1847 / 231 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

nd in Verbindung mit jenem von Llacuna,

. ; daher einen Versuch, auch die- 2 2 . 22 e nem e. Seine Bande 1— en aufzuheben. traße von Barcelona nach Tarragona be

bwoher vorzugeneise gen 5 ers zwischen Villafranca und Vendrell, obachtet und beun nn 9, . 23 2 . . 6 der cn 2 2 Eta 5 der Nacht raubte Griset bei Villafranca noch 8 6 Grundbesitzers, der sich 3 , hatte, und Griset scheint

äthen für eine größere

Bisbal beabsichtigten

Am 31. Juli

Der Posten La Bisbal sia

hatte er

über 200 Ma

vom 31. Juli auf wo noch eiwa ein Du k bas Gebirge hinziehend, i el er in der folgenden N

La Bisbal. La Bisbal ist ein kleiner Flecken, in einem tiefen Thale gelegen. das von hohen Bergen eingeschlossen ist, und wo mehrere kleine Gebirgswässer, die sich durchkreuzen, einige Win tel bilden. Dort befanden sich in einem nothdürftig befestigten Hanse etwa zwanzig Gendarmen und 15 Soldaten von der Linien-Infan⸗ terie, beide Abtheilungen unter dem Befehle eines Offiziers von der Linie. Griset hatte für diesen Angriff den Oberbefehl an Borges abgetreten. Dieser ließ nun zuerst an den Kommandanten der klei⸗ nen Garnifon die Aufforderung ergehen, sich zu ergeben. Um ihn auf die erklärte Weigerung dazu zu zwingen, ließ er zwei der impro⸗ visirten Kaserne nahe gelegene Häuser in Brand stecken. Zu gleicher Zeit kündigte er denen, die sich ergeben würden, an, daß ihnen das Leben geschenkt werden solle. Die kleine Garnison vertheidigte sich aber, bis alle ihre Patronen verschessen waren, wagte jedoch nicht, einen Ausfall zu machen. Dabei blieb es bis zu Tages -⸗Anbruch, wo die Karlisten sich entfernten. Als sie bei Wiederanbruch der nächsten Nacht wieder erschienen, fanden sie die Kaserne geräumt. Die Gar⸗ nison hatte sich nach Vendrell zurückgezogen, wo sie, kaum noch mit einigen Patronen versehen, anlangte. Die Karlisten zerstörten darauf die Kaserne.

Am Zten sollte die Militair-Kommission sich zur Aburtheilung der bei Vedredas gefangen genommenen Karlisten versammeln. Man hatte irrthümlich geglaubt, dieselben seien bereits erschossen. Von ihnen Allen ist nur der Hauptmann Herrero erschossen worden; die 15 anderen aber, welche zu Matero in Haft waren und in Folge des Blutbades von Manresa dann zur Repressalie über die Klinge sprin— gen mußten, waren bei anderen Anlässen gefangen genommen wor— den. Der karlistische Brigadier Casio, der nach Spanien zu entkom—

dete, befindet sich, kaum von den Staats⸗ Ingenieuren erbaut, im fläglichsten Zustande. Die Pfeiler, auf, welchen der Hauptbogen ruhte, sind auzeinandergegangen, indem die Fundamente nachgegeben haben. Die Arbeit war an sich durchaus solid aus den solidesten Steinen aufgeführt und muß enorme Summen gekostet haben: jetzt ist sie auf allen Seiten voller Sprünge und Risse und mußte ge⸗ stützt werden, weil die Ingenieure den unverzeihlichen Fehler be= gangen haben, die Solidität der Fundamente nicht in Einklang zu bringen mit der Masse, die sie tragen sollen. gandels und Börsen - nachrichten. Paris, 14. Aug. Die erste Wirkung, welche die Erhöhung des Diskontosatzes der Bank von England hervorbrachte, mußte eine allgemeine Bestürzung sein unter den Spekulanten von London und Paris. Der pa nische Schrecken bestand noch während der ersten Tage dieser Woche und hatte die englischen Consols von S9 auf S6“ und die französische dreipro zentige Rente von 77 Fr. 75 Cts. auf 76 Fr. 40 Cts. herabgedrückt. Das Sinken der Course der französischen Eisenbahn-Actien war noch stärker ge wesen und so stark geworden, daß selbst die kühnsten Baissiers zu zaudern begannen, indem sie wohl erkannten, welches Wagniß darin liege, zu so nie⸗ drigen Preisen zu verkaufen. Die Verkäufer fingen dann an, realisiren zu wollen, und die Folge davon konnte nicht ausbleiben. Plötzlich sah man die Course wieder sfester werden, die Nachfrage wurde auf einmal wieder allgemein, und Alles vertündete ein neues allgemeines Wiederemporgehen der Course. Der Glaube an das unmittelbare Bevorstehen der Negoziirung des Anlehens schien abzunehmen, und man besprach sogar die Frage, ob es dem Minister der Finanzen nicht mög= lich sein werde, mit der vollständigen oder theilweisen Realisirung des An lehens zu warten, bis die Finanzlage in Frankreich und in England sich verbessert haben würde. Man wollte wissen, der Schatz wolle für hundert Millionen neue Schatzbons ausgeben, deren Ertrag bestimmt wärs dieje nigen Bons zurückzuzahlen, die in der Zeit vom nächsten Monat März bis Mai verfallen werden, und man glaubte, daß es auf diese Weise möglich werden könnte, mit Negoziirung des Anlehens bis nächstes Jahr zu warten, statt die unvortheilhaften Bedingungen sich gefallen zu lassen, wesche uothr wendigerweise aus der Erhöhung des TDiskonto-Satzes der englischen Bank hervorgehen müßten. Darin lag der Grund, daß die Course am Mittwoch und noch mehr am Donnerstag sich wieder günstiger stellten für die Rente sowohl als für die Eifenbahn-ietien; doch trat das Steigen nicht für alle Werthe in gleichem Maße ein.

Seit kürzem hat man von einer großen Operation gesprochen, die von einer Anzahl Kapitalisten unternommen worden wäre, und die darin be⸗ stände, fogenannte Arbitragen zwischen den Actien gewisser Bahnen zu machen. Man will wissen, sie hätten beträchtliche Quantitäten Actien der Bahnen von Marseille und Vierzon kaufen lassen, da diese Actien noch stärker gesunken waren, als die anderen, indem die von Marseille seit zwei Monaten um 200 Fr., die von Vierzon um 80 Fr. gefallen waren; dage⸗ gen hätten sie Actien der Bahnen von Orleans, Rouen, Havre und der

wollten. Es ist nicht das erstemal, daß dieses Manöver des Diskontirens an der Börse angewendet wird, um die Verkäufer ohne Deckung in die außerste Enge zu treiben, und jedesmal war ein Steigen der Course die natürliche Folge. Wenn man jedoch dasselbe bei zu hohem Stande der Course anwendete, so konnte es nur einen ephemeren Erfolg haben; denn da die für Ausfüh⸗ rung dieser e,. nöthigen Summen beträchtlich waren, so sahen sich die Diskontirenden bald gezwungen, ihre Actien wieder zu vLertaufen, also herauszugeben. In diesem Augenblicke mögen diese Diskontirungen vielleicht ein günstiges Nesultat haben, indem sie den Actien⸗Inhabern wie⸗ der einiges Vertrauen einflößen und vielleicht auf die Geschäfte im Allge⸗ meinen günstig einwirken werden.

Die Actien der Paris Lyoner Bahn scheinen bei der erwähnten Ope= ration ganz außer dem Spiele geblieben zu sein. Indessen haben sie gleich falls ein neues Sinken erlitten und sind unter 409 herabgefallen. Dieser Mißtredit bildet einen auffallenden Kontrast zu den günstigen Aufschlüssen, die über dieses Unternehmen bei der neulichen General- Versammlung der Actionaire gegeben wurden. Das einzige, wahre Motis zu diesem neuen Sinken liegt offenbar in der herannahenden Einzahlung von 50 Fr. p. Actie (die noch von den Actionairen einzuzahlende Gesammtsumme beträgt, nach⸗= dem bereits 80 Millionen eingezahlt sind, noch 120 Millionen, und dabei ist nicht zu vergessen, daß bekanntlich die ursprünglichen auf 2090 Millionen berechneten Kosten-Anschläge dieser Bahn jetzt um 190 Millionen etwa zu gering befunden werden, so daß den Acliongiren allerdings noch größere Dpfer bevorstehen) und in der Nothwendigkeit, in welcher sich eine gewisse Anzahl von Actiongiren befindet, einen Theil ihrer Actien zu verkaufen, um die Einzahlungen für den Rest leisten zu können.

Die Verwerfung des Gesetz⸗Entwurfes in Betreff, der Eisenbahn von Lon nach Avignon durch die Pairskammer hatte unmittelbar ein Steigen der Actien dieser Bahn um 15 Fr. zur Folge, weil man glaubte, daß unfehlbar die Auflösung dieser Gesellschaft ausgesprochen werden würde. Ein um- saufendes Gerücht will aber wissen, der an der Sxitze stehende Herr Tala bot weigere sich bis jetzt, auf diese Ertremität einzugehen, und man hat ge= sehen, daß die Privat-Versammlung von Actionairen dieser Bahn, gehalten am letzten Mittwoch. Maßregeln beschlossen hat, um zur Liquidation des Unternehmens zu gelangen. Sebald man der Auflösung der Gesellschaft sicher wäre, würden die Course dieser Actien wohl steigen, weil die gegen— wärtigen Eourse nicht den Betrag der Summe repräsentiren, welche die Actionaire in Folge der Liquidation erhalten würden.

Am Anfange der gestrigen Börse stiegen die Course im Allgemeinen wieder, um 2 Uhr aber begann eine rückgängige Bewegung, die alle Werthe mit sich fortriß. Man hatte das Gerücht verbreitet, die englische Bank habe ihren Diskontosatz in ihrer am Donnerstag gehaltenen Versammlung für Effekten mit kurzer Verfallzeit auf C bt, und für Effekten mit einer Verfallzeit von drei Monaten auf 6 pCt. erhöht. Die Diskontirungen in Actien der Bahn von Marseille waren gestern weniger zahlreich; es wurden deren nur 5 600 dis kontirt.

. Amsterdant, 11. Aug. Die Ursachen, welche vorige Woche die Preise der holländischen Staats-Papiere zum Weichen brachten, haben seit dem angehalten und den hiesigen Fondsmarkt enipfindlich gedrückt; neuer⸗ dings wurden wegen der noch fortdauernden Geldklemme ansehnliche Par= tieen holländischer Fonds, meistens Integrale und 4proz. wirkliche Schuld,

men suchte, ist zu Bayonne von der französischen Gendarmerie ver⸗ haftet und am 9gten schon von dort wieder unter Bedeckung eines Gendarmen ins Innere zurück, nämlich nach Clermont Ferrand, ab—

geführt worden.

Der spanische Kabinets-Courier Don Juan Bautista Nossi ist, mit Depeschen von hier nach Madrid gehend, am Sten durch Bayonne gekommen, muß also in der Nacht vom 9gten auf den 10ten an seiner Bestimmung angelangt sein. Andererseits ist der spanische Kabinets⸗ Courier Don Jose Uribarri, mit Depeschen von Madrid nach London

eilend, hier durchgekommen. Nachschrift.

setzten.

verstärken.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Die Journale haben bis jetzt einen

X Paris, 14. Aug.

verschwiegen.

Eben vernehme ich noch, daß am Iten schon die spanischen Dampfschiffe „Lepanto“ und „Isabel II.“ mit dem Infan— terie⸗ Regiment Asturien, das sie zu Porto in Portugal an Bord ge— die nommen hatten, zu Tarragona eingetroffen sind, wo sie es ans Land die Dieses Regiment ist bestimmt, die Armee in Catalonien zu sen.

Der schöne Viadukt am Ende der Avenue Grammont zu Tours, der eine Art Triumphbogen über dieser schönen Straße bil

ten, oder die, nach Annahme dieser mit großer Festigkeit sich halten s

Schreckens angenommen hatte.

stehe.

Verkäufer ohne

Quantität von Aetien,

Rordbahn verkaufen lassen, welche ein weniger rasches Sinken erfahren hat⸗ Spekulanten, sich mit größerer Schwie⸗ rigkeit zu halten vermochten, wegen der großen Zahl von Actien, aus denen ihl Kavital besteht. Darin lag der Grund der Erscheinung, daß man die Course der Actien von Marseille und Vierzon während der ersten Tage dieser Woche ah in dem nämlichen Augenblicke, wo das Sinlen der Eourse aller anderen Bahnen den Charalter An der Börse von Donnerstag nun ließ ekulirte, ankündigen, deß sie i090 Ae⸗ tien diskontire, d. i. mit anderen Worten, daß sie diejenigen, welche auf Ablieserung für den 15. August verkauft hatten, zwinge, unmittelbar die von ihnen verkauften Actien abzuliefern gegen die Bezahlung, die für sie bereit Man sagte, diese erste Diskontirung sei Reihe anderer, die auf einander solgen sollten bis zur Liquidation, so daß Deckung gezwungen welche Da nun aber die Gesellschaft der Bahn von Marseille nur aus 10,0090 Actien besteht, von denen ein Theil in sesten Händen, also gewisser⸗ maßen unbeweglich ist, so kann man sich die Wirkung denken, welche die Disfontirung mehrerer tausend Actien hervorbringen mußte. Verkäufer an der Börse sich halten und Reporte auf den 31. August machen . 664 . nur unter n n Bedingungen thun können ) ö , . . mund selbst mit Bezahlung eines beträ lichen Deports an die Käufer. Man neuen Unfall in den Bauten der Bahn von Tours nach Bordeaur hat in diesen Tagen an der Börse von Marseille Reporte von Actien die⸗

diese Gesellschaft, die 6 Ia hausse sp

ser Bahn mit einem Deport von 6 Fr. vornehmen sehen, weil die Baissiers um jeden Preis ihre Operationen auf die folgende Liquidation sortsetzen

eines panischen merklich

nur der Vorläufer einer

Preis, auzukau⸗

würden, um jeden

sie zu liesern hatten, willigt.

Wollen die

wieder her.

)

aus England und anderen Nachbarstaaten zur Realisirung hierhergelegt und anfangs zu jedem Preise losgelassen; doch seit ein vagr Tagen schei—⸗ nen die Spekulanten sich überzeugt zu haben, daß keine politischen Besorg⸗ nisse bei diesen Verkäufen vorherrschen und ein fernerer Fall nicht zu er⸗ warten sei; es erschienen wieder Abnehmer, erholten. zu 5b (96 vergeben und sind wieder bis 6 h emporgekommen; 3 prozent. wirkliche Schuld fiel bis 69 “6 und holte zuletzt 695 a2 . G96. 4 prozent. do. stand am niedrigsten auf 83 99 und blieb gestern 88s; J0. Die Actien der Handelsmaatschappy waren bei dieser Bewegung weniger betheiligt; deren Tours wich kaum um I6 und besserte sich demnächst bis auf 1702 90.

Alte 5 prozent. russische Obligationen bei Hope wurden zu 1055 und 106 50, abgenommen; dagegen wurden 4prozent. Certifikate stark ausgeboten und gingen von got bis 89 herunter, doch gestern wurden 89 7h dafür be⸗ 5 prozent. ohne sich wieder zu erholen. Obligationen in Folge der matten Berichte von dem londoner Markte und der Menge der Verkäufer. 1 31 96 stehen, ging am vorigen Montag auf 304 645 und siel Tages nach⸗ her plötzlich bis 28 6; indessin fanden sich gestern wieder Abnehmer, die zuletzt 29 5 anlegten. Bewegung mit, fielen erst von 161 bis 166 4 und stellten sich auf 163 96

wodurch die Preise sich wieder

Integrale wurden im Laufe der Woche selbst

wiener Metalliks sind Son 1033 auf 103 gegangen, Den bedeutendsten Fall erlitten portugiesische

Der Preis blieb verwichenen Sonnabend aus

Spanische Ardoins-Obligationen machten diese

1

Wegen eifrigerer Frage nach Geld hat sich der Zins-Cours auf 3 96 gestellt. ö ö. . Am Getraidemarkte gehen die Preise von Weizen stets zurück.

e, ma rn . .

, mm. —— 2 J. mm,

Bekanntmachungen.

1783 Bekanntmachung.

Zum Kommissarius des unterzeichneten Gerichts be— huss Beglaubigung der unter den Juden vorkommenden Geburts«, Heiraths⸗ und Sterbefälle in Gemäßheit des Gesetzes vom 23. Juli 1847 ist der Stadtgerichtsrath Kempf ernannt. Derselbe wird an allen Wochentagen, mit Ausnahme des Mittwochs, von 11 12 Uhr Vor— mittags, im Stadtgerichts Gebäude, und zwar im zwei ten Stock, Zimmer Nr. 58, anwesend sein, um die be— treffenden Anträge entgegenzunehmen.

Berlin, den 16. August 1847.

Königl. Stadtgericht hiesiger Residenz.

Nothwendiger Verkauf.

. Stadigericht zu Berlin, den 5. Juni 1547.

Das dem Milchwächter Christian Friedrich Müller gehörige, hierselbst in der Rosengasse Nr. 47 belegene, im Hypothekenbuche von der Königsstadt Vol. 34 No— 1815 B. pas. lLe9 verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 3165 Thlr. Sgr. 6 Pf, folk am 15. Oktober 1847, Vormitiags 11 uhr an der Gerichtsstelle subhastirt werden. H und Hö⸗ pothekenschein sind in der Jiegistratur einzusehen.

Ju diesem Termine werden die unbekannten Real— prätendenten bei Vermeidung der Präklusion vorgeladen.

7821 Edittal⸗Ladung. Nachdem Anne Christiane, verwittwete Gruhle, gebo— rene Thierbach aus Nebitzschen, als Mutter und einzige Erbin ihres Sohnes Johann Gottlob Gruhle aus zn bitzschen, welcher vor länger als 20 Jahren nach Ame— rika ausgewandert und seit dem 3. Juni 1827 keine Nachricht von sich gegeben, auf dessen öffeutliche Vor= ladung und Todesertlärung n n, . hat, so werden Amts wegen sowohl der genannte Abwesende, als auch diejenigen, welche aus irgend einem Grunde an dessen Vermögen, was jetzt in 1532 Thlr. 23 Ngr. 4 Pf. be= steht, Ansprüche zu haben glauben, hiermit vorgeladen, den 27. Januar 1848 zu rechter früher Gerichtszeit persönlich oder durch ge⸗ hörig legitimirte Bevollmächtigte an hiesiger Königlichen Amts zu erscheinen, sich ausreichend zu legitimiren,

5951

ihre Ansprüche anzumelden und zu bescheinigen, hier

über mit dem bestellten Kontradiktor sowohl, als unter sich rechtlich zu verfahren und binnen 6 Wochen zu be⸗ schließen, im Fall des Außenbleibens aber sich zu ge⸗ wärtigen, daß der erwähnte Abwesende werde für todt erachtet und sein Vermögen den sich n Erben oder sonstigen Kreditoren werde zugesprochen und ver= abfolgt, alle Anderen hingegen für präkludirt und ihrer Ansprüche, so wie der ihnen eiwa zustehenden Rechts⸗

. * Allgemeiner Anzeiger 2. 9 . 23

ches Mittags 12 Uhr für publizirt erachtet werden wird, sich zu versehen.

Auswärtige Gläubiger haben zue Annahme amtlicher Ausfertigungen Bevollmächtigte allhier zu bestellen.

Justizamt Mutzschen zu Wermsdorf, am 31. Mai 1847.

Glöckner.

wohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, für verlustig werden erachtet werden, nächstdem den 21. März 1848

der Imotulation der Akten Behufs rechtlichen Ver— spruchs und

den 19. April desselben Jahres der Publication des Erkenntnisses, was hinsichtlich der Außengebliebenen Mittags 12 Uhr für publizirt erach— tet werden wird, sich zu gewärtigen.

Auswärtige haben Bevollmächtigte bei 5 Thlr. Judi vidualstrase im hiesigen Orte zu bestellen.

Königl. Justizamt Mügeln, den 28. Juni 1847.

Wäch ter. 5161 Edittal⸗ Citation.

Der Besitzer der Steingutfabrit zu Hubertusburg, Herr Christian Gottlieb Messerschmidt, hat seine Insol venz angezeigt, und ist demnach der Konkursprozeß zu . gewesen.

Es werden daher alle bekannte und unbekannte Gläu⸗ biger, so wie diejenigen, welche aus irgend einem Rechts— grunde Ansprüche an den Gemeinschuldner haben, hier mit bei Verlust des etwa zustehenden Rechts der Wie— dereinsetzung in den vorigen Stand, auch unter der Verwarnung, daß sie außerdem von der Konkursmasse werden ausgeschlossen werden, geladen,

den 4. November 1847 zu rechter Gerichtszeit in Person und, da nöthig, gehö— rig bevormundet oder durch gesetzlich legitimirte Beauf= trägte, an hiesiger Justizamisstelle zu erscheinen, ihre Ansprüche an die Vermögensmasse anzumelden und zu bescheinigen, darüber mit dem bestellten Konkursvertre⸗ 6. wie . e nen unter einander, ,,. zu ahren, binnen der sti Fri heschließen 1 bestimmten Frist zu beschließen, den 13. November 1847 der Bekanntmachung eines Präklusiv-Erkenntnisses, wel ches hinsichtlich der Außengebliebenen für publizirt er— achtet werden wird, sich zu gewärtigen. ;

Hiernächst haben sich die Anspruchsberechtigten

den 29. November 1847, welcher zum Verhörs-Termine anberaumt worden, Vor= mittags 10 Uhr, anderweit bei 5 Thlr. Strafe an Amts stelle einzufinden und, da möglich, einen Vergleich zu treffen, wobei diejenigen, weiche nicht erscheinen oder sich über die Annahme des Bergleichs deutlich nicht er. klären, für einwilligend werden angesehen werden, im Nichterreichungsfalle eines Vergleichs aber

den 12. Januar 1848 der Inrotulation der Akten, und

den 23. Februar 1848

l der Bekanntmachung des Locations Erkenntnisses, wel

602 Edittal⸗-Ladvung.

Auf Antrag der Angehörigen Johann Gottlieb Trenk— ler's von Markersdorf, welcher vor länger als 22 Jah— ren als Braubursche in die Fremde gegangen ist, seit mehr als 20 Jahren aber keine Nachricht von sich ge—= geben hat und dermalen ein verzinslich angelegtes Ver⸗ mögen von 439 Thlr. 5 Ngr. 9 Pf. besitzt, werden Jo= wohl genannter Abwesender selbst, als auch alle die se⸗ nigen, welche an dessen beregtes Vermögen 41s irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen, hier⸗ mit geladen, den 23. November 1817 .. zu rechter früher Gerichtszeit an hiesiger Kanzleistelle und resp. gehörig bevormundet, legal oder durch hin⸗ längliche, von Ausländern mittelst gerichtlicher Vollmacht legilimirte, auch resp. zun Verglesche gehörig instruirte Bevollmächtigte, dergleichen alle Auswärtige zu Annahme künftiger Zufertigungen bei 5 Thlr. Strase unter hiesi— ger Jurisdietion zu bestellen haben, zu erscheinen, zu= vörderst mit dem Kontradiktor resp. den Antragstellern, welche ebenfalls zu erscheinen zugleich andurch bedeutet werden, die Güte zu pflegen, in deren Entstehung aber unter ver Verwarnung, daß der Abwesende bei seinem Außenbleiben für todt erklärt und sein Vermögen. den sich gemeldet und legitimirt habenden nächsten Erben oder anderen Anspruchsberechtigten verabfolgt, die Eiben des Abwesenden aber, wie dessen Gläubiger und son— stige Interessenten, im Falle des Außenbleibens für aus- geschlossen, ihrer sämmtlichen Ansprüche, auch der ihnen etwa zustehenden Rechtsioohlthat, der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, für verlustig werden erachtet wer den, für die Person und zur Hache selbst sich gehörig zu legitimiren und, was den Abwesenden betrifft, nach erfolgtem Ausweis sein oberwähntes Vermögen in Eni= pfang zu nehmen, se viel jedoch alle übrigen darauf Anspruch machenden Personen nn, diese Ansprüche mit Beibringung des erforderlichen Beweises und Pro—⸗ purction der darauf. Bezug habenden Urkunden, binnen 6 Tagen vom Termine an gerechnet, anzuzeigen, darüber mi dem in der Person des Herrn Advokat Iteichel in Zittau bestellten Kontradiktor resp. den Antragstellern,

welche, wie der genannte Herr Kontradiktor, binnen an=

derweiler 6 Tage auf dag sie betreffende Vorbringen der sich Anmeldenden, bei Strafe des Eingeständnisses und der Ueberführung, sich einzulassen und zu antworten, auch

die produzirten Urkunden, unter der Verwarnung, daß dieselben außerdem für anerkannt werden erachtet wer⸗ den, anzuerkennen haben, binnen 6 Wochen allenthalben rechtlich zu verfahren, zu beschließen und sodann den 13. Dezember 1847

der Inrotulation der Aten, endlich aber

den 1. März 1848 der Publication eines Erkenntnisses, welches in Betreff der Außenbleibenden Mittags Xli Uhr für publizirt er- achtet werden wird, gewärtig zu sein.

Reibersdorf bei Zittau in der Sächs. Ober-Lausitz,

den 10. Juni 1847. Die standesherrl. Gräfl. von Einsiedelsche Justiz⸗

Kanzlei daselbst.

Flohr, Kanzlei⸗Dir.

1839 ; Damypsschifffa hrt

X zwischen ) Magdeburg und * Hamburg. Dienst für den Monat August e. en Magdeburg täglich Nachmit— . tags 3 Uhr. Ten Hamburg täglich Abends 7 Uhr.

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Berlin,

Amtlicher T .

m er eil. ö

nul mh 6m Allerhöchste Bestätigungs, Urkunde.—— Allerhchste , . Die Etiquetten in englischer Sprache auf deutschen

Faaren. l i

Den ira Bundesstaaten: Königreich Bagern. Errichtung eines philologischen Seminars in Würzburg. Hofnachrichten. Staatsrath von? Bert Die Kartoffel- Krankheit. Königreich Sachsen. Die Diakonissinnen- Anstalt in Dresden. Die Aerndte. Minister von Falkenstein. Großherzogthum Baden. Das Dörren des Dostes. Großherzogthum Mecklenburg-Schwer in. Die Vor- sesungen guf der Universität Rostock.

Frankreich. Paris. Hofnachrichten. Minister⸗Nath. Bois le Comte. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Das Uebungs-Geschwader. Banbkbericht. Eisenbahn-Einzahlung. Opposition gegen die Bank- Bill. Vermischtes. ;

Belgien. Brüssel. Hos⸗Nachricht.

Italien. Florenz., Geburt eines Prinzen.

Griechenland. Triest. Das griechisch-türkische Zerwürfniß.

Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

*

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Königl. Opernhaus. („Faust“.) Zur Quellenkunde deutscher Geschichte Wissenschaftlicher Kunstverein. ö ian gn

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Maj stůt der König haben Allergnädigst geruht: Dem Kaiserlich österreichischen Obersten im Chevaurlegers-Re⸗—

giment Fürst Windischgrätz Nr. 4, von Eynatten, ersten Adjutan⸗ ten des Hof⸗Kriegsraths-Präsidenten, den Rothen Adler-Orden zwei

ter Klasse; so wie den drei Adjutanten der Kaiserlichen General— Kommandos von Böhmen, Mähren und Oesterreich, Oberst Lieutenant im Kürassier⸗ Regiment Graf Auersperg Nr. 5, von Schobeln, Oberst Lieutenant Teuchert, vom Infanterie⸗Regiment Kaiser Fer— dinant Nr. 1, und Major Colo, im Infanterie⸗Regiment Baron f nr Nr. 43, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu ver⸗ eihen.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗ und Xii, n , l Uhden, von Teplitz. e. Excellenz der Königl. sächsische Staats und iz Mini von Carlowitz, von . an. e, n n

NUichtamtlicher Theil.

Znland.

Berlin, 20. Aug. Die heute ausgegebene Nr. 32 der Ge⸗ setz- Sammlung enthält die Allerhöchste Bestätigungs-Urkunde vom

über die Anwendung der bestehenden Sportel-Vaxen auf die neueren

Allgemeine

3. Juli 1847, betreffend die Vermehrung des Stamm-Kapitals der Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn⸗ Gesellschast 2 372,200 . nebst dem dazu gehörigen Statut-Nachtrage:

„Wir Friedrich Wilhelm, von Gotteß Gnaden, König von

. ** 13

achdem die Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft nach Inhalt des uns en Protokolls der , ö 5 nr d. J. beschlossen hat, behufs Verbesserung ihrer Bahn und deren Betriebs mittel ihr Stamm-⸗Kapital von 1, 927, 8–h Rihlr. um 372,209 Rihlr. durch Ausgabe von 3722 Stück neuer Stamm-A1csien zu 100 Rthlr. zu erhöhen wollen Wir in Gemäßheit des Gesetzes vom 17. Juni 1633, wegen Alus? stellung von Papieren, welche kine Jahlungs-Vemslichtung an jeden Inhaber enthalten, zu dem erwähnten Beschlusse Unsere Genehmigung ertheilen und den in oben bezeichnetem Protofoll enthaltenen fünsten Nachtrag zu dem . der Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn-Gesellschaft hierdurch be— ätigen.

Die gegenwärtige Urkunde ist nebst dem Statut -Nachtrage durch die Gesetz⸗ Sammlung und durch das Amts-Blatt der Regierung zu Düusseldorf bekannt zu machen. ; ĩ

Gegeben Sanssouci, den 9. Juli 1817.

(L. S) Friedrich Wilhelm.

von Düesbeng.“ (Folgt der Nachtrag.)

Desgleichen die Allerhöchste Kabinets-Orßre vom 265. Juli 1847

Prozeß⸗Verordnungen: „Auf Ihren gemeinschaftlichen Bericht vom 22. Juni d. J. bestimme

Ich über die Anwendung der bestehenden Sportel Taxen auf die neueren

Prozeß Verordnungen, was folgt:

1 Die Sportel-Tare vom 9. Oktober 1633 mit ihren Ergänzungen und

Erläuterungen findet sowohl für Gerichte als Justiz- Kommissarien überall Anwendung, wo der Verordnung vom 2. Juli 1848 zufolge, das im Titel II. der Verordnung vom . Juni 1833 und in den die- sen Titel ergänzenden späteren Veslimmungen vorgeschriebene Verfah⸗ ren eintritt. Dasselbe gilt von dem in der Verordnung vom 28. Juni 1844 für Ehesachen bestimmten Verfahren.

Sonnabend den 21 6en Au gu st

Dagegen bleiben in den übrigen im §. 29 der Verordnung vom 21. Juͤli' 1846 bezeichneten besonderen Prozeßarten, insoweit für dieselben die früheren Prozeß -Vorschristen beibehalten sind, die Be⸗ , , der Gebühren? Taxen vom 23. August 1815 auch ferner in Kraft.

2) Für Repliken und Dupliken, welche nicht sofort im Klage Beantwor⸗ sungs-Termine von den Parteien aufgenommen werden 8. 7 der Verordnung vom 2. Jull 1846 haben die Gerichte und Justiz⸗ Kommisfarlen dieselben Gebühren zu fordern, wie für Klagen und 227 Beantwortungen. *

enn Klage⸗Beaniwortungen, Reßlilen oder Dupliken von Ju- stiz Kommissarlen erst in den dazu anberaumten Terminen überreicht werden und in diesen Terminen sonst nichts zur Sache verhandelt wird, so können die Justiz⸗Kommissarien nur für die gedachten Pro- zeß-Schriften und nicht daneben auch für die Termine Gebühren fordern.

3) Der Gebühren- Satz Nr. A Abschnitt 2 der Gebühren -Tare vom 9. Sftober 1833 kann zwar auch dann liquidirt werden, wenn, in dem Termine ein Kontumazial-Protokoll aufgenommen wird, fällt aber weg, wenn darin eine schriftliche Klage⸗ Beantwortung (8.3 der Ver⸗ ordnung vom 21. Juli 1546) überreicht und mit keiner Partei wei⸗ ter verhandelt ist.

Alle posl -Anslalten des In- und Aus landes nehmen Geslellung auf dieses Glatt an, für Gerlin die Erpedition der Alg. Preuß. eitung: gehren -- Straße Nr. 67.

Insertions-Gebühr sür den

lsa7.

4) Bei Rechtsstreitigkeiten im abgelinzten Verfahren S. 13 4. a. O. sind für den zur mündlichen Beantwortung und zugleich zur wei- teren Verhandlung bestimmten Termin die Kosten Nr. 6 Abschnitt 2 der Gebühren-Tare vom 9. Oltober 1833 zu entrichten.

Justiz⸗-Kommissarien erhalten für eine schriftliche Beantwortung ih in diesen Sachen die Gebührensätze wie im gewöhnlichen Ver- ahren.

Bei jommissarischen Erörterungen 8. 144 der Verordnung vom 21. Juli 1846 kommen sowohl für Gerichte, als sür Justiz⸗Kommis= sarien, die Kosten nach den Gebühren -Taxen vom 23. August 1815 Rr. 42 (40) Abschnitt A und beziehungsweise Nr. 19 Abschnitt 1 für seden Termin zum Ansaß.

In Bagatellsachen, welche nach §. 28 der Verordnung vom 21. Juli j646 durch ein Mandat ohne Widerspruch erledigt werden sind die Kosten nach Abschnitt 4 der Gebühren⸗Tare vom 9. Oltober 1833 zu entrichten. ö . Zür eine fortgesetzte mündliche Verhandlung, die wegen Weitläuftig⸗ seit der Sache oder zum Zweck von Beweis · Aufnahmen vor dem er⸗ fennenden Richter hat erfolgen müssen, sind die Justiz · Kommissarien dieselben Gebühren, wie die Gerichte Nr. 11 Abschnitt 2 der Gebüh⸗ ren Taxe vom 9. Oktober 1833 zu liquidiren befugt.

In Beschwerdesachen kommen bei den Gerichten für Aufr ahme von Veschwerden die Sätze Nr. 2 Abschnitt 5 der Gebührentaxe vom 23. August 1815 und für die Bescheide die Sätze Nr. 2 Abschnitt 2 der Gebührentare vom 9. Oltober 1833, dagegen bei den Justiz⸗ Kommissarien für Anfertigung der Beschwerden die Säßze Nr. Abschnitt 4 der Gebührentaxe vom 23. August 1815 zur An⸗ wendung. . . gin Biommissarien erhalten für dit unterzeichnung von Schrift satzen in der Regel die Hälfte der für Anfertigung derselben bestimm- ten Gebühren, jedoch 1. 22. a. dem Maße der Müh⸗ waltung bis zu den vollen Sätzen erhöht werden.

Sie, i. inn gelnisien Uhden, haben die Gerichte nach vorstehenden

Bestimmungen mit Anweisung zu versehen.

Sanssonci, den 26. Juli 1847. . Friedrich Wilhelm.

An die Staats Minister von Savigny, Uhden und von Düesberg.“

erlin, 20. Aug. In mehreren öffentlichen Blättern ist un⸗ 1 vor dẽm 3 von englischen Ausdrücken auf den Eti⸗ quetten oder Unterschriften deutscher Waaren, die nach England ge⸗ sandt werden, gewarnt und dabei bemerkt worden, daß deutsche, mit dergleichen Etiquetten versehene Waaren seit einiger Zeit in England zurlickgewiesen würden. 3 * Art und Weise, in welcher diese Mittheilungen gemacht worden sind, könnte, zu dem Glauben verleiten, daß der Gebrauch von Etiquetten 2c. in englischer Sprache überhaupt in Großbri⸗ tanien gesetzlich untersagt sei. Dies ist indessen nicht der Fall. Nach britischen Gesetzen wird allerdings nicht nun die Benutzung der antes, hranils oder marks bestimmter englischer Fabrikanten zur Bezeichnung fremder Industrie⸗ Erzeugnisse, sondern auch die Anbrin= gung des englischen Wappens, des Namenszuges der Königin von England und ähnlicher Zeichen, ohne daß dies Fabrikzeichen be⸗ stimmter englischer Fabrikanten sind, für verboten erachtet, weil deren Anwendung? neben dem Gebrauche der englischen Sprache die Absicht darlege, den Waaren den Anschein britischen Ursprungs zu geben. Diese Absicht wird auch stets vorausgesetzt, wenn auf den Etiquetten

r eee - Königliches Opernhaus. Faust, dramatisches Gedicht von Göthe. (Den 19. August.)

Die Schauspieler, die bei der jetzigen afrikanischen Hitze spielen müsfen, sind mehr zu beklagen, als das Puhlitum, das sich freiwillig in den Hochofen der Kunst hineinsteckt. Jenen wird von dex Leidenschaft und dem Temperament ihrer Rollen meist schon warm genug; kommt dazu noch eine Temperatur, um Vogeleier auszubrüten, so müssen die lebendigsten Far= ben der Darstellung verlöschen und manche idealische Intention vor der Ausführung ersticken. Das Publikum aber sitzt eingepfercht in seinen Lo⸗ gen, genießt in Schweiße seines Angesichts und blickt mit Verzweislung ab und zu in den Krater des Parkets herab, wo man sich mit Theater⸗Zetteln Kühlung zufächelt. Vielleicht sind die Nachwirkungen dieser Ermattung für beide Theile schädlicher, als wenn die Bühne jetzt Ferien hätte.

Unter diesen Umständen wollen wir nur diejenigen Fehler der Darstel⸗ lung rügen, die auch durch die größte Hitze nicht entschuldigt werden.

Herr Grua ließ sich die Witterung am wenigsten anfechten und spielte seinen Faust mit derselben Gleichgültigkeit und Sentimentalität wie im Winter; das Gespräch mit, Gretchen über das Dasein Gottes nahm er wie immer en bagateile und ließ den Verdacht gar nicht auffommen, als ob Faust von einem unendlichen, inneren Kanipf bewegt würde. Nur seine Aussprache wird immer schlechter: das e in den Endsylben wird in seinem Munde meist in a verwandelt.

Herr Döring hat als Mephisto sehr viele komische, Momente; er ist witzig, verschmitzt, garstig, kurz Alles, nur nicht mephistophelisch. Sein Talent hört da auf, wo der saianische Charakter anfängt, der uns impo⸗ niren, mit Schauer erfüllen, aber nicht blos belustigen soll. Der ganzen Leistung fehlt der Ernst. Warum Herr Döring die Worte: „Nun Fauste, träume fort, bis wir uns wiedersehn“, dicht vor dem Schlummernden, und jene anderen, die dem Schüler gelten: „Dir wird gewiß einmal bei Deiner Gottähnlichkeit bange“, mit Stentorstimme spricht, ist uns unbegreiflich.

Die Leistung der Dlle. Unzelmann als Gretchen ist als vortrefflich längst bekannt, und wir stimmen gern in das Urtheil einer großen Künstle⸗ rin ein, die dieses Greichen für das beste auf, deutschen Bühnen erllärte. Leider geht von dem ausdrucksvollen Mienenspiel während der Vorwürse des bösen Geistes bei der Größe des Hauses viel verloren.

Daß dieser böse Geist noch immer im schwarzen Kaftan auf der Straße auftritt und vor den Augen des Publikums Gretchen seine Epistel liest, statt daß die Scene, wie der Dichter verlangt, eine Kirche darstellen und Gretchen die Stimme ihres Gewissens von einem unsichtbaren Sprecher vernehmen muß das beweist, wie alles Reden und Wünschen der Kri⸗ til vergeblich bleibt. Das böse Gewissen durch einen Schornsteinfeger re= präfenilren das heißt denn doch den Anthropomorphismus etwas zu weit treiben. ;

Dergleichen Fehlgriffe werden vielleicht erst dann verschwinden, wenn ein Dramaturg und nicht die bloße Theaterroutine die Arrangements treffen wird. Er lönnte wenigstens durch präventive Kritik das verhindern, was der unsrigen, die der geschehenen That erst nachfolgt, zu verbessern schwer⸗ lich gelingen wird. 40.

Zur Quellenkunde deutscher Geschichte. Monumenta Germaniae Ilistorica inde ab anno Christi 500 usque ad a 1500. Auspiciis Societatis aperiendis lonti- ku rerum Germanicarum medii aevi edidit (*. II. Fertrm. Scriptorum Tomus VlIl. Hlannov. impensis bibl. aul. Hahniani 1846.

Obgleich Folianten heutzutage lein sehr zahlreiches Publikum finden und von den Lesern dieser Blätter vielleicht nicht viele ohne fremde Vermittelung mit diesem neuen Bande der Mon. Germania Bekanntschaft machen dürfien, so ist es doch für jeden Freund deutscher Geschichte von der größten Wich⸗ tigkeit, daß dieses Schatz haus mehr und mehr gefüllt werde, dessen Juhalt, den Metallschäͤtzen einer Bank vergleichbar, den Werth der verbreiteteren Werke Über unfere Vorzeit verbürgt; denn diese sind schon jetzt zum großen Theile auf die in jener Sammlung enthaltenen Quellen begründet und werden ces bei dem zunehmenden Ümfange derselben in immer größerem Maße werden, wo dann die Läuterung und Zusammenstellung der gleich zeitigen Denkmale die Verfasser vor Irrthümern bewahrt und, da eine lästige Vorarbeit ihnen abgenommen ist, in der weiteren und freieren Forschung wesentlich fördert. Seitdem der Freiherr von Stein 1819 die Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtslunde gestiftet hat und nach vor läufiger Uebersicht und Anordnung des gewaltigen Stoffes der Herausgeber, Geh. Rath Dr. Pertz, den Druch konnte beginnen lassen, sind von den ver⸗ schiedenen Abtheilungen in 2 Bänden die Reichsgesetze von den Karolingern bis auf Heinrich Vll. erschienen und von den Schriftstellern, den gleichzei · tigen Denkmalen erzählender Geschichtsschreibung in jeder Form, Pon den kunstlosen Annalen bis zur sorgfältig ausgearbeiteten pragmatischen Ge⸗ schichte, diejenigen, welche die Zeiten der Karolinger und der sächsischen Kai⸗ ser umfassen, vollständig. . ö

Jetzt; stehen wir bei, den Saliern. Unter diesen hatte die Gelehitenbilbung in Deuischland, freilich sast ganz auf. die Hahl. reiche Geistlichtelt beschränkt, einen hohen Grad erreicht. Kaiser und Päpste wirkten anfangs noch einträchtig zusammen für die Kirchenzucht, so wie für ihre glänzende äußere Ausstattung, und in den blühenden Domstiftern und Klöstern, die sich von einseitiger Astese frei hielten, fanden alle Wissenschaf⸗ ten neben der Theologie die forgfältigste, eiftigste Pflege. Zahlreiche Werle, namentlich auch historische, geben davon Zeugniß. Die Annalen nebst den umsassenderen Geschichtswerlen haben allein Bände gefüllt, ihnen schließen sich in diesem Bande die Chroniken einzelner Gegenden, besonders der eist · lichen Stister, an, deren Inhalt für die Kenntniß der allgemeinen Verhält= nisfe sowoöhl, in' welche die geistlichen Fürsten so vielfach bestimmend ein- gis wie auch des Justandes von Land und Leuten, die mannigfaltigste

elehrung darbietet. So hat ein ungenannter Mönch von Herrieden (denn nur selten sind uns die Namen dieser anspruchslosen Schriftsteller aufbe wahrt) eine Menge charalteristischer Erzählungen aus dem Leben der Eich; st edtèr Bischoͤfe aufbewahrt; leider ist der größere Theil seines Wernles verloren. Was hiervon und von den Auszeichnungen des frommen Bi. schofs Gundechar erhalten ist, hat Pr. Bethmann in Eichstedt au gef ch und! hier zum erstenmale vollständig und in seiner ursprünglichen ʒestalt mitgetheilt. Die Chronit der 3. von Hildesheim, die Leibniz zu

erst bekannt gemacht hatte, erscheint hier durch den Herausgeber vielfach ver- bessert nach der Original⸗Handschrift, in welcher nach dem Tode jedes Bi- schofes eine Uebersicht seiner Amtsführung eingetragen wurde, und da diese Nachrichten nur kurz sind, sind sie gleich vollständig bis ans Ende des 15ten Jahrhunderts mitgetheilt. Die beigefügten Schristproben geben eine deut- siche Anschauung von der Veränderung der Schreibart seit der ersten Ab- fassung im 2ten n , . bis zu dem bezeichneten Endpunkte. Ueber die jetzigen Gränzen Deutschlands hinaus sühren uns die Geschichten der Bisthüämer Lüttich und Cam brayp, damals noch unbezweifelt Angehörige des deutschen Reichs. Das Werk, der lütticher Geistlichen Heriger ünd An- selm, welches Dr. Koepke bearbeitet hat, giebt ein vollgültiges Zeugniß über den blühenden Zustand der dortigen Schulen, aus welchen so viele aus- gezeichnete Männer hervorgegangen sind. Man trieb das Studium der llassi- schen Autoren dort so weit, daß es den schriftstellerischen Bestrebungen schädlich wurde, indem Manche in Dunkelheit verfielen, weil sie zu gelehrt schreiben wollten, und Andere ihre Arbeiten ohne Maß mit Stellen der Alten durchwebten. Eine lange Rede, welche Heriger den Bischof Remaklus im 7ten Jahrhun- dert halten läßt, ist ganz aus Cicero, Sallust, Horäz, Virgil, Tibull, Te⸗ renz zusammengesetzt. Anselm aber, der hauptsächlich die eschichte seiner Zen geschrieben hat, voll Liebe und Bewundernn für den großen Bischof Wazo, hat sich davon frei gehalten. In Lüttich sagte man: Ante ruet mundus quam surget Wand secundus. Welcher schöne Sporn zur Nacheiferung für Herrn Van Bommel, da er jetzt zum erstenmal in einer mit sorgfältiger Kritik gearbeiteten Ausgabe von den Thaten seiner Vorfahren lesen kann. Uns aber gewährt das heu— tige Lüttich ein anderes Vorbild, an Herrn Polain, dem es wie Wenigen gelungen ist, in seinen Enquisses historique die Geschichten der Vorzeit feiner Heimat in ein anspiechendes neues Gewand zu kleiden und ihnen einen gioßen Kreis von Lesern zu gewinnen. Für die Geschichten der Bischöfe von Cambray war mehr vorgearbeitet, doch haben sie unter Dr. Bethmann's Hand noch manche Verbesserung erfahren, zum Ersatz für den angeblichen Verfasser Balderich, unter dessen Namen sie so lange gelesen sind, bis die unerbittliche Kritik seine Ansprüche jetzt fru und vollkom⸗ men unbegründet gefunden hat. Sehr . ist es auch, hier alle Fortsetzungen des Werkes, die auf unsere Zeit gekommen sind und bis an bas Ende des 12ten Jahrhunderts reichen, vereinigt zu finden. Durch die Gute des um die Geschichte von Cambrav so verdienten Arztes, des Herrn Le Glapy, war es Herrn Dr. Bethmann möglich, auch die in dessen Besitz befindliche und von ihm nur theilweise herausgegebene Chronil des Klosters in Cateau Eambresis vollständig hinzuzufügen, so daß wir alle Quellen für die Geschichle des westlichen Flanderns in diesem Zeitraume jetzt beisammen finden. ; ; Bon den Geschichten deutscherk Stifter lbleibt nun 1 eine zu er- wähnen, die wichtigste und ,, von allen, nämlich des gi Abam von Bremen ausführliches Werk über das Erzbisthum Hamburg und seine Kirchenfürsten, besonders über den allbelaunten 8646 * dessen hochlliegende Pläne sich über ganz Slandinagaien erstreckten. ö war die

der bei der Rründung dieses Eizbisthums an der nördlichen Gränze des Veh ta de urin ans die nordischen und bstlichen Reiche dem Chri-