; ö iai d die Befehle des Papstes ätten und wie sie gegen die Religien un ; e , ,, 26 1. , , in,, en aufgehetzt wird, ist an eine Re⸗ sorm des Gen ie g e nngeo der Amnestie werden auf der , e Borehrungen getroffen und Gerüste zu Ehren- 3 und Feuerwerk errichtet. . 8. Juli. Die Gazzetta di Firenze vom 28. Jun
. 33 wodurch sämmtlichen in Haft befindlichen eh nen. an den am 6. September 1816 zu Mobigliana statt⸗
gebabten Unruhen vollständige Verzeihung gewährt wird. a
handels und görsen · Nachrichten
lin, 17. Juli. Die heute abgelaufene Woche ist dem Actien, . n wieder sehr 30e . gewesen, weil die Ceurse bei uten Umsätzen eine fernere, mitunter bedeutende Steigerung erfuhren; 83 Ein unsere Börse, wie bereits im vorigen Bericht erwahnt, an Selbsistän= digleit zunimmt, davon liefern uns die fallenden Nenten· Course aus Paris den sichersten Beweis; denn diese so wenig, wie niedrigere Notirungen aus London, konnten die günstige Tendenz verdrängen; sie wurden kaum be⸗ achtet. Es ist kein wildes schwindelndes Treiben der Course, wie wir es früher häufig im Actien-Verkehr erlebten, sondern ein ruhiges Geschäft, ver⸗ anlaßt durch verschiedene Geld- Anlagen und zwar hauptsachlich durch An⸗ läufe für Rechnung unserer Provinzen, welche so vielfache Gelegenheit ha—= ben, sich von bem Prosperiren der Eisenbahnen zu überzeugen, und deshalb sehr geneigt sind, ihre Kapitalien in dergleichen Actien anzulegen. — Ins- besondere bleiben wieder alle Arten Prioritäts-Actien lebhaft gesucht, und lonnte heute sogar das Bedürfniß für einzelne Gattungen nicht befriedigt werden; dazu gehören Niederschl, 5proz. bis 1023 0 bezablt und Geld und Berlin ⸗Hamb. 45 5 1013 75 Geld; für beide Actien fehlten heute Abgeber, und es ist zu erwarten, daß man sich zu anderen gleich sicheren sproz. Prioritäts-Actien, als Potsdam-Magdeburger à 1916 6, Kosel⸗ Oderb. I 1025 * und Steele⸗Vohwinkel wenden wird; der Cours der letzte⸗ ren von 100 P scheint nur empfehlenswerth. Auch 4proz. Prioritäts-= Actien bleiben steigend; Niederschl. bis 935 M, Potsd.⸗Magdeburger bis gz Ib, Rheinische Stamm-Prior. bis 92 66h bezahlt und Geld; in ande⸗ ren dergleichen Actien geht wenig um, da solche selten angeboten werden. Von Siamm-⸗Actien blieb der Umsatz in Köln⸗Minden. sehr lebhaft; der Cours stieg heute bis 95 65, und es zeigten sich selbst dazu nur wenig Abgeber; die Meinung für diese Bahn ist äußerst günstig, daher auch die Contremine sich beeilt, die früheren Blanco Verschlüsse zu decken. Dies ist jedenfalls die Haupt ⸗-Veranlassung zu der jetzigen raschen Steigerung, doch ist der Begehr nach vollen Actien in kleinen Posten so anhaltend, daß solche noch immer etwas höher als 90 proz. Quittungsbogen, die nur in n Posten coursiren, bezahlt werden müssen. Nächstdem zogen Berlin⸗ tettiner Eisenbahn-Actien durch die vermehrten Einnahmen und den sich steigernden Personen⸗ Verkehr die Aufmerksamkeit der Spekulanten und Ka— pitalisten auf sich, in Folge dessen deren Cours auch schnell von 113 bis 1156 „ gestiegen ist. Der Umsatz darin wäre vielleicht bedeutender gewesen, wenn die Inhaber sich nicht so zurückhaltend zeigten. Für Niederschl. Märk. zeigte sich e, g, Begehr, und auch diese Actien stiegen von 90 3 91 Ho. Potsdam ⸗Magdeb., bis 103 Ih bezahlt, sind in großen Posten gesucht, in lleineren Posten aber häufiger offerirt. Wie man vernimmt, soll ein Ab— kommen zur Uebernahme der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn auf dem Wege des Ankaufs bereits zu Stande gebracht sein, und binnen kurzem wird zur definitiven , ,, . eine außerordentliche General ⸗Versammlung von der Potsdam⸗Magdeburger Direction angeordnet werden. Es scheint, als wären Berlin⸗Anhalter durch dies vorerwähnte zirkulirende Gerücht etwas in den Hintergrund gedrängt, denn die Frage nach diesen Actien hat sich sehr vermindert, und der Ümsatz darin beschränkte sich nur auf kleine Par— tieen; die Actien Litt. A. sind von 1193 4 1187 und Litt. B. von 1io7 a E db gewichen. Alle übrigen Stamm -Actien sind gesucht und besser als in voriger Woche bezahlt. Rheinische ven 8? à 877 56, Halle-Thüringer von 96) à N 96, Düsseldorfer 10143 bez. u. Geld. In Berlin-Ham— burger kein Geschäft; der Cours blieb heute 1085 Brief ohne Neh⸗ mer. Kiel -Altona 112 bezahlt u. Brf., Notterdamer bis 10935 6, und abwärts bis 195 bez. Oberschlesische Bahnen Litt. A. bis i083, Litt. B. bis 1923 6 bez. u. Brief. Auch für einzelne Quittungs= Bogen zeigte sich mitunter Regsamkeit; so wurden Posen-Stargard bis 857 5, Magdeb.Wittenb. bis Sb, „Hh, Aachen⸗Mastricht bis 84 545, be⸗— zahlt. Friedrich⸗Wilhelm's-Nordbahn, bei starken Umsätzen bis 733 h be- zahlt, richten sich nach der Frankf. a. M. Börse; man begreift so eigentlich nicht, weshalb diese Actien so weit zurückgeblieben, nachdem es bekannt ist, daß diese Verbindungsbahn mit dem ursprünglichen Bau⸗-Kapital nicht nur 1 ausreicht, sondern nicht einmal das ganze Kapital verbrauchen wird.
Wir kommen nun zu unseren preuß. Fonds und müssen vor allen Din— gen der am 15ten d. M. er schienenen preuß. Bank-⸗Antheile in Obligatio- nen a 1900 Rihlr. erwähnen. Dieses Effekt hat sich schon dadurch einen ö. Eingang verschafft, daß deren Cours, nachdem vor Erscheinen bereits
edeutende Umsätze darin stattfanden, in steigender Haltung geblieben ist. Wir wollen hier die näheren Gründe ntcht entwickeln, welche für eine fer= nere Beliebtheit deses Effekts sprechen; nur so viel möchten wir andeuten, daß bei der. er gingen höchst regelmäßigen und gedeihlichen Verwaltung der preußischen Bank, bei der vorzüglichen Sicherheit und bei den zu er— wartenden Erleichterungen im Verkehr wohl eine anderen auswärtigen Ban— ken gleiche Rentabilität zu erwarten steht. Daß jetzt die Bank- Antheile noch nicht in so feste Hände gekommen sind, als es vielleicht in kurzer Zeit geschehen wird, liegt in der Neuheit des Effekts selbst; und wenn den Umfatz nicht so lebhaft geworden, wie man erwarten durste, so hat dies seine Ursache in der jedensalls nur scheinbaren Schwierigkeit der Transactionen. Eine große Leichtigleit ist den Besitzern durch das den Actien bei der Emission beige⸗ ügte Schema zu ö wonach man jeder Actie ein Blanquett bei⸗
R lann, bereits vorgezeichnet, und ist somit der Weg angebahnt, auf welchem man einen natürlichen Modus bei den Cessionen leicht auffinden 2 Es dürste wohl hinreichend sein, zu bemerfen, daß auf den Bani— ntheisescheinen selbst kein Kapital, sondern nur auf den beigefügten Cou- 31 Dividenden erhoben werden können, also die Gefahr bei etwaniger Enmwendung oder durch Verlieren einer Obligation nicht größer ist, als dei 5 *. 9 borteur ausgestellten Staatspapieren. Man hält auch daher . (i laubigte Cession und das erste beglaubigte Accept für genügend, u 9 niheilsscheine dann mit dem . Vermerk der preußischen Bank, . n. weiter coursiren zu lassen. Bei Emission der Bank- An“ uch . war deren Cours 108 96, und so blieben sie auch heute ern; Prämie pr. Dezember ist 112.4 36 Mehreres getauft
ane . Staatsschuldscheine 93 6 bezahlt, Prämienscheine 9i m Wechsel-Geschäst blieb eg die ganze ᷣ ?
b ze Woche hindurch sehr belebt 1 Valuten hielten cho n cht; und steigend; insbesonder ,, Franksurt a. M., Wien, London, Yer und Amster⸗
nech . Heldstand ist außerordenhlich bestiedigend. Diskonto a A willige Königsberg, 15. Juli. G i Mars gelonimen. 3 re r
6 Danzig, 15. Juli. Am heutigen Getraidemarlt ist nichts verlauft
Memel, 13. Juli. (Schiffsverkehr) In den letzten 14 hier 36 Schiffe mit Ballast, 31 Steinjohlen, gr. . nen, Kramwagren und anderen diversen Gütern eingegangen ind gi aue, Chen gen mit 257 9 21 Scheffel Roggen, 202 L. 83 8 chersie
Heute ist kein Getraide zu
l 12
en, 78 L. 26 Sch. Leinsaat, 8 L. i Sch. Rappsaat, zo, gas Pielen'
25 irg, s9ög Ballen, 1247 Stück Stäbe, 10, 556 Stück nchen.
Nägel, 40 Spieren, 38 L. 6 Sch. Weizen, 133 L. 42 Sch. Hafer, 5866
Slerpers, 1810 Ctr. Oelluchen, ? Ctr. iche 38,196 rohe Haute. Frach-
ten nach der Weser 96 Rihlr. Gold pr. 6 Holz; Amsterdam oder Rot- terdam 24 Fl. h. Cir., Newsbury 22 Scheffel 6 P. pr. Load.
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(Aerndte⸗Aussichten.) Zur Zeit haben wir noch die erfreulich. sten Aussichten auf eine günstige Aerndte. Winter⸗ und Sommerfeider ste= hen noch so schön, wie die äͤltesten Leute nicht gesehen haben wollen, un geachtet schon manches niedrig gelegene Acker- und Wiesenstück in Folge kes häufigen Regens keinen Ertrag mehr gewähren wird. Nur darf nicht mehr Regen kommen, sollen unsere Aussichten nicht wieder höchst zweifelhaft werden und die Theurung endlich einmal aufhören. Die Kartoffeln bezahlt 26 6 immer mit 2 Rthlr. pro Scheffel und Roggenschrotmehl mit 35 Rthlr.
Stettin. 17. Juli. Getraide. Noggen in Folge der flauen Berichte vom Inlande und mehrseitiger Anerbietüngen sehr fläu und wesent= lich billiger käuflich. In loss und pr. Juli 890 Pfd. Russ. zu 67 Rthlr. 2 pr. Juli / Aug. 58 Rihlr. Br., Sept. / Oft. noch zu 50 Rihlr. zu placiren.
Gewöhnliches Russ. Roggenmehl in loco zu 35 Rihlr. offerirt, bei Partieen noch billiger käuflich.
Heutiger Landmarkt:
Weizen. Erbsen.
Zufuhren 2 . 2 Wspl. Preise. 108 2 112 S8 a 90 60 a 64 42 a2 44 80 a84 Rthlr. Rübsen 73 a 74 Rthlr. Kartoffeln 20 a 25 Sgr. 66 in leo 14 d bez. und Br.
üböl in loco 1195 Rthlr. Br., pr. Sept. / Okt. zu 119 Rthlr. offe⸗ rirt, 11, Rthlr. be⸗. M1
Breslau, 17. Juli. Weizen. In Folge größerer Offerten niedriger, weißer 4. Nthlr, 43 — 51, Rthlr., gelber 47, 4 —5 Rthlr.
. Roggen gleichfalls niedriger, es wurden auch mehrere Partieen neue r ,, . . schöner 566 6 aber noch etwas naß wa— ren. Bezahlt wurde: schlesischer 33, 33 bis 49 Rthlr., sländi 235 , ne , dimm hlesisch 3, 38 s Rthlr., ausländischer 235, Gerste 28, 24 bis 3 Rthlr.
Hafer 41, 42 bis 45 Sgr.
Rapps, von Delmüllern gern lgekaust und heute höhere Preise be⸗ willigt; loco Wagre nach Qualität und Trockenheit 88 — 52 Sgr. Auf Lieferung pr. Anf. Aug. 95 Sgr., Mitte bis Ende Aug. 95 Sgt. Der Ertrag der Aerndte scheint sich durchschnittlich auf 5 bis 6 Schffl. pr. Mor gen zu stellen.
Winter-Nipps S6 — 88 Sgr. zu bedingen.
Nach Rother Kleesaat in den Mittel-Oualitäten ist Frage und wird dafür 8— 9 Nthlr. bewilligt. Fein bis hochfein 9. — 11 Rthlr. Weiße Kleesaat ohne Ümsatz und ohne Veränderung 8 — 123 Rthlr. nach Qualität. . Spiritus etwas fester, für kleine Partieen wird 12 Rthlr. bez. und blieb Gld. Auf Lieferung pr. Sept., Okt.,, Nov. 93 Rthlr. Br., Nov. bis inkl. April 8 Rihlr. Br.
Rüböl wurde pr. Sept. / Okt. a 12 Rthlr. mehrfach gehandelt, auf 126 Nthlr. wird gehalten, 12 Rthlr. bleibt vielfach Gld.
Russisches Roggenmehl. Nigaer unverkäuflich, St. peters burger a 3. Nthlr. offerirt, über 35 2 3 Nthlr. nicht zu kommen.
Zink lach 5 Rthlr. Gld., ab Gleiwitz 5 Rthlr. 21 Sgr.
Im Allgemeinen herrscht in allen Geschäfts-Branchen Stille, und es zeigt sich zu Speeulationen große Unlust.
Magdeburg, 15. Juli. Die Lebhaftigkeit im Getraidegeschäft dauert sort. Bezahlt wurde zuletzt für Weizen 116 a 125 Rthlr., für Roggen ss 2 90 Rthlr. gedarrte Sorten, ungedarrte dagegen 94 a 98 Rthlr. nach Qualität. Gerste, die wenig vorhanden ist, wurde auf 68 a72Rthlr. ge⸗ halten und auch bezahlt, Hafer 140 a 44 Rthlr., Er bsen 86 a 92 Rthlr. pro Wispel.
Der Handel in Oelsaamen bleibt wegen der hohen Forderungen der Produzenten noch sehr leblos, und da angestellte Versuche ergeben haben, daß der Oelsaamen nicht ölreich ist, so wird man später wohl im Preise nach=— geben; die jetzige regnerische Witterung, die der Sommersaat sehr zuträglich ist, gereicht der noch zu Felde stehenden Rappsaat zum Nachtheil. Der An- bau von Sommersaamen in hiesiger Gegend ist, wie vorauszusehen war, kaum halb so groß, wie in früheren Jah ren. Neuer Kümmel soll zu 73 a 8 Rthlr. erlassen sein, alter bedingt 97 a 3 Rthlr. Anis 10 Rthlr., Fen— chel 5. Rthlr. pr. Ctr.
Rüböl wird auf den Mühlen nicht unter 162 Rthlr. erlassen, in loco wird zu gleichem Preise erlassen, raffinirtes kostet 123 Rthlr., Leinöl 11 Rthlr., Baumöl 17 Rihlr,, Mohnöl 22 Rthlr., Südseethran 16 . Cichorienwurzeln von neuer Aerndte sind zu 25 Rthlr. kontrahirt worden.
Spiritus in loco bei sehr schwachem Umgang 37 2 39 Rthlr. pro 14,100 P, auf Lieferung nach der Kartoffel-Aerndte ist zu 28 Rthlr. abge— schlossen, dazu ferner aber schwer zu placiren.
Hamburg, 16. Juli. Kolonialwaaren. Kaffee wurde diese Woche aus erster Hand wenig angeboten. Von den in den letzten Tagen eingetroffenen Zufuhren von Brasil' und Laguaira- ist bis jetzt noch nichts an den Markt gebracht worden. Der Umsatz der Woche beläuft sich auf: eirea 28090 S. Brasil-, reell ord. bis gut ord. farbigen, zu 33 3 35 Sch., cirea 2200 S. Laguaira⸗, reell ord. bis kl. m. zu 34 2 53 Sch. und eirca 1600 S. Domingo -, ord. und reell ord. zu 375 2 35 Sch. Roher Zuk⸗ ker. Diese Woche sind verkauft worden: ecirea 1200 K. braunen und gel⸗ ben und 500 K. weißen Havanna, 500 K. braunen und 200 K. weißen Bahia⸗ und 70 K. weißen Pernambuco«- Zuckers, weiß f. Havanna 100 Pfund 2259 — 234 M. d.. Bahia ⸗ 195 — 1915 do. Pernamb. braun. 1445. In raffinirtem Zucker hat kein Umsatz von Belang stattgefunden. Neis. Es sind in den seßten acht Tagen nur 300 T. Caroling⸗- und 600 S. ostindischen abgegangen, wofür die Preise der vorigen Woche bewilligt wurden. Mit Gewürzen ist es sehr srill geblieben. Indirekte importirte kleine Partieen Pfeffer sind sofort in die zweite Hand übergegangen. Die ö Piment hat etwas abgenommen; der Umsatz war nicht be— eutend.
Korinthen preishaltend, ohne erheblichen Abgang. In Auction wur— den 34 Gebinde vnn Mittel⸗Qualität zu 174 a 191 Mf. verfauft. Smirna⸗ Rosinen sind unter 119 Mk. nicht erhältlich; recht ansehnliche Aufträge konnten, des niedrigen Limits wegen nicht ausgeführt werden.
In Baumwolle hat wieder ein ziemlich ansehnlicher Umsatz stattge⸗ funden. Zu anziehenden Preisen sind diese Woche circa 800 P. begeben worden. Sämmiliche Inhaber machen nun wieder höhere Forderungen. Farbholz ist wenig gefragt, aber doch ziemlich fest im Preise. Die Zufuhren von Batavia und Singapore 420,900 Pfd. liegen noch unver— kauft an Bord.
— 17. Juli. Uebeiseeische Einfuhr: von Hull: 09 Ballen Baum⸗ wolle, 159 Bunde, 137 Platten, 498 Stangen Essen, 10 Fässer rothen In— digo, 193 Bunde Stahl.
Bremen, 14. Juli. Getraide. Weizen. Hannover. und braun— schw. 200 — 226 Rthlr. pro bremer Last. Von der N. Elbe gezahlt 185 bis 215 Rthlr. — Noggen. Ostseeischer, getrockneter, gezahlt 1900 — 102 Nthlr. Von Odessa, gefordert 115 Rthlr. Königsberger, gezahlt 100 bis 10235 Rthlr. — Gerste. Niederländische, gefordert 100 bis 119 Nthlr. Ost⸗ serische, gefordert 115 Rihlr. — Hafer. Klon Bafer. Niederländischer, ge⸗ zahlt 65 = 75 Rthlr. Oberländischer, gezahlt 72 bis 75 Nthlr. — Bohnen. Kleine, neue, gefordert 140 Rthlr. Mittlere neue, gefordert 130 — 135 Rthlr. — NRappfaat. Dänisches, gezahlt 170 Rthlr. — Mehl. Hiesiges und oberländisches, 1090 Pfund gezahlt. ö
Wöchentlicher Bericht. — Weizen räumt sich sehr auf, und wenn sich auch der Absatz auf kleine Versendungen und auf das Konsumo beschränkt, ist doch selbst dafür kaum genügende Qualität zu erhalten. Roggen. Der Absatz von Roggen bleibt in gutem Fortgange, da derselbe aber nicht in Verhältniß zu den plötzlich eintreffenden großen Zufuhren stehen kann, so sind die Preise abermals gewichen. Zur heutigen Notirung hat es si in den letzten Tagen gehalten, auch ist dazu in reellen Partieen auf spätere Lieferungen abgeschlossen, wozu noch Nehmer sind. Von den angelommenen Zufuhren wird fehr Vieles wieder seewärts verladen und nur sehr wenig
aufs Lager gebracht. AUeber u Arten Sommer-Getraide und Hülsenfrüchte ist nichts zu
ten.
Noggen. Gerste. Hafer. 4 — 3
Odessa, 30. uni. Briefe aus Taganrog melden, daß in Folge der Komm aj. 2 zu keen Ha dars n i. en, Pratila
dort eingelaufen sind und die Rhede überhaupt mit vielen Fahrzeugen be⸗= dect ist. In Berdian sl ist der Getraidehandel . besten Schwunge. Seit der Eröffnung der Schifffahrt wurden bereits mehr als 246,009 Tschetwert Weizen versendet. Von Aleschlu bis Anhalt-Eöthen stehen die Sommersaaten trefflich und die Wintersaaten ziemlich gut; das Vieh findet längs der ganzen Straße gutes Futter, Heu wird aber nur we⸗ nig vorhanden sein. on Anhalt⸗Cöthen bis Melitopol aber bietet die Steppe den traurigsten Anblick; es giebt in diesem Jahre auf jener Strecke weder Getraide, noch Gras; von Melitopol bis Berdiansk und Alerandrowgla steht das Herbst⸗Getraide schön, das Winter⸗Getraide mittelmäßig. Aus Marianopel meldet man, daß die Schifffahrt daselbst eine immer größere Thätigkeit erlangt und bis zum 17. Juni bereits 272, 000 Tschetw. Getraide in 116 Schiffen befördert worden sind. 200, 0090 Tscheiw. sind noch dort auf eg. en, . die Zufuhr 3 der Umgegend noch immer zu⸗ nimmt. Die kommende Aerndte verspricht dort die besten Ergebnisse;
Heu wird spärlich vorhanden sein. j ,
Amsterdam, 11. Juli. Getraide. Weizen ist bei kleinen Pe⸗ tieen heute niedriger abgegeben, versteuert 126 pfd. polnischer 460 — 55 „. 130 pft. w. koln. 485 Si. subecker 10 II. 125 pfd. gras, a5 Ff. Ro- gen zu herabgesetzten Preisen mit gutem Handel: versteuert 118 pfd. preuß. 295 Fl., 118 pfd. odessa. 275 Fl., 125 pfd. amerik. 300 Fl., 125 pfd. pe- tersb. 300 Fl., 117 und 118 pfd. rigaer 238 — 240 Fl. Gerste zu nie—= drigeren Preisen mit mehr Handel ii pfd. amerik. 230 Fl., 115 pfd. dä— nische 236 Fl. im Hafen. Buchweizen ohne Handel. Noch verkaust von Roggen 116 pfd. rigaer zu 225 Fl. in einigen Tagen zu liefern.
und Nov. 64 L.
Rü böl jetzt und auf Lieferung nicht williger mit wenig Handel, pr. 6 W. 373 Jl., Flieg 36; FI.. Sept. 26 Fl.. 3 2 3, Sft. 36 Ji, Nov. und Dez. zor 33 2. *. Mai zor Fi.
Leinöl pr. “ W. 323 Fl. Flieg 313 Fl.
Han föl pr. 6 W. 34 Fl. Flieg 337 J.
Stockholm, 9. Juli. Getraidepreise: Noggen 155 2 169 Rthlr. Gerste 14 Rthlr. a 26 Rthlr. Hafer 65 Rthlr.
Galgecz, 28. Juni. Die Getraidepreise sind fortwährend rückgängig, und mit Ausnahme von 500 Kilo Mais, zu 150 — 153 Piaster der Kilb, zur Ergänzung einiger Ladungen wurde im Laufe der verflossenen Woche nichts verkauft. Dieser Tage sind mehrere Schiffe angekommen, und viele andere, laut Aussage des Dampfboot⸗Capitains über 20, sind bereits auf der Donau. Nach ihrer Ankunft werden die nun merklich zurückgegangenen Frachtpreise noch mehr weichen. — Das Wetter ist nnausgesketzt den Fel⸗ dern sehr günstig, auf welchen jedoch die Heuschrecken sich in noch größerer Menge zeigen, als man besorgt hatte.
Auswärtige Börsen.
Aim sterdam, 14. Juli. Niederl. virkl. Sch. 58. 9 Span. 18. 336 do. 36. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. — Polu. —. Preuss. Pr. Seh. —. 4599 Russ. liope 902.
Frankfurt a. M., 16. Juli. 595 Met. 107.
tiegl. 89. Inter. 575. PFoln. 300 FI. L. 98. Rexb. 94. Taunus R. Actien p. ult. 356.
lla mburs, 16. Juli. Hank-Aetien 1600 Hr. ul. Russ. 1063. 106. 1IIamb. Berg. Actien 96 Birr. Mad. Wittenb. Sti; Bir. Ilamb. Berl. 107. 107. do. Prior. Act. 100. Alt. Kiel 1104. 110. Glückst. Eliush. 60 Er. Rendsb. Neum. 96 Er. Kopenh. Rothseh. 61 G. Meckl. 73 Kr.
Leipzig, 17. Juli. Leipz. Dresdn. Aet. 116. 1155. Sächs. RBayer. 887 Br. S8 bez. Sächs. Schles. 1023. 1023. Chem. Ries. 58g bez. u. Br. L5h. itt. Sz] Hr. Med. Leipz. 229 G. Kerl. Anh. Lt. A. II9 Br. pr. Messe 1195 kr. Lt. R. 1073 G. Dess. Bank-Act. 100 G. Preuss. Bankanth. 169. 108.
London, 13. Juli. Cons. 375 8. keltz. 936 94. Neue Anl. 233. 22. Passive 5 43. Aua. Seh. 154. 144. 2396 lloll. 573. 3. 496 d0. 9113. 90. Port. — . Bußgl. Rusz. 1II3. III. Era. 84. 83. Chili 923. 913. Mex. 193. 19. Peru 38. 36.
Paris, 14. Juli. 5960 Reute in eour. 118. 50. 376 da. En eour. 77. 65.
Wien, 16. Juli. 59h Met. 1063. 499 do. 97. 395 0. 69 Bank- Aeuen 1592. Aul. de 1134 I554. de 1839 1223. Nordb. 1673. Glotggzv. 123.
vom 18. Juli.)
Weizen 23 a 25 Rthlr. Malz 14 Nthlr. Erbsen 18
Bank-Act. 1957. do. 500 FI. 81.
(Teleg. Depesche aus Köln, Amsterdam, 16. Juli. Int. 57. Paris, 16. Juli. 399 Rente 77. 65. 5 6 Reute 118. 50. Nordb. 565. London, 14. Juli. Cons. 883 haar. S8Sz Rechn.
Amsterdam, 16. Juli. Am Getraidemaikt viel Handel, 1268. bunter polnischer Weizen 400 FJ. Roggen 118pfd. rigascher 225 Fl.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends
Nachmittags Uhr.
Nach einmaliger Reobacehtuug.
1847. 17. Juli
Morgens
6 Ubr. 10 Upr.
Luftdruck 337, 44! par. 37.17“ par. 3b, S9 Par. Que llw ire IIS? R. Luftwärue .... 14, 19 R. * 21,8“ R. 4 15.57 R. Elusswirimne 18, 39 R. Thaupunkt.... 7,7 R. * 6,27 n. * 9.87 R. Bodenwärmè 19,19 R. Duusisũttigung. 60 pet. 31 pet 64 poi. Ausdünstung , os Rb. heiter. heiter. Nie dersehlus W. W. Würmeneehse 4 22,2
Wolkenzu ... . W. ö . l11385 Lage smittel: 337, o7 Ter. 169 n.. 4 70 R. 52 1.
Königliche Schauspiele.
Montag, 19. Juli. Kein Schauspiel.
Dienstag, 20. Juli. Im Opernhause. Säste, Abonnements⸗ Vorstellung: Konzert der Geschwister Friederike, Julie und Hedda Berwald, Töchter des Königlich schwedischen Hof-Kapellmeisters und Ritters, Herrn Johann Berwald, aus Stockholm.
1) Ouvertüre zur Oper: „Fidelio“, von L. van Beethoven. 2) Terzett aus der Oper: „Wilhelm Tell“, von Rossini, gesungen von den Geschwistern Berwald. 3) Kavatine aus der Oper: „Linda von Chamouni“, von Donizetti, gesungen von Julie Berwald. 4) Drei schwedische Nationallieder, vorgetragen von den Geschwistern Berwald. a) „Ho ho!“ b) „Es wohnte ein Bauer am Meeresstrande“; c) „Der Hirte“. 5) FAttente et l'Arrivée, Fantasie für Klarinette, komponirt von Reissiger, vorgetragen von dem Königl. preuß. Kam— mermusikus Herrn W. Nehrlich. 6) Scene und Arie aus der Oper; „Hernani“, von Verdi, gesungen von Friederike Berwald. 2) Duett von Celli, gesungen von Friederike und Julie Berwald. 8) Drei schwe—⸗ dische Nationallieder, vorgetragen von den Geschwistern Berwald. a) „Das Mädchen w 6 w 3 kleine Christine und ihre Mutter“; c) „Die Mädchen aus Wärend“; —
z 6 Nie de großes Ballet in 2 Abth. und 5 Bildern.
z lb 7 Uhr. , Lrrstellung werden Billets zu folgenden mittleren
aus⸗Preisen verkauft: 2 * 6 den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.,
i en des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur ö, . Rthlr. e,. im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1äRthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran- ges, so wie im Vrrer re 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in
den⸗Logen 2 Rthlr. . 33 Rh eff hen Schloß⸗-Theater zu Charlottenburg:
Galolti. Anfang 6 Uhr.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Erpedition.
— Gedruch in ver Decker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Emilia
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Kohlsaamen verkauft 59 — 60 L.; 9 Faß im Aug., Sept., Ott.
Das Abonnement beträgt:
2 KRthlr. für z Jahr. 1 Kthir. I Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr.
in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung.
Sei einzelnen Nummern wird
der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.
* C8
Inhalt.
Amtlicher Theil. ĩ
. gehen unfall auf der Berlin Potsdam, Magdeburger Eisen. bahn. — Potsdam. Gedächtnißfeier zum Andenken an die hechselige Königin Luise. — Provinz Schlesien. Unterstützung der Spinner und Weber. ö ; ;
Orne se , i undes staaten. Königreich Bavern. Die Main Dampfschifffahrt. — Adresse der Stadt Bamberg an den König. — Kö⸗ reich Sach sen. Die Kommune Bäckerei in Dresden. — Erwählung von Friedensrichtern daselbst. — H 6 Nassan. Vermischtes. Herzogthum Sach sen-Kob urg. Landtags - Abschied. — Freie Stadt Hamburg. Der magneto-eleltrische Telegraph. — Freie Stadt Frankfurt. Oeffentlichkeit der Verhandlungen des gesetzgebenden Körpers.
Oesterreichische Monarchie. Pesth. Die Aerndie. — Krakau. Provisorisches Kontroll-⸗Amt in Chrzanow. .
Frankreich. Pairshof. Vertheidigungs Reden und Nequisitorium des General ⸗Prokurators. — Paris. Veiwerfung des Amendements in Betreff Oceaniens. — Beschluß des Reform⸗Bankett-⸗Comité's. — Teste und Pellapra. — Teste, der Sohn. — Beschlagnahme von Waffen und Verhaftungen in Algier. — Die Ereignisse in Marokko. — General Flores. = Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Schluß⸗Verhandlungen über . Pairshof; Kommunisten-Prozeß vor den Seine Assisen. )
Großbritanien und Irland. London. Termin des Parlaments⸗ schlusses. — Günstige Aerndte-Aussichten für Irland. — Parlaments⸗ Verhandlungen. — Vermischtes. — Schreiben aus London. (Abneh⸗ mender Einfluß des Ministeriums Lord J. Russell's; die neuen Wahlen.)
Belgien. Brüssel. Eröffnung der Gewerbe⸗Ausstellung. — Pellapra.
Schweden und Norwegen. Stockholm. Das russische Geschwa⸗ der. — Bitten um Aufhebung des Korn⸗Ausfuhr⸗Verbots.
Italien. Rom. Abdankung des Kardinals Gizzi. — Florenz. Unruhen in Lucca. — Handels⸗-Verträge. — Wohlthätigkeit. — Turin. Die Verhältnisse der Schweiz.
Griechenland. Ancona. Lord Seagton's Depeschen. — Grivas und Kalergis. — Die Differenz mit der Pforte.
Türkei. Konstantinopel. Die türkisch⸗persische Differenz.
,, Brüssel. Eröffnung der Bahn zwischen Landen und
asselt.
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Die Schützengilden von Berlin. — Verein der Kunstfreunde im preußischen Staat.
Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert ist nach Breslau abgereist.
Inland.
Berlin, 19. Juli. Gestern fand auf der Berlin- Potsdam Magdeburger Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam ein Unfall statt, der glücklicherweise ohne bedeutendere Folgen war. Es gerieth der gegen 5 Uhr Morgens von Potsdam abgehende Zug, mit dem eine überaus große Anzahl Passagiere fortgeschafft wurde, in der
Allgemtine
Berlin, Dien stag den 20ten Juli
sogenannten Machenower Haide aus den Schienen. Die Lokomo⸗ tive „Brandenburg“ stürzte, wie Augenzeugen versichern, von der Erdabhöhung herab und riß den Tender mit sich. Der hierauf fol⸗ gende Packwagen und der erste Personenwagen wurden dann quer über die Schienen geworfen und hielten dadurch theilweise die ande— ren 7 Personenwagen in ihrem Laufe auf. Nach dem Ur⸗ theile unbetheiligter Sachverständiger soll der Bruch eines Schie⸗ nenstuhls am Vereinigungspunkte zweier Schienen die alleinige Veranlassung des Ausspringens der Lokomotive aus den Schienen ge⸗ wesen sein. Die Bahn war an der Stelle des Unfalls so eben erst mit Kies versehen und lag fest. Auch soll die Fahrgeschwindigkeit des Zuges eine mäßige gewesen und die Maschine selbst sich im besten Zustande befunden 2 Vom Publikum ist, so viel sich bis jetzt hat ermitteln lassen, nur einem Passagiere der Arm bedeutender verletzt worden. Bon den Eisenbahn-Beamten haben außer dem Maschinisten und Zugführer nur Einige Kontusionen er⸗ halten. Die Bahn war seit gestern Abend 5 Uhr bereits an der Unglückstelle wieder im vollkommen fahrbaren Zustande. (Vergl. die Bekanntmachungen der Eisenbahn⸗Direrction im gestrigen und heuti⸗ gen „Allgemeinen Anzeiger“ der Allg. Preuß. Ztg.)
Potsdam, 19. Juli. Die fromme Gedächtnißfeier Ihrer Majestät der verewigten Königin Luise beging heute in der Früh— stunde durch Gesang, Gebet und Betrachtung in der hiesigen Königl. Hof⸗ und Garnisonkirche ein zahlreich versammeltes Publikum. Nach geendigter Predigt, die der Feldprobst Bollert hielt, erfolgte die von ihm verrichtete Trauung nachstehender 6 unbemittelter tugendhaf⸗ ter Brautpaare:
1) Ferdinand Nitschke, Unteroffizier im ersten Garde⸗Negi⸗ ment zu Fuß — mit Jungfrau Johanne Charlotte Do—
rothea Friederike Schäfer; ö
2) Karl Eduard Schuster, Bediente beim Herrn General⸗
5 6 die Eryedit en 8 der seh ren? Sir cdße Nr. 6I. In sertions- Gebühr für den x 8 Raum einer Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.
.
Major von Eberhard — mit Jungfrau Johanne Wilhel— mine Wollbrück; : ; .
3) Karl Ludwig Butziger, Bürger und Tapezier, — mit Jungfrau Johanne Friederike Amalie Falck;
4 . Au gu st Koda tis, Maurergeselle — niit Jungfrau
ohanne Karoline Richterz 5) Zohann Heinrich Ludwig Schimsch eck, Maler — mit Jungfrau ů Adolghine Bertha Charpied, 6) Johann Ferdinand Fäsch er, Zuckersiederei⸗Arbeiter — mit Jungfrau Johanne Luise Lorenz.
Ein jedes dieser Brautpaare erhielt auf den Grund beigebrachter vorzüglicher Zeugnisse über vieljährige treue Dienstzeit aus dem Fonds der Luisen-Stiftung ein Ausstattungs-Kapital von Einhundert Thaler; und so lebt das Andenken an die verklärte Königin in stillen Segnun⸗ gen unter uns für immer fort.
Der Familien-Rath über Luisens Denkmal.
Provinz Schlesien. (Rh. B.) Die Spinner und Weber der Grafschaft Glatz haben sich wieder neuer Beweise der landes väterlichen Fürsorge unseres Monarchen zu erfreuen gehabt. Da nämlich der seit fünf Jahren zu deren Beschäftigung und Unterstützung besteh ende Ver⸗ ein sich wegen mangelnder Gelbmittel aufzulösen im Begriff stand, wendeten sie sich unmittelbar an des Königs Majestät, mit der Bitte um Hülse, in Folge dessen der Ober⸗-Präsident von Wedell, um einer regelmäßigen Leitung der Arbeiten und Geld-Vertheilungen sicher zu sein, das Fortbestehen des Unterstützungs-Vereins verlangte, einige Baarbestände und Domainen-Getraide zu ermäßigten Preisen dem⸗ selben sofort zur Verfügung stellte, Aufträge in Leinen und Wollen⸗
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1847.
Arbeit ertheilte und Beschäftigung bei bald auszuführenden Straßen- Bauten zusicherte.
Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Bayern. Aus Würzburg vom 14. Juli meldet die dortige Zeitung: „Wie wir vernehmen, 1. ein Allerhöch⸗ stes Ressript hier eingetroffen, welches die Verwirklichung der von unserer Yk iin ar er j ahrts-Gesellschaft projektirten Dampf Schleppschifffahrt in nächste Aucssicht stellt, indem durch dasselbe die Zinsen-Garantie Cl pCt.) des nöthigen Kapitals von 100, 000 Fl. zugesichert wird. So hätten wir denn die Hoffnung, noch in diesem Jahre einen leichten Remorqueur auf unserem Strome zu erblicen und einen Theil des Verkehrs zu retten, der ohne diese Beschleunigung theilweise bereits verloren, dem Strome nach und nach 6 entgangen wäre nämlich den Transport solcher Güter, die rasch befördert werden müssen uud einen höheren Frachtsaz vertragen.“ ᷣ
Dem NRürnb. Korr. wird aus Nürnberg vom 15. Juli ge⸗ schrieben: „Die Erwartungen von der Ergiebigkeit der dies jährigen Aerndte werden auch in unserer Gegend von dem wirklichen Ertrage nicht blos erfüllt, sondern übertroffen; so sollen, wie als sicher er⸗ zählt wird, aus 15 Schober 41 Metzen Korn erzielt worden sein, ein feit vielen Jahren nicht vorgekommenes Verhältniß.“
Das Bamberger Tagblatt enthält Folgendes: „Der perside Vorwurf des Fanatismus und Ultramontanismus, welchen einige aus⸗ wärtige Blätter in Folge des jüngsten, wenn auch unbedeutenden, doch von allen Klassen mißbilligten Straßenlärms Bamberg 2 zu kön⸗ nen glaubten, hat die Behörde veranlaßt, in einer ehr urchisvollen Adreffe Sr. Majestät dem König den Ausdruck der Loyalität und längsi bewährten Anhänglichkeit an Allerhöchstdenselben zu Füßen
zu legen.“
Königreich Sach sen. (. 3.) Der Stadtrath von Dres- den hat w , die vorläusig nur auf die Dauer des Nothstandes daselbst eingerichtete Kommunbaäckerei für alle Zeit beizubehalten. Es follen zu diesem Zwecke in rinem Grundstücke der Kommune zwei Backöfen, der eine nach der bisherigen gebräuchlichen, der andere nach der vom Major Serre auf Maxen erfundenen Construction eingerich- tet werden. Die desfallsigen Propositionen und Anschläge sind be⸗ reits von den Stadtverordneten angenommen worden. Die Herstel- lungskosten dieser Oefen nebst den übrigen dazu gehörigen Räumen zur Aufbewahrung des Mehles, Brodtes c. sollen sich gegen 4200 Rthlr. belaufen. .
Nachdem der Stadtrath zu Dresden sich damit einverstanden er= klärt hat, daß für jeden der acht Polizei⸗Bezirke drei Friedensrichter bestellt werden sollen, wird in der nächsten Sitzung der Stadtverord⸗ neten, den 21. Juli, die Wahl derselben beginnen.
Herzogthum Nassau. Aus Wiesbaden vernimmt man, daß der Herzog gegen den 18ten d. M. von seinem Ausflug nach Gleichenberg züriickerwartet wird. Unmittelbar darauf soll die zweite Zusammenkunft der bei dem Teras-Verein i . hohen Häupter stattsinden. Es dürfte sich dabei zunächst um Herbeischaffung der nöthigen Geldmittel zum Fortbetrieb des Unternehmens handeln.
Herzogthum Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. (N. K.) Am 5. Juli wurde der Landtags⸗Abschied in K Sitzung verkündet, ein Abschied, welcher ö nunmehr seit 25 Jahren bestehenden Verfassungsbau manchen nothwendigen Schlußstein beifügt. Außer dem Gesetze über die Verantwortlichkeit der Staats⸗Beamten wurde auf das neue Wahlgesetz Bezug genommen, demzufolge jeder unter den gesetzlichen Erfordernissen Gewählte (mit Ausnahme der des Ur—
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Die Schützen⸗Gilden von Berlin. Als Denkschrift zur Feier des hundertjährigen Jubelfe t e s der berliner Schützen⸗Gilde, welches in diesen Tagen festlich und unter leb⸗ hafter Theilnahme anderer Gilden von nah und fern begangen wird, i so eben eine kleine gehaltvolle Broschüre erschienen, welche wir unseren Lesern als interessanten Beitrag zur Geschichte dieses militairischen Corporatioens⸗ wesens unserer ö angelegentlich empfehlen. Sie führt den Titel: „Geschichte der Schützen-Gilden von Berlin nach handschrift⸗ lichen Urkunden und Mittheilungen dargestellt von C. O. Hoffmann“ (Berlin 1847. In Kommission bei Trowitzsch und Sohn), und giebt in wenigen Bogen eine vortreffliche Uebersicht der hierher gehöri= gen historischen Thatsachen, von denen wir aus der älteren Zeit nur die haupisächlichsten andeuten wollen. — . Das älteste Privilegium der berliner Schützen- Gilde, dessen Existenz sich verbärgen läßt, gehört in das Jahr 1568 und wurde vom Kurfürsten Joachim? II. ertheilt. Indessen ist eine weit frühere korporative Existenz dieser Schützen⸗-Gilde leicht nachzuweisen, indem z. B. eines Statuts vom Jahre 1543 gedacht wird, welches Joachim II. den Cöllner Schützen be⸗ stätigte. Im Jahre 1572 erneuerte Joachim's Nachfolger, Johann Georg, die Bestätigung durch eine Urkunde, welche vorzüglich deshalb von Interesse ist, weil sie zugleich auch die Statuten der Schützen Gilde ent⸗ hielt, welche hier (S. 7J) auszugsweise mitgetheilt werden. Die späteren Zeiten, welche freilich nicht immer die glücklichstin waren, scheinen nicht gerade die günstigsten für Bestand und Fortbildung des bürgerlichen Schüʒ⸗ zenwesens gewesen zu sein. Die älteren Privilegien wurden glei wohl wie derholt bestätigt, und im Jahre 1614 schenkte Kurfürst Johann Sigis⸗— mund der berliner Gilde den Schützenplatz vor dem Georgenthore. Vor- züglich verderbend wirkte auch hier der dreißigjährige Krieg; das Gilde
wesen war schon fast seinem Ruine nahe, als der Große Kurfürst im
Jahre 1651 die Privilegien der Cölln'schen Schützen bestätigte. In dieser
Ürfunde heißt es am Eingange:
. „Wir Friedrich Wilhelm ꝛz0. bekennen, daß uns unsre liebe ge⸗ reue die sämbtlichen Gülde Brüder Unsrer Residenz Stadt Cölln an der Spree unterthänigst zu vernehmen gegeben, Wasgestallt Sie gesonnen weren, das Schüssen so bei die Breyfig Jahr hero nicht ge—⸗ trieben worden, wiederumb anzufangen, auch zu dem Ende von dem
Magistrat daselbst einen neuen gülden Brieff, welcher an Statuten uud
Artiauli- sich meisten Theils gleichete, nur daß das Vogelschüssen af ein Scheiben schüssen gerichtet worden unter des Raths i gel erhalten hätten. Mit gehorsamster Bitte, Wir wollten zur Beförbe-
rung ihres Fürhabens Ihnen nicht allein über sothanen Gülde Brieff
ihr Unsre ö. ertheilen, sondern Sie auch bey denen darein be=
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chen Herren Vorfahren auch geschehen, gnädigst schüzen, handhaben und
erhalten 2c.“ In n en Jahre wurde das Schießen mit der Armbrust abgeschafft, an deren Stelle nun das Feuergewehr und namentlich die gezogene Büchse trat. König Friedrich l. ertheilte die Bestärigung der älteren Privilegien im Jahre i703 mit einigen durch die Zeit erheischten Abänderungen. Da— gegen erklärte sich sein Nachfolger, König Friedrich Wilhelm 1., nach= dem einige unangenehme Zwistigkeiten vorgefallen waren, gegen die fernere Eristenz der Schützengilden, denen durch eine Kabinets-Ordre vom 18. Mai 1727 vorläufig ein Ziel gesetzt wurde. .
Ueber ihr Lied uu gslb und ihre Schicksale im letzten Jahrhundert lassen wir hier den Verfasser obiger Schrift, wenigstens im Auszuge, selbst reden:
„Freiwillig oder doch mit der größten Bereitwilligkeit hatten die be waffnefen und militairisch geübten Bürger Berlins in den zwei ersten schle- sischen Kriegen, welche Friedrich der Große bald nach seinet Thronbesteigung von 1740 bis 1745 zu führen hatte und deren glorreicher Ausgang die äußere und innere Größe des preußischen Vaterlandes begründete, sich allen Diensten und Verpflichtungen zum Schutz der mehrfach bedrohten Residenz unterzogen. Obschon Friedrich's Vater die Gilde aufgehoben hatte, war doch immer noch ein Bestand und Kern der, früheren Köoͤrperschaft geblieben, um den sich in der Zeit des Bedürfnisses die anderen Bürger sammelten.
„Der König nahm diese Bereitwilligkeit als redende Zeugen der An hänglichkeit und Treue seiner Bürger hoch auf. Als nun ein sast zweijäh= riger Friede ihm nach einer Reihe glorwürdiger Kriegsthaten gi gegönnt harte, Umschau in seinem Reiche zu halteu, da fiel auch sein Blick auf ein Institut, das, obschon der Wirllichkeit nach 1 der Idee nach, die ihm innewohnte, seine Lebensfähigkeit und Lebensnothwendigkeit bewährt hatte; das Institut der Schützen⸗-Gilde,. . ᷣ
„Ein wehrhafter, waffengeübter Bürger that in keiner Zeit und keinem Lande so Noth, als damals dem kleinen Preußen, das er kraft seines Willens zu einer den übrigen Mächten imponirenden Großmacht zu erheben ich berufen fühlte. 5 ; 6a 6 und Handeln war bei ihm ein Moment. Er beschloß da⸗ her, die berlinische Schützen ⸗ Gilde aufs neue 6 konstituiren, und er that es durch nachfolgende Kabinets-Ordre, deren Eingang ein Ehren-Denkmal für die berliner Bürgerschaft mit Recht genannt zu werden verdient. n . Friedrich s li. — „Nachdem Se. Königl. Majestät Ünser allergnädigster Herr auf aller- unterthänigsten Vortrag der hiesigen Gouvernements und in allem Betracht der e gn. und Eysers, womit Dero getreue Bürgerschaft derer Königl. Residentzlen in Berlin sich bei denen ig 2nuo 1745 aufgestoßenen Krieges Läuften, zu Vertheidigung der Stadt unters Gewehr begeben, zu allen da⸗
nannten Freyheiten undt Gerechtigkeiten, maßen von Unsern hochlöbli⸗
mahl angeordneten Wachien, Piquetten, Patrouillen mü Commando jeder
zeit willig und bereit finden und anführen lassen, allergnädigst resolvirt, die vorhin gäntzlich eingegangene Bürgerliche Schützen⸗Compagnie wieder her⸗= stellen zu lassen und dannenhero allergnädigst befohlen, für die zu retabli- rende Schützen⸗Gülde ein Reglement zu eniwerffen und zur allergnädigsten Confirmation einzusenden, so ist solches in folgenden Articuln verfasset. ; rt. j ; Soll die gantze Schützen-Gülde zwar aus einer kombinirten Haupt- Brüderschaft bestehen und die dazu zu nehmende Membra aus allen hie⸗ sigen Königlichen Residentzien, deßen Städten und Vorstädten ohne Unter- schied genomnien werden; damit aber wegen der starken Anzahl deßen Brü⸗ af desto besser ordentlich . r so ist dieselbe 9 rt. 1I.
In zwei Compagnieen zu vertheilen, dergestalt, daß Berlin und Köln mit ihren Vorstädten die erste und der Friederichswerder, Dorotheen = und Friedrichsstadt die zweite enn n, an ff che und damit
; rt. ö.
Bei diesen zwei Compagnieen, davon jede nicht über 200 Mann stark sein muß, aber gute Ordnung gehalten werden könne, so sollen bei seder Compagnie 2 Guͤlde⸗Meister, 2 Schützen⸗Meister nnd 2 Assessores, mithin 6 sogenannte Aeltesten aus denen Mittels der Bürgerschaft bestellt werden, welche von der Compagnie durch die meisten Stimmen zu erwehlen und vom Magistratu zu konfirmiren. 6
rt. ;
Die Annehmung der Schützen ⸗Brüder geschieht zwar von den Aeltesten, jedoch unter Beistimmung des Magistrats, zu dem Ende dieser ein Mem- krum Coltetzi zum Ausessore der Gülde, wie vor Alters gewesen, hinwie derum bestellen muß; Und wie dahin zu sehen ist, daß lauter Ehrliebende, ordentliche und in guter Nahrung stehende wirkliche Bürger in diese Gesell schast aufgenommen werden mögen, so zahlet der Anzunehmende nicht mehr als Drei Thaler zur Schießkasse, 64 526 auch geschehen.
. . Das ordentliche Scheibenschießen gehet zwar von ö an und dauer bis zu Ende des Augusti, da es mit dem Königschießen aufhören je- boch und damit die Schützen ⸗Brüder sich in ihrer Häͤushaltung und Nah- rung nicht versäumen mögen; So muß jede Woche für jede Compagnie siur ein Nachmittag zum ordentlichen Scheibenschießen genommen und diese Schießtage unier keinerlei ,. . werden. l r 0 41
Und da diese Schützen ⸗Gülde so schuldig als willig, Ehrbare und or dentliche Bürger, so Lust haben, mit dem Gewehr zu , , ,. zu unterweisen auch selbige auf dem Schü enplah vorm 6 2 so en Behufs dann und wann schießen zu ie so ve pid 2 7. von fc. daß bei dem Königs- und andern Schießen nur Gülden - Brüder allein admittir et werden.