1847 / 244 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

gandels · und görsen · Nachrichten. Berlin, den 2. Septemher 1847. ; r echsel - Course.

Brietf. 1123 14114 152 151 6 213

2 Mt. 103 2 Mt. 102 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. .

Kurn 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt.

2560 FI.

141 TI. Fuss. 1I00 Thlr.

Leipzig in Courant im

rankfurt a. HM. südd. W...... 100 FI. 2 Mt. . ö. 1090 sRkl. 3 Wochen 108

Inlan dicke Fonds Handy ef-, Kommunal- Papiere und Geld- Curse.

iet. Gela.

923

. Brief. Geld. Gem.

2f. Kur- aer, 9453 Schlesische do. 31 do. Lt. B. gar. de. 3 Pr. Bk Anth. Sch - 105

Frie dri chsd'ꝰor. 1374 And. Goldm. à5 tb. 125 Disconto.

Gem.

8

St. Schuld- Sch. Seeb. Präm. Sch. kK. u. Nm. Schul dv. Berl. Stadt- Obl. Westpr. Pfandbr. Grossb. Posen do. do. do. Ostpr. Efandbr. Pomm. do.

2

———— ——

Ausländisohe Fonds.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 EI. do. do. 300 FI. Hamb. Feuer- Cas. do. Staats- Pr. Anl. Holland. 23 blut. Kurh. Pr. O. 40 Th. Sardin. d6. 36 Er. Neue Bad. do35 FI.

Eisenbahn- Actien.

X.

Russ. Hamb. Cert. do.beilope 3. 4. S. do. do. 1. Aul. do. Stieglitz 2. 4. A do. v. Rothseh. Lst. do. Poln. Schatz O. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 FI. Pol. a. Pfdbr. u. C.

X

1111815185

Volleing. zt. zt.

Amat. Rott. 1007 k. 1007 6. O. Schl. Li. B. Arnh. Utr. Ets. Mędh. Berl. Anh. A. do. Pr. B.

do. Prior. do. do. 101 B. Eerl. Hamb. 1063 k. Rhein. Stm. 86 n.

4 1005 B. 100 G.

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4 do. Prior. 1017 6 do. Prior. 4

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943 6.

II54 bæ. u. B. g3* a 93 ba.

J 72

Berl. Stett. II a 1II2 ba. a. CG. do. v. St. gar. . HBoun-Cilu. Si ebs. Bayr. 88. B. Bresl. Ereib. Sag. Glog. do. Erior. 4 de. Prior. Chem. Risa.] 4 = . 4 78 n.

Cölu- Mind. 4 d0. Erior. o 1003 B. Cõth. Bernb. Thüringer. 4] 95 n. Or. Ob. Seh. Wilhb. (C. O. 4] 83 . Dres d. Cõrl. do. Prior. 5 102 6. Dũugss. Elberf. Zarsk. Selo. 70 B. do. Prior. Gloggnita. Nmb. Berg d. Kiel- Alt.

Lp. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. Halb Magd. Leipz. do. . R. Schl. M. 4 do. Prior 4 do. Prior. 5 Nrdb. K. Ed. 4 O.ehl. Ii. A4 do. Prior. 1

S9 BR. SS. bæ.

94 h.

102 .

Nordb. E. W. 70

1073 n. Rh. St. Pr. 70 Starg. Pos. 0

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Auswärtige Verkauss- Ordres veranlassten den Rückgang einiger Effekten, doch zeigten sich viel Käufer, so dals die Börse animirter schloss.

Getraide- Bericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie solgi:

Weizen 70 - 80 kRthlr. Roggen loco russ. 38 - 39 Rihlr. bez.

. neuer 50-52 KRrhlr.

. pr. Sept. Okt. 463 Rihlr.

= pr. April sMai k. J. 46. Rililr.

Hafer 48 / 52psd. 24 - 28 Rihlr. Aspfd. pr. Frühjahr 25 Rthlr. bez. Gerste 38 - 40 Rthlr. Rapps 83 Rihilr. Rübsen 82 Rihlr. Rüböl loco 115 Rthlr. Sept. Okt. 113 Rihlr. bez. u. G. Okt. Dez. 413 Rihlr. Spiritus loco 28 Rihlr. = Lrühjalir 24 Rihlr. G. Die Stimmung für Roggen war auch heute günstiger, da vicle Kauf- Ordres von ausserhalb, indefs nur auf Liefernns p. Frühjahr, einge- ien. Dagegen sind einige Partieen russ. Waare billiger begeben.

Danzig, zo. Aug. Getr aide. Die Aerndte ist auch in den letzten acht Tagen nicht durch Negen unterbrochen worden. Der Ertrag En len ist in diesem . so groß, daß viele Landleute, die ihre Scheunen schon , j oggen und Erbsen angefüllt haben und für Gerste und Ha⸗ . . * * 36. haben, sich genbthigt sehen, letztere Artikel in große

ta . 6 4 ofe zu placiren. Die Preise von sammtlichen? Ge traide⸗ Een sin 'r erh en, und die ferneren Aussichten lassen eine noch größere Ermäßigung n , . Dermuthen. Die Zufuhren an der Bahn , Eng., i 6 gut bunter wurde mit 89 Sgr., Rog⸗ gem ee, agb 7 6 ö 51 8 1., Erbsen 60 2 70 Sgr., Gerste 40 J gr . 35 Sgr. p. Scheffel bezahl. Spiritus 25

Rthlr. p. Ohm. Der Getrgide⸗Markt an der Bahn war, wie schon im letzten Bericht

gesagt, ohne Leben, die Spekulanten wolle ĩ ;

da gif r von dugmwärts zu neuen en nfs wil ch e fr n, . , , ,. 6. 66 . nige go Last Wel ien gu unter 1. . 569480 un a o n 119 *

der ganze Umsaß. end pfd. Fl. 3373 waren

Stettin, 1. Sept. Roggen, in loco neuer in 47 Rthlr., russ nach Qugl. 6 a 39 Rthlr. bez., deln 2 zu 44 Rthlr. offerirt, pr. Frühjahr 45 Rthlr. bez. ö Hentiger Landmarft: 9. Weizen. Rogen. Gerste. Hafer. Erbsen. Preise 662 69 442 48 32 2 34 22 24 442 54 . Heu pr. Ctr. 167 2 23 Sgr. ; Stroh 5 Schock 4 Rthlr. a 4 Rthlr. 10 Sgr. Kartoffeln 20 a 21 Sgr. pr. Schfl.

1740

Spiritus in loco mit Fässern 145 * . bez. u. G., pr. Sept. u. On 15 6 zu haben. di ü m ? Rüböl in loco und pr. Sept. / Okt. 1114 Rthlr. bez.

Breslau, 1. Sept. Weizen, weißer 876, 91 bis 96 Sgr., gelber 85, 90 bis 95 Sgr.

Roggen 57, 62 6 66 Sgr.; pr. Frühjahr bei 83pfd. 48 Rthlr. G.

Gerste 42, 46 bis 50 Sgr.

Lafer 22, 233 bis 26 Sgr.

Rapps besser; bei kleiner JZufuhr 873, 92 bis 97 Sgr.

Winter-Ripps 90 Sgr.

Som m er-Ripps s3 Sgr.

Rothe Kleesaat. Für fein neue Saat 113 Rihlr. geboten; sonst ist keine Veränderung mitzutheilen.

Weiße Kleesaat siill.

Spiritus les 123 13 Rthlr., auf Termine nichts gehandelt.

Nüböl loco und alle Termine bis Februar 1818 12 Rtihlr. Br. Die Zufuhren am Getraidemarkte waren nur mäßig, weshalb abermals eine Steigerung der Preise eintrat.

Q Hamburg, 30. Aug. Butter. Obwohl seit den letzten 14 Tagen die Verschiffung von Butter, der großen Hitze und Dürre wegen, fast gänzlich aufgehört hat und von Seiten der Eporteurs wenig Kauflust sich zeigte, wurden doch fast allgemein und in allen Sorten die Preise hö—Q her gehalten und vor 8 Tagen von mehreren Käufern auf spätere Lie ferun- gen bewilligt. Ob diese Sieigerung der Preise ihren Grund in wirllichen Ordres hat oder Inhaber und' Käufer schoͤn der Meinung folgten, daß die anhaltende Dürre auf die Production so nachhaltig nachtheilig einwirken werde, wie dies momentan der Fall ist, und worauf Produzenten im In= lande ihre höheren Forderungen begründen, läßt sich nicht mit Gewißheit behaupten, da an verschiedenen butterreichen Ortschaften, unseres Landes hinreichender Regen gefallen, die Dürre also nicht allgemein ist. Hat nun auch die große Hitze bereits nachgelassen, so dürfte doch eine länger anhal- tende Dürre der Production von Stoppelbutter schaden, und Beides, Quan⸗ tität und Qualität, dadurch verringert werden. Wie günstig sich übrigens nun auch die Witterung von jetzt an gestalten möge, ein niedriger Stand⸗ punkt der Preise ist in keinem Falle zu erwarten, da fast alle alten Vor- räthe geräumt und alle Fettartikel, namentlich Speck und Fleisch, so hoch im Preise stehen. .

Letztgewährte Preise: 18 50 Rthlr. Holstein . Mecklenb. Randers

Triest, 28. Aug. Waarenpreise. Baum welle pr. Ctr. Fl. Mako 39 = 46, sprische 30-31, Subugé 32, Uso 30 6, Kirkagaz 30 bis 31, Cassaba 32 33, macedonische 30 33. ; ö

Hanf pr. Ctr. Fl. Hanf, bologneser 15 20, cesener 15 - 17, cente⸗ ser 14 17, ferrareser 11– 16, gehechelter 21— 32, Trada 28 —– 46. ö

Oele. pr. Orne Fl. Abruzer 26, Leccer, Bari, Molfetta 26 - 27, Levanter 25 263, Corfu 255 26, Tafelöl 28 38, genueser und luc. 12 bis 46, dalmatiner und ragusaer 283 —– 295. Leinöl pr. Ctr. 20 203, Rüböl mit Cert. 238—–— 24, Lorbeeröl 25 26, Vitriolöl 123 13, Steinöl ,, .

Süd früchte pr. Kiste Fl. Citronen 3— *, Feigen, smyrner pr. Ctr. 8 10, Johannisbrod 3, Kapern 16 44, Korinthen 11— 17, Mandeln, süße 27 30, bittere 28 30, Pfirsichkerne 20, Pomeranzen pr. Kiste 4, Rosi⸗ nen, Smyrna pr. Ctr. 6— 7, Cisme 83, Sultanin 174 19, schwarze 4‘, Weinbeeren, sieilianische 163. ö ö

Farbhölzer pr. Ctr. Fl. Gallus Aleppo, schwarz 514 56, elect. 58 60, assort. 2 45, weißer 30, smyrn. schw. 4s 50, grüner 32 —= 40, abruzzer 16 - 164, istrianer 15 155, marmorirt 16— 18, Krongallus 23 25, Brünspan 46— 7, Indigo, bengal. fein violett pr. Pfd. 36 5, mit= tel 2 3, ordin. 27 28, mädras 11 2, guatimala 2— 24, java 37 32, Krappwurzel smyrn. pr. 8, eypr. und ägypt. 18— 22, Kreuzbee=

ren, pers. 1356— 170, Orlean 35 68, Quercitron 7, Safflor, ägopt. 15 26, pers. 47, Schmack, hiesiger 3—- 35, tyroler 3— 35, veroneser 2 2, Vitriol, blauer 24 25, grüner 27 25, istrianer 23 4, Zinnober, gemal. 2363, uso chin. 236 2183. . .

Seide pr. Pfd. Fl. Dalmatiner und istrigner 63448, Brussa 6 —7, Sceio und Samos 53-5, Turnovia und Philippopel 57 6, rumelische und Zagora 5— 5, Pavambol und Adrianopel 53 —6 Aja 7, kandische 6 6M, uso Piemontese 7-77, Pirgos 8 62, ardasiner und persische 6— 6.

Havre, 30. Aug. Baumwolle. Der Markt ist sehr fest und die heutige Notirung für iräs ord. und ord. 1 Ct. höher, als am letzten Frei—⸗ tag. Gestern sind 2053 B. verkauft, größtentheils Neworleans. Der heu— tige Umsatz umfaßt bis diesen Mittag ca. 400 B.

In Getraide und Mehl ist es still. Der Mittelpreis in der Halle zu Montvilliers war gestern 61 Fr. 27 Ct., doch blieb der Umsatz ohne Erheblichkeit.

London, 28. Aug. Wochenbericht.

Metalle. Britisches Ei⸗

sen, für den inländischen Bedarf ziemlich gefragt, findet zur Veischiffung

diesen Augenblick wenig Nehmer: Rohes, im Clyde, Nr. 1 70 Sh. , gem.

Nummern 68 a 69 Sh., Waliser und Staffordshire⸗ S5 2 105 Sh. ge⸗

wöhnliches Waliser Stangen⸗ 8 Pfd. 10 Sh. a 8 Pfd. 15 Sh. und Schie—

nenstangen⸗ S Pfd. 15 Sh. a 9 Pfd.

pf In ., ist sehr wenig umgegangen; kleine Partieen wurden zu 19 d. erlassen.

Nach brit. Zinn zeigte sich für den Konsum gute Frage zu früheren Preisen; fremdes flau; für Straits zeigte sich Kauf lust zu 82 Sh. a 82 Sh. , 6 Pce. und für Banca zu 81 a S5 Sh, „, Inhaber sind jedoch nicht geneigt, diese Preise anzunehmen. Kupfer hat bei beschränkter Zufuhr guten Abzug zu vollen Preisen.

arbewaaren. Ostindischer Indigo ist etwas unter den letzten Auctions-Preisen verkauft, für diesen Augenblick aber wenig begehrt.

Fettwaaren. Talg hat seit 8 Tagen völlig 6 Pee. nachgegeben, und bleiben Preise weichtnd; Käufer gehen sehr vorsichtig zu Werke. In Auction wurden heute 187 F. petersb. g. Licht- größientheils eingezogen zu 45 Sh. 9 Pee. a 46 Sh. Auf Lieferung in den letzien 3 Monaten wird 46 Sh. verlangt; wir hörten jedoch von keinen Umsätzen. Kokusnußöl ist gut gefragt, und es sind wieder höhere Preise angelegt. Gut Cochin, umgepackt, bedang 52 Pfd.; schön in Original Gebinden 56 a 56 Pfd. Palmöl flau, und um zu verkaufen, mußte man niedrigere Preise anneh⸗ men; schön 386 Pfd. und sehr gut 33 a 34 Pfd. Baumbl hat zu früheren Preisen schleppenden Abzug; Gallipolv 47 a 48 Pfd., andere Qualitäten 44 a 46 Pfd. Von Rübbl wurden Kleinigkeiten zu 355 a 26 Psd. für helles und 35 Pfd. für braunes genommen. In Leinöl fand zu Anfang der Woche ein bedeutender Umsatz auf Lieferung in den lezten 8 Monaten zu 264 Pfd. statt; in loco fanden jedoch nur Kleinigkeiten Nehmer zu 27 a 77 Pfd., was eher ier g ist. Thran, bei geringer Zusuhr, fest im Preise: Dorsch⸗ 27 Pfd. 5 Sh. a 27 Pfd. 10 Sh. , blaffer Robben⸗ 27 Pfd. 10 86 2 28 Pfd., strohgelber 26 Pfd. a 26 Pfd. 10 Sh., gelber 24 Pfd. 10 Sh. a 25 Pfd. 10 Sh., brauner 24 Pfd., Südsee⸗ 23 Pfd. 10 Sh. 2 26 Pfd. Die Zufuhren von fremder Butter bleiben gut; feine Marken sind rar und etwas höher bezahlt.

Wolle. Die Versteigerung hat einen guten Fortgang, und fast Alles, was bis jetzt unter den Hammer gekommen, hat zu den Preisen der letzten . uction Nehmer gefunden, was günstiger ist, als man erwartet

atte.

Amsterdam, 30. Aug. Wochenbericht. Kolonialwaaren. In ben letzten acht Tagen war es mit Kaffee noch stiller, als in der vori= en Woche, und es i. gar keine Ümsätze statt. Auch in rohem g ging nichts Erhebliches um, und der Markt blieb still und ohne Veränderüng. Raffinirter Zucker ist anhaltend sehr fest, wozu i belangreiche Verkäuse von Melis und Lumpen auf Lieferung sehr viel bei⸗= Melis Nr. 1. 44 a 45 Fl., feiner Nr. 2. 39 a 40 Fl., chöner do. 38 Fl., guter do. 35 a 36 Fl., ordinairer Nr. 2. 34 Fl., Lumpen 33 a 35 i, Bastern 24 2 36 Fl. nach Qualität, Dampfmelis 35 2 441, Candles, weißer 65 2 70 Fl., halbweißer 62 2 63 Fl., blanker 54 a 56 Fi,, gelber 42 2 46 Fl., lichtbrauner 35 2 37 Fl., mlttelbrauner 34 * 35 FI., brguner 322 34 Fl,, Syrup 241 25 FI., Dampfsprup 19 21 Ji. Reitz blieb wie früher., Gewürze desgleichen,

. haben.

2 a 2

Baumwolle. Außer einem Verkauf von 95 P. Mobile ist nichts von einigem Belang umgegangen; die Stimmung ist dafür gleichwohl günstig, ünd wäre unser Markt nicht fast gänglich von disponiblen Partieen entblößt gewesen, so hätte der Handel eine größere Ausdehnung erlangt. Man notirt amerik. 38 2 7, Surinam 44 a A8, do. kurz 41 a 45, ostin= dische 26 a 34C. Unser Vorrath ist auf ca. 406 P. amerifanische, 300 P. Surinam, 200 P. ostindische, 472 P. brasilianische und 135 P. Valencha zusammengeschmolzen. ;

Taback. Für Marpland war dieser Tage viel Kauflust, aus erster Hand sind 471 Faß, darunter 214 F. neue Zufuhr, zu erhöhten Preisen ver— laust worden. Zugeführt sind neuerdings wieder 712 F. Virginia u. Nen= tuck, fest Preis haltend. 200 P. Java haben Nehmer gefunden, 280 Sur. Cuba ist noch unverkauft. 1. ;

Farbewaaren. Nach Indigo war mehr Frage, doch der Umsatz blieb auf Kleinigkeiten beschränkt. Von Farbholz sind 209,000 Kil. Cam- peche Blauholz zur Ausfuhr und 10000 geschn. St. Marthenholz verkaust. Mit Krapp ist es unverändert. h ;

Metalle. Ban ca-Zinn nicht unter 52 Fl. zu kaufen. Kupfer ohne Vorrath. Blei 111 a 117 Fl.

; Asche fest im Preife. ö 1. S. 1847er Stein- 17 TI. unverz.; für den Augenblick ist davon aber nichts am Markt. Perl . 1846er ist zu 20 Fl, unverz., erhältlich; petersb. und tos ganisch zu 4 3 vrrzoll

Für riga-polnischen Nein Hanf 74 Il; bei ne, ö 75 Fl. bewilligt; fur riga-polnischen Paß 6s Fh, für braunen desgl. 65 Fl.; lange Heede 51 Fl. und petersburger Halbreinhanf 65 I. . .

Talg. Petersburger 3 a 31 Fl. zur Stelle und 323 Il. auf Lieferung. . 5

Thran. Südsee⸗ auf 28 Fl. gehalten, 28 Fl. geboten; brau— ner Leber- 31 a 33 Fl., blanker 38 2 36 Fl., Archangeler 32 Il. un— verzollt. ö 6.

Hering hat sich auf den Preis von 100 Fl. erhalten. Rundsisch 18 Fl. Sardellen 19 a2 20 FI. J .

Die gestern in Rotterdam von der Handelsgesellschaft versteigerten 125,000 Bündel Stuhlrohr sind im Ganzen eingerufen und nachher in Ka— velingen begeben worden, als: 75,009 Bündel, in Amsterdam lagernd, zu 10 Fi. a 13 Fl. 10 Kr. und die 50,000 Bündel, in Rotterdam lagernd, zu 10 Fl. 50 a 12 Fl. 10 Kr. Außerdem wurden noch ea. 12,000 B. in Amsterdam und ca. 12,000 B., in Rotterdam im Laufe dieses Jahrs zu liefern, versteigert. Beide Partien sind zu 10 Fl. 50 Kr. eingerufen worden.

Rotterdam, 30. Aug. (Wochenbericht) Kaffee still und unverändert.

Taback preishaltend und ohne Abzug. .

Mit rohem Zucker ist es eher angenehmer; 4 2a 13 Fl. über die Preise der letzten Auction vom 8. Juli zur Ausfuhr bezahlt. Die Irage nach raff. Zucker bleibt beschränkt, und die etwas höheren Forderungen unserer Fabrikanten sind nicht leicht zu bedingen. Kandis fehlt beinahe gänzlich.

In Gewürzen geht nichts um. ö.

Piit Reis sst es angenehmer, und zu den letzten Preisen kann man

ichter verkaufen. ö

richt ze fen ,. wenig gefragt. Schöne Zante-Korinthen 22 Fl., ge⸗ ringere 17 a 20 Fl. Smyrna-Nosinen 123 FI.

Für Krapp erhält sich Meinung. w .

Farbeholz. Jamaica und Domingo-Blauholz 3 Fl., Campeche 4 adi Il, Sävantlla-Helbholz 6 6 Il. . ⸗è

Asche. Newyorker Stein- 1. Sorte 1817er 17 a 17 Fl., unverzollt aufgekauft. . . i.

Für Baumwolle fehlt es nicht an Frage, unsere Eigner wollen aber zu den ihnen gebotenen Preisen nicht verkaufen. . ö

Südsee Thran 29 Fl.; blanker Wallfisch⸗Thran 3 Fl. zu no⸗ tiren.

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 56. 6 95h Spaa. —. Zinsl. —. Reue Aul. I53. Rayer. 33 6 Oplig. 9375 G. do. Bank- Actien 45 96 1007. 100. 1840 59 Br. 238 Ti.

Amsterdam, 29. Aus-

Antwerpen, 28. Aus.

Augsburg, 28. Aug. II. Sem. 1837 695 Hr. Württ. 35 96 Oblig. 89 hr. Dariust. 50 FI. Loose 79 Rr. KEad. 50 FI. Loose v. Loose 37 6. 3 56 90 Rr.

Frankfurt a. M., 31. Aug. 596 Met. 10645 6. Bank-Act. 1914 6. Süegl. S8. Integr. 5 G. Polu. 300 Fl. L. 97) Er. do. s00 FI. S043. S. Span. 556 196. 19. 396 do. 243. 243. Bexb. 923. 92. Taunus Aetien 352. 3513.

klLamburg, 31. Au. Bank Aetien 1600 r. Kwgl. Russ. 106 kr. Ilamb. Berg. Actien 96. 95. Matz. Wittenb. S5 Rr. Ilamb. Berl. 1045. 10153. Alt. Kiel l09. 109. Glückst. Elish. —. Rendsb. Neum. 97 6. Kopenh. Rothseh. 67 Lr. Meckl. G65 Br.

Leoip zig, 1. Sept. Leib. Dresdn. Act. 117 Br. Sächs. Bayer. 88 Br. Sächs. Schles. 1023 kr. Chem. Ries. 59 Hr. Lö. zitt. 57! Br. Med. Leip. 217 G. Berl. Anh. Et. A. 117. 1163. Lt. B. 107. 1063. Hess. Bank-Act. 1004 Rr.

Wien, 31. Aug. h 9h Met. 1055. 99 do. 957 396 do. 67 Bank Aetien 1595. Aul. de 1934 155. de 1829 1203. Nordb. 1623. 6Glogtn. 121.

Meteorologische Beobachtungen.

13847. 1. Sept.

Abends I10 Ubr.

Kach einmaliger Beobaehtung.

Morgens Nachmitt gs

6 Uhr.

331, 7.7 Tar. Quell wärme 6 n. 4 9,0? R Flusswärme 15.87) R, 4 65,07 R. kBodenwürme 15,19 R Aus dãnstung h, 006! Rb. Niedersehlag Wäre wechse - 16,27

6.

Tagesmittel: 335, a9“ Par... II, 19 R... 4 7,57 R... 77 pCt. W.

Luftdruck. .... 336, 17!“ Par. 3 Luftwärme .... Thaupunkt .... Duustsũttigung. Wetter

Wolkenzug ...

Königliche Schauspiele.

Freitag, 3. Sept. Im Opernhause. 102te Abonnements⸗ Vorstellung: Der reisende Student. Hierauf: Die Marketender— und der Postillon. Anfang halb 7 Uhr. .

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen .

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Nthlr. 10 Sgr. in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Freinden⸗Logen 2 Rthlr.

Im Königlichen Schloß- Theater zu , , , Nehmt ein Exempel d'kan. Hierauf: Der Fabrikant. Anfang 6 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind bis Freitag, Mittags 1 Uhr, im Billet⸗-Verkaufs-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und am Tage der Vorstellung selbst Abends im Schloß⸗Thenter zu Charlotten⸗ burg an der Kasse zu haben.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Epedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckere

Beilage

land und Polen. St. Peters burg. Kaiserl. Befehl, betreffend

Ruß Privat- Zuhörer in den Universitäten. * Hofrath 3. 3 fahrt Dr. Iliaschenko 4. Mittel gegen die Cholera. Erdstöße in Tiflis. Der Schaden der letzten Feuersbrunst in Kasan. Neues Linienschiff. Verladung von Feldfrüchten nach Odessa und Verschiffung von Weizen auf der Wolga. Wollmarkt in Niga. Ungewitter.

Belgien. Brüssel. Das Ministerium und die Spposition. Die bel⸗ gische Linnengarn⸗ Fabrication.

Schweiz. Kanton Bern. Tagsatzung.

Griechenland. Athen. Die Intriguen des Auslandes.

Eisenbahnen und Dampfschifffährt. Im. Dem württembergi⸗ schen Dampfschiffe die Personenbeförderung in Bapern untersagt. Die Eisenbahnbrücke über die Donau bei Erlach.

Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 27. Aug. Nach Kaiserlichem Befehl soll die Klasse der Privatzuhörer in den Universitäten künftig nicht mehr bestehen, jedoch dürfen die dermaligen Privatzuhörer den angefange⸗ nen Kursus auf der früheren Grundlage beendigen. Wenn Personen freien Standes sich spezielle Kenntnisse für ihren Dienst oder Beruf erwerben wollen, so können sie mit Genehmigung des Rektors, und Beamte mit Erlaubniß ihrer Behörde, die Vorträge über die betref⸗ fenden Wissenschaften besuchen. Dieselben Personen können alsdann auch auf ihren Wunsch zu Prüfungen zugelassen werden, welche 1 einen gelehrten Grad oder ein gelehrtes Attestat zu Wege ringen.

Der. Hofrath, Abich, ordentlicher Professor an der dorpatschen Universität, ist bis zur Vollendung seiner geognostischen Forschungen in Transkaukasien zum Bergwesen versetzt und beim Statthalter im Kaukasus angestellt.

Der Handelszeitung zufolge, haben in den 7 ersten Mona— ten des laufenden Jahres 2081 Schiffe mehr den Sund passirt, als im Jahre 1846. Die Zahl der Schiffe unter russischer Flagge hat um 19 zugenommen, indem in diesem Jahr 389, im vorigen aber nur 370 durch die Meerenge gangen sind.

Am 13, Juli starb zu Tiflis der Ober⸗Arzt des kaukasischen abQ gesonderten Corps, wirklicher Staatsrath Dr. ined. Iljaschenko.

Dr. Andrejewsky hat das sogenannte „Elixir von Woronesch“ häufig mit dem besten Erfolge gegen die Cholera angewendet.

Am 2. August verspürte man in Tiflis gegen 5 Uhr Morgens zwei ziemlich, heftige Erdstöße, welche horizontal von Nordoslen hach Südwesten gingen und von einem unterirdischen Donner begleitet wur—Q den; glücklicherweise verursachten sie keinen Schaden, so daß man sich bald wieder beruhigte. Die Cholera in Tiflis ist fast gänzlich über⸗ standen, aser die ältesten Bewohner der Stadt erinnern sich nicht ei— neu so heißen Juni-Monat erlebt zu haben; trockene Luft, seltener und spärlicher Regen, schwüle Nächte und am Tage eine Hitze, die im Schatten auf 27 bis 30 Grad, in der Sonne auf 47 bis 49 Grad Réaumur stieg.

Nach offiziellen Angaben belief sich der Verlust der 165 Bewoh⸗— ner Kasans, die beim letzten Brande gelitten haben, auf 270,069 Silber-Rubel. Fünf von den betroffenen Unterstützung, die anderen wurden durch die Assekuranz⸗ Compagnie entschädigt, und die Aermsten erhielten Hülfeleistung aus der Summe von 25,000 Silber⸗Rubel, welche Se. Majestät der Kaiser geschenkt hatte, und aus dem Betrage der eingelaufenen wohlthätigen Spen⸗ den, bis jetzt 12,000 Silber-Rubel, so daß der auf 21,000 Rubel firirte Hilfsfonds nicht angegriffen zu werden braucht.

Am 214sten wurde in der neuen Admiralität das vom Oberst⸗

Lieutenant der Ingenieure, Pipin, erbaute Linienschiff von 84 Kano⸗ nen, „der Krasnoi“ in Gegenwart einer überaus großen Zuschauer— menge unter dem , . Kanonen und einem tausendstimmigen Hurrah vom Stapel gelassen. . e, die 6 von Feldfrüchten, welche aus dem Innern des Reichs während der ersten Hälfte von 1817 nach Odessa verla—= den wurden, bringt der Ddessaer Bote folgende ergänzende An- ,, Feldfrüchte gingen in der ersten Hälfte von 1847 nach Odessa:

Cerealien: Weizen Roggen

Hafer Gerste

7d, 529 Tschetw. 11,538 Pud.

8, 785 133,027

1,340,872 Tschetw. Leinsaamen 233,284 v Wolle 69,765 24,276 23, 398

Erbsen

weizen . 118, 805

Summa 1,705,750 J In den ersten Tagen des Juli lagen noch nach ungefährer Schätzung in den Magazinen von Odessa gufgespeichert: Weizen gegen 700,000 Ischetwert, Roggen 60, 090, Hafer 25 960, Gerste 4009, Mais 5900 und Leinsaamen 25,56; ein beirächtlicher Theil dieser Vorräthe war schon verlauft, und im Lause des Monats Juli trafen täglich neue Zufuhren aus den angränzen— ernements ein.“ 9. Pen den saratoffschen Stapelplätzen ist in die sem Jahre die Wolga stromaufwärts an Weizen verschifft worden: aus Ehwalinski 360060 Ischetwert, aus Balakon 340,000 und aus den Kolonieen des sara—⸗ offschen Gouvernements 150,900 Tschetwert. An den beiden erstge⸗ nannten Orten bezahlten die Käufer das Tschetwert mit 12 bis 15 R. Ass', in den Kolonieen war der Weizen um ein Geringes billiger.

Am 23. Juni zog gegen Mittag bei dem Dorfe Mala-Süa— menka, im melitopolschen Kreise des kaurischen Gouvernements, ein heftiges Gewitter auß und bald bildeten sich aus dem schwarzen Ge⸗ wölke zwei mächtige Typhon-Säulen, von denen die eine nach Süd— Osten, die andere nach Norden ihren Weg nahm. Beide entluden sich unter furchtbarem Regen und Hagelwetter, setzten ganze Dörfer unter Wasser, rissen Dächer, Mühlen und Artillerie- Wägen mit sich fort, verdarben die Saaten und tödteten und verwundeten Menschen und Vieh. Der Hagel lag stellenweise anderthalb bis eine und drei Viertel Arschin hoch, die einzelnen Körner waren groß wie Hühner⸗ eier und ein Pfund schwer. Der sehr bedeutende Schaden läßt sich noch nicht genau bestimmen.

Auf dem diesjährigen Wollmarkte in Riga, wo an 65300 Pud Waare vorhanden war, erschien nur liefländische Wolle, indem das Gouvernement Wilna dieses Mal keine lieferte. Die Wolle ging fast

den nämlichen Preisen wie im vorigen Jahre ab, und die aller⸗ seinste Sorte wurde nach Beendigung des Jahrmarkts, wo sie keine Käufer gefunden hatte, von einem hiesigen Fabrikanten aufgekauft.

*. SGSelgien.

Brüssel, 29. Aug. Obgleich die Independance das Ministeri⸗ um vertritt, protestirt sie gegen den Namen eines „ministeriellen Blatlez.“

ersonen brauchten keine

1741

Sie protestirt dawider, als wäre sie aus Geldrücksichten Organ des Kabi⸗ nets geworden; sie unterstütze das Ministerium 16 aus . Auf die von der Oppositionspresse bereits erhobenen Vorwürfe, daß das Programm des Ministeriums noch nicht verwirklicht worden, aut? wortet die Independance: „Es ist ergötzlich, die Ungeduld zu sehen, welche die Opposition in Hinsicht auf die Erfüllung der im ministeriellen Programme angekündigten Reformen an den Tag legt, dieselbe Opposition, welche vorhin ein so großer Au⸗

bänger des Siatus qu9 war. Man muß sie jetzt hören, wie sie dem Ministerium nachsetzt, es mit Fragen bestürmt, ihm seine Unthätigkeit, fast seine Schwäche vorwirft. Wie! Bie Minister

sind seit vierzehn Tagen am Ruder, und sie haben noch keine jener

großen Handlungen vollbracht, welche einen Staat umgestalten? Sie

haben noch nicht in aller Ausdehnung, in den kleinsten Einzelnheiten

ihre Neinung über die schwierigsten Fragen an den Tag gelegt? Hat

man je eine solche Sorglosigkeit, eine solche Fahrlässigkeit, eine sosche

Unthätigkeit gesehen? Vierzehn Tage, und es giebt noch Mißbräuche!

Vierzehn Tage, und es giebt noch Elend! Vierzehn Tage, und Bel⸗

gien ist noch nicht umgestaltet! Es ist unbegreiflich, unerhört, höchst

wunderbar! Woran denken denn diese müßigen Minister? Wozu ist

denn jene liberale Meinung zu gebrauchen, die nicht einmal binnen

vierzehn Tagen die Verwickelungen lösen kann, welche ihre Gegner

seit vierzehn Jahren sich haben aufhäufen lassen?““ ;

In der Fortsetzung der Berichte über die belgische Gewerbe— Ausstellung ist die Independance bei den Linnengärnen angelangt, deren Fabrication der Berichterstatter in Belgien als einer großen Ausdehnung fähig und, da die Mechanik nur wenige Nummern dieser Garne liefern kann, als eine Zuflucht für Tausende von Spinne— rinnen, welche jetzt arbeitslos sind, betrachtet. Um letzteres Ziel aber zu erreichen, wäre es nöthig, daß man diese Industrie absonderte, sie als einen Hauptzweig und nicht als einen Nebenzweig betriebe, um dadurch eine größere Vollkommenheit in der Erzeugung des Handgespinnstes zu erzielen. Der Berichterstatter bemerkt, daß die Linnengarn-Fabrication große Fortschritte gemacht und sich auch sehr ausgedehnt habe. Die Ausstellung von 1835 war nur von einem einzigen Fabrikanten, die diesjährige ist von sechs beschickt wor⸗ den. Es wäre zu wünschen, meint der Berichterstatter, daß die Fabrikanten die Käufer aufsuchten, anstatt sie abzuwarten. „Die Fabrication des Näh- und Strickgarnes“, heißt es in dem Bericht weiter, „hat be— deutende Fortscheitte gemacht. Vor nicht langen Jahren bezog Bel— gien seine Nähgarne aus Lille; jetzt haben die Belgier nicht blos die fremden Garne vom Markte verdrängt, sondern sie führten bereits im Jahre 1841 für 7 800,000 Fr., fast so viel wie Frankreich, aus. Durch neue Vervollkommnungen hatte die Ausfuhr im vorigen Jahre über 1,200,009 Fr. erreicht, und es ist zu hoffen, daß diese Blüthe sich trotz der Zoll-Erhöhung des Zoll-Vereins, des Hauptmarktes für diesen belgischen Gewerbszweig, erhalten werde. Ein belgi⸗ scher Fabrikant, Herr Cumont-Leclereq aus Alost, hat die Fabri⸗ cation des Nähgarns von einer ganz anderen Seite aufgefaßt. Er will seinen Kollegen in Belgien keine Konkurrenz machen, son⸗ dern dem Auslande, und zwar England im Auslande selbst, nämlich in Deutschland, in Holland, in Spanien, in Italien. Er hat nach⸗

geforscht, welche Art Garne England dort anbrachte, und seine Fabri⸗ ation danach

modifizirt; er hat das Haspeln, das Numeriren, das Falten, das Packen, die Farben den Engländern nachgeahmt, und bald werden die unter englischer Empfehlung ins Ausland gehenden Er— zeugnisse sich als belgische vorstellen und verkauft werden können. Wir schließen unsere Musterung der Garn-Industrie“, sagt der Be⸗ richt, indem wir alle unsere Fabrikanten auffordern, mehr Sorgfalt auf das Verpacken zu legen, ihre Garne in schöneres Papier zu wickeln, dessen passende Farbe die Weiße oder die sonstige Färbung der Garne besser hervorhebe. Die Engländer legen viel Gewicht, der Erfolg hat gezeigt, mit wie viel Grund, auf eine sorgfältige Berücksichtigung dieser Einzelheiten.“

8 chweiz.

Kanton Bern. (Eidg. Zeit.) Die dreißigste Sitzung der Tagsatzung, vom 24. August, zeichnete sich durch einige bittere, die Leidenschaftlichkeit beider Parteien bezeichnende Intermezzos aus.

Der Gesandte von Wallis (von Courten) eröffnet zuerst die Sitzung mit der Bemerkung, daß, da sich Bern so viel mit Wallis zu schaffen mache und jeden Anlaß, jede Lächerlichkeit, wie gestern die Prügelei zwischen wal- liser und berner Bauern, ergreife, um Wallis eins anhängen zu können, so wolle nun Wallis, da man sich nicht schäme, solche Kleinigkeiten vor die Tagsatzung zu bringen, einen viel ernsteren Gegenstand derselben vorlegen, den er sonst nur dem Bundes-Präsidenten mitgetheilt haben würde. Der Gesandte hält nun ein zerrissenes Convert in die Höhe, auf welchem das Postamt Peterlingen bescheinigt hat, daß dasselbe in diesem zerrissenen Zu stande dort angekommen sei, und fügt mit starker Stimme bei: „So wird in der Bundesstadt das Postgeheimniß geachtet: Ich hatte dem Großen Rathe meines Standes eine Depesche gesandt, und ... Ihr seht das Ue⸗ brige“ indem er das zerrissene Papier wieder empor hält. Präsident Ye eh ef findet durchaus nichts Lächerliches daran, wenn zwei ruhige berner Bürger, die friedlich ihren Geschäften nachgehen, von walliser Mili⸗ tair mißhandelt und ausgeplündert werden; nur der Gesandte von Wallis könne eine solche That als eine Lächerlickkeit bezeichnen. Was die Be⸗ schwerde über angebliche Verletzung des Postgeheimnisses betreffe, so solle darüber eine strenge Untersuchung stattfinden, und er hoffe, daß der Gesandte von Wallis auch zu seiner Beschuldigung stehen werde.,

Die Umfrage über das Kloster Nheinau wurde hierauf fortgesetzt und noch ziemlich schnell beendigt, da die Gesandischaften, müde dieses Gegen—= standes, sich der Kürze beflisen. Nur Zürich beleuchtete noch in einem langen Vortrage die Schutzleden für das Kloster Rheinau, worauf noch Schwyz, Freiburg, Luzern, Appenzell A. Rh. und St. Gallen replizirten. In die Abstimmung kam zuerst der Antrag Zürichs, in die Beschwerde gar nicht einzutreten, wobei über jeden einzelnen Beschwerdepunkt, Nevizenauf⸗ nahme, Administration und erceptionelle Besteuerung, besonders abgestimmt wurde, für welche sich aber nur 73 Stände fanden; so fanden sich auch für Luzern“s Antrag, den Stand Zürich einzuladen, diesen Beschwerden, ge⸗ mäß Art. 12 des Bundesvertrages, Nechnung zu tragen, nur 73 Stände, und für Neuenburg's etwas modisizirte Einladung an Zürich, seine diesfälligen Verfügungen mit Art. 12 in Einklang zu bringen, 8 Stände, St. Gallen, Graubündten, Solothum, Baselstadt, Waadt und Genf ergrif⸗

en das Neferendum. ö ö Eine 3 wohl eine gute Stunde dauernde Diskussion oder vielmehr

Gezänke veranlaßt ganz unerwartet eine verlesene Adresse der längendorfer Ga e . . . machte nämlich bei der Adresse des eidgenössischen Schüßten-Vereins in Glarus die Bemerkung, daß Adressen solcher bewaff⸗ neter Vereine, der gefährlichen Konsequenz wegen, gar nicht angenommen werden sollten, und rügte zugleich die in dieser Petition herrschende inlon= venable Sprache gegen den Bund von 1815. Zürich wollte hingegen nichts von Verkümmerung des Petitionsrechtes wissen, kommen

die Petitionen, woher sie wollen. St. Gallen eben so. Genf spras die gieiche Ansicht aus und machte noch auf den Unterschied zwi schen solchen Gesellschasten, welche blos zu ihrem Vergnügen die Waffe führen, und zwischen Miliz Bataillonen unter den Waffen aufmerksam, so wie man ja seit einigen Tagen auch Petitionen, in wilchen sogar Regierungen des Diebstahls bezichtigt werden, behandle. Luzern haͤtte gegen die Adresse nichts einzumenden, wenn solche blos wie die' frühere ad acta gesegt würde, aber es müsse sich doch einige Bemerlun ·

gen über ihren Inhalt erlauben. Sie trage den Stempel an sich, daß sie feiner schweizerischen Feder entflossen sei, was es näher nachweist, und nach⸗ dem im Namen des Bundes Auflösung des Sonderbundes und Austrei= bung der Jesuiten verlangt weide, so spreche man im gleichen Athemzuge von Umstur; eben dieses Bundes, und freue sich über die nieder * Siebner-Kommission, welche demnach ihrem Plane günstig zu sein scheine. Zürich wollte nun eine Ordnungs-Motion machen, als ihm der Prä si⸗ dent plötzlich diese Mühe abnahm und Luzern eine Zurechtweisung ertheilte, da es sich hier nicht um das Materielle der Adresse handle, Männer zu ver⸗ dächtigen und Verbindungen derselben mit der Kommission finden zu wollen. Nun ging eist das Feuer los. Aargau und besonders Solothurn wollten solche Insinugtionen weder auf der längendorfer Gesellschaft, noch aus der Kommission sitzen lassen, welche letztere übrigens nicht unbeschränkt, sondern nach Instructionen handeln müsse, und suchen nun aus dem noch einmal verlesenen Inhalt der Adresse nachzuweisen, daß Luzern falsch inter⸗= pretirt und argumentirt habe. Luzern ergriff dann wiederholt das Wort, sich auf das Neglement berufend; es wolkte sich das Recht nicht nehmen lassen, die Ansicht seines Standes über die Adresse auszusprechen, und sich daher auch keine Lection und Zurechtweisung von Selten des Präsidiums gefallen lassen, was natürtich den Präsidenten wieder aufbringt, da er sich die Zurechtweisung ebenfalls nicht zurückgeben lassen will,« Luzern Ver- dächtigungen und Beleidigungen der Kommussion wiederholt vorwarf und endlich in zweimalige Abstimmiung, da die erste nicht begriffen wurde, brachte, ob er zu dieser Zurechtweisung gegen Luzern befugt war oder nicht, oder vielmehr ob Luzern wirklich befugt war, in das Materielle der Adresse ein⸗ zutreten, was mit 113 Stimmen verneint wurde. Uri wollte gegen die zweite Abstimmung protestiren aber der Präsident ließ ihn gar nicht zu Worte kommen bis nach der Abstimmung, wo es denn freilich zu spät war, worüber sich auch Uri bitter beschwerke. Zürich gab sich noch die Mühe, einiges Licht in die wieder aufs neue sich entspinnen wollende Kon- fusion, in dieses Hin- und Herschießen zu werfen und Luzern des Näheren über das Reglement zu belehren, und Bern beruft sich auf das verfassungs⸗ mäßig garantirte Associations- und Petitionsrecht, daß Jedermann in der Eidgenossenschaft zustehe.

Bei schon vorgerückter Zeit wurde noch der 5. 46, Tessins Antrag zur Aufhebung der Militair-Capitulationen mit dem Auslande, oder viel⸗ mehr Einladung an die betreffenden Stände, nach Ablauf der von ihnen abgeschlossenen Militair-Capitulationen dieselben nicht mehr erneuern zu wolleß, behandelt. Der Antrag wurde von Waadt (Eytel) lebhaft unter= stüzt, das Nachtheilige des „Söldnerdienstes, wo die Schweizer sich zur Unterdrückung der Freiheit verdingen“, auseinandergesetzt, während von an— derer Seite denn auch die Vortheile, die berühmten NMilitairs, welche dieser Dienst, der immerhin den Schweizern zur Ehre gereicht habe und noch ge⸗ reiche, herangebildet habe, die ruhmvollen Thaten dieser Schweizer im aus- ländischen Dienste z. hervorgehoben wurden, und Uri meinte, daß es den Schweizern gewiß nur zum Nuhm und zur Ehre gereichen könne, Nevolu⸗ tionen unterdrücken zu helfen. Manche Gesandtschaften theilen zwar voll⸗ kommen die Ansichten von Tessin und Waadt, aber halten die Tagsatzung für nicht kompetent dazu, indem sie auf Art. 8 des Bundesvertrages hin⸗ weisen, welcher die Militair-Capitulationen unzweideutig ins Gebiet der Kantonal-Souverainetät übertrage und der Tagsatzung nur das Recht vor- behalte, sich dieselben zur Einsicht vorlegen zu lassen. Sie halten daher auch bloße Einladungen, Wünsche 2c. auszusprechen für überflüssig und der Stellung einer obersten Bundesbehörde nicht einmal für angemessen. Bei der Abstimmung erklärten sich Uri, Unterwalden, Zug, Solothurn, St. Gal⸗ len, Wallis, Neuenburg, Graubündten, Appenzell J. Rh., Baselstadt, Frei⸗ burg, Schwoz, Luzern und Bern dahin, in den Antrag nicht einzukre⸗ ten. Zum Antrage von Tessin stimmten Aargau, Tessin, Baselland, Gla⸗ rus, Genf und Waadt ad reserendum. * einer Einladung stimmten Aargau, Thurgau, Tessin und Bascllanv.

Griechenland.

Athen, 15. Aug. (A. Z.) Die Eröffnung der vierten Kammersitzung, der ersten der zweiten dreijährigen Periode, hat (wie bereits gemeldet) am vorigen Montage stattgefunden. Wer dle ruhige Entwickelung dieses Landes, die Begründung und Würde des Throns,

den Frieden der Levante wünscht, mußte er nicht erfreut sein über die Einigung zwischen König, Negierung und Volk, wie wir sie heute sahen? Dies erfreuliche Resultat, kene Phrase, sondern eine That sache, und mit dem ganzen Gewicht einer solchen auftretend, ist inso⸗ fern nicht ohne Mitwirken der Opposition gewonnen worden, als diese durch die Verwerflichkeit ihrer Mittel den gesunden Sinn des Volkes

empört und ihm keinen Zweifel darüber gelassen hatte, daß sie es

eigentlich auf den Sturz des Thrones und auf die Knechtung des

Landes unter englischen Machtsprüch abgesehen habe. Aber je fester

die Einigung zwischen Thron und Land, desto drängender auch der

Angriff, von außen. Und Lord Palmerston hat Recht, denn wenn er

das Ministerium, das eine solche Einheit im Lande herbeizuführen im

Stande war, nicht bald zu werfen und durch seine Geschöpfe zu er⸗

setzen vermag, so ist keine Hoffnung für ihn, aus Griechenland ein

Portugal, zu machen. Das Mittel der systematischen Verleumdung

des Königs, der Verwaltung und des Landes ist abgenutzt. Die

Wahl⸗Intriguen, die Verschwörungen, die Aneiferungen zum Angriff haben

auch nichts genutzt. Die Einfälle vom türkischen Gebiet aus durch einen

Grivas, Kondojannis u. s. w. versprechen keinen größeren Erfolg. Es bleibt aber das Eintreiben der unter englischer Leitung vor länger als zehn Jahren verschwendeten Anleihe, und es bleibt die Mussurische Ge—⸗

schichte, in der Lord Palmerston mit gerechter Zuversicht erwarten

darf, gut bedient zu werden. Diese beiden Mittel versprechen Erfolg, denn daß Griechenland nicht alle Tage einen Eynard findet, ist klar, und was die Mussurische Geschichte betrifft, so braucht die Pforte

nur auf jeden versöhnlichen Schritt Griechenlands mit einem neuen Begehren zu antworten; sie wird zuletzt auf eins kommen, das Grie— chenland nicht mehr erfüllen kann, dann ist die Zeit da, um, dem Recht und der Wahrheit zum Hohne, die Mäßigung der Pforte zu den Sternen zu heben, Griechenland der Hartnäckigkeit anzuklagen, Gewaltmaßregeln zu brauchen, und wenn König und Volk Kolettis nicht fallen lassen (denn das ist des Pudels Kern) im würdigen Bund mit Grivas, Kondojannis, Kalergis und dem zahlreichen in den tür⸗ lischen Gränzländern und auf den jonischen Inseln gepflanzten Ge⸗ sindel über Griechenland herzufallen und den Versuch zu machen, die auffeimende Civilisation dieses christlichen Landes zu ersticken, dessen wiedererbaute Städte und Dörfer zusarnmenzubrennen und die Ha⸗

rems der Türken mit den dort sehr begehrten griechischen Frauen und

Mädchen zu bevölkern. Beide Mittel stehen in schönster Blüthe. Lord

Palmerston verwirft von vornherein jede Maßregel, durch die Grie⸗

chenland sich zahlungsfähig zu machen bestrebt ist, und verlangt Geld.

Ju Koustantinopel scheint die weise und versöhnliche österreichische Ver⸗ mittelung, die in Griechenland siegte, gescheitert.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

ulm, 2,7. Aug. (Schwäb. Merk.) Eingegangenen nch. richten zufolge, hat sich die Königlich bayerische i n 3

gefehen, dem hiesigen, jetzt zwischen Regensburg und Pa ge . den , . nachdem es die von unserer Regierung

reich aufgelauften Früchte vollends heraufgeschasfft hat. eien r

der bayerischen Regierung die Erlaubniß zu fernere

Fahrten, namentlich mit Personen, so lange j , nach- gesucht und erhalten habe. Es steht nun wo mn hoffen, daß ne