1847 / 200 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

von Portugal denselben Titel zum Gedächtniß eines blutigen Feld⸗ zuges erhielt. Außerdem haben die General-Capitaine von Galicien und Estremadura als Belohnung für ihre Bereitwilligkeit an dem Ruhme der Intervention Theil zu nehmen, das Groß⸗ Kreuz des S. Fernando-Ordens, den höchsten spanischen Militair⸗Srden, erhalten, und acht Brigadiers, die mit der Armee in Portugal eingerückt sind, werden zu General- Majoren befördert, obgleich eine erst vor vierzehn Tagen erschienene Verordnung festsetzt, daß nur in Kriegszeiten Be⸗ förderungen über den Grad eines Brigadiers stattfinden sollen. Vermuthlich wird nun eine andere Verordnung bestimmen, daß die Nation sich im Kriege mit der Junta von Porto befand. Der spani⸗ sche Gesandte in Lissabon, Herr d'Avllon, hat das Großkreuz des Ordens Karl's IIl. erhalten.

Während nun die diesseitige Regierung dem-Benehmen des Ge⸗ rals Concha die glänzendste Anerkennung widerfahren läßt, geht plötzlich aus Lissabon unter dem Zten die Nachricht ein, daß die Kö⸗ nigin von Portugal der mit der Junta von Porto abgeschlossenen Capitulation ihre Genehmigung versagte und die dortigen Vertreter der drei verbündeten Mächte ihr nicht nur beistimmten, sondern auch ein neues Protokoll in diesem Sinne aufgesetzt hätten. Bestätigt diese Nachricht sich, so wird der General Concha in Folge seiner der Junta gemachten Zusicherungen und noch mehr die diesseitige Re⸗ gierung sich in Verlegenheit gesetzt sehen und der Königin von Por— ut gegenüber vielleicht eine ganz eigenthümliche Haltung annehmen müssen.

Der Faro, das Blatt jener ultramoderirten Partei, welche Herr Guizot in der Deputirten- Kammer die französische nannte, be⸗ gann vorgestern seinen leitenden Artikel mit folgenden Worten: „Das gegenwärtige Ministerium, diese Handvoll politischer Abenteurer, lebt von der Trennung des Königlichen Ehepaares, das heißt, es lebt von einem moralischen und politischen Trübsale. Dann legt es der Re⸗ gierung die Absicht bei, die Scheidung der Ehegatten durchzusetzen und eine zweite Vermählung der Königin zu unterhandeln. „Wel⸗ ches Mittel bleibt uns dagegen noch übrig?“ fragt endlich der Faro. „Wir finden es nur dort, wo es die Staats-Gesellschaften finden, die aus ihrer Bahn getreten sind, in einer Revolution.“ Ich habe nie bezweifelt, daß diese Leute, die sich ausschließ⸗ lich für Männer von monarchischen Gesinnungen ausgeben, sich an die Revolution wenden würden, sobald die Gewalt ihren Händen entschlüpfte. Sie nehmen keinen Anstand, eine Revolution hervorzu⸗ rufen, in der Zuversicht, sie späterhin ohne Schonung in dem Blute der verleiteten Schlachtopfer ihrer Herrschsucht ersticken zu können. Die Nation weiß jetzt, was sie von den Herren Mon, Pidal, Gon— zalez Bravo, Martinez de la Rosa zu erwarten hat. Sie weiß gleich⸗ falls, daß diese „Patrioten“ keinen Schritt thun, ohne vom Auslande her die Losung zu erhalten, und daß ein Emissair, den sie vor kur— zem dorthin abschickten, so eben wieder hier eingetroffen ist. Die Minister haben übrigens jenen Artikel des Faro, als von aufrühre— rischer Tendenz, zur Anklage gebracht.

Von allen Seiten her richten die Geistlichen, Dom-Kapitel, sä—

1466

Obligationen der Käufer von Nationalgütern und andere Staats- papiere von entsprechendem Belange, welche in der S. Fernando Bank, bis jene erfolgt, niederzulegen sind. Diese 5 Millionen Piaster in Schatz⸗ billets sollen am 16ten d. dem Meistbietenden überlassen werden. Ge—= gen diese Maßregel erhebt sich die öffentliche Meinung, theils weil sie als ein Anleihen zu betrachten ist, das außerhalb der Befugniß des Finanz⸗ Ministers liegt, theils auch, weil sie dem schon so tief gesunkenen Staatskredite einen neuen heftigen Stoß versetzen muß. . kommt noch, daß, noch ehe dieses Dekret veröffentlicht wurde, bereits ein Gebot erfolgt war, jene 5 Millionen Schatzbillets zu 97 und 25 pCt. Kommission zu übernehmen. Dieses Gebot that, allem Anschein nach, die hiesige Unionsbank, die auf Actien von dem londoner Banquier Abel Smüͤh begründet wurde. Ein großer Theil der Actien derselben soll sich in den Händen des Herrn Salamanca befinden.

Die Actien der so festbegründeten S. Fernando-Bank sielen an einem Tage, vorgestern, volle 16 pCt. Die 3proz. ficlen gestern auf 26, und man sieht voraus, daß sie auf 20 sinken werden“ Die proz. stehen 17.

Vermischtes.

Nees, 5. Juli. (Aschaff. Ztg.) Einem Schreiben eines aus hie⸗ siger Gegend nach Amerika ausgewanderten Landmannes zufolge, ist der⸗ selbe dort das Opfer folgender Betrügerei geworden, die er zur Warnung für seine Landsleute durch öffentliche Blätter mitzutheilen bittet. Derselbe kaufte nämlich in Teras 60 Acres Waldgrund zu 1 Doll. von einem dortigen Landeigenthümer. Mit fröhlichem Muthe baute er sich ein Haus darauf, machte einen Theil des Waldes urbar, besäete das Land, und nach einigen Monaten, als Alles im freudigsten Gedeihen ist, erscheint ein Mann, der ihn zur Rede stellt, wie er sich erdreisten könne, auf anderer Leute Eigen= thum sich niederzulassen. Zugleich zeigt er Papiere und Karten vor, nach welchen der ganze Lanbstrich ihm gehört. Der Ansiedler bringt nun natür— lich seinen in legaler Form angefertigten Kaufbrief zum Vorschein. Dieser ist jedoch auf einen Sonntag ausgestellt, also in Nord-Amerika ungültig. Nichtsdestoweniger zeigt sich der Landeigenthümer willig, ihm den Befitz für die Hälfte der schon einmal bezahlten Kaufsumme aus Mitleiden für seine große Familie, wie er sagt zu bestätigen. Was blieb ihm nun Anderes übrig, als für die schon einmal an einem Sonntag gekaufte, zum Theil schon urbar gemachte, Besitzung nochmals den halben Kaufpreis zu erlegen? Da er das Geld aber nicht hate, mußte er einen Schuldschein unterzeichnen und sieht nun auf Jahre hin alle Vortheile, die er sich von einer Uebersiedelung nach Amerika versprach, zerstört.

Lemberg. (W. 3.) Von der ganzen Fläche Galiziens werden 13,452,274 österreichische Joche zu 16600 österr. Quadratklafter, oder da eine österreichische Quadratmeile 10,000 Joche enthält, beiläufig 1345 österreichische Quadratmeilen landwirthschaftlich als Aecker, Wiesen und Gärten, Hutweiden und Waldungen benutzt. Wenn die ganze Fläche Galiziens 1525 österreichische Quadratmeilen beträgt, so sind beiläufig 180 österreichische Quadratmeilen, also beiläufig R oder 11,8 Prozent der gan— zen Fläche landwirthschaftlich unbenutzt, d. i. steril. Der meiste sterile Bo⸗ den kömmt in den Gebirgskreisen und unter diesen im stryer Kreise vor, wo er beiläufig Zz der Fläche beträgt. Den sterilen Boden bilden unwirth— bare Gebirge, mit Sand, zum Theil mit Flugsand bedeckte Strecken, Woh⸗

kularisirten Mönche, Vorstellungen an die Regierung mit der Bitte, ihrem dringenden Mangel abzuhelfen. Der geringfügige Unterhalt, den die Cortes ihnen aussetzten, ist ihnen während der Verwaltung des Herrn Mon nicht zur Hälfte ausgezahlt worden, und Alle stürmen nun auf den jetzigen Finanz⸗-Minister ein. Dieser greift nun, nachdem er über die nächsten ihm zu Gebote stehenden Hülfsquellen zu Gunsten der Bank verfügt hat, zu einem Palliativ⸗ Mittel. Vermöge eines De⸗ kretes verfügt er die Emittirung von Schatzbillets (billetes del LTe— soro) zum Betrage von 5 Millionen Piastern, welche 9 pCt. tag— weise zu berechnender, jährlicher Zinsen tragen und am 1. Septem— ber 1848 vom Staate wieder eingelöst werden sollen. Diese Rück⸗ zahlung und die Zahlung der Zinsen garantirt die Regierung durch

1 nungen, Gewässer, Sümpfe, Straßen, Wege und öde Plätze. Sehr viel von diesem sterilen Boden könnte vorzüglich durch Austrocknung der Sümpfe, durch die landwirthschaftliche Benutzung überflüssiger Feldwege und öder Plätze in nutzbringenden Boden verwandelt werden. In vie— len Dörfern hat beinahe jeder Bauer seinen eigenen auf seine Felder füh— renden Weg, wodurch besonders, so wie auch durch die breiten Ränder zwischen einzelnen Grundstücken, viel Grund und Boden der Landwirthschaft entzogen wird. Galizien hat jedoch verhältnißmäßig weniger sterilen Boden, als Böhmen, das Lombardisch Venetianische Königreich, Ungarn, Sieben⸗ bürgen, die Militair-Gränze, Tyrol und Dalmatien, in welchem letzteren der unproduktive Boden sogar 48 Prozent der ganzen Oberfläche ausmacht. Den übrigen nicht genannten Provinzen steht es jedoch in dieser Beziehung nach, und unter diesen am meisten der Provinz Nieder⸗-Oesterreich, welche verhältnißmäßig dreimal weniger sterilen Boden in sich faßt, als Galizien.

g 9 Allgemeiner Die auf 20 Ruthen Länge gänzlich gesperrte und der Umlegung bedürftig gewordene Bahn war Abends 5 Uhr

wieder in volllommen fahrbarem Zustande, so daß keine weitere Unterbrechung oder Hemmung des Verkehrs statt=

Bekanntmachungen.

784 h] P 1 09 0 l J 1m *.

Zum Zweck der Sicherstellung der Verlassenschaft des Rathsverwandten Bring gegen etwanige unbekannte An— sprüche werden auf den Antrag der verordneten Vor— mundschaft des minorennen Theodor Bring alle dieje— nigen, welche an den Nachlaß des Rathsverwandten Bring aus irgend einem Rechtsgrunde Forderungen und Ansprüche machen zu können vermeinen, hierdurch auf— gefordert, solche in einem der auf den 31sten d. Mts. und 14ten u. 28sten k. M., jedesmal Morgens 10 Uhr, we ,. Liquidations- Termine anzumelden und zu bewahrheiten, bei Strafe der in termin den 11. September er., Morgens 10 Uhr, auszusprechenden Präklusion.

Datum Greifswald, den 12. Juli 1817.

Das Wais Dr. Teßmann.

finden wird.

786 6]

345 C ditt.

Vom ner der K. Hauptstadt Brünn im Marl= , n Mähren des oösterreich. Kaiserstaates als Ver= aß⸗Abhandlungs-⸗Instanz nach dem am 19. November 1846 ab intestat9 verstorbenen Karl Nikolaus, gewese⸗ nen Buchhalters in der erh. Franz Gastlschen Buch⸗ e ne, werden auf Ansuchen des zum Kurator der

erlassenschaft und der unbekannten Erben bestellten mähr. schles. Landes ⸗Advokaten, Herrn Juris Dr. W liczke zu Brünn, hiermit Alle, welche an den Nachlaß des Karl Nikolaus Erb-⸗A1nsprüche zu haben vermeinen aufgefordert, solche binnen 4 Jahre 6 Wochen und 3 9 . vom Tage der ersten Einschaltung des Edifts in das Zeitungsblatt gerechnet, um so gewisser bei die⸗ sem Magistrate geltend zu machen, ansonst nach Ver⸗ lauf dieses Termins mit den sich Meldenden die Verlaß⸗ Abhandlung gepflogen Und das Vermögen eingeantwor⸗ tet werden wurde.

Brünn, am 30. März 1847.

785 b]

Mit Bezug auf unsere gestrige Anzeige erstatten wir

über den auf unserer Bahn gestern zwischen Berlin und

Potsdam vorgekommenen Unfall hierdurch näheren Bericht.

. dem übereinstimmenden Urtheil mehrerer un- h

die dur

(L. 8.) 1717 6

Am 31. August

1847.

betheiligten Sachverständigen ist der Bruch eines Schie⸗ nenstuhls am Vereinigungspunkte zweier Schienen die alleinige ,, , n. Ausspringens der Lokomotive aus den Schienen. Die Bahn war an der Stelle des Unfalls so eben erst mit Kies versehen und lag fest.

ur ber beobachteten mäßigen Fahrgeschwindigkeit der gut geführten, musterhaft gehaltenen Maschine ist es zuzuschreiben, daß kein Wagen zertrümmert und Nie- mand gefährlich 2 ist. hat ein Passagier erlitten, welcher den der y. um Wa enfenster hinaus gehalten und den- elben . 9. en soll. Auch vom Beamten Per- sonal haben nur Einige Quetschungen erlitten.

rm während

15060,

Berlin, den 19. Juli 1847. Das Dire lt or i um der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn—

Magdeburg-Wittenbergesche

Eisenbahn. Gemäß §. 14. unseres Gesellschafts⸗ Statuts und unter Bezugnahme auf un— ö. E sere Bekanntmachung vom 10. April d. ng richt. 388. 1. tungsbogen der Magdeburg⸗-Wittenberge- Wäschen Eisenbahn-Gesellschaft:

Rr 65 T h 7 und e mm 2811,

auf welche die Zte Einzahlung von den gegenwärtigen Inhabern derselben bis zum 15. Juli er, nicht geleistet

worden is, für null und nichtig, die dar=

enz. anf bereits eingezahlten 20 Prozent als verfallen und die bisherigen Zahlungen und die ursprüng⸗ liche Zeichnung den Actionairs gegebenen Anrechte auf den Empfang von Actien für erloschen erklärt. Magdeburg, den 17. Juli 1847. Direktorium der K Eisenbahn⸗Gesells

Staats⸗Eisenbahn⸗ Anleihe des Großherzogthums Baden,

vertheilt in 400060 Stü

5 , e, H, l, ü. uziehung der Zinsen 2 35 pCt. vo

laut Gesetz vom 21. an. 10 33 ö ie bedeutendste Verletzung ende 40000909 Beträge mittelst vie e, zurückbezahlt wir ulden, 5 amal 40000,

2mal 12000, 5000, 2mal 4900, 58mal 4000, 366mal 2000,

m mm -m e

Wie viel jeder Kreis Galiziens sterilen Boden enthalte, wird sich mit Zu— verlässigkeit erst nach Vollendung der begonnenen Katastral⸗Vermessung an⸗

geben lassen, da man die Größe der einzelnen Kreise bisher mit Gewißheit nicht zu bestimmen vermag.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. ;

Kassel, 5. Juli. (A. 3.) Heute fand die statutenmäßige Versammlung der Actionaire der Friedrich⸗Wilhelm's-Nordbahn statt. Da der Geschäfts⸗-Bericht der Direction über den Zeitraum vom 1. Oktober 1846 bis zum 1. Januar 1847 bereits seit mehreren Wo— chen im Druck erschienen war und besondere Gegenstände zur Be— schlußnahme nicht vorlagen, so hatten sich nur wenige Actionaire ein- gefunden. Aus der Erörterung einiger unwesentlichen Vorschläge er— gab sich, daß diejenigen Mitglieder, welche in der letzteren Zeit die Bahn-Linie bereisten, und unter denen einige von Fach waren, im Wesentlichen Alles befriedigend gefunden hatten. Die Fortsetzung der Bahn nach Paderborn und Lippstadt ist gesichert, indem die ersten Unterzeichner dieser Verbindungs-Bahn zwischen der Köln-Mindener und der Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn durch richterlichen Spruch zur ferneren Einzahlung der statutenmäßigen Raten verurtheilt worden sind und die dortige Direction die Arbeiten an mehreren Orten be— treiben läßt; auch hat die preußische Regierung derselben eine nam— hafte Unterstützung gewährt, so daß die Fortsetzung der Bahn von Kassel bis zur preußischen Gränze bei Haueda schon im nächsten Jahre bis nach Marburg, wo drei Landstraßen zusammentreffen, wird eräff net werden können. Die Thüringer Bahn ist jetzt bis Eisens. Betriebe, und es handelt sich nur noch um den Ort des-An⸗ schlusses an die Friedrich⸗Wilhelm's-Nordbahn, dessen Bestimmung mit Schwierigkeiten verknüpft ist, weil man gern einen solchen Anschlußpunkt erzielen möchte, der auch für die über Meinin⸗ gen anzulegende Werra⸗Main-Bahn gleiche Vortheile darbietet. Die Arbeiten auf der östlichen Section der Friedrich⸗Wilhelm's— Nordbahn haben daher noch immer nicht beginnen können, doch hofft man, daß die betheiligten Regierungen binnen kurzem sich über diesen Gegenstand vereinigen werden. Es ward zwar in der General-Versammlung der Vorschlag gemacht, daß man den der Vollendung bereits sehr nahe geführten Haupt theil der Bahn so bald als thunlich in Betrieb setzen und den Verkehr auf der noch unvollendeten Strecke bis Eisenach, so wie auf der nächsten Section vor Kassel, wo große Kunstbauten die Vollen⸗ dung vor der kontraktmäßigen Zeit kaum möglich machen, durch einen außerordentlichen Postdienst herstellen solle; die Mehrzahl hielt es jedoch für bedenklich, den Reisenden ein zweimaliges Aussteigen und Umpacken zuzumuthen, und wollte deshalb die Direction keinesweges veranlassen, auf einen solchen Nothdienst besonderen Bedacht zu neh⸗— men. Erfreulich war die Nachricht, daß die für die Friedrich⸗Wil⸗ helm's Nordbahn so wichtige Main-Weser⸗Bahn, wenigstens auf kur⸗ hessischem Gebiete, fast in ihrer gesammten Ausdehnung in den leb— haftesten Angriff genommen sei. Am Schlusse des Jahres 1846 be⸗ trug die Gesammt-Einnahme 4,533,875 Rihlr. 1 Sgr. 10 Pf.; die wirklichen Ausgaben in den Jahren 1844, 1845 und 1846 betrugen l, 34,083 Rthlr. 18 Sgr. 10 Pf. Zur Verfügung, beziehungsweise zur definitiven Verrechnung, standen noch 369,791 Rthlr. 10 Sgr. und gegen 3,500,000 Rthlr. sind von den Actionairs noch einzuzah⸗ len. Die Lokomotiven und die dazu gehörigen Betriebsmittel, die im Lauf dieses Jahres geliefert werden müssen und theilweise schon zur Stelle sein sollten, werden indeß eine bedeutende Summe weg— nehmen, so daß der Rechnungs Abschluß für das Jahr 1847 vor⸗ aussichtlich keinen großen Baar-Bestand übrig lassen wird; doch ist eine Ueberschreitung des ursprünglichen Actien-Kapitals wohl nicht m.

befürchten.

1941mal 1000,

Gesellschaft.

lage gemacht werden kann.

belieben.

werden hiermit nachfolgende Quit- . J. Nachmann

743 b]

6

Nork.

Sterling. t

chaft Bremen, den 30. Juni 1847. aft. Harte,

mal 1 1770mal 250 u. s. w. zusammen 30 Millionen 261495 Gulden betragend.

K- Die nächste Ziehung ist am 31. Auzust 18417 und da jede

Obligation unbedingt einen der obigen Beträge er⸗ halten muß, deren kleinster 42 Gulden oder 24 Thaler ist, so ist mit Recht zu behaupten, daß keine solidere und vortheilhaftere Kapital-An⸗

ö okRIGINAL-OBLIGAIIONRN, billig st co urs- mäßig, sind bei dem unterzeichneten Bank⸗— haus jeder Zeit zu beziehen. Plane und jede Auskunft, so wie s. Z. Ziehungslisten, gratis.

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R 8 Das amerikanische Post⸗Dampf⸗

W schiff „Washington“, Capt. Hewitt, . fährt gegen den 1. September von Bremen via Southampton nach New⸗

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Söhne,

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Preußischen Staaten. Herausgegeben von

dem Königlichen Revisions— Kollegium

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Gü⸗

Stellvertreter des Vorsitzenden.

Am 31. August

1847.

7oꝛ

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7876

Die Anzeige aus Frankfurt 4. O. d. d. 16. Juli c. ist erledigt, da das darin erwähnte verloren gegangene Packet mit Wechseln aufgefunden und dem Eigenthůmer wieder zugestellt worden ist.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für J Jahr. 1 . e: . 237 8 Kihlr. 1 Jahr. n allen Theilen der Monarchie ohne preis - Erhöhung. gei einzelnen Nummern wird der Gogen mit 23 Sgr. berechnet.

a⸗ 17 200.

3nhalt.

Amtlicher Theil. ö 86

um u . Eröffnung des Jubelfestes der Bürger Schütz en⸗ Hilde. Provinz Preußen. Ärbeiter Unruhen. Provinz Schlesien. Unterrichts ⸗Anstalt für den Flachsbau. Rhein -Pro⸗ vin . Lebensrettung, ö . 9 .

Deutfche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Der pfätzische Landrath über das Schuiwesen. Großherzogthum Baden,. Früchte= Aufnahme. Revolutionaire Flugschrift. . Anh alt⸗ Bä.th en. Separations-Gefetz Freie Stadt Hamburg.. Ankunst Es Schiffes „Hanseat“. Freie Stadt Frankfurt. Ankunft der Herzogin von Kent. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Reiche Ge⸗ traide⸗ und Obst-Aerndte.)

Oesterreichische Monarchie. gation der Komitats-Stände.

Frankreich. Paris. Hofnachricht. Das General⸗Gouvernement von Algier. Auflösung der Erpeditions-Kolonne Bedeau's. Der Zustand der Dinge in Marolko. Die Kolonial-Vertretungs- Frage. Indirekte Einnahmen. Pellapra und Teste. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Gerüchte über die Urtheilssprüche des Pairshofes; Annahme verschiedener Gesetz⸗ Entwürfe in der Deputirten-⸗Kammer; die Anleihe= Kommission; Kommunisten- Prozeß vor den Seine-Assisen Paris. Telegraphische Depesche: Urtheil in dem Prozeß vor dem Pairshof. .

Großbritanien und Irland. London., Hof ⸗Nachricht. Prinz Waldemar von Preußen. Die britische Marine. O'Connell's Testa⸗ ment. Die kanadischen Wirren. Vermischtes. 1

Belgien. Brü ssel. Aerndte. Schnelle Reise eines Schiffes.

e e. Kanton Genf. Aufstellung französischer Truppen an der Gränze.

It nr ür. Nom. Die Juden und die Regolanten. Reform der Po- lizei⸗Miliz. Die Unruhen in Parma. Neapel. Verhältnisse zu Rom. Florenz. Abreise des Prinzen von Salerno. Unruhen in Siena.

Spanien. Schreiben aus Catalonien; Vermischtes.)

Portugal. London. Herstellung der Ruhe in Portugal. Aufhebung der constitutionellen Garantieen. Rückkehr Costa Cabrals.

Griechenland. Athen. General Grisiottis im Gesängnisse. Unruhen in der Maina. Ancona. Grivas nach der Insel Santa⸗Maura geflohen. .

Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

Warasdin. Die General-⸗Congre—=

Madrid. (Nachrichten aus Portugal und

Veilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Hautboisten Beyer von der Garde-Artillerie⸗Brigade die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen; und Den Land- und Stadtgerichts-Direktor Ottow zu Labiau zu⸗ gleich zum Kreis-Justizrath des Kreises Labiau zu ernennen.

nichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 20. Juli. Heute Morgen fand die feierliche Eröff⸗ nung des hundertjährigen Jubelfestes der hie sigen, Bür—⸗ ger-Schützen-Gilde statt, wozu bereits gestern die Repräsentan⸗ fen einer großen Anzahl auswärtiger Gilden hier eingetroffen waren. Schon bei früher Weile sammelten sich auf dem festlich geschmückten Schützenplatze in der Linienstraße nach, und nach die einzelnen Pelo⸗ tons der verschiedenen durchgängig schön, zum Theil selbst reich und glänzend uniformirten Gilden, unter dem Zuströmen einer unabsehba⸗ ren fchaulustigen Menschenmenge. In der Mitte des Platzes war eine Rednerbühne errichtet, geziert mit Festons, Laub⸗ und Blumen⸗ Gewinden und den Nationalfahnen in den preußischen und bayerischen Farben. Vor derselben befand sich eine weißbedeckte Erhöhung, auf der bie noch verhüllten Fahnen lagen, welche als Geschenke St. Majestät des Königs zur Uebergabe an die betreffenden, Gilden bestimmt wa⸗ ren. Auf den Seiten zogen sich zwei für die nächsten Theilnehmer an diesem Bürgerfeste bestimmte Tribünen ö .

Gegen 9 Uhr begann die Formirung der Gilden in Reihe und Glied, ein prächtiges in seiner Art einziges Schauspiel. Nachdem diese vollendet, begrüßten die Vorsteher der hiesigen Gilde die frem⸗ den Gäste, während die Deputationen des Magistrats und der Stadt⸗ verordneten, geführt von dem QOber-Bürgermeister, Geh, Reg. Rath Krausnick, und dem Stadt⸗Syndikus Möwes, zugleich mit dem Prediger Blanchin der Nähe der Erhöhung und der Tribüne Platz nah⸗ men. Nach beendigter Begrüßung wurden die Fahnen der respekti- ven Gilden unter rauschender Parade ⸗-Musik und dem Präsentiren sämmtlicher Gilden aus dem Schützenhause abgeholt und bei den betreffenden Chören eingestellt. Nachdem nun sämmtliche Gilden ein Carrée gebildet hatten, verkündeten drei Böllerschüsse den Hauptakt der Feier die Fahnenweihe. Stadt-Syndikus Möwe s und Ober⸗ Bürgermeister Krausnick bestiegen nach einander die Redner⸗Bühne und erinnerten in einer kräftigen Ansprache an die Bedeutung dieses Festes und die mit demselben in nächster Beziehung stehenden histori⸗ schen Momente, die manchen großen Tag und Namen so lebendig vor die Seele führen. Prediger Blanck ertheilte hierauf die Weihe, und endlich nahn Qber⸗-Bürgermeister Krausnick nochmals das Wort, um die Uebergabe der von Sr. Majestät dem Könige verliehenen Fahnen an die drei betreffenden Gilden von Berlin, Wohlau und Grei— fen hagen zu vollziehen und das bei diefer Gelegenheit von Sr. Majestät erlassene huldöollste Handschreiben zu verlesen, welches aus Sanssouci, den 13. Juli itz s, datirt ist.“ Die reich gestickte und verzierte Fahne der berliner Gilde trägt das Stadtwappen mit der Umschrift: „Treue dem König und Baterland und Ver—

trauen giebt Kraft.“. ;

Nach vollzogener Weihe und Uebergabe der Fahnen ertönten abermals drei Böllerschüsse, zugleich als Zeichen zum Abmarsch. Die Gilden defilirten vor den eben genannten Deputationen vorüber und setzten sich daun, die berliner Gilde mit der neuen Fahne an der Spitze, nach dem in der Hasenhaide gelegenen Schießplatzze in Bewe⸗

Allgemeine

Preußische Zeitung

Berlin, Mitt woch den 21 sten Fuli

gung. Die fremden Gilden schlossen sich der berliner in nachstehen⸗ der Reihefolge an: Luckenwalde. Küstrin. Brandenburg (Altstadt). Köpenik. Fehrbellin. Reppen. Königsberg i. Pr. Heinrichs. Stettin. Po⸗ sen. Potsdam. Aschereleben. Magdeburg. Zeitz. Neu-Ruppin. Stolberg a. H. Alt-Landsberg. Burg. Dranienburg. Friedeberg. Tarnowstz. Kammin. Wohlau. Jena. Groß-Glogau. Liegniß. Frankenstein. Neuhaldensleben. Filehne. Landsberg a. d. W. Lissa. Wolgast. Angermünde. Zehdenick. Beuthen. Strehlen. Kyritz. Halberftadt. Greiffenhagen. Greifswald. Jessen. Barby. Tilsit. Eilenburg. Kremmen. Osterburg. Wittenberge. Neu-Leuftenberg. Wittenberg. Salzwedel. Fiddichow. Bernan. . Neu⸗ Strelitz. Oldenburg. Strausberg. Acken. Beeskow. Gommern. Wusterhausen a. d. D. Kalbe a. d. S. Wilsnack. Tapiau. Fürstenwalde. Werder. Demmin. Lübben (Lausitz) . Erfurt. Neustadt⸗ Eberswalde. Seehausen. Krossen. Stargard in Pomm. Ratibor. Jirke. Lindow. Garz. Neudamm. Pyritz. Stargard i. Pr. Königsberg i. d. N. Woldenberg. Birnbaum. Magdeburg (Neustadt). Suhl. Wittstock. Stralsund. Neisse. Brehna. Danzig. Punitz. Oschersleben. Bromberg. Spandow. Neustadt 4. d. D. Frankfurt g. d. O. Bitterfeldt. Schönfließ. Luckau. Wrietzen a. d. D. De⸗ litzsch. Egeln. Braunschweig. Guben. Memel, Auras. Vierraden. Friedland. Soldin Pritzwalk. Prenzlau. Rheinsberg. Nauen. Freystadt (Niederschl. Freienwalde. Ohlau. Bunzlau— Straus⸗ berg. Brandenburg (Neustadt). Reetz. Senftenberg. Beuthen a. d. O. Der Jug ging durch die neue Königsstraße, über den Alexander— platz, durch die Königsstraße, über den Schloßplatz, die Linden her— unter und durch die große Friedrichsstraße. Zu dem seltenen von dem herrlichsten Wetter begünstigten Schauspiel hatte sich überall eine

unendliche Menschenmenge eingefunden. Nirgends ist, so viel wir hören, die freudige Theilnahme Aller an diesem Bürgerseste durch irgend einen Unfall gestört worden.

in reußen. Die 3tg. f. Litth. u. Mas. meldet aus ,, . Juli: Heute Vormittag fand . 66 Emeute under den Festungs⸗Arbeitern an der Sternwarte statt. ; ö längerer Zeit schon hatte die Arbeiter theils das Gerücht aufer gt. daß eine große Anzahl von ihnen entlassen werden sollte, . na mentlich die iͤn Königsberg wohnenden, theils beschwerten sie sich 2 derholt darüber, daß die Schachtmeister sie bei Berechnung und Be⸗ zahlung der ausgestochenen Erde übervortheilten. Als heute nun ein ähnlicher Fall wieder vorgekommen war, wollte der angeblich über- vortheilte Arbeiter sich mit seiner Beschwerde an den kommandiren⸗ den General wenden, soll aber davon abgehalten sein. Die Arbeiter empfingen den die Arbeit leitenden Offizier mit Pfeifen und Hurrahs, welches Schicksal die unter Anführung des Polizei · Inspektors Bro⸗ scheit requirirte Polizei theilte, die sich, wie die Arbeiter erzählen, darauf zurückgezogen haben soll, ohne irgend welche Schritte zu thun oder Verhaftungen vorzunehmen. Ernstere Unruhen sind für den kommenden Sonnabend, an dem beinahe 2600 Arbeiter entlassen wer⸗ den sollen, zu befürchten; die Leute sollen die Drohung geäußert ha⸗ ben, Keinen weiter arbeiten zu lassen und Alles zu demoliren.

rovinz Schlesien. (Börs. Nachr.) Mit Genehmigung und 94 20m des 4 wind in dem Dorfe Nickolstadt bei Lieg⸗ nitz eine Unterrichts-AUnstalt eröffnet, in welcher eine zweckmäßige Me⸗ thöde des Anbaues, der Behandlung und der Vearbeitung des Flach⸗ ses unentgeltlich praktisch gelehrt werden soll. Der Lehrkursus, der unverzüglich beginnt, umfaßt einen sechswöchentlichen Zeitraum. Für Unterhalt und Beköstigung müssen die Lehrlinge aus eigenen Mitteln sorgen, doch wird den Bedürftigen unter ihnen ein angemessener Ar⸗ beitslohn aus der Kasse der Anstalt gezahlt, den Ausgezeichneten wer⸗

den Prämien verabreicht werden.

Nhein⸗Provinz. Der Rhein. Beob. meldet aus Von n vom 16. Juli: „Am 14ten Abends waren wir Zeugen einer Le⸗ bensrettung, welche der Erwähnung würdig ist. Der zehnjährige Sohn des Weinwirths N. hierselbst siel beim Fischen von dem Bade⸗ schiffe, welches vor dem Ermekeilschen Garten hält, in den Rhein und! würde unfehlbar ertrunken sein, wenn nicht auf das. Geschrei mehrerer Knaben aus jenem Garten vier Herren zur Hülfe herbei⸗ geeilt wären. Dieselben stürzten sich, nach Abwerfung der Vberröcke, rasch in den Rhein, und gelang es den beiden vordersten Schwim— mern, den bereits untergesunkenen Knaben zu fassen und so lange über Wasser zu halten, bis sie denselben einem zufällig anlangenden Rachen ilbergeben konnten. Der Vater des Geretteten war sicher freudig überrascht, den gerührtes

ten Dank Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich Karl und dem Herrn Grafen von Bismarl Bohlen denn diese waren diejenigen, welche mit eigener, augenscheinlicher Gefahr das edelmüthige Wetk vollbrachten darbringen zu können.

Deutsche Bundesstaaten.

22 2 2 J ilt nach⸗ Königreich Bayern. Die Speyerer Zig, thei

stehenden . aus dem ane ne len i e h. des pfälzischen Land⸗

. ulwesen betreffend, mit: ö

, . gründlich gebildeter Lehrer für die gelehrten Schu⸗ len i die erste Vorbedingung, wenn unsere höheren Unterrichts -Anstalten ihrer wichtigen Bestimmung und den Anforderungen der Zeit entsprechen sollen. Bei ihrer Anstellung und. Beförderung muß ihre wissenschaftliche und moralischs Tüchtigkeit vorherrschende Rück icht sein. Darum hat der Landrath mit Vergnügen aus dem Königlichen Regierungs- Ausschreiben im Amtsblatte von 1647 ersehen, „daß es höheren Orts lebhaft gewünscht wird, daß wieder eine größere Anzahl. Studirender weltlichen Standes sich dem Lehramte widmen möchte.“ Daß dieser Wunsch von dem besten Er— folge begleitet sein möge, wünscht der Landrath lebhaft, glaubt aber, daß es nur dann geschehen werde, wenn eine gründliche Verbesserung der Stel- lung und Gehaltsverhältnisse des Lehrerpersonals eintritt, durch welche die äußere Lage der Lehrer den Anforderungen, die man an ihre Tüchtigkeit stellt, entsprechender wird. Mögen darum die wiederholten itten der Kö⸗ niglichen Studienlehrer an den sogenannten isolirten lateinischen Schulen um Gewährung pragmatischer Rechte und Gehaltsverbesserung Allerhöchsten Orts Erhörung finden! Schon im vorigen Jahre mußte der Landrath bei den beschränlten Mitteln, über welche zu Gunsten der einzelnen unterrichts- Anstalten verfügt werden kann, darauf hinweisen, wie das erst in neuester Zeit angenommene Prinzip a nl Trennung beim , n in unserer lonfessionell gemischten Pfalz immer neue Belastungen der

Alle PostAnslalten des In- und Au landes nehmen Sestellung auf dieses Glatt an, sür Gerlin die Expedition der Preuß. Zeitung: sehren - Straße Nr. 57.

Insertions- Gebühr sür den J einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

847.

Kreisfonds und der Gemeinden herbeiführt und den Wünschen und Bedürf⸗·

nissen der Pfalz wenig entspricht. Schon erfordert die Trennung des Ge- schichts und heb fen Sprachunterrichts an den Gymnasien zu Speyer

und Zweibrücken jährlich einen Mehraufwand von 1100 Fl., und manche arme Schulgemeinde, welche kaum die Mittel hat, Eine Schule gehörig zu unterhalten, ist schon jetzt durch Anwendung dieses Prinzips mit der Sorge für zwei Schulen belastet. Möge es darum Sr. Majestät dem . 2 fallen, Allergnädigst verordnen zu wollen: 1) daß der Geschichts⸗ 82 e⸗ bräische Sprachunterricht an den Studien ⸗Anstalten den betreffenden ; as⸗ senlehrern, ohne Rücksicht auf deren Konfession, anvertraut und nach . büchern ertheilt werde, in welchen alles lonfessionell Verletzende serngeha * ist; 2) daß der Geschichts Unterricht im Zeitalter der Nesormation, so e.

dabei das konfessionelle Moment in Betrachtung kommt, den betreffenden Religionslehrern zugewiesen werde; 3) daß auf dem Lande nur da eine o y Trennung der Schulen zugelassen werde wo nach der vorhan . Schülerzahl die Anstellung gern Lehrer ohnehin nöthig ist, oder wo 6 betreffende Gemeinde ihre chulbedürfnisse ohne Zuschüsse aus ö 8 und ohne Ueberbürdung ihrer Bürger vollständig bestreiten kann; M dagegen feste, auf den verfassungsmäßigen Prinzipe gleicher , , der Konfesssonen beruhende Vorschriften darüber gen. und streng beobe ch⸗ tet werden, zu welcher Konfession in gemischten S ulen der Lehrer 6 müsse; 5) daß endlich namentlich bei, der, dem Vernehmen nach bea iich 3 ten Abfassung neuer Lehrbücher für die deutschen Schulen für beide J. . sionen in allen Unterrichtszweigen, mit alleiniger Ausnahuie der 3 . und biblischen Geschichte, wie nher gemeinschaftliche Lehrbücher ge .

werden mögen, weil nur hierdurch das erfolgreiche Bestehen gemeinschaft⸗ licher Schulen möglich gemacht wird.“

roßherzogthum Baden. (Karlsr. Ztg.) Bei dem . 39 9 . d. J. von dem Ministerium des Innern an⸗ geordneten Früchte⸗ Aufnahme ergaben sich im Wonden 8 thume noch folgende Vorräthe; An Kernen 10,321 Malter (1 3 Malter 6,771 württ. Simri), an Weizen 39,041, an Spelz (Ve⸗ sen oder Dinkel) 288,995 (welche letztere gegerbt etwa ; also 115,598 Malter Kernen geben), an Korn ( Fred 51,670, an Gerste 70013, an Hafer 135,341 Malter, an Mehl 143,465 Cent., an geröllter Gerste 10,620 Cent,, an Erbsen, Bohnen und Linsen 13,314 Malter, an Kartoffeln 203,570, Welschkorn 282, an Mischel⸗ frucht 3270 Malter. Im Seekreis war der Vorrath an Getraide bei weitem am stärksten, so wie überhaupt während des ganzen Win⸗ ters und bis jetzt die Getraide am Bodensee auch bedeutend wohl⸗ feiler waren, als im Rheinthale, wogegen zu den gewöhnlichen Zeiten umgekehrt die Getraide in der Sergegend theurer sind, als hier un⸗ len? Der Haupt-⸗Absatz aus der Seegegend geht nach der Schweiz. Dieser Absatz wurde durch den Ausfuhrzoll wesentlich erschwert und emindert, indem die Schweiz durch diesen Zoll es nf. ihren Bedarf größtentheils anderswoher, namentlich durch Auffäufe in den Seehäfen, zu beziehen. Daher erhielt sich bei den , ,, größeren Vorräthen in der Nähe des Bodensees im Allgemeinen au ein billigerer Preis in jener Gegend. Hoffentlich wird aber der Aus⸗ fuhr oll nicht inehr lange nöthig sein, und der natürliche Gang des Verkehrs bald wieder ohne Nachtheil hergestellt werden können.

Aus Konstanz wird vom S8. Juli gemeldet; „Dieser Tage fand man hier von der bekannten revolutionairen Flugschrift: „Zur Vorbereitung“ wieder einzelne Exemplare in den Straßen der Kreuzlinger Vorstadt ausgestreut. Wenn man die neue Auflage mit der alten schon vergriffenen vergleicht, so scheint sie noch einige Verbesserungen und Zusätze erhalten zu haben. Die Unterschrift ist dieselbe: „Der rheinische Ausschuß zur Gründung der deutschen Republik.“

Herzogthum Anhalt⸗Köthen. Se. Hoheit der Herzog hat in Folge der ausgesprochenen Wünsche und nachdem er die Ueber⸗ zeugung erlangt, daß die Aufhebung der einer völlig freien Benutzung der ländlichen Grundstücke entgegenstehenden Beschränkungen und Hin⸗ dernisse zur Beförderung der Landes⸗Kultur und des Wohlstandes der Unterthanen gereicht, beschlossen, unter möglichster , der in den benachbarten Ländern in dieser Beziehung bereits bestehenden Vorschriften ein Separations-Gesetz zu erlassen.

Freie Stadt Hamburg. (B. H.) Das hamburger Schiff „Hanseat“, Capitain Strand, das erste der von hier auf den Südfee. Wallfischfang erpedirten Schiffe, ist am 14. Juli mit fast vol- ler Ladung (2300 Tonnen Thram) aus der Südsee, nach dreijähriger Abwesenheit, wieder an die Stadt gekommen.

reie Stadt Frankfurt. Ihre Königl. Hoheit die Frau 6 von Kent ist dam 16. Juli in Begleitung Sr. . des Fürsten von Leiningen mit Gefolge in Frankfurt eingetroffen.

XX Frankfurt a. M., 17. Juli. Es ist ein erfreuliches Gefühl, berichten zu können, daß alle aus unserer näheren und fer⸗ neren Unigegend einlaufenden Berichte über die überall , Aerndte äußerst befriedigend lauten. Seit Menschengedenken spendete der Himmel keine so . Aerndte, und aus der Wetterau wird

emeldet, daß man dort überall ein noch reicheres Kornmaß (4 bis 79 Malter auf das Fuder) ärndte, als man erwartete. . auch immer die wucherischen Bestrebungen noch andauern, so ist es doch nun eine Sache der Unmöglichkeit geworden, daß die Frucht⸗ preise nicht stark fallen sollten. Das Obst wird auch in so reicher Fülle geärndtet werden, daß die Landwirthe es kaum n,, ,. im Stande sein werden. Möchte rieser Segen des Himmels aber nicht blos als eine Linderung der Noth erkannt werden, sondern in moralischer Erhebung den heißen Dank zum Himmel emporsteigen

lassen. Oesterreichische Monarchie.

arasdin, 10. Juli. (Presb. Ztg.) Bei der am 15ten v. ,, General Congregation der Komitatsstande 24 bei Gelegenheit der Publication der Allerhöchsten ö . Kaiserl. 8333 des Erzherzogs Stephan zum Statt go lter inn. garn der Wunsch der Versammlung dahin gusgespea h Sinn . sische Sprache, Verfassung und Nationalität dem neu tateher

nzuempfehlen. ; 6 beste gan 1. 63 verewigten Erzherzog dr,, n J . Monument sind die Stände beizusten rn, . och ließ!

Wunsch sich verlauten, daß der ungarischen Inscription des