln entweder in Berlin im Comtoir der Herrn Breest C Gelpcke oder in Bres⸗= lau bei Herrn Hirsch Freund, am Ring Nr. 4 oder in Frankfurt a. O. beim Kaufmann Herrn Schindler, Breitestraße Nr. 13, abgiebt, wird eine Belohnung von Zweihnndert Thalern Gold zugesichert.

Frankfurt a. O., 16. Juli 1847.

778 h

In . der schönsten Gegenden des Main— gruündes, unweit der Ludwig-⸗Süd-Nord-Ei⸗ fenbahn, ist ein sehr anmuthiger Grundbesitz, bestehend aus einem Schlößchen und Nebengebäuden, mit vorzüglich schönen romantischen englischen Garten- Anlagen und großen Wald- und Park-Promenaden, einem Teiche mit Springbrunnen, nebst einigen Feldern und etwas Wiesewachs ꝛc., um 12,000 Thlr. Pr. Cour. zu verkaufen.

Dieses Besitzthum ist einer der schönsten Punkte der schwelgenden Schöpfung in dem herrlichen Fran— ken und wohl in Deuischland und den Nachbarländern. Näheres auf frankirte Briefe unter Chisfre V. 199. im Königl. Int. „Comt. zu Berlin.

6651 Guts ⸗Verkauf.

Das ritterschaftliche v. d. Busschesche Gut Rethmar, in der Königlich Hannoverschen Amtsvoigtei Ilten be— legen, welchem eine Stimme auf dem Lüneburgschen Provinzial-Landtage, auch das Patronatrecht über meh= rere . zusteht, soll aus der Hand verkauft werden.

Zum Gute gehören 3 als 2000 Morgen an Wie⸗ sen, Gärten, Ackerland, Weiden und Holzung, von de—⸗ nen die Ackerländerei größtentheils aus Weizenboden erster Klasse, im Uebrigen aus sehr gutem Roggenbo⸗ den besteht. Die Ländereien sind nach stattgehabter Theilung der Gemeinheit und Verkoppelung in festen Gränzen geschlossen belegen und von Nutzungsrechten Dritter beß n Auf dem Gute kann Bierbrauerei und Branntweinbrennerei betrieben werden und befindet sich daselbst eine starke Schäferei.

Massive Wohn- und Wirthschafts-Gebäude sind in zureichendem Maße und in gutem Stande auf dem Gute vorhanden.

Die Lage des Guts ist eine angenehme und vorthei— haste, indem dasselbe vom Bahnhofe zu Lehrte ein. kleine Stunde, von der Anhaltestelle * Sehnde aber nur 3 Stunde entfernt ist und direkte Wege vom Gute ö. beiden Orten die Verbindung des Guts mit den nach Hannover, Cie , n hiklehesml. Celle 2c. führenden Eisenbahnen herstellen.

Kaufliebhaber wollen 65 an den Ober⸗Appellations⸗ Gerichts ⸗Prolurator Wolde in Celle oder an den Jagd⸗ Secretair Dr. Friederici zu Hannover wenden.

Das ** beträgt:

2 Rthir. für 4 2 * ; 23 8 Rthlr. i Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

Sei ein zelnen Nummern wird

der gogen mil 25 Sgr. berechnet.

198.

nhalt.

Amtlicher Theil. ng 1 Bekanntmachung.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bauern. Die Umarbei= tung der Landwehr⸗Ordnung. Hohe Gäste in Kissingen. König— reich Sachsen. Abreise des Prinzen Albert. Bureau zur Nach- weisung von Arbeit und Arbeitern in Frankenberg. . thum Baden. Staatsrath Wolff in Ruhestand versetzt. Erwählung von Vorständen der Handels-Innungen und Berufung einer Central Handels Kammer. Hagelschlag. Herzogthum Sach sen-⸗Mei— ning en. Bekanntmachung wegen Forterhebung der Steuern.

DOesterreichische Monarchie. Wien. Ernennung. Garnison⸗ Wechsel. Ankunft hoher Herrschaften.

Frankreich. Pairs hof. Zeugen -Verhör; Schluß der Verhandlun—= gen. Paris. Hofnachricht. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Berathung des Pairshofes; die öffentliche Meinung über Cubieres und Teste; Budgets für die Marine und die Ehrenlegion.)

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Prinz Waldemar von Preußen. Parlaments⸗Verhandlungen: Neu⸗-Seeland⸗ Bill. Vermischtes.

Italien. Rom. Wiederherstellung der Academia de Lincri. Die Progressisten für die Juden-Cmancipation. Feier der Amnestie. Florenz. Amnestie.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Zur Literatur der Kirchengeschichte. Kopenhagen. Vers— nordischen Naturforscherr. ö e

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem bei der Gewehr⸗-Revisions-Kommission in Sömmerda an— gestellten Ober⸗Revisor Rudolph Dreyse den Rothen Adler-Orden vierter Klasse und dem dort beschäftigten Unteroffizier Sonnenburg, von der Garde⸗-Unteroffizier⸗Compagnie, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen;

Den bisherigen Kammergerichts-Assessor Eichborn zum Kammer- gerichts Rath; und

Den seitherigen Regierungs-Assessor Flottmann in Breslau zum Landrath des Kreises Landsberg a. W., im Regierungs-Bezirk Frankfurt, zu ernennen.

Der bisherige Privat-Docent, Licentiat der Theologie, br. Rae⸗ biger zu Breslau, ist zum außerordentlichen Professor in der evan⸗ gelisch-theologischen Fakultät der dortigen Königl. Universität ernannt worden.

Bekanntmachung. Post-Dampfschiff-Verbindung zwischen Stettin und St. Petersburg.

Die beiden großen eisernen Post-Dampfschiffe „Preußischer Ad- ler“ und „Wladimir“ unterhalten in diesem Jahre eine regelmäßige wöchentliche Verbindung zwischen Stettin, resp. Swinemünde und Kronstadt (St. Petersburg).

Die Abfertigung erfolgt:

aus Stettin jeden Sonnabend Mittags, nach Ankunft des ersten Eisenbahnzuges von Berlin, und aus Kronstadt je den Sonnabend Abends.

Die Ankunft findet bei günstiger Witterung sowohl in Kronstadt

als in Stettin Dienstag Abends statt.

Preu

Allgemeine

sis

Montag den 191m Juli

Berlin,

Die Ordnung, in welcher die beiden Dampfschiffe ihre Fahrten verrichten, ist k foife drr rn aus Stettin, resp. Swinemünde: der „Preußische Adler“ den 15. und 29. Mai, den 12. und 26. Juni, den 10. und 24. Juli, den 7. und 21. August, den 4. und 18. September, den 2. und 16. Oktober neuen Styls; den 22. Mai, den 5. und 19. Juni, den 3., 17. und 31. Juli, den 14. und 28. August, den 11. und 25. September, den 9. und 23. Oktober n. Styls;

der „Wladimir“

aus Kronstadt: der „Wladimir“ den 15. und 29. Mai, den 12. und 26. Juni, den 10. und 24. Juli, den 7. und 21. August, den 4. und 18. September, den 2. und 16. Oktober neuen Styls; der „Preußische Adler“ den 22. Mai, den 5. und 19. Juni, den 3., 17. und 31. Juli, den 14. und 28. August, den 11. und 25. September, den 9. und 23. Ok⸗ . tober neuen Styls. Das Passagegeld für die ganze Tour von Stettin oder Swine⸗ münde bis St. Petersburg beträgt: für den ersten Platz 62 Rthlr. für den zweiten Platz. . . 40 für den dritten Platz... 235 preuß. Cour.

In diesen Beträgen ist die Beköstigung mit Ausschluß des Weins einbegriffen. Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte. Ein Wagen mit 4 Rädern 50 Rthlr., ein Wagen mit 2 Rädern 25 Nthlr., ein Pferd 50 Rthlr., ein Hund 55 Rthlr. Güter und Kontanten werden gegen billige Fracht befördert.

Berlin, den 5. Mai 1847.

General⸗-Po st⸗Amt.

Bekanntmachung.

Obwohl das korrespondirende Publikum bereits in früheren Be⸗ kanntmachungen, zuletzt unterm 24. März d. J. darauf aufmerksam gemacht worden ist, wie nothwendig es sei, daß auch bei den soge⸗ nannten Stadt-Briefen (Briefe, welche der Stadtpost zur Besorgung an hiesige Einwohner übergeben werden) der Adressat deutlich und bestimmt und dessen Wohnung genau nach Straße und Hausnummer angegeben werde, so unterbleibt dies doch noch immer bei einer nicht unbedeutenden Zahl von Briefen, deren Bestellung dadurch erschwert und verzögert, zuweilen auch ganz unthunlich gemacht wird. Damit dergleichen Briefe, welche als unbestellbar sich ergeben, nicht vernichtet zu werden brauchen, werden die Absender, welche nicht im Stande sein sollten, den Adressaten und dessen Wohnung genau und mit Sicherheit zu bezeichnen, hierdurch wiederholt aufgefordert, wenigstens sich als Absender und ihre Wohnung auf der äußeren Rückseite des Briefes zu vermerken, damit ihnen solche Briefe erforderlichen Falles zurückgegeben werden können.

Berlin, den 28. Juni 1847.

General⸗Post⸗Amt.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Direk⸗ tor des Militair-Oekonomie-Departements, von Cosel, nach Schlesien.

che Zeitung.

Alle Post⸗Anslalten des Yun und Aus landes nehmen Geslellung auf dieses Slatt an, sür Serlin die Erpedition der Aig. Preuß.

eitung: gehren - Straße Ur. 567.

Insertions- Gebühr für den Naum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

1847.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

NRhein⸗Provinz. Die Königliche Regierung in Düsseldorf hat unterm 10. Juli nachstehende Bekanntmachung erlassen: „In Nr. 188 der Düfseldorfer Zeitung vom gten d. M. findet sich die von einem Comité unter dem Aten Sv. M. erlassene Einladung zu einem am Isten k. M. hierselbst zu feiernden Volksfeste, mit den darin bezeichneten politischen Zwecken. Da solche Vollsfeste nach dem Aller⸗ höchsten Patente vom 26. September 1832 und, dem dadurch bekannt gemachten Bundesbeschluß vom 5. Juli desselben Jahres (Gesetz⸗ Sammlung Seite 216 u. folg.) ungesetzlich sind, so wird hierdurch jede Theilnahme daran untersagt.“

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. In der Augs b. Abendztg. liest man: „Die vor kurzem gegebene Anzeige, daß die Landwehr⸗Ord- nung vom 7. März 1826 demnächst einer zeitgemäßen Umarbeitung entgegensehe, hat unter allen Bürgern des bayerischen Vaterlandes die freudigste Sensation erregt. Es verdiente wahrhaft dieses In⸗ stitut, das insbesondere in neuerer Zeit seine Tüchtigkeit so vielseitig bewährt hat, und das bei den letzten Unruhen in unseren Nachbar- Staaten fo hart vermißt wurde, eine seiner Bedeutsamkeit würdigere Stellung. Ein großer Uebelstand sind die vielen Ausnahmen vom wirklichen Dienst, die sich namentlich in größeren Städten die Rei⸗ cheren' durch Zahlung zu Nutze machen; dann aber dürfte auch die Emancipation von der bisherigen polizeilichen Bevormundung, wie sie der §. 31 der erwähnten Landwehr-Ordnung gebietet, als das uner- läßlichste Bedürfniß erscheinen. Unverkennbar ruht noch ein harter Druck auf diesem Institute, den wohl Jene am bittersten fühlen, die mit einem Kommando betraut sind. Durch die Freisinnigkeit unseres geliebten Monarchen werden auch diese Fesseln fallen, welche die freiere Entwickelung des Landwehrwesens seither hemmten und dem Bürger seinen 5 nicht selten sehr sauer machten. Werden ihm bei treuer und pünktlicher Erfüllung seiner Pflichten gewisse und auch nur ge⸗ ringe Vergünstigungen gestattet, wird sein Ehrgefühl angeregt, sichert ihm seine Stellung auch außer Dienst eine angemessene Achtung, so wird er, dessen Herz mit unerschütterlicher Treue an seinem Könige hängt, auch in sturmbewegten Zeiten, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen suchen, und Monarch und Staat werden von solch einem Verhältniß die sichersten Bürgschaften für Aufrechthaltung der Gesetze und der öffentlichen Ordnung erwarten dürfen.“

Am Gten d. ist Prinz Friedrich von Hessen und Prinz Christian von Holstein-Glücksburg in Kissingen angekommen. Beide sind am Sten nach Brückenau ans Königliche Hoflager abgereist, um dort einen Besuch abzustatten. Auch Graf Münch⸗Bellinghausen, der Präsidial⸗ Gesandte beim Bundestag, wurde in Brückenau erwartet, wird dann

einige Tage in Kissingen zubringen und hierauf nach Frankfurt zurück— kehren. Die neueste kissinger Kurliste enthält 20168 Gäste.

Königreich Sachsen. (L. 3.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Albert ist am 15. Juli nach Helgoland abgereist.

In Frankenberg ist, auf Anregung des dortigen Oberpfarrers Körner, durch den Gewerbe⸗Verein ein anderer Verein ins Leben ge⸗ rufen, der sich die Aufgabe gestellt hat, Arme zu unterstützen, jedoch nicht mit baaren Geldmitteln, sondern weit zweckmäßiger und nach⸗ haltiger durch Verleihung von angemessener Beschäftigung. Er hat zu diesem Zwecke ein Büreau zur Nachweisung von Arbeit und Ar⸗ beitern errichtet, in welchem Nachweisungen und Anmeldungen un⸗ entgeltlich geschehen. Mehrere, bisher unbeschäftigt gewesene arme Weber, die er mit dem nöthigen Material versieht, läßt er auf seine Kosten baumwollene Stoffe anfertigen, welche dann einige dreißig arme Mädchen unter geeigneter Aufsicht zu Bett- und Leibwäsche verar⸗ beiten; außerdem finden dieselben Kinder täglich mehrere Stunden lang unter geeigneter Aufsicht Beschäftigung auch durch andere Arten Näherei, durch Stricken, Federnreißen u. s. w. Eine kleine Anzahl älterer schwacher Personen finden durch denselben mit Treiben und

· ·

Zur Literatur der Kirchengeschichte.

Geschichte der evangelischen Kirche seit der Reforma— tion. Ein Familienbuch zur Belebung des evangelischen Gei— stes, von Dr. C. G. H. Lentz, General-Superintenden— ten in Blanckenburg. Zweiter Band. Leipzig, 18406. gr. 8.

Der zweite Band des vorliegenden Werkes, dessen ersten Band wir vor zwei Jahren (1845 Nr. 250) in diesen Blättern besprachen, hat in uns die lleberzeugung des großen Nutzens, den ein mit Klarheit und Mäßigung ab— gefaßtes Lehrbuch der Kirchengeschichte gewährt, von neuem befestigt. Solche Eigenschaften besitzt das Buch des Herrn Lentz und verbindet damit die Vorzüge der Vertrautheit mit allen Quellen zur Kirchengeschichte des acht= ö 6 und neunzehnten Jahrhunderts, ohne sich lediglich für den eigent⸗ lich gelehrten Leselkreis zu eignen, oder das beliebte Äushängeschild , für Leser aus allen Ständen“ an der Stirne zu tragen. Es ist vielmehr ein Familien- und Volksbuch in besten Sinne des Wortes und recht geeignet, die fehlende Belehrung für die zu geben, welche auf der Universität keine theolegischen Studien gemacht haben. Solcher aber giebt es eine große Anzahl in allen Ständen, denen man nicht blos ascetische oder Erbauungs— schristen darbieten darf, fondern auch die kräftigere Nahrung der . ö. eine tüchtige Wehr eben sowobl gegen die Rückschritisverfuche der einen, als . dig in le anten und zerstoͤrenden Schritte der anderen Partei. gapitñ Aischichii e Darstellung, welche recht übersichtlich in einzelne

96 geg ö. ist, beginnt mit den pietistischen Streitigkeiten im acht= zehn 9 ö. erte, welche nach beiden Seiten hin sorzfältig erläutert und n g gas en kurzen ge, Aussprüchen und Zeugnissen versehen sind. ir ,,, die Schlußworte folgen: „Einer gerechten Wür⸗ digung des Pieti . . dieser immer als eine heilsame; nothwendig Reactlon erso . z . ein einfaches, biblisches Christenthum und eine praltische Frömmigkei 46 don dem Gefühle der Sündhaftigkeit des Men⸗ schen ausging, gegenüber, der erstarrten chul ˖ Theologie ohne Lebens sast und Kraft wieder zün verdienten Geitung fam. Er ha⸗ nach dem Zeugniß der Geschichte, als eine geistige Macht, tief in seine Jeit eingegriffen, unb wie er von seiner ersten , an sich stark genug 6. mit der herrschenden iheologischen Richtung in einen nachhalligend und erfolgreichen

Kampf einzutreten; so verdankt ihm manches einzelne Herz den wärmeren Hauch des religiös -christlichen Lebens, mancher RAingefochtene den Schutz vor Verzweiflung, manches Haus die Bewahrung seiner Zucht und Sitte; und wenn späterhin Vielen nur die Form blieb, ohne den ursprünglichen Geist, oder eingeübte Redensarten von Durchbruch und Versiegelung manche Müßiggänger nährten und die Frömmigkeit zum Aushängeschild und zur Verdeckung irdischer, selbstsüchtiger Zwecke gemacht wurde, so darf deshalb die reiche Saat des Guten nicht übersehen werden, die aus dem Schoße des Pietismus aufgegangen ist.' (S. 21.

Die Stellung der evangelischen und katholischen Kirchen gegen ein- ander, die Gefahren, welche der ersteren drohten, und die verunglückten Vereinignngs⸗Versuche, das „betrübte Thorn“ und die Auswanderung der evangelsschen Salzburger führen durch mehrere Kapitel bis zu dem Grafen Zinzendorf und der Han l fen Gemeinde. Auch hier ist wieder Lob und Tadel der gelehrten und ungelehrten Gegner mit weiser Mäßigung vertheilt, die Urfachen des raschen Wachsthums der Gemeinde und ihrer späteren Abnahme sind entwickelt, die inneren Einrichtungen angegeben, der ordnenden, schaffenden Thätigkeit des Grafen alle Ehre gespender, aber auch die Ausartung der Herrnhutischen Liedersprache, so wie die Anstößigkeiten in ihren Kirchengesängen an einzelnen Beispielen, sind nach Gebühr gerügt worden. „Bei der Erinnerung an die Brüdergemeinde“, sagt Herr Lentz, tKist zweierlei nicht zu übersehen. Für viele Gemüther ist die Herrnhuter Gemeinde mit ihrer elegisch-idyllischen Stimmung des Gemüths und mit ihrer Auffassung des Christenthunis in dem Herzen eine Stätie des Frie= dens, den die Welt nicht giebt, geworden; darin liegt gewiß schon ein un⸗ verkennbarer Segen. Eine kirchengeschichtlich Bedeutung . wir ihr aber ganz besonders in der schon erwähnten thatsächlichen Geltendmachung des Prinzips der Toleranz beilegen zu müssen. . (S. 124.)

Ein ye, ,, . Kapitel führt die Leser in die Geschichte der t e d ge. issenschast, an die Namen Siegm. Jac, Baumgarten, Christ.

olff, Mosheim und Andere knüpfen sich die allgemeineren Betrachtungen. Gellert, Klopstock, Sebast. Bach, Graun stehen als wichtige Beförderer des Kirchensiedes und der Kirchenmusil da, der Abweichung in den wissenschaft.= lichen Ansichten über Kirche und Staat wird zuletzt gedacht.

Das zehnte Kapitel bringt nach diesen froheren Aussichten wieder den

Religionshader und die willkürlichen Bedrückungen der Evangelischen in Frankreich und Oesterreich in Erinnerung, als neue Feinde erscheinen im fol- genden Kapitel die französischen Religionsspötter, die englischen Deisten, ünd ihnen gegenüber steht Swedenborg's Kirche des neuen Jerusalem. Mit dem Schlag- und Stichworte die Aufllärung“ sind die folgenden bei= den Kapitel überschrieben. J. D. Michaelis, Ernesti, Semler, J. F. Spal- ding, Jerusalem, S. H. Neimarus werden als die Männer einer vorur- theilsfrtien Ansicht über Neligion und evangelische Wahrheit genannt, Fr. Nicolgi's deutsche Bibliothek wird kürzlich nach ihren guten und nachthelli= gen Seiten gezeichnet, Lessing heißt auch hier Deutschlands Stolz, aber in der Geschichte der evangelischen Kirche sei sein Name nicht ohne Vorwurf, da aus der Hand eines solchen Mannes die Schmähung des Heiligen in den Wolfenbüttler Fragmenten, und in der Schrift „von dem Zwecke Jesu und seiner Jünger“ in das deutsche Volk gekommen war. (S. 189 f.). Neben diesen allen erscheint C. Fr. Bahrdt als ein Irrgeist in der Theologie. Am Schlusse dieser Kapitel stehen als beachtungswerthe Marksteine das preußische Religions⸗Edikt vom 8. . lius 1788, die Wöllnerschen Händel, die freimüthige Erklärung des preu⸗ ßischen Ober- Konsistoriums vom 18. Februar 1791 über wissenschaftlichen Verkehr in Beziehung auf den Werth und die Geltung der ien en Bücher und das Schreiben des hochseligen Königs Friedrich Wilhelm III. an den Minister von Massow vom 12. Januar 1798, in welchem alle Be- schränkungen des Religions. Ediltes aufgehoben wurden. Das leßzte Kapitel des Buches schildert die besseren Zustände der Evangelischen unter ein elnen katholischen Landesherren und das Wachsthum der Kirche durch die Missio⸗ naire außerhalb Europa.

Das zweite Buch enthält die Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts und also lud die wir zum Theil felbst mit durchlebt haben, der Eine hr, der Andere dort, und deren genaue Aufzeichnung, von besonderem

erthe für alle diejenigen sein muß? in denen nicht bie Lust vorwaltet, ö Blicd blos auf den nächsten Kreis zu beschränien und gleichsam vom

rtrage des Tages leben zu wollen. So treten uns denn im ersten Kapi- tel gleich die vielen Zeugnisse der durch die zahlreichen 26 und dur die vermehrten leberiritte einzeiner Personen ünd ganzer Gemeinden na allen Seiten hin erweiterten Evangelischen Kirche entgegen. Als Ursachen