1847 / 253 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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2

Ostpr. Pfaudbr.

z des Angellagten ersolgte, Der Zetel g pen rr, , gn seine . i . 96 26. . 2 Marz in Kralau, rriste dann nach Breslau a n ö wurde hier verhaftet. Bei seiner sei am Vorab 6

iußerte der Angeklagte: Dr. Lissowski 24 mit r ihm unbekaunten ; Dieselben hätten von einer Re⸗ Yfrse nen welch Krakau und Ungarn aus. 22 Von Posen sei ni gt, als daß ( dort , in Jahre 1830 ch Krakau kommen 2 Auf Verlesung der Voruntersuchungs⸗ Alten äußert 4 habe bei seiner Schwäche und Krankheit

w te, er h . . der Voruntersuchung ausgesagt, daß auch von einer

ĩ en Preußen gesprochen worden. Daz sei aber nicht 4 24 a in aan, große Sympathien für Preußen ge⸗ un r habe für den Ausstand nicht geworben, weil er den Aus⸗ ker deffelben zu spät erfahren habe. Er habe sich nicht vor Aus⸗ bruch der Revolution mit Waffen in der Hand auf der Straße um⸗ hertreiben können, weil er sonst arretirt worden wäre. Beim Auf⸗ stande selbst aber habe er sich mit einem Säbel bewaffnet, 600 Gul⸗ ben zu sich gesteckt und einen Karabiner gekauft. Er habe sich ent⸗ schlossen, nun seine Krankheit bei Seite zu werfen, für das Vaterland zu kämpfen und auf die Kanonen loszugehen. Da habe er auch den n der Anklage enthaltenen Brief an die Seinigen geschrieben. Den Joseph Zadrinski habe er nicht durch Drohungen und Geldversprechun⸗ gen zur Theiln ihme an dem Aufstande zu bewegen gesucht. Nach dieser Vernehmung begründet der Landgerichts Direktor Grothe, als Substitut des Staats⸗Anwalts, die Anklage, indem er zu erweisen sucht, daß der Angeklagte wegen seiner Theinlahme an der in Krakau zum Ausbruch gekommenen und zugleich gegen Preu ßen gerichteten Revolution des Hochverraths schuldig sei und als In⸗ länder nach inländischem Gesetz . werden misse. Der Ver⸗ theidiger, Dber Landesgerichts Assessor Herzberg, geht die einzelnen Punkte der Anklage durch, sucht darzuthun, daß die Theilnahme an dem krakauer Aufstande nicht als Hochverrath gegen den preußischen Staat betrachtet werden könne, und schließt mit dem Antrage auf Freisprechung seines Klienten. Schluß der Sitzung gegen 12 Uhr.

gandels- und Görsen«⸗ hnachrichten. kerlin, den 11. Septemher 1847. Mechsel - Course.

Brief. Geld.

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e . 2m: las 111 Namburg... . Kurz 152 do. . 2 M. 19514

3 mi. 6 216 2 2M. Son. sbꝛ 2 Mi. 1035 103 2 Mt. 1023

2 M. 99 100

Leipzig in Courant im 14 TbI. Fuss. 100 Tr. 3 216. 99

Frankfurt a. M. 3üdud. W.... 190 *1. 2 Mt. 56 28566 24

Heteraburs 1099 nhl. 3 Woehen ß 107

Jaan dische Fonds- I /andhe et, Kommiumal- Hapiere und Geld- Commse.

iet. Geld. Gem. Zt. Brief. Geld. Gem.

925 Kur- u. Nm. Ptdlir. 3 941 89 * Sehlesische do. z 973 ö do. Lt. B. gar. 1. 5

Pr. Ek Auth. - Seh

London

Rreslau..-... 2 6 2

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St. Schuld- Sch. See. Prüm. Sch. H. a. Nm. Schuldv. herl. Stadt- Obl. Weatpr. Pfandbr. CGrossb. Posen do. do. do.

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Frie dri chsd'or. And. Goldm. a5 tb. Disconto.

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Pomm. do.

Poln. neue Pfaàbr. do. Part. S060 FI. do. do. 300 FI. Hlamb. Feuer- Cas. do. Staats- Pr. Aul. Nollind. 23 blut. Kurb. Pr. O. 40Tb. Sardin. d. 36 Er. Neue Rad. do35FI.

HFisenßbaRkn- Actien.

Russ. Hamb. Cert. 6 do. beillope 3.4. 8. 6 do. do. 1. Aul. 4 do. Stiegli iu 2.4. Ad do. v. Rothaeh. Lst. 5 4 5 4

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do. Peln. Sehat O. do. do. Cert. L. A. lu. do. L. B. 200RI. Pol. a. Pfdbr. a. C.

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* O. Sebl. Li. B. 4 Eta. Mędb. do. Pr. B. do. do. Rhein. Stm. do. Prior.

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kerl. Ham. Gd] 1023 d. 4 4

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do. Prior. A3 1003 va.

her. Stent. 4 1125 a. 123 B. Nonn - Col. ß Säeba. Bayr. KHroal. FEreĩb. 4 Sag. Glog. do. Prior. A do. Prior. St. Vobw. do. Prior. 5 Thüringer. 1 . 4

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do. Prior. 5 Tarek. Selo.

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pa. Dread. 1 Löb. Zittau. 1 mega. Msalb. nogᷣd. Leipa. do. Prior. 1 n. Schl. Me. do. Prior 4 do. Prior. RNrdb. K. Fd. 4 O. Serl. i. A 4

ao. Prior. 1 . Starg. Pos. ( Sehlusa der Börae 3 Uhr.

Der Stillttand im Geschäst wurde heute durch den jüdischen PFeiertaß vermehrt, 30 dass nur unbedeutende Umsätze zu Stande kamen. Die Gourse haben sick sest auf ihrem gestrigen Stand be-

hRauptet.

2 J

G etrai de- Bericht. Am hautigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 70 - 85 Rihlr.

Roggen loco russ. 40 Rihlr. . neuer 62 Rihlr.

1792

. r. Sept. / Okt. 473 Rihlr. . * A i, mn. k. J. 48 Rililr. Haser 48 52pid. 23 - 28 Rihilr. Aspsfd. pr. FErühjahr 257 Rihlr. Rũbòl loco Liss. Rihlr. Sept. Ort. 113 Rihlr. Okt. Der. 11. Rihlr. Spiritus loco 283 Rihlr. Bf. P Sept. Okt. 263 Rihlr. . Frühjalir 24 Rihlr. Am heutigen Markt ist kein Geschäst zu Stande gekommen. Die Preise haben sich behauptet.

Königsberg, 8 Sept. Marktbericht. Zusuhr gering, Weizen 65 = 70 Sgi. pro Scheffel; Roggen 10-54 Sgr. pro Scheffel kleine Gerste 35 37 Sgr. pro Scheffel; Hafer 18— 24 Sgr. pro Scheffel; Kar⸗ toffeln 20 27 Sgr. pro Scheffel; Spiritus 23 Rthlr. pr. Ohm.

Stettin, 10. Sept. (B. N) Wochenbericht. An unserem Getraidemarlt blieb es auch in dieser Woche im Ganzen ziemlich fest, und 6 Mehreres selbst abermals etwas höher. Weizen fand einige neue Frage sür Berlin, während von neuer Waare noch immer nichts offerirt ist und alte sich immer mehr räumt. Man hält im Allgemeinen auf 710 2 S0 Rt., und ist 131pfd. alter poln. weißer 78 Rt. zuletzt bez. Von Rog⸗ gen in loco wurde neue schwerste Waare im Gewicht von cirea 88pfd. pr. Scheffel (127 /28pfd.) 50 a 50 Nt. bez., leichtere 2 2 4 Nt. billiger. Es ist foriwährend sehr wenig von neuer Waare zu haben, wofür daher auch in bester Qualität unter 49 2 50 Rt. noch nicht anzukommen sein würde, während ged. Nuss. in loen wenig Frage hat, zuletzt 375 a 38 Nt. bez. auf 39 a 40 Rt. gehalten. Auf Lieferung ist es in den letzten Tagen etwas flauer wieder mit Roggen geworden, Pr. Sept. Okt. 87 pfö. ohne Benennung 43 Rthlr. bezahlt, zuletzt wieder zu 42 Rthlr. gekauft, neuer zu 46 Rthlr. zu haben, pr. jahr neuer zu 473 Rthlr. be—⸗ zahlt, zuletzt wieder zu 463 Nthlr. gekauft ünd noch zu haben. Gerste räumt sich in alter Waare immer mehr, große 32 Rihlr, zuletzt bezahlt. Von neuer, erst sehr wenig zu haben, ist eine Kleinigkeit 105 / 106pfd. Oderbruch 40 Rthlr. bezahlt. Hafer inn logs, bei geringem Vorrath, auf 24 a 28 Rihlr. nach Qual. gehalten. Auf Frühjahrs Lieferung ist 48 bis 0 pfd. pr. Schfl. schwer, mil Ausschluß von Preußischem, 24 Rthlr. be⸗ zahlt. Erbsen, alte Futter- 36 Rthlr, zuletzt bezahlt, neue Koch- erst we⸗ nig zu haben, auf 44 a 46 Rthlr, gehalten. . . ö

Säam ten. Oclsaamen bleibt sest, wenngleich es mit Oel fortwäh⸗ rend zimlich matt ist. Winter ⸗Rübsen auf 80 Rthlr. gehalten, 79 Nthlr. zu machen. Rapps fortwährend sehr selten. Kleesaamen still und un= verändert.

Für Rappkuüchen 13 Nthlr. gefordert.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 12 12 5 ohne Uebernahme von Fässern bezahlt und dazu noch anzukommen, doch wenig zu haben. Auf Lieferung ist es flauer mit dem Artikel gewor= * pr. Sept. / Olt. 147 J6, pr. Frühjahr 155 6 bezahlt und noch zu

aben. Von Butter wird fortwährend sehr wenig zugesührt, und das, was ankommt, rasch verkauft. Die Vorräthe am Platze sind bis auf Klei= nigkeiten reduzirt, daher durchgehends höhere Preise bezahlt werden mußten, fein 77 2 8 Sgr., mittel 07 2 7 Sgr. Von Stoppel Butter ist noch nichts angetragen, und bleibt solche noch zu erwarten.

Merallt. Zink zu 6 53. Rihlr. erlassen. Noheisen, schott. Nr. 1 auf 1 Rihlr. 29 Sgr. gehalten, auch so bezahlt.

Gugno. Saldanha Bay ist augenblicklich zu 25 Nihlr. am Marlt.

In sonstigen Waaren war der Umsatz während dieser Woche geringer

als in der vorigen, doch ist es mit den mehrsten ziemlich fest geblieben und Einzelnes selbst etwas höher. Fettwaaren. Rübbl pro Septemb. / Ott. 114 Nthlr. zuletzt bezahlt, im Ganzen jedoch wenig gefragt, in loco 119 * Nihlr. nominell. Leinöl auf 11 Nthlr. gehalten, auch so bezahlt. Palmöl hatte zu etwas billigerem Preise mehr Frage, in lo 133 Rihlr., auf Lieferung 1392 135 . bezahlt. Baumöl ist neuerdings etwas steifer, Gallipoly auf 163 a 17 Rthlr. unverst. gehalten, 1065 Rthlr. unverst. bezahlt, Malaga 163 Rthlr. unverst. bezahit, jetzt ebenfalls auf 17 Nthli. ünverst. gehalten. Thran, Südsee⸗, jn' Joch und auf Lieferung 95 Rihlr. bezahlt, dazu aber wohl noch zu ha— ben. Braun Leber-, berget s! * 19 Rthlr. bezahlt, 19 Nihlr. ferner fest verlangt. Berger blanker 21 Rthlr.

Alkalien. Amerif. Steinasche neuerdings etwas höher, 11 Rthlr. bezahlt. Casan. i , bedang r a Nthlr., auf 10 Rthlr, gehalten. Soda zu setzten Notirungen noch zu haben, calcin. 4 n 5 Rthlr. unverst.

Breslau, 19. Sept. Weiz en, weißer 871, 92 bis 96 Sgr., gelber 85, 90 bis 1 Sgr.

Roggen 56, 60 bis 65 Sgr.

Gerste 44 48 bis 53 Sgr.

Hafer 223, 24 bis 26 Sgr.

Rapps war nur in einigen kleinen Partieen offerirt, doch kam es we⸗ gen erhöhter Forderungen zu keinem Geschäft.

Rothe Kleesaat beliebt und zu letztnotirten Preisen viel Kauflust.

Weiße Kleesaat nur in feinen Sorten begehrt, andere Qualitäten vernachlässigt.

Spirktus loco 1435, 144 Rihlr. bez., p. Oltbr., Novbr., Dezbr. 12 Nihlr. Br.

Rüböl loco a 11 p. compt. angeboten, mit Diskonto⸗Abzug zu be⸗ dingen.

Zink angenehmer, 2099 Ctr. 533 Rthlr. loco gehandelt nnd dieser

Preis ferner zu bedingen; Gleiwitz zt Rthlr. G.

Am heutigen Markt war Weizen, Roggen und Gerste gut, Hafer nur mäßig zugeführt; für Weizen und Roggen machte sich eine enischieden flauere Stinimung bemerkbar.

Köln, 8. Sept. Getraidepreise (25 Schfl.). Weizen direkt 8 Nihlr. 20 Sgr., do. p. Nov. 8 Rthlr. 5 Sgr. Do. p. März 1848 8 Rthlr. 5 Sgr.; Gerste 4 Rthlr. 25 Sgr.; Hafer 3 Rthlr.; Rappsamen 10 zin 20 Sgr.; Roggen direkt 6 Rihlr. i0 Sgre, do. P. Nov. 5 Rthlr. 22 Sgr., do. p. März 1548 6 à 544 Rthlir;; Ruͤböl compt. 30 Rthlr., do. p. Skt. 30 Rihlr., do. p. Mai 1818 31 Rihlr. ; Preßluchen, jos0 Stück 30 Rthlr.

N Hamburg, 9. Sept. Einfuhr verschiedener Artikel vom 3. bis 9. September. Kaffee M, 5390 Sad 115 Kst. 56 Fß. u. 11 Ball.

Reis A575 Sack 268 /1 n. Csa Tierces 159 Fs. u. 615 Ball.

Taback 1735 B. 285 P. 956 Rol. 82 Ser. 1184 Sack 16 Kist. 1565 Fß. 10 Fßl. u. 30 Kolli.

Thee 750 1 28/2 R

Kätao 5ft9ö Cir. 246 Pfd. 222 Sach 4 Kst. ;

Zucker 4328 Sack 6846 Kst. 165 Fß. 6068 Brd 63,686 Kil. 50 Matten. .

Pfeffer 2826 Sack 136. Macis 455. Nüsse io Fß. Nelken 22 Salf. Ingber 36 Sad 1 Kst. Cardam. 24st. Cassia lignea 138 Kisten. Mandeln 170 Ser. 5 Fß. =

Farb eh olz, japan. Sio z Piculs 5680 Pfd. Bla uholz 6908 Ctr. 283 Od Pfd. 1851 Sif. n. 4 Parlh. Krapp 31 Fh a. Bang? Bal. n. 15 833 e r go Faß. Zin n ober à Lägel. Indigo 56 Kist. u. 18 Faß roth. .

Vaum wol? 2615 Bal. Wolle 1077 Bal. 15 Sack. Tw ist 36 Val.

1. . 23 . 89. 26 3 Pack. Felle N Stk. 5 Kst. 23 Pack 102 Bal. 3 Dechtr. 7 Fß. 2 Kolli.

W ir. 9 Zß. 678 Geb. ie, I, / 2. 4150½6α. 15699 a. 20/66 4 3 3 . 4 Typf. 5 Krul. 54 Sig. Käse 11,828 Stil. 2 K. 10 Küb. 6 Krb. .

Eisen 247 Tons 31073 Ton,. 3200 Pfd. 4128 Bd. 42.778 Stg. I56 Pi. 3 Pf. 10 3t. Stahl 95, Bd. A Kst. 1 Pt. 17 Jß. 14 Bal. 3 Bärden. Zinn Toi Blöck, Zink 5eagz Pl. (3300 Zi.)

Weizen 204 Est. 16 Fß. 1122 S. iz Tsch. eg 15 Lst. 88 erste 16 Lst.

90 Tsch. Lein n 12st. 12 ohnen

ten an Lastenzahl ca. Jo 000 Lasten. Die Zufuhr war in einigen Artikeln ungemein stark und die Schifffahrt während dieser Zeit sehr belebt.

Niga, 23. Aug. C4. Sept). Flachs. Die Erwartung der Eigner, daß die in der vorigen Woche bewilligte a,. für Sorten den Preis der Korngattungen befsestigen würde, hat sich nicht bewährt, und mußten sel⸗ bige niedriger abgegeben werden. Heller marienb. 37 36; No., marienb. 365 Ro., Partiegut 34 No, engl. Kron 325 Ro., dabei konnte ür 6G nut 31 Ké., RB 26 Ro. bedungen werden. PiP wurde noch 36 Ro. gemacht.

Flachsheede blieb unverändert 17— 16 Ro.

Hanf. Verkäufer zeigten sich williger, und wenn nicht besondere Aus- wahl gesordert wurde, lonnte man kaufen: gewöhnl. Hanf zu 101 103, 100 = 39 und 8 97 Ro.; feinen Hanf zu io 108, 104 - 103, 100-99 Ro.; schwarzen Paßhanf von 93 87 Ro.

Tors. Gemacht wurde: langer zu 60 Ro., halblanger 57 Ro., ge⸗ wöhnlicher 5 No.

Von Hanföl ist eine Kleinigkeit zu 120 No. begeben.

Hanfsaamen wird auf 18. (123) Ro. gehalten, zu 183 (127 Ro. waren Käufer.

Schlag-Leinsaamen war mitunter zu 27, (189) Ro. zu haben.

GHetralde. Von Roggen wurden ein paar kleine Partieen genommen und 113 Psd. mit 70 Ro., 115116 Pfd. mit 72 Ro. bezahlt. Obgleich die Berichle von Holland flauer kamen, so wäre p. ult. Mai k. J. 115, 116 Pfd. nur zu S5 No. mit 10 5, Vorschuß zu haben gewesen, für 116, 117 Pfd. wurde 84 No. geboten. Die Preise im Innern sollen angezogen haben, da das Gewicht des neuen Noggens nicht befriedigend ausfällt; in⸗ deß ist es wohl zu früh, um ein sestes Urtheil über die Qualität ablegen u können.

J Einfuhr⸗Waaren. Von Salz keine Zufuhr. Heringe haben schwa— chen Absatz.

London, 6. Sept. Getraidemarkt. Von englischem Weizen wurde ziemlich viel angeboten, wegen der niedrigen Mehspreise wollten die Müller? aber ' nur zu 4 Sh. unter den Preisen von heute vor acht Tagen laufen, wozu der Vorrath am Markt gerdͤumt wurde. Aus dem Lande hat⸗ ten sich viele Käufer eingefunden, und fremder Weizen war zu den früheren Preisen ziemlich begehrt. Einige Partieen wurden auch für Holland und Belgien und zur Veischiffung küstenwärts gekauft. Gerste muß 1 Sh. niedriger notirt werden. Alte Bohnen sind 2 Sh. und neue 6 Sh. billiger. Erbsen rar und völlig preishaltend. Hafer 1 Sh. höher, geht aber kaum so gut ab, als in der vorigen Woche.

Die Preise waren sür englischen Weizen 50 52 und 42 —- 48 Sh. Gerste 36— 33, 32 35 und 26 360. Hafer 22 25, 24 30, und Fut⸗ ter 22-26. Roggen 25 32. Mehl 10443 und 34 -= 40 pr. Sack. Bohnen 48— 50, 3 = 40, 40-43 und 33—- 35. Erbsen 36— 42 und J 1I8. Saamen. Leinfaamen pr. Sack 47-52 und 43 44. Napps pr. Last 236 -= 30 Pfd. Hanfsaamen pr. Qr. 34.

Die Zuführen bestanden an englischem Getraide aus Mas Or. Weizen, 359 Or. Gerste, 31i94 Qr. Malz, 672 Qr. Hafer, 192 Or. Boh⸗ nen, 293 Qr. Erbsen und 2812 Säcke Pehl; an schottisch em: aus 50 Or. Malz, 170 Or. Hafer; an irländischem: aus 60 Qr. Malz, 933 Or. Hafer, 58 Qr. Erbsen; an fremdem: aus 28,678 Or. Weizen, 2385 Sr. Herste, 29,767 Qr. Hafer, 5740 Or. Bohnen, 32 Qr. Eibsen und 14,192 Fässer Mehl.

Liverpool, J. Sept. Baum woll' eu m art. Verkauft sind 2000 B. Preise fest zu 66 a 8 Pee, für Neworleans-, 6 a 73 Pee. für Bowed Georgia und 47 a b, Pee. für Surate⸗.

Vom 6. September. Heutiger Umsatz 5000 B., worunter 700 B. amerifanische zur Ausfuhr. Der Markt ist sester; doch können wir keine Preisveränderung melden.

Ans wiärtige körsen.

Amster dam, 7. Sept. Niederl. Tirkl. Sch. 55 5. 3X 40. 315. Pass. uns.! Zinal. —. 499 Nuss. lope 895.

Au gs b urg, 7. Sept. Raxer. 35 95 Oblig. 91. 93. do. Bank-Actien I. Sem. 1847 —. Württ. 35 0 Oplig. 88 Me. 47 96 1007 Hr. Darmst. 50 FI. Loose 78 Br. kad. So FI. Loose v. 1840 59 Er. 38 k. Loose 37 ne. 35 96 90 Kr.

Frankfart a. M., 9. Sept. 50h Met. 1055. Kank-Ket) 1912. Stiegl. S8. Iutegr. 555. Poln. 300 EI. L. 97 Br. do. 500 EHI. 804. 80. Span. 55 18. 172. 356 do. . Rexb. 91. 905. Taunus Aetien 319. 348. ;

IIa mb urg, 9. Auß. BHenk-Aetien 1600 Hr. Engl · Russ, 1063 Br. Heamb. Berg. Actien 91 Rr. Mail. Wittenb. Sd Kr. IIamb. Rerl. 1027. 102. Alt. Kiel 108. 1083. Glüclest. Elmash. 535 6. Rendsb. Neum. 97 Br. Kopenbh. Rothsch. 65 G. Moeldd. 60. 593. .

Leipzig, 10. Sept. Leipe. Dresdu. Aet. 117 Br. Sächs. Rayer. 88 Rr. Sächs. Schles. 1623 Er. Chem. Ries. 9) Rr. Löb. zZitt. 57 Er. Md. Leipz. 227 G. Kerl. Aub. Li. A. 116 6. It. H. 106 6. Mes, Bank- Act. 100 Ur.

Paris, 7. Sept. 59h Reute fin our. 15. 70. 396 fin eour. do. 76. 55.

Wien, 8. Sept. Kordb. 165. GlogtJzn. 121.

( Teleg. Depesche aus Köln; vom 10. Sept.) London, 7. Sept. Cons. S7 haar. S77 Bechm. Amsterdam, 9. Sept. Int. 55 lraris, 8. Sept. 395, Rente 76. 55. 59h Rente 115. 50. Nordb. 522. Ansterdam, 8. Sept. Am Kornmarkt sind alle Getraide Arten ge⸗ stiegen. Am Getraidemarkt viel Handel. 126psd. bunter polnischer Weizen

109 Fl., 20pfd. odessaer Roggen 235 Fl.

Poln. —. Hrouss. Pr. Sch.

Meteorologische Gtobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Naoh eiumaliger

1847. Morgen Nachmittags Keobachtung.

10. Sept. 6 Uhr. 2 Uhr.

Luftdruck 338 40“ Par. 338, 72! Par. 338, 61 Par. quell v le 7, 99 R. Luftwürme .. 23 10 07 R. 4 12,09 R. 8, 57 R. Fluss wärme 10,07 R. Phaupunkt . · · · P 9.07 R. 16.37 R. S, 27 R. Roden wärme 10,07 R.˖ Puustsâttiguung · 94 pCt. S3 pCt. 97 pot. Ausdüns tung), (o ih. trüb. regni. heiter. Niedersehlag, os 1“ Rh. W. w. W. Wiirme weehse = 13,07 Wolkenzu - W. . 4 7, 1 Tagesmittel: 338 58“ Par... * 1057 n... 4 9,2 R... 91 pci. W.

Königliche Schauspiele. Sonntag, 12. Sept. Im Opernhause. 1096te Abonnements⸗ Vorstellung: Eben recht! Hicrauf: Robert und Bertrand, pantomi⸗ misch - komisches Ballet in 2 Abthl.ͥ, von Hoguet. Musik von H.

Schmidt. Anfang halb 7 Uhr. 2. . Forelle werden Billets zu folgenden mittleren

Operslihaus⸗ Preisen verkauft: p i . sĩ den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., andes ersten Äanges und ersten Balkons, so wie zur 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ sn' den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗

8 z ; ; ö n di. 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in

ges, so wie im den Fremden⸗ Loge Im Schau pielhause, uriel

ra, Trauerspiel Arostz rn, 13. Sept. 153ste Abonne⸗ ments Vorstellung. Zum erstenmale: s Fenster, Lustspiel in 14 Akt, nach Scribe, von Fried

schen Kleinstädter.

2 Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Eypedition.

Gedrudt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hosbuchdruckerel. Beilage

h 9h Spun. 15.

M 253.

Inhalt.

Denutsche Bundesstaaten., Königreich Hannov 8 G

3 re , ü, 2. Bewässerung 1 7 .

F Schreiben aus Paris. (N i ätter; Cha⸗ rakter der Opposition und 3 e e e ,,,

Die Interessen des Handels und der Schiff ., 8 hifffahrt des deutschen Zollvereins gegenüber der Differenzialzoll-⸗Frage. nn, 6

Eisenbahnen nrfahrt ie Badi een und Dampfschifffahrt. Karlsruhe. Die Badische

Deutsche GBundesstaaten.

Königreich Hannover. Das neueste Stück der Gesetz⸗ Sammlung enthält das Gesetz über Entwässerung und Bawässerung der Grundstücke, so wie über Stau⸗Anlagen. In Bezug auf die Entschädigungs-Modalität bestimmt das Gesetz, daß von den Unter⸗ nehmern oder beziehungsweise den Theilnehmern eben so wie einer Entwässerungs⸗ so auch einer Bewässerungs= und Stau⸗-Anlage, Entschädigung geleistet werden: 1) für jede nach Maßgabe des Ge⸗ setzes erfolgende Abtretung von Grund und Boden, oder Entziehung oder Schmälerung sonstiger Rechte; 2) für den Schaden, welcher den nicht mit abgetretenen Grundstücken, insbesondere in Bezug auf Ent⸗ wässerung, Ueberströmung, Versumpfung, Trockenlegung, Uferbau oder durch Abschneidung von Wege-Verbindungen 2c. erwächst, vorausgesetzt, daß die Handlung, durch welche der Schaden zugefügt wird, nach den bisherigen Rechtsgrundsätzen ebenfalls nur gegen Scha— denersatzleistung vorgenommen werden durfte. Ausnahmsweise soll jedoch auch ohne diese Bedingung Ersatz für denjenigen Schaden ge⸗ leistet werden, welcher durch Umleitung eines natürlichen Wasserzuges dem Ertrage der an dem zu verlassenden Bette liegenden Grundstücke zugefügt wird, wenn nämlich vor Ausführung der Anlage nicht nur der Anspruch auf solchen Ersatz, sondern auch der Betrag des Scha⸗ dens geltend gemacht wird; 3) für den Schaden, den Jemand, der auf eine dem bisherigen Rechte entsprechende Weise fließendes Wasser benutzt hat, dadurch erleidet, daß die Anlage ihm diese Nutzung ent= zieht oder schmälert. Bei Bestimmung der Größe des Schadens soll der Nachtheil berücksichtigt und in Ansatz gebracht werden, der schon unter den bisherigen Verhältnissen, z. B. durch etwa stattgehabten wilden Wasserzufluͤß, verursacht worden ist. Im Uebrigen aber sollen in Bezug auf das Maß der Entschädigung, die Vorschriften des im vorigen Jahre unterm 16. September erschienenen Gesetzes über die Veräaͤußerungspflicht behufs der Anlage von Schifffahrts Kanälen ꝛe. Anwendung finden.

Frankreich.

X Paris, 7. Sept. Binnen wenigen Tagen werden wir zwe neue konservativs Journale zu gleicher Zeit hier erscheinen sehen, den Conservateur und, die Opinion. Beide geben als Veranlassung zu ihrer Gründung in ihren bereits vertheilten Probenummern den Mißstand an, daß die konservative Meinung in Frankreich, obgleich in der Wirklichkeit so stark, in der Presse so viele Gegner und so we⸗ nige Vertheidiger zähle. In der That kann unter allen pariser Jour⸗ nalen gegenwärtig nur das Journal des Dbats, und dieses nur bis zu einem gewissen Punkte und in einem gewissen Maße, als Ver⸗ theidiger der fonservatiden Meinung bezeichnet werden. Nothwendig entsteht also hier die Frage, woher diese auffallende Ungleichheit könimt. Was ist die Ursache, daß die Minorität, im parlamentari= schen Sinne genommen, eine so große, Anzahl von Journalen, die Majorität, so zu sagen, gar keines hat?, Beihe neuen Journale ge— ben in ihren Probenummern den nämlichen Grund daflir an. Sie fagen etwa: Die konservative Meinung sst einig über ihre Grund⸗ prinzipien, hat Stabilität und Einheit; ihre Anhänger haben über alle wesentlichen Fragen dieselben Ansichten, sie folgen denselben politischen Grundsätzen, und wenn unter ihnen Meinungsverschieden⸗ heiten über secundaire Fragen herrschen, so werden diese durch gegen⸗ feitige Zugeständnisse ausgeglichen, und das gemeinsame Band, das alle dunisschließt, wird dadurch nicht nur nicht gelöst, sondern knüpft sich nur um so fester. Daher genügen der konservativen Meinung einige wenige Organe in der Presse, im Nothfalle wäre selbst eins genüg. Tie, Opposition dagegen ist gebildet aus verschiedenen Par= seien, verschieden in ihrer Enistehung, ihren Interessen, ihren Ziel punkten. Jeder kämpft da unter seiner besonderen Fahne, auf seine eigenthümliche Weise, mit seinen besonderen Waffen. Mit einem Worte, die Opposition ist nicht konstituirt, sie ist in einem inkohären⸗ ten, anarchischen Zustande, und da sie aus verschiedenen Parteien besteht, die von verschiedenen Ausgangspunkten ausgehen und daher auch über wesentliche Punkte entgegengesetzte Meinungen haben, so ist eine Einheit und Einigung in ihr unmöglich; daher denn auch die Vervielfältigung der Journale auf ihrer Seite.

Diese Erklärungsweise hat allerdings viel Wahres. Bei der ei⸗ aenthümlichen Zusammensetzung der Opposition aus heterogenen Be⸗

dtheilen ist es natürlich, daß das Organ, welches dem Einen zu⸗ sagt, den Ansichten des Auberen direkt zuwiderläuft, denn der Abstand von Herrn Berryer zu Herrn Arago ist vielleicht noch größer, als der von dem Einen oder dem Anderen zu Herrn Guizot. Diesem Letzteren hat es jedenfalls die konservative Partei zu danken, wenn sie fester konstituirt ist. Auf der anderen Seite läßt sich nicht ver⸗ kennen, daß, je zahlreicher die Organe der Opposition sind, dies nur um so mehr ihre Zersplitterung und also ihre Schwäche beweist. Denn jedes Organ der Opposition hat seine eigene Fahne aufgesteckt, seinen besonderen Wahlspruch verkündet, sich in einem Mann personi⸗ sizirt, dessen Name sein Glaubens-Symbel ist. Außer diesem Wahl⸗ spruch und diesem Namen erkennt es nichts als gut und weise an: nur in diesen ist Heil zu sinden, und da der Erretter so viele aufgestellt und angepriesen werden, von denen Jeder wieder aubere Heilmittel anempfiehlt, so weiß das Land natürlich nicht mehr sich darüber zurechtzufinden, welcher, der wahre Erretter ist, dem es sein Vertrauen schenken soll. Dieser ausschlie⸗ ßende und unduldsame Geist ist der unterscheidende Charakterzug der Parteien und liegt tief in ihrer Wesenheit begründet, ist daher von ihnen unzertrennlich. Allerdings vereinigen sich manchmal alle diese Soldaten der verschiedenen Führer und Meister zum Angriff gegen den gemeinschaftlichen Feind: aber ihre Vereinigung zum Umstürzen bleibt fruchtles, weil Jedermann weiß, daß sie sich spalten würden, sobald es sich ums Aufbauen handelte. Man darf nur die Hagupt⸗ Journale der gie r , Dpposition betrachten, um sich zu über⸗ zeugen, daß man jedes als das Symbol einer bestimmten Person be= zeichnen kann. Der Constitutisnnel ist das Organ des Herrn Thiers und seines Anhangs, die Presse der Ausdruck der Meinung des Herrn Emil von Girardin, der Courrier frangais vertritt die Meinung der Herren Billault und Dufaure, der Sidele die des Herrn Odilsn Barrot. Der National macht sich vor allen ande⸗ ren durch die Heftigkeit seiner Angriffe und die Beharrlichkeit in seinen

1793

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung

Vorwürfen bemerklich. Corruption, Krebsschaden, Brandflecken und Aussatz sind jeden Tag wiederkehrende Schlagworte bei ihm, und man glaubt manch⸗ mal, wenn man ihn hört, einem klinischen Kursus in irgend einem Pest⸗ spitale beizuwohnen. Sein chroffer, aber zugleich bilderreicher Styl, der gereizte, leidenschaftliche Ton, in welchem er spricht, zieht. manchen Leser an, und wer in irgend einer Weise und aus ügend einer Ver⸗ anlassung seine Unzufriedenheit mit der Regierung auszusprechen wünscht, ist sicher, im Rational ein gleichgestimmtes Organ zu sin⸗ den. Die Reforme geht noch weiter. Ihre erklärt republikanischen Tendenzen streifen schon ganz nahe au einige Schattirungen des Kom⸗ munismus. Die lex agraria würde ihr gar nicht unbedingt mißfallen, und eine einzige, brüderlichẽ und untheilbare Republik wäre so ziemlich in ihrem Geschmact. Die De mocratie pacifiqu e mag es redlich meinen; auch ist es in der Regel mit Mäßigung geschrieben. Nur in der letzten Zeit sind Ausnahmen davon vorgekommen, die sie eben jetzt vor die Ge⸗ richte geführt haben. Auch wegen Verletzung der Moral hat sie neu. lich erst eine Verurtheilung erlitten. Aber ihr Hauptfehler ist, daß sie das Licht der Welt erblickt hat, bevor der ideale Einklang in un⸗ seren gesellschaftlichen Zuständen schon hergestellt ist, den auch das tolle Utopien der fourieristischen Phalansterien schwerlich zu realisiren vermögen wird. Üleber dergleichen Faseleien kann man unmöglich ein ernstes Wort verlieren.

Die legitimistische Opposition hat auch ihr Organ, aber nicht die Gazette de France ist es. Dieses Blatt möchte zwar auch als Ausdruck der legitimistischen Partei gelten, wird aber von den wirk⸗ lichen und ernstlichen Legitimisten verworfen, da es die Anarchie als Mittel zur Erreichung seiner Zwecke benutzen will. Die ganze Taktik der Gazette de France läuft darauf hinaus, die jetzige Regie⸗ rung zur Uebertreibung ihres eigenen Prinzips hinzudrängen, um sie so dem Abgrunde zuzuführen. Die Opposition des Redacteurs der Gazette de France denn im Grunde vertritt sie dessen Mei⸗ nung allein sucht sich den Anschein des Liberalismus zu geben, einen volksthümlichen Mantel umzuhängen; aber es fehlt dem gan zen Systeme an Fundament. Vergeblich uimmt der Abbe de Genoude den Priester⸗-Rock ab, um sich als Sans cu⸗ lotte zu kleiden, Jedermann weiß, daß es nicht anfrichtig gemeint ist. Das wahre Organ der legitimistischen Partei ist die Union mengr⸗ chique. Als die Quotidichne, die France und das Echo fran⸗ gais sahen, daß ihre Abonnentenzahl nicht mehr zu ihrem verein⸗ zelten Fortbestande hinreichte, machten eine letzte Anstrengung im Interesse ihrer Erhaltung. Sie schlossen sich an einander, Und aus dieser Verschmelzung eutstand die Union monarchique. Obgleich dieselbe manchmal auch einen etwas bitteren, schneidenden Ton annimmt, läßt sie sich doch nie zu solchen Extravaganzen verleiten, wie die Ga⸗ zette de France. Sie begreift, daß dem Faubourg Saint⸗Ger⸗ main die Manieren des Faubourg Saint-Marceau nicht wohl anste⸗ hen dürften. Die Union monarchig ue wird mit Talent geschrie⸗ ben, und immerhin würdig, eine jedenfalls noch bestehende Partei zu repräsentiren. Von den übrigen Blättern, die wir noch auf Seiten der Opposition erblicken, sprechen wir nicht, da sie ohne allen Ein⸗ fluß sind. Der Univers hat nur als Religionsblatt Bedeutung und war in politischer Beziehung stets ein wahres Amphibium.

III. Die Interessen des Handels und der Schifffahrt des

deurfschen Zollvereins gegenüber der Diff erenzial⸗ Zollfrage.

(Schluß. Vergl. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 250 u. 2651.)

Man hat weiter bemerkt *), daß seit dem Jahre 1834 bis mit 1845 unsere Rhederei in dem Verhältnisse zurückgegangen sei, in welchem sie an den Ladungen, die überhaupt von fremden und preußischen Schiffen in unseren Häfen vermittelt werden, betheiligt ist. Dies ist jedoch im Ganzen nicht der Fall. Schon aus dem Obigen erhellt, daß im direkten Verkehr mit fremden Ländern unsere Schiff fahrt in einem sehr günstigen Verhältnisse steht, in einem so günsti⸗ gen, daß sich dasselbe schwerlich steigern, durch ungeschickte 3 nur vermindern würde.

Aus einer Zusammenstellung der in preußische Häfen einge— laufenen und aus preußischen Häfen ausgelaufenen beladenen na⸗ tionalen und fremden Seeschiffe *) geht hervor, daß die Verhält⸗ nisse, in welchen beim Eingang und Ausgang der Ladungen unsere Flagge in dem Zeitraum von 1834 1816 betheiligt war, zwar ziem⸗ lich schwanken, wie dies in jedem Seeverkehr, der von den Winden, von den Jahreswechseln, von den Aeridten, von dem Wechsel der Ausfuhren abhängt, der Fall sein muß, daß aber das Verhältniß im Ganzen so ziemlich geblieben ist, wie es war.

1834 trafen von den Ladungen für Eingang und Ausgang zu⸗ sammen auf ner, Flagge 67 pCt.; auf die fremden 33 pCt.; eben so viel aber im Jahre 1845. Das Schwanken zwischen ca. s5 bis bb pCt. will im Ganzen wenig ledeuten, wenn man die fort⸗ laufende sehr bedeutende Progressior der Ausfuhren und Ein⸗ fuhren unserer Ostsee⸗Häfen bedenkt, velche sich seit jener Zeit er⸗ eignet hat. Dieses Steigen war allerdugs so stark, daß es unseren Schiffbauern unmöglich sein mußte, mit der Vermehrung der Rhede⸗ rei'in der Art es zu überbieten, daß sie die fremde Flagge noch mehr verdrängt hätten, als dies bereits gescehen war; denn die Lasten- zahl, die überhaupt von und nach unsern Häfen durch die Schifffahrt dermittelt wurde, stieg seit dem Jahre 1834 bis 1846 in runder Summe, also in 13 Jahren, von 362, M0 auf 698, 000 Lasten, d. h. um beinahe 93 pCt. Während aber de Einfuhren um beinahe 113 pCt. stiegen, vermehrten sich die Ausfuhren nur um circa 75 pCt. der Lastenzahl nach. ö

Die Schifffahrt eines Landes hämt aber ganz vorzüglich von der regelmäßigen Aus fuhr der Produke ab, welche dieses Land bie⸗ tet; die Einfuhren werden zum größten Theile als Rückfrachten ge⸗ legentlich gesucht und, fallen deshall viel leichter der fremden . anheim. Dieser Umstand irklärt es also, weshalb die fremde Rhederei in indirekter Schifffahr einen immer doch bedeuten⸗ ben Theil an unseren Frachten nehmer konnte, und es ist als ein günstiges Zeichen anzuerkennen, wnn sich das Verhältniß von tirca 6 zu A so ziemlich für unsere uth die fremde Flagge erhalten hat. Wenigstens der Umstand, daß keine Steigerung in dem Verhältnisse zu unseren Gunsten eingereten ist und so leicht eintre⸗ ten konnte, erklärt sich hiernach hinre hend. Uebertriebene Besorg⸗ nisse dürfen wir überhaupt nicht in Bez auf unsere Rhederei hegen, sie hat neben der Bildung und Tüchtzkeit unserer Seeleute, neben

*) Vergl. von Heyden, Offener Bief S. 5.

**) Vergl. die bereits in diesen Blätten ge en, offiziellen tabellari⸗ schen Nachwelsungen: Allg. Preuß. 368 1844, Nr. 96; 1815, Nr. 101; 1646, Rr. 74; und 1817, Nr. 192.

Sonntag den 1210 September.

der Wohlfeilheit unseres Schiffbaues namentlich den nicht genug zu schätzenden Umstand für sich, daß unsere Aus fuhren dem Ge⸗ wichte nach bei weitem die Einfuhren übertreffen, was sich aus der massigen Natur unserer meisten Ausfuhr ⸗Artilel erklärt. Man hat mit Recht bemerkt, daß die Weizenpreise in sehr naher Be⸗ jehung zu unserer Rhederei stehen, daß ein andauerndes Steigen der- ien namentlich in Großbritanien, auch regelmäßig auf eine Ver⸗ mehrung derselben zurückwirke, aber ein viel dauerhafteres Fun⸗ dament unserer eigenen Rhederei bildet der Umstand, daß sie ein viel größeres Quantum der Ausfuhren dem Gewichte nach in a i eigenen Häfen sindet, als sie an Einfuhren in fremde nden kann.

Es sind z. B. aus preußischen Häfen im Jahre 1846 beladene preußische Schiffe ausgelaufen überhaupt 2152 Schiffe mit 253,338 Lasten, dagegen in preußische Häfen eingelaufen b el aden e 1247 Schiffe mit 146,625 Lasten.

Das Verhältniß des Eingangs zum Ausgange ist daher, der Schiffszahl wie der Lastenzahl nach, ziemlich genau wie 4:7.

Man hat aber auch ferner über die geringe Vermehrung, ja selbst über einen vermeintlichen Rückgang unserer Rhederei in der Zahl der Schiffe öffentlich Klage geführt, und diese Klage ist von so vielen Lippen wiederholt worden, daß man doch hätte glauben sollen, sie beruhe auf einer wohlbegründeten Anschauung. Man wollte die Rothwendigkeit von Differenzial- Zöllen beweisen, deshalb klagte man, ohne zu bedenken, daß Differenzial-Zölle zur Begünstigung un⸗ seres direkten Verkehrs nach den weniger wichtigen transatlantischen Ländern eine Benachtheiligung unserer weit wichtigeren direkten und indirekten Beziehungen zu den west⸗ europäischen Ländern, d. h. eine Benachtheiligung unserer wichtigsten Rhederei⸗ Interessen mit, sich bringen müssen. Man hat ge⸗ flagt, ohne sich, die Thatsachen zu vergegenwärtigen, daß einzelne Städte, wie Stettin, in dem Cyklus der Jahre 1819 bis mit 1814, also in 26 Jahren, 366 Seeschiffe bauten, daß in einzelnen Jahren, wie 1839 und 1810, hinter einander unsere Rhederei überhaupt se um 103 Schiffe vermehrt wurde, und daß von 1819 bis 18414 überhaupt bei uns 921 neue Seeschiffe hergestellt wurden.

An Regsamkeit hat es daher unseren Schiffsbauern und Rhedern, deren Klagen über hohe Schutzzölle, namentlich die Eisenzölle, welche den Handel belästigen und den Schiffsbau vertheuern, von allen Seiten her erschallen, gewiß nicht gefehlt.

Aber man klagt auch dariiber, daß wir gegenwärtig, im Jahre 1846, noch immer nur eine wenig größere Laftenzahl in unserer Rhederei repräsentiren, als im Jahre i856. Man übersieht aber dabei erstens den Umstand, daß bei dem jetzt sehr ver vollkommneten Schiffs⸗ bau die jetzigen Schiffe von größerer Leistungsfähi keit sind, daß sie statt der früheren zwei jährlichen Reisen nach England jetzt drei bis vier im Jahre machen; man übersieht ferner dabei die ganze Geschichte unserer Rhederei seit jener Zeit.

Es steht fest, daß im Jahre 1805 6 in denjenigen sämmtlichen Regierungs Bezirken, welche gegenwärtig Preußen und Pommern aus- machen, inklusive das damals s wedische Podmmern, die Rhederei in 1162 Seeschiffen 106,894 Lasten Tragfähigkeit repräsen⸗ tirte, während unsere heutige Rhederei in denselben Regierungs⸗Be⸗ zirken mit dem Schluß des Jahres 1816 in 9l3 Seeschiffen nur et⸗ was mehr, nämlich 115, 50 La sten Tragfähigkeit, repräsentirt. Auf die geringere Zahl der Segel kommt nichts an, da unsere heu⸗ tigen Schiffe größer sind; während auf jene älteren 97 Lasten Trag⸗ fähigkeit durchschnittlich kamen, kommen auf die heutigen mehr als 1247 Lasten. Es ist eine alte Bemerkung, daß man Flotten nicht erschafft, wie man die Hand umdreht; sowohl Kriegs wie Handels⸗ flotten erfordern lange Vorbereitung, große Kapitalien, Bildung der Seemannschaft und die Grundlage eines tüchtigen Handels, der, wenn er einmal gestört ist, sich nicht so leicht wieder erholt. Ein Schlag hat oft das Glück meerherrschender Völker zu Grunde gerichtet! Wir wollen hier nicht auf die alten geschichtlich berühmten Namen, wie Karthago, Spanien, Portugal, hinweisen, sondern nur erinnern, welche Anstrengungen seit Ludwig XIV. und Napoleon in Frankreich zur Wiederherstellung der Kriegs- und Handels-Marine jedesmal gemacht wurden, sobald diese irgend einen unglücklichen Schlag erlitten hatten, wie fruchtlos sie gemacht wurden, und wie wenig es auch anderen Nationen, z. B. Holländern und Dänen, gelungen sst, großes Unglück 3 in den gesegneten Zeiten des Friedens wieder vergessen zu machen.

Unsere Rhederei aber hat in neuerer Zeit zwei vernichtende Schläge kurz hinter einander erhalten, zwei tödtliche Wunden, die sie erst jetz; wieder ausgeheilt hat; es war dies das Embargo und die Wegnahme unserer Schiffe durch die Engländer im Jahre 1806 und das? darauf folgende Kontinental-System, das den Ostsee⸗ Handels Preußens fast ganz ins Stocken brachte.

Diese Umstände, so wie die dem Handel ebenfalls nicht günstigen Zeiten des Krieges und die Zeiten von 1815 bis 1826, vergißt man gewöhnlich, mit ihren theils vernichtenden, theils wenigstens sehr schäd⸗ lichen Einwirkungen in Anschlag zu, bringen, wenn es um den! Zustand unserer Rhederei im . zu jener Zeit vor 1866 handelt. Wir wollen die traurigen Erinnerungen an jene Tage hier nicht weiter, als es unserem Zwerke dienlich ist, zurückrufen. Als Preußen im Jahre 1806 auf Frankreichs Antrieb Hannover besetzte und es am 1. April in Besitz nahm, erschien am 8. April die Ordre des Mini- steriums For, daß von den englischen Kriegsschiffen die Ems, Weser, Elbe und Trave blokirt werden sollten. Allen englischen Unterthanen wurde verboten, mit ihren Schiffen in preußische Häfen einzulaufen, und ein allgemeines Embergo ward auf alle in englischen Häfen be⸗ sindlichen preußischen Schiffe gelegt. Damals schrieb das ministerielle Blatt, Morning Chronicle, nach der bekannten Rede von Fox: „Sieben Achttheile des ganzen Handels von Preußen hängen von England ab, während nicht ein Artikel der ersten Nothwendigkeit uns durch Schließung der preußischen Häfen vorenthalten werden kann. Die Wirkungen eines Krieges mit England müssen für Preußen fürchterlich sein.“ Und leider hatte dieses Urtheil nur zu viele Begründung. „Ein blühender Handel sagt ein deutscher Zeitgenosse, „war fast ohne Widerstand zu zerstören, und ein neues weils, fast gefahrloses Feld war der britischen Kaperei er- öffnet; einer Kaperei, aus welcher selbst die Königliche Familie einen bedeutenden Theil ihrer Einkünfte zog. Nachdem zuvörderst die Com- mandeure der britischen Kriegsschiffe mit der Vollmacht versehen wor⸗ den waren, die preußischen Schiffe als Prisen aufzubringen, wurde am 2. Juni 1806 auch der Anfang mit Ertheilung von aperbriefen an 1 gemacht. Viele Hundert preußische. Schiffe wurben nun die leichte Beute der Engländer. Man rechnet iber Ho pr eu- ßische Schiffe, die damals von den Engländern genom- dn würden, und man sieht aus den Summen Gelten, die aus dem Erlös der schon vor der Austheilung von Kaperbriefen genom- menen Schiffe an, die Mitglieder der Königlichen Familie von der

Abmirasniät vertheilt wurden, wie rasch und bedeutend der Gewinn