el wan sih n bene gef res , g, wd, essen zu können, bitter getäsusch ki Pehl. Backer das erwartete Mehl abende Vormittag an Brod fehlte, .. earn, nicht erhalten hatten, andere
aus den Damn eilen Tie n ge. en nicht backen wollten. Indessen war 6 1 r ie, n,, Brod zu finden, und die Ru⸗ — 6 4 m einen Vorwand zu ihren Vewüstungen zu 2 exam läden, raten und rot ven angten konnten 6.0 a. erhalten. Wenn die mit Brod versehenen Läden
9j. * 4 Schicksale nicht entgingen; wenn es feiner unzwei⸗
aß . Bande Ruhestörer sich förmlich organisirt und einen
äahlt hatte, dem sie gehorchte; wenn endlich Signale durch
r und regelmäßig beantwortet wurden, so muß man anneh⸗
Aufstand einige Zeit vor seinem Ausbruche organisirt war,
wollle man auch nicht glauben, daß die Kunde von demselben schon zwei bis drei Tage vorher nach Leipzig und Zwickau gekommen sei. Ob diese Unruhen zufällig eintraten oder zu einem wohl durchdachten Plane gehören, as werden die gerichtlichen Untersuchungen hoffentlich lehren, von denen
wir nur wünschen, daß sie möglichst rasch geführt werden mögen.“
Königreich Hannover. (Hannev. Ztg.) Der Kalen= bergische Verein gegen das Branntweintrinken hielt am 14. Juli eine General⸗Versammlung, die von 16 Mäßigkeits-Vereinen des Zürstenthums Kalenberg beschickt war, während 18 Vereine ihre Jahres Berichte eingesandt hatten und überhaupt 27 Vereine im Ralenbergischen bestehen. Die 18 Vereine, welche Berichte eingesandt hatten, zählten 2158 erwachsene Mitglieder und 388 Kinder, welche als Hoffnungsschaaren zusammengetreten sind. Trotz des auch von vielen Aerzten verbreiteten Wahns, der Branntwein schütze gegen die Ruhr, war doch die Zahl der Vereins -Mitglieder im Jahre 1846 bis 1847 um 376 Personen gewachsen. Um den Kindern die Sache schon frühzeitig werth und den Branntwein zuwider zu machen, hat⸗ ten einige Schullehrer ihre Vorlegeblätter für den Schreib-Unterricht mit zweckmäßigen Memorial -Versen beschrieben. Zum geschäftssüh⸗ renden Verein für 1847 — 18148 wurde der zu Hameln gewählt und endlich beschlossen, bei der Königlichen Regierung und den Landständen abermals wegen Aufhebung des Bierzwanges und Erhöhung der Branntweinsteuer einzukommen.
Herzogthum Braunschweig. (Mgdb. Ztg.) Sehr zahlreiche Bestellungen, so wie ankommende bedeutende Waaren-Traus—⸗ porte, berechtigen zu der Hoffnung, die noch in dieser Woche begin— nende hiesige Messe werde besser werden, als die der letzteren Jahre. Besonders aus den sächsischen Fabriken und Manufakturen sind bereits ansehnliche Vorräthe angelangt. Auch ist es jetzt schon durch Fremde lebhafter, als im vorigen Sommer um diese Zeit. Auf der anderen Seite giebt der übergroße Mangel an baarem Gelde zu Besorgnissen Anlaß. Man fürchtet, manchen Geschäftshäusern nahe eine unheil⸗ volle Krise; das Diskonto dürfte höher notirt werden, als selbst in den verhängnißvollen Jahren 1809 und 1814.
Schon in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts bestrebte sich die damalige Regierung, durch einzuführenden Seidenbau dem Lande eine Erwerbsquelle zu eröffnen. Prämien, Austheilung von Maulbeerstämmen, Ueberweisung von Länderei zu deren Kultur u. s. w. vermochten über Vorurtheile, Abneigung und Unthätigkeit einen ord⸗ nungsmäßigen Betrieb jenes Industriezweiges nicht zu erlangen, und für lange Zeit unterblieben die Versuche dazu. Auf Bekrieb des hiesigen Garten-Vereins wurde dieser Gegenstand in den letzten Jah ren wieder aufgenommen, und die Regierung bewilligte eine Summe einstweilen zum Maulbeerbau. Von letzterer wurden 23,000 vortreff⸗ lich gedeihende Stämmchen angepflanzt. Neuerdings forderte das Staats-Ministerium jenen Verein zu einem gutachtlichen Bericht über diesen, zumal bei der hohen Besteuerung ausländischer Seide nicht unwichtigen Gegenstand auf, und binnen kurzem wird der Verein, gestützt auf den günstigen Erfolg angestellter Versuche, denselben, durchaus günstig lautend, erstatten. Da man hört, Se. Hoheit zeige sich persönlich der Sache geneigt, so läßt sich erwarten, daß wir, in gleich günstigen klimatischen Verhältnissen, wie z. B. Potsdam, künf⸗ tig auch hier nützliche Seidenzucht haben werden.
Herzogthum Anhalt⸗Cöthen. (Magdb. Ztg.) Aus einer so cben veröffentlichten Uebersicht der Staats-Schulden-Ver— waltung geht hevor, daß in dem mit dem Ästen d. endigenden Jahr s60, 075 Rthlr. zur Staats-Schulden⸗Tilgung und Verzinsung aus den Revenüen der Domainen und Forsten übrig geblieben. Es ver⸗— bleibt nunmehr noch die Schuld von 3,593,062 Rthlr.
Oesterreichische Monarchie.
Wien, 28. Juli. (A. 3.) Ter Chef des preußischen Post— Departements, Herr von Schaper, hat bereits mehrere Unterredungen mit dem Präsidenten der allgemeinen Hoflammer gehabt.
Man erwartet binnen kurzem die gänzliche Aufhebung des Ge— traide⸗Ausfuhrverbots, welche bereits erfolgt wäre, wenn nicht meh— rere Provinzen mit den offiziellen Berichten über den Stand der nächsten Kartoffel-Aerndte im Rückstande wären. Daß diese eine sehr ergiebige zu werden verspricht, ist aus Privat-Mittheilungen schon bekannt.
Die Eröffnung des bevorstehenden Landtags in Preßburg ist vorläufig auf den 12. November d. J. festgesetzt. Se. Majestät der Kaiser wird in ihn Person eröffnen.
Nachrichten aus Galizien zufolge herrscht daselbst in diesem
1570
Jahre unter den Bauern und der niederen Volksklasse eine große Sterblichkeit. Im wadowicer Kreise sollen binnen kurzer Zeit 46, 060 Nenschen . sein.
Zur Feier des Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin ward vorgestern im Schloß zu Schönbrunn ein Bankett gegeben, dem alle hier anwesenden Erzherzoge und mehrere fremde Prinzen bei—⸗ wohnten.
— Dem Nürnb. Korr. wird aus Wien vom 30. Juli ge—⸗ schrieben: „In Betreff der nach Italien gerichteten Truppen-Bewe⸗ gungen berile ich mich, Ihnen zu melden, daß, obschon dieselben be— schlossen waren, sie doch so eben contremandirt worden sind. Ueber die Beweggründe dazu laufen im Publikum indessen nur Vermuthun— gen um, und wir lassen sie daher lieber auf sich beruhen. Gewiß ist, daß die designirt gewesenen Regimenter angewiesen worden sind, sich jeden Augenblick marschbereit zu halten, wofern weitere Befehle zum Aufbruche hier eintreffen sollten. — Das bekannte Organ der päpstlichen Regierung, la Bilancia, ist hier mit dem Damnatur belegt worden.“ .
Pesth, 30. Juli. Se. K. Hoheit der Erzherzog Stephan wird am 30. August hier eintreffen, am 31 sten die Landes Dikasterien wie die Deputationen der benachbarten Komitate und Städte empfan⸗ gen und sich am 1. September auf der Szolnoker Eisenbahn nach Ja— zygien und Kumanien begeben. Der Baton N. von Vay wird Se. NK. Hoheit als K. Landes⸗Kommissär auf seiner Rundreise begleiten.
6 reich.
Paris, 1. Aug. Die neulich von hiesigen Blättern gegebene Nachricht von der Rückreise des Königs und der Königin der Beigier nach Brüssel war falsch. Ihre Majestäten verweilen noch in Neuilly; vorgestern machten sie von da einen Ausflug nach Versailles und kehr⸗ ten Abends nach Neuilly zurück.
Als gestern der Prozeß vor dem Zuchtpolizeigericht in Fo ge der Klage Jules Talabot's gegen den Courrier frauçais beginnen sollte, beantragte der Advokat dieses Blattes, Herr Jules Favre, Aufschub der Sache auf nächsten Dienstag, weil er, unvermuthet mit dieser Vertheidigung beauftragt, nicht Zeit gehabt habe, sich darauf vorzubereiten; der Advokat Talabot's, Herr Duvergier, erhob zwar dagegen Einspruch; der Gerichtshof willigte aber nach einigen Be— rathungen in den gestellten Antrag.
Die Akademie der Inschriften und schönen Wissenschaften hat vorgestern ihre jährlichen Preise vertheilt. Den numismatischen Preis empfing Herr Genaro Riccio für sein Werk über die Münzen von Luceria, der Hauptstadt Dauniens; die erste Medaille für Arbeiten über Frankreichs Alterthümer Herr Albert Lenor für sein Werk: „Studien über die gothische Architektur in Frankreich“; den ersten Gobertschen Preis für die gelehrteste und gründlichste Arbeit über Frankreichs Geschichte Herr Louis Raynal, erster General- Advokat am Königlichen Gerichtshofe zu Bourges, als Verfasser einer „Ge⸗ schichte von Berry“ in vier Bänden. Den zweiten Herr Francisque Michel für seine „Geschichte der verfluchten Racen.“ Die Aufgabe der Akademie selbst, „Geschichte des Studiums der griechischen Sprache im euro— päischen Abendlande vom Ende des fünften bis zum vierzehnten Jahr⸗ hundert“, hatte keinen Bearbeiter gefunden und wurde daher für 1848 erneuert, außerdem aber für dieses Jahr folgende neue Preis- Aufgabe gestellt: „Erläuterung der Geschichte und Schilderung des Zustandes Frankreichs während der zweiten Hälfte des zehnten Jahr— hunderts, nach den veröffentlichten oder noch nicht herausgegebenen Denkmälern, und für 1849: „Geschichte des Untergangs des Heiden⸗ thums und seiner gänzlichen Vernichtung in den verschiedenen Pro— vinzen des orientalischen Kaiserreichs, seit Konstantin's Zeiten.“
Auf eine Beschwerde des Vicomte Dubouchage hat in der Pairs Kammer der Minister des Innern erklärt, kein einziger spanischer Kar⸗ listen= Offizier sei in Frankreich verhaftet worden; man habe blos einige derselben, weil sie nach der Entweichung des Grafen Monte⸗ molin sich an die spanische Gränze begeben wollten, um den Bürger—⸗ krieg zu beginnen, tiefer ins Innere von Frankreich gebracht, wo sie sorgfältig berwacht würden. Der Gesetz-Entwurf wegen der frem— den Flüchtlinge, welcher diese Erörterung veranlaßte, wurde sodann genehmigt.
In der vorgestrigen Sitzung der Pairs Kammer wurde der Ge⸗ setz-Entwurf beraͤthen, welcher die Stadt Paris zum Abschlusse einer Anleihe von 25 Millionen ermächtigt. Herr Wustemberg erklärte sich dagegen, daß diese Anleihe durch Beibehaltung der Nachsteuer auf Getränke bis zum Jahre 1858 zurückbezahlt werden solle. Er halte die Nachsteuer, die leider in beinahe der Hälfte sämmtlicher Gemein⸗ den, welche Octroi zu zahlen hätten, bestehe, für sehr schädlich, und deshalb beantrage er die Vertagung des Gesetz- Entwurfs bis zum nächsten Jahre. Die Finanzlage der Stadt Paris sei so günstig, daß sie vermittelst ihrer regelmäßigen Hülfsquellen die neue Anleihe abzahlen könne. Herr Bresson suchte darzuthun, daß die letztere Behauptung unbegründet sei, und daß die Stadt nur in der Nachsteuer das Mittel sinden könne, die Anleihe allmälig abzutra— gen. Herr Daunant hielt dafür, daß in Zukunft weder Speisen noch Getränke einer Nachsteuer unterworfen werden sollten; in Paris sei die Octroi⸗-Gebühr ohnehin schon viel zu hoch. Der Minister des Innern bemerkte, blos die großen Summen, welche Paris in der letzten Theurung für die Armen verausgabt habe, hätten die An—
leihe nothwendig gemacht. Verwerfe man die Maßregel, so werde man die Ruhe von Paris und somit die Ruhe von ganz Frankreich in Gefahr bringen. Er glaube nicht, daß die Kammer dies wagen wolle, und deshalb fordere er sie vertrauensvoll zur Annahme des Gesetz⸗Entwurfes auf. Man schritt zur Abstimmung, und der Gesetz⸗Entwurf ward mit 107 gegen 20 Stimmen angenommen.
Wie verlautet, ist Herrn Teste die Erlaubniß ertheilt worden, in dem Krankenhause der Neothermes in der Rue de la Victoire seinen Aufenthalt zu nehmen.
Auf der Tortoni⸗-Börse wurde heute in französischer 3pCt. Rente, die gestern zu 77. 25 pr. Ende d. geschlossen, Einiges zu 77. 27 pr. Ende d. und zu 77. 225 liq. gemacht. In Eisenbahn⸗Actien kein Geschäft.
Großbritanien und Irland.
London, 31. Juli. Die Perlaments⸗Wahlen nehmen ihren ordnungsmäßigen und ruhigen Verlant. Bis jetzt sind 269 Wahlen bekannt, von denen 157 auf Liberale, 60 auf erklärte Anhänger Peel's und 52 auf Protectionisten gefallen sind. Die ersten sind also um 26 Stimmen im Vortheil. Das merkwürdigste Ereigniß ist die Zu⸗ rückweisung des Herrn Macaulay in Edinburg, des Herrn Hawes in Lambeth und des General Fox in dem Tower Hamlet's von Lon don, sämmtlich Mitglieder der Regierung und sämmtlich von der lei⸗ denschaftlichen Erbitkerung des Sektengeistes der Dissenters in ihren Erfolgen gehemmt. Die Wahlen in den vier noch übrigen Wahl⸗ Bezirken Londons, außer der City, sind gestern beendigt worden, und das Resultat derselben ist, obwohl in den drei ersten noch nicht amt⸗ lich, bekannt. Von drei Kandidaten in Lambeth, welche alle drei der liberalen Partei angehören, haben nach den vorliegenden, Angaben die Herren Pearson und d'Eyncourt die Mehrzahl der Stimmen er— halten, und der dritte Kandidat, Herr Hawes, Unter-Staatssecretair im Kolonial-Departement, wäre sonach durchgefallen; indeß hält man es nicht für ausgemacht, daß die amtliche Bekanntmachung über den Poll, die heute stattfinden soll, Herrn d'Eyncourt eben so wie die jetzt vorliegenden Aufmachungen mehr Stimmen, als Herrn Hawes, zuwei— sen werden. Herr Hawes selbst sprach sich übrigens in seiner Rede so aus, als halte er sich für überwunden. Ju Marylebone hat sich die Stimmenmehrzahl so entschieden für Sir Benjamin Hall und Lord Dudley Stuart ausgesprochen, daß kein Zweisel an der Be stätigung dieses Stimmenverhältnisses durch die heute zu publizirende offizielle Stimmliste obwaltet; die beiden durchgefallenen Kandidaten sind Sir d'Hamilton, ein Tory, und Herr Shee, ein Liberaler. In den Tower Hamlet's ist General For, General⸗Inspektor des Materials der Artillerie, der ministerielle Kandidat, durchgefallen; gewählt wurden zwei unabhängige Liberale, Sir W. Elay und Hr. G. Thompson. In Southwark sind Alderman Humphrey und Sir W. Molesworth; Beide der liberalen Partei angehörend, ohne Opposition gewählt worden. Außer Herrn Rothschild in London hatte sich auch noch in Greenwich ein Israelit, Herr Salomons, zun Par⸗ laments - Mitgliede gemeldet, er ist aber seinen, Mitwerbern, Admiral Dundas und Herrn Barnard, unterlegen. Ein dritter Israelit, Herr Meyer Amschel Rothschild, tritt in Hythe als Bewerber auf und hat den Poll verlangt, da bei der Handerhebung sein Gegner, Herr Brock⸗ man, obsiegte. In Birmingham ist die Wahl auf die Herren S hole⸗ field und Munß gefallen, in der Minderheit blieb der durch seine Be⸗ mühungen zur Unterdrückung der Kuppelei bekannte Herr Spoo⸗ ner. In Lynn sind Lord G. Bentinck und Lord Jocelpn, ein Peelit, ohne Spposttion gewählt worden. Lord G. Bentinck hielt bei der Gelegenheit wieder eine längere Rede gegen Peel's Politik, wogegen Lord Jocelyn dem „großen Staatsmanne“, Sir Robert Peel, seine Huldigungen darbrachte. In Oldham ist der bekannte Herr Fielden durchgefallen. In Stockport hat sich bei der Handerhebung die Stim⸗ menmehrheit für Herrn Cobden (der in seiner Abwesenheit vorge⸗ schlagen worden ist) und einen Handwerker aus Macclesfield, Na mens West, erklärt; der Poll wird indeß diese Abstimmung zu be stätigen haben. Lord Palm erston ist wieder in Tiverton als Kan— didat aufgetreten, die Wahl ist noch nicht beendet. Vorgestern be— gann in Edinburg mit Proklamirung der Kandidaten der Wahlakt— Den beiden bisherigen Vertretern der Hauptstadt Schottlands, Herrn Macaulay und Herrn Gibson Craig, stellte man zwei neue Kandidaten, die Herren Howan und Blackburn, entge— gen, von denen der Eine sich auf seine Pläne der Accise — Re⸗ form, der Andere auf seinen Eifer zum Schutze, der Sabbath⸗ Feier zu stützen scheint. Die Handerhebung ergab eine Mehrheit für die beiden Letzteren, und gestern sollte der Poll eröffnet werden. In Glasgow, wo die Wahl sehr bestritten zu sein scheint, hat sich der bekannte Secretair des Handels-Büreaus, Herr M' Gregor, ge— meldet. In seiner Rede vor den Hustings erklärte er sich sehr ent⸗ schieden dahin, daß in der nächsten Session kräftige Maßregeln zur weiteren Ausdehnung der Handelsfreiheit getroffen werden müssenz; seine Gegner sind die Herren Dixon und D enuistone, Letzterer einer der bisherigen Vertreter der Stadt. Vie Wahlen in Irland waren nach den letzten Berichten noch in dem Stadium der, Vorbe⸗ reitung. In der gestrigen Mittheilung ist irrthümlicherweise d,, geben, daß der Sprecher in Cambridge durchgefallen seiz die Wahl des Sprechers, Herrn C. S. Lefevre, scheint vielmehr in North— hampshire völlig gesichert zu sein. .
Wie bereits erwähnt (vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 205), hatte
—
34s und Nom, seine Geometrie von Alexandrien, seine Arith⸗ . . ö. seine Religion von Palästina; in seiner Kindheit und nach seinem . 9 ,, i 6 . ch . . ö armor n arrara sein Grabmal. . De r am e , seid unabhängig vom Auslande, und n . ntaxe.“
Obgleich, weniger elegant und weni isch ü e Ben ;
; 9 weniger poetisch übte die Beredtsamkeit
des Mr. Bright noch größeren Einfluß auf die Anhänger und Feinde der Ligue aus. Dieser junge Quäter, der Uunzertrennliche Begleiter von Cobden der Ajax dieses Achilles hatte vor Allen die Partie 56 „Exitation“ . — Eueüint Reden dai Reid, bald Joern umd Jndig— Cobden war der Katechist der neue . ö
wie Robert Peel sich ausdrückte, um so n 3 loser sie erschien; sie ist der Triumph der ngtürlichen Lia mn, 6 . . weise trägt meistens den Charakter des Gesprächtones e ,. 9 ) —ĩ ö nicht selten zum Pathetischen; das, was sich durch alle Eniw' . 1e * ner so biegsamen, klaren und mannigfaltigen Rede windet * r, ei. hartnäckige, unbesiegbare Logik. Jeden Tag und jeden dig olfinesg 64 er einen neuen Weg ein, aber jeder Weg führt ihn zu demselben 9. 9 Abschaffung der Komngesetze und Freihandelssstem. Die Wasse m weichele; vorziehi, ö. die Ironie, bisweilen jene einfach jovigle der gutmüthigen ö. etwas derber englischen Jovialität, bisweilen jene bittere und scharfe, welche vernichtend den Gegner niederschlügt, Hat er z. B. das Menopol anzu= greifen und zu bezeichnen, so beschreibt er es in folgender Weise: „Das Hionch ö ist eine geheimniß volle, unsichtbare Person, welche sich mit Eurer Familie an den Theetisch setzt, und wenn Ihr ein Stück Zucker in Eure Tasse werst, so greift auch sie schnell in den Zuckertopf und nimmt eins. enn dann 2 Frauen und Eure Kinder dieses Stück Zucker, was sie wohl verdient haben, für sich verlangen, so entgegnet ihnen dieser misteriöse Gast: O nein, meine Lieben, das ist für Eüren Schutz!“ „Wenn Jemand käme und Euch erzählte“, heißt es in einer anderen Rede
Cobdens, „daß es eine Insel im stillen Ocean giebt, deren Bewohner Skla— ven einer Kaste geworden sind, die vor siebenhundert Jahren sich des Bo— dens bemächtigte; wenn er Euch erzählte, daß diese Kaste Gesetze gegeben, um das Volk zu zwingen, nichts Anderes zu essen, als was dem Eroberer ihm zu verkaufen beliebt; wenn er hinzufügte, daß dieses Volt so zahlreich gewolden, daß das Land nicht mehr zu seiner Ernährung hinreicht; wenn er endlich Euch erzählte, daß dieses Volk mit einer besonderen Geschicklich⸗ keit begabt ist, daß es höchst sinnreiche Maschinen erfunden hat, und nichts⸗ destoweniger feine Herren dasselbe des Rechtes beraubten, die Erzeugnisse seiner Arbeit gegen Nahrungsmittel frei auszutauschen; wenn Ihr alles die⸗ ses von einem philantropischen Reisenden oder von irgend einem Missionair hören würdet, der so eben von einer Insel der anderen Hemisphäre heim— gekehrt — was würdet Ihr dazu sagen, Ihr Bewohner von London? Bisweilen, jedoch seltener, erhebt sich seine Rede zu einem tief ergrei⸗ fenden Pathos. So in jener etwas emphatischen Rede, welche er in dem siebenten wöchentlichen Meeting der Ligue zu London hielt, und in welcher es z. B. heißt: „Die Zuneigungen, welche die verschiedenen Klassen der Gesell⸗ schaft unter einander verkilten, sind nicht weniger wichtig für dieselbe, als die gegenseitigen Zuneigungen der Familienglieder. Das Gefühl, der Un abhaͤngigkeit und der persoͤnlichen Würde, die Liebe der Gerechtigkeit, die Achtung vor den Rechten des Eigenthums, die Zufriedenheit mit unserer sozialen Stellung, die selbstbewußte Anhänglichkeit an den Institutionen, welche uns regieren, dies sind die dem politischen Körper wesentlichen Ele— mente, deren Schwächung oder Vernichtung nur als eine National⸗Kalami⸗ tät kann angesehen werden. Und doch sehen wir diese rings um uns un⸗ tergehen. 6 Herz so Vieler aus den armen Klassen hat das Gist der Erbitterung in sich aufgenommen, das Gefühl des Rechtes ist erloschen vor den Qualen des Hungers; unsere alten National-Institutionen haben in den Augen des Voltes ihre Heiligkeit verloren, weil es dieselben als Schöpfun⸗ /e des Egoismus zu betrachten anfängt. Und durch alles dieses . eren! ist es gekommen, daß wir in einer Zeit eingr un esch eil i , 6 ; tation unter dem Volke ieben; es wollen schon die Donner und prophe
Blitze leuchten an unserem Horizont. Geschrei der Agonie und der Ver⸗ zweiflung erfüllet das Weltall und der Sturm ist sänem Ausbruch nahe, und wird vernichtend alle unsere Institutionen verwüsten, wenn Ihr nicht dem Volke gebet, was des Voltes ist. Und diese, große Sache des Volkes werde ich vertheidigen, so lange noch das Herz in meinem Busen schlägt, so lange die Zunge reden und der Arm sich bewegen kann.“
In dieser so abwechselnden, so mannigfachen Weise der Rede, deren Grundcharakter, selbst wenn sie sich zum höchsten Pathos erhoben, natürliche Einfachheit war, fand Cobden das Geheimniß, nicht allein zu r,, unterrichten und zu überzeugen, sondern auch in der Seele von . / seiner Zuhörer den Willen zur That anzufachen; denn Lobden sist. vor Allen ein Mann des Handelns. „Ihr müßt nicht hierher a n. sagte er oft, „als wie zu einem Unterhaltungsort: Die Sache, welche wir hier
r fordert persönli ᷣ d ausdauernde Anstrengung verhandeln, erfordert persönliche, energische un J n und Opfer. Reden nutzt wenig, und ich würde ö. e . , . ung erröthen, wenn das Wort die einzige Waffe wäre, mi her ich für unsere Sache kämpfte.“
Solch ein Eifer und solche sante Haltung. Ihre Redner
Männer gaben der Ligue bald eine impo⸗ hatten 6 59 n,, und
50 56 ĩ eden und Meetings gehalten; Prosessoren der , , Sinne der Ligue die Jugend lehrten, waren in 3 Vlad ten Englands auf Kosten der Ligue angestellt; sie baute zu M schester ein ungeheures Gebäude, die I rec trade- Hall, eine Art Tem⸗ 26 Palast, wo sie ihre Sitzungen hielt, und sich mehr als 10.090 arenen versammeln konnten; sie ergriff die Initiative für große Industrie⸗ Nusgstellungen, welche bisher in England nicht gebräuchlich und, später von Manchester nach London verpflanzt wurden; endlich, um sich alle, Elemente res Einflusses zu sichern, appellirte sie auch an die Frauen und rief sie auf zum Kampfe gegen die Korn- und Brodgesetze. Und die englischen Frauen haben es wohl verstanden, an dem Werk der Ligue Theil zu nehmen. Feste und Soireen wurden von ihnen den Free traders gegeben, und ihre
Lord Brougham in einer längeren Rede am Schlusse der Parla- ments-Sitzung die Politik des Ministeriums einer etwas scharfen Kri⸗ tik unterworfen. Er berührte dabei auch das Verfahren gegen die irländischen Katholiken und machte namentlich darauf aufmerksam, daß schon Canning, vorzüglich in Folge einer den Gegenstand betreffenden vortrefflichen Denkschrift des Lord Westminster, von der Nothwendig⸗ keit überzeugt gewesen sei, den freundschaftlichen Verkehr mit der römischen Kurie herzustellen, gegen welchen gewisse Leute noch immer ein unbegreifliches Vorurtheil hegten. Wir haben 7,0) 0,009 katho⸗ lische Unkerthanen, meinte L. Brougham, und wir sollten keinen Verkehr mit dem Fürsten haben, den sie in geistlichen Dingen als ihren Bischof betrachten; und gleichwohl sei es niemals irgend Jemand in den Sinn gekommen, sich den Ministern zu widersetzen, wenn sie wegen der Wiederherstellung der weltlichen Macht des Pap⸗ stes unterhandelt hätten, oder sich dagegen aufzulehnen, als einmal sogar unsere Truppen eine Leibgarde desselben gebildet. Nicht so handle der preußische Hof, welcher gleichwohl weniger Katholiken habe, als wir. Es sei stets ein beglaubigter preußischer Minister in Rom; er selbst habe dort in dieser Eigenschaft seinen gelehrten Freund Nie⸗ buhr getroffen, während Herr Bunsen gleichzeitig als Legations-Secre⸗ tair dort weilte. „Bei dieser Gelegenheit, Mylords“, fährt er dann fort, „kann ich, da ich Preußen erwähne, nicht umhin, um der Gerechtigkeit wil len und als Freund der Freiheit aus Dankbarkeit, von ganzem Herzen meine Bewunderung für den erleuchteten Monarchen auszudrücken, welcher allem Widerstande von anderen Seiten auf die edelste Weise Trotz bot und die Vorurtheile seiner hohen Stellung gänzlich hintanscetzte, indem er sich in Wahrheit als ein patriotischer König zeigte und sei— nem Volke eine freie Verfassung gab — eine Verfassung, welche so viel Treffliches enthält und in ihrem Schoße den Saamen noch köst— licherer Früchte — noch größerer politischer Vortheile birgt. Es thut mir leid, daß die Dankbarkeit, welche dieses edle Verfahren hätte her— vorrufen sollen, sich nicht überall kundgegeben hat. Allein er kann versichert sein, daß wenigstens in diesem Lande seine erhabenen Ver— dienste von jedem aufgeklärten Geiste gehörig gewürdigt werden.“
ieder nnn.
Aus dem Haag, 31. Juli. (Am st. Handels blad.) Gestern wurden in der zweiten Kammer der Generalstaaten die De— batten über die Gesetz⸗Entwürfe in Betreff des Staats⸗Budgets der Ausgaben für 1848 und 1849 eröffnet. Bis heute Mittag 2 Uhr hatten schon 19 Mitglieder gesprochen, und zwar alle gegen, kein einziger für die Gesetz⸗Entwürfe. Man hält die Verwerfung für sicher. Beinahe alle Redner erklärten, sie hätten kein Vertrauen in die Verwaltung und in den Gang der Staatsgeschäfte.
n n. Brüssel, 2. Aug. Der Independance zufolge, soll der König der Belgier sich noch in Paris besinden und erst am Don— nerstag von dort abreisen wollen. (S. oben Paris.)
Der Politique bringt jetzt folgende Minister-Liste: Herr Le beau, auswärtige Angelegenheiten; Rogier, innere; de Haussy, Justiz; Delfosse, Finanzen; d'Hoffschmidt, öffentliche Arbeiten Chazal, Rrieg. Der Moniteur veröffentlicht zwei Königliche Dekrete, betref⸗ fend die Bildung einer Jury für die diesjährige Industrie-Ausstel— lung. Die Jury ist angewiesen, nicht blos die Künstler, Handwerker und Manufakturisten, wesche wegen ihrer zur Ausstellung gelieferten Erzeugnisse Medaillen oder ehrenvolle Erwähnung zu verdienen schei⸗ nen, sondern auch eben so jeden Anderen in ihrem Berichte namhaft zu machen, der ihr, wegen Erfindungen und Verbesserungen oder we— gen anderer der Landes⸗-Industrie oder der arbeitenden Klasse gelei⸗ steten Dienste, der Aufmunterung oder Auszeichnung würdig scheint. Die Jury wird aus 36 Mitgliedern gebildet, deren Namen der Mo— niteur aufzählt. Für Verhinderungsfälle sind 13 Stellvertreter er⸗ nannt. Sie wird zum erstenmal den 3. August zusammentreten.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 27. Juli. (H. K.) Ihre Majestäten der König und die Königin sind heute früh in Begleitung der Königlichen Fa⸗ milie direkt von Tullgarn durch die westlichen Provinzen des Reichs nach Norwegen abgereist. Drei Tage wird die Königliche Familie sich in Gothenburg aufhalten und erst am 4. August mit dem Dampf⸗ schiffe „Christiania“ von Strömstad nach Norwegens Hauptstadt ab⸗ gehen. Vor seiner Abreise hat der König durch Bekanntmachung vom 24. Juli eine aus dem Staats⸗-Minister Freiherrn Ihre als Vor— sitzenden und den Staatsräthen, Freiherr Stael von Holstein, Munthe und Freiherr Peyron bestehende Regentschaft eingesetzt.
Der diesseitige Geschäftsträger am britischen Hofe, Freiherr von Rehausen, ist zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister daselbst ernannt worden.
Von fremden Gästen befinden sich jetzt hier der Dichter Oehlen schläger und der Naturforscher Karl Bonaparte, Prinz von Canino, die Beide sehr gefeiert werden.
1 ai n
Rom, 24. Juli. Vorgestern wurde in dem Gefangenenhause bei den Thermen des Diocletian eine von den sämmtlichen Gefange— nen und einigen Schließern angezettelte Meuterei mehrere Stunden
vor deren Ausbruch entdeckt. Die Gefangenen sollten nämlich sämmt—
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lich bewaffnet, die Kerker des Abends geöffnet und die Wachen er⸗ mordet werden. Der Grund war, daß der Ex-Governatore Grasse⸗ lini ihnen für den Abend des 17. Juli die Freiheit versprochen hatte. Die Wachen wurden verstärkt, und man hat vorläufig für den Roth— fall zwei Kanonen in dem Palaste Regroni aufgestellt.
Der Lieutenant Benvenuti, beim Polizei Amte im Paß-Büreau angestellt, war noch bis vorigen Montag auf seinem Posten, ist aber in Folge seiner nunmehr erwiesenen Theilnahme an der Verschwörung nebst seiner Familie aus dem Kirchenstaate verbannt worden. Dieses ganze Komplott hätte nicht zu Stande kommen können, hätte man nicht von den höchsten Posten aus unterstützend mitgewirkt. Es hat sich gefunden, daß der Plan bereits seit vier Monaten zur Reife ge⸗ kommen war. Die strengste Untersuchung ist jetzt eingeleitet und be— reits in vollem Gange.
Der Prinz von Joinville, der die bisher in den Gewässern von Bastia kreuzende französische Escadre kommandirt, soll gestern in Civitavecchia gelandet sein. Man erwartet in Rom ständlich seine Ankunft. . ,
Gerichts⸗Verhandlangen wegen der volnischen Verschwörung.
Berlin, 1. Aug. Die Sitzung begann um 8 Uhr unter An— wesenheit derselben Angeklagten, wie bei der Verhandlung vom 3. August, mit der Vernehmung des Angeklagten Wladislaus Euse— bins von Kosinski, dessen Vertheidiger der Ober-Landesgerichts— Rath Crelinger ist. Kosinski ist 1814 zu Targowa-⸗Görka im schro— daer Kreise geboren und katholisch, erhielt Unterricht auf den Schu⸗ len zu Danzig, Königsberg und Gumbinnen, bezog 1832 die Univer— sität Berlin, trat aber 1834 in das dritte Dragoner Regiment ein und avancirte 1835 zum Seconde-Lieutenant. Nach 4 Jahren nahm er seinen Abschied, pachtete das seiner Mutter gehörige Gut Tar— gowa⸗Géörka und trat zur Landwehr über, welcher er noch gegenwär⸗— tig als Seconde-Lieutenant bei der Escadron des 1sten Bataillons des 18ten Regiments angehört. Nachdem der Angeklagte die Richtigkeit dieser Angabe über seine persönlichen Verhältnisse bestätigt hatte, ließ er sich über die weiteren in der Anklage⸗Akte enthaltenen Punkte folgendermaßen aus: Er sei Mitglied des agronomischen Vereins für Schroda gewesen. Von einer Hetzjagd-Gesellschaft wisse er nichts, an den Jagden des Jockei-Klubs habe er als Gast Theil genommen. Als Solcher sei er zu Czewojewo gewesen; die Reiter-Uebungen könne er nur als Kin⸗ dereien bezeichnen. Er selbst habe den Apollinar von Kurnatowki gebeten, ihnen die Evolutlonen der polnischen Aimee zu zeigen. Durch Schriften sei er von der Existenz des demokratischen Vereins unterrichtet. Daß er durch Wolniewicz aufgenommen sei, sei falsch. Zu polizeilichen Geständnissen sei er dadurch gekommen, daß der In— quirent ihm vorgespiegelt, es komme nur auf Darlegung der That⸗ sachen, nicht auf Benennung der Personen an. Es seien ihm die Aussagen des von Mieroslawski und von Szoldrski vorgelesen. Er habe geglaubt, daß von Mieroslaweti durch seine Angaben ein be⸗ stimmtes Vertheidigungs-System verfolgt habe, daß er dasselbe an nehmen müssen, wobei nicht nur erforderlich gewesen, daß er von Mieroslawski's Angaben bestätigt, sondern wobei er noch mehr Positives, das heißt Eigenes, habe anführen müssen; z. V. daß er durch Wolniewiez aufgenommen sei. Wolniewicz habe ihm Bücher der demokratischen Gesellschaft gegeben, ihm die Errich⸗ tung einer Verbindung als wünschenswerth dargestellt, zum Zweck der Propaganda demokrakischer Grundsätze und dereinstiger Herstellung des Landes, d. h. des Rechts, da Polen seit 1772 unter Gewalt⸗ herrschaft stehe. Es habe ihm hieraus geschienen, daß Wolniewicz ihn zu gewinnen beabsichtigt. Was in den polizeilichen Verhandlungen über die Aufnahme des Szoldréki steht, habe er zwar angegeben, aber nur nachge— sprochen. Es wird die polizeiliche Verhandlung über die Aufnahme von Kosinski's in die Verbindung durch von Wolniewicz und über Lie Aufnahme von Szoldrski's durch von Kosinski selbst in Matecki's Beisein vorgelesen. Dann wird von Szoldrski über die Sache be⸗ fragt, und er erklärt: er habe mit von Kosinski nie über die Verbindung gesprochen, noch weniger sei er von ihm aufgenommen worden.
Matecki, zur Auslassung aufgefordert, sagt: er habe bei dem in Rede stehenden Aufnahme⸗Akt nicht assistirt.
Sodann erfolgt die Vorlesung der in den Akten befindlichen Ge— ständnisse von Kosinski's, die derselbe als von ihm selbst ge- und un— terschrieben anerkennt. Er sagt:
Die Erklärung über dieses Skriptum solle seinem Vertheidiger vor⸗ behalten werden. Sein damaliger Inquirent habe ihn zu der Er⸗ klärung veranlaßt, so wie der Glaube, daß es ihm vortheilhaft sein werde. Ueber von Mieroslawski befragt:
1846 sei er mit diesem durch Buchowski bekannt geworden. Er habe damals gerade in Privat-Angelegenheiten nach Krakau reisen wollen. Militairische und statistische Arbeiten habe er mehrfach für sich gemacht. Von der Wahl eines Comités im November 1845 wisse er nichts, noch weniger sei er Mitglied desselben gewesen.
Auf Vorlesung der betreffenden Bezüchtigung des Grafen Wie⸗ siolowskl macht der Vertheidiger den Einwand, aß diese Verhand- lung nicht vor preußischen Gerichten aufgenommen, und daß ihre Le⸗ galistrung mangelhaft sei. Dann fährt von Kosinski weiter fort:
Aufträge an breslauer Studenten habe er dem . nicht gegeben. Falsch sei, was die Anklage sage über seinen Verkehr kt und seine Mittheilungen gegen von Elzanowski. . von Elzanowéfi, herbeigerufen, will nicht deutsch verstehen, in welcher Sprache er vernommen worden. Es entsteht hierüber eine
Debatte zwischen der Vertheidigung und der Staats Anwaltschaft.
Der Gerichtshof zieht sich zur Berathung zurück, worauf der Präsi⸗
dent den Beschluß dahin eröffnet, . daß der Angeklagte von Elzanowski in polnischer Sprache durch einen Dolmeisch vernommen werden solle. .
Hierauf erklärt von Elzanowsli, über seine Verhältnisse zu von Kosinski befragt, durch den Mund des Dolmetsch, Land und Stadt⸗ Gerichts⸗Direktor Arndt: ;
er habe ihn 1841 durch Nepomucen von Sadowski kennen gelernt. von Kosinski habe ein Geld⸗Geschäft zwischen ihm und Przyborowski vermittelt., Ueber die Revolution habe er mit ihm nicht gesprochen. Im November 1845 habe er von Kosinski einen Brief erhalten, der, von Heltmann geschrieben, dem Nepomucen von Sadowasli und' von diesem an Kosinski zur Besorgung an ihn gegeben sei. In dem Briefe sei gesagt, daß der Ausbruch der Revolution be⸗ schleunigt werden solle. Diesen Brief habe er eine Instruction genannt. Von von Kosinski habe er dann noch 100 Rthlr., zwei Zettel mit sompathetischer Tinte und ein Reagens erhalten, Beides als Brief versiegelt. Auch dieses habe Heltmann zur Besorgung an Nepomucen Sadowski gegeben, und Lieser an von Kosinski zur Abgabe an ihn. Kantak habe er nie gesehen. Wenn er früh er in der Voruntersuchung anders ausgesagt, so sei dies deshalb ge⸗ schehen, weil man ihm Geständnisse von Kosinski's vorgehalten.
Dann fährt von Kosinski fort: .
Den von Mieroslawski habe er bei von Jarochowski nicht be⸗ sucht. Die ihm in den bei Mieroslawski in Beschlag genommenen beiden Atlassen vorgelegten statistischen Notizen habe er geschrieben und dieselben an Victor Kurnatowski gegeben. An einer Versamm⸗ lung zur Wahl Liebelt's als Mitglied der Regierung habe er nicht Theil genommen.
von Mieroslawski, über dies Letztere befragt, sagt: man habe nur gesprochen über die Befähigung Liebelt's. Daß von Kostuski dabei gewesen, erinnere er sich nicht. Habe er in der Voruntersuchung anders angegeben, so habe er dies gethan, weil Tyssowsti und von Kosinski, wie ihm vorgehalten, dasselbe gesagt.
Kosinski sagt dann: e . Die Reise nach Krakau habe er 5 Er sei aber bei keiner Versammlung gewesen und habe keine Instruction geschrieben. Die ihm vorgelegte Instruction kenne er nicht, habe sie nicht geschrie⸗ ben. Seine fillheren Angaben und die von Mieroslawski's seien aus derselben Quelle aus Tyssowski's Angaben geflossen. Letztere sei ihm bei seiner Vernehmung in der Voruntersuchung vorgelesen worden. ; 2.
Auf Antrag des Vertheidigers wird die Aussage Tyssowski's vorgelesen. Der Staats- Anwalt zeigt, daß die Verhandlung mit Tyffowski im Oktober 1846, die mit von Kosinski im Juli 1846 aufgenommen sei. Kosinski fährt fort:
Zu den polizeilichen Verhandlungen habe er zwer angegeben, daß er die Instructionen an Wolniewicz gegeben, daß er mit Sadowski wegen Westpreußen gesprochen, das sei falsch. Nach der Rück⸗ kehr von Krakau erst habe von Mieroslawski sich ihm als Abge⸗ sandter der Centralisation vorgestellt, gesagt, daß seine Absicht sei, für die Herstellung des Königreichs Polen gegen Rußland zu ope⸗ riren, daß er deshalb in Krakau gewesen und,. Versamm ungen ab⸗ gehalten habe. Dann habe von Mieroslawski ihm das Kommando in Westpreußen angeboten und den Operationsplan deklarirt. Er habe das Kommando ausgeschlagen und sich auf den Fall, daß Preußen sich nach dem Aufstande neutral halten werde, eine untere Stellung, z. B. die eines Adjutanten des westpreußischen Corps, anzunehmen bereit erklärt.
von Sadowski, vorgerufen, giebt zwar zu, daß er das in der Anklage Enthaltene polizeilich angegeben, dies sei aber nur deshalb geschehen, weil ihm von Kosinsküs Akten zum Lesen vorher gegeben worden.
Auf eine Frage des Staats⸗Anwalts sagt von Kosinski:
Er habe Mieroslawski in Krakau gar nicht gesehen, habe erst von ihm in Posen gehört, daß er dort gewesen.
Die Angaben in der Anklage über die Lanzenschäfte seien falsch. Ueber die dort erwähnte Mütze habe er nur gesagt, sie sei ihm unbequem.
Emilian von Moszczenski und (auf Verlangen des Defensors) Joseph Lipinski werden vorgerufen. Lipinski will von Lanzen und Spitzen nichts gehört haben; Moszczensti ebenfalls nicht und bestrei⸗ tet die Richtigkeit der betreffenden Verhandlungen. Er will nicht Deutsch verstehen.
von Kosinski erkennt die bei ihm in Beschlag genommenen Bücher und Stangen an.
Es wird sodann zweien Schreib- Sachverständigen die bei von
Gegenwart in den Meetings gab dem Strome der Rede Glanz, Wärme und Leben.
Wenige Theilnahme fand die Ligue unter der anglikanischen Geistlich— keit, welche von den in Renten verwandelten Zehnten lebte, und deren
Interesse eng mit dem der Grundbesitzer verknüpft war. Sie wandte sich deshalb an die Dessidenten-Geistlichen. Die Ligue berief ein Konzilium derselben nach Manchester und mehr als 7090 versammelten sich dort, „um“, wie Léon Faucher sich ausdrückt, „für diesen Kreuzzug der industriellen Bourgeoisie die Fahnen einzusegnen.“
Die Erfolge der Ligue entsprachen solchen Anstrengungen; Cobden, ihr Haupt, wurde in Stockport zum Parlaments-Mitglied gewählt, und jetzt be⸗ gann der Kampf im Schoße der gesetzgebenden Versammlung. Cobden war ein eben so feiner Diplomat als gewandter Volksredner. Er sah es wohl ein, daß er sich in seiner neuen Stellung für den Anfang auf die Defensive beschränken müßte; er sprach deshalb selten, ging nicht über den Kreis der Frage der Korngesetze hinaus, enthielt sich aller Persönlichkeiten und bestrebte sich eben so sehr einer großen Nichternheit und strengen Lo— gik, als er jeden Prunk der Declamation vermied.
Die Sitzung vom Jahre 1812 verging deshalb ohne besonders auf⸗ fallende Parlaments-Thätigkeit von Seiten der Liguisten; sie suchten vorerst ihren Einfluß auf die parlamentarischen Wahlen auszuüben. „Kämpfen wir“, sagte Cobden, „gegen Sir Robert Peel mit dem Argument der Noth— wendigkelt; erstreben wir die Majorität, und wir können sicher sein, in der nächsten Sitzung zu siegen.“ Er forderte deshalb von den Anhängern der Ligüe für den nächstfolgenden Wahl- Feldzug 250,000 Pfd. St., und im Verlauf, von wenigen Wochen waren sie zusammengesteuert. Und jetzt, sicher seines Sieges, konnte Cobden das Ultimatum der Ligue in folgenden Worten zusammenfassen: „Sehet, seit anderthalb Jahren arbeite sch für die Wahlfrage, und ich bin überzeugt, daß wir in der Wahlbewegung einen Hebel bestzen, mit Hülfe dessen wir den Händen der monoßolisirten Grunde Aristokratie vollkommen und für immer die politische Macht entreißen kön- nen, um sie in die Hände der Mittel- und industriellen Klassen Englands zu legen. In einem Kampfe der Interessen wird die Sprache einer ver-
nünftigen Logik von dem Gegner nicht gehört; aber zeigen wir ihnen, daß wir die Majorität haben und sie die Minorität, und ihre Meinung wird wanken, und ihr System zusammenstürzen.“
Und in der That, er hatte die Wahrheit gesagt. Nobert Peel und ein großer Theil seiner Anhänger erkannten, daß sie der Macht der öffentlichen Meinung in England nicht länger widerstehen konnten, und statt, mit der Minorität sich besiegen zu lassen, ergriff er jetzt selbst die Initiative, brach mit den Ultra-Tories und erklärte freiwillig und stolz, daß er sich künftig nicht mehr als Minister dieser oder sener Partei, sondern als Minister Eng⸗ lands betrachte; daß er keine anderen Verpflichtungen kenne, als für die Sicherheit des Staates und für die Wohlfahrt des Volkes zu sorgen. Und zur selben Zeit legte er jenes berühmte Programm vor, worin er die Han⸗ delsfreiheit zum Grund - Prinzip einer neuen, Zollgesetzgebung Englands machen zu wollen erklärte, und mit welchem eine neue Aera der englischen Handels-Politik begonnen hat. ;
Der Kampf, welcher sich jetzt im Innein des Parlaments zwischen den beiden Parteien erhob, gehört zu einem der denkwürdigsten parlamentarischen Kämpfe Englands. . ;
Zwar erhob sich noch eine Anzahl van Stimmen in besonders bitterem Tone gegen den abtrünnigen Minister und seine neuen Vorschläge; aber der Sieg war nicht mehr zweifelhaft. Die Bill ging mit 97 Stimmen Majo⸗ rität durch. J
Kaum aber hatte die vom Hause der Gemeinen und der Lords ange— nommene Bill die Königliche Sanction erhalten, als die Direktoren der Ligue, 509 an der Zahl',ů sich am 2. Juli 1846 in Manchester versammel= ten und einstimmig ihre große Association, da sie ihren Zweck erreicht, für aufgelöst erklärten. ;
„Unsere Agitation länger fortzusetzen“, sagte Cobden im letzten Meeting, „würde nur geeignet sein, den Dämon der Zwietracht unter uns einzuführen. Es ist eine nothwendige Bedingung unserer morglischen Natur, daß, wenn ein organisirter Körper seine Functlonen erfüllt hat, er in eine neue Art der Existenz übertritt und mit einer anderen Organisation erscheint. Unsere e e sche wird jetzt sich auflösen und sterben; aber unser Geist ist un=
sterblich und er wird alle Nationen der Erde durchdringen, weil er der Geist
der Gerechtigkeit und der Wahrheit, weil er der Geist des Friedens und des guten Willens unter den Menschen ist.“
Cobden selbst, welchem die Ligue ein National-Geschenk von 100,900 Pfd. St. für seine unermüdlichen Bemühungen ausschrieb, verließ den Schauplatz seiner Thätigkeit und reiste nach Frankreich, wo er in Bordeaur und Paris Triumphe der Anerkennung feierte und den Saamen seiner Lehre ausstreute; von dort wandte er sich nach Italien: Genug empfing ihn mit würdigen Ehren; in Rom, im Angesichte des Kapitoles, wo einst die Im— peratoören ihre Triumphzüge über unterjochte Nationen feierten, wurde der Kämpfer für den freien und friedlichen Völker -Verkehr mit Ehren über— häuft; und selbst in Neapel fand er öffentliche und begeisterte Anerkennung. Von Italien wandte sich Cobden über Triest, Wien und Prag nach dem Herzen von Deutschland, wo er gegenwärtig verweilt.
Das Aeußere des Mannes, dessen Biographie wir hier in kurzen Zü— gen gezeichnet haben, entspricht kaum der Idee, welche wir uns davon ma- chen. Der gewaltige Redner ist von magerer, schwächlicher, etwas nervöser Constitution; seine Züge sind fein, seine Phosiognomie trägt den Stempel der Sinnigkeit und Ruhe, mit einer kleinen Nuance von Entschlossenheit; sie hat nichts Gebieterisches und ist eher angenehm als imponirend. Man hat sich ofl darüber gewundert, daß ein Mann von scheinbar so schwäch⸗ licher Constitution so ungeheuçre Anstrengungen des Geistes und Körpers zu wagen im Stande war. Cobden hat bisweilen in eint Woche 1500 englische Meilen zurückgelegt und in sechs verschiedenen Meetings lange Reden gehalten. Das ien iz seiner phvsischen Kraft liegt in seiner außerordentlichen Haß gl tt und in der glücklichen Fähigkeit, schlafen zu können, wann es ihm beliebt. . . J
Das Geheimniß seiner moralischen Kraft aber ligt nicht eng, en. ueberlegenheit seines Geistes und der unbiegsamen Festigkeit seines Charak-
. ) ; ; ; der Einfachheit seiner Ma⸗ ters, sondern auch in der Bescheidenheit und in ern 6) , nieren. Selbst ohne Stolz, hat er nie die Eitelkeit eines An ; n ver ge. und mitten in dem siebenjaͤhrigen, erbitterten Parteienkampfe hat er sich kei=
nen einzigen persönlichen Feind gemacht.