1847 / 253 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Triest, 5. Sept. (D. A. 3.) Heute Vormittag wird Se. reußen hier erwartet, welcher unter dem ollern, aus Ischl kommend, den Tag über enschein nehmen und chen Lloyd seine Reise

ne Beeinträchtigung ihrer 21 er Behandlu * Majestät der König von Namen eines Grafen von hier verweilen, die hiesigen Institute in Au dann auf einem Dampsschiffe des Oesterreichi jortsetzen wird. ; ie at vor kurzem an die Kaiserlichen Reutämter die Weisung ergehen lassen, alle Zehnten und Gülten in diesen Jahre in natura einsammeln und auf den herrschaftlichen Speichern aufbe—= wahren zu lassen. Zu gleicher Zeit ist die Anordnung getroffen wor— den, die noch vorhandenen , , r in kleinen Quantitäten in m preis an Bedürftige, mit Ausschluß aller Getraidehändler, verkäuflich abzugeben, . ,, so mehr hergorgehoben zu werden verdient, als man bisher die abzu— lassenden Früchte überall nur im W und sowohl in den höheren Stellen, ten, e ee war, stets wiß mit 700,006 Scheffeln Getraide, jährlich zusallen, Großes und gr

Frankre ich.

. Gestern wurde ein Minister⸗-Rath in St. Cloud gehalten, in welchem der König den Vorsitz führte. Marine Minister war dazu von Nambonillet dorthin gekommen. Nach einer Mittheilung aus Toulon sind die französischen Kriegs—⸗ schiffe, die sich in letzterer Zeit vor Tunis befanden, die Linienschiffe „Jena“ und „Jupiter“, und die Dampf⸗-Fregatte „Magellan“, beor⸗ zu der Flotte des Admirals leapel . In Tunis herrschte vollkommene Ruhe. die weitere Bestimmung dieser Flotte sind verschiedene Gerüchte im

lensmeinung, ben Patrim eigenthümlichen Vorzüge, ere n, ,

u gewähren n gil r enn

it kollegialisch ene r en gründlicher

dig weiter

um den mittleren Markt

en Kleidung der

ege der Versteigerung verkaufte len, als von Seiten der Unterbeam⸗ die höchsten Preise zu erzielen.

welche dem Staate ches leisten.

Paris, 7. Sept.

dert worden,

Trehonart im Hafen von Neapel zu stoßen. * h

Den höchsten als auf dem hiesigen Klosterplatze an dem Tanze der Wirthschafts⸗ Beamten und Schnitter Theil nah⸗ st nach 2 Stunden hatte das Fest im Freien ein Ende. Abends war im hiesigen Gasthofe zur „goldenen Krone“ für alle Beamten auf hiesigen niederländischen Herrschaften ein glänzender Ball. Se. Excellenz Baron von Schimmelpfennig, wie auch die Kö— niglichen Adjutanten, erschienen selbst im Saale und erhöhten durch Für Bewirthung war auf Königliche Heute, am 8.

hohen Gäste

Das Journal des Debats entlehnt heute der Gazette de France folgende Nachricht, ohne eine Bemerkung hinzuzufügen: „Wir glauben versichern zu können, daß man beschlossen hat, dem Papst, 12,000 Flinten zu fenden, welche Herr Ressi ihm anzubieten und hinsichtlich der Bezahlung jede Bequemlichkeit zu gewähren be⸗ austragt ist.“

Die Union monarchique will wissen, daß in Folge einer Be⸗ rathung, die vorgestern bei der Königin Ehristine im Hokel de Cour— celles nach Eingang von Depeschen des General Narvaez stattgefun= den, beträchtliche Summen und Kreditbriefe an denselben abgeschickt worden seien, um ihn in Stand zu setzen, die Ereignisse abzuwarten. Nach einem Artikel der Presse wird Alles aufgeboten werden, um den General Serrano und Herrn Salamanca aus der Umgebung der Königin Isabella zu verdrängen.

In dem Artikel des Moniteur über das gerichtliche Verfahren gegen den Herzog von Praslin (s. unser gestriges Blatt) hatten die Dppositions-Blätter eine Verletzung flir den General-Profurator, Herrn Delangle, finden wollen, daher dies offizielle Blatt sich heute zu folgender Erklärung veranlaßt sieht: aufgenommener und von anderen Blättern wiederholter Artikel ist für einige derselben der Gegenstand von Schlußfolgerungen und Kom— mentaren geworden welche aller Richtigkeit und Aufrichtigkeit erman⸗ geln. Indem die Regierung sich über ernste Fragen erklärte, welche die Meinungen zu theilen schienen, indem sie die Mitglieder der Magistra⸗

tur und die Agenten der Behörde gegen die Irrthümer schützte, welche durch diese Meinungsverschiedenheit sich festsetzen konnten, hat sie etwas sehr Natürliches und Einfaches getan. Sie wollte nicht, daß unsere Institutionen nach beliebigen übelwollenden oder irrigen Ans⸗— legungen verleumdet und der Sinn unserer Gesetze entstellt werde. Andere Absichten in diesem Artikel suchen und ihm einen anderen Zweck unterlegen, heißt, einen klaren und deutlichen Gedanken ver— drehen, um ihn für engherzige Berechnungen und beklagenswerthe ie Regierung hatte keine Rüge gegen emand auszusprechen, weil Niemand eine solche verdiente. Sie hatte sich über, Grundsätze zu erklären, die in der Presse und in der öffentlichen Meinung ein Gegenstand des Streits geworden wa— ren, weil man sie nicht hinreichend kannte: dies hat sie gethan, wie sie es zu thun berechtigt und verpflichtet war.“

. Der Maire von St. Pol hat sich geweigert, die Erlaubniß zu einem dort beabsichtigten Wahl-⸗Resorm⸗Bankett zu geben.

Wegen der in letzter Zeit immer häufiger gewordenen Zweikämpfe 5 bis 16 Zöglinge mit strengem

Theilnahme die Freude Aller. Kosten in jeder Beziehung reichlich und gut gesorgt. September, begab sich Se. Majestät der König der Niederlande aber⸗ Sicherem Vernehmen nach dauert sein hiesiger Aufenthalt jetzt nur noch wenige Tage. Schon ist seine Abreise für Sonnabend Abend festgesetzt, um Sonntags von Breslau aus noch mit einem Extrazuge auf der Eisenbahn in Weimar ein⸗

mals zum Besuch nach Kamenz.

Deutsche Gundesstaaten.

(N. K.) Am Königlichen Hofe in Aschaffenburg sind am 6. September Ihre Königl. Hoheiten der Großherzog von Oldenburg und der Prinz Adalbert von Bayern zum Besuche angekommen. Ersterer wird dem Vernehmen nach bis gegen den 20. September dort verweilen.

An demselben Tage um 1 Uhr rückte das zweite, 1400 Mann starke Bataillon von dem K. österreichischen J „Khevenhüller-Metsch“, welches die Garnison von nach Böhmen marschirt, unter dem Kommando des Majors Grafen von Künigl in Aschaffenburg ein und desilirte in Parade vor Sr. Majestät dem König, welcher von den beiden Adjutanten und dem Offizier⸗Corps des dortigen Jäger⸗Bataillons umgeben war. darauf wurden die K. österreichischen Offiziere zur Audienz gelassen und der Major Graf von Künigl zur Königlichen Tasel geladen. Am 8. wird das Bataillon seinen Marsch fortsetzen.

Oesterreichische Monarchit.

Oesterr. Beob. ) König von Preußen war unter dem Inkognito eines Grafen von Zollern, von Ischl kommend, am Zten d. M. Vormittags um 11 Uhr zu Bruck an der Mur eingetroffen, allwo Derselbe von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Johann, welcher sich an demselben Tage von Gratz nach dem Brandhofe begab, empfangen wurde. Auch der Lan⸗ des⸗Gouvernenr, Graf von Wickenburg, hatte sich hier eingefunden und genoß, nebst dem Kreishauptmanne zu Bruck, Grafen von Her- berstein, und dem Kommandanten der dortigen Garnison, Ma⸗ jor Grafen von Festetits, die Ehre, zu der Tafel Sr. Majestät, an welcher der Erzherzog Theil nahm, gezogen zu werden. mittelst eines Extrazuges in Gratz angelangt, begab sich Se. Maje⸗ stät in Begleitung des Landes-Gouverneurs nach dem Schloßberge und äußerte sowohl über die schönen Anlagen desselben, als über den Reiz und die Mannichfaltigkeit Wohlgefallen.

Königreich Bayern.

„Ein in den Moniteur

nfanterie⸗Regimente ainz verläßt und

Feindseligkeiten zu brauchen.

Wien, 8. Sept. Se. Majestät der

in der Militairschule St. Cyr sind 1 nr n, n,

Die Untersuchung über die Perwaltung des Gefängnisses in Clairvaux hat herausgestellt, daß die In n nen . ij weil sie zu wenig und zu schlechtes Essen und zu leichte Kleidung hatten und zugleich sich überarbeiten mußten.

Die General⸗Conseils der Departentents sind jetzt überall zu— sann e,, .

n der heutigen Börse wurden wenig Geschäfte gemacht, di Conrse behaupteten sich schwer, unh e He gie en, i Es ging das Gerücht, in Madrid seien Unruhen ausgebrochen. Auch Eisenbähn⸗Aetien hatten eine weichende Tendenz und die Umsätze waren sehr beschränkt;

Um 4 Uhr,

der Aussicht teste ̃ halb 6 Uhr Abends setzte Se. Majestät die Fahrt bis Cilli im Geleite des Lan⸗ descheßs auf der Staatsbahn fort. wurde die weitere Rei Die Söhne Sr. Prinzen Is Ischl

. Am 4ten Morgens 6 Uhr se nach Triest und Venedig angetreten. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Franz Karl, die seph, Max und Karl Ludwig, haben eine Ferienreife nach resden unternommen, in Folge ihrer glänzend abgel Zweigen der Civil und militairischen Wissen gebreitetsten Unterricht genießen. Vor der in Schönbrunn, wobei die jungen Prinzen das freundlichste bewirtheten. tter ist nach Ischl abgereist; ihre Lnise von Parma verweilt aber im=

öherzogs Ferdinand von Este mit der Erzherzogs Palati⸗ ehen und mit glänzenden gesammte Hofstaat und das umgebenden

bevor, indem der e flastern zu laffen. ostenbetrage von 30

einige Besorguiß.

Lyon und Marseille stark g Am Schluß der Börfe kam das Gerücht in Umlauf, daß 7000 Mann Truppen zu Toulon verfammelt wären, um nach Ciditaverchia eingeschifst zu werden, falls die Oesterreicher eine Be= wegung gegen die päpstlichen Staaten machen sollten. hinzugefügt, daß Oesterreich 12940009 Mann an den Gränzen der Schweiz und des Kirchenstagts zusammen zit he.

11. Sept. (Telegraphische Depesche.) Abd el Kader hat in Maroklo gesiegt 2. marschirt auf Jez

Großbritanien und Irland.

London, 6. Sept. Ihre Majestät die Königin wird in der lächsten Monats in Windsor Schloß eintreffen und nach dreiwöchentlichem Aufenthalt daselbst wieder nach Osbornehonse auf der Insel Wight zurückke arlament za 9 ompanion 22. eit der Reformbill, welche 280 neue Mit Die Wahlen von 1831 35 brachten 181, die von 1837 121 und die von 1841 183 neue Abgeordnete ins Unterhaus. mensetzung desfelben geht übrigens hervor, ment mit jeder neuen Wahl ein immer hat; es hat jetzt zugenommen die Anzahl der Eisenba Vertreter, Direktoren von Eompagm

ausgeboten.

aften, worin sie d Abreise war großes Diner rer und Erzieher a Ihre Majestät die Kai Majestät die Erzherzogin mer noch in Schönbrunn. Die Vermählung des Er Erzherzogin Elisab nus, wird am 4 ichkeiten verbunden sein, denen der diplomatische Corps beiwohnen werden. 3 e Stadt 1 ge der . Asphalt ahre wird eine Strecke im

th⸗ Tochter des verstorbenen

shes wage a ersten Woche des nächst

t nach den so eben erschienenen Dodd's arliamentary neue Mitglieder, die größte Anzahl eder ins Unterhaus brachte. Ans der Zusam⸗ daß das demokratische Ele⸗ ÿßeres Ueber

icht erlangt ö Interessen⸗ r ngenieure, Baumeister ꝛc. ka ten, der Kaustente, großlet wis kteiner, und der politi= sengmmen hat die, l ber Armee⸗ und Marine⸗ en und des La 4 * 21 6 e 2 der n ungeo e der Par⸗ Pu tei in Unterhunse das neber⸗- erreichung einer Adresse Minister and feine Ant⸗

Seit d die Gemeinden, die

f er der ĩ 15 lbrigens zůgegeb⸗

der einen oder der ande an gilt de,. r

e gu treffe. 1 6 in

niche und Standard die Stellung Sir R. Peel's bei dieset Ge⸗ legenheit erörtert, und wenn die Times ziemlich unabhängig sowohl die Protectionisten als die Whigs und Sir R. Peel selbst mit schar⸗ fen Waffen angreift, so lassen die beiden anderen Blätter dagegen ihre Parteifarbe blicken, indem Morning Chroniele mit schmeich⸗ lerischen Worten um die Gunst Peel's für die Whigs buhlt, der Standard aber seinen Ingrimm über den Einfluß Peel's hinter Spöttereien verbirgt.

Die Blätter melden neue Fallissements. Am (ten hatte das Haus Thomas Booker Sons u. Comp. in London seine Zahlungen eingestellt; die Passiva betragen, wie es heißt, 30 50, 000 Pfd. Aus der Masse des Hauses Clayton u. Comp. in Preston, das vor einiger Zeit fallirte und dessen Passiva 120,000 Pfd. betragen, glaubt man sich eine Dividende von 15 Sh. auf das Pfd. verspre⸗ chen zu können. Eben so hat das Haus der Herren Gemmel Brothers in Glasgow mit ungefähr 200,000 Pfd. und das der Her⸗ ren Sanders, Wetherell u. Comp. in Stockton-on⸗Tees mit 20 bis 40, 000 Pfd. seine Zahlungen eingestellt. Das Haus Gemmel hatte besonders Geschäfte mit China, Manilla und Valparaiso und hat auch ein Haus in Canton, W. und T. Gemmel u. Comp., welches letztere, wie man glaubt, solvent bleiben wird. . .

Nach“ eben ausgelaufenen Berichten sind der Capitain und ein Theil der Mannschast einer englischen Brigg, welche von Liverpool nach Patagonien abgesegelt war, um dort Minerale aufzusuchen, in der Bucht von Watchman Cap von den Indianern aufs grausamste ermordet worden.

Auf Lloyds ist aus Kalkutta die Nachricht eingetroffen, daß der Ostindienfahrer „Roborts“ von London, mit Baumwolle und anderen Waaren beladen, in der Nacht vor dem bestimmten Abfahrtstage (30. Juni) daselbst ein Raub der Flammen wurde. Da seit zwei Jahren unter ähnlichen Umständen schon fünf solche Fälle vorkamen, so arg- wohnt man, daß die Lascars oder ostindischen Matrosen, welche vor der Abreise im voraus sechsmonatlichen Lohn empfangen, die Brand— stifter waren, um das Geld behalten zu können, der Reise aber über—⸗

hoben zu sein.

Der Manchester Guardian theilt nach einem Briefe Cob— den's aus St. Petersburg vom 19. August mit, daß derselbe im Begriffe stand, sich nach Moskau zu begeben und auf der Rückkehr von dort die große Messe in Nowgorod besuchen will. Nach dem erwähnten Blalte erwartet man den Herrn Cobden um die erste

Woche des Oktobers in England. Schweiz. Kanton Bern. (Eidg. 3.) In der Zösten Sitzung, vom 2. September, war (wie bereits nebst dem Resultat der Berhandlun⸗ gen kurz gemeldet) die Jesuiten⸗Angelegenheit an der Tagesordnung. Zürich wollte die bereits mit den Reden über diesen Gegenstand an— gefüllten Foliobände des Abschiedes nicht vermehren, sondern begnügte sich, aus den neuesten Ereignissen, den Freischaarenzügen 2. und dem fortwäh⸗ renden Bleiben der Jefuiten, troz des wegen ihnen bereits vergossenen Bür= gerblutes und trotz der freundeidgenössischen, von der Mehrheit der schwei⸗ zerischen Bevölkerung ausgesprochenen Bitten und Wünsche, die Nothwen— digkeit ihrer Ausweifung darzuthun, so wie auch die Pflicht und Kompetenz der Tagsatzung zu diesem Zwecke nachzuweisen, damit nicht die Mase sich zum drittenmale der Sache bemächtige. Er schloß daher instruetions gemäß zu einer Einladung an die betreffenden Stände, um die Jesuiten zu entfer⸗ nen und die fernere Aufnahme derselben sämmtlichen Ständen zu untersa⸗ gen. Luzerns zweiter Gesandte, Obergerichts Kommissionsschreiber Vischer, debütirte sodann mit Ablesung einer langen, ganz im Geist und Stole der Itg. d. kathol. Schweiz geschriebenen Rede für Beibehaltung der Jesuiten, die Kompetenz der Tagsatzung zur Fassung einer solchen Schlußnahme be— streitend, da sich das souveraine Volk von Luzern nicht vorschreiben lassen werde, zu wein es in die Schule gehen solle, und den Miteidgenossen kein entscheidendes Urtheil darüber zustehe, so wenig sich auch dasselbe ein Ur— theil über die in anderen Ständen anzustellenden Lehrer anmaße, denn da möge Zürich seinen Strauß, Bern seinen Zeller behalten und ihre Kathe— der dem Unglauben, dem modernen Heidenthume preisgeben, das gehe Lu—= zern nichts an. Er weist auf Nord-Amerika, Belgien und England hin, wo man die Jesuiten nicht fürchte und sie ungehindert lehren lasse, nur in der freien Schweiz wolle man sie austreiben, weil ein betrunkener inn, siie als schäblich dargestellt habe. Er vertheidigte die Je— uiten wider die sie erhobenen Anklagen, welche er als Lügen und Verleumdungen bezeichnete. Aber er Fieht die Hetzerei gegen sie nur als einen Vorwand zu anderen Zwecken an. Er rbffnete sodann seine im Willen des Luzernervolkes siegende Instruction, dahin gehend, daß Luzern sich nie und ninimer einem Beschlusse fügen werde, der seine poli⸗ tische und religiöse Unabhängigkeit vernichten wurde und Gewalt mit Ge— walt abtreiben werde. Auch Üri's zweiter Gesandte, Landammann Mül— ler, sprach sich in gleichem Sinne aus und schloß sich der Erklärung Lu⸗ zerns an. Schwoz vertheidigte besonders das Lehrspstem der Jesniten gegen die Anklage von Zürich, als ob dasselbe die Entnationalisirung der Schweiz zur Folge hätte, indem es gerade geeignet sei, die Jugend vor den Schwindeleien der Neuzeit zu bewahren. Der Zweck dieser Jesuiten frage sei bei ihrer Aufwerfung, wie er bereits erwähnt, kein anderer gewesen, als die Klosterfrage in, den Hintergrund zu drängen, und jetzt solle sie auch nur ein Mittel zum Zivecke, nämlich zu einer einheitlichen Bundesreform sein. Zwar seien auch im Kanton Schwoz und in seinem Großen Rathe Viele, die gerade keine Jesuitenfreunde seien, aber das Necht, Lehrer anzustellen, wie sie wollen, wollten sie sich deshalb doch nicht nehmen lassen, und für dieses Recht winden sie auch einmüthig einstehen. Schließt sich Luzerns Erklärung an, so auch Unter⸗ walden. Glarus hingegen sprach für Entfernung der Jesuiten, indem dies zur Erhaltung des inneren Friedens, der Ruhe und Sicherheit der Eid⸗ genossenschast nothwendig geworden sei, daher es, gestützt auf Artikel 1 und 8 des Bundesvertrags, zu 83 Antrag stimmte. Zug hinwieder war für Entfernung des Gegenstandes aus Abschied und Traktanden. Jetzt sei der Zeitpunkt da, um die seit Wochen hier in der Versammlung so oft wieder⸗ holten beruhigenden Zusicherungen, daß man die lonfessionellen Rechte nicht beeinträchtigen wolle, zur That werden zu lassen, man verzichte auf die Je suiten jetzt, und der erste versöhnende Schritt sei geschehen, um den Son— derbund aͤufzulösen. Freiburg ließ sich ebenfalls des Näheren auf den Stand- punlt der Kantonal⸗Souverainetät ein, bekämpfte die Kompetenz der Tagsatzung, berief sich auf die Jesuitenberufung in Freiburg, gegen welche auch Niemand auf der Tagsatzung aufgetreten sei, da man das Souverainetaits-Recht der Kantone zur Berufung dieses Ordens anerkannt habe, und dazumal hann doch noch viele der Magistrate gelebt, welche, da sie an den Berathungen über den Bundesverirag Theil genommen, Sinn und, Geist desselben doch wohl verstanden hätten. Die Anklagen gegeu die Jesuiten betreffen die Je= suiten der Vergangenheit, über diesenigen der Gegenwart wisse man nichts vorzubringen. Die gon Glarus angeführten Jesuiten-Austreibungen aus Portugal, Spanien, Frankreich 2c. seien von herrschsüchtigen Weibern oder ränkesüchtigen Ministern rg n . und Clemens XIV. sei zu seiner Ii ff hund if des Jesuiten Ordens gegen seinen Willen ge— zwungen worden. Solothurn s zweiter Gesandte, Obergerichts, Prä- siden Schmid, sprach sich ganz im Sinne des Votunis, von. Zürich aus. Ber zweite Gesandie von Baselstadt, Professor Merign, läßt kon= sequent auch in dieser Frage seine vermittelnde, versöhnende Stellung nicht fallen, ist zwar vollkommen von der Gefährlichkeit der Jesuiten überzeugt, hält aber alle gewaltsamen Wege und Mittel zur Erreichung des Zweckes ihrer Entfernung für unheil= und verderbenbriugend, die Bürgerkrieg ent. Ünden, was er Alles in einer schönen, glänzenden Rede entwickelle und eide kai en zur Nachgiebigkeit eimahnt. Denn bei einem Blick auf den . Europa's lasse sich nicht verkennen, daß früher oder später ein turm losbrechen werde, daß die Eidgenossen dann gerüstet sein müßten, daß aber nur ein einiges Volk stark und kräftig sei. Spricht daher seinen lebhaften Wunsch aus, daß Luzern seine Jesuiten freiwillig entfernen möchte. Ba sell anz sreut sih. dagegen, daß es nun mit Aargau nicht mehr allein sär dessen Antrag stehe, sondern sich nun einer Mehrheit von Ständen au— schließen lönne, Schaffhaufen meint, daß gerade dle im Volle herrschende

Aufregung über diese Frage ein Beweis sei, wie sehr dasselbe von der Ueberzeugun

uiten durchdrungen sei; vox populi, vox Dei, und diese nicht nur in der Schweiz, sondem auch in den ita von Eintracht mache

der Gefährlichkeit der Je Volksstinime mache sich lienischen Staaten gellend, und gerade die Bewahrung die Entfernung des Jesuiten -rdens nothwendig, und daher möchte es auch mit Zug ausrufen; Verzichtet auf die Jesuiten, und der erste Schritt Appenzell J. Rh. faßt sich mit ge— wöhnlicher Kürze, denn dessen Gesandter, der gemüthliche Herr Landam— mann Fäßler, ist nicht gewohnt, seine Instruction in langen, glänzenden Reden zu erörtern, besonders wo er, wie diesmal, dahin instruirt ist, in Wenn alle Gesandie die lakonische Kürze Her so könnte die Tagsatzung viel an Geld und Zeit sparen und 9 Geschäfte füglich in fünfzehn statt in vierzig ppenzell jungs- Maßregeln eines Ausweisungs - Beschlusses gegen die Je= suiten instruirt, denn sein Kanton betrachte die Jesuiten als die Seele des Sonderbundes und den letzteren blos als die Armee der Jesuiten, daher denn auch sein Landrath gefunden habe, Dieser Orden sei gerade zu tismus gestiftet worden, und dieser Aufgabe zei Prinzip der Toleranz des Protestantism ligiöse Hader eine Frucht Lesselben sei. die Tagsatzung mit dem i Jahrhundert, bei den durch die denser, sei dieses der Fall gewesen.

zur Versöhnüng ist geschehen.

die Sache nicht einzutreten. des Herrn Fäßler besäßen,

ist dagegen

daß man diesen Krebsschaden gründ= zur Bekämpfung des Protestan⸗ ge er sich, besonders bei dem ch jetzt würdig, daher der re= Es sei nicht das erstemal, daß sich schon im 17ten

lich heilen müsse.

Jesuitismus beschästigen müsse; Jesuiten veranlaßten Verfolgungen der Wal— Um die betreffenden Stände von den freundeidgenössischen Gesinnungen des Standes Appenzell A. Nh. zu über= zeugen, stimmt es für jetzt blos zu Zürichs Einladung. Auch St. Gallen spricht sich des Weiteren über den Volkswillen aus, der die Ausweisung der Jesuiten gebieterisch verlange, und durch welchen bereits mehrere Regierun⸗ gen deshalb gestürzt worden seien, indem sie mit dem Vollswillen in dieser Hinsicht nicht ganz übereinstimmten. Der Gesandte durchgeht die Sünden der Jesuiten etwas näher und glaubt, ihre so oft, über vierzig Mal erfolg⸗ ten Verweisungen aus verschiedenen Staaten bewiesen die Gefährlichleit die= ses Ordens hinlänglich, und gefährlicher seien sie für die Schweiz durch ihre Berufung an einen Vorort geworden. St. Gallen sei zwar für eine Anf⸗= forderung an Luzern instruirt, könne sich aber auch an die von Zürich be⸗ antragte Einladung anschließen. Hiermit ward 3 Uhr Nachmittags die Um⸗ frage abgebrochen, um sie am folgenden Tage fortzusetzen. sortgesetzt, und obschon nur noch wenige Stände zu echen hatten, . nämlich bis nahe Graubündten eröffnete den Reigen, und der sonst sehr kurz gefaßte und etwas phlegmatische, alte, gutmüthige Herr Bür= germeister Abvs wurde selbst ungewöhnlich feurig, als er erklärte, auch ge—⸗ Mit Nachdruck betonte er seine Schluß⸗ Aargau, der zweite Gesandte, Placid Wei⸗ Fenbach, legte nun eine Lanze gegen Luzern ein, verwahrte die Ehre seines Standes gegen die „freche“ Anschuldigung des Klosterraubes, indem er abermals auf die wohlthätige Verwendung des Klostergutes hinwies und dann noch zur Genüge die gefährliche Wirksamkeit der Jesuiten⸗Ordens in älterer und neuerer Zeit in der Eidgenossenschaft, besonders bei den Reli⸗ io Thurgau dann gerieth in eine staatsrechtliche Erörterung der Kompetenzfrage, der Tagsatzung in dieser Angelegenheit, welche er, wie gewohnt, sehr gründlich aus den Artikeln 1 und 8 der Vun desafkte entwickelt, und welche auch beim Flüchtlings-Konllusum, beim Frei schaaren-Verbot ꝛc. unbestritten angewandt und selbst von der jetzigen Min- it a! Die längst erwiesene Gemeingesährlichkeit der Jesniten mache es der Tagsatzung zur Pflicht, gegen diesen Orden ein⸗ zuschreiten uns die Ausweisung dieses Ordens zu beschließen. zweiter Gesandte, Herr Jauch, erregte durch seine pathetische, aber mit der reinsten Fistelstimme gehaltene Rede gegen die Jesuiten, in welcher er sich ebenfalls auf den so stark gegen sie ausgesprochenen Volkswillen beruft, einen etwas unangenehmen Eindruck und allgemeines Lächeln. entwickelt in sehr langer Rede die Kompetenz, das Recht und die Pflicht der Tagsatzung zur Ausweisung des Jesuiten-Ordens, dessen gefährliches Treiben und Wirken, besonders im Kanton Freiburg, es näher schildert. sich kurz, denn es hält jede einläßliche Widerlegung der gegen die Jesuiten vor= gebrachten Beschuldigungen für baaren Zeitverlüst, und ohnehin hätten beide Parteien nur zu viele Worte verloren. Welt, und unter dieses Elend gehöre auch die Jesuitenfrage. Wallis habe seine Jesuiten gehabt, ehe es schweizerisch war, und es werde sie auch axant, Es schließt in Hinweisung auf die Schluß⸗ „Fort mit ihnen“, mit den Worten: Graubündten erklärte sich später in der freien Umfrage, daß es diese gewiß zuliebe dea Vätern in Briegg gemachte Ausforderung an= nehme, jedoch diefelbe etwas revidire, indem es mit der über dem Jesuiten— Konvent stehenden Eidgenossenschaft marschiren werde, nicht um sie aller ondern um sie aller (mit einer wegjagenden Handbewegung) ... Reuenburg erklärt sich für Entfernung der Angelegenheit aus und glaubt sich unter diesen ernsten Um— Genf MRilliet) Salon ⸗⸗Geschwätz esuitenfrage, ohne ihr jedoch gerade eine interessante Seite abgewin— nen zu können. Bern hingegen läßt sich vorzüglich in die gefährliche, ge⸗ meinschädliche Wirksamkeit des Jesuitenordens näher ein und weist dieselbe in den einzelnen Kantonen Wallis, Freiburg und Luzern nach, was sich auch aus den Voten der Großen Räthe dieser Kantone genugsam ergebe, „daß man Gewalt mit Gewalt vertreiben Der Gesandie citirt die Ürtheile eines Franz Küenle in Freiburg, Peter's des Großen und Kaisers Alexander über die Jes einige Auszüge zum Beweise ihrer verderblichen Lehren aus dem K gienhefte des Pater Simmer im Jahre 1832 in Freiburg vor.

ursprünglichen kämpfung des Protestantismus immer treulich nachgekommen und habe dem! Spruch seines ersten Generals: „Ich bin auf die Erde gelommen, von Luzern i nicht von einem betrunkenen Professor che Volk verlange die Auswei⸗

Tage länger als die an 4 Uhr Rachmitkags.

gen die Jesuiten marschiren zu wollen. worte: „Fort mit ihnen.“

gions Kriegen, nachwies.

derheit anerkannt worden seien.

Wallis faßt Es gebe vielerlei Elend in der

pendant und après behalten.

worte Graubündtens: „Kommt und

Verantwortlichkeit

daher auch der Ausspruch,

uiten und liest

Bestimmung

berührte sogenannte Agitation ausgegangen, sondern das nüchterne bernis sung der Jesuiten und werde auch Mann für Mann dafür einstehen.— Nun regnete es noch Repliken in der freien Umfra Waadt und Waadt und Freiburg, Luzern und zern. Uri hielt noch eine lange Vertheidigung der Jesuiten, welche die Versammlung und das Publikum außerordentlich ermüdet und langweilt, um so mehr, da Herr Landammann Müller (der zweite Gesandte) lein Redner ist, sondern die Worte und Sätze abgebrochen hervorbringt, was aber den sonst so urbanen Herrn Bürgermeister Furrer immerhin nicht zu der unparlamentarischen Grobheit berechtigte, ihm vorzuwerfen, daß dessen Vortrag keiner Widerlegung verdiene, da schon das Publikum über denselben

1) Für den Antrag

zwischen Freiburg und rn und Bern und Lu⸗

gelacht habe.

Endlich wurde zur Abstimmung geschritten. Luzerns, die Angelegenheit aus Albschied und Traktanden fallen zu lassen, zeigten sich wie gewöhnlich die sieben Konserenzstände nebst Neuenbung und Appenzell J. Rh., wogegen sich 2) für Zürichs wonach a) die Tagsatzung von Bundes Stände Luzern, chw Freiburg und Wallis eingeladen werden sollen, die Jesfuiten zu entfernen, und é) jede künftige Auf— nahme des Jesuiten⸗-Ordens in einen Kanton der Eid-— egen untersagt ist 2 125 Stände erklärte. ist offenbar in einer geheimen Kon⸗ schlossen worden, daher auch ens ins Protokoll fallen lasse, fforderung laute, daß es aber the verantworten werde.

Beschlusses⸗ Entwurf, e inzuschreiten

genossenschaft von Bundes w Mehrheit der bekannten radifaler Beschlusses⸗Entwurf von Zürich ferenz formulirt und be daß seine Instruction, etwas anders, nämlich für eine Au diesen Antrag vor seinem Großen Ra

türlich hätte sich sonst keine Mehrheit ergeben.

Die Karlsr. Ztg. enthält nnter der Ueber zerische Kriegs⸗Aussichten?, Folgendes: ug auf ven Operationsplan, welcher für den sprochenen Bürgerkrieg von Seiten der radikalen Kantone

de er fin. ürich erklärte,

schrift: „Schwei⸗

so lange be⸗ vorbereilet ist,

1791

geht uns von einem wohlunterrichteten Korrespondenten nachstehende Mit⸗ theilung zu:

ö dh tend die Tagsaßzung selbst noch zu zaudern scheint, ehe sie den verhängnißvollen Ausspruch thut, krast dessen das Schwert zum Bürger= kriege gezogen werden soll, scheinen die großen radikalen Kantone Alles zum Beginn der Feindseligkeiten gegen den Sonderbund bereits vorbereitet zu haben. Bern steht natürlich an der Spitze.

„Das berner Kontingent ist bereits marschsertig. Es beläuft sich auf 10 T2000 Mann, nicht auf 30 000, wie man übertreibend angegeben hatte, und besteht aus Milizen, die vollkemmen bewaffnet und eingeübt, mit Kriegsmaterial reichlich versehen und größtentheils auch von religiösem richtiger eigentlich gesagt irreligiösem und revolutionairem Fanalis—⸗ mus bescelt sind. Solothurn und Aargau, die sch, wie gewöhnlich, von Bern ins Schlepptau nehmen lassen, warten nur das Signal ab, um ihren Milizen Marschbefehl zu geben. Das aargauer Kontingent soll an beiden Ufern der Reuß manbvriren, die Truppen des Kantons Zug im Schach halten und dann zwischen Sempach und Luzern zum Haupt-Corps der Ber—= ner stoßen. Die Tessiner lassen sofort, ohne sich durch die drohende Hal⸗ tung der Ocesterreicher an ihrer Gränze abhalten zu lassen, ihre Truppen nach dem oberen Tessin-Thal vorrücken, um über den St. Gotthard in den Kanton Uri einzudringen. ;

„Die Regierung von Waadt wird ihre Truppen nach zwei Richtungen hin in Bewegung setzen. Die stärlste Kolonne soll sich an das radifale Haupt-Corps anschließen, die über die nordwestliche Gränze des Kantons Luzern vordringen soll. Nothwendigerweise aber muß diese Kolonne das Ge— biet von Freiburg durchziehen, den Durchmarsch also zwischen Peterlingen (französisch: Payerne) und der berner Gränze erzwingen. Die andere, schwächere Kolonne soll sich gegen die walliser Gränze wenden, wo man sie durch ein Corps von Ueberläufern aus Unterwalliz, nämlich aus den fran⸗ zösisch sprechenden Distrikten Dizains, Monthey und St. Maurice, verstärkt zu sehen hofft. Diese Kolonne soll dann im Nhonethal vordringen, einen Aufstand in Unterwallis decken und die Bergübergänge besetzen, über welche die Sonderbunds⸗KWantone etwa Hülfstruppen nach dem Kanton Freiburg zu entsenden versuchen sollten.

„Das Kontingent von Genf kennt seine Bestimmung noch nicht, hält sich aber bereit, den Truppen von Waadt sogleich sich anzuschließen. Von der Bestimmung der Thurgauer, so wie der Basellandschafter, verlautet nichts; letztere werden wohl mit den Aargauern oder Solothurnern zusam— menstehen sollen.

„Weder Zürich, noch Graubündten, noch St. Gallen scheinen so kriegs⸗ luslig zu sein, wie die anderen genannten Kantone; selbst Thurgau erregt Zwelfel. Die Verantwortlichkeit für den Krieg, wenn er, wie man fast für unvermeidlich ansieht, wirlich ausbricht, wird also ganz und gar auf die sechs Kantone zurückfallen, die zuerst die Fahne dazu erhoben haben werden. Vorzüglich aber ist es Bern, auf dessen Betrieb und in dessen Interesse die Brandfackel des Krieges in das Land geschleudert zu werden droht.“

Spanien. Madrid, 3. Sept. (Tel. Dep.) Espartero ist zum Se⸗

tor ernannt. Es ist ein Verbot an die Zeitungen erlassen, die BVerhältnisse der Königin zu besprechen.

Gerichts⸗ Verhandlungen wegen der volnischen Verschwörung.

Berlin, 10. Sept. Die heutige Verhandlung beginnt mit dem Requisitorium des Staats- Anwalts in Betreff der beiden An⸗ geklagten Plawinski und Jarochowski. Derselbe äußert: die Staats⸗ IAInwaltschäft habe nicht die Ueberzeugung gewinnen können, daß einer der beiden Angeklagten sich ohne Grund unter Anklage befinde. Be⸗ sonders gravirend für Jarochowski sei die geheimnißvolle Art, wie er Mieroslawski beherbergt. Aus allen Anzeichen gehe hervor, wie Jarochowski wohl wußte, daß sein Gast eine Person war, welche sehr sorglich versteckt werden mußte., Der Augfklagte habe sich über alle Umstände sehr ausweichend erklärt. Er habe dem Mieroslawski selber die Speisen gebracht und wolle sich dieses für einen Mann in seiner Stellung doch so ungewöhnlichen Thuns jetzt gar nicht mehr erinnern. Der eigene Sohn des Angeklagten habe Mier os laws ki s Pläne gekannt, und doch folle der Vater nichts von der Mission des Gastes gewußt haben, welche sich sogar dem jungen Gymnasiasten offenbart habe? Mieroslawski und Kosinski seien in dem Wagen des Angeklagten von Posen nach Krakau gefahren, und doch wolle dseser bei einer so bedeutenden Tour, nicht, gewußt haben, wohin die Reise gehe. Der Geldsendungen würde die Staatsanwalt⸗ schaft gar nicht erwähnen, wenn der Angeklagte nicht gerade darüber so ausweichende imd ängstliche Aussagen gemacht hätte. Er habe in der Voruntersuchung nicht einmal wissen wollen, wie er die Gelder

erhalten und an wen er sie abgesendet hätte; in der öffentlichen

Sitzung habe er nun wieder bestritten, daß er so ganz bestimmt alle

Wissenschaft davon abgeleugnet habe. Was den Angeklagten Pia⸗ winski betreffe, so habe dieser einem hier vernommenen Zeugen mit⸗

getheilt, daß er von Jarochowski revolutionaire Aufträge erhalten habe. Dadurch werde Alles, was dem Plawinski zur Last falle, auch von Bedeutung für Jarochowski. Die Zeugen hätten bekundet, was die Anklage angebe. Dieselben hätten ausgesagt, daß Plawinski sie zu einer gewaltsamen Unternehmung gegen den preußischen Staat aufgefordert habe. Die Llufforderungen Plawinski's hätten die Ten⸗ denz eines hochverrätherischen Unternehmens, und er trage gegen beide

Angeklagte auf die Strafe des Hochverrathes an.

Hierauf tritt der Vertheidiger Plawinski's, Assessor Casstus, auf. Sein Klient stelle das Meißte von dem, was die Anklage behaupte, in Abrede, und die Zeugenaussagen, auf welche die Anklage sich stütze, hätte wenig Geltung, und zwar erstens wegen des Verhältnisses der Zeugen zu dem Angeklagten, und zweitens we⸗ gen der Zeit, worin die ZJeugenaussagen aufgenommen worden. Der Angeklagte sei Dienstherr der Zeugen; er sei streng und heftig, und das habe öfter zu Streitigkeiten zwischen ihm und den Dienstlenten

Anlaß gegeben. Sein Verhältniß zu diesen fei nie der Art gewesen,

daß er Aeußerungen, wie die bekundeten, zu den Zeugen hätte machen

können. Ferner wären die Zeugen in einer Zeit verhört worden, wo

Gerüchte Über die Revolution sich durch die ganze Provinz verbreitet hätten. Gewöhnliche Leute, wie die Zeugen, wißten keinen so ge⸗ nauen Unterschied zwischen dem Thatsächlichen und dem Gerüchte zu

daß sie weit mehr ausgesagt hätten, als wahr sei. Habe aber der Angeklagte auch wirklich das gesagt, was die Zeugen bekundeten, so sei damit doch nicht bewiesen, daß er Kenntniß gehabt von einem, gewaltsamen Unternehmen zur Wiederherstellung Polens in den Gräuzen Hor 1772. Er habe eben auch nur allgemein verbreitete Gerüchte mitgetheilt. Wenn, der An⸗ geklagte für den Fall eines Aufstandes möglicherweise die Absicht zur Theilnahme gehabt hätte, so sei das keine That und könne nicht be—⸗ straft werden. Er trage deshalb auf Freisprechung seines KRlien⸗

machen, und es sei sehr wahrscheinlich,

ten an.

Hierauf führte der Justiz⸗ Kommissarius Lewald die Vertheidi⸗ gung des Angeklagten von Jarochowski. Die Anklagz stütze sich be⸗= sonders auf Jeugnisse bes Schäfers Schmalz. Bieser habe aber 1 ausgesagt, wie er als Zeuge vom Inquirenten gere, ge⸗

cht sei. Auf die Anklage selbst ibergehend, prüft der Ber

auf, daß Mieroslawsli selbst in der Voruntersuchung er

theiligen. In diesen Worten eg. 264 ig . 2 vor dem eklagten verborgen

lawsfi seine revolntiongiren Zwe

habe, als er der Gast besselben gewesen. Der Bertheidiger tragt schließlich auf die Freisprechung seines Klienten und dessen sofortige Entlassung an. Hierauf erfolgt die Bernehmung des Angellagten von Bialoskorski. . Felix Napoleon von Bialoskorski ist 35 Jahr alt, machte den polni⸗ schen Nevolutionskrieg mit, trat im Jahre 1833 als Soldat in das 18te Infanterie⸗Regiment, wurde 1851 zum Seconde⸗Lieutenant be⸗ fördert und nahm 1845 seinen Abschied. Er wohnte zuleßzt als Guts pächter zu Laskawy im pleschener Kreife. Emil von Moßeze nei will gehört haben, daß der Angeklagte schon während seiner Tienstzeit der Verschwörung angehört habe und bemüht gewesen sei, durch Wer⸗ bung von Soldaten und Unterofsizieren für dieselbe zu wirken. Mie⸗ roslawski bestimmte ihn zum militgirischen Führer der Jusurgenten des pleschener Kreises; von Mitverschworenen wurde er dem Mieros⸗ lawski auch als Führer des bei Buk zu sammelnden Corps vorge⸗ schlagen. Mit Mileroslawski selbst hatte er in den ersten Tagen des Februar 1816 eine Besprechung in der Leciesewskischen Wohnung. Zur Fortsetzuͥng der Verhandlungen sollte der Angeklagte wiederkem⸗ men; er blieb aber aus. Gegen Thadäus von Sokolnicki der ihm mitthcilte, daß in der Versammlung vom 4. Februar im Bazar die Rede von ihm gewesen sei, zeigte er Abneigung gegen das ganze Vorhaben. Bei seiner Verhaftung fand man eine urnatowstische Karte mit eingezeichneten Operationsplänen. Der Angeklagte will dieselbe von deni am 2. September 1345 verstorbenen Oberst von Jerzmanowski erhalten haben; die Kolorirung der Karten ist aber erst iin Januar oder Februar 1846 erfolgt. . ü Bei seiner heutigen Vernehmung erklärt der Angeklagte: die Beschul⸗ digung des Emil von Moszezenski müsse er mit Entrüstung zurückweisen und auf die strengste Unterfuchung dieses Punktes dringen, da er hier als Ofsizier Handlungen begangen haben solle, die sich mit seiner Ehre nicht vertrügen. Emil von Moszczenski, vorgerufen, bestreitet, die betreffende Angabe gemacht zu haben, und äußert nach Verlesung der Akten: das seien nicht seine Worte, er habe nicht ordentlich Deutsch verstanden. Mittheilungen über den Angeklagten eien ihm von Niemand gemacht worden. Der Angeklagte fährt fort: es sei ihm unbekannt, ob er ein Kommando bei But oder sonst wo habe erhalten sollen. Mit Mieroslaweki habe er nicht konferirt. Mieros⸗ lawski, vorgerufen, sagt: einige Tage nach seiner Rückkehr von Kra⸗ kau habe er mit einer 2 über die Concentration bei Buk ge⸗ sprochen. Der Angeklagte sei dies nicht gewesen. Man habe ihm aber in der Voruntersuchung eine der kleinen Karten mit Bialos⸗ korski's Namen gezeigt, und da habe er gesagt: jene Person sei möglicherweise Bialostorsti. Nach Verlesung der betreffenden Al⸗ ten sagt Mieroslawski, er habe mit dem Angeklagten nie, etwas verhandelt. Szoldrski, vorgerufen, sagt aus, ihm sei nicht bekannt, daß dem Angeklagten ein Kommando zugedacht wor⸗ ben. Wenn er in der Voruntersuchung angegeben, daß er solches von Wolniewicz erfahren, so erkläre er hiermit, daß er oft Namen aus der Luft gegriffen habe. Der Angeklagte fährt fort: im Februar v. J. habe er Sokolnidi besucht. Dieser fei aber nicht der Mann, mit dem er über politische Sachen sprechen werde., Sokolnicki, vor⸗= gerufen, erklärt: er habe mit dem Angeklagten nicht über politische Dinge gesprochen. Die betreffenden Aussagen in der Voruntersuchung seien ihm von dem Inquirenten in den Mund gelegt worden. Der Angeklagte fährt fort: um Johannis 18145 habe, er von dem Ober⸗ sten von Jerzinanowski, ein Buch gekauft für seinen Stiefsohn. Er habe dasselbe bei sich liegen lassen, ohne darin zu lesen. Später habe er das Buch mit einer kleinen darin liegenden Karte an seinen näch⸗ sten Nachbar, den flüchtigen von Sadowski, geliehen und wenige Tage vor seiner Verhaftung zurückerhalten. Nun habe man die Kur⸗ natöwsfische Karte mit den Einzeichnungen bei ihm, gefunden. Er könne sich die Sache nicht anders erklären, als daß die in dem Buche liegende Karte bei Sadowski vertauscht worden sei. Nach der Vernehmung ergreift der Stagts⸗-Anwalt das Wort,

idiger speziell die einzelnen Punkte, aus denen der Staats Anwalt die Schuld des Angeklagten herleittt. Besonderes Gewicht 1 3 *.

ir e, er halte Jarochowsfi nicht für fähig, sich an der Revolution zu be⸗

um seinen Antrag zu begründen. Der Angeklagte habe seiner Ueber zeugung nach von dem Unternehmen eine vollständige Wissenschaft ge⸗ habt und keine Anzeige gemacht. Die Anklage beruhe auf Bezüchti⸗ gungen von Mitangeklagten. Besonders wichtig seien die, Aussagen Mieroslawski's, aus denen bestimmt hervorgehe, daß Mieroslawski mit dem Angeklagten über revolutionaire Pläne verhandelt habe. Mieroslawski widerrufe jetzt und wolle mit einem Unbekannten das besprochen haben, was er nach seiner früheren Aussage mit Bialos⸗ korski besprochen. Es sei aber nicht denkbar, daß ein Mann, wie Mieroslawski, der die ganze Sache mit so lebendigem, schar fem Geist aufgefaßt, mit einem Menschen, den er nicht gekannt, die Uebernahme einés Kommando's sollte besprochen haben. Baß der Angeklagte durch Mieroslawski Kenntniß von dem Vorhaben erhalten, werde auch durch Sokolnicki's Angaben bestätigt. Dasselbe gehe aus Szoldrski's Aus- sagen hervor. Was die Enischuldigung hinsichtlich der Karte betreffe, so bleibe der Angeklagte allen Beweis schuldig. Er trage auf die Strafe wegen unterlassener Anzeige an.

Der Justiz-Kommissarius Lewald, Vertheidiger, des Angeklagten, geht auf die Bezüchtigung Mieroslawski's über, die er deshalb für nicht beweisend erachtet, weil Mieroslawski überhaupt nur auf das Ganze der Verschwörung, nicht auf die Details und namentlich nicht auf Namen Gewicht gelegt habe. Die Euntschuldigung wegen der Karte trage ganz das Gepräge der Unbefangenheit. Ueberdies sei die Karte für die Kreis Konimissarien bestimmt gewesen; daß aber sein Klient das Amt eines Kreis -Kommissarius habe übernehmen sollen, sei nirgends behauptet. Er trage auf Freisprechung seines Klienten, wenigstens auf Entbindunz desselben von der Anklage an.

Hierauf erfolgt die Vernehmung des Angeklagten Joseph von Sobolnicki.

Joseph von Sokolnicki ist seiner Angabe nach über 63 Jahre alt. Bis zum Jahre 1842 lebte er auf seinem Gute Piglowice, zog daun nach Posen und reiste von dort im August 1814 nach Krakau, wo er ein Haus erwarb und seinen Wohnsitz aufschlug. Wenige Tage vor dem 21. Februar kam der ihm bekannt geworbene Dr. Lissowski mit mehreren Begleitern in das Haus des Angeklagten und hielt hier revolutionaire Besprechungen. Der Angeklagte wohnte den Be⸗ sprechungen bei und hörte, daß eine Revolutien in allen ehemals polnischen Landestheilen ausbrechen solle. Der Angeklagte zeigte sich fehr khätig für die Pläne der Revolution. Am 2 vor dem Aus⸗ bruch des Aufstandes in Krakau lief er mit den Waffen in der Hand auf den Straßen umher und suchte Personen für den Aufstand zu werben. So forderte er einen Polizeibeamten Kreitler mit der Drohung, er werde ihn sonst todtschießen, auf, für Polen die Waffen zu ergrelfen. Am Abend des 21. Februar bewaffnete sich Sololnick mit cnem Säbel, versah sich mit Schießbedarf, steckte bo Gulden zu sich, kaufte einen Karabiner mit einem oe, ne. und begab . in die Wohnung des ihm bekannten Geistlichen Andersfi. Hier ver . den beiden jüngeren Klerikern Plinta und i,. er wolle . 3 Waffen abtreten, weil seine e c, ihn doch hi 1 . ö an dem Kampf Theil zu nehmen, n. der n, Nach 6 e . einen Brief an seine ö worin er unter . 7 hit . Schicksal hat mich zu Wichtigem bestimmt; ich e. * . n. Oesterreicher und die . nehmen, 3 e ue = . deroli wohnte noch ein dritter Kleriker, Ramens Zadrinsli. Diesen

orderte der Angeklagte unter Drohungen zur ̃ hilf de auf. & e n warf einem vorübergehenden Bramten einen

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