1847 / 219 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

2 e h n —— 8 = .

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ö Voraus bie geschlagenen und zerstreuten leberreste 2 16 ,. 2 ichen würden, sogleich mehrere T Ablheilungen nach den verschiedenen Richtungen abgeschickt, weiche feiner Annahme nach die Nebellen wahrscheinlich nehmen wür⸗ den. Diesen Kolonnen sielen wirklich noch sechs Karlisten, darunter ein Serachnt in bie Hände; bieselben wurden sogleich einer Militair- gommis . Herrera selbst, der nach Barcelona geschafft . . dieser Stadt gebürtig. Er war zweiter Kommandant n * 9

der Ban B uica's. 6 j R z : ; olizei hat der Sache der spanischen Regierung ,,,. eistet, welche Dienste übrigens . e. , hr zu sprechen. Sie überwacht die ganze Grãnzlinie sehr scharf, wovon bas folgende Beispiel ein neues Zeu niß giebt. Der in dem fan zössschen Gränzstädtchen Bourg, Madame efehligende Offizier hatte Nachricht erhalten, daß eine Karlistenbande an der Gränze sich her⸗ umtrieb. Bald erfuhr er durch die eingezogenen Erkundigungen, daß am 2sten ungefähr funfzehn karlistische Flüchtlinge Narbonne ver⸗ lassen und, den Bergen folgend, die enn, nach der spanischen Gränze eingeschlagen hatten. Alle waren wohlbewaffnet. Treue und verläßliche . zeigten denselben den einzuschlagenden Weg. Schon waren sie nach Escaldas gekommen und im Begriff, die Gränze zu 6 e . als zwei Gendarmerie⸗Brigaden und eine Abtheilung des Sten Linien⸗Infanterie⸗Regiments, die von Bourg⸗Madame ab⸗ esendet waren, ihnen plötzlich den Weg versperrten. Diese Streit⸗ äfte waren zur a ung des Spezial⸗Commissairs für jenen Punkt gestellt worden. Nicht ein einziger von deu Karlisten vermochte zu entkommen, so gut waren alle zn ein genommen worden. Unter den li ht ingz⸗ befinden sich die karlistischen Obersten J. Almena und Benot Romais Chambern, der Unterlieutenant Miralles, ein Sergeant und 12 Soldaten. Jeder Mann war mit einem scharf mit einer Kugel geladenen Gewehr versehen, und außerdem führten sie e, n Quantität scharfe Patronen mit vortrefflichem Pul⸗ ver bei sich.

Das spanische Handelsschiff „Barcino“ hat am 28. Juli den General Prim zu Port⸗Vendres ans Land gesetzt. Vom 24sten bis 27sten war der General vor Barcelona an Bord des Kriegsdampf⸗ schiffes „Blasco de Garay“ festgehalten worden, da man ihm be⸗ kanntlich nicht erlaubte, sich auszuschiffen.

Die Bande, welche zu Campredon eingedrungen war, hatte auch Baga heimgesucht und die Nacht daselbst zugebracht. Der Wirth von Corderoure, Grau und mehrere andere Bandes -Chefs nahmen an jenem Zuge Theil. Man hatte darauf Truppen nach jener Rich⸗ tung gesendet, die aber schwerlich die Rebellen mehr treffen werden. Diese haben ihren Zweck, die öffentlichen Kassen in den Gränz⸗Zoll⸗ stätten zu plündern, vollkommen erreicht. Sehr bemerkenswerth ist m daß die Karlisten von den Gemeinden den Betrag der seit 1840 rückständigen Steuern fordern und nichts davon nachlassen wollen. Der eigentliche Ober⸗Kommandant der sämmitlichen Karlistenbanden

1590

ciennmität der Banben Chef Boquica zu sein. Am 24sten rückte der Banben-Chef Brou in die Stadt San Feliu de Torello ein und er⸗ hob dort die Steuern. Diese kleine Stadt ist im Distrikte von Vich auf einem Berge gelegen, an dessen Fuße der kleine Gebirgsstrom Ter fließt. Von dort wendete sich bie Bande nach Bris, das schon tiefer im Hochgebirge liegt. Die Banden sind also in biesem Augen⸗ blick in dem Landstriche zwischen der catalonisch⸗ französischen Gränze und der Straße von Barcelona nach Lerida konzentrirt. In dem Distrikte, dessen Hauptort Lerida ist, treiben sie sich besonders in der Umgegend von Palma herum. Es hieß, der Brigadier Antonio Baxeras werde mit einer fliegenden Kolonne im Distrikte von Vich erwartet. Man versprach sich den besten Erfolg von 1 Thätig⸗ keit und seiner praktischen Kenntniß des Parteigänger-Krieges in die⸗ sem Lande.

Aus allen neuesten Nachrichten, die aus Catalonien, Aragonien und selbst aus den Hafenplätzen von Andalusien kommen, geht her⸗ vor, daß der Schmuggelhandel zu Land und zur See nach Spanien wieder aufs lebhafteste und in wahrhaft großem Maßstabe getriebe wird. So erklärt sich die beträchtliche Verminderung, welche im letzten Vierteljahre in den Einnahmen der spanischen Zollämter ein— getreten ist.

Man hatte neulich von dem angeblichen Wiederauftreten des ehemaligen gefürchteten Karlistenchefs el Serrador in der Gegend von Saragossa gesprochen. Indeß ist derselbe längst todt, da ihn der General Don Juan Villalonga (vor kurzem noch Generalcapitain don Galicien) 1814 im Maestrazgo gefangen genommen und erschie⸗ ßen ließ. Es war eine mit einem gewissen Sasara, der in der Armee Cabrera's früher als Kommandant gedient hatte. Dieser befand sich wirklich zu Saragossa versteckt, entkam aber glück⸗ lich den Nachsuchungen der Polizei daselbst. Sasara steht unter den Karlisten wegen seiner Tapferkeit in großem Ansehen.

Vermischtes.

Frankfurt a. M., 2. Aug. Morgen feiern sämmtliche hiesige Sänger⸗Vereine in den schönen Räumen der Mainlust das Jahresfest un- serer Mozart-Stistung. Die Einnahme wird wieder einen namhaften Bei⸗ trag zu dem Fonds dieser Stistung geben, die, wennschon sie eine allge⸗ meine deutsche Bestimmung hat und ihre Stipendien bis jetzt blos an Nicht-Frankfurter verliehen worden sind, doch nur in unserem Frankfurt, wo sie ins Dasein gerufen worden, fördernde Unterstützungen erhält und sich keiner Beiträge aus dem übrigen Deutschland zu erfreuen hat. Hoffen wir, daß auch dies sich bessern und die Mozart⸗-Stistung bald der Verwirklichung ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werde, ein allgemeines deutsches musikalisches Konservatorium zu bilden.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. X Breslau, 5. Aug. Auf der Oberschlesischen Eisenbahn

2 **

und 1,031,318 Centner Güter befördert worben. Die Betriebs Ein⸗ nahme übersteigt die entsprechende des Jahres 1846 um 45, 425 Rthlr.,

und wird sich die Ausgabe gegen 1846 auch nicht unerheblich er=

mäßigen. Das Doppel-Geleis von Breslau bis Ohlau (35 Meilen) soll bis zum Frühjahr 1818 fertig hergestellt werden.

Die Neisse⸗Brieger Eisenbahn hat in der ersten Woche, fast nur für Personen⸗Frequenz, nahe an 1000 Thlr. eingenommen, was in Betracht des noch nicht eingerichteten Güter⸗Verkehrs, so wie daß die Bahn uoch nicht vollendet ist, ein außerordentliches Resultat ist.

Döbeln, 3. Aug. Heute, am Namenstage Sr. Majestät des Königs, fand die erste Probefahrt auf der n , . Eisen⸗ bahn von Riesa nach Döbeln statt. Der Staats⸗Minister von Fal= kenstein, zwei Mitglieder des Ministeriums des Innern und die Di— rektoren der Chemnitz Riesaer Eisenbahn langten früh 9 Uhr am Bahnhofe Döbeln an, um weiter nach der zweiten Section zu den Kunstbauten des Zschopauthales zu gehen. Die Fahrt auf der 3 Meilen langen Strecke wurde mit der Lokomotive „Elbe“ in 30 Mi⸗— nuten glücklich zurückgelegt. 6 GCheinnitz. Einer Anzeige im hiestgen Lokalblatte zufolge finden die zinstragenden Zehnthalerscheine der hiesigen Eisenbahn⸗ 3 solche Liebhaber, daß die Druckerei statt der vertrags⸗ mäßig die Woche zu liefernden 100,000 Rthlr. für 160,009 Rthlr. hat beschaffen müssen. Es erklären zugleich 35 hiesige Firmen, daß sie k. Papiere jederzeit in Zahlung nach vollem Werth annehmen wollen.

Nom, 25. Juli. (N. K.) Zur besonderen und genaueren Prüfung des vom Ober-Ingenieur Heyermann eingereichten Planes für den Bau der Eisenbahn-Linien im römischen Staate, besonders in Bezug auf dessen Bank Projekt, wird Mons. Rusconi (der in den letzten Tagen im Auftrag Sr. Heiligkeit mehrere Konferenzen mit Herrn Heyermann hatte) noch heute dem Papste die Ernennung einer aus dem Grafen Ferretti (Bruder des Staats⸗Secretairs), dem Mar— chese Potenziani, dem Mons. Rusconi und Herrn Heyermann beste⸗ henden Kommisston vorschlagen. Die Societâ nationale hat sich be⸗ reits aufgelöst; mithin ist von dem mit dem österreichischen Baron von Putzer abzuschließenden Kontrakte keine Rede mehr.

Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Im Monat Juni e, sind auf der Berlin-Anhaltischen Eisenbalin besördert worden: 27,56 Personen 35, 160 Rihlr. 152,517 Centn. Frachtigut ..... 33,939 Sunmia 69,099 kihlr. Einnalime bis uli. Mai .... ...... 261,755 Rihlr.

Lotal 330, 854 Rihlr.

—f

in Catalonien scheint nach Tristany's Tod kraft des Rechtes der An⸗

Bekanntmachungen.

751 Bekanntmachung.

In dem Depositorium des unterzeichneten Ober-Lan-

desgerichts befinden sich folgende Gelder:

25 Thlr. für den Bobi v. Kornelia als eine Forde⸗ rung aus dem Percipiendum der verwittweten Ma— jöorin v. Schladen aus der v. Wendessen⸗Grahlow⸗

en Konkursmasse,

5 Thlr. 26 Sgr. 2 Pf. für die Charlotte v. Sckopp, eborene v. Haeke, aus der Plötz v. d. Groebenschen achlaßmasse,

5 Thlr. 22 Sgr. 5 Pf. für den Amtmann Gaede

aus der v. Wendessen⸗Grahlowschen Konkursmasse,

339 Thlr. für den Major und Landrath v. Kannen⸗ wurf aus der v. Wendessen⸗Grahlowschen Konkurs- masse, als Cessionar des Landraths v. Rhaden, worauf jedoch für die v. Rhadenschen Gläubiger, den v. Schmeling auf Hohenwalde, den Oberst⸗ Lieutenant, nachherigen General von Randahl zu Nürnberg, und die blödsinnige Charlotte v. Biller⸗ beck, Arreste notirt, deren Konsense zur Löschung noch beizubringen sind,

4 Thlr. 1 Sgr. 2 Pf. für den Ober Amtmann Reh feld zu Rudersdorf aus der v. Wendessen⸗Grah⸗ lowschen Konkursmasse, 6 .

6 Thlr. 4 Sgr. 5 Pf. für den Rittmeister Friedrich v. Byern ünd die übrigen Erben der Frau Gene⸗ ral⸗Major v. Byern, Percipiendum aus der von Wendessen⸗Grahlowschen Konkurs masse,

2 Thlr. 14 Sgr. 6 Pf. für den Ober ⸗Amtmann i , . aus der v. Wendessen⸗Grahlowschen

onkursmasse, . e da theils der Aufenthalt der Eigenthümer dieser Gelder unbekannt ist, theils deren Erben sich noch nicht legiti⸗ mirt haben, so werden dieselben oder deren Erben und Cessionarien, so wie auch alle diejenigen, welche daran aus irgend einem Grunde Ansprüche zu haben vermei- nen, hierdurch dffentlich . sth binnen 8 Wo⸗ chen zu der bi g nn ten und spätestens in dem auf dem Königl. Bber⸗Landesgericht

am e inund zwanz˖gsten Oktober er.,

Vormittags 11 Rhr,

or dem Deputirten, Reserendar Kirchhoff, angeseßten Termine entweder persönlich oder durch einen legilimir=

ten Bevollmächtigten, wozu die Ju er, e, gr.

ustißs Kommissains Hanss und Juüsizraih Üirkki in 2 lag gebracht werden, zu melden 97 9 legitimi- ren, widilgenfalls nach Ablans Liefer Fri Lie oßen ge= nannten Gelder zur Justiz⸗Offizianten. sitiwen - Kaͤsse abgeliefert werden sollen.

Bi sich später meldenden und legitimirten Interes⸗ senten haben auf die inzwischen von der ln rl, erhobenen Zinsen der überlieferten Gelder leinen Unspruch.

Frankfurt a. O., den 23. Juli 1847.

Königl. Preuß. Ober Landesgericht.

Schah Abtheilung. Section der Domainen und Forsten. 7121 Die . Gouvernement s⸗Regierung Lublin

im Königreiche Polen macht hiermittelst bekannt, daß im bir f Gouverne⸗ meni nachste zum Verslößen faugliche Holz auf dem Stamme zu verlaufen veranschlagt worden ist und

7 Im Forstamte Lublin in dem von der Gouvernements⸗Stadt Lublin 5 Mei- len, von dem Stäbichen Jansw 4 Meilen, von Kra⸗

sind in den sieben ersten Monaten dieses Jahres 217,396 Personen

Allgemeiner Anzeiger.

nik 2 Meilen und von dem flößbaren Weichsel⸗Strom (Wisla) 4 Meilen entfernten Forst - Revier Zalrz wer ausgezeichnet große kieferne Bau⸗Stämme: 15 Stück zu 78 Fuß Länge und 15 bis 18 Zoll 124 7 5 y 15 18 * 4152 z ö 18

1,8 16 20

3, 99 65 20

9, 323 22 11,037 24

3, 892 . 21

30 21 30,671 Stück zusammen, und zwar: a) Im Forst⸗Reviere Bystrzyca 14,296 Stück Baustämme, die 1,862,071 Kub.⸗Fuß enthalten und auf 53,446 Silb. Rub. 98 Kop. abge⸗ eschätzt, indem ein Stamm selbigen Holzes im Durch— . auf 4 Silb. Rub. 18 Kop. veranschlagt ist. b) Im Reviere Zakrzéwek ; S071 Stück Baustämme, die auf 1,014,996 ( Kub.⸗ Fuß berechnet und auf 33,B,758 Silb.⸗ Rub. 7 Kop. ab⸗ geschätzt, wo ferner ein Stamm im Durchschnitte auf. 1 Silb. Rub. 18 Kop. beträgt. c) Im Reviere Sulsw 8274 Stück Baustämme an 1,039,524 eben solchen Maßes berechnet, auf 35,313 Silb.⸗Rub. 82 Kop. ab⸗ geschätzt sich befinden und ein Stamm im Durchschnitte auf 4 Silb. Rub. 87 Kop. an Werth enthalten.

Der Verkauf solchen Holzes wird theilweise, indem jede Partie den Holzbetrag eines Reviers einbenimmt, geordnet werden.

Die Versteigerung wird vom respektiven Anschlags⸗ Summen⸗Betrag (praetio sisci) angetreten. Bei der Versteigerung kann nicht weniger als zu 10 Silb.⸗ Rub. auf einmal angetragen werden. Die öffentliche laute Versteigerung wird in der Kanzlei des Försters Zakrzowek,

1. 2 20. . 2 2. im Dorfe selbigen Namens den =. . 2.

., n, . August September

chschnitte des ünneren Endes.

im Durchf .

d. J. in Gegenwart des dazu durch die

Staats⸗Finanz⸗ und Regierungs⸗Kommission beauf- tragten Beamten veranstaltet. 2) Im Forstamt Pula wy (jetzt Nowa Aleksandrya). In dem am Weichselstrome (Wisla) belegenen Forst⸗ Reviere Rudy sind: 4) ausgezeichnet große Kiefern ⸗Bau⸗ r . i 605 Stück, 2) große Baustämme . 37 **. und Brennholzstämme, gewöhn⸗ lich Brovarkenstämme genannt.. 3838 2 Zusammen 6080 Stuck, die gegen 825,542 ( Kub. Fuß enthalten, auf 30,051 Silb. Rub. 23 Kop. veranschlagt sind. Jeder Stamm dieses Holzes ist im Durchschnitte auf A4 Silb. Rub. 94; Kop. berechnet. Die öffentliche, laute Verstei⸗ gerung geschieht in der Kanzlei des Ober⸗Försters zu Pulgwy (Nowa Alelsandrya), einem an der Weichsel, d Meilen von der Stadt Lublin belegenen Flecken, den

25. , 26. Augus. . J., in Beisein des wie

. und , ug n. 6. J. September oben gesagten Beamten, unter nachstehenden Bedingungen. 4) Zum Meistbleten werden nur diejenigen Kauflusti⸗= * age ssen, welche in der ken eden Forst⸗ mts Kasse die Hälste des angesetzlen praetium sisci für jede resp. Partie als Vadium ? niederle- gen; welches jedoch dem von der Licitation Ju- rücktretenden sogleich 3 werden wird; den Meistbietenden aber wird soiches bis zur Be⸗= rechnung und Abschlusse des Kontralts innebehalten. 2) Sollte einer der Liziianten sich der Bestechung oder

der Annahme von Abstandsgeld zu Schulden kom—= men lassen, oder dieserhalb starken Verdacht erre⸗ gen, so wird derselbe nicht nur mit Verlust des eingelegten Vadiums zum Holz-⸗Ankaufe nicht zu⸗ gelassen, aber wegen Fälscherei und Betrug bei dem Kriminalgerichte angeklagt, und außer der Strafe, die aus dem Rechtsspruche entfließen könnte, wird der , . chatz noch die Ver⸗ gütung des aus einer abermaligen Bekanntmachung zur Versteigerung desselben Holzes erfolgten Scha⸗ dens nachzusuchen das Recht haben.

3) Nach erfolgtem Kauf-Zuschlage ist der Käufer ver— pflichtet, das eingelegte Vadium durch Zuzahlung der Hälfte des entstandenen Plus sogleich zu er— gänzen. Sollte dies unterlassen werden, so fällt das vorniedergelegte Vadium dem Schatze als Ei— e n zu, und das resp. Pluslizitanten zuge— chlagene Holz wird von neuem versteigert.

Das Versteigerungs-Protokoll und der zufolge des- sen aufgenommene Kauf⸗Kontrakt mit sämmtlichen inbegriffenen Bedingungen, verpflichten den Meist— bietenden vom Augenblicke seiner Unterschrift, die hiesige Regierung aber erst nach Genehmigung durch die Gia I Finanz- Negiern s Ke n uffn. Das zur Versteigerung ausgebotene Holz ist mit einem sechseckigen Hammer im Forstamte Lublin mit den Buchstaben in. 3 im Forstamte

Nowa Aleksandrya aber mit den Buchstaben * 3 angeschlagen; und nur solche Stämme werden als rechtlich verkaufte angesehen. Vor der Fällung werden jedoch die Stämme abermals vermittelst eines dreieckigen Waldhammers durch den betref- fenden Revier⸗Förster angeschlagen und zum Fäl- len angewiesen.

Es stehet dem Käufer ferner frei, das angekaufte Holz nach eigenem Guidünken im Walde bearbei⸗ ten zu lassen. Jedoch die Rinde, Spähne und kleinen Zweige ist er verpflichtet, neben dem Stob— ben auf einen Haufen zu legen.

Die Bearbeitung und Ausfuhr des Holzes darf nur durch sechs Monate, vom 1. Oktober bis Ende März alljährlich, erlaubt werden. Der letzte Ter⸗ min zur Bearbeitung und Ausfuhr aus dem Walde sämmtlich gekauften . wird im , . Lub⸗ lin bis Ende 1850, und im Forstamte Nowa Alek⸗ sandrva bis Ende 1849, unter Verlust des inner⸗ 7. dieser Zeit nicht ausgeführten Holzes, festge—⸗ etzt. 6 1 Der Käufer ist dem Schatze mit seinem ganzen Vermögen für jeden Schaden, den er selbst oder seine Leute anrichten, verantwortlich. Er selbst daher und die von ihm im Walde gebrauchten Leute und Arbeiter sind verpflichtet, sih nach den Vorschriften der Landes- und Forst-Polizei zu rich⸗ ten, die der betreffende Oberförster jedem Inter⸗ essenten anzukündigen verpflichtet ist. Der Käu⸗ fer und seine Leute ferner dürfen nicht die Gränze des resp. Schlages, in welchem das Holz gekauft und angeschlagen ist, überschreiten, noch dürfen, unter einer den zehnmaligen Werth derselben beiragenden

, . nicht angeschlagenen Schutz und Saa⸗ a

men- Bäume gefällt werden. Nach der Ausarbeitung des Holzes im Walde schlägt der betreffende Revier⸗Förster solches mit sei⸗ nem Waldhammer an, numerirt es, führt in seine Kontrolle ein, nachdem nur können solche Stücke aus dem Walde abgefahren und seiner Bestim= mung näher gebracht werden. ; 10) Sobald der Käufer die Gouvernements - Regierung

benachrichtige, daß ein Theil des gekauften Hol-

zes, oder das Ganze zum Verflößen bereit ist, wird ein Beamte zur Untersuchung beauftragt wer⸗ den, vermittelst welcher das Holz nich sortirt nach resp. Qualität aufgenommen, sondern sich der Re⸗ visor auf das Ueberzählen der Stämme und Be— rücksichtigung, ob solche numerirt und mit dem Hammer des Revier-Försters bezeichnet sind, zu beschränken hat. Es kann deshalb der Käufer zu Erlegung eines erwiesenen oder möglichen Plus über den bei der Licitation entstandenen Zuschlags= Betrag für größeres Maaß, oder sonst bessere Gat= tung des Holzes, keinesweges gezogen werden. Im Falle jedoch eines entdeckten Austausches, oder vor der Untersuchung unterschlagenen Verheim⸗— lichung, erliegt der Käufer als Defraudant der vorgeschriebenen Landes⸗-Forst - Strafe.

11) Das Benöthigte zu Geräthen für das Zusammen— fügen des Holzes in Tafeln, Flöße c., welches zum Flößen erforderlich werden kann; wird dem Käufer gegen Erlegung des gewöhnlichen Holz— Taren⸗Beirags, überlaffen.

12) Sämmtliche Kosten, die hinsichtlich des Holzwver— kaufs für in und ausländischen Zeitungs-Ver⸗= kündigungs-⸗Stempel und Postgebühren entfließen können, übernimmt der Käufer und ist verpflichtet, außer dem Kauf -Betrag in separato zu erlegen.

Lublin, den 1. 13. Juli 1847. . Der Civil⸗Gouverneur. Staats-Rath Lüttke. Der Chef der Regierungs- Kanzlei. Meyer.

1835 h Loebau⸗-Zittauer Eisenbahn.

Die in unserer Bekanntmachung vom

2. Juli d. J. 8 . 122 Stück E Interims-Actien Li. A., auf welche bis zum 1. Juli 2. c. die zehnie Ein⸗ 443 Nzahlung nicht geleistet worden war, sind T BLbis heute mit Conventional-⸗Strafe sämmtlich eingelöst worden, und es hat daher eine Präklusion von Interims -A Actien Li. A. neunter Einzahlung nicht statt zu sinden.

Zittau, am 31. Juli 1847. Direktorium der Loebau⸗Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft. ͤ Exner. elfft.

lsiterarische Anzeigen.

Bei G. Reimer in Berlin ist eben erschienen und durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen:

lsssr]. Mittheilungen aus der Verwaltung der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ Ain gelesenheiten n reußen. Erste Abtheilung. Geistliche und Unterrichts Angelegenheiten. Erster Jahrgang. Zweites Heft. Preis des Jahrgangs Zwei Thaler.

Dies te Heft enthält unter Anderem die Darste l- lung des jetzt bestehenden faktischen und rechtlichen Zustandes des jüdischen Kultus- und Unterrichiswesens in der Preußischen Monarchie. (Amtliche Denkschrift.)

Beilage

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für 4 Jahr. 4 Rthlr. 7 Jahr. 8 ÜUthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung. CGei einzelnen Uummern wird der 8ogen mit 2 Sgr. berechnet.

3nhalt.

Amtlicher Theil. ;

ulm en . Preußen. Abreise des Prinzen Adalbert von Preu⸗ ßen. Provinz Pommern,. Ankunft des Herrn Cobden in Stettin. Rhein-Pro vinz. Waldbrand. Feier des dritten August in Elberfeld.

. Bundesstaaten. Königreich Bavern. Einführung des Staats-Nathes Berks. Beurlaubung des Kriegs-Ministers. Aerndtefest der Fabrikarbeiter in Augsburg. Königreich Sachsen. Aufhebung des Verbots des Brantwein-Brennens aus Getraide und Kartoffeln. Buchhändler Arnold 4. Versammlung der Ab— geordneten der sächsischen Gewerbe-Vereine in Chemnitz König reich Hannover. Die Ritterschaft der Provinz Kalenberg-Graben- hagen. Institut für deutsche Jugendlehrer in den Vereinigten Staa— ten. Königreich Württemberg. Das landwirthschaftliche Fest in Canstatt ist ausgesetz. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Brodtaxe. Fürstenthum Schwarzburg-Sonders⸗ hausen. Ergebnisse des Landtags. Freie Stadt Frankfurt. Schauturnen.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Reise Ihrer Majestät der Königin von Preußen. Der ungarische Reichstag. Vermischtes. Pesth. Die Installirung des Erzherzogs Stephan.

Rußland und Polen. St. Peters bung. Gränz-Regulirung zwi⸗ schen Rußland und Schweden.

Frankreich. Paris. Hofnachricht. Kabinetsgerüchte. Die Pairs—= Jammer. Das Geschwader des Prinzen Joinville. Der Talabotsche Prozeß. Skandale. General-⸗Conseils. Vermischtes. Schreiben

aus Paris. (Die Anhänge zum Ausgabe⸗-Budget.)

Großbritanien und Irland. London. Der Großfürst Konstantin en m ich. Die Wahlen. Convention mit Frankreich wegen Ota⸗ heiti.

Niederlande. Aus dem Haag. Bestechungs-Prozeß. Amster⸗ dam. Berichtigung. Venlo.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Aufenthalt der König in S. Ilde—= sonso. Der Genenal Concha. Nachrichten aus Catalonien. Die Bankbillets.)

Türkei. Konstantinopel. Maßregeln zur Unterdrückung der Unruhen in Albanien. Beschluß in Bezug auf Grivas.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Breslau. Unfall auf der Oberschlesischen Bahn. Paris. Unfall auf dem Dampfschiff „Le comte d' Eu.“

Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

Haus und Burg Hohenzollern. Verein für Geschichte der Mark Bran- denburg.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Proviantmeister Täppe zu Wesel den Charakter als Rech— nungsrath zu verleihen.

Ihre Kaiserl. Hoheit die Großherzogin von Sachsen⸗ Weimar ist nach Weimar zurückgereist.

Der Land— und Stadtgerichts-Rath Büttner zu Insterburg, welcher künftig den Titel „Justizrath“ führen wird, ist zum Justiz- Konimissarius bei den Gerichten des Kreises Braunsberg, mit Anwei⸗ sung seines Wohnsitzes in Braunsberg, und zugleich zum Notarius im Departement des Ober - Landesgerichts zu Königsberg bestellt worden.

Preußische Zei

Allgemeine

Berlin, Montag den gien Au gu st

Angekommen: Der General⸗-Major und Inspecteur der Asten Ingenieur-Inspection, Brese, von Kissingen. Abgereist: Dei Fürst Joseph Wrede, nach St. Petersburg. . Se. Excellenz der Großherzoglich sächsische Wirkliche Geheime . und Oberschenk, Freiher Vitzthum von Egersberg, nach eimar.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Preußen. Se. Königl. Hoheit der Prinz Adal⸗— bert ist am 5. August Mittags um 125 Uhr üach Vollendung der Artillerie⸗Inspection im besten Gesundheitszustande von Königsberg

Danzig.

abgereist und begiebt sich zunächst nach T

Provinz Pommern. Herr Richard Cobden ist am 7. Au- gust von Berlin in Stettin angekommen und auf dem Bahnhofe von mehreren seiner Verehrer empfangen worden. Am Abende desselben Tages sollte im Hotel de Prusse ein festliches Mahl stattsinden, wel⸗ ches die zahlreichen hiesigen Anhänger Cobden's ihm zu Ehren ver— anstalten. ;

Provinz Schlesien. (Gresl. Ztg.) Am 31. Juli Abends ist Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Albrecht von Preu— . in Muskau eingetroffen und wird daselbst unbestimmte Zeit ver— weilen.

Rhein Provinz. (Köln. Ztg.) Der Demmerwald brannte noch am 2. August, also nun bereits seit acht Tagen; der Schade ist bedeutend und trifft den Fiskus, da die Waldung Staats-Eigenthum ist.

Aus Elberfeld vom 4. August meldet die dortige Zeitung: „Gestern feierten die sämmtlichen Lehrer der Ober-Bürgermeisterei Elberfeld den Geburtstag des verstorbenen Königs Friedrich Wilhelm

Ansertions- Gebühr sür den ö Naum .. . Allg. * Anjeigers gr.

III. Um das Andenken dieses gerechten und frommen Königs stets lebendig zu bewahren, ist bekanntlich für die Isländer Schule in El— berfeld, die deswegen auch den Namen „Friedrich⸗Wilhelm's⸗-Schule“ trägt, eine Prämienstiftung errichtet worden. Die ursprüngliche An⸗ ordnung dieser Stiftung fand man hald unpraktisch und veränderte ihre Statuten dahin, daß alle Schüler, wesche von dem Lehrer und Schul ⸗-Vorstand zur Theilnahnie an udieser Feier ausgewählt wurden, eine Prämie erhalten sollten. Jede Schule schickt doppelt so viel Schüler hin, als sie Klassen hat, und zwar so viel Knaben als Mädchen. Die diesjährige Prämie, die jeder Schüler bekam, war ein Buch, betitelt: Das Leben Friedrich's des Großen, von Franz Kugler. Da Elberfeld 45 Schulklassen zählt, so belief sich die Zahl dieser versammelten Kinder auf 90h. Der Pastor Krum— macher eröffnete die Feier mit einer Rede, worin er die Bedeutung dieses sowohl Lehrer- als Kinderfestes auf seine gewohnte geistreiche beredte Weise entwickelte. Es war dieses seine hiesige letzte öffent⸗ liche Amtshandlung, und seine Rede enthielt auch zugleich sein „Le⸗ bewohl“ an die Lehrer. Diese alle bedauern sein Scheiden sehr, weil er immer gegen sie ein humaner Mann und thätiger Lehrerfreund war. Darauf theilte der Ober-Bürgermeister an die Kinder, die sich alle nicht wenig glücklich fühlten, die Prämien aus, und das Lied: Heil unserm König ꝛ6, beschloß zur Zufriedenheit aller Lehrer, Kinder und Zuhörer die Feier.“

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Am 4. August fand unter dem Vor— sitze Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Luitpold eine Sitzung des Staats-Raths statt, in welcher der neuernannte Staats-Rath Dr. Berks eingeführt und verpflichtet wurde. Der Verweser des Kriegs— Ministeriums, General-Major von Hohenhausen, hat am 2ten d. einen

Alle Post - Anslalten des Yn-⸗ und Aus landes nehmen Sestellung auf dieses Glatt an, für Serlin die Erpedition der Alg. Preuß. Zeitung: Sehren - Straße Ur. 57.

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mehrwöchentlichen Urlaub angetreten; während seiner Abwesenheit führt der Stadt-Kommandant General-Major von Kunst das Porte⸗ feuille des Kriegs⸗Ministeriums.

Die Allg. Ztg. meldet aus Augsburg vom 3. August: „Am Sonntag wurde von den Arbeitern der hiesigen mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei ein in seiner Art merkwürdiges Aerndtefest begangen, und am Montag in den Abendstunden hatte noch eine kleine Nachfeier statt. Aus dem dankbaren Gefühl, daß der Druck einer harien Zeit nun überstanden und daß sie bei einem guten regelmäßigen Verdienst die Noth wohl erträglicher empfunden, als so manche andere, die einen weniger gesicherten . hatten, war der Entschluß hervorgegangen, nicht nur sich, sondern auch einigen der bedürftigeren Brüder einen frohen Tag zu be⸗ reiten. Bald waren aus kleinen freiwilligen Beiträgen, die bei der großen Zahl der Theilnehmer Keinem wehe thaten (denn der bei jener Anstalt allein Beschäftigten sind bei 1700, wozu sich noch Viele aus den anderen Fabriken schlugen), die erforderlichen Kosten zusammengebracht, und davon zuerst für 100 arme Männer, worunter die Halfte Familienväter aus der Stadt, eine reichliche Mahlzeit, geweiht durch Musik und religiösen Gesang, hernach unter Mitwirken der Fabrik-Vorsteher und unter den Auspizien der städti⸗ schen Behörden ein Fest im Freien veranstaltet. Dies war, ein Volks⸗ sest im wahren Begriff des Worts, voll anständiger Heiterkeit und sinnreicher Anordnung, eine humane Vermischung der Stände in die⸗ ser Versammlung vieler Tausende, die gewiß schon durch, ihren An⸗ blick manches Vorurtheil gegen das sogenannte Proletariat der Fa⸗ briken, manche Sorge wegen einer vermeintlichen Invasion von Bar⸗ baren, die man sich im Schoße der Städte selbst großziehe, beschwich⸗ tigt hat.“

Königreich Sachsen. Eine am 5. August erschienene Kö⸗ nigliche Verordnung bestimmt, daß, in Uebereinstimmung mit den übrigen Regierungen des engeren Steuer-Vereines, das unterm 27. Aprll d. J. erlassene Verbot des Branntwein Breunens aus Getraide oder Kartoffeln mit dem 15. August außer Wirksamkeit tritt, so daß vom 16. August an Einmischungen von Getraide oder Kartoffeln zum Abbrennen von Branntwein wieder stattfinden sollen, jedoch ohne Aen⸗ derung der für die landwirthschaftlichen Brennereien bestehenden ge⸗ setzlichen Bestimmungen. .

In Dresden starb am 6. August Morgens nach drei Uhr, vom Schlage getroffen, der Buchhändler Christoph Arnold in einem Alter von 85 Jahren. e

Nachdem der Gewerbe-Verein zu Annaberg das Zustandekom⸗ men einer allgemeinen Versammlung Abgeordneter sächsischer Gewerbe⸗ Vereine thätig betrieben hatte und Chemnitz zum Srt dieser Ver⸗ sammlung bestimmt worden war, fand dieselbe am 1. und 2. August zu Chemnitz statt und es waren 8 Abgeordnete von 32 Vereinen anwesend, so daß fast alle sächsischen Gewerbe⸗Vereine vertreten waren. Rewitzer wurde zum Vorsitzenden gewählt. Es wurde allseitig an⸗ erkannt, daß in Rücksicht auf die vertretenen Vereine die Versamm⸗ lung nur einen beschließenden Charakter haben könne. Gedruckt wurde an die Anwesenden vertheilt eine Abhandlung des Rentamtmanns Preusker: „Andeutung mehrerer Vortheile eines ausführbaren säch= sischen Gewerbe⸗Vereins⸗-Bundes.“ Die Versammlung vereinigte sich über Beschlüsse hinsichtlich des Besuchs der Sonntagsschulen. Den größten Theil der letzten Sitzung nahm eine Debatte über das Schutz. zoll-System und das freiere System weg, welche durch den Verein von Glaucha angeregt wurde. Auf Antrag von Crimmitschau wurde ein ständiger Ausschuß zur Erlangung von Reformen des Zoll-Tarifs gewählt.

Königreich Hannover. (Mgdb. Ztg.) Die letzte Ca- lenberg⸗Grubenhagensche Provinzial-Ständeversammlung entwarf be⸗

kanntlich neue Statuten für die Ritterschaft dieser Provinzen. Da der bei weitem größere Theil der Mitglieder derselben dem Adel angehört,

Haus und Burg Hohenzollern.

Hohenzollerische Forschung an. Von R. Freiherrn von Stillfried und Dr. T. Märcker. Theil J. Schwäbische Forschung. Nebst einer Stammtafel und 22 sphragistischen Beilagen. (Auch unter dem Titel: Erster Bericht über die im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Königs von Preußen in den Jahren 18145 und 1846 unternommenen For— schungen zur Aufklärung der älteren Geschichte des erlauchten Hauses Hohenzollern. Berlin, C. Reimarus. 1817. 256 Seiten. gr. 8.

Stammtafel des Zollern-Nürnberg⸗Brandenburgi⸗ schen Hauses, dem die Monarchen Preußens entsprossen. Aus archivalischen Quellen zusammengestellt von Rudolph Freiherrn von Stillfried⸗Rattonitz. Berlin, C. Rei⸗ marus. 1847. gr. Fol.

Preußens Monarchen. Sieben nach den besten Original⸗Ge— mälden lithographirte Bilder nebst historischer Einleitung. Herausgegeben von Rudolph Freiherrn von Stillfried⸗ Rattäonitz. Berlin, C. Reimarus. 1847. gr. Fol.

Welcher Art und wie groß die Verdienste des Freiherrn von Stillfried um die ältere Geschichte des Hauses Hohenzollern sind, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Aus eigenem Antriebe und mit Privatmitteln un—= ternommen und zu Anfang schon durch bemerkenswerthe Resul— tate, belohnt, fanden diese Forschungen in des regierenden Königs Majestät einen Beschüßer und Förderer, der den Werth derselben fuͤr die Hausgeschichte nicht allein, fondern auch für die Kenniniß der älteren po- litischen und soziglen Zustände Schwabens und Frankens, für die Betrach- tung endlich der Bildung des preußischen Staates erkannle! und mt jener ermuthigenden und, erhebenden Theilnahme würdigte, die Er allem tüchligen wissenschaftlichen Streben angedeihen läßt. Abgesehen von der politischen Geschichte und Genealogie, ist diefe Theiinahmed ber Kunst und Kunst-⸗Ge⸗

schichte noch besonders zu guie gekommen. Pi ö en haben uns zuerst in größerem Maße mi , kn

ollerischen Hauses bekannt gemacht, und wie von der n , ne

Wilhelm's III. an auf die Erhaltun oder Wiederhersteli Bau⸗Monumente des Landes nns Sorgfalt 9 sern. 0 hat diese Sorgfalt sich nun auch den Stätten der früheren Wirtsamllii di

Hohenzollern zugewandt, der schwäbischen Stammburg, welche leider, nach manchen widrigen Schicksalen, in unserer Zeit gänzlichem Verfall rasch ent⸗ gegenging, und der Klosterkirche zu Heilsbronn, welche die Grabmale vieler Glieder der äteren Fränkischen Linie enthält und seit lange schon in trau— rigen Zustand gerathen war. .

Von einem Fürsten, in welchem das historische und künstlerische In⸗ teresse so rege und mächtig ist, und durch dessen Fürsorge so viele schöne Baudenkmale gewissermaßen neues Leben erhalten haben, wie (um hier nur meiner rheinischen Heimat zu gedenken) der lölner Dom, das aachener Mün— ster, die altenberger Cisterzienser-Abteilirche, denen nun, nicht zu gedenken des neu gebauten Stolzenfels und der vollendeten oder hergestellten Schlös— ser zu Brühl und Koblenz, das aachener Rathhaus, die trierer Basilika, der Königstuhl zu Rhense, die Werner Kapelle zu Bacharach unter Theil nahme der Bewohner jener Gegenden sich anschließen werden von einem solchen Fürsten ließ sich erwarten, daß er die Monumente seines eige⸗ nen erlalchten Hauses, befanden sie sich auch in fremdem Lande, nicht un— beachtet lassen würde. .

Zieht man in Betracht, wie der Ruhm des Hauses Hohenzollern schon alt, dessen Macht lange begründet ist, so wundert man sich einigermaßen darüber, daß zu einer eigentlichen umfassenden Quellen⸗ Sammlung für die frühere Geschichte erst neuerdings der Grund gelegt ward, Die Theilung des Hauses in zwei Linien, welche in so entlegenen Zeiten stattgefunden, die geringe Verbindung, welche lange Zeit hindurch zwischen denselben be= stand, ja so unterblieb, daß die Stamm verwandtschaft darüber in Vergessenheit gerieth und der, alte Zusammenhang förmlich, erneuert werden mußte, die widrigen Schicksale endlich, welche die schwäbische Linie betrafen und nicht zu der Stellung kommen ließen, die ihr im Verhältniß zu anderen Häusern wohl gebührt hätte; alles dies wirkte zusammen. Wie in Schwaben der Ursprung des Geschlechts, so traf hier die Forschung auf die wesentlichen Schwierigkeiten; ihrer Erläuterung ist der erste Theil der Untersuchung gewidmet, der eben, nach buff Arbeit, ans Licht getreten ist. Man kann nicht sagen, daß alle genealogischen Zweifel gelöst wären, und es ist nicht vorauszusehen, daß es je dazu kommen wird, hier eben so wenig, wie in der Geschichte der übrigen alten Fürstenhäuser; aber das große Ver. dienst der Herausgeber des oben genannten Buches .. darin, den Wust des Rokokobaues der bisherigen Genealogieen, bis auf unsere Zeit ein wah= res Babel, über den Haufen geworfen, thurmhohen Kehricht . und eine, wenn nicht überall vollständige, doch in ihren Angaben ere und beglaubigte Stammtafel aufgestellt zu haben. Und damit ist außer ordentlich viel gewonnen.

Es ist keinesweges meine Absicht, in dieser kurzen Anzeige die Leser durch genealogisches Detail zu ermüden; ich weiß nur zu gut, wie wenig Gnade dasselbe bei der Mehrzahl findet. Die merkwürdige Geschichte der früheren Stammbäume aber, so wie der bisherige Stand und der Gang der neuen Forschung, müssen hier rekapitulirt werden. Jene Genealogieen konnten sic schon nicht halten, seit die schwäbische Geschichtsforschung kri= tischer zu Werke zu gehen begann, selbst bevor ein Werk von dem gleß⸗ und der Tüchtigkeit der Stälinschen Geschichte Württembergs begonnen ward. Die Einleitung, S. 1—36, enthält die Geschichte der ihrer Ho⸗ henzollerischen Historiographie. Bei der Zerstörung der Stammburg im Jahre 1423, im Kriege mit dem schwäbischen Bunde, ie Ahnentafel und Ärchiv untergegangen sein (was an dieser Annahme ist, wird S. 34 ff. gezeigt), so machten sich denn, durch die wachsende Macht der Sia ine , Linie angelockt, Genealogisten darüber her, deren es bekanntlich immer ge—= geben hat, wo es darauf ankam, auch die imposantesten Stammbäume mit einemmale emporschießen zu lassen. Was ist nicht Alles in diesem Genre in dem erfindungsreichen Italien fabrizirt worden! Mit Italien 8. denn auch die verbreitetsten Hohenzollerischen Mothen , m. bei dem konstanzer Konzil entstand durch den Kardinal Oddo Colonna (Papst Mar- tin V.) die bekannte Meinung, Hohenzollern und Colonna seien Eine Fa milie, Scepter und Säule dasselbe Wappenzeichen. Ich bemerke hier nur, ohne dieser vielfach ausgebeuteten Tradition im mindesten das Wort reden zu wollen, daß schon Petrarca, welcher übrigens, seiner engen Verbindung mit den Colonnesen unbeschadet, diese als homines ngyi bezeichnet, ihrer Abstammung aus dem südlichen Deutschland erwähnt. Die Colonnesen leiteten bekanntlich ihren Ursprung von den Tusculanischen Grafen her, die ohne Zweifel deutscher Adruns waren. Man hat sogar den Namen von Zagärslo, einem ehemals den Colonnas, jetzt den Rospigliost gehörenden Oertchen in der römischen Campagna an den letzten Ausläufen der Sabinerberge, mit Zolre in Verbindung bringen 3 (warum nicht auch das Crovsche Solre, wird es gleich i, *

esprochen ; die Verf. bemerken aber, daß es schoön vor dem 2 * die betreffende Sage von Pietro Colonna, der 2 ft w. P. Paschalis Il. um 1101 nach 6 aura n sen 6 6 Hrafen von Zolre gab, Pandolso Pisans, der nen Sr e geil. Cari- den Srt Gazzarolo: vielleicht kommi er (wie N bin ißß e, , w , 26 e, Von jener Auswanderung nach Deutschland w * bann von den gibelli.

ichts. Ein? andere Konjeltur spr, . auf die Welfen über, ja, Hlen⸗ sie seltsamerweise mit