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fen, wenn sie nicht länger ale
1636
Präsidenten und griegs - Minister zu machen, keine weitere Folge
3 Boden in Straßburg
tte e den fn ieß, b eben. . . 2 1 . ratische , en,. geg Der Herzog gon Broglie, Botschafter Frankreichs in London, der er in Jahre 1811 Milglied der 23 in welchem Jahre er mit einer wird schon im nachsten Monat wieder in Paris erwartet, wo er einige tair derselben bis ö 1 gi Ten geschickt wurde, 28isnioweti Bochgn verweilch will. n o . e,, al, , wn gn, d,. 1 jar . r ge r Mifeink, nach dem Mustet des wurde beauftras. wie auch in e * agypkschen, einge werden. ᷣ J i , ee . a e gn, ü . 1. 6 * uch der = iegs⸗Minister wird sich nach Bapaume, wo der Her⸗ ung sich die aon fe hrung n bis zum Dezember 145 in den zog von ent fr g, verweilt, begeben, um der lUlebungsbela⸗ en r. gerung die ser alten ng beizuwohnen. Zu demselben Zweüt wer-
3 unn ᷣ nn, r ,. Cjortkew und Brzezan gegen ortto m h ö ' 22 h . , , r. hee r. darunter Heistliche, den sich mehrere 266 Genie und Artflerie⸗Offiziere dort einsin=
bee dig per son g f, 1balar', Wir ihschafts- Beamte unt, ander? den. Bei dem Gastmahle, welches der Herzog von Montpensier den 3 Hugheñtzer⸗ M Stabs⸗Offizieren seines kleinen Corps, 6 Deputirten und den vorzüglichsten Beamten der Stadt gegeben, brachte der Maire dieser lezten einen Trinkspruch auf den König und die Königliche Familie aus, der von den patriotischen Gesinnungen der Einwohner Zeugniß ablegen sollte, und den der Prinz auf eine sehr verbindliche Weise erwiederte.
In Caen sind die Bildsäulen von Malherbes und Laplace ent⸗ hüllt worden. Ein Gleiches wird in kurzem zu St. Omer mit der Statue des Herzogs von Orleans geschehen. Aus Anlaß der Ein⸗ weihung dieser letzteren Bildsäule hat der Privat-Sercretair der Her⸗ zogin von Orleans dem Unter-Präfekten von St. Omer angezeigt, daß der Graf von Paris auf seine Kosten zwei Knaben von St. Omer in der Kunst- und Gewerbschule zu Paris unterbringen und ö ö. ch ,. ff Kursus jeden mit 50 Fr. in der rr ef ürttemberg⸗Husaren in Narajow. Brzezaner reises, wobei Wis- eschenken werde. Auf den Wunsch der Herzogin wird der Stadtrath . 23 6 3 betheiligt ist. Der Heigang digses Angriffs der die zwei Knaben auswählen. 9. .
' bend enischeidenden Ausschlag für das Todesurtheil Wisniowski's ge—= Zu Rantes und in der Umgegend haben Gewitter nud Stürme große Verheerungen angerichtet; ein bedeutender Theil des Fluth— beckens von St. Nazaire ist dadurch zerstört worden.
Der Minister des Innern hat sich nicht lange in Ostende auf⸗ gehalten, sondern von dort zum Gebrauch der Seebäder nach Sche⸗ veningen begeben.
Herr Thiers ist von Toulouse direkt nach Couterets in den Py⸗ renäen gereist, wo er mit seiner Gemahlin einen Monat zubrin⸗ gen wird.
Die französischen Renten waren heute an der Börse anfangs matt, nahmen jedoch bald wieder eine festere Haltung. Es sind viele Blanko-Verkäufe zu decken. Auch in Eisenbahn-Actien war keine bes⸗ sere Stimmung. Es hieß, an der londoner Börse hätten gestern die Consols eine Besserung erfahren. Das römische Anlehen stieg heute abermals un 1 pCt., auf 973.
Persenen, en Bersamimlung der Leiter der Nevolu 38 gi r, zu Krakau abgeh . e e g nnr geen, inzwi raf Franz W ; r . 4 — ö. dem Lehn rien Statthalter zur Seite zu blei- . und . des Ausstandes in Jordanom abzuwarten,. Der Ausbruch des Aufstandes für ganz Galizien wurde bel anntlich von den Leitern Der Revolution auf den 2. Febr. v. J. sestgesetzt. Der W fanileit per Behörden gelang es indeß, ihn schon am 7. Febr. für Lemberg unmöglich zu machen, Dies, so wie die durch den Aufstandsder⸗ su . now hervorgerufenen blutigen Scenen, veranlaßten die Leiter, 1 auf bin 21. Febr. sestgesetz; gewesenen Ausbruch zu wt errufen, doch afenungeachtet an einzelnen Punlten Galiziens einige Empörungs⸗
inn, * erheblichsten war der Angriff auf eine Abtheilung der Kö⸗
21. Februar 1546 versammelten sic ungefähr 10 Verschworene in bein ke del lerne, im Walde, eine . von Narajow
b mt Doppelflinten, Pi⸗
sammenberusen lassen. Den Versammelten stellte er sich als Civil omissa⸗ ung der Revolutions-Regierung vor, dem sie Gehorsam schuldig wären; er eröffnete ihnen ferner, daß die Revolntion in allen Ländern des früheren
olens ausgebrochen wäre, und nahm ihnen den Eid ab, daß sie sowohl ken Militar⸗, als den Civil-⸗Be örden gehorchen, und die Waffen bis zur gänzlichen Befreiung des Vaterlandes nicht gus der Hand le⸗
Vgffen zu nehmen und, nachdem 9 geschehen und die Soldaten besiegt Paris, 11. Aug. Als vor einigen Jahren die Marque-
slärkung irwarketen, so verzögerte sich der Aufbruch der Verschwornen. In- 63 durch Ira sikreich in Vesth getionm ten wurden, hatten die
ranzösischen Journale erzählt, schon im Jahre 1792 habe der Capi⸗ tain Marchand, Kommandant des Handelsschiffes „le Solide“, an senem Archipel angelegt und im Namen Frankreichs davon Besitz ge⸗ liommen. Die umstänblichen Angaben, mit welchen die Thatsache be⸗ richtet wurde, ließen kaum einen Zweifel über die Richtigkeit der Sache, und diese ist nun vollends bestätigt worden, durch wirkliche Spuren davon, die man auf der Insel Nukä-Hiva aufgefunden. Man hat nämlich daselbst ein kleines, aber fast völlig zerstörtes Monument in Form einer Pyramide entdeckt. Bei genauer, sorgfältiger Unter⸗
—
suchung der Trümmer gelang es indeß, eine in den e fin,
* j f ö ö lb verwischte Inschrift zu entdecken welche genau das Datum des e auf die ihnen entgegenrückende Husaren⸗Abtheilung. Es entstand nun halb. ft. zecten, ! um
3 ah. 3 36 kie Hufaren aber bald aufgaben, um nach Yizezan Besitznah ne Alktes angiebi. Dieselbe erfolgt? im Monat Mai des
zu eilen, das, wie es hieß, bedroht sein sollte. In Folge des Hefechts Jahres 1792.
hlleben zwei Husaten, mehrere wurden verwundet, von den Verschworenen
winden sedoch nur drei verwundet. Außerdem wurden nöch mehrere Ein=
5
! n Unttroffizier mit vier Mann zur io grun h der,
henke abschickte. Diese vertrieben, und hieben thellweise die vor der S8 f
Füsar Kiss schwer verwundet und zwei Bauern, die ruhig in der Schenkstube
ogen nun vereint nach Narajow und trafen unweit hiervon bei dem Kirch⸗
Großbritanien und Irland.
London, 10. Aug. Die Kgönigin wird auf ihrer Seefahrt zuerst von dem Grafen Grey, dem Kolonial⸗Minister, und später von Lord Palmerston begleitet werden.
Tie Wahlen nahen sich ihrem Ende und ergeben ein bedeutendes Uebergewicht der liberalen Partei. Es sind jetzt 512 Wahlen bekannt, von denen 290 auf Liberale, 92 auf Peeliten und 160 auf Proter⸗ tionisten gefallen sind. Die Wahl in der wichtigen Grafschaft Middleser wird heute Nachmittag beendigt sein, indeß steht jetzt schon hi. . . diff. lonservative . der i en, Oberst
8 6 . ar. z n Wood, unterlegen ist und die beiden Liberalen, Lord R. Grosvenor
239 am Strange verurthellt und diese Strafe am 53t. Juli d. J. voll ein Whig, unds Herr Ssborne, ein Riad italer, gewählt sind.
Das ändere Todesurtheil bettifft ben Joseph Kapuscineki, ehemaligen ĩ
Fenin de etre, e, . 5 1 ö n itder! . .
,, aus Gorlice, i . Kreises, der schon im Jahre 1858 als Aus dem Haag, 11. Aug. Das Journal de la Haye
Schfiser des somdecer Gymnastum in die revolultiondiren Umtriebe einge- enthält in seinem heutigen Blatte nachstehenden Artikel: „Bereits
Veiht wat. Das Todesurthell ist Gegen Hochwerraths Ind wegen Ermst. mehrmals haben wir, beiläusig ein Wort über die albernen Nachrich=
lung des Bütgernicsster Markl in Pitti gefällt; fein Mitschüidigen, Jo. ten, gesagt, womit einige ausländische Blätter seit einiger Zeit ihre leichtgläubigen Leser in Bezug auf unser Land, unseren Souverain und die Mitglieber der Königlichen Familie unterhalten. Wir glaub⸗
seph Sickierski, Leon Szumansti und Simon Gorecki, wurden zwar au— ten nicht, daß Nachrichten, deren Unwahrheit so auf der Hand lag,
sänglich auch zum Tode verurtheilt „dlese Strafe fedoch durch die Gnade
des Kaisers in Gefängnißstrafe verwandelt. Dieset Mord steht im Zusam- einer ausdrücklichen n bedürften; da aber die Korrespon⸗ denten jener Blätter mit einer estimmtheit, welche einigen Personen
mnienhange mit dem von den Verschworenen duf die Nacht vom 18. zum 19.
Februar 1846 festgesetzt ,, Angriff auf Tarnow, der in seinen Ein⸗
zelhelten kben falls mitgetheilt wird. Eine der Rotten, welche damals von? ; ; ü ö J imponiren könnte, und zu einem Zweck, den wir wohl kennen, auf den wir aber hier nicht eingehen können, fortfuhren, zu behaupten, daß sie „vollkommen unterrichtet““ seien, so erklären wir hier auf das
derschledenen Seiten auf Tarnow ee folllen, sollte von Pilzuo ausgehen bestimmteste, daß auch nicht ein Schatten von Wahrheit ist an
und mn bieser Stadt sich versammeln. Zu den Leitern verselben war J. Ka— pugcinelhi ernannt und die übrigen Genannten, Der Bürgermeister Marll all' den Erzählungen von einem Plan oder Wunsche des Königs, die Krone niederzulegen, von einer Entsagung des Prinzen von Oranien,
f hörse mit zu denen, die auf einer von den Leitern der Nevolution ange—⸗ er ih, Äste als kreue Anhänger der österreichischen Negierung geschildert dezmigen zur Ermordung bestimnit waren. Kapuscinsti und seine — von der Einfetzung einer Regentschaft u. s. w. Eben so unwahr ist es, daß der König die Absicht gehabt habe, auf längere Zeit das Land zu , D Wie im vorigen Jahre, wird der König nach dem 9
und
. htilaehner übernahmen es deshalb, Markl zu ermorden, und Schlusse der Generalstaaten seine erlauchte Tochter in Weimar besu⸗ chen, von dort einige Zeit auf seinen Gütern in Schlesien verweilen
Hristen in der Racht des 16. Februar zur Ausführnng. Napuscinski poll= Kährte dieselbe eigenhändig mit einer wahthaft satanischen Wuth an einem
und dann über Luxemburg in seine Staaten zurückkehren. Die Ab- wesenheit des Königs wird, wie int Jahre 1816, nur sechs Wochen
Manne, dem er so ungemein viel Gutes ju verdanken haätke. Nach voll= brachte 8 og sie nach Tarnow, wurden aber schon auf dem Wege
dauern. Dies ist die reine Wahrheit; alles Uebrige ist ein Gewebe von Lügen und weiter nichts.“
bei Lisa Gora, eine halbe Meile vor Tarnow, von Landleuten gefangen ge= 8Selgien.
nommen und den folgenden Tag an das Krelg-Amt abgeliefert.“ Brüssel, 12. Aug. Vorgeß ern ertheilte der König, ehe Se.
2 . r Administrationsrath der Stadt Kra=
kau und ihres Gebiets macht bekannt, daß alle Neisende, welche mit Majestät die Gewerbe- Aüsstellung besuchte, dem Gouverneur der Ge⸗ neral⸗ Sozietät zur Beförderung der Raͤlional⸗Industrie, Grafen
der Post ober mit anderer ,, hier ankommen oder durchrei⸗ Meeus, eine Audienz. Die Königliche Familie speiste dann im hiesi⸗
nne enn g n kunden in Krakau sich aufhalten bie bisher für Visiren des Passes erhobene . e e. gen Palast und kehrte Abends nach Lacken zurück, nachdem der Kä— nig mit den Ministern der auswärtigen Angelegenheiten und der Fi⸗
Buden nicht zu entrichten haben, Bär die anderen Reisenden blei- nanzen gearbeitet hatte. Man versichert, daß die Anordnungen zur
ben die bestehenden Vorschriften in Kraft. Frankreich. Bildung des neuen Kabinets nun beendigt seien, und daß der Mo⸗ niteur morgen die Königlichen Verordnungen btingen werde, wo⸗
Paris, 11. Aug. Prinz Jeinville besans sich am 2. Augüst williste, Ey p heiden d di 12. Juni von den jetzigen Ministern eingereichten Eut= . g, Erörterung gehabt., Wäs in Lieser Gonferen; e gn . * a. ef Tae nrn ig solil unter bm Prinzen die Provinz niteur, so heißt es, das politische Programm des neuen Kabi⸗
wohnern diests Ortes nicht nur feine Sympathie, sondern sie sogar bereit fanden, ihnen feindlich 6 begegnen, zerstreuten sie sich. Den Behörden ge⸗
Cidilsistt, Grafen von Montalivet, ö. sich bescheiken lassen unt, mit Die Huklicatien der Ernennung des Herzogs vghn Anmale zum General Honverneur von Algier wird in kurzem im gien , er⸗ berce n we Ehazal. Gleichzeitig würde der Mo⸗
Frere⸗Orban; der Finanzen, L. Nenydt;
Lüttich erhalten
folge, ist die Bi Haupt desselben,
Nom, 3
nach Allerhöchster
richtigt er Euch, auch Gesundheits
seinem Vorhaben stimmungen zurü
Oberen durch Euch wirklich keit und jener
Euch als die zwe
len Anderen hab as Wohlwollen
schen Tüchtigleit und Soldaten! Trnppen ⸗Abtheiln
hin, als die Hau
sen sich damals
nannt ist. bis dahin Niem schließen lasse.
den rothen Hut
wiedert habe, aufzuhalten. Ein Theil
machen. In dem worden. Den
In Lucca Proclamationen
ist aufgehoben.
flikte zu einem Juli gesteigert.
Gerichts
Appolinar
Er gehört zum
freiung Polens
der Stunde de Religion zu kä—
dem Papi weigerte.
gegeb
Stand sein, den Wünschen unseres geliebten S m Doch berühigt und ermuthigt ihn der Gexanke, daß man bei Truppen, welche die rechte Hand der bewaffneten Macht Sr. Heiligkeit sind, nur Pünktlichkeit, Disziplin und Einigkeit voraussetzen dar). daß er somit einen Jeden un er Euch als einen Hesfer und
tungen im Zeitverlauf von en befleckt wäre. Offiziere, Unterofflziere und Soldaten!
nung und Belohnung bei ihr stets nur durch Verdienst nach. Sinne trachtet stets nach Einigkeit mit den übrigen Truppen; Ihr Sor al-
diese fast ein ganzes Jahr hindurch fortbehauptet. sich aber wirklich um seine Entsetzung zu handeln, indem, was damals nicht der Fall gewesen, an seiner Statt ein Pro⸗Maggiorduomo er= Mons. Rusconi hat als solcher gestern Morgen die Ge⸗ schäste übernommen. Den Grund dieser Personal-Veränderung kennt
cretair angefragt, ob es für i : zukehren, was dieser verneinend beantwortet und mit dem Rath er—
blement zu besorgen hatte, ist d m e und den Stand der daselbst hinter eiserne Thüren zu logirenden Per⸗
sonen verfahren worden.
Toskana in einem bemerkenswerthen Widerspruch.
Berlin, 12. Aug. trha Uhr mit Vernehmung des Angeklagten Lewinski.
schafter zu Klein- Klintsch, im Kreise Berent. e Monat Jannar 1816 durch Vincent Chachulski die Existenz einer Verschwörung zur Wiederherstellung des polnischen Neiches, trat der⸗ selben ausdrücklich bei und gelobte mittelst Eides, daß er für die Be—
unverbrischliches Stillschweigen beobachten wolle. m 22. Jar 1846 machte er dem Schullehrer Jakob Parpant zu Klonin Vorstel⸗ lungen über die unglü
der katholischen Religion; wies auf die
ĩ 8 ? an. . . rsndlichen Eid * lristen sollte, was dieser aber ver=
nquirenten, ö und behauptet, daß er durch diese, so wie durch, Ver
General ⸗ Lieutenant befördert. Wie verlautet, wird Herr Liedts, der Gruverneur von Brabant, zum Staats- Minister ernannt werden. Die Gouverneure von Ostflandern, vom Hennegau und der Provinz
die Erlaubniß, ihre Pensionirungs⸗Ansprüche geltend
zu machen. Herr Dumon⸗Dumorlier wird für den Gon ze han. wenn des Hennegan und Baron von Macar für den der Provinz
bezeichnet. Endlich versichert man, daß Herr Leclereg, General-Pro⸗ furater am Cassalionshofe, die Mission als bevollmächtigter Minister beim heiligen Stuhl annehme.“ (Einer telegraphischen Depesche zu⸗
üttich
ldung des neuen liberalen Kabinets unter Nogier, als im Laufe des 12ten wirklich erfolgt.)
Der König hat dem General Carrera, Präsidenten des Staats Guatimala, die Commandeur-Insignien des Leopold⸗Ordens verliehen.
Jtalien.
Aug. (A. 3.) Der zum General ⸗Inspektor der vorzüglichsten zwei Truppen-Ceorps, der Carabinieri und Bersalieri, ernannte Fürst P. Gabrielli erließ heute folgenden Tagesbefehl:
„Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten! Nachdem der Unterzeichnete
Bestimmung sür den Augenblick mit der Leitung der zwei
Corps der Carabinieri und Bersalieri ehrenvoll beauftragt worden, benach⸗
daß er heute sein Amt übernimmt. Verschiedene Gründe,
Rücksichten, könnten ihn besorgen lassen, er möchte außer ouverains zu entsprechen.
als eine Stütze anschen kann bei das Institüt Eures Corbs auf seine ursprünglichen Ve⸗ ckzuführen, wo es sich nach der Art menschlicher Einrich— . ihnen entfernt hätte und dadurch verderbt und Beweist Euren FJ That, daß ihre vortheilhafte Meinung von in einer musterhaften Pflichterfüllung, in Tapfer⸗ Klugheit; begründet ist, welche in Euch zu allen
Zeiten vereint sein miß. Zeigk der Regierung, daß sie recht thut, wenn sie
ö vorzüglichsten Corps des Heeres ansieht; sucht Auszeich- In diesem
é das Beispiel der Eintracht zuerst zu geben. Verdient des Volkes, das Ihr schützen 3 Man wird Eüch ach
ten und lieben, wenn Ihr, wie braven Militairs geziemt, Alles daran setzt, die öffentliche Ruhe zu erhalten. Ihr werdet Euch der Gesellschaft und dem Vaterlande nützlich machen, wenn Ihr eingedenk seid, daß in der morali-
Eure Hauptstärke bestehen muß. Offiziere, Unteroffiziere So lange der Unterzeichnete der obersten Leitung Euer ng voistehen kann, werden Festigkeit und Gerechtigkeit ihn
in Allem beistimmen, Euch aber weist er auf Ordnung, Gehorsam und Ehre
ptstützen in Euch für sein Negiment. Fürst Gabrielle.
. —
Als im vorigen Sommer Mons. Pallavicini sich für einige Zeit
nach Genua zurückzog, e Posten als Maggiorduomo entfernt worden.
glaubte man allgemein, er sei von seinem Diese Gerüchte erwie⸗ unwahr, er kehrte zu seiner Stelle zurück und hat Jetzt scheint es
and; einige wollen behaupten, seine Papiere seien in
Unordnung gefunden worden, was nicht auf die beste Verwaltung
Bewährt sich sein Abgang, so ist dies schon der zweite
Prälat von lardinalizischer Anwartschaft Eli 6occhetto), welcher ohne
seine Stelle verläßt. Von Mons. Grassellini wird
indeß behauptet, er habe von Reapel aus die Erklärung gegeben, (r werde sich vertheidigen und zwar durch den Abdruck der Briefe, die er von Kardinal Gizzi in Händen habe. res G hauptet, Kardinal Lambruschini habe bei dem Kardinal Staats ⸗Se⸗
Ein anderes Gerlicht be⸗ ihn gerathen erscheine, nach Rom zurück⸗ sich vorläufig doch ja noch länger in seiner Diözese
der Bürgergarde klagt über Strenge des erschienenen
Reglements Und Härte des in Aussscht gestellten Dienstes. Kinder. spiel ist es freilich nicht, ergreift, denkt an ernste
und wer eine solche Maßregel verlangt oder Zeiten, die keine halben Maßregeln zulässig
Castel Angelo sind einige Zimmer neu hergerichtet Aussagen des Handwerkers zufolge, der dieses Amen⸗ abei mit einiger Rücksicht auf Eleganz
hat es ernsthafte Störungen der Ruhe gegeben. Die des Herzogs stehen mit denen des Großherzogs von Die Bürgergarde
Die Sachlage ist sehr verdrießlich. Der Herzog
spricht von absoluter Gewalt, ohne die im wiener Kongreß anerkannte Constitution von 1805 zu berücksichtigen, und das Volk hat die Kon—
betrüben? en Aergerniß in den Tagen des 4. und 18.
Verhandlungen wegen der volnischen Verschwörung.
Die heutige Verhandlung beginnt um 8
Alois Ignaz v. d. Bach- Lewinski ist 28 Jahre alt,
*
katholisch und ein Sohn des verstorbenen Gutsbesitzers von Lewinski.
ersten Aufgebot der Landwehr und war zuletzt Wirth—⸗ Lewinski erfuhr im
rastlos wirken, den Vorgesetzten Gehör sam leisten und Am 22. Januar
ückli age der Polen, so wie die Gefährdung ie dhe g eereffrn Pflicht jedes Polen hin, 1 r Noth für das gemeinschaftliche Vaterland, und die mpfen und verlangte, nachdem er ein Kruzifix und ein der Tasche gezogen hatte, daß Parpant den auf.
Verlesung der Anklage bestätigt der Angeklagte die ange— *. r Verhältnisse; führt dann Beschwerde über die
Landgerichts Rath Schadenberg, erlittene schlechte
sprechungen, zu unrichtigen Geständnissen bewogen sei. Falsch sei, daß
er durch Chach gesetzt und in
; zu Neapel; ein Theil seiner Flotte war na
. n Folge des durch die Qpposttionsblätter e ene me;
ves Beputirzen Lherbette hat der König sogleich den 3
— . 6e 2*
ye worde meilatürllch nicht; do e . laffungs⸗Gesuche angenommen und an deren Stelle ernannt würden: JJ ; i , , . ern nnn ; ⸗ der auswärtigen Angelegenheiten, von Hoffschmidt; der 6f⸗ = jer kommandiren, General Lamoriciere die 3 und nets mittheil j die neuen Minister GJ , ,
1 biese Ernennung erklären, und dies soll auch Der König hat, eher dieses Bigtt ferner, den Gern Manor
sest, warum man ber Idre, Bngenud zum Consceils⸗
Chazal vor dessen Ernennung jan, Kilo. Mimi erst noch zum
genommen.
ulgti vom der Existenz einer Verschwörung in Kenntniß dieselbe aufgenommen worden.
Chachulski, vorgerufen, sagt aus, er habe mit dem Angeklagten nie über die Verschwörung gesprochen und denselben auch nicht auf⸗
Der Angeklagte fährt sort; Er 9 den Parpant zu Klonin einmal besucht, mit demselben aber nichk über eine Verschwörung ge⸗ sprochen, noch weniger ihn zur Leistung eines Eides aufgefordert.
Der Zeuge Parpant, vorgerufen, bekundet: der Angeklagte sei einmal bei ihm gewesen, habe ein Gebet hergesagt, welches gegen alle Unglücks fälle nn solle, und habe dann davon gesprochen, daß Polen sehr unterdrückt sei, und daß es gut wäre, wenn alle Katho⸗ sifen zusammenhielten. Dann habe der Angeklagte ein Blatt Papier nud ein Kruzifix genommen und habe verlangt, daß er schwören und unterschreiben solle; was, sei ihm jedoch nicht gesagt worden. Der Angeklagte habe auch vom Zusammenhalten für das gemeinschaftliche Vakerland ge sprochen.
Auf den Antrag des Vertheidigers, Auditeur Voß, wird der Land- und Stadtgerichts⸗Rath Schadenberg darüber vernommen, ob et den Angeklagten durch das Versprechkn einer Amnestie zum Ge⸗ ständniß bewogen habe. Der Zeuge sagt aus; eine solche Behaup⸗ tung sei eine Lüge. Er habe dem Angeklagten nur gesagn wer die Wahrheit sage, erleide die gelindeste gesetlche Strafe. Nach diesem Zeugenverhör werden die Verhandlungen der Voruntersuchung verle⸗ = 2 es erfolgt dann die Vernehmung des Angeklagten Woycie⸗ howski. Albert Woyclechowski ist 381 Jahre alt, katholisch und als Bött= chermeister zu Bromberg wohnhaft. Derselbe war einer der Vorste⸗ her des polnischen Kasino zu Bromberg. Als solcher stand er mit dem Mitangeklagten Stanislaus von Sadowski, dem Secretair dieser Gesessschaft, in näherer Verbindung. Als nach Neujahr 1846 die er d e sensschas⸗ von der Regierung aufgelöst war, wünschte er aus der Kasse der Gesellschaft ein Darlehen von 200 Rthlr. Er begab sich mit diesem Anliegen zweimal zu Sadowski, der ihm beide male Mittheilungen von dem Bestehen einer Verschwörung machte und ihn das letztemal für die Sache der Revolution gewann. Sa⸗ dowski forderte den Angeklagten nunmehr auf, 19 Mann für die Revolution anzuwerben, von denen Jeder wiederum 10 anwerben solle. Derselbe erklärte sich hierzu bereit und empfing darauf eint Aunwei⸗ sung auf die Kasse der Kasino⸗Gesellschaft, ans welcher ihm 19 Rthlr. an Unterstützung ausgezahlt wurden. Der Angeklagte zog im Auf— trage des Sadowski Erkundigungen über die Aufstellung der Ge⸗ schütze bei Grostowo ein und stättete Bericht darüber ab. Eben so versuchte er Andere für die Sache zu gewinnen. So fragte er eines Tages im Februar 1816 den Holzhändler Sztiniewski, dem er auf dem Markte begegnete: „Gehörst du auch dazu?“ Auf die Frage desselben: „Wozu?“ antwortete er: „Zur Revolution“; denn wir können es nicht länger mit ansehen; unsere Religion wird zu sehr bedrückt.“ Darauf erzählte er dem Sztiniewsfi, daß 300 Mann mit Doppelgewehren und 200 mit Sensen bereit seien, in die Stadt zu kommen, und forderte denselben auf, mit ihm zu gehen, um sich zur Revolution zu unterschreiben. Einige Tage später, als sie Beide an dem Regierungshofe entlang gingen, wo da= mals die Kanonen standen, bemerkte der Angeklagte: Schade, daß rie Kanonen von dem Platze fortgenommen sind, dort waren sie leicht zu erwischen. ;
Der Angeklagte nimmt heute seine früheren Geständnisse zurück und behauptet, dieselben seien ihm durch die Verzweiflung über seine schlechte Vehandlung abgepreßt worden. Auf die Frage des Präsi⸗ denten, ob er die in der Anklage enthaltenen Geständnisse gemacht habe, antwortet derselbe: Er wisse es nicht, er verstehe nicht ordenk⸗ lich Deutsch. Der ,, machte ihm bemerklich, er habe früher erklärt, daß er Deutsch verstehe; er sei in dieser Sprache vernommen und habe die ihm vorgelesenen Protokolle unterzeichnet. Daß er in Geld⸗Angelegenheiten bei Sadowski gewesen und durch denselben 10 Rthlr. erhalten habe, räumt er ein. Sadowsli, befragt, ob er mit dem Angeklagten über die Revolution gesprochen, verneint dies. Es wird jetzt der Bürgermeister Heine als Zeuge darüber vernommen, ob er, wie behauptet worden, den Angeklagten durch Versprechungen zu Geständnissen bewogen habe. Der Zeuge sagt aus: „Das ist mir nicht eingefallen.“ Der Zeuge wird weiter über die dem Angeklagten beiwohnende Kenntniß der deutschen Sprache vernommen und sagt aus: er habe die polizei liche Voruntersuchung mit dem Angeklagten geführt und mit diesem in deutscher Sprache verhandelt. Als der Angeklagte auf die Aus⸗ er des Zeugen Bemerkungen in polnischer Sprache macht, wendet sch dieser gegen den Angeklagten um und ruft ihm zu: So sprechen Sle doch Beutsch; Sie sprechen ja so gut Deutsch wie ich; Sie sind beim Königlichen Proviant⸗ Amt, wo Sie immer Deutsch sprechen. Von Eröffnungen, die der Angeklagte dem Zeugen schon vor seiner Verhaftung gemacht haben will, ist diesem nichts bewußt. Der Zeuge wird auf seine Aussagen vereidigt. Nach dessen Entfernung trägt der Vertheidiger darauf an: den Land- und Stadtgerichts⸗Rath Schadenberg zu befragen, in welcher Weise er zu der Ueberzeugung gekommen, daß Woyciechowski der deutschen Sprache mächtig sei. Ver Jeuge Schadenberg sagt aus: der Angeklagte habe in der Vor⸗ unterfuchung deutlich, richtig und geläufig Deutsch gesprochen. Hier⸗ auf beginnt die Vernehniung des Angellagten Jankowski.
Johann Jankowski ist in Wicanowo bei Mogilno geboren, 28 Jahre alt, früher Zögling der katholischen Priester Senunarien zu Posen und Gniesen und seit 18144 Vikar bei der Pfarrkirche zu Bromberg. Er war Mitglied des polnischen Kasino's in Bromberg und nahm au einem gegen Ostern 1845 daselbst errichteten Lesezirkel Theil, dessen ostensibler Zweck auf Beförderung, der religiösen Ausbildung gerichtet war. Der Angeklagte hatte eine umsassende Wissenschaft von dem auf die Wiederherstellung Polens gerichteten Unternehmen, schloß sich demselben an und beförderte dessen Zwecke. Dem Lehrer Adalbert Leszczynski, welcher aus des Angeklagten Büchersammlung daß Buch „Bie Lebenswahrheiten des polnischen Volles“ entnommen hakte, theilte er um Ostern 1845 bei Rückgabe des Buches mit: die Revolution hate am Charfreitage ausbrechen sollen; die Verschwörer 6 Absicht gehäbt, die Festung Posen zu überrumpeln; der
uchhändler Stefanski habe Emissaire auf das Land geschickt, um die Bauern außzuwiegeln; er sei jedoch verhaftet worden. Am 7. Fe⸗ bruar 1846, erzählte der Angeklagte dem Leszezynski, der Tag des Ausbruchs werde am 9. Februar — wo die Versammlung zu Srebna⸗ Görg stattfand — festgesetzt und ihm von Sadowski angezeigt worden. Der Angeklagte sprach dabei von einem Angriffe auf Bromberg und schil⸗ derte den Angriffsplan als einen gewaltthätigen, bei dessen Ausführung die Militair⸗ ünd Civil⸗ Beamten niedergemetzelt und die Soldaten entwaffnet werden sollten. Er bezeichnete den Zweck des Unterneh— mens als auf die Wiederherstellung des alten Polenreiches gerichtet, welches eine republikanische oder demokratische Regierungsform erhal⸗ ten solle, und forderte den Leszezonski auf, sich diesem Unternehmen anzuschließen, andere Theilnehmer anzuwerben und bei dem Angriff auf Bronerg die Leute aus der Vorstadt Boccanowo anzuführen. Den Mitangeklagten Woyciechowski forderte er auf, unter die Leute zu gehen und ihnen zu sagen, daß es bald einen Revolutionskrieg geben werde. Den Tag des Ausbruchs werde er vorher mittheilen. Seinem Aufwärter Franz Leski erzählte der Angeklagte von einem bevorstehenden Kriege und forderte ihn auf, an demselben Theil zu nehmen. Am 29. Februar 1846, als bereits in Bromberg und an- beren Orten Verhaftungen vorgenommen und sonstige Vorkehrungen egen das Unternehmen getroffen waren, eröffnete der Angeklagte dem Ltszezynski und Woyciechowski: der Nevolutionsplan sei nunmehr im Großherzogthum Posen gescheitert. Er verfluche, sagte er dabei,
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den Tag, an welchem er den Sadowaki habe kennen lernen; in Zu⸗= kunft werde er sich mit der Dogmatik und seinem Amt beschäftigen.
Bei seiner heutigen allgemeinen Auslassung über die Anklage be⸗ hauptet Jankowski: die ganze gegen ihn gestellte Anklage sei falsch. Er habe von einer Nevolution nichts gewußt und sei an derselben nicht betheiligt. Jankowski geht kritisirend die einzelnen Punkte der Anklage durch und sucht die Wahrheitswidrigkeit und die innere Halt⸗ losigkeit derselben darzuthun. Er sei nicht Theilnehmer an einem ka— tholischen Lesezirkel gewesen, sondern Mitbegründer einer katholischen Leihbibliothek, welche in Bromberg gestiftet worden, um den religiösen Sinn unter bem Volke zu befestigen und namentlich der literarischen Propaganda der Dissidenten entgegen zu wirken. Daß er Mitwisser an einer Verschwörung gewesen, sei in der Anklage nicht bewiesen. Das Buch: „Die Lebenswahrheiten“, habe er nicht besessen. Ueber eine Revolution und über einen auf Bromberg beabsichtigten Angriff habe er so wenig mit Leszezynski als mit Woyciechowski und seinem Aufwärter Leski gesprochen. Daß er durch Sadowski nähere Aus— kunft über den Ausbruch Tes Aufstandes habe erhalten sollen, sei falsch. Er habe mit Sadowski und Leszezynsti immer nur in dem Lesezimmer der in seinem Hause besindlichen Leihbibliothek ge⸗ sprochen, und zwar in Gegenwart aller anderen. Besucher. Sier . er mit ihnen nicht über revolutionaire Geheimnisse verhandelt haben. .
Der Zeuge Leszezynski wird vorgefordert und sagt aus: Er kenne den Angeklagten näher; 14 Tage vor Ostern 1845 sei er bei ihm gewesen, habe ihn aber nicht getroffen. Er habe das Buch: „Die Lebenswahrheiten“, in dem Zimmer des Angeklagten liegen gefehen und, dasselbe mitgenommen. Auf dem Einband fei ein symbolisches Zeichen gewesen. Als er dem Angeklagten das Buch wiedergebracht, habe diefer ihn gescholten, daß er es genommen; es sei ein streng verbotenes Buch. Bei dieser Gelegenheit habe der Angeklagte ihm erzählt: daß eine Revolution habe zum Ausbruch kominen und die Festung Posen habe überrumpelt werden sollen. Dies Alles habe sich um Ostern 1845 ereignet. —
Im Februar 1846 habe ihm der Angeklagte gesagt: es werde losgehen. Am 9. Februar werde der Tag des Losbruchs bestimmt. Auch vom Angriff auf Bromberg sei hier die Rede gewesen; die Stadt sollte von drei Seiten angegriffen werden. Der Angeklagte habe von Freiheit gesprochen; ob auch von der Wiederherstellung des polnischen Reiches, weiß der Zeuge sich nicht mehr genau zu erinnern. Später, nach erfolgter Entdeckung, habe der Angeklagte geäußert: er verfluche den Tag, wo er Sadowski habe kennen gelernt. Der Vertheidiger trägt darauf an, daß der Landrath Riedel als Zeuge über die Voruntersuchung vernommen werde. Derselbe ist nicht anwesend. Es wird demnächst der Zeuge Leski, Aufwärter bei Jankowski, vernom⸗ men, welcher anfangs die in der Voruntersuchung gemachte Aussage: Der Angeklagte habe zu ihm geäußert: Leaki, es wird Krieg kommen, Ihr müßt mit! in Abrede stellt. Später, auf die Vermahnung des Präsidenten, sich genau zu besinnen, sagt der Zeuge aus: Der An⸗ geklagte habe vorstehende Aeußerung zwar gemacht, aber im Scherz. Nach diesen Vernehmungen trägt der Staatsanwalt darauf an, die in der letzten Sitzung ausgesetzte Sache des Angeklagten von Rad⸗ kiewicz wieder aufzunehmen, und beantragt gleichzeitig, den Land, und Stadtgerichts-Rath Schadenberg, so wie den Polizei⸗Nath Schulz als Zeugen darüber zu vernehmen, daß der Angeklagte der deutschen Sprache mächtig sei. Der Vertheidiger seinerseits beantragt die Vernehmung dreier Gegenzeugen. Es entspinnt sich zwischen dem Vertheidiger und dem Staatsauwalt eine Bebatte darüber, welche Kategorie von Zeugen zuerst zu vernehmen sei. Der Gerichtshof entscheidet: zunächst die vom Staatsauwalt vorgeschlagenen Zeugen abzuhören. Demzufolge bekundet der Zeuge Schadenberg: Der An= geklagte habe in seiner Gegenwart sich mehrere Stunden mit seinem Wirthschafter dentsch besprochen. Der Zeuge Schulz bekundet eben
falls, daß der Angeklagte in der Voruntersuchung Kenntniß der deut⸗
schen Sprache gezeigt habe. Als Gegenzeuge wird zunächst der Ge⸗ fängniß-Secretair abgehört, welcher bekundet, daß der Angeklagte sich mit ihm zwar unterhälten, aber sich des Deutschen nicht ganz mäch⸗ tig gezeigt habe. Auch habe derselbe bei Lesung eines deutschen Bu⸗ ches von ihm ein polnisch- deutsches Wörterbuch verlangt. Die bei⸗ den anderen Zeugen, zwei Mitangeklagte, sagen aus, daß Radkiewicz sich nur unvollkommen in deutscher Sprache auszudrücken verstehe.
Es tritt jetzt eine halbstündige Pause ein, nach deren Ablauf mit der Vernehmung des Angeklagten Nadkiewicz begonnen wird. Der Angellagte leugnet alle einzelnen Anklagepunkte. Er habe von Elzanowski keine Mittheilungen über eine Verschwörung erhalten und habe eben so wenig mit Sadowski und Mieczkowski Verabredungen über einen Aufstand getroffen. Mit Ogrodowiez habe er nicht über eine Revolution, sondern über Gerüchte von Unruhen gesprochen. Zu einem Unternehmen auf Bromberg sei er nicht aufgeforbert worden und habe auch keine Vorbereitungen zu einem solchen getroffen. Das Pferd, welches er am 19. Februar von Mieczkowski gekauft, sei ein Arbeitspferd gewesen. Der Säbel sei zurecht gemacht; auch habe er Pulver und Posten von Mieczkowski erhalten, aber Alles blos, weil Gerüchte von Unruhen umgelaufen seien. Von diesen Unruhen habe er auch mit Cielsdorf gesprochen; demselben aber von einen Unter⸗ nehmen auf Bromberg nichts mitgetheilt, weil er selbst davon nichts gewußt habe.
Der Zeuge Cielsdorf wird vernommen und bleibt bei seinen frü— heren Eingeständnissen, indem er erklärt: als Priester habe er die Pflicht, die ganze Wahrheit zu sagen: Es sei bei Mieczkowski von der Revolution gesprochen worden. Mieczkowski und Radkiewicz hätten Munition unter sich getheilt, und daraus habe er entnommen: daß Beide sich den Insurgenten anschließen würden. Radkiewicz habe ihn angewiesen, am anderen Morgen eine Fahne vom Thurme wehen zu lassen. Es sei von dem Angriff auf Bromberg und von dem Ausschneiden der Beamten die Rede gewesen; er habe annehmen müssen, daß Radkiewiez und Mieczkoweki init gegen Bromberg ziehen wollten. — Hierauf werden die gerichtlichen y verlesen und daun zur Vernebmung von drei Zeugen geschritten.
Der erste Zeuge, Wirthschafts⸗-Eleve Tucholka, sagt aus: im Februar 1846 habe der Angeklagte ihn eines Tages gefragt, ob er mit nach Bromberg wolle. Was da geschehen solle, habe der Au⸗ geklagte nicht gesagt; er habe aber gemerkt, es solle dort losgehen. Es seien auf Befehl des Hertn Heugabeln geschärft, angeblich zum Hafer. Der Angeklagte habe den Voigt Danowski angewiesen, wegen der Ünruhen bei ihm, dem Zeugen, die Nacht über zu bleiben. Eben so habe der Angeklagte gesagt, er selbst gehe mit nach Bromberg.
Der zwelte Zeuge, Voigt Danowski, bekundet; Im Februar v. J. habe der Ängeklagte ihn eines Tages angewiesen: Alle Heu⸗ gabeln zum Gebrauch schärfen zu lassen. Dann habe der Angeklagte hm eröffnet: Daß sie in der Nacht nach Bromberg fahren wollten; Jeder solle sich eine Axt und einen Strick mitnehmen; und der Zeuge folle den Säbel des Angeklagten putzen. In Bromberg solle ge—= hauen und gestochen werden; er selbst wolle vorangehen; die Heu⸗ gabeln seien nicht zum Hafer bestimmt. Andere würden kommen und die Mannschaften von Briesen abholen. Später habe der Angeklagte ihm gesagt: wenn der Landrath. komme, so solle er nicht die Wahr⸗ ke sagen. Verrathe er etwas, so werde es ihm das Leben
en.
Der dritte Zeuge, Koch Majewski, sagt aus: Am 19. Fe
bruar habe der — zu ihm geäußert: er 26 noch sortfah⸗ ren. Dann habe Danowaki ihm gesagt: daß er den äbel des Herrn putzen 2 und daß sie mit dem Herrn nach Bromberg fahren würben. Ferner habe Danowski ihm 6 Heugabeln gezeigt, die im Auftrage des Herrn zu dem Zuge nach Bromberg geschärft worden. Zu ihm, dem Jeugen, habe der Angeklagte an demselben Abend eäu- ert: es würden Leute kommen, die sie mit nach Bromberg nehmen wollten. Er werde selbst mitgehen; sie sollten Jeder eine Art und einen Strick nehmen.
; 2 Zeugen nehmen das Gesagte auf den bereits geleiste⸗ en Eid.
Hierauf überreichte der Staatsanwalt dem Gerichtshofe eine Karte, die Mieroslawoki im Gefängnisse gezeichnet und mit einer Erläuterung dem Polizei⸗-Direktor Duncker zur Uebergabe an den Minister des Innern Überreicht hat. Diese Karte werde diejenige sein, deren Mieroslaweski vor zwei Tagen erwähnt habe. Er habe die⸗ selbe sich von dem Minister des Innern jetzt übergeben lassen, und zwar mit dem Schreiben des Miereslawski an Herrn Duncker, worin ausgesprochen worden, daß die Karte gar nicht für die Akten und die Untersuchung, sondern nur für den Minister des Innern bestimmt gewesen sei. Mieroslawski rekognoszirt das Schreiben und die Karte, bestätigt die Angaben des Staatsanwalts und sagt, es sei sein Wunsch gewesen, daß der Gerichtshof von der Karte Einsicht nehme und daß es ihm dann vergönnt werde, den Kriegsplan zu erläutern. =
Nach einer kurzen Debatte zwischen dem Staatsanwalt und den BVertheidigern erhält Mieroslawski das Wort und setzt aus einander: er sei in der letzten Zeit seiner Wirksamkeit von der Ab⸗ sicht, das alte Polenreich in den Gränzen vom Jahre 1772 mit bewaffneter Hand herzustellen, abgegangen und habe den Entschluß gefaßt, nur gegen Rußland zu operiren, um vielleicht später den preu⸗ ßischen Antheil des alten Polenreichs auf diplomatischem Wege zu er- ringen. Der preußische Antheil hätte nur insofern von dem Auf⸗ stande berührt werden sollen, als man beabsichtigt hätte, in ihm Kräfte zum Kampfe gegen Rußland zu sammeln. Mieroslawski hat die heute vorgelegte Karte nachträglich gezeichnet, um auf derselben diesen sei⸗ nen angeblichen Plan zu versinnlichen. Er will durch Sach verstaän⸗ dige beweisen, daß er nach diesem Plane gar nicht die Absicht hätte haben können, gegen Preußen zu operiren; denn, wenn in Preußen die waffenfähige Mannschaft aufgehoben und nach Rußland gesandt worden wäre, so würde ja dort keine Mannschaft mehr für einen Lokalkrieg übrig geblieben sein. Einer der Vertheidiger verlangt dem⸗= gemäß die Vernehmung von Sachverständigen über die Karte, hierge · gen protestirt der Staatsanwalt, namentlich mit dem Bemerken, die fetzige Behauptung des Mieroslawski; er habe seinen ursprünglichen Plan in einer so eigenthümlichen Weise geändert, stehe völlig beweis- os da. Am wenigsten könne die Karte etwas für diese Behauptung beweisen, da solche ja erst noch kürzlich von Mieroslawski im Gefäng⸗ nisse entworfen worden wäre. Es würde also der Vernehmung von Sachverständigen über diese Karte gar nicht bedürfen. Mit der Er⸗ klärung, der Gerichtshof werde Morgen seinen Beschluß darüber er- öffnen, inwiefern der Karte Beweiskraft beizulegen, und ob die Ver · nehmung von Sachverständigen zulässig sei, schloß der Präsident die Sitzung um 2 Uhr.
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Berlin, 13. Aug. Die heutige Sitzung begann um Sz Uhr mit dem Ramensdufruf der Angeklagten. Hierauf verkündete der Präsi⸗ dent, daß der Gerichtshof den Beschluß gefaßt habe, anf die von dem Angeklagten von Mieroslawski beantragte Zuziehung militairi= scher Sachverständiger nicht einzugehen, und daß es dem von Mie⸗ roslaweki überlassen bleibe, die Beschlüsse der Centralisation über die Richtung des Unternehmens selbst beizubringen. Nachdem sodann eine nachträgliche Aussage des Zeugen Lesczynski verlesen worden, erhob sich der Staatsanwalt und begründete seinen Antrag gegen die 16 bei dem Unternehmen gegen Bromberg betheiligten Angeklagten.
Er erachte bie Schuld Aller für erwiesen. Zwar hätten sie, mit einer Ausnahme, hier in der öffentlichen Sitzung ihre früheren Ge⸗ ständnisse widerrufen, Alle aber hätten zugehen müssen, daß ste das in den Voruntersuchungs-Protokollen Angegebene auch wirklich ange⸗ geben haben. Die Änklage sei durch die neuen Aussagen in ihren Grundlagen nicht im geringsten erschliltert worden. Der Haupt-⸗Aft der gemeinsamen Thätigkeit der 16 habe in dem Unternehmen gegen Bromberg bestanden; und darüber führten die übereinstimmenden Aus- sagen, welche die Angeklagten in der Voruntersuchung gemacht, den sicheren Beweis, daß das, was sie gestanden, in Wahr- heit gegründet sei. Dieser Beweis werde noch verstärkt durch den
Umstand', daß die Angeklagten auch den erhalkenen Aufträgen gemäß gehandelt. Jetzt leugneten sie. Schlechte Behandlung, sagen sie, habe sie zu ihren frühen Geständnissen gezwungen. Die vorgelesenen Berichte bewiesen dies aber nicht, vielmehr ersehe man z. B. in dem Bericht über die Vernehmung des Angeklagten von Sadowski, daß diese wegen der Schwäche des Angeklagten eine Zeitlang ausgesetzt worden ist. Dann auch gäben die inneren Widersprüche über die schlechte Behandlung und dergl. Zeugniß, daß eine solche Behauptung ungegründet sei. Die Protokolle seien aufgenommen worden von un⸗ beschoͤltenen Beamten; was sie aufgestellt hätten, stehe fest. Wenn dies durch einfaches Leugnen oder durch Behauptungen von schlechter Behandlung erschüttert werden könnte, so würde es gar keinen gericht- lichen Beweis mehr geben. Es frage sich also nur, ob die gericht= lichen Voruntersuchungen wahr seien. Ja, sie seien es. Erstens, weil die Aussagen der Angeklagten übereinstimmten; zweitens weil, wenn wahr wäre, was die Angeklagten behaupten, das Ganze als eine Erfindung angesehen werden müßte, und dies sei doch nicht wohl möglich; drittens, weil kein vernünftiger Grund anzunehmen sei, daß die Angeklagten durch schlechte Behandlung, Drohungen c. gezwungen worden sein sollten, gerade diese Geständnisse abzulegen; viertens, weil die jetzigen Ausfagen der Angeklagten einen übereinstimmenden Plan kundgäben, Alles abzuleugnen. Außer gegen Redmann und Tielsdorf lägen gegen alle übrigen Angeklagten Handlungen vor die ein Unternehmen bekundeten, zu dessen Ausführung gewaltsame Mittel angewendet werden sollten. Das Unternehmen gegen Bromberg sei darum ein hochverrätherisches; es sei in Srebna * Göra beschlossen worden und habe in den ganzen Plan gepaßt, wobei es keinen Un terschied mache, ob es ein bloßer Scheinangriff gewesen sei oder ob es in der Absicht gelegen habe, Bromberg wirklich zu nehmen. Er⸗ wiesen sei, daß man es darauf abgesehen habe, Provinzen des preu= ßischen Staats loszureißen. Diese Wissenschaft hätten die einzelnen Angeklagten gehabt. Habe das Unternehmen auf Bromberg aber im Plan der Verschwörung gelegen und sei den Angeklagten der Zweck dieser Verschwörnng bekannt gewesen, so hätten sie auch Theil ge⸗ nommen an' derselben. Er bleibe daher gegen alle Angeklagte bei der Anklage auf Hochverrath. Man habe eingewendet; das Ziel der Verschwörang sei nicht das gewesen, die ehemals polnischen Provinzen von Preußen loszureißen, sondern nur densenigen Theil Polens wie per herzustellen, welcher unter der Herrschaft Rußlands stehe. Man habe dann gesagt, ein gewaltsames Unternehmen gegen 9 land sei noch fein gewaltsames Unternehmen gegen Preußen; dies sei in abstraeto richtig, nicht aber in conereto : das Unterneh⸗ men gegen Bromberg müsse doch gewiß als ein, rr, nehmen? gegen Preußen betrachtet werden. Man dabe ferner gesagt,