1 7
Volleing. as Ane Rau,. 4 105. 1055 ba. * 6.
—
.
—
Sãeba. Bayr. Sag. Glog. do. Prior. St.- Vo.
do. Prior. Thüringer.
Wlhb. (C. O.) do. Prior. Tarsk. Selo.
B. 1. ba. u. G.
D *
1
Quit. Bog. 4 *6
Aab. Mastr. Ber. Mrk. S6 be. herl. Anh. M. 15 1073 2 4 ba. u. G. hex. Lud. 7 — krieg · Ness. ? — Chem. Risa. — Cöln- Mind. 977 2 ba. a. B. da. Thur. V. 20 S4 . Magd. Witt. 30 S857 ba. u. B. Mecklenb. 735 n.
— Nordb. F. W. 738 bz. a. G 161 6. Rh. St. Pr. 70 927 ba. 100 ba. u. G. Star. Pos. 50 dõ bæ.
(Schluss der Börse 3 Uhr.) Trotz der schlechten londoner und pariser Course war es hier im Allgemeinen fest, einzelne Eisenbahn- Actien wurden sogar liöher he- zahlt. Das Geschäst war heute wiederum sehr unbedeutend.
IImb. Bergd. Kiel Alt. Lp. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. Ilalb Magd. Leipꝛ. do. Prior. N. Sehl. Mk. do. Prior do. Trior. RNrdb. K. Fd. O. Sebl. Lt. A do. Prior. do. Lt. I. Fis. Męgdb.
81 6.
94 6. 102 k
107 6.
Getrai de- Bericht. Am heéntigen Markt waren die Preise wie folgt: Woeizen nach Qualität von 75 - 85 Rthlr. Roggen locJe 42 — 44 Rihlr. Gerste loco 32 - 34 Rihlr. Haser loco nach Qualität 24 - 26 Rthlr. Rkühöl loco 114 Rthlr. Bf., . G. — Herbst 113 Rthlr. Bf. u. Her.
Die Getraide-Preise fortwährend weichend.
Berlin, 7. Aug. Unsere dieswöchentlichen Landzufuhren von Ge— traide waren: 21 W. Weizen, 200 W. Roggen, 9 W. Gerste, 154 W. Hafer. Die Preise dasür waren rückgängig, heute 76/83 Rihlr. für Wei—⸗ zen, 53 67 Rtihlr. für Noggen, 32/1 35 Rihlr. für Gerste, 28.36 Rthlr. für Hafer. Im abnehmenden Verhältniß passirten den Finow-Kanal 13 W. Weizen, 1070 W. Noggen (größtentheils an die Königl. Seehand⸗ lung adressirt)h, 79 W. Hafer, ca. 13,770 Ctr. Mehl, wovon auch sehr viel an jene Adresse. Die Abfuhr per Eisenbahn hörte fast gänzlich auf — wasserwärts ging ansehnlich wiederum fort und zwar fürs Königl. Proviant- Amt nach Rathenow: 681 W. Roggen, 90 W. Hafer und 60 W. Hafer nach Magdeburg.
Der dieswöchentliche Geschäftsverkehr war höchst unbedentend, be— schränkte sich eigentlich nur auf Realisationen per Auction und auf Regu— lirungen noch laufender Lieferungsverbindlichleiten.
Hierbei lieferten unsere Haussier's einen großen Kontrast gegen die von unseren Baissiers früher an den Tag gelegte Ehrenhaftigkeit! Während diese, mit dem Geldbeutel in der Hand, sich oft vergeblich bei Jenen ab- mühten, aus ihren Verbindlichkeiten gelassen zu werden, setzten die Haussiers, an dem eingescharrten Gelde festhaltend, den Baissiers statt Abnahme der gekauften Waare oder marktgemäßen Rückverfauf die verachtungswerthesten Schikane entgegen, um der Abnahme sich zu entziehen und so zwingend 5 a 10 Rthlr, selbst 15 Rthlr. über Preis zu reguliren!
Wir sind auf nominelle Notirungen beschränft, für Weizen 75 a 85 Nthlr. nach Qualität.
Roggen loco 78/82 pfd. 65 Rthlr. regulirt.
Gerste 32 — 36 Rthlr.
Hafer 26 — 30 Rthlr.
Erbsen 48 — 56 Rthlr.
Kleesaaten mehr beachtet, besonders in weiß und für fmitt. bis 12 Rthlr., mittel bis 11 Rthlr. bezahlt, rothe 10 2 12 Rthlr. nach Qualität. =
Der Handel in Oelsaaten blieb noch unbelebt; hin und wieder waren Anstellungen da und Connoissement zu empfangen bei 78 Rthlr. Forderung für Rapp, die aber unberücksichtigt blieben. Hier zu liefern resp. zu empfangen dürste 78 — 80 Rthlr. zu erreichen gewesen sein. Rüb⸗— sen auf 80 Rthlr. gehalten, 75 2 76 Rihlr. zu bedingen.
In Rüböl war ein beschränktes Geschäst, aus Abneigung, in neue Verbindlichkeiten sich einzulassen, waren Käufer und Verkäufer gleich spar— sam zu finden. Im Uebrigen war die Meinung dafür überwiegend gut und die Haltung dessen Werthes fest; heute nach gehabtem Regen erschien der Markt etwas flauer; loco und Aug. / Sept. 11 Rthlr. Br., 115 Rthlr. bezahlt, Sept. / Oft, Oft. Nov. 113 Nthlr. Br.,, 115 2 4n Rthir. Gld., Nov. / Dez. 113 Rthlr. Br. 1134 Rthlr. Gld.
Leinöl 11 Rthlr.
Moh nöl 22 — 21 Rthlr.
almöl 147 Rthlr. üdseethran 97 — 9 Rthlr.
Die Berichte über den Stand der Kartoffeln im Felde weichen noch seht von einander ab, die Mehrzahl aber bestätigte das Dasein der Krank⸗ heit und stimmte die Erwartungen vom Ertrage derselben herab, wodurch die Meinung für Spiritus gleichzeitig gehoben wurde. Dieser schloß heute loco dei einzelnen Fuhren, Fastage retour 24 Rthlr. bez., auf Liefe= rung zogen Abgeber sich zurück, pr. Aug. wäre 23 Rthlr.; pr. Sept. / Okt. 22 Rthir. Fastage zu übernehmen zu machen gewesen.
Bei bedectem Himmel ist Aussicht für niehr Regen, die Temperatur ist warm bei D. N. O. Wind.
Königsberg, 6. Aug. Marktbericht. An Getraide, mit Aus- nahme einer kleinen Post frischer Gerste, die mit 2 Rthlr. pro Scheffel be—= . Zisnhtʒ Kartoffeln, bei mittelmäßiger Zufuhr, 21 Sgr.
Danzig, 6. Aug. Marktbericht. An der Bahn war heute frische Gerste 106pfd. die a 60 Sgr. verkauft wurde. Rübfen S0 —= 825 Sgr., Rapoęs 76 - 85 Sgr. pro Scheffel.
. Spiritus 21 — 22 Rihlr. p. 120 Quart 80 96 Tr.
Leipzig, . Aug. Getraide. Die Anerbietungen von Getraide am heutigen Markttage, waren größer als zuvor, dagegen die Kauflust ge⸗ ringer und erstreckte sich blos auf den au enblicklichen Ci anf Dies und vie inzwischen zur Gewißheit gewordene Meinung, daß auch die Gersten- Aerndie eine vorzügliche sein würde, bewirkten heute ein weiteres Sinken der Getraidepreise, indem neuer Weizen, zu 174 - 178 Pfd. schwer, mit 6—= 6 Rihlr. neuer Roggen zu 170 174 Pfd. mit Ax githir, alter russischer A Rthlr., alte erste mit 335 Rthlr. und neue, zu 160 Pfd. schwer, mit 37 Rihlr. verkaust und bezahlt wurden. Rapps und Rüb⸗ fen ausgeboten und 664-4 Nihlr. dafür bewilligt, So sehr auch das Wetter die Aerndte begünstigt, so wünscht man sich hier doch allgemein ,, und schreibt den Mangel daran dem Umstand zu, daß sich auch in iesi
45 — 50 Rthlr.ͥ, pr. Aug. von 50 à
ger Gegend hin und wieder bereits geringe Spuren der Kartoffellrank=
eit zeigen. Bremen, 5. Aug. Getraide, blicklichen Bedarf um, der durch kleine Zufuhren zu befriedigen ist. — Roggen hat sich im Allgemeinen fest behauptet, in einzelnen Fällen ist
. geht nur für augen⸗
1600
sogar wieder etwas höher bezahlt. — Bon Gerste bedang eine Kleinigkeit dänischer 65 Rthlr. Von neuer niederländischer trifft etwas ein. — Hafer und Bohnen gehen nur für laufenden Bedarf ab. — Proben von neuem Rappsaamen zeigen eine gute Qualität. — Leßztbezahlte Preise: für Weizen 227 ⸗ 250 Rthlr., für Noggen 90 2 95 Rihlr.
Kolonialwagren. Kaffer. Durch die an den Markt gebrachten leßt eingetroffenen Zufuhren von Brasil- und Domingo wurde das Ge— schäft belebter, und mehrere 4 — fanden zu besseren Preisen rasch Neh—= mer. Der Umsatz der Woche umfaßt: 1169 B. Brastl ⸗ zu 7 3 8 Gr., 10090 S. Demingo-⸗ zu 79 3 73 Gr., 600 B. Havana zu 77 3 73 Gr. und aus zweiter Hand circa 500 B. alten Brasil= zu 7 2 73 Gr. Roher Zucher ohne Preisveränderung. Umsaß: 330 K. weißer Havana zu 6 3 7 Gr., 52 K. blonder do. zu 69 Gr., 500 Can. ord. br. Manilla- zu 45 Gr. Von rafsinirter Waare war Melis begehrt, und für das, was zum Verkauf gestellt wurde, fanden sich rasch Nehmer. Der Umsatz beträgt: cirea 3500 Brode Melis und circa 3009 Töpfe und Kisten Candies. Reis. Bei etwas beschränkterem Umsatze haben Preise sich behauptet. Das Ge— schäst der Woche umfaßt: 400 F. Karolina zu 775 à2 73 Rthlr., 300 B. Bengal. und 400 B. Java- zu laufenden Preisen. Gewürze. 200 8. Cassia wurden zu erhöhten Preisen gekaust.
Fettwaaren. Gute Meinung im Allgemeinen, so wie steigende Ten= denz der Preise, blieben vorherrschend. Verkauft sind im Laufe der Woche: ca. 25900 T. Südsee - Thran aus erster Hand, ca. 500 T. geklärter und raf⸗ sinirter do., cg. 409 T. grönl. auf Lieferung, ca. 209 T. berger blanker, ca. 50 T. newfoundl.; ca. 20, 090 Pfd. Rüb- und 30, 9000 Pfd. Palmöl.
Von Farbewagren kamen 106,000 Pfd. Cuba-Gelbholz und 60,000 Pfd. Blauholz zum Abschluß.
Elephantenzähne. Durch den Verkauf von 87 St. wurde erste Hand geräumt.
Asche. Bei unveränderten Preisen kamen 32 F. amerifanische Stein-, 5 F. Perl⸗ und 10 F. petersburger Pott⸗ zum Abschluß. Zugeführt 24 F. petersburger.
Baumwolle. Per „James Perkins“ angebrachte 663 P. gingen zu seitherigen Preisen gleich in andere Hand über; außerdem kamen 35 B. Domingo⸗ zum Abschluß. .
Von Thee wurden 456532 K. Imperial- und 2514 K. Peko- genommen.
Taback. Umsatz von nordamerikan.: 78 F. Bar, 115 F. Ohio, 93 F. Scrubs, 223 F. Marvlande, 28 F. Virginp= 75 FJ. Kentucko, und 208 F. Stengel. Lager: 7007 F. Maryland, S309 F. Virgini⸗=, 669 F. Ken⸗ tucko⸗ und 1617 F. Stengel. Umsatz von westind. und südamerifan.: 14 Sur. Havana, 50 Sur. Cuba-, 116 Sur. Domingo⸗, 250 P. Blätter= Puertorico⸗' 52 Kb. Varinas- in Blättern für Assek. Rechnung in Auction um Durchschnittspreise von ca. 8. Gr., 50 Kb. do. in Rollen, 567 P.
rasil- in Blättern und 28 K. Florida-. Vorräthe in erster Hand: ca. 1240 Sur. Havana, ca. 4100 Sur. Cuba, ca. 250 Sur. Domingo, ca. 1650 K. Scedleaf⸗, ca. 1375 P. Blätter⸗Puertorico, ca. 220 Kb. Varinas-= in Rollen, ca 1690 Kb. do. in Blättern, ca. 1600 P. Brasil- in Blät- tern und ca. 225 K. Florida-.
Triest, 5. Aug. Das Journal des österr. Liovd bringt aus Carlstadt, Mailand, Roderedo, Odessa und Kahira folgende Berichte:
Earlstadt, J. Aug. Der Pilger meldet über die Aerndte. in der Gegend von Neu Becse, daß eine Kette (i0 Quadrat Klafter) auf gewöhnlichem Boden 8, 15 (is 20 Bund jedes zu 6 — 8 Viertel Weizen gegeben habe; auf sumpfigen Aeckern, auf denen heuer das Getraide be⸗ sonders gut gerathen ist, gab eine Kette sogar 490 bis 59 Bund. Die Qualität wird als ausgezeichnet schön geschildert, sie dürfte jedoch durch den seit zwei Tagen anhaltenden Regen gelitten haben. Der Mais steht auf dem Felde überaus schön und ist schon so weit gediehen, daß ihm weder Regen noch Dürre schaden kann. Neuer Weizen wurde zur Ablieferung bis Mitte August mit 15 Fl. W. W. per Kübel abgeschlossen, man zwei—= felte aber nicht, daß er im Herbste auf 12 Fl. weichen werde. Aus Wa— rasdin (26. Juli) meldet man, daß auch dort die Getraidepreise, wie überall, immer mehr zurückgehen. Ein Schreiben aus Zengg (27. Juli) besagt, daß die Mais preise auf dortigem Markte rückgängig in da sich in Venedig und in den lombardischen Provinzen kein Bedarf mehr äußert und der Stand der Felder zu den besten Erwartungen berechtigt.
Mailand, 31. Juli. Seide scheint jetzt größeres Vertrauen zu er wecken: das Geschäft nahm während der verflossenen Woche einen lebhafte ren Gang, und es erfolgten mehrere erhebliche Abschlüsse auf Lieferung. Besonders gilt dies von verarbeiteten Sorten. Der erzielte höhere Preis erfüllt Manche mit Hoffnungen, während Andere darin nur eine Unbestän⸗ digkeit erblicken, die nicht als Norm dienen kann. Mittlerweile freut es uns, zu vernehmen, daß die Seiden-Fabriken in der Schweiz und im Zoll— Verein sich zu regen anfangen; die russischen werden wohl auch nicht zu— rückbleiben. London und Won hingegen geben jetzt keine Aufträge. — Der Getraide-Verkauf beschränkt sich blos auf den unmittelbaren Konsum, da bei der Aussicht auf niedrigere Preise die Spekulanten sich vom Markte fern halten. Unsere Mais-Vorräthe sind so sehr zusammengegangen, daß die Preise überaus steigen müßten, wenn wir nicht fortwährend Zufuhren aus Genua erhielten. Der auf dem Felde stehende Mais läßt nichts zu wünschen übrig, und wir dürfen also jedenfalls im September wohlfeile Preise erwarten. Weizen gab im Ganzen eine gute Mittel-Aerndte, in- dem er in den Niederungen zwar nur mittelmäßig, aber desto besser auf den höher gelegenen Vodenstrecken gerathen ist.
overedo, 31. Juli. 8 immer erregt Seide keine Aufmerksam- keit, wiewohl die Besitzer sich mit merklich geringeren Preisen begnügen; wir zweifeln jedoch nicht, daß diese später zu Käufen auf Speculation An— laß geben werden. Weizen hat neuerdings abgeschlagen, er wurde im Durchschnitt zu 17 Fl. pro Soma bezahlt, während Mais sich noch immer auf 185 Fl. Abus. hält, wiewohl die Aerndte, welche die besten Ergebnisse erwarten läßt, immer näher rückt.
Odessa, 23. Juli. Die Zunahme der Getragide-orräthe in allen Häfen des westlichen Europa, die steigende Zufuhr in Odessa aus dem Innern und endlich die sich immer mehr bewährenden Aerndte- Hoffnungen im Auslande haben unsere Getraidepreise in stetem Rückschritte erhalten. Die Getraide- Ausfuhr dauert hier jedoch ununterbrochen fort; sie erreichte im ersten Semester dieses Jahres allein an Weizen 1,240,000 Tschetwert und überstieg alfo bei weitem jede bisher vorgekommene Menge. Von den nächsten Berichten über den Gang der Aerndten in fremden Staaten wird es abhängen, ob die Preise sich mindestens auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte erhalten. Wolle findet jetzt etwas mehr Veachtung. — Im Gouvernement Cherson, wie in der Nachbarschaft, hat die Aerndte berelts begonnen; in den nördlichen Distrikten jenes Gou— vernements ist die Frühlingssaat trefflich gediehen; in anderen Theilen stehen die Halme nicht sehr dicht, aber die Körner stellen sich als sehr mehl reich dar; minder gut geht es mit der Herbstsagt. Heu wird sehlen. Aehn⸗ lich lauten die Berichte aus Bessarabien, dem Gouvernement Jekaterinos lam und dem Norden von Taurien. — Ein Schreiben aus Ismail vom 16. Juli im Journal d'Odessa sagt: Die Roggen, und Gersten-Aerndte sst in unferer Umgegend im vollen Gange, und im Laufe der künftigen Woche wird auch der Schnitt des Weizens beginnen. Alle Cerealien stel⸗ len weit günstigere Ergebnisse in Aussicht, als man erwartet hatte, und selbst mit dem Giaswuchse geht es besser, was der Viehzucht sehr gut zu Statten kommt. Mais und Hirse lassen das Beste erwarten.
Die Verkäufe während der letzten vier Tage beschränkten sich in Odessa auf 8000 Tschetwert Weizen verschiedener Qualität zu 17— 23, 27909 . Weizen zu 177 — 183 und 1800 Tschw. Leinsaat zu 21 — 22
ub. Assign.
Kahlira, 18. Juli. Der Nil ist niedriger als gewöhnlich in dieser Jahreszeit, es treffen daher jetzt nur kleine Barken mit geringfügigen Par= sleen Getralde für den Wrtlichen Verbrauch aus Ober-Aegypten ein, Auf Speculation fürs Ausland werben Cerealien, besonders Weizen, nicht ge⸗ kauft. Dagegen erfolgten Abschlüsse auf Bohnen zur Lieferung im Sep⸗ tember und Sftober zu 42 Piaster der Ardeb. Der aus dem Innern ein= treffende Safflor findet je nach Qualität rasche Abnahme zu 90— 110 P. Flachs gesucht; roher zu 70 –— 75 P. verkäuflich. Mokka⸗-Kaffee kommt wegen der herrschenden Gegenwinde nicht von Gedda und Suez an, daher der Vorrath immer mehr zusammengeht. Gum mti Gedda bei ansehnlichem Vorrath ohne Nehmer. 206 Ballen Sennesblätter von Mella erhiel—= ten 75 Para die Oka. Perlmutterschale wurde zu 70—- 75 Para die Ola verlauft und ist nun vergriffen. Manufakturwaaren, namentlich r rr weiße, dann schweizerische Nanlings und Mousseline, veranlaßten mehrere Verläufe für den Jahrmarkt zu Tanta,
London, 4. Aug. Getraide. Das Wetter ist anhaltend
der Aerndte überaus günstig. Die Zufuhren am 6. Ma 4 von einheimischem Getraide sehr gering, dagegen * von fremdem Wei⸗ ki und Hafer seit Montag ziemlich beträchtliche Massen angelommen
ie Montagè - Preise behaupteten sich für englischen Weizen, und obgleich der Begehr nach fremdem nicht lebhafter war, so zeigten die Besitzer doch mehr Festigkeit, indem sie in eine weitere Preis⸗-Ermäßigung nicht willigten Hafer war sehr flau, und die wenigen Verkäufe geschahen wieder zum Vor- theil der Käufer. In anderen Getraide- Arten wurde so wenig gemacht daß man nur die nonänellen Preise von Montag wiederholen kann. Die Zu? fuhren bestanden in 14265 Qu. engl.ů, 400 Qu. irländ. und 10,720 Qu fremdem Weizen, 13090 Qu. fremder Gerste und 13,310 Ou. fremdem Fa- ser, so wie 1510 Sack und 7370 Barrels Mehl.
Liverpool, 31. Juli. Baum wollenmarkt. Die Times schreibt: Auf dem liverpooler Baumwollenmarkte gehen die Geschäfte sehr flau. Zum Theil mag dies der Wahlbewegung beizumessen sein; wir haben aber Ur— sache, zu hoffen, daß ein dauerhafterer Beweggrund obwaltet, die Ueberzeu⸗ gung nämlich, daß die Zufuhr dieses Stapel-Artikels unser Bedürfniß voll=
ändig befriedigen wird. Der Verbrauch war dieses Jahr wöchentlich um 10,006 Ballen geringer, als im Jahre 1816, und der in Liverpool lagernde Vorrath ist daher, irotz des starken Ausfalles in der Zufuhr, noch bedeu⸗ tender, als er am Schlusse des ersten Halbjahres von 1816 war. Auch in den amerikanischen Häfen sind die Baumwoilen-Vorräthe weit beträchtlicher, als seit vier Jahren um diese Zeit der Fall war; überdies sollen bedeu= tende Zuführen nach den Seehäsen unterweges sein, und aus den Baum— wollen⸗Bezirken lauten alle Berichte übereinstimmend dahin, daß die Aerndte dieses Jahr weit reichlicher ausfallen wird, als gewohnlich. Der Anbau soll für die jetzige Saison um volle 8 „6 gestiegen sein, und die Pflanze war nach den neuesten Meldungen überall gesund und vielversprechend. Dies sind ermuthigende Thatsachen, da von einer genügenden Zufuhr des Sta- pel⸗Artikels zu mäßigem Preife nicht blos die Wohlfahrt, sondern beinahe das Bestehen des wichtigsten Zweiges der englischen Industrie abhängt. Hoffentlich wird nunmehr auch der Anbau von Baumwolle in Indien eifti— ger betrieben werden, damit wir für unseren Baumwollen-Bedarf nicht, wie jetzt, ganz von Nord-Amerika abhängen. Verkauft heute 7000 B., wo von 500 B. amerikanische, zum Export und 25090 B. auf Speculation genom- men. Der Markt schloß fest mit unveränderten Preisen. Das Geschäft umfaßte hauptsächlich ameriranische von 6 a 75 Pee.
Vom 2. August. Der Umsatz beläuft sich heute auf 6000 B., davon haben Spekulanten 50 B. amerikanische und Erporteure auch 500 B. ge— nommen. Die Preise hielten sich gut und schlossen fest, während ein größe⸗ res Quantum Baumwolle angeböten wurde, als am Sonnabend. Das Geschäft wurde zu festen Preisen gemacht, als: 5900 B. amerikanische zu 6 * 7, Pce., 10 B. Bahig - zu 81 Pee, 159 B. ägoptische zu 8. 29 Pee, S860 B. Surate - zu 45 a 53 Pee, 120 B. Sea Island ⸗ zu 135 2 20 Pee. ö 16, 3. August. Heute war es mit dem Artilel suhig, aber sehr sest zu den vollen, gestern bedungenen Preisen, welche für amerikanische Pee. höher gegen die vom Sonnabend zu notiren. Der Umsatz beträgt 3— 4006 B., davon sind 500 B. zur Ausfuhr genommen.
Auswärtige Börsen-. Amsterdam, 5. Au. Niederl. wirkl. Sch 8 320 40. — Pass. — Ausg. —« Zins. — . Foln. —. 56 Russ. IIope 903. . Antwerpen, 4. Auß. Zinsl. — Neue Au. 17. Augsburg, 4. Aug. Bayer. 35906 Oblig. 933 6. 1I. Sem. I817 704 nr. Württ. 3 6h Oblig. 88h 6. ) Darmst. S0 FI. Loose 80 Rr. kad. 30 Fl. Loose v.. 18640 60 hr. Loose 37 kr. 3 96 895 G. . Frankfurt a. öM., 7. Aug. 576 Met. 1073. 107. Stiegl. 89. Integr. 66h. Poln. 300 FI. L. 97. Span. 596 20. 205. Bexb. 937. FJ. Taunus Actien 351 *. 1 ; ; 1Lamburs, 7. Aug. KRank-Aetien 1600 Er. EnslI. Russ. 1065. 106. ank. erg. Reden 5 kr. Magd. Wittenb. So kr. Alamb. Heri. 1067. 106. Alt. Kiel 1105 1102. Glückst. Elwsh. 60 Br. Rendsb. Neum. 96. Kopenh-. Rothsch. 71. 70. Mech. 723. Wien, 7. Aug. SY Met. 1065. 496 do. 96. Actien 1607. Anl. de 1634 156. de 1839 1213. Nordb. 170.
C Teleg. Depesche aus Köln, vom 8. August.) Amsterdam, 6. Au. Int. 561. London, 4. Aug. Cons. 88 baar. 88 * Rechn.
CTeless. Depesehe aus Käln, vom 9. August.) Amsterdam, 7. Aus. Int. 56. London, 5. Aug. Cons. S7* haar. 87 Bechn. Rank-Disk. Minim. 54. Paris, 6. Juli. 395 Rente 77. 60. 55h Rente 118. Nordb. 5487.
Amsterdam, 6. Aug. 125pfd. bunter polnischer Weizen 450 Fl., 117pf8. rigascher Roggen 215 F1.
SX Sra. 17.
Preuss. Pr. Seb. —.
J0. Bank- Actien 45 99 101 Br. 35 EI.
Bank-Act. 1931. do. S800 FI. 81. 351.
399 do. 68. Bank- Gloggzn. 123 3
Meteorologische Geobachtungen.
Abends 19 hr.
Nach einmaliger eobachtun
1847 8. Aug. Luftdruck Luftwärmo. ... Thaupunkt ... *
Nachmittags 2 Uhr.
Morgens & Ubr.
334, 565 Par 34, 74“ par. 335, 34“ Par. Quellv ire 3 R.
* 1417 R. 4 1882 R. 4 12152 R Flusswärme 17,9 R-. 12,5“ n. 4 1032 R. 4 1097 R. Kodenwärme 18,17 R. Punsisättigzung. 89 pCt. 53 pCt. 91 pC. Ausdius tuntz', o06 Rh.
Wetter... .... bhalbheitor. halbheiter. heiter. Niederschlag ö Wind W. W. W. VWürmeweehse - 19,0
— 0 Wolkenzusg -... — W. — 12,8 2 9 7 . Tagesmittel:; 334 oi“ Fer... * 15,0? R. .. 4 1122 R.. 78 pe. W.
Dienstag, 19. Aug. Ir stellung: Die Erholungsreise. 7 Uhr. . Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:
ö 6 * ö den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei ten Ranges 1 Rthlr, in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre ih? Sgr., im Amphitheater 140 Sgr., in den Fremden⸗-Logen 2 Rthlr.
ö . Im Schauspielhause. 130ste Abonnemente Vorstellung: Das Versprechen. Hierauf: Vor hundert Jahren.
Donnerstag, 12. Aug. Im Hh n hanf m 'le Abonnements⸗ Vorstellung: Eatharina Eornaro. Anfang hr.
er die . werden Billets zu folgenden mittleren
haus⸗Preisen verkauft: ö. dre , 3 . Logen des Prosceniums 1èRthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im air l n Schloß⸗Theater zu Charlottenburg: Der alte
ister. alb 7 Uhr. Maos hie, gn , e , sind bis Donnerstag, Mittags 1 hr, im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und am Tage der , selbst Abends im Schloß⸗Theater zu Charlotten⸗
burg an der Kasse zu haben.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
Gedruckt in der De ckerschen Geheimen Ober · Hofbuchdruckerei. Beilage
nh ankreich. Paris. Die Vorgänge in Cochinchina. . ,. aus —— baag. (Kammer- Verhandlungen,) — Rotterdam. AMbsendung von Arbeitern und Dampfmaschinen nach Nußland.
Schweiz. Kanton Bern. Tagsatzung. — Kreis-⸗Schreiben des Regie⸗ rungs- Rathes.
Italien. o m. Neuntägige Gebete im ganzen Lande. — Aldobran dini und Ciceruacchio. — Die Bilancia über die neuesten Ereignisse. Portugal. London. Aufstandsversuche in den Provinzen. — Cabra⸗ ch, 1 — Graf Lavradso berufen. — Porto noch von Spa-
niern besetzt. 3
Griechenland. Athen. Ernennung. — Einberufung der Senatoren und Deputirten. — Vermischtes.
Türkei. Konstantinopel. Riza's Intriguen. .
La Plata⸗Staaten. Montevideo. Waffenstillstand mit Oribe durch ng li Vermittelung. — Angebliche Aufhebung der Blokade von Bue⸗ nos Ayres.
Eisenbahuen und Dampfschifffahrt. Aachen. Die Aachen-Düs⸗ seldorfer Eisenbahn. — Bselefe ld. Legung des Schlußsteins des letz— ten Bogengewölbes am Viadukt bei Schildesche. — Taunus-Eisenbahn. — Badische Eisenbahn.
Frankreich. Paris, 4. Aug. Galignani's Messenger bringt über
die letzten Feindseligkeiten der Franzosen gegen Cochinchina nähere
Berichte. Der Herrscher Cochinchina's wird darin als ein sehr hu maner Fürst geschildert, der früher Schiffbrüchige aller Nationen auf das menschenfreundlichste habe behandeln lassen. Im Laufe der Zeit aber hätten sich dort französische Jesuiten⸗Missionaire eingefunden, welche bei der Absetzung des vorigen Königs eine Rolle mitgespielt, so daß der Nachfolger, ihren Einfluß fürchtend, sie zu beschränken gesucht und zu verfolgen begonnen haben.
„Auf die Gerüchte davon“, heißt es weiter, „ließ sich der nord⸗ amerikanische Capitain Persival mit der Fregatte „Constitution“ durch die Jesuiten zu Singapore dazu bestimmen, nach Cochinchina zu segeln, um die Loslassung des Bischofs und seines Klerus, die als Gefan— gene behandelt wurden, zu verlangen. Dies gewährte man nicht, in⸗ dem man erwiederte, die Gefangenen seien Franzosen, welche die nord⸗ amerikanische Flagge nicht zurückfordern könne, und nur der König habe darüber zu entscheiden, ob sie in Freiheit zu setzen seien, da sie den . Frieden gestört hätten. Darauf eröffnete die ameri—⸗ kanische Fregatte ein Kanonen und Musketenfeuer auf die an der Füste versammelten Volkshaufen, wodurch 180 Menschen jeden Alters und Geschlechts getödtet und noch viele andere verwundet wurden. Der nordamerikanische Konsul zu Singapore war mit diesem energi— schen Verfahren des Fregatten⸗Capitans sehr unzufrieden, schrieb an den König von Cochinchina, daß er diesen Vorfall sehr bedauere, und daß seine Regierung das Verfahren des Capitains scharf tadeln und der König dafür Genugthuung erhalten würde. Bald darauf begab sich ein n sschn⸗ Kriegsschiff nach Cochinchina und verlangte die Auslieferung der Priester, die daun auch erfolgte. Kaum war dies erfolgt, als die Missionaire an einem anderen Punkt wieder landeten, um sich dorthin zurückzubegeben, von wo man sie vertrieben hatte. Bei ihrer Rückkehr entstand Lärm, und der Bischof wurde wieder ge⸗ fangen gesetzt. Der König von Cochinchina schrieb darauf an den Gouverneur von Singapore und den amerikanischen Konsul, um ihren Rath sich darüber zu erbitten, was er mit den Gefangenen machen solle; die beiden Befragten antworteten, man solle die Missionaire nach Singapore senden und sie vor der Rückkehr nach Cochinchina warnen, if würden sie sich allen Folgen aussetzen, die ihr Beneh⸗ men ihnen zuziehen würde. Die Missionaire wurden darauf nach Singapore gebracht, wo sie aber gleich ihren Entschluß zu erkennen aben, dem König zum Trotz nach seinem Lande zurückzueilen. Auf ihre Beschwerde, daß in den letzten Jahren französische Missionaire grausam bestraft und getödtet worden, weil sie ihre Religion zu ver= breiten gesucht, welches aber unbewiesen ist, machte Admiral Cecile desfallsige Vorstellungen an die Regierung von Cochinchina, die in— dessen uͤnberücksichtigt blieben, so daß sein Nachfolger Admiral La
lere sich veranlaßt fand, mit der Korvette „Victorieuse“ und der ö. „Gloire“ sogleich hinzusegeln, um die verlangte Genugthuung zu erlangen. Während man nun eine Antwort auf das an den Kö—= nig gerichtete Schreiben erwartete und man mit allerhand Ceremonien die Zeit vertändelte, muthmaßten die französischen Offiziere eine Ver— schwörung, als beabsichtige man, sie zu überfallen und zu ermorden, wenn sie am Ufer sein würden, wovon aber kein Beweis vorlag. Wahrscheinlich suchten jene Offiziere blos einen Vorwand, sich so an den Cochinchinesen zu rächen, und war die Erzählung von dem gegen sie im Schilde geführten Plan eine leere Ersindung, um die Vernich⸗ tung des cochinchinesischen Geschwaders zu rechtfertigen.“
niederlande.
O Aus dem Haag, 3. Aug. Nach der Verwerfung des Gesetz-Entwurfs über die Abschaffung der Accise auf Roggen begann die Erörterung des Budgets. Das Kapitel, welches das Königliche Haus betraf, wurde einstimmig angenommen; die Kammer wollte da⸗ durch zeigen, daß die Debatten, welche sich bei Gelegenheit der anderen Kapitel erheben würden, nicht gegen den Monarchen gerich⸗ tet seien. Diese Einstimmigkeit, welche seit dem Jahre 1841 nicht vorgekommen, ist eine bemerkenswerthe Thatsache, denn sie widerlegt auf einmal alle jene Gerüchte, welche glauben machen wollten, der König besitze nicht mehr, wie früher, die Sympathieen der Nation.
Das zweite Kapitel, das hohe Staats-Kollegium und Kabinet des Königs, hat zu zahlreichen Bemerkungen Anlaß gegeben; aber die meisten Rebner entfernten sich von dem Gegenstande der Debatte, um das Ministerium wegen des von ihm bisher befolgten Verfahrens anzugreifen. Einundzwanzig Redner sprachen gegen dies Kapitel, und Alles ließ die Verwerfung desselben erwarten. Der Minister verthei⸗ digte jedoch den Gesetz- Entwurf, bekämpfte der Reihe nach die Ar— gumente der einzelnen Redner, und das Kapitel wurde mit 31 Stim— men gegen 21 angenommen. Der Minister hat einen glänzenden Sieg gewonnen, und bei dem Eindruck, den er auf die Kammer ge— macht hat, kann man nicht fr daran zweifeln, daß es seine ent⸗ schiedene Absicht sei, das Werk, welches er mit so großem Erfolge begonnen hat, auch beharrlich und muthvoll zu Ende zu, führen.
Die Idee, das Budget zu verwerfen, um das Ministerium bei awderen Punkten zu zwingen, ist glücklicheweise von unseren Reprä— sentanten aufgegeben worden; ste ging von einigen politischen Brause⸗
köpfen aus und würde nur nachtheilig fan Holland gewesen sein; die
Einsicht der Reprãsentanten hat dies erkannt.
Bei der Erörterung des Zten Kapitels, welches die auswärtigen Angelegenheiten betrifft, sprachen viele Redner gegen den Entwurf, aber von dem Einflusse einer Partei, welche dem Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten persönlich abgeneigt ist, zeigte sich nicht das Mindeste. Die Ernennung , . Gesandten an fremden Höfen wurde angegriffen, und. man wollte sie durch Konsuln ersetzt wissen; aber diese Einwürfe, so wie die gegen einige Besoldungen, wurben leicht beseitigt. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten ver=
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theidigte die Ausgaben seines Departements und bestand namentli auf L ben irn der diplomatischen Misstonen in e hie. . noch eine Art Vorurtheil gegen Holland bestehe. Es sei daher vom höchsten Interesse für Niederland, bort würdig vertreten zu sein, um jenes von Tag zu Tag mehr verschwindende Vorurtheil ganz zu zer⸗ stören. Sodann nahmen noch die Minister der Kolonien und der Finanzen das Wort, um die Redner der Opposition zu widerlegen.
Das Kapitel wurde mit 32 Stimmen gegen 26 angenommen.
Notterdam, 29. Irli. In einigen Tagen wird aus un Hafen das Barkschiff „Nederlandsche dude he nach r ,, Meere absegeln. Es enthält eine Ladung von Dampfmaschinen, die zum Baue von eisernen Dampschiffen auf der Wolga bestinmt sind. Dieses Schiff wird eine große Anzahl niederländischer Arbeiter mit ihren Familien an Bord nehmen, die bei den Schiffsbauten und bei dem an der Wolga zu errichtenden Werft verwendet werden sollen.
Schweiz.
Kanton Bern. (Frankf. J.) In der Sitzung der Tag⸗ satzung vom 2. August wurde ein Schreiben des Regierungs- Raths von Bern vorgelegt, welches von fortgesetzten Rüstungen in den Stän⸗ den des Sonderbundes meldet. Im Kanton Wallis finden allenthal⸗ ben kriegerische Nüstungen statt, der erste Auszug ist gemahnt, der Landsturm organisirt, und die zunächst für den Kanton Freiburg be— stimmten Hülfstruppen, so wie die Marschroute, sind bezeichnet. Der Durchmarsch soll ausgeführt werden über den Ravil und Sanetsch, über die Saanenmööser Ablentschen nach Jaun. Eine andere Trup— penabtheilung soll im Unterwallis aufgestellt und nöthigenfalls zu ei— nem Einfall ins Waadtland verwendet werden. Auf luͤzerner Gebiet nahe an der berner Gränze des Amtsbezirks Trachselwald hat ein hö—⸗ herer Stabs⸗Offizier, begleitet von zwei anderen Stabs⸗Offizieren, die Gegend besichtigt und einen Plan verfertigen lassen und die Oertlich⸗ keit beschrieben, wo Verschanzungen aufgeworfen werden sollen. Auf dem Brünigpaß werden die Befestigungs-Arbeiten fortgesetzt. Sechs⸗ zehn Mann sind dabei beschäftigt. Truppenzusammenziehungen und Musterungen finden statt. In Lungern ist ein grobes Geschütz auf⸗ geführt. Einem bernischen Staatsbürger, Herrn Amtsgerichtsschrei⸗ ber Oswald von Oberhasle, wurde auf seiner Reise nach Sarnen in Lungern angerathen, zurückzukehren, wenn er sich nicht Unannehmlich— keiten aussetzen wolle.
Um einen weiteren Schritt zur Vollziehung des Auflösungsbe⸗ schlusses des Sonderbundes zu thun, ist die Rede von einer Procla⸗ mation an das Volk der sieben Stände, welche durch eine Deputation der Tagsatzung vor den großen Räthen und Landsgemeinden mündlich unterstützt werden müßte.
Der Beschluß der Tagsatzung in Betreff der Offiziere der Son⸗ derbundsstände, welche zugleich Offiziere des eidgenössischen Stabes sind, hat bereits seine Vollziehung erhalten. Pröäsident und Regie⸗ rungsrath des Vorortes haben ein Kreisschreiben an diese sämmtlichen Offiziere erlassen, in welchem denselben der gedachte Beschluß mitge⸗ theilt und dann gesagt wird: „In Vollziehung des vorstehenden Be⸗ schlusses ergeht daher an Sie die Einladung, uns bis spätestens den 190. August nächstkünftig genauen Aufschluß zu ertheilen über Ihre Stellung und Ihre Verhaͤltnisse zu dem zwischen den Kantonen Lu⸗ zern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Freiburg und Wallis bestehen⸗ den Separatbündnisse. Sollten Sie zu dem erwähnten Separatbünd⸗ niß wirklich in Dienstverhältnissen stehen, so fordern wir Sie auf, uns innerhalb der nämlichen Frist offen und bestimmt zu erklären, ob Sie in einer solchen, gemäß dem obenerwähnten Tagsatzungsbeschlusse, mit Ihren Pflichten als Offizier oder Beamter des eidgenössischen Stabes unvereinbaren Stellung zu verbleiben gedenken. Sollten Sie innerhalb der anberaumten Frist der hiermit an Sie gerichteten Ein— ladung nicht entsprechen, so würden wir annehmen, Sie stehen wirk⸗ lich in Verhältnissen, die mit Ihren Pflichten als Offizier oder Beam— ter des eidgenössischen Stabes unvereinbar sind. Mit dieser Einla— dung verbinden wir u. s. w.“
Ftalie n.
Nom, 27. Juli. (A. 3.) Se. Heiligkeit hatte verordnet— der göttlichen Vorsehung für die n aus den Fährlichkeiten eines Bürgerkampfes durch ein feierliches Triduum in den Kirchen Roms öffentlich zu danken. Es war auf den 2östen bis 27sten d. angesetzt, die Bekanntmachung an das Volk bereits gedruckt, als statt desselben Kardinal Orioli gestern an die geistlichen Ober- Behörden ein Rundschreiben erließ, das eine solenne Vorfeier des Festes Mariä Himmelfahrt in neuntägigen öffentlichen Dank- und Bittgebeten in allen Kirchen des Landes ansagt. Darin heißt es unter Anderem: „Die Einwohner des Kirchenstaats und der Stadt Nom schulden der h. Jungfrau (auxilium Christianorum) ganz besondere Verehrung; zu ihr haben sie sich in ihren Nöthen zu flüchten, da sie zu allen Zeiten und tag— täglich die heilbringenden Wirkungen ihres Schutzes erfuhren. Beim Heran= nahen des Tages, an dem die Kirche Mariä Himmelfahrt feiert, will des halb Se. Heiligkeit, unser Herr, im Durchdrungensein von besonderer Fröm= migkeit, lebhafiem Danke und festem Vertrauen zu der Königin der Engel seinem religiösen Volle einen neuen Anlaß geben, unter den gnadenvollen Umständen des Augenblicks sich an die Mutter der Liebe und des Erbar= mens nicht allein mit Dank zu wenden für die Wohlthaten ohne Unterlaß, sondern auch mit der Bitte, uns fürder huldvoll zu sein und die Strafen von uns fernzuhalten, die über uns zu verhängen die göttliche Gerechtigkeit durch unsere Sünden herausgesorderl wurde. Der h. Vater befiehlt des= halb, daß in allen Diözesen seines Staats dem Feste Mariä Himmelfahrt n neuntägige öffentliche Gebete voraufgeschickt oder doch die Oktave in den von den Ordinarien dazu bestimmten Kirchen celebrirt werde. Er verwilligt für diese Veranlassung allen jet bestellten Beichtigern im ganzen und einzelnen alle jene geistlichen Machtvollkommenheiten, die er für das am 20. November 1816 von ihm intimirte Jubeljahr verkündigte.“
Als neulich bei irgend einer Gelegenheit der Fürst Aldobrandini auf den Balkon des Palasles von der auf dem Platz versammelten Menge herausgerufen wurde, erschien ex mit Ciceruacchio an der Hand. Diese Thatsache allein kann lehren, welches Ansehen dieser schlichte Bürgersmann auch bei den höchsten Ständen genießt.
Auch in Loretto soll es Unruhen gegeben haben. Es seien den Jesuiten die Fenster eingeworfen worden, ohne daß es weitere Fol⸗ gen gehabt. . 4 Ein Artikel des für halboffiziel geltenden römischen Blattes Bilance ia vom 21. Juli lautet:
„Die außerordentlichen und erschütternden Thatsachen, welche vom 15uen bis 17. Juli unter unseren Augen vorgingen, sind kaum uns selbst, die wir in der Nähe standen und Zeugen waren, glaubliche Dinge; unsere Nachkommen werden sie vielleicht gar nicht glauben. Noch fehlen Data für eine völlige Lösung des Näthsels, noch fehlen die Hauptschlüssel, den Augen des Publikums diese Schatzkammer von so vieler Posheit, so vieler Apathie, aber auch von so vieler Mäßigung zu öffnen. Seit den letzin zwanzig Tagen war die Lage unserer sozialen , we. locker und unsicher. Das Publikum zeigte sich nicht allein un- zufrieden; in der Erinnerung an die Verfälle in Parma, Lucca und Siena fürchtete es auch schüchtem, dieselben möchten sich in Rom
wiederholen; es beforgte, daß eine über ganz Italien verbreitete, man wriß nicht wo, wurzelnde 8 el a auch in Rom die Truppen gegen die Bür⸗=
Am 15. Jul .
vermehrten die
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giment
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mit gewissen Aufschriften, die Circulation vieles fremden im
Wandel hier nicht coursirenden Geldes, das sich bei ihnen fand, deutet auf Schuld hin. Es war eine ungeheure Illegalität, die Namen jener Men⸗ schen öffentlich zu prostribiren, allein eben dieser Akt rettete das Vaterland. Warum überwachte die Polizei nicht jenes aus der Romagna hierher zum Umsturz gemiethete Lumpengesindel? Warum erlaubte sie, daß in Rom bei verdächtigen Waffenschmieden uff. Schwerter und Dolche verfertigt wur- den? Warum litt sie jene heimlichen Versammlungen, hren abscheulichen Briefwechsel, jene Verabredungen von Komplott und 3 Wenn dieses Ignoriren nicht Konnivenz oder vielmehr Mitwissen nf was ist es denn? Und was bedentet denn, daß mehrere ihrer Spione, Agenten, Beamten und Soldaten Theilnehmer, Beförderer und Hauptleiter der ver- abscheuungswürdigen Verschwörung waren? Wenn dies nicht Komplixzität ist, was 1 es sonst? Entweder wußte der Chef der Polizei (Mons. Gras- selini)h dies oder nicht. Im ersteren Falle ist er der schuldigste Missethäter, im zweiten war er ein blinder und ungenügender Wächter unserer Sicherheit.“
o rtugal.
London, 3. Aug. (B. H.) Das Dampfschiff „Jupiter“ ist heute mit Nachrichten aus Lissabon vom 29. und aus Porto vom 30. Juli in Southampton angekommen. In den beiden Haupt- städten Portugals herrschte vollkommene Ruhe, dagegen sollen hier und da in den Provinzen mehrfache Ruhestörungeu stattgefunden haben, wie z. B. in Ruivaens in der Provinz Minho, wo sich das Volk, von den Miguelisten aufgehetzt, der Restauration der Königlichen Be⸗ hörden widersetzte und dleselben zur Flucht zwang, so 6 man be⸗ hufs ihrer Einsetzung in ihre Aemter zur Anwendung militairischer Maßregeln seine Zuflucht nehmen mußte. Anderer Srten sollen es die Cabralisten sein, welche auf jede Weise das Volk in Aufregung bringen, um den durch die Intervention errungenen Sieg der Reaction zu vervollständigen, ja, man spricht sogar von einem durch die Wach⸗ famkeit des britischen Admirals Parker vereitelten cabralistischen Kom⸗ plotte in der Hauptstadt selbst, für welches schon zwei Regimenter gewonnen waren, und das nichts Geringeres als die Ermordung Sa da Bandeira's, das Antas' und der übrigen Septembristen⸗Häupter be⸗ zweckte. Was die Regierung selbst betrifft, so macht sie noch immer keine Anstalten, in die durch das Interventions-Protokoll vorgezeichne⸗ ten verfassungsmäßigen Geleise wieder einzulenken. Dem . Andringen Sir H. Seymour's soll es zwar gelungen sein, die Köni⸗
gin zur Berufung des Grafen Lavradio zu vermögen, damit derselbe Mitglieder für das vorschriftsmäßige neutrale Kabinet in Vorschlag bringe, zu welchem Behufe der englische Gesandte auch eine Liste von 30 gemäßigten Männern vorgelegt haben soll, aber bis jetzt waren, wie es scheint, alle Vorschläge Lavradios unberücksichtigt geblieben, wiewohl Andere die Herren Fonseca Magalhaes, José da Silva Car= valho und den Grafen de Barbacena als Mitglieder des neuen Kabi⸗ nets bezeichnen zu können glauben.
Die Spanier hielten Porto noch besetzt, indeß zogen täglich einige Detaschements ab (26000 Mann spanischer Truppen aus Porto waren in Vigo nach Barcelona eingeschifft worden), und Concha selbst war am 27. Juli von Porto nach der Gränze abgegangen. Die Festungswerke von Porto werden abgetragen. Saldanha war auf einer Rundreise durch die nördlichen Provinzen begriffen und scheint fast überall gut aufgenommen worden zu sein. Man erwartete ihn zum 30sten in Lissabon. Seine Anwesenheit in der Hauptstadt könnte leicht nöthig werden, da die Truppen der Garnison, über die bereits ö Soldrückstände unzufrieden, schwierig zu werden an⸗ angen.
Griechenland.
Athen, 20. Juli. (Mon. Grec.) Der König hat an die Stelle des mit Tode abgegangenen Generals Vaßo den Her af Had⸗ schi Christo zu seinem Feld-Adfutanten ernannt.
Ein Rundschreiben des Ministers des Innern, worin die Depu⸗ tirten und Senatoren eingeladen werden, sich zum 22sten, als dem zur Eröffnung der Kammern bestimmten Tage, in Athen einzufinden, ist so eben an alle Gemeinden des Königreiches gesendet worden.
Die Gerichte sind in diesem Augenblicke mit der Vernehmung der Urheber jener Unruhen beschäftigt, welche in der Maina kürzlich statt⸗ hatten. Sechsundsiebenzig derselben werden vorläufig in der Fe⸗ stung von Navarin in Haft gehalten.
Die heilige Synode des Königreichs hat kürzlich ein Verdam⸗ mungsurtheil gegen den Bischof von Akarnanien gefällt, wodurch die⸗ ser Prälat seiner Würde beraubt, und zum Range eines . Mönchs herabgesetzt wird; gleichzeitig wird ihm bei Strafe des Ver= . der geistlichen Würde aufgetragen, sich in ein Kloster zurückzu⸗ ziehen.
Sämmtliche Briefe aus dem Innern stimmen darin überein, daß, trotz des in allen Previnzen vor sich gehenden Wahlkampfes, auf sämmtlichen Punkten Griechenlands die kiefste Ruhe herrscht. Mehrere Oppositions-Journale hatten sich beeilt, anzuzeigen, daß General Grivas mit allen seinen Mitschuldigen durch Prevesa passirt war. Diese Nachricht ist wenigstens voreilig: General Grivas . det sich noch zu Sta. Maura, und man hat allen Grund, zu glauben, daß er in der Türkei nicht angenommen werden wird, wo seine Ge⸗ genwart den Verlegenheiten, welche die Begebenheiten Albaniens ver- ürsachen, gewiß eine neue hinzufügen würde. (Siehe den Artifel Konstantinopel im gestrigen Blatte.) Türkei.
Konstantinopel, 21. Juli. (Allgemeine Zeitung. Die Absetzung des Kapudan Pascha Mehemed Ali, eines Schwagers des Großherrn, nimmt als neuestes Ereigniß die gan Theilnahme des Publikums in Anspruch. Man betrachtet diese Absetzung als ein Werk des bekannten Riza Pascha, und. Me- hemed's Ersetzung auf dem zweiten Posten des . anderen Schwager des Sultans, Halil Pascha, be Ansicht, da Leßterer einer der entschiedensten Anhänger und Var teigänger Riza's ist. Der Streich bat daher nicht den Cäa= heüigen Kapudan allein getroffen, fondern er bedroht die Stel= lung des chroßwesirs Reschid Pascha, und seiner ganzen arten,
der sogenannten türkischen Reformpartei, welche man anch alg die Nö. bezeichnet. 6 zar . liz rn Reschid nicht die