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Für ben Fall des Aufstandes war . ö . er ee rf, ,, ae Schu ü 15, r. 22
an Sören e 2 seinem angeblichen Gläubiger gar 56 n , n außer Stande ist, eine genügende Aufklärung hieriiber z 2 Vernehmung erklärt der Angeklagte: zu einer 2 ö. gehört. Schriften der polnischen Emigra⸗
a, n. ! s Di ĩ hlten Beiträge ; sesen und besessen. Die von ihm gezahlten Ve 9 fi 2 . der Kinder der Emigranten bestimmt gewesen,
usdruck brüderliche Abgabe bedeute. Agent des älteren
re e en n dnl sei er nicht gewesen. Stefani , en, sagt aus: er habe hierüber dem Grafen Wiesiolowski keine Mit⸗ theilungen gemacht. Der Angeklagte fährt fort: en sei auch nicht Mitglied eines neuen Central ⸗ Comitè's geworden. Von einer Mis⸗ sion Brudzewski's und Berwinski's wisse er nichts, eben so wenig von einer Versammlung zu Posen, in welcher Liebelt zum Regie⸗ rungs⸗Mitgliede gewählt sein solle. Mieroslawski, vorgerufen, sagt aus? er habe Guttr9y nur zweimal auf der Straße gesehen. Ob er dessen Namen bei Gelegenheit jener Versammlung genannt, wisse er nicht mehr. Der Angeklagte fährt fort: er habe für Matheus von Moßzczenski einen 3 pCt. Pfandbrief über 1000 Rthlr. in einen J pCt. umgesetzt und diesen an Polewski gegeben. Weiter wisse er über die 000 Rthlr. nichts. Den Poninski habe er nicht in die Verbindung aufgenommen. Poninski, vorgerufen, sagt aus:; er sei in die Verbindung aufgenommen worden, aber nicht durch Guttry. Durch wen, werde er nicht sagen. Der Angeklagte fährt fort: von der Konferenz zu Srebrna⸗Göra wisse er nichts. Er habe häufig an Moßezenski ge⸗ schrieben und auch um jene Zeit; habe aber nur den Besuch seines Bruders angekündigt, um die Sache mit Zdebinski beizulegen. Von Malczewski habe er in dem Schreiben kein Wort erwähnt. Wysocki sei nicht bei ihm gewesen. Kurowski, vorgerufen, sagt aus: er sei wohl im Auftrage Wysocki's, nie aber mit demselben in Posen und bei von Guttry gewesen. Zu diesem habe er nur einmal einen Flüchtling gebracht. Der Angeklagte erinnert sich, daß zwei Fremde bei ihm gewesen, von denen der eine Kurowski. Am 13. Februar 1816 habe er Posen verlassen, um seine kranke Schwester zu Pude⸗ witz zu besuchen. Unterweges habe er gehört, daß seine Schwester uach Posen gereist sei. Deshalb sei er nach Kocialkowa⸗Gorka ge— fahren ünd fei von Dominowo mit Kurnatowski nach Posen zurück
gelehrt. An dem Abend seiner Ankunft habe er den Dr. Matecki zu seiner kranken Frau rufen lassen, welche über die Haus⸗ suchung sehr in Schrecken gewesen sei. Was er mit Ma⸗
teck gesprochen, wisse er nicht mehr genau. Zum Gouverneur von Posen sei er nicht bestimmt gewesen. Die in der Anklage angegebe⸗ nen Waffen habe er besessen, die für Matheus von Moßtzenski aus⸗ gestellte Schuldverschreibung habe mit dem revolutionairen Unterneh⸗ men nichts zu thun.
Es tritt hier eine halbstündige Pause ein, nach deren Ablauf der Kammergerichts-Assessor Meyer, Vertheidiger des Angeklagten Mieroslawski, ein an ihn gerichtetes Schreiben der Ceutralisation zu Versailles (unterzeichnet von: General Sznayde, Mazurkiewicz, Viktor Heltmann und Albert Darasz) überreicht, durch welches von Mieroslawski's Behauptung bestätigt wird, daß das ganze Unterneh— men nicht gegen Preußen gerichtet gewesen. Hierauf bemerkt der Staats⸗Anwalt: Bekanntlich beständen die Bestrebungen der Centra— lisation auch heute noch fort. Die Unterzeichner des eben mitge⸗ theilten Schreibens seien nichts Anderes als Theilnehmer an dem hier verhandelten Verbrechen. Er überlasse dem Gerichtshofe, zu entschei⸗ den, welches Gewicht derselbe auf die Aussagen solcher Leute legen wolle. Dann zu dem Angeklagten von Guttr9 übergehend, äußert der Staats—⸗ Anwalt: Es lägen gegen denselben eine Menge von Thatsachen vor, welche nur aus dessen Theilnehmerschaft an der Verschwörung erklärlich wür den. Zu diesen Thatsachen treten die wichtigen Bezüchtigungen Wie⸗ siolowsfi's, Mieroslawski's, Moszezenski's, Ponins kiss und Kurowski's. Der Staats-Anwalt geht diese Bezüchtigungen im Einzelnen durch, weilt dann längere Zeit bei den sehr verdächtigenden Umständen der Reise nach Kocialkowa. Gorka und schließt damit, daß das Zusammen⸗ treffen so vieler Verdachtsgründe die Ueberzeugung von der Schuld des Angeklagten in ihm begründe. Er trage auf dessen Verurthei⸗ lung wegen Hochverraths an.
Herr Crelinger, der Vertheidiger des Angeklagten, äußert: Von Seiten der e f n enltslh seien die Thatsachen förmlich heraus⸗ geschält, um gegen seinen Klienten einen Beweis zu Stande zu hrin— gen. Schon in der Voruntersuchung habe man mit äußerster Aengst⸗ lichkeit das ganze Leben desselben durchforscht und habe großes Ge⸗ wicht auf kleine Abweichungen in den Alussagen gelegt. Es sei nicht auffällig, wenn sich in Aussagen, die der Zeit nach oft weit ausein— anderlägen, kleine Widersprüche fänden. Einer revolutionairen Ver⸗ bindung habe sein Klient nicht angehört. Die Bezüchtigungen Wiesio⸗ lowsli's seien nicht blos nicht beglaubigt, sondern auch nicht glaub⸗ haft. Es seien Widersprüche in den Details. Der Versammlung, wo Liebelt gewählt sein solle, habe Guttry nicht beigewohnt. In Mieroslawski's Aussagen, wo dies angegeben werde, sei viel Phan⸗ tasie. Poninski s Bezüchtigungen trügen innere Unwahrscheinlichkei⸗ ten, und überdies sei Poninski nicht zuverlässig. Die Versammlung in Srebrna Gora habe nichts Gravirendes für den Angeklagten. Auf die Neise seines Klienten zu seiner Schwester werde so großes Ge⸗ wicht gelegt, weil man bei einem einmal Verdächtigen Alles verdäch⸗ tig finde. Er trage auf die Freisprechung seines Klienten an.
Hierauf bemerkt der Staats- Anwalt: Die Aussagen Wiesio—⸗ lowolns seien von großem Gewicht; dies werde auf beiden Seiten gefühlt, und während die Anklage dieselben zu stützen suche, fechte die Vertheidigung sie auf das heftigste an. Man habe diese Aus⸗ sagen zuerst als Mysterium bezeichnet. Nachdem dies widerlegt wor⸗ den, behaupte man jetzt, sie seien nicht beglaubigt. Die betreffenden Dokumente trügen ein amtliches Siegel und eine amtliche Unterschrift, und überdies habe der Gerichtshof Gelegenheit, sich noch weitere Beglaubigungen zu verschaffen.
, , , Herr Crelinger: Verhandlungen, die außer⸗ halb des Gerichtssaals ohne ausdrücklichen Auftrag des Gerichts auf⸗ m,. seien, könnten nach dem Gesetz vom 17. Juli 1846 keine
eweiskraft haben.
Hiermit schloß die heutige Verhandlung um 23 Uhr.
Handels und Sörsen - Nachrichten.
Königsberg, 6. Sept. Marktbericht. Zufuhr gering. Wei Ma z ; izen 2 Sgr. pro Scheffel 3 Roggen 3 ö 9 CY gf; ger
erste 40 — 45 Sgr. pro Schsl. ; kleine Gerste 3 — 10 Sgr. pro Schsl.; Hafer 15— 22 Sgr. pro Schsl.; weiße Erbsen 60 — 65 Sgr. pro S fi; Kartoffeln 19 — 24 Sgr. pro Schsl.; Deu 16 — 15 Sgr. pro Cir. ö
Danzig, 6. Sept. Wochenbericht. Mit d ĩ Gatinngen ed wir bedeutend ine, ungen. 4 ea e n hl ungünstigen Berichte. Unter diesen 3 ist im Laufe der n, . 5 ö. n gelen, , 3. e, . Weizen, welches n
arkte ausgestellt war, ging zu Boden. Von Noggen 12 Last 1199s. zu 300 Fl. verlauft. 6
1780
sitterung ist für die Aerndte noch immer sehr günstig; nur fängt es 65 436 . ens und Abends, kalt zu werden, auch hat es
in der vergangenen Nacht start gereift.
Stettin, 8. Sept. No ggen in loeg neuer, von S8pfd. pro Schfl'
ist gestern 50 a 50 Rthlr. bezahlt. ringe, und wird heute für dergleichen von 86 Pfd., der n
soll. 5 Rthlr. verlangt, was man aber nicht ö zu wollen scheint. l thlr. gefordert. Auf Liefe⸗ ür neuen 46 Rthlr., S2psd. russ. 43 Rthlr. bez.,
ed. russ, zuletzt 35 Nihlr. bezahlt, wird 40
* prs. Sept. / Oft. ĩ ĩ
pro Frühj. 48 473 Rthlr. gefordert. Heutiger Landmarkt:
; Weizen. Roggen. Gerste. Haser. Zufuhren ... 16 2 1 3 Preise ...... 68 2 72 46 a 50 32 a 36 20 a 24
Kartoffeln 24 Sgr. pr. Schfl.
Der Vorrath davon ist äußerst 5
och erst eintreffen ür
2 . ö spl. 4g 2 56 Rihlr.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 12
bis 12 I6, ersterer Preis mit, letzterer ohne Faß bez., da haben, pro Frühjahr 155 90 bez. u. G. , ,
zu aber noch zu
Rü böl in loco und pro Sept. / Okt. 119 Nthlr., pro Jan. / Februar
113 Nthlr. bez.
Breslau, 8. Sept. gelber S6, 91 bis 95 Sgr.
Roggen, 574, 63 bis 67 Sgr.
Gerste 42, 47 bis 51 Sgr.
Hafer 221, 24 bis 26 Sgr.
Napps s7, 9t bis 93 Sgr.
Nothe Kleesaat nur etwas mittel Waare a 99 Rth
Spiritus loco 148 bis 14) Rthlr. bezahlt.
Nü böl pr. Oftbr. Novbr. a 12 Rihlr. verkauft.
Weizen, weißer 90, 94 bis 97 Sgr.,
lr. verkauft.
Seit gestern haben wir ununterbrochen starkes Regenwetter, wodurch namentlich das Produkten · Geschäft sehr gestört wird. Die am Getraide⸗Markt eingetretene kleine Preis⸗Ermäßigung ist gleich falls eine Folge des Wetters,
weil sich deshalb nur wenige Käufer eingefunden hatten.
Hamburg, 8. Sept. Ueberseeische Einfuhr; von 1932 Säcke Kaffee; von Bordeaux 50 10 B. Nelken, 550 S. Reis; von Hull 4090 S. Reis; 293 B. Baumwolle, 14 K. Indigo, 360 S. Zucker; v 26 S. Kaffee, 500 Brode Zucker.
St. Petersburg, 27. Aug. (3. Sept.) In Ta gemacht, und notirt man gelb Lichten 130 2 1314 No. n Platze. notirt man 137 Rö., Seifen- 126 Ro. Es scheint, als eher noch etwas weichen können.
Pottasche ist zwar noch auf 87 Ro. gehalten, j
S. Kakao⸗,
Regulirungen pr. August fanden zu 129 2 130 No. statt.
Rio Janeiro 50 Fässer Kaffee,
von London on Amsterdam
lg wurde wenig ach Qualität am Weißen wenn die Preise
edoch dürfte bei
Posten billiger anzukommen sein, da sich bedeutend mehr Verkaufslust zeigt.
Hanfoöͤl ist ganz still. 135 Ro., auf Lieferung pr. Juli 1818 wird 9 Ro. geford
Zum Konsumo am Platze ist der Preis
ert.
Hanf. Die Preife sind unverändert, obgleich die Frage bedeutend
geringer geworden. 1306 90 Pud verschifft wurden. Ro., Ausschuß 90 No. halbreiner 80 Ro.
Vorrath ist übrigens nicht mehr ansehnlich, da bereits Die Preise sind gegenwärtig: reiner 100
Getraide. Nach Roggen war etwas mehr Frage, und zu 46 No.
ist Mehreres gemacht, wozu aber wenig Abgeber mehr sin richten aus dem Innern lber die neue Aerndte nicht seh
d, da die Nach⸗ r günstig lauten.
Auch spricht man viel von der Kartoffelkrankheil in Liefland und Esthland.
Roggenmehl ist zuletzt zu 16 No. geschlossen. W eizen g Preise eigentlich ganz nominell.
anz still und die
Leinfaamtn im Ganzen still, obgleich die Eigner noch fest auf frü⸗
here Preise halten. Hamburg 343 2 1. — Amsterdam 191 a 193. London 38 a . — Paris 403 a 06.
Havre, 4. Sept. Baum wolle.
Der Markt ist still, doch behaup=
ten Preise sich mit Ren nn Gestern sind nur 355 B. verkauft und blieb
der heutige Umsatz ebenfalls unerheblich. Getraide fortwährend flau. Von fremden Weizen Marlt kommende zu sehr reduzirten Preisen ab.
ging das an den
Berlin, den 9. September 1847.
Hr echsel - Course.
Amsterdam.... ...... . 250 FI. Kurz w 250 FI. 2 Mt. Ilauburg. ...... ..... .. 3060 Mh. Kurz ß 300 Mi. 2 Mt. London.... ...... . Lat. 3 Mt. Faria . , 300 Pr. 2 Mi. Wien in 20 Rr... 150 FI. 2 Mt. Außsburg.. ...... .. 150 FI. 2 Mt. ö 100 TpIr. 2 Mt. Leipzig in Couraut im 14 TI. Fuss. 100 Thlr. 366 Frankfurt a. M. südd. W. ...... .. 100 *I. 2 Mt. Petersburg... ..... ... 1090 snkI. 3 Wochen
kriof. geld. . 1123. — 1417
1527 — 151 * —
6 2156 24 805 80* 36 1031
1025 — J 994
100 — — 994
56 2856 24 — 1077
2zf. Brief. Geld. Gem. 2f. Brief. Geld. Gem. St. Schuld- Sch. 35 935 925 Kur- u. Nm. Pfdbr. 35 9475 914 Seeh. Prüm. Seh. — 907 89 Schlesische do. 3 — 97 kK. v. Nu. Schuld. 33 S893 — do. Li. H. gar. 4. 35 — nherl. Stedt-Obl. 37 923 — Pr. Bk Anth. Sch — 1053 104 Westpr. Pfandbr. 37 93 — K Grossh. Posen do. 4 — 101* Frie dri chsd'or. — 13 715 131 do. do. 33 935 — And. Gold. a5 i. — 1216 11710 Oetpr. Pfaudbr. 3 — 97 Dis conto. K 45 porn. . B 9a n, Kann, Ausländische Foncls. Runs. Hamb. Cert.5 — poln. neus Pfdbr. 4 — 95 do. beillope 3.4.8.5 — — do. Part. S0 Fl. 4 8095 — do. do. 1. Anl. d 9135 — d5. 40. 300 FI. — 977 — do. Stieglitz 2. 4A 4 91 942 NHemb. Feuer- cas. 3) — 85 do. v. Rothsch. Lit. 5 1115 — do. Staats- Pr. Aul.— — 85 do. Peln. Scherzo. 4 S843 S3 Ulollii . 23 blut. 2 — — do. do. Cert. L. A. 5 955 — kurh. Pr. O. 40Yν. — 32 — do. do. L. B. 2001. — 165 — Sardin. do. s Fr. — 95 — Pol. a. Pfdkr. . c. 41 955 — Neno Rad. dos l. — 21 20
Getraide- Bericht.
Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weinen 70 - 85 Rihlr. Roggen loco russ. 39 —-— 403 Rthlr. neuer 50-53 Rihlr.
3 pr. Sept. / Okt. 473 Rihlr. Bs.
. pr. Aprii Mai k. J. As Rihlr. Bs. u. 6. Haser 48 52p5d. 26 — 28 Rihilr.
— Aspsqd. pr. Frühjair 25 Rthilr. G. Gerste 44 - 45 Rthlr. Rapps ohne Umsatz. Rübsen do. Rüböl loco 113 Rthlr. bez.
Sept. Okt. 113 Rihlr. ber.
Okt. Der. 1113. - Rthlr.
Spiritus loco 293 - * Kum. be
— Sept. / Gkt. 263 Rihlr. ber. = Frühmjalir 2a Rihlr. G.
Am Korn-Markt war der Umsatn selir beschränkt,
hielięn ohne wesentliche Veränderung.
und die Preise
Fisenbahn - Actien.
Volleing. xt. zt. Aas. Nr. 4 01 n. O. sehl. i. B. 4 100 n. Arah. Utr,. 4 — ris. Meędb. 4 953 R. Nerd. Ank. A. 4 1165 6. do. Pr. 8. 937 B. 93 ba. da. Prior. d — do. do. 5 101 B. 1001 6. kerl. Hamb. 4 102 geboten. Rhein. Stu. 4 S5 kB. do. Prior. 43 1007 k. 100 ba. do. Prior. 1 — Berl. Stett. 4 1I25 G 112 6. do. v. St. gar. 3 — Boun- Cõln. 5 — Sachs. hayr. 4 88 6. kBresl. Freib. — Sag. Glog. 4 — do. Prior. 4 — de. Prior. 45 — Chem. Risa. — St. Vor. 4 77 h. Czolu- Mud. I 96 b.. 96 Ur. do. Prior. 5 100 R. Cöth. Berub. — Thüringer. d 91 6. 7973. 2 1 X. , , li. r e, , ,. e, . . G . Zarsk. Selo. — 70 n. do. Prior. 35 G. ö Gilogguitz. 4 ** Quit Bog. mb. RBergd. 4 2 4 90 9 iel. Alt. J 109! G. II0 ua. 2 k Lp2. Dresd. 4 — Aach. Mastr. 30 S3 kB. Lb. Zittau. 2. Berg. Mrk. 50 843 6. Magd. Ilalb 4 115 n. herl. An. H. 15 106 6. 106 kz. Magd. Leipa. 4 — kexb. Ludw. 70 — do. Prior. 4 — Krieg Reiss. 0 — Rx. Schl. M. 4 89 n. 887 6. do. Thär. v. 20 81 n. do. Prior J 94 B. Magd. Witt. 30 83 b. do. Prior. 5 102 ¶ . Mecklenb. S0 . Nrdb. NK. Fd. 4 — Nordb. F. w. 70 712 B. 71 6. O. Sebl. Ii. A4 1074 Hz. Rh. Gt. Pr. 70 917 B. do. Prior. 4 — Starg. Pos. 50 S3 6. (Schluss der Börse 3 Uhr.)
Die Course stellten sich heute im Laufe der Börse etwas fester, schlielsen aber wieder matt.
Anuswärtige körsen.
Ams ter dam, 5. Sept. Niederl. virkl. Sch. — 6 'h Span. 153.
Antwerpen, 4. Sept. Zinsl. — Neue Anl. 151 Br
Augs b urg, 4. Sept. Bayer. 35 9h Oblig. 94. 93. do. Bank- Actien I. Sem. 1817 —. Württ. 35 9 6ulig. 88 Rr. 41 35 1003. 190. Darmst. 50 FI. Loose 78 Ur. kad. S0 FI. Loose v.. 1840 59 Br. 35 Ei. Loose 373 Br. 3 9h 90 Rr.
Franlefurt a. M., T. Sept. 59h Met. 1058. Nauk Act. 1911. Siegl. 83. Integr. 557. Polu. 300 FI. I. 97 kr. do. 500 FI. 803. So. Span. 596 —. 396 do. — . RBexb. 915. 91. Taunus Aetien 349. 3485.
16 u imburg, 7. Aug. Bank- Actien 1600 Hr. Kull. Russ. 106 Br. IIamb. Berg. Aetien 94 Br. Mad. Witteub. S4 Br. IIamb. Nerl. 1014. 101 Alt., Kiel 1083. 108. Glüekat. Elis. — Reudsb. Neum. 97 6. Rothseh. 65 Er. Meckl. 59.
(Tele. Depesche aus Köln, vom S. Sept.)
London, 4. Sept. Cons. S7 baar. 887 Bechn.
Amsterdam, 6. Sept. Int. 55 .
Amsterdam, 6. Sept. Am Getraidemarkt viel Handel. 130psd. bunter poinischer Weizen 440 Fl., 118pfd. odessaer Noggen 230 Il.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Uhr.
Kopenhk.
Nach einmaliger Neobachtuung
Nachmittags 2 Uhr.
Morzg eris
1847. 6 Ubr.
8. Sept.
335 217 Par. 335, 19“ Par. 335, 16 Par. Auellwürme . 6,97 RN. 11,77 R. 4 8,3) R. Flusswärme 10,57 R.
Luftdruck. .... Luftwürme ....
Thaupunkt .... 4 6,7 R. 4 495 R P 7,72 R. Bodenwärme 10,97 R.
Duustantiigungz.. 98 pt. 59 pot 97 pCt. Ausdänstungh, G0, *.
Wetter ...... Regen. heiter. Regen. Kiedersehlas , sos Hh.
Wind .. ...... W. W. W. ürmeweehse 1I,9“ W. — 6,9 1*
Wolkenzug ... — . Tagesmittel: 335 17“ per... 9,0 R... 4 61 NM. S5 οι.. M. Königliche Schauspiele.
Freitag, 10. Sept. Im Opernhause. 19ãte Abonnements⸗ Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus ⸗ Preisen .
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, fRthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei— ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 26 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr.
Sonnabend, 11. Sept. Im Schauspielhause. 151ste Abonne⸗ ments-Vorstellung: Der Vetter. (Herr Hoppé wird hierin wieder auftreten.) Hierauf: Der Kapellmeister aus Venedig.
Symphonie — Soireen.
Im Laufe dieses Winters wird, wie früher, ein Cyklus von zu⸗— nächst sechs Symphonie-Soireen durch die Königliche Kapelle zum Besten ihres Wittwen- und Waisen-Unterstützungs-Fonds im Konzert⸗ saale des Königlichen Schauspielhauses veranstaltet werden.
Die erste Soiree wird Mittwoch den 27. Oktober, die zunächst folgenden in der Negel alle 14 Tage darauf, Abends von 7 9 Uhr, stattsinden.
. . Preis des Abonnements-Billets für alle sechs Soireen ist Rthlr. .
Diejenigen geehrten Abonnenten, welche ihre im zweiten Cyklus vorigen Winters innegehabten Plätze wieder zu haben wünschen und die darauf lautenden Billets reservirt haben, werden ergebenst er⸗ sucht, die neuen Billets gegen Abgabe der alten vom 23. September bis inkl. 16. Oktober c., Vormittags von 9—1 und Nachmittags von 3— 6 Uhr, in der Musikalien-Handlung der Herren Bote und Bock, Jäger-Straße Nr. 42, in Empfang nehmen zu wollen, da über die bis dahin nicht umgetauschten Billets anderweitig disponirt wer⸗ den muß. Meldungen zu neuen Abonnements werden bereits in ge⸗ nannter Musikalien- Handlung entgegengenommen und Billets vont 18. Oktober ab ausgegeben.
Berlin, den 9. September 1817. .
Comité der Stiftung für Wittwen und Waisen der Königlichen Kapelle.
Vorläufige Anz e i g e. .
Mittwoch, 15. Sept. Mit Allerhöchster Genehmigung, im Kö⸗= niglichen Schloßtheater zu Charlottenburg, zum Besten der hiesigen Erwerbschule: Dramatisch⸗musikalische Abend- Unterhaltung, unter Di⸗ rection des Königlichen Kapellmeisters Herrn Möser und unter Mit⸗ wirkung des Königlich dänischen und, hannoverschen Kammer⸗Vir⸗ tuosen Herrn Rlugüst. Möser, der Königlichen Ktammersängerin Alle Tutzek, der Königlichen chauspielerinnen Mad. Crelinger und Frau von) Lavallade, so wie der Königlichen Sän und Schauspieler Herren Bötticher, Döring, Gern, Pfister, Schwelder und Stawinsky—
Char ottenbmg, den 10. September 1847.
Der Vorstand der Erwerbschule.
Verantworllicher Redactenr 5. J. W. Zinkeise n. Im Selbstverlage der Eypedition.
Gedruckt jn der Dedrrschen Schemen Dber- Hofbuchdrukerei. Beilage
9 n, , , beträgt: thlr. sür 4 Nahr. 4 Rthir. 2 J. 2** 8 Kthir. - I Jahr.
in allen Theilen der Monarchie
ohne Preis- Erhöhung. Gei injelnen Nummern wird der gogen mit 25 Sgr. berechnet.
Allgemeine
Alle 2 Anslalten des In und Aus landes nehmen gestellung auf dieses Glatt an, sür Gerlin die Erpedition der Allg. Preuß. Zeitung: Gehren - Straße Nr. 67.
Insertions- Gebühr für den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
n 252.
nhalt.
Amtlicher Theil.
Juland. Provinz Preußen. Das Schiff „Immanuel Kant“. — Provinz Sach sen. Das Turnen auf dem Lande. — Provinz West⸗ fa len. Prinz Karl Maximilian Ludwig von Bentheim -Tecklenburg 4.
Dentsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Dank Adresse der Stadt Würzburg an den König. — Königreich Württemberg.
Vermischtes. — Großherzogthüm Hessen und bei Rhein. Hof— Nachrichten.
Fraukreich. Paris. Die Minister. — Besinden des Prinzen von Joinville. — Die Veränderungen in der algierischen Verwaltung. — Abd el Kader und Abd el Raman. — General-Lieutenant von Bourke 4. — Das Pairs-Privilegium in Bezug auf Verhastung. — Italienische
Streitkräfte. — Weinproduction Frankreichs. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Banks Status. — Die Times über Sir R. Peel und die Parteien im Unterhause. — Das französische Kriminalgerichts Verfahren.
Belgien. Brüssel. Ernennung. — Landwirthschaftliche Preise. — Oeko= nomisten-⸗ Kongreß. — Aufmunterungen für den Ackerbau, — Hofnachricht. — Wahlen. — Vermischtes. — Die Kartoffel-Krankheit und die Aerndte im Allgemeinen. ;
Spanien. Briefe aus Madrid. (Der König verweigert eine Aus- söhnung mit der Königin. — Minister-Krisis. — Narvaez. — Neues Ministerium.)
Gerichts-Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.
Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Elfte, Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe. — Römische Alter- thümer in Siebenbürgen. ;
Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Hofkammer-Direktor von Rabe den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; so wie dem evangelischen Schullehrer und Kantor Baer zu Gerlachsheim, im Regierungs-Bezirk Liegnitz, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; f .
Den seitherigen Vice ⸗Präsidenten der Regierung zu Magdeburg, von Borries, zum Präsidenten der Regierung zu Minden und an dessen Statt den seitherigen Ober-Regierungs⸗Rath Nob be in Merse— burg zum Vice-Präsidenten der Regierung zu Magdeburg zu er— nennen.
Bekanntmachung.
Die Ziehung der Prämien von den nach unserer Bekannt— machung vom 1. Juli, d. J. zur Ausloosung bestimmten 900 See— handlungs-Prämienscheinen wird am
15. Oktober d. J. und an den darauf folgenden Tagen von 8 Uhr Vormittags ab in dem großen Konferenz- Saale des Seehandlungs-Gebäudes, mit Zuziehung von zwei Rotarien und zwei vereideten Protokollführern, stattsinden.
Das betheiligte Publikum setzen wir hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß, daß wir nach geschehener Ziehung die gezogenen Num⸗ mern und Prämien durch die hiesigen öffentlichen Blätter bekannt machen werden.
Berlin, den 24. August 1847.
General-Direction der Sechandlungs-Societät. (gez.) Kayser. Wentzel.
Das 34ste Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute aus— gegeben wird, enthält: unter h .
Nr. 2883. Die Declaration einiger Vorschriften des Allgemeinen
Landrechts und der Gemeinheitstheilungs-Ordnüng vom
7. Juli 1821, betreffend das nutzbare Gemeinde⸗Ver⸗
mögen. Vom 26. Juli d. J.; ferner die Allerhöchsten Privilegien
„2884. vom Z60sten desselben Monats, wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender anklamer Kreis-Obligationen zum Bttrage von 73,000 Rthlr.;
„2885. von demselben Tage wegen gleicher Obligationen für den ukermünder Kreis zum Betiage von 27,000) Rthlr.; und
„2886. vom 2. Angust d. J., wegen solcher Obligationen für den templiner Kreis zum Betrage von 101,000 Rthlr.; endlich
„2887. Die Allerhöchste Kabinets⸗ Ordre vom 19ten dess. M., betreffend die Declaration des 8. 3 Theil II. des Militair⸗ Strafgesetzbuches.
Berlin, den 11. September 1847. Gesetz⸗Sammlungs-⸗Debits-Comtoir.
Angekommen: Der Präsident des Landes-Ockonomie-Kolle⸗ giums, von Becke dorff, aus der Provinz Preußen.
Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenaut und kom⸗ mandirende General des 1sten Armec-Corps, Graf zu Dohna, nach
Koblenz.
Nichtamtlicher Theil.
Inland. Provinz Preusien. Aus Danzig vom 6. September mel⸗ den die Elb. Anz., daß es nach achttägiger anhaltender Arbeit end⸗ lich gelungen sei, das in dem dortigen Fahrwasser gekanterte Schiff
„Immanuel Kant“, Capitain Stief von Königsberg, in die Höhe zu bringen, worauf jetzt die Entleerung der Schisfsräume, von dem völ⸗ lig aufgeweichten Ballast und Proviant und sodann die Austrocknung des Schiffes vorgenommen werden solle.
Provinz Sachsen. Dem Rheinischen Beobachter wird aus dem Reglerungs-Bezirke Magdeburg vom 1. September Nachstehendes gemeldet:
„Die Turnlibungen beginnen immer mehr Gemeingut des ganzen Vol⸗ kes zu werden. Von der Hauptstadt des Landes sind sie zunächst auf die Gonminaslen in den Provinzen, von diesen auf das Heer übergegangen, und bei uns gehen sie nun auch schon auf die Landschulen über. Bei Falken⸗ berg in Magdeburg ist ein Auszug aus einer von einem Prediger entwor— fenen Dorfschul-Ordnung unter dem Titel: „Die körperliche, christliche und bürgerliche Schulerziehung“, erschienen, deren erste Paragraphen vom Tur— nen handeln. Das Tuinen gehört demnach bei uns schon zur Schulord⸗ nung auf dem Lande. „Die für die Schuljugend bestimmten körperlichen üebüngen“, sagt der Verfasser, „sind zunächst solche Uebungen und Bewegungen des Körpers, welche ohne besondere kunstmäßige Anleitung aus dem lebendigen Geist der Kinder selbst hervorgehen und darum natür⸗= liche Gymnastik sind.“ „An dieser nehmen alle KAlassen 1e nach Maßgabe und Bedürfniß der besonderen Altersstufe der Kinder Theil. Auch die weibliche Schuljugend hat daran den für sie geeigneten Antheil.“ „An diese Vorüͤbungen schließen sich die planmäßig geordneten und geregelten Leibesübungen oder die unter dem Namen Türn-Uebungen zu veran⸗ staltenden künstlichen gomnastischen Uebungen.“ An diesen künstlich⸗ gymnastischen Uebungen nimmt nur die erste Klasse und aus die⸗ ser nur die Knaben Theil.“ „Zur Ausführung dieser gymnastischen Uebungen ist theils die Heerstraße zu benutzen, theils ist von der Gemeinde der Schule dazu ein besonderer geeigneter Platz (Turnplatz) anzuweisen
1847.
und nach und nach mit den einfachsten nöthigen Vorrichtungen (mit weni= . Recken und Barren, einem Schwebe⸗ und Kletterbaum n. dgl.) zu ver⸗ chen.“ „Diese einfache Vorrichtung reicht aus dem Grunde aus, weil die Turnübungen mit Rücksicht auf ihre besondere Bestimmung für, die Dorf⸗ jugend nur auf die einfacheren Uebungen zu beschränken und Alles zu ver⸗ meiden haben, was, weil es über den Hauptzweck hinausliegt, wenigstens in Bezug auf Landkinder als etwas Gelünsteltes, Uebertriebenes, Excentrisches er⸗ scheinen könnte. Als Hülfsbuch für den Unterricht kann dienen das Turnbuch für die Sohne des Vaterlands von Gutsmuths. Um das durch obige gymnastische Uebun⸗ gen geweckte Leben der Schule von Zeit zu Zeit neu aufzufrischen, die ge⸗ meinsame Freude zu erhöhen, die Lust an der Entwickelung ihrer Kräfte in den Kindern zu steigern und den Sinn für reinere und edlere gesellige Ver⸗ gnügungen zu nähren, werden außer den ernsteren Schulfesten noch zu Zei- fen fröhliche Schulfeste in Verbindung mit gymnastischen Uebungen und hei-= teren Spielen gefeiert.“ „Es liegt in der Natur der Sache, * dergleichen fröhliche Schuifeste nicht in verschlossenen Näumen, sondern unter freiem Himmel vor den Augen der an der Freude der Kinder theilnehmenden Gemeinde stattfinden und durch ihre Oeffentlichkeit zugleich den Charalter eines Vollsfestes annehmen.“ „Hauptsächlich sind zwei Tage des Jahres als stehende Feste dieser Art zu betrachten: der? Johannistag und der 18. Ottober. Der erste eignet sich um so k zu diesem Zweck, weil in dieser Jahreszeit die Natur noch in ihrer Frische und Schönheit sich befindet und es nicht an Blumen fehlt, womit die Kin der sich schmücken und Kränze binden können; der letztere wegen seiner va⸗ terländischen Bedeutung als Sieges - und Triumph - Tag des gekrnechteten, aber frei gewordenen Volkes.“ „Die Erfahrung mahnet jedoch daran, auf das dringendste zu warnen vor dem Mißbrauch solcher Feste. Es werde streng darüber gewacht, daß aus der festlichen Veranstasltung keine Veran⸗ lassung zu sofff fi f hen Ausgaben der Aeltern entstehe, leine Zu- rücksetzung armer Kinder, auch wenn sie nichts zu den Kosten beitragen können, dabei geduldet werde.“ — Wenn man bedenkt, wie un⸗ gern das Turnen noch vor zehn Jahren selbst auf den Gymnasien gesehen wurde, so wird man sich um so herzlicher freuen, daß man es berests als integrirenden Theil des Schul Unterrichts in den Dörfern einführen sieht. Uebrigens machte schon 1805 Klaudius in einer ebenfalls zu Magdeburg erschienenen Schrist darauf aufmerlsam, daß es nothwendig sei, dem Bauer eine künstliche Gewandtheit des Körpers zu geben, welche durch die gewöhn⸗ liche Arbeit nicht erzeugt werde. Er erinnert an die häusigen Leibesschäden auf dem Lande, welche meist aus Ungeschicklichkeit entsprängen, an die große Mühe bei Einübung der Rekruten.“
Provinz Westfalen. Am 4. September starb in Rheda Se. TBurchlaucht der Prinz Karl Maximilian Ludwig von Bentheim⸗ Tecklenburg im funfzigsten Lebensjahre an den Folgen eines Gehirn⸗
leidens. Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Bayern. Im Würzb. Abend b liest man; „Unsere städlische Behörde hat sich verpflichtet gefühlt, Sr. Majestät dem Könige in einer gestern Allerhöchstdemselben zugesandten Adresse für die neuerdings gewordene Huld und Gnade, durch den längeren Aufenthalt Ihrer Königl. Hoheiten des Kronprinzen und der Kron⸗ prinzessin unsere Stadt beglückt zu sehen, im Namen der hiesigen Einwohnerschaft den tiefgefühltesten Dank auszusprechen.“
Königreich Württemberg. (O. P. A. 3.) Ihre Kö⸗ nigl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin werden am 3. September von Friedrichshafen nach Stuttgart zurückkehren. Den Großfürsten Thronfolger nebst seiner Gemahlin erwartet man am gten d. M.
Die neue Zeitung, der Neckarbote, deren Haupt⸗Redacteur Herr August Lewald sein wird, soll schon vom 15. September an erscheinen.
Großherzogthum Hessen und bei Rhein. (Hess. 37 Am 7. September Mittags um 12 Uhr trafen Ihre Majestät die Königin von Bayern, Ihre Königliche Hoheit die Erbgroßherzogin von Hessen, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Alexandra von Bayern und Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Sach⸗ sen Altenburg, sodann gegen 3 Uhr Nachmittags Se. Majestät der
Elfte Versamnlung deutscher Land ⸗ und Forstwirthe.
Kiel, 8. Sept. (Alt. M.) Der gestrige Tag hat die versammelten Land? und Forstwirthe in den verschiedenen Sectionen unausgesetzt von 7 bis 3 Uhr in Thätigkeit gehalten, da einige auf die Nachmittagsstunden von 5 bis 7 Uhr ges hi Sections- Sitzungen mit Necht auf die Zeit vor dem die Geschäfte abschließenden. Mittagsessen verlegt worden sind. Größe⸗ rer Theilnahme erfreuen sich, außer der allgemeinen Sitzung, welche von 11 bis 1 Uhr abgehalten wird, nur die Sectionen für Viehzucht, Ackerbau und Forstwissenschaft, in welchen die Diskussionen in strenger Form abgehalten werden; die Sitzungen der übrigen Sectionen, namentlich für Naturwissen⸗ schaften, landwirthschaftlich - technische Gewerbe und für Obst⸗ und Garten⸗ bau, werden eben nicht zahlreich besucht, und die Diskussion in denselben fann daher zur großen Bequemlichkeit der schon anderweitig beschäftigt ge— wesenen Theilnehmer ohne Störung den Charakter einer zwanglosen fami⸗ liairen Besprechung annehmen.
In der Section für Ackerbau wurden gestern mehrere der Fragen ver⸗ handelt, deren Aufstellung durch die speziellen landwirthschaftlichen Verhält⸗ nisse unserer Herzogthümer veranlaßt worden ist, namentlich über die Zweck⸗ mäßigfeit einer wiederholten Mergelung, über die drei bis vier Jahr hinter einander fortgesetzten Halmfrucht⸗Sagten und über die Entwässerung des Bodens durch unterirdische Abzugsgräben (rains). Die zweite Frage na= mentlich hatte wohl einige Spannung hervorgerufen, da doch der schleswig⸗ holsteinische Landwirth nicht wenig stolz ist auf seine Wirthschaft und hier schon in der Fassung der Frage ein Tadel unserer Wirthschaft zu liegen schien, die im Gegensatz zu der allgemein als rationell anerkannten Wechsel⸗ wirthschaft noch beim alien Schlendrian verharren sollte. Mit ungemeinem Beifall ward daher der geistreiche und beredte Vortrag des Kammerherrn Neergaard auf Oevelgönne aufgenommen, der, eine Geschichte unserer Land- wirthfchast vor und nach Einführung der Mergelung gebend, nachwies, daß wir eben schon in einer Uebergangs - Periode begriffen seien, und daß, man daher nicht mehr gon einer holsteinischen Wirthschaft sprechen könne, die et= was so Irrationelles wie eine 3. jährige Halmfruchtfolge, auszuweisen habe. Die Drainssrage ward noch nicht zum Abschluß gebracht.
In der allgemeinen Sißung ven it — 1 Uhr) wurde zunächst die 7te Frage über den angeblichen Verfall der dienenden Klassen zur Dis⸗ fussion gebracht, um der gestern erwähnten, zur Prüfung der 35 Konkurrenz- Schriften über die vom Erzherzog Johann zu, Gratz gestellte Preisfrage medergefetzien Kommission Materialien, an die Hand zu geben. Hier ärndteten namentlich zwei Vorträge gleich großen Beifall, obgleich sich bei
der von ihnen versuchten Lösung der Frage der, Gegensatz der alten und
neuen Zeit sehr scharf charakterisirte. Der Geheime Rath von Bally aus Schlesien beantwortete sie im Sinne des christlichen Staats und des altgermanischen Prinzips, Ehre, Liebe und Gehoörsam, gewissermaßen das Dienen als die eigentliche Lebensaufgabe des Menschen verherrlichend, wäh⸗ rend der Oekonomie Commissair Glass aus Schlesien in der Entartung der Herrschaft, wie in der Zeit überhaupt, die Entartung der dienenden Klasse begründet glaubte und eine Verschwörung des Proletariats in dro⸗= hende Aussicht stellte, falls dem nicht Wandel geschafft werde.
In derselben Sitzung gab auch Professor Fonrchhammer aus Ko- penhagen einige Erläuterungen über die geognostischen Verhältnisse der Herzogthümer, wobei er die ebenfalls als Festgabe vertheilte geognostische Karte zum Grunde legte. ö!
Das Tageblatt giebt eine Uebersicht der am Donnerstag stattsindenden Erkursionen. Es sind deren 16, von denen 1 von Kiel aus unmittelbar zu Wagen, dann 7 mit Hülfe verschiedener Dampfschifft und endlich 5 ver. mittelst der Eisenbahn und von den Landungs⸗ und Anhaltepuntten aus weiter auf Wagen unternommen werden sollen. Nach diesem Programm zu urtheilen, kann man annehmen, daß an dem Tage so ziemlich das ganze Land in festliche Bewegung gesetzt werden wird. Ju der auf heute Nach⸗ mittag festgesetzten Thierschau werden Eisenbahnen und Dampfschiffe, Wa⸗ gen und Apostelfüße der Gäste und Zuschauer noch manche Hunderte
bringen. .
Nömische Alterthümer in Siebenbürgen.
Aus Siebenbürgen, im Aug. Die alte Geographie dieses Lan= des hat in diesem Sommer eine bedeutende en,, gewonnen; zu⸗ vörderst hat der Verein für Siebenbürgens Landeskunde Nachgrabungen in Schaͤdburg machen lassen, welche herausgestellt haben, daß dort eine bereu— tende römische Niederlassung gewesen; sodann hat ein fremder Archäolog an mehreren Orten Nachgrabungen angestellt, welche bedeutende Nesultate gelieferl haben. Zu vörderst ist dadurch die Gewißheit erreicht worden, daß 1 an dem Szamos eine bedeutende römische Kolonie zu Ilosfa befunden at, einem Dorf an dem großen Szamos und an der Straße von Klau⸗ burn nach den Gold⸗ und Sslber⸗Bergwerken von Nodna gelegen. Sodann ist eine bedeutende römische Festung unfern den Quellen der Maros ermittelt worden, nämlich zu Vets, wo später von den deut—
schen Rittern ein Schloß gebaut worden ist. Ferner eine sehr große
römische Stadt zu Gyogo, einem Badeorte mit einer Heilquelle von 22 Grad Wärme; ferner zu Varos Viz, südlich von Saszvaros, und zu Ruß, am Strehl, zwischen Deva und Hatzeg. Am wichtigsten aber ist eine archäologische Expedition gewesen, welche nach dem Gebirgsknoten gemacht worden, der die Wasserscheide zwischen der Theiß und dem nach ker Wallachei gehenden Flusse Schyl bildete. Einige einheimische Alter⸗ thumsforscher hatten sich dem gedachten Fremden angeschlossen, um jene Gegend in Bezug auf dacische Alterthümer auszubenten. Hier, südlich vom saszvarer und nördlich vom Vulkan -Passe, sind zwar nicht eben die höchsten Berge der Karpaten-Kette des südlichen Siebenbürgens; allein die⸗ fer hohe Gebirgsstock nimmt einen solchen Umfang ein und ist so unzugäng⸗ lich, daß er nur durch eine sehr , , Gebirgsreise erreicht werden fann. Wenn auch der begränzte Weg, das Muntscheller-Gebirge zu errei= chen, gewählt wird, nämlich dem Varos Viz oder Sas zvarosser Hafer auf⸗ wärts folgend, um in diese unwirthbaren Schluchten vorzudringen, so muß man dennoch über sechs Stunden zu Pferde oft sehr gefährliche Pfade ersteigen, und selbst mit den 1a Gebirgspferden sieht sich der erfahrenste Reiter genöthigt, sehr oft abzusteigen und zu Fuß an tiefen Abgründen einen schma⸗ len Pfad zu verfolgen, wo lose Steine häufig unter dem unsicheren Fuß- tritt in die Tiefe hinabrollen. Alle Lebensbedürfnisse für die Reisenden und die Arbeiter mußten natürlich mitgenemmen werden, wobei die Verwaltungs- Behörden eine nicht dankbar genug anzuerkennende Unterstützung gewährten. Zum Glück begünstigte das herrlichste Wetter das Vordringen in diesem Ur- wald und die gemachten Ausgrabungen. Die großartigen Ruinen auf dem sogenannten Schloßberge des Mautscheller-Gebirges fand man von ganz anderem Typus als die anderen dacorömischen Städte; die Mauern der über 1200 Schritt im Umfang haltenden Akropolis sind von mächtigen Quadern ohne Mörtel aufgeführt, und an den Thoren n Porphorsäulen von mehr als drei Fuß im Durchmesser. Die meisten dehauenen Steine sind von tertiairem Kalk; beide Steinarten haben mehrere Meilen weit her auf dieses Gebirge geschafft werden müssen, das aus Urgebirge besteht. Au⸗ ßerhalb der Akropolis finden sich mehrere mächtige Bautrümmer, ebenfalls von Quadern, und ein Cirkus. Tausende von Goldmünzen von Lysimach und Konon sind hier von Hirten gefunden worden so daß es scheint, als wenn diese Stadt ihre erste Jerstörung zur Zeit Lysimachs erfahren . daß sie während der trajanischen Eroberung der letzte Zufluchtsort der * cier gewefen fei. In der Unigebung sinden sich alte Befestigungen zu Fau
Albe, Meleje ꝛc. (D. A. Z.)
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