Gleicher Sinn gleicher leiche Thätigkeit werden auch diese 1 u üb inden w ö ;
chloß Pillnitz, den 2. Septem
Friedrich Augu st.“ rovisorische Gesez vom der 8. betreffend,
de am 15. August Prinzen Wilhelm hre am Nerven⸗
im Baden. Das 8 Getraide außerhalb
he bei Osten chlaucht des berg im 65sten Ja tiefe Trauer versetzt.
und bei Nhein. Das am sblatt enthält eine Verord- Mai in Bezug auf den Ver⸗ aufgehoben wird.
(O. P. A. 3.)
Großherzogth 3. Mai, den
ist wieder au oben worden.
bade zu Blankenbeig Ableben Sr. Dur Wertheim ⸗ Freuden fürstliche Haus in
unerwartet e zu Lövenstein Fieber hat das
erzogthum Hessen Regierung Verordnung vom 7. Mehl und Kartoffeln
3. September erschienene nung, wodurch die
fehr mit Getraide,
Großherzogth 29. August beg einem festlichen
um Oldenburg. : Sldenburg das Volks- und Aerndtefest mit ützen, Sänger, Turner, Innungen d unter Vorantritt zweier Musik⸗ ch in ziemlich guter Ordnung zum Fest⸗ von der Stadt, nachdem vorher Aerndtewagen mit geputzten Landleuten und von n denselben eingetreten war. chmackvoll angeordnet, die zahlreichen Er⸗ ibuden im großen Halbkreise, in der Mitte Spielplätze, Rennbahn ꝛc. leren und unteren Schicht der Gesellschaft an⸗ bunten Gewimmel und ließen das Fest, das in gemachtes war, schon ganz naturwüchsig erschei⸗ August, dem eigentlichen Haupttage, zogen die welche durch drei Gastcompagnieen aus Bremen, Delmen- verstärkt waren, schon Morgens aus. daß auch Ring⸗ Ein kurz dauernder Re⸗ Die Menge war vielleicht nicht ganz so Das Fest wurde auch vom Großherzoge mit einem kurzen Das Ringreiten, die Preis- Austheilungen, der Ge⸗ sang des Sängerbundes und die Tanzplätze im Freien und im Zelt fesselten am längsten die Aufmertsamkeit.
Frankreich.
Man hält es für gewiß, daß, sobald Herr Guizot nach Paris zurückgekehrt sein wird, Herr Bignon als Han⸗ delsminister an Herrn Cunin⸗Gridaine's Stelle treten und Herr Saglio zum Unter⸗Staatssecretair dieses Departements ernannt werden, Herr Paganel aber, der jetzt diesen Posten inne hat, blos Direktor der Ackerbau⸗ und Gestüt⸗Abtheilung bleiben würde. immer noch von Unterhandlungen mit Marschall Bugeaud, um ihn zur Annahme des Kriegs-Ministeriums, an Stelle des General Trezel, zu bewegen. Herr Guizot würde dann Präsident des Ministerraths werden und Marschall Soult sich ganz ins Privatleben zurückziehen.
Im Kabinet soll Uneinigkeit über die in Italien einzuschlagende Politsk herrschen; Herr Guizot, sagt man, wolle nach Casimir Pe⸗ rier's Beispiel interveniren, während Duchatel und die übrigen Mit⸗ ieder des Kabinets dagegen seien. eit das französische Ministerium noch nicht begriffen zu haben scheine, was die Umstände von ihm sorderten. Journal des Débats, habe seither nichts gethan, als die Ita— liener zur Geduld aufgefordert. Es werde diese Haltung um so un— begreiflicher, wenn man sie mit den stolzen Worten der beiden diri⸗ irenden Mitglieder des dermaligen Kabinets vom Jahre 1839 zu⸗ mmenhalte. Die Presse führt dann eine Reihe von Aeußerungen des Grafen Duchatel an, welche das Einschreiten Frankreichs zur Pflicht machten, wenn die Unabhängigkeit der italienischen Staaten bedroht würde.
Aus einer Berichtigung des General-Post-Direktors im Con- stitutionnel geht hervor, daß die Regierung seit vielen Jahren urch und die Post zwei englische Journale, nämlich den Punch und die Weekly Dispatch, zurückhalten läßt. Auch scheint man als Grundsaß angenommen zu haben, auch die bel⸗ gischen Blätter nicht zu vertheilen, welche Nachdruck französischer Werke in ihren Feuilletons liefern. t
Nach einem Bericht des Reisenden Castelnau hat derselbe die Ge= wißheit erhalten, daß der Amazonenstrom für große Dampfschiffe bis 1000 Stunden weit vor seiner Mündung, nämlich bis Pongo de Manseriche, sein Haupt⸗Nebenfluß, der Ucayali, bis zu der Vereini⸗ gung mit dem Rio Tambo oder Apurimac, bis etwa 1200 Stunden von der Stadt Para, schiffbar ist, und daß dessen Verbindung mit⸗ telst der Pachytea bis 10 — 12 Tagereisen von Lima weitergeführt
Auszuge der Sch t fliegenden Fah Der Zug bewegte sich in Stunde nördlich noch ein bekränzter vier riesigen Pfe Festplatß war sehr ges frischungs⸗- und Schar Tribüne, Turngeräth, vorzugsweise der mitt gehörig, wogten eigentlich doch
rden gezogen, i
Viele Tausende,
horst und Westerstede Nachmittags zug wie reiter und Armbrustschützen mit auszogen. mpfte den Staub.
am vorhergehenden Tage, nur
esiche beehrt.
Paris, 1. Sept.
Auch spricht man
Die Presse meint, daß zur
Sein einziges Organ, das
durch die Zoll ⸗Verwaltun
/
1756
werben kaun. In jeder Beziehung, sagt dieser Reisende, könne man den 2 r , Welt betrachten.
Per Constitutionnel spricht sich dafür aus, daß das Gesetz in Bezug auf die Verhaftbarkeit der Pairs eine gesetzliche Interpretation erhalten möge, damit keine Ungewißheit in dem esetze bleibe, welche vorkommenden Falles mißbraucht werden könne.
General Changarnier soll, wie es heißt, dem Herzog von Aumale in seiner Eigenschaft als General⸗Gouverneur in Algier, mit dem Titel eines Major⸗general beigegeben werden; General Bedeau würde zu Konstantine, General Lamoriciere zu Oran kommandiren. Für die Civil⸗Angelegenheiten würde künftighin nur eine Direction bestehen, e Herr Vaisse, Präfekt der östlichen Pyrenäen ⸗Departements, bestimmit sei.
Man sagt, die beabsichtigte partielle Modification des Kabinets werde in den nächsten Tagen bewerkstelligt und die Conseil⸗Präsident⸗ schaft an Herrn Guizot übertragen werden.
Es ist das Gerücht verbreitet, der Königliche Schatz werde im nächsten Monat für 50 Millionen Francs neue 4Iprozentige Bens emittiren. z
In Bayonne ist ein neues Journal unter dem Titel 1I'Inter⸗ national erschienen.
Es werden in Frankreich jetzt jahrlich ungefähr 109 Millionen Austern gefangen, und zwar zwischen Dieppe und Granville 2 Millio—⸗ nen, zwischen Granville und der Bucht von Cancale 69 Millionen, bei St. Brieue Paimpol und Treguier 6 Millionen, auf der Rhede von Brest 2 Millionen, in der Bucht von Quiberen, Bourg neuf und dem Becken von Accachou 30 Millionen. Von dem Gesammt-Ertrag von 100 Millionen werden mehr als 60 in Paris verbraucht.
An der Börse waren heute die Notirungen der französischen Renten fortwährend angeboten; der Umsatz war nicht ohne Lebhaf— tigkeit. Die Eisenbahn-Actien hielten sich gut, da die Contremine 6. 9 decken hatte. Das römische Anlehen ist um 1 pCt. gefallen, auf 96.
X Paris, 1. Sept. Ueber einige Punkte, die in der Proze⸗ dur gegen den Herzog von Praslin bisher noch in Dunkel gehüllt waren, wird nun durch die Veröffentlichung der offiziellen Aktenstücke Licht verbreitet. So geht aus dem schon am 20. August vom Dr. Andral an den Kanzler erstatteten Bericht über den Zustand, in wel⸗ chem er den Herzog an dem genannten Tage gefunden, hervor, daß dieser Arzt nebst anderen Symptomen ohne Bedeutung zwei andere bemerkt hatte, die seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zogen, nämlich: der kaum bemerkbare Pulsschlag, der zugleich sehr unregelmäßig war; dann die äußerste Erkältung der Extremitäten, und desgleichen waren die Schläge des Herzens eben so leise und unregelmäßig als die des Pulses überhaupt. Der Arzt bemerkte ausdrücklich in seinem Berichte, daß die beiden letztgenannten Symptome Besorgnisse für den Her— zog erregen mußten; daß man über die Ursachen dieses Zu— standes vorerst nur Zweifel ausdrücken könne; daß derselbe durch die moralische Erschütterung hervorgebracht sein, aber auch möglicherweise genommenem Gift zugeschrieben werden könne; erst der weitere Verlauf der Erscheinungen könne darüber Gewißheit verschaffen. Doch hielt der Arzt es sofort für nöthig, daß man in Zukunft alle ausgeleerten Stoffe aufbewahrte, um sie einer Analyse zu unterwerfen. Dieser Bericht war am 20sten um 3 Uhr Nachmit⸗ tags geschrieben worden. Am 20sten um 11 Uhr Nachts erklärte derselbe Arzt in einem zweiten Berichte die Möglichkeit des Trans⸗ ports des Herzogs nach dem Luxembourg. Der dritte Bericht des Herrn Andral ist vom 22sten August und beschreibt den Zustand des Herzogs, wie er Mittags 1 Uhr war. Die bemerkten Symptome zeigten Verschlimmerung des Zustandes gegen den vorigen Tag, hef⸗ tige Entzündung des Barmkanals, die Junge, der Gaumen und der Schlund stark geröthet, heftiger Durst, Schmerz beim Schlingen, der Leib aufgetrieben und schmerzhaft, Absonderungen unterdrückt, kein Erbrechen, sehr starke Fieberbewegung. Einer Vergistung thut der Bericht nicht ausdrücklich Erwähnung, sagt aber, daß Hr. Andral auf den Wunsch des Kanzlers künftig die Behandlung des Herzogs gemeinschaftlich mit Dr. Louis übernehmen werde, der ihn vom 19ten an behandelte, und mit Dr. Rouget, dessen Behandlung von dem Augenblicke des Eintritts ins Gefängniß des Loürembourg an begann. Der vierte Bericht vom 25sten giebt den Zustand des Kranken am 23sten Mor⸗ gens 9 Uhr, wie ihn die drein Aerzte gefunden. Der Zustand hatte sich verschlimmert, aber die geistigen Fähigkeiten waren noch unver— letzt. Am 24. August . erhielten die Aerzte die Ueber zeugung, daß der Tod bevorstehe, doch war auch da noch der Geist unberührt, obgleich die Sehkraft schon unsicher wurde. Nach der Consultation kündete der Chemiker Chevallier den drei Aerzten an, daß er Arsenik in den entleerten Stoffen gefunden hatte. Als sie um 6 Uhr Abends wiederkamen, war der Herzog schon gestorben. Am 31. August nun schrieb Dr. Andral an, den Kanzler einen Brief, worin er sein Bedauern ausspricht, daß der Kanz⸗ ler in dem am 3Zoösten dem Pairshofe erstatteten Berichte vergessen
zu haben scheine, baß er (Andrah schon in seinem Berichte vom 20 sten um 3 Uhr Nachmittags die Möglichkeit, der Herzog könnte Gift ge⸗ nommen haben, ausgesprochen und darauf hingedeuket habe, daß der⸗ selbe in diesem Sinne beobachtet werden sollte. Welche Art von Gift es sei, habe sich durch die damaligen Symptome noch nicht bestimmen Nach den später herausgestellten Thatsachen aber sei kein Zweifel, daß das Gift am 18. Aungust genommen worden sei, auch glaubt Herr Andral, daß alle nachher eingetretenen wechselnden Zu⸗ fälle einzig die Felge des am 18ten genommenen Giftes waren, ohne daß man anzunehmen brauche, zweite Dosis Gift genommen worden. des Giftes
Doch geben Die Frau, gegen verübt wurde, Konsul von Dänemark zu Pon⸗ Dort hatte sie den Für⸗ er in sehr mißlicher Lage, we⸗ aterlande entflohen, dahin nach Frankreich ging und
mühl an seiner Geliebten versuchte, worauf er entfloh. sie auch heute noch den Namen selbst nicht an. welche der Mordversuch, der aber nicht völlig gelang, war früher aun einen jetzt verstorbenen dichery in Ostindien verheirathet gewesen. sten von Eckmühl kennen gelernt, als gen übermäßiger Schulden, aus seinem V kam. Er schuͤldete dieser Frau, die mit ihm seine Schulden tilgte, große Verpflichtungen, wollte sie h konnte aber nicht, da er für einen Verschwender erklärt und unter Aufsicht eines Vormundes gestellt war, welcher gleich gen diese Heirath sich erklärte. wieder unabhängig zu machen, blieben ohne Erfolg. . ihn nun zu dem Mordversuch gegen seine Geliebte führte, ist noch nicht bekannt.
es sei nachher noch eine Es sei sehr gewöhnlich, ersten Erbrechungen stille stehen, ja selbst abnehmen und erst darauf durch die fortgesetzte Wirkung des im Organismus vorhandenen Zerstörungsmittels mit Hr. Rouget erklärt in einem Be⸗ sten, daß für ihn die Vergiftung durch Arsenik am Sonn—⸗ abend, den 21sten Abends, nach den eingetretenen Symptomen zur Gewißheit wurde. Von br. Louis liegt kein besonderer Bericht vor. Das Gesammt-Nesultat aller dieser Angaben ist, daß erst am 20sten Nachmittags der erste Gedanke der Aerzte aa eine geschehene Ver giftung aufkam.
Nun kommt aber der Punkt außuklären, wie es daß der Herzog unbemerkt sich vergiften konnte. Verhör des Herrn Allard, Chef der Sicherheit selbe vor dem Kanzler zu bestehen hatte, Aufschluß. Derselbe begann die persönliche Ueberwachung, in gerichtlichem Sinne, erst am Don⸗ nerstag um 1 Uhr früh auf Befehl des Doch hatte Herr Allard den
Wirk der Mutter ge⸗ Wirkungen Auch gerichtliche Sch
Welcher Anlaß
neuer Kraft hervortreten konnte.
Großbritanien und Irland.
Die Gazette meldet die Erhebung Lord ld und Grafen Strafford, des Titel als ältester Sohn des Grafen des irländischen
London, 31. Aug. Strafford's zum Viscount Enfie Vis count Acheson Gosford) zum Baron Pairs, Lord Cremorne, Phillips zum Baron Mi to hlen für die Orkney⸗ und Shetlan
noch rückständigen, sind jetzt beendet und auf zwei Liberale, die Her⸗ ren Anderson und Dundas, gefallen.
In einer am 28sten d. M. gehaltenen Versammlung der Gläu— biger von Lesley Alexander u. Comp. wurde zur Anzeige gebrach, daß die Passiva derselben nicht 100,000 Pfd. St., sondern 573,060) Pfd. St. betragen, und daß man sich auf eine d stens 10 pCt. Rechnung machen könne.
Es heißt, daß die Comité der spanischen Fonds⸗Inhaber ihren Bevollmächtigten in Madrid, Herrn Henderson, abberufen habe und daß Veranstaltungen getroffen seien, um im nächsten Monate einen General-Kongreß englischer, französischer, holländischer, belgischer und deutscher Fonds-Gläubiger Spaniens in Madrid abzuhalten.
Die „irländische Eonfederation“, wie sich der Verein des „jun gen Irlands“ nennt, hat jetzt wieder seine Versammlungen in Dublin begonnen, während das „alte Irland“ unter der Leitung von O'Con⸗ nells Söhnen nach wie vor in der „Versöhnungshalle“ haust. einer der letzten Versammlungen der Confederation sprach sich Herr Smith O'Brien entschiedener als je für die Repeal aus, deren Noth— wendigkeit sich, wie er meinte, über kurz oder lang der englischen Regierung so unabweislich aufdringen werde, daß man nur zwischen Repeal und Trennung werde zu wählen haben. .
Herr Morris ist an die Stelle des abgetretenen Herrn Robinson zum Direktor der Bank von England gewählt worden; er hatte kei⸗ nen Konkurrenten gefunden.
Ein Theil der Tratten von Prime, Ward und Comp. ist, wie es heißt, von den Herren Overend, Gurney und Comp. angenommen worden, über den Rest schwebt noch die Entscheidung. ;
Cer führt den Acheson von Clancairney, zum Baron Dartrey und des Sir R. B. lford von Picton Castle.
d⸗Inseln, die letzten
möglich wurde, Darüber giebt das spolizei, welches der⸗
Staats⸗Prokurators nach Herzog schon vorher uftrag gegeben. am Mittwoch den 18ten llein in seinem Gegen 9 Uhr Morgens schon Allard und seinen Agenten Zimmer des Herzogs; icke vernichten und sich vielleicht umbrin⸗ gefolgt von Von diesem
dessen Abgang. beobachtet, da der Polizeipräfekt ihm dazu A Beobachtung hatte um 1075 Uhr Vormittags Bis dahin war der Zimmer geblieben, ab und zu gehend. hatte der Kammerd mehrmals gesagt: „Aber ge er wird die Ueberführungssti Dies wurde der Justiz hinterbracht, welche daun, in das Gemach des Herzogs sich begab. loren ihn einige Polizei-Agenten nicht mehr aus von 10 Minuten ungefähr, da die den genten während die⸗ Dies war etwa um 13 Uhr. obgleich von den Polizei- ab- und zugehen können, bis um 1 kurator demselben auf Herrn Al⸗ bewachen habe. Abwesenheit der Laufe des 18. August mehr als zehn⸗ angen und hatte den Polizei⸗Agenten aber, wie er sagt, indem um den Herzog nicht aus dem Gesichte Vergiftung vor
' ividende von höch— schon begonnen. Herzog ganz a iener Charpentier Herrn hen Sie doch in das
Herrn Allard, Augenblick an ver dem Gesichte, mit Ausnahme von Herzog verhörenden richterlichen Beamten die A ser Zeit hatten abtreten lassen. diesem Augenblicke an hatte der Herzog, Agenten überwacht, fortwährend Uhr Morgens, wo der Staats-Pro lard's Verlangen eröffnete, daß dieser ihn zu dann wurde die Aufsicht strenger in Anbetracht der Der Herzog war im mal in Bedürfnissen beiseit geg gebeten, ihn allein zu lassen. er die Thüre immer halb offen ließ, Nach Herrn Allard's Meinung ist die wo die Justiz in das Zimmer des Herzogs kte in jenem Augenblicke sogleich den Gesichtsfarbe und machte sogar den
Am 27sten sagte der Kammer- ls er am 18ten Morgens 8 Uhr s Herzogs selbst
Dieser willigte ein,
zu verlieren. dem Augenblicke ersolgt, Herr Allard bemer trüben Blick und die entstellte Polizeipräfekten darauf aufmerksam. entier Herrn Allard: a z leuten unter den Fenstern de s der Herzog selbst sei der Mörder habe der Herzog sehr als er die Fenster⸗ In dem Au⸗ dung seiner Frau zu ent⸗ Ehgrpentier: „Hat sie
Aus dem Hochlande von Es ist merkwürdig, daß auf dieser kleinen Insel, deren dichtgedrängte Bevölkerung und anhaltender Gewerbfleiß jeden Zoll des Bodens in den reichen Grafschaften Englands nutzbar gemacht haben, noch so ausgedehnte Gebirgsstrecken und Moorländer im Besitz der celtischen Race der schottischen Hochlande übrig sind, und das Rothwild in seiner ursprünglichen Freiheit noch lebt, das Haselhuhn und der Auerhahn ihre Waldbrut noch zeitigen und die zerstreuten Heerden grober Schaafe der einzige Agrikultur⸗Reichthum des Päch⸗ ers sin Doch auch hier fangen bereits die Arbeiten englischer Kapitalien und englischer Intelligenz an, allmälig große und sichere Veränderungen zu bemerken. trocken gelegt und mit Nadelholz⸗-Wäldern angepflanzt worden, man hat Straßen gebaut, wo vor dreißig Jahren kaum ein Weg eexistirte, und die Bevölkerung wird immer gewerbfleißiger und häuslicher. Indeß bietet Schottland noch manchen dunkeln und wildromantischen Zufluchtsort für alle diejenigen, welche dem Pomp, den Sorgen und Geschäften des englischen Lebens auf einige Zeit entfliehen, und namentlich in diesem Jahr sind die Hochlande angefüllt von einem Schwarm von Gästen, von der Königin an, die ihre Wohnung an den abgesonderten Ufern des Loch Kaggan aufgeschlagen hat, bis zu der sich aller gewohnten Mühen und Sorgen des Lebens entschlägt, um sie bei den Hirschen und Hühnern der schottischen Berge zu lassen.
Als das Königliche Geschwader den westlichen Küsten Schottlands sich näherte, kannte der Enthusiasmus des Volkes keine Grenzen. Die masseuhafte Bevölkerung von Glasgow eilte den prächtigen Clyde herab, um die Herrscherin zu begrüßen, als sie die alten Thürme von Dumbarton bestieg und die Kyles am Bute passirte. landete die Königliche Gesellschaft und wurde von dem jungen Mac Cullum More (um den Herzog von Argyle seinen Hochlands-Titel zu geben) in dem Schlosse der Campbells empfangen, daß unser alter
Inverneßshire,
diener Charp mit den anderen Dienst ach und sehr laut äußerte, und bei ihm sollte man nachsuchen, hört, um so mehr, was er in der Regel nicht that.
seiner Frau, wahrscheinlich diese Worte ge laden geöffnet hatte, geublicke, wo der Herzog zuerst die Ermor decken schien, sagte er zu dem Kammerdiener gesprochen? Was glaubt ihr? Fragen wurden m Mordinstrument, d die ärztliche und geri Mehrere Blätter b und der Herzogin vor alt, habe sich gesterr Verzweiflung über den tsblatt fügt bei, der junge Pras Marschall Sebastiani, nige gnädige Worte ermut! h beim Weggehen von der Königlichen Audienz ziem—⸗ Verzweiflung vollbracht, als er Abends Im Hotel Sebastiani wußte Selbstmorde heute nichts, wie versichert wird, und Wahrheit der ganzen Angabe er—
In vielen Theilen sind die Moore
was habt ihr ñ Miene gestellt. Auch über das
it sehr unruhiger . ber d. dessen Heft und Scheide
as Bruchstück eines Dolches, und chtliche Untersuchung nun Gewißheit.
der älteste Sohn des Herzogs Gaston Louis Philippe, 17 Jahre Als Grund wird die
erichten heute, a Praslin, é Abend selbst ermordet. Verlust seiner Aeltern angegeben, lin sei gestern von seinem Groß— dem König vorgestellt und von
vater, dem higt worden, habe aber
demselben durch ei doch, obgleich er ruhig schien, den Akt der ing zurückgekehrt war.
dem bescheidenen Jagdfreund,
in seine Behausi man von diesem daher sind noch Zweifel an der Blätter, von dem in meinem vorgestri⸗— In Jeverary
Heute erst wagen es die . ‚e , zu sprechen, den der Fürst von Eck⸗
gen Schreiben berichteten Morde
woran unsere seltener zu werden. wöhnliches müss
intergrund ge⸗ ren ländlichen
chaft in der Ara= mal die Alus teslung ist „Othello,
e schwarmie⸗ 2. Mohren,
ümen in gar zu auffallendem kel diesem Werke neuerdings sein beskenform bewährt. — Hildebrand sch ein in jeder Beziehung ausgezeichnetes Ku ohr von Venedig, seine Lebensgeschichte er Desdemona, hingerissen von den Helde t ven Worten des Erzählers, wä — ert zuhört. Othello selbst i n nnn e, hen liel ü. äußerst durchda und fast ängstli ei wei Bilder ausggestellt: ö
ährend ihr Vate
. önheiten und ig. — Von en Empfang des Columbus ner und fi
nue n, dhl nenn w, gh
̃ so z der Aus fü ben ist ein besonderer Vorzug ö Künstlers. Besonders ausdrucksvoll ist auf dem der angsterfüllten Tochter, als der Vater sie in ihrer stillen Verehrung der 1 von . ee Al- n en vernichtenden la um führt. Neben diesen Bilder , n e englische Kavaliere, von Puritane
ünstlers belanntem Talente mit Klarheit und
tene Frische der l g. , . e Tc , ,
h. Jungfrau vor dem heimlich zu Ehren derselb ,,,,
iare überrascht
r kleines Heili 6 ausen' s „G tn, 6 mit des
Bestimmtheit ausgefühtt ist und sich sowohl durch eine schöne Gruppirung, als richtigen Ausdruck in den einzelnen Individuen je nach ihrer jeweili= gen Situation auszeichnet. — Lorenz Clasen hat unter historischer Form, wenn wir so sagen ollen, die unerschütterliche Liebe eines glücklichen Paa= res verherrlichen wollen. Er hat zu diesem Vorwurf Conrad II. und seine Gemahlin Gisela gewählt und den Moment dargestellt, wo vor der Krö⸗ nung des Kaisers ft feierlicher Versammlung die Bischöfe von Mainz und Köln ejne Trennung des Kaiserlichen Paares verlangen. Der Kaiser mit seiner Gemahlin auf, dem Throne sitzend, umfaßt mit der einen Hand die Hand seiner Gemählin, während die andese sich abwehrend erhebt gegen die ihm gemachte Zumuthung. Die Gruppirun ist schön und das Ganze voll Harmonie und Energie. — Kernig und meisterhaft sind ebenfalls Kie⸗ derich's Portraits „Philipp des Guten“, „Karl des Kühnen“ und Kaiser Maximilian. — Unter den religiösen Bildern heben wir besonders Mück ens Krönung der heiligen Jungfrau“ hervor. Die heilige Jungfrau ist auf Wollen znicend vor dem ö Heiland dargestellt; auf dem unteren Theile des Bildes befinden sich die Epangelisten, der König David, der hei- lige Augustin und der Papst Leo d. G. Dieser Theil mag der gelungenere seln, wohingegen der Ausdruck in den Hauptpersonen etwas Süßliches und Empfindelndes, was der Wirkung Eintrag thut, trägt, obschon das Bild als eines der besten Werke dieses fleißigen Künstlers zu bezeichnen sein möchte. Dem Bilde von Nicsssen, i g mit dem Haupte des Johannes ö fehlt es bei glänzender technischer Vehandlung an dem erforderlichen Leben. Vielversprechend und von unverkennbarem Talente zeigend ist die, Arbeit Mos lers, „Jehova verbannt die ersten Menschen aus dem Paradiese = fehen wir die „Holzdiebe“, die, min, 16 Meisterschast
malf, vielfaches Lob ärndtelen. Stein furt lieferte zwei mythologische
rinem a
ret. Br hde ige, saubere M führun dann; Rour's „Reiter auf der 8, n. letzter EKrosst Hoegge's „am Sarge der Mut-
Freund Dugald Dalgetty in der „Legende von Montrose“ unter weit weniger angenehmen Auspizien besuchte. Die Clansmänner der verschiede⸗ nen Familien hatten sich zahlreich eingefunden und bildeten einen Aufzug, wie er nicht ieicht seit der letzten Expedition von Charles Edward in 1745 wieder vorgekommen sein mag und manches Hochland's Schwert und silbergebuckelte Schild, die man seit dem Tage von Culloden nicht wieder hervorgeholt hatte, wurde in friedlichem Triumph geschwun⸗ gen, als Königin Victoria durch ihre gewappneten Reihen schritt mit keinem anderen Schutz und Gefolge, als den loyalen Herzen ihrer ꝛ In jedem Thal und jeder Schlucht wurde die Bhan-Righ oder Frauen-König, wie sie die Königin in ihrer rauhen gälischen Sprache nennen, von Tausenden als der wahre Sprößling jenes Stammes Banquo's begrüßt, welchem die Hexen— Schwestern Macbeth's eine Erbschaft und einen Ruhm prophezeiten, den die wildesten Visionen jenes nordischen Sehers sich nicht vorstell- ten. Und hier bietet sich uns ein seltsamer Kontrast dar; England ist ein Land geworden, das in dem praktischen Verfolgen moderner Civilisation und Herrschaft voran steht, während der entfernter gele⸗ gene Theil Britaniens noch immer die Heimath jenes praltischen Gefühls geblieben ist, welches unauslöschlich in der Geschichte eines in den Herzen eines loyalen Volkes lebt, und das einen romantischen Glanz noch über die Geschichtsbücher unseres 6 i ter⸗ verbreitet. : Derzen des Volkes ief ei fl der modernen Civili . ländischen Clans jene wil unzähligen Blutthaten und doch den loyalen Enthusiasr Victoria so hell glänzt, wie e Das Haus Hannover von Jakob VI. von Schottland, Nachkommen von Charles nnd J von England den Sprößlingen
ter“, Soederland's „gestörtes Stelldichein“, und vor Allem „Jordan's erste Vaterfreude.
Unter den Land ffnet A. Achenbach wiederum den
Reihe italienischer, schwedischer, Unter den südlichen nsicht von Palermo aus, neben der deten Eindruck jener Gegenden mal wiederum seine bekannte geistreichen Auffassung und länzendste bewährt sondern daß er es oll wiederzugeben. Gu de, in dem Dann erfreuten uns die ortmann.
fries vertreten durch Ha⸗ rink's derbkomischen
schaftsmalern erö Er bietet uns diesmal eine ganze er und norwegischer chnet sich besonders eine A andschaften einen vollen t hat Achenbach auch dies Feinheit des Ausdrucks, der arstellung auf des g m Norden zu Hause ist, Natur zu belauschen und sie geist chöne Bilder des Nordens sehen wir sern wir einen ausgezeichneten Künstler kennen lernten. Bilder von Happel, J. G. Lange, Lew und
Der Humor war außer dem Schrödterschen senclever's „Trinker im Keller“ und Wische b „Schulzwang.“
Natur Erscheinungen.
Bildern zeichn seine norwegischen L gewähren. leberhaup Meisterschaft in der der leichten und dennoch soliden D und gezeigt, daß er versteht, überall die
Hochlands⸗-Unterthanen.
In den ersten Morgenstunden die verwitwete Hofräthin ld, geboren am 4. September 1757. 8 Einsiedlerleben in Bauerbach dessen Freund
Als Reinwald 1815 starb, zog stadt Marbach, kehrte aber, durch sche Rücksichlen bestimmt, wieder Alter in den angenehmsten Ver- blieb bis zum letzten Augenblicke rüstig und Thätigkeit, voll von Sinn für die Kunst und das Malerei mit Vorliebe und Er Hand in Hand mit der größten Ihre aͤußeren 5s völlig ge ietungen zu Die Nähe ihe die ihr vielfache
die Aehnlichkeit mit
Meiningen, 1. Seyt. (D. A. 30 des 31. August starb hier S Elisabeth Christiane Friederike Reinwald war während Schiller eworden und ward 1786 sein Schwager. ne Witiwe für einige Zeit in die Vater Verbindungen und ökonomi e ein seltenes
alten Königsgeschlechts und
Diese Gefühlsregungen sind in e anzt, um durch die Neuerungen verdrängt zu werden, und obgleich die hoch⸗ Unabhängigkeit verloren haben, die sie Gewaltthätigkeiten anregte, so haben Geschlechts behalten, mals für Charles Edward oder Maria wie es genannt wird, stammt direkt die Thronfolge⸗ akob ausschloß, sicherte die erselben ursprünglichen schottischen
ein Ja dschloß, ge⸗
freundschastliche nach Meiningen hältnissen erreicht h voll unermüd
zurück, wo si
pen Künsien übte sie die Richtung ging bei ihr in Allem einfach, natürlich und wahr. ch die huldvolle Fürsorge unseres verzo eit lehnte die wiederholten inkommens standhast ab.
die häufigen Besuche edler Fürstinnen, nellen der Freude. S An der Leiche trat
Eine tief religiöse älinisse h Verhälmiss er nn cel lfte, welche die weiterer Erhöl rer Verwandten und di r Huld bewiesen, waren ihr reiche Q em Uebelbefinden. ruder überraschend hervor.
Der Ort, wo der Hof jetzt sich aufhält i nannt Ardvertkin, das dem Marquis .
eit, nach kur i 1 . er darüber nur im A
1757
10 gute schottische Meilen von jeder anderen menschlichen Wohnung entfernt, und die Königin mag sich wohl der dortigen Einsamkeit freuen, die sie anderswo selten genießen kann, wem nicht auch doit der Eifer ihrer Hochländer und die Neugierde wandernder Reisenden ihr eiwas unbequem wird. Der Hof wird 3 Wochen dort bleiben und dann nach England zur Ser zurückkehren.
Ztalien.
Köln, 4. Sept, (Tel. Dep.) Der Vertrag zwischen Ruß⸗ land Und dem Papst ist abgeschlossen worden. Der Gesandte, Herr von Bludoff, ist deshalb nach St. Petersburg zurückgekehrt.
8 panien.
Madrid, 27. Aug. Der General Narvaez ist heute früh um 9 Uhr hier eingetroffen und hat bereits mit den Ministern Pacheco, Benavides und Bahamonde Konferenzen gehabt. Heute Nachmittag um 4 Uhr wird sich der General in den Palast verfügen und von der Königin zu einer Konferenz empfangen werden. Morgen erwar⸗ tet man die offfzielle Anzeige, daß der General mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt ist. Man glaubt, alle Minister würden abtreten. Donoso Cortes, Pidal, Arrazola, Sartorius, Or⸗ lando, Santillon, Ollivan, Roca de Togores, Seijas, Rios Rosas, Benavides und Mazzaredo nennt der Faro als wahrscheinliche Mit⸗ glieder des neuen Kabinets. Pacheco bezeichnet das Gerücht als zum Gesandten in Rom designirt. Die Regierung soll 22 Senatoren er— nannt haben, unter ihnen Männer verschiedener politischer Meinung und mehrere Deputirte; Bahamonde und Pedro Pascual de Dlivan werden unter diesen neuen Senatoren genannt.
Nach dem Heraldo sollen die Progressisten umsonst Alles auf⸗ geboten haben, die Königin zu bewegen, daß sie die Berufung des General Narvaez nach der Hauptstadt zurücknehme.
Der französische Gesandte, Herzog von Glücksberg, ist zum Großkreuz des Ordens Isabellens der Katholischen ernannt worden.
In Catalonien werden die Dinge immer bedenklicher. Am 21. erschien eine große Carlisten⸗Bande in San Vincente del Calders und rief das Volk im Namen Karl's VII. zur Empörung auf. Auch an anderen Orten haben sich Banden sehen lassen; in La Selma wurde eine von den Königlichen Truppen geschlagen.
bereinigte Staaten von Nord Amerika.
London, 30. Aug. Die „Hobernia“, die am 16. August von Boston absegelte, traf, wie gemeldet, vorgestern in Liverpool ein. Seine Neise hat dieses Dampsschiff also in etwas wenig mehr als elf Tagen zurückgelegt. Tie Nachrichten aus New⸗ N ork gehen bis zum 16ten, aus Rew-Orleans bis zum 6. Au gu st. Die Gerüchte aus Mexiko lauteten sehr widersprechend. Von Einigen wurde behauptet, General Scott sei am 17. Juli nach kurzem Ge⸗ fechte in Mexiko eingerückt. Jedoch kurz vor Abgang des Dampf- schiffs wurde in New-⸗-Nork eine telegraphische Depesche veröffentlicht, aus der sich Folgendes ergiebt: „Ein am 2. August von Veracruz abgefahrenes Dampfschiff lief in New-Orleans mit der Nachricht ein, daß General Scott am 30. Juli noch in Puebla war, daß er aber aller Wahrscheinlichkeit nach in den ersten Tagen des Anugust gegen die Hauptstadt vordringen und sie in Besitz nehmen würde. Die Mexikaner waren zur Vertheidigung bereit; die Befestigun gs=
werke waren fertig und 25090 Mann Soldaten in der Hauptstadt. Die englische Gefandtschaft bot heimlich allen Einfluß auf, um die Amerikaner von Mexiko fern zu halten. Dit Friedenspartei unter den Mexikanern wird täglich stärker, das Vertrauen zu Santana und anderen Generalen täglich schwächer. General Pearce hatte bei dem Puente national ein heftiges Gefecht mit den Mexikanern, schlug sie und gelangte ohne weitere Beunruhigung nach Perote. Sankang hat alle Zeitungen in der Hauptstadt unterdrückt, mit
Ausnahme des Regierungs-Organs.“ 6 rafilirn.
London, 1. Sept. (B. H.) Neuere Berichte aus Rio
Janeiro vom 23. Juli melden die Entbindung der Kaiserin von einer Prinzessin.
Herr F. de Paula Sonzase Mello ist zum, Minister des Innern ernannt worden. Derselbe hat in der Deputirten- Kammer in einer mit vielem Beifall aufgenommenen Rede erklärt, daß er und seine Kollegen liberalen Grundfätzen zugeneigt seien und Reformen im Finanz., Justiz- und Verwaltungsfach beabsichtigen.
Gerichts-Verhandlungen wegen der volnischen Verschwörung.
Berlin, 3. Sept. In der heutigen Sitzung wird zuerst zur Vernehmung des Angeklagten Severyn von Ostrowski geschritten. Derselbe ist der Sohn des verstorbenen Starosten Onuphrius von Ostrowski, 52 Jahr alt, katholischer Religion. Auf der Universität zu Breslau widmete er sich dem Studium der fameralistischen und suristischen Wissenschaften, kehrte aber 1813 auf die väterlichen Güter zurück, um dieselben zu bewirthschaften. Bei dem im Jahre 1826 erfolgten Tode seines Vaters erbte er die Güter Rettkowo und Gorki⸗ dabski im schubiner Kreise, 1831 machte er als Rittmeister die pol— nische Revolution mit und wurde bei seiner Rückkehr nach Preußen wegen seines Uebertritts nach Polen zu sechsmonatlicher Festungsstrafe und Vermögens-Confiscation verurtheilt, später jedoch bis auf drei⸗ monatlichen Festungs-Arrest und eine Geldbuße von 2500 Rthlr. be⸗ gnadigt. Durch die Lektüre verschiedener Werke der polnischen revo⸗ sutionairen Literatur und namentlich mehrerer Schriften des demokra⸗ tischen Vereins mit den Plänen, der polnischen Emigration be⸗ kannt geworden, erhielt Ostrowsli schon vor zwei bis drei Jahren durch mündliche Mittheilungen seiner Freunde und Bekannten Kennt⸗ niß, daß an einer Erhebung des polnischen Volks zur Wiederherstel⸗ lung Polens gearbeitet werde. Später erfuhr er auch, daß Instruc— tionen und Informationen für den Aufstand vorbereitet seien, daß dieser am 21. Februar 1816 ausbrechen solle und daß das Insur⸗ genten-Corps sich unter Mieroslawski's Befehl bei Rogowo konzen⸗ friren werde; namentlich theilte ihm am 14. Februar Heinrich von Poninski nochmals als fesistehende Thatsache mit, daß der Aufstand ganz gewiß in den nächsten Tagen losbrechen werde. Bereits am 30. Januar hatte der Angeklagte eine notarielle Schuld- und Pfand⸗ verschreibung über S4, 0 Rthlr. Illatengelder ausgestellt und diese, so wie das seiner Gemahlin in dem Ehevertrag stipulirte lebensläng= liche Nießbrauchsrecht an der Hälfte seines Vermögens und ein jähr= liches Alimentations Quantum, auf seine Güter eintragen lassen. Ue⸗ ber seine nähere Theilnahme an der Verschwörung theilt uns die Anklageschrist mit, baß er dem Mitangellagten Szoldréfi als Mit⸗ lied derse utionairen Finanz- Comité in Po
Frankreich mitunterzeichnet. Zur näheren Auslassung aufgefordert, bemerlt der Angeklagte: die Kenntniß von den revoluͤtiongiren Bewegungen habe er nur, durch
Gespräche und Zeitungs-Nachrichten erhalten, und mit; oninski habe . und oberflächlich gesprochen; daß Po⸗
ben bezeichnet wurde. Auch gehörte er schon seit 18143 deim revo⸗ ö an und hatte den Aufruf zur
Zahlung von regelmäßigen Beiträgen an die polnische Emigration in
ninski ihm speziell die Zeit des Ausbruchs mitgethe lt haben solle, davon wisse er nichts. Bas Vermögen seiner Iran habe er auf den Wunsch der letzteren so versichern lassen, wie es in der Anklage be⸗ merkt sei, und zwar zu der Zeit, als man im Allgemeinen von einer Bewegung gesprochen und er gefürchtet habe, daß er werde mitgehen müsffen. Eine solche allgemelne oberflächliche Kenntniß habe er der Behörde nicht angezeigt, weil er bei dieser eine umfangreichere Wissen⸗ schaft voerausgeseßzt habe. Von der Bedeutung des revolutionairen Fin anz⸗Comité's habe er keine Ahnung gehabt; sonst hätte er keine Beiträge gegeben; diese habe er vielmehr zu dem Zweck gegeben, um die hülfsbedürftigen Emigranten und deren Kinder zu unterstützen. In diesem Sinne habe er den Aufruf unterschrieben. Der Verthei⸗ diger liest hierauf einen Auszug aus Zeitungen des Jahres 1814 und 43, um nach zuweisen, daß in dieser Zeit schon vielfach von unruhigen Bewegungen im Großherzogthum die Nede gewesen, so daß man wohl habe eine allgemeine Kenntniß aus öffentlichen Blättern erlangen können.
Demnächst wird der Angeklagte Wladislaus von Lacki vorgeru—⸗ fen. Derselbe ist 2, Jahre alt, katholisch, Sohn des Landschafte= Raths Anton von Lacki zu Chraplewo und Posadowo. Er besuchte 3 Jahre hindurch die Universität zu Berlin und übernahm zu Jo⸗ hanni 1811 die Bewirthschaftung des Gutes Chraplewo für Rech⸗ nung seines Vaters. Früher, und zwar in den Jahren 1812 und 1343, hatte er eine größere Neise gemacht, namentlich auch Frank⸗ reich, Belgien und England besucht. In Paris lernte er die Be⸗ strebungen der Emigration, so wie einige der hervorragendsten Mit⸗ glieder des demokratischen Vereins, kennen und wurde durch Ludwig von Mieroslawski von den Vorbereitungen dieses Vereins zur Wieder⸗ herstellung Polens in Kenntniß gesetzt. Nach seiner Rückkehr in die Heimat blieb er mit der polnischen Emigratien und dem demo kratischen Verein in Verbindung und Briefwechsel; auch gingen ihm Erlasse des Vereins zu. 1814 beherbergte er 5 Wochen lang das Mitglied des demokratischen Vereins, Danielewicz, unter dem Namen Andrzejewski, der sich auch zu Anfang 1846 wieder 8 Tage bei ihm aufhielt. Als Mitglied der Verschwörung setzte er seinen Jugend— freund Appolonius von Kurowéki von der Existenz der demokra⸗ tischen Verbindung zum Zweck der Wiederherstellung Polens in Kennt⸗ niß und ließ denselben kurz darauf durch den Mitangeklagten von Slupecki förmlich aufnehmen. Bereits im Sommer 1344 hatte der Angeklagte bei dem Schwertfeger Muhm zu Berlin 72 Stück Sä⸗ belllingen gekauft und dieselben, in einer Riste verpackt, nach Posa⸗ dowo schicken lassen. Hier wurden die Klingen eines Tages von au⸗— wesenden Gästen kesehen, und da einer meinte, es könnten Ungnnehm⸗ lichkeiten entstehen, wenn dieselben bemerkt würden, so ließ Kurowski die Kiste nach Bolewice schaffen und im Garten vergraben. Als Viktor Heltmann vom Herbst 1844 bis zu Ende des folgenden Jahres im Auftrage der Centralisation zur Vorbereitung des Aufstandes im Groß⸗ herzogthum Posen verweilte, hielt er sich unter dem Namen Karl Boltan oder Karl Glisczynski bei dem Angeklagten ein ganzes Jahr lang, freilich mit Unterbrechungen, zu Chraplewo und Posadowo auf. Dem Landschafts-Rath Konstantin von Szezaniecki stellte der Ange⸗ klagte den Heltmann unter dem Namen Karl Glisczynski vor, und der Dr, Oettinger mußte demselben unter dem Namen Slomezewski ein Rezept verschreiben. In März 1845 fand sich auch Mieroslawski zu Chraplewo ein. Derselbe wurde hier Kowalski genannt, und ließ, als er zufällig erkrankte, seine Schwester Tawera zu seiner Pflege kommen, die dann für alle Fremden als Mieroslawski's Frau galt; nur Vertraute, wie Kurowski, erfuhren die wahren Namen. Was den schon erwähnten Aufruf zur Unterstützung der Emigration betrifft, welcher dem Angeklagten vom Grafen Mielzynski zugeschickt wurde, so will er sich mit dem Sammeln von Beiträgen auf, diese Aufforde⸗ rung nicht befaßt haben, weil er auf seine desfallsige Anfrage bei dem Bürgermeister Müchels zu Neustadt den Bescheid erhalten, daß ohne Genehmigung der Regierung bas Kollektiren nicht gestattet sei. Der eigentliche Sachverhalt indeß ist der, daß der Angeklagte um die Erlaubniß nachsuchte, für die durch die Weichsel -Ueberschwemmung verunglückten Polen sammeln zu dürfen, und daß er, als Müchels ihm den Bescheid ertheilte, daß das Landrath⸗Amt die Genehmigung der Regierung für erforderlich erachte, unzufrieden geäußert: er habe im Auftrage eines von der Regierung genehmigten Comité's die Kol⸗ lekte veranstalten wollen. Als Mitglied der Hetziagd⸗ Gesellschaft nahm er an ber Jagd zu Czewojewo Theil, bewirkte hier die Auf⸗ nahme einiger neuen Mitglieder, las diesen die Statuten vor und setzte ihnen den wahren, ganz außerhalb der Gesellschaft liegenden Zweck aus einander. Am 6. oder 7. Februar reiste der Angeklagte nach Berlin, kaufte hier drei Pferde und suchte ein binnen 8 Tagen zu erhebendes Darlehen von 100,000 Rthlr.; als Lies nicht gelang, wollte er Holz zum Betrag jener Summe verkaufen. Als er am 10. Februar nach Chraplewo zurückfehrte, fand er einen Fremden vor, mit dem er in Gegenwart seiner Leute so sprach, als wenn derselbe aus dem Netzebruch wäre und Mutterschafe kaufen wollte; es war aber kein Anderer, als der Emissair Wysocki, den er durch Kurowski bald darauf auf dem Wege nach Krakau begleiten ließ. Am 15. Fe⸗ bruar ging er, als er von den vorgenommenen Verhaftungen erfuhr, auf Anrathen seines Dheims, des Mitangeklagten Konstantin von Szezaniecki, und mit 200 oder 300 Rthlr., die er von diesem erhal⸗ ten hatte, auf einige Zeit nach Moscijewo, dann nach Karne und von hier nach Bolewice. Als er am 29. Februar nach Chraplewo zurůck⸗ kehrte, erfuhr er, daß bereits Haussuchung gehalten worden, und ging nunmehr nach Posen, wo seine Verhaftung erfolgte. Für den Fall des Ausbruchs des Aufstandes war dem Angeklagten das Amt eines Kommissarius des Kreises Buk bestimmt, als welcher er in den Mie⸗ roslawskischen Notizen aufgeführt steht.
Bei seiner Vernehmung bemerkte der Angeklagte: Zu einer Ver= schwörung habe er nicht gehört. Reisen habe er gemacht, auch in Ita⸗ lien, Oesterreich, Holland und Belgien sei er gewesen. Die Schrif= ten des demokratischen Vereins habe er in Paris gelesen und daselbst auch die Bekanntschaft einiger Mitglieder desselben, nicht aber die Bekanntschaft Mieroslawski's gemacht. Letzterer sei erst im März 1815 unter dem Namen Kowalski zu ihm gekommen. Mieroslawski will den Angeklagten in Paris zwar gesehen, mit demselben aber nicht über die Vorbereitungen zum Aufstand gesprochen haben. Nach sei⸗ ner Rückkehr von Paris, fährt der Angeklagte fort, habe er einmal einen Brief von Szymanski erhalten. Die in der Anklage genannten; Werke habe er besesen, aber dieselben blos durch den Buchhandel bezogen. Danielewiez sei auf Enipfehlung eines Freundes zu ihm gekommen, um eine Stelle als Lehrer zu suchen. Auch habe derselbe mit ihm von der demokratischen Gesellschaft gesprochen; ob derselbe dem Verein angehört, wisse er mit Bestimintheit nicht. Den Ku⸗ rowskl habe er nie in den Verein aufzunehmen versucht. Kurowski bestätigt dies mit der Bemerkung, daß er zu diesen Angaben in der BVorunterfuchung gezwungen worden sei, und Slupeck erklärt: er habe Kurowski nicht aufgenommen. Was die Säbel betreffe, bemerkt der Angeklagte weiter, so habe er dieselben gekauft, um 6 Waffe nhalle ö Baters dekoriren zu lassen. 30 u⸗ rowbfi! die Klingen mit nach Bolewire gene . e er erst später erfahren. Karl Boltan f nag 46 e des Kartels zwischen Kußland und Preußen als polnischer leberlänfer zu ihm gekommen und aufgenommen worden; ob derselbe Heltmann ge= wesen, wisse er nicht; den Namen Glistzynski habe er erst in der