Aber —— der Kampf 1 — ü enomm emde Hülfe ang —
e, welches au 24 ihre Rechte geltend machen. auf eine gänzliche Auflösung der beiten und die neutrale Stellung Maße gefährden, als es z. B. g iger schwierigen allgemeinen Falle des Mißlingens 2 . ⸗ o thätigere Propaganda in den r . 2 — 22 gerade dadurch aufs tiefste er — . Nantonen einen früchtbaren Boden sinden. Daraus geht end 4 flar hervor, daß die revolutionaire Propaganda der Schweiz ligt e uhr licher ist, als die ultramontane, und daß der e g wenn? auch unbefriedigende Zustand demjenigen des offenen Kampfes
vorziehen ij.
Nach dem sie naturg würde sie
seiner Zeit di seiner Jen x Ze n a e. Ce
Z talien.
Turin, 14. Sept. (A. 3.) Die Gazzetta Piemontese vom heutigen Tagen bringt folgenden Erlaß: „In einigen Provin⸗ zen der Königlichen Staaten pflanzten die Bevölkerungen, indem sie ähre Liebe und Ergebenheit für ihren erlauchten Vater und Souve— rain kundthun wollten, landesfremde Fahnen auf und machten Ab⸗ zeichen verschiedenfarbiger seidener Quasten, Bänder und Kokarden. Da es die bestimmte Absicht Sr. Majestät ist, daß man bei jeder Gelegenheit, sie sei, welche sie wolle, einzig und allein von der Lan⸗ desfahne und Kokarde, so wie von derjenigen, welche seit achthundert Jahren von den Piemontesen mit Ehren getragen worden ist, Ge⸗ drauch mache, so wird jede andere Fahne oder Kokarde hiermit ver= boten! Der erste Kriegs- und Marinebeamte, General-Inspektor der Staatspolizei. Lazari.“ . 4
Die Adresse, welche der landwirthschaftliche Verein in Casale an den König gerichtet hat, war von mehr als 400 Per sonen unter⸗ zeichnet worben; man nennt unter diesen den Cavaliere Pinelli, Mons. Collabiano, Bischof von Casale, den Marchese Alfieri di So⸗ stengo, Minister des öffentlichen Unterrichts, den Grafen von Castag= netto, Secrelair des Königs und Intendanten des Königlichen Hau— ses, den Cavaliere Giovanetti u. A. Die Adresse lautet (nach einer Mittheilung im Nürnb. Korr.) folgendermaßen:; ,
„Sire, eine neue Aera des Friedens und der Wohlfahrt hat für die italienischen Völker begonnen. An die Stelle des früheren unglücklichen Mißtrauens, das J, . ihnen und ihren Fürsten bestand, und das von den Feinden des öffentlichen Wohles noch vermehrt wurde, ist Eintracht und Gemeinsamkeit der Wünsche getreten, die, während sie den Bevölkerungen den Genuß der von unserem Jahrhundert gebieterisch erheischten bürger= lichen Verbesserungen gewähren, die Monarchie kräftigen, ihren . er⸗ höhen und ihr stait eines blinden und furchtsamen Gehorsams eine ehrer— bietige LZiebe und das uneingeschränlteste Bertrauen zuwenden. Ew. Ma— jestäh hat die Aera dieses neuen Prinzips mit einem frastvollen Alt der Un abhängigkeit eröffnet; Ihre für diese Wohlthat dankbaren Unterthanen er— heben zum Thron den Ausdruck ihres Dankes und ihre Wünsche, daß dieses große Werk zu Ende geführt werden und seine Früchte tragen möge. Zu diesem Zwecke werden sie alle ihre Kräfte anwenden, um die Bande des Vertrauens und der Liebe, welche den Fürsten an die Bürger knüpfen, noch enger zu schlingen. .
„Bei einem neuerlichen schmerzlichen Falle gaben Sie, Sire, einen neuen Beweis von dem großen Eifer und der fortwährenden Sorgfalt, die Sie der National-⸗Unabhängigkeit widmen, indem Sie mit kräftigen Worten
egen die der heiligen und verehrten Autorität des Papstes angethane Be= kein, gers. Ihre Unterthanen stimmen von Herzen ein in den Beifall aller Italiener und fühlen mehr als jemals das Bedürfniß, sich in einer würdigen und achtunggebietenden Haltung um Ihre Person zu schaa⸗ ren, zur Vertheidigung der erniedrigten Religion, des Vaterlandes und des Thrones, die durch die ewigen und systematischen Feinde Ihres erhabenen Hauses fortwährend bedroht find. Gebieten Sie, Sire; kein Gedanke der Schonung für Ihre Völker halte Sie zurück, denn unser Leben und unser Vermögen find für uns kein Opfer, wenn es sich um Befreiung oder Ab⸗ hängigkeit, um den italienischen Namen oder nationale Herabwürdigung, um Sein oder Nichtsein handelt. Gebieten Sie, denn Gott ist mit uns. Während dieses schöne Heer, Ihr Ruhm und unser Glück, berufen, die Gränzmauer und die Vertheidigung des Vaterlandes zu werden, die glor⸗ reichen Tage von Assietta ünd Guastalla erneuern und siegreich aus einem Kampfe hervorgehen wird, dessen Ausgang nicht zweifelhaft sein kann, wer= den wir durch unsere Wünsche und Gebete diesen ersehnten Augenblick be= schleunigen, und aus freiem Antrieb werden wir die Aufgabe übernehmen, als Bürgermiliz über die öffentliche Ruhe zu wachen. Die Bürgergarden, errichtet nach den Gesetzen, die zu bestimmen Ew. Majestät gefallen wird, werden in edlem Wetteifer sich zu überbieten suchen, um ihre Pflicht zu er füllen und Ihnen Beweise der größten Ergebenheit zu liefern.
Sire, in ihren unerforschlichen Rathschlüssen bestimmt die Vorsehung vielleicht neue Prüfungen für unser Vaterland; aber welche Ereignisse auch kommen mögen, Ihr Volk wird seinen König niemals verlassen. Ew. Ma⸗ jestät wird uns muthig, gerüstet, eng verbunden und voll guten Willens finden. Eifrige Hüter der Ordnung, der öffentlichen Sicherheit und der Geseßlichkeit, werden wir in der Gefahr eine lebendige und fruchtbare Pflanzschule von Soldaten bilden, die enischlossen sind, Hand in Hand mit dem nr eee die Ehre und Unabhängigkeit unseres gemeinsamen Vater= landes aufrecht zu erhalten. Das, Sire, sind die einmüthigen Gelübde Ihres Volkes. Ihr väterliches Herz wird den Ausdruck dieser Gelübde, den treuen Dolmetscher des allgemeinen Wunsches nicht zurückweisen. Die Bande, welche die subalpinischen Völker an das erhabene Haus Savoyen knüpfen, sind alt und stark. Ihnen, Sire, gebührt der Ruhm, sie ewig und unauflöslich zu machen durch Hinzufügung eines neuen Blattes zu dem neuen Bande der italienischen Geschichte.“
handels und görsen - Nachrichten. Berlin, den 23. September 1847. Techsel- Course.
; Briel. Anasterdam ..
do. IlIamburg... .. 300 M.
k 300 mi. London -...... ö 1136. Paris.... . 32
Kurz 2 Mt. —
Kurz — 2M. 150 3 Me. 6 21 2 Me. — 103 1021
2 M. 2 Mt. 100
* Tage 2 Mt
Leipzig in Courant im 14 ThI. Fuss. 100 Thlr.
mee mn, , 100 . 2 Mi. J ; Peteraburn -.... 100 sRbIl. ] 3 Wochen 3 1081
Inlähmdische Fonds- Enn dhe /', Nommmimal Papier md Geld- Course.
Gem.
Zf. riet.
96
Ef. Geld. 94
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Kur- u. Nm. Pfdbr. Schlesische do. do. Lt. B. gar. do. Pr. Bk- Anth. - Sch
St. Schuld- Seh. Sceb. Pram. Seh. — HK. a. Nm. Schuld v. Nerl. Stadt- Obl. Westpr. Pfandbr. Gross. Ponen do. do. do. ¶ atpr. Pfandbr. Pomm. do.
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1066; 13 12345.
Frie drĩchadꝰor. And. Golm. àöƷd th. Disconto.
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1860 Aualancdliscke Fonds.
Pola. neue Pfdbr. do. Part. 800 FI. do. do. 300 Fl. Hamb. Feuer- Cas. do. Staats- Pr. Aul. Nollinad. ] blut. Kurb. Pr. O. 40 Tb. Sardin. de. 26 Er. Nene Bad. dea FI.
Fisenbahn- Actien.
Nuss. Hamb. Cert. õ do. beilloꝝe 3. 4.8. do. do. 1. Aul. do. Stieglitæ 2.4. A 4 do. v. Nothach. Lit. do. Polu. Schatz0. 4 do. d0. Cert. L. A. 5 du. do. L. B. 200FI. — pol. a. Pidbr. . c.
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Volleing. Amat. Rott. Aruh. Utr. Kerl. Aub. A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn- Cõln. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cõln- Mind. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dres d. Gqᷣrl. Dü ss. Elberf. do. Prior. Glogguitæ. imb. RBergd. Kiel- Alt. Lp. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. Halb Magd. Leipæ. do. Prior. R. Schl. Mk. do. Prior do. Erior. Nrdb. K. Ed. O. Sebl. Lt. A do. Prior.
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O. Schl. Li. R. Pts. Mędb. do. Pr. B. do. do. Rhein. Stm. do. Prior. do. v. St. gar. Si ehs. Bayr. Sag. · Glo. de. Prior. St. Vo w. do. Prior. Thüriug er. Wlbb. (C. O.) do. Prior. TZarsk. Selo.
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Quit. Bog. 4 X
Aach. Mastr. 30 Nerg. Mrk. 50 Berl. Aub. B. 45 kBexb. Ludv. 70 krieg - Ness. 90 do. Thür. V. 20 Magd. Witt. 30 nNMecklenb. 80 Nordb. F. W. 70 Rh. St. Pr. 70 Stars. Pos. 50 (Schluss der Börse 3 Uhr.)
Bei geringen Umsätzen sind die Course der Eisenbahn-Actien etwas unter der gestrigen Notiz geblichen.
D Ping.
— ü — —— — — —— — Q — R ö —— Q —— —
Getraide- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie falgt
Weizen 70 - 82 Rthlr. Roggen loco russ. 39 Rthlr.
. — neuer 50 — 52 Rthlr.
pr. Sept. Okt. 45 Rthilr. G.
pr. April s Mai E. J. 47 Rihlr. bez. Hafer 48. 52pd. 25 - 27 Rtlilr.
Aspfd. pr. Frühjalir 26 Rihilr. Gerste 43 Rthlr. Rüböl loco 1159, Rihlr.
Sepꝛi. ¶ Ot. 115 Rihlr.
— Okt. Der. H. Rihlr. Spiritus 1oco 285 Rihlr. bez. 9 Sept. (Okt. 26 Rililr. Frühjahr 233 Kilnr.
Königsberg, 20. Sept. Marktbericht. Zufuhr gering., Weizen 60 = 84 Sgr. p. Schfl. 3 Roggen 45 —= 55. Sgr. p. Schfl. große Gerste 36— 42 Sgr. p. Schfl.; kleine Gerste 30 - 40 Sgr. p. Schl.; Hafer 17 - 25
Gem.
Sgr. p. Schfl.; graue i 60 — 80 Sgr. p. Schfl.; weiße Erbsen 40 — 60 Sgr. p. Schfl.; Kartoffeln 52 Sgr. p. Schsl.; Heu 10— 15 Sgr. p. Ctr.; Stroh 85 — 90 Sgr. S Schock.
Danzig, 20. Sept. Ge traide. Im Lause der vorigen Woche war der Markt im Vergleich zu den letzten Z bis 4 Wochen, wo so zu sagen nichts gekauft wurde, etwas belebt, denn es sind ca. 150 Last Weizen, fein hochbunt. 133 pf. zu 550 Fl, 13 1.s32pfd. zu 519 Fl., 130 pfd, zu 500 Fl. und guter bunt. 129pfd. zu 465 Fl., 127pfd. zu 452 Fl.; 4 Last Roggen, pf zu 3025 — 300 Fl., und 6 Last Gerste, 104pfd. zu 230 Fl. umge- angen.
; gw gleich die heute eingangenen Berichte günstig waren, so wurde dar⸗ auf keine Rückicht genommen, denn es ist am heutigen Markte außer 12 Last Roggen 121pfd. und zwei kleinen Partieen weiße Erbsen zu unbekann- ten greg! nichts verkauft worden.
Die Witterung war bis Mittwoch für die Aerndte, welche nun wohl bald als beendigt betrachte werden kann, günstig; an diesem Tage stellte sich jedoch Regen ein, welcher den ganzen Tag anhielt, und seit dieser Zeit hat es fast täglich, wenn auch nur wenig, geregnet. Heute haben wir bei klarem, heiterem Himmel das schönste Wetter.
Stettin, 22. Sept. Gletraide. Roggen eher wieder etwas sester, in laco bei geringem Vorraih auf 4335 a 445 Rihlr., schwerste Wagre etwas höher noch gehalten, p. Sept. Okt. für S2psd. auf 435 8 45 Rthlr., p. Frühjahr für 8apfd. A5 Rihlr. bezahlt, auf 451 Rthlr. gehalten, schwerste Waare von S6pfd. und darüber auf 46 Rthlr.
Roggen.
Heutiger Landmarkt: Gerste. Hafer. Zufuhren ... 26 2 1 Wspl
Weizen. 16 . Preise 682 70 44 4 46 36 a 38 20 a2 21 48 2654 Rthlr. Heu pr. Ctr. 15 a 237 Sgr. Stroh pr. Schock 4 Rthĩr⸗ a2 4 Rthlr. 10 Sgr. Kartoffeln 24 Sgr. pr. Schfl. ; Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 13 bis 1345 h, ersterer Preis ohne, letzterer mit Fässer / Uebernahme, p. Sept. / Oft. 15 * mit, 145 5 ohne Fässer, zu notiren pr. Frühjahr 167 R zuletzt ; g üböl in loeo und pr. Sept. / Okt. 11 Rthlr. Geld, andere Ter- mine unverändert.
Breslau, 22. Sept. Weizen, weißer 87, 94 bis 98 Sgr., gelber S3, 90 bis 96 Sgr. . Roggen 58, 62z bis 66 Sgr., pr. Frühjahr Sapfd. 49 Nthlr. Geld.
Gerste 43, 47 bis 51 Sgr. . . ; Hafer 23, 247 bis 267 Sgr., auf Lieferung viel Kauflust, jedoch es wird davon sehr wenig angeboten,
ohne Abgeber.
Raßps 88, 92 bis 96 Sgr., ; für Partleen wäre deshalb eiwas über Notiz zu machen.
ne,, , . 87 bis 90 Sgr.
Sommer⸗Ripps 77 bis s5 Sgr.
Roihe Kleefaat. Obwohl das Angebot heute sehr bedeutend war, steigerte sich doch bei allgemeiner Kauflust der Preis aufs neue, und man bewilligte nach Qualität 5s — 124 Nihlr. J ö
gie is Kleesaat, auch davon war viel offerirt, indeß behauptete sich der leßztgemeldete Preis vollkommen. ‚.
Spiritus. Die größeren Zufuhren brachten heute für loco Waare eine abermalige Preis- Ermäßigung hervor, es wurde 14 Rthlr. bez. und blieb dazu angeboten. Termine ohne Handel.
Rü böl still, 113 Rihlr. loco Geld. . . chen bis April zu liefern 47 Sg, bez.
Erbsen. 1
Am! heutigen Getraidemarkt war die Zufuhr mäßig, — Die Bõrse zeigte in Folgè der besferen wiener Notirungen bei gesteigerten Coursen große, Festigkel, nach Eintreffen der berliner Berichte dagegen ma ie sich die bisherige Fiauhein wisper geltend. — Ueber die Kartoffel- Aerndtt erhiel⸗
Frankfurt a. M., 16. Sept. (Meßbericht.) Die Geschäfte unserer Herbstmesse, sowohl im Großhandel, wie im Kleinhandel, sind fort= während durchaus unbefriedigend. Auch in Leder bleiben die Preise an—= haltend gedrückt. Der Markt war in diesem Artikel überfüllt, und die Käufe waren bei weitem nicht se belangreich wie sonst. — An der Börse war heute das Geschäft durchaus unbedeutend und die Haltung sehr matt. In spa— nischen Fonds hatie kein einziger Umsatz statt, da die pariser Post vom 4. Sept. zur Börsenzeit noch nicht eingetroffen war, was immer eine totale Stockung in dem Geschäfte zur Folge hat. Der Diskonto für Wechsel er— sten Ranges hält sich auf 4 2 I P ünd die Prolongation für die Mehr— zahl der Staatspapiere auf 5 5.
London, 18. Sept. Geldmarkt. Die Börse ist durch die fort⸗ währenden Gerüchte von weiteren Zahlungseinstellungen bedeutender Häuser in aufgeregtem Zustande, nachdem das Haus Reid Irving u. Comp. mit, wie es heißt, 1 Mill. Pfd. St. seine Zahlungen eingestellt hat. Dieses Er= eigniß, verbunden mit gleichzeitigen flaueren ECoursen aus Paris, wirkte starl auf unsere Fonds ein, und fielen Konsols gestern p. baar momentan bis S514, schlossen jedoch 857 a 3 und auf Rechnung 855 a 3. Fremde Fonds thellten mehr oder weniger die flaue Stimmung, namentlich span. 3 35 und venezuel. Bons, deren Dividenden bisher durch obige Firma bezahlt wur= den. Geld ist zwar noch immer begehrt, aber nicht rarer als in den letzten Wochen, zum Diskonto von 55 2 6 IP für erste 1 bis 3 Mt. -Wechsel. In Wechseln war das Geschäst des natürlich herrschenden Mißtrauens wegen heute sehr beschränkt, und sind unsere Noiirungen daher nur für bestes Papier zu verstehen. Für Amsterdam, Paris, Wien und Frankfurt zeigte sich Begehr, auf Hamburg, Italien und Spanien war dagegen weni⸗ ger Geld als Briefe. — In Eisenbahn«-Actien blieb es sehr flau, und Preise sind eher niedriger anzunehmen.
Liverpool, 15. Sept. Baum wollen -Markt. Heute war es mit dem Artikel sehr still und der Markt wirklich von trübem Ansehen. Zu ö Pee. niedrigeren Preisen haben nur 2509 B. Nehmer gefunden. Die Ver⸗ läufe, mit Einschluß von 500 B. amerikan., an Eyporteure, umfassen 2000 B. amerikan. zu 6 a 7 Pce., 200 B. Surate⸗ zu 48 a 6 Pee. und 100 B. Sea Island zu 13 a 17 Pee.
Vom 16. September. Bei mangelnder Kauflust sind heute nur 2000 B. abgegangen, davon 100 B. zur Ausfuhr. Die Verkäufe umfassen 1600 B. amerikan. zu 6ę a 75 Pee., 250 B. Surate- zu 4E a 57 Pee. und 50 B. Sea⸗-Island-— zu 133 a2 15 Pee. .
Vom 17. September. Hauptsächlich in Folge der londoner Fallis= sements ist es diese Woche mit dem Artikel sehr gedrückt gewesen. Wir schlagen die Preis- Erniedrigung für amerikan. bestimmt auf 4 Pee, für Suraäte- und Sea⸗-Jsland- eher eiwas weniger an. Heute sind 2000 B. verkauft worden.
Kopenhagen, 16. Sept. Getraidepreise. 111 2 112pfd. 2zei- lige Gerste ist zu 5 Rbthlr., 195 2 106pfd. 6zeilige, medio Okltober im Ife sjord zu empfangen, zu 43 Rbthlr., russischer Roggen in loco zu 55 Rbthlr. verkauft worden.
Ans wCärtige Börsen.
Amsterdam, 19. Sept. Niederl. virkl. Sch. 533. b Y Span. 1433,
Antwerpen, 18. Sept. Zins. — Neue Anl. 143.
Frankfurt a. M., 20. Sept. 596 Met. 105. Bauk- Act. 1911. Stieg. S7 G. Ixtetzr. Sd ir. Polu. 300 Fl. L. 97 Ur. 4do. Soo RFI. S0 Br Span. 5) —. 396 do. —. Bexb. S9 Br. Taunus Actien 3455 Br.
lla mburg, 21. Sept. Bauk-Actien 1600 kr. Kunl. Russ. 105 . IIa mb. Berg. Actien 914 Rr. Mad. Witteub. 83 Br. Ilamb. kerl. 983. 985. Alt. Kiel 1963. 146. 0Glückst. Elmsb. 58 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenk. Rothsck 65 Er. Meckl. 553. 55. .
Leip zig, 22. Sept. Leipr. Dresdn. Aet. 1153 Br. Sächs. Bayer. S7 * Be. Steks. Schles. I00 Rr. Chem. Kies. S6; Rr. Löb. Zit. 5 Rr. Md. Leipa. 220 6 Berl. Ak It. A. 114. 1135. Lt. B. 1033 6. Dess. Kank Act. 100 Br.
Wien, 21. sept. 5 3 Met. 10147. 440 do. 933 3596 do. 65 Bank Aeuen 1585. Anl. de lsa 1633. de 1820 118. Norab. 149. Gloggn. 120.
Meteorologische CGtobachtungen.
Abends 10 uhr.
Nach einmaliger Re obachtung.
1847. 22. Sept.
Kachmũttags 2 Uhr.
Morena 6 Uhr.
Luftdruck. ... Luftwärme ... Thaupunkt.... Duunstskttigung ·
? 38,51 P. 37, S1“ Par. 37, 02 Tar. Qullwkrme 7, 99 R. 4 247 R. i0, 99 R. 4 7,0 R. Flusswärme g, o R. 42.3“ n. 5.15 R. 4 4,19 R. Roden wärme 9, 17 R. 99 pct. 53 pCt. 79 pot. Auasdiastungh, 003 Rb. halbbeiter. trüb. heiter. Niederscklag
W. WS W. Ws W. Würtaew eehse 14 II, 05
Wolkenzug .. — WS W. K 4 2,2
Tagesmittel: 337,96“ Par.. H 6,8 R... 3, 2 R.. 77 pC., WSw.
Königliche Schauspiele.
Freitag, 24. Sept. Im Schauspielhause. 160ste Abonne⸗ ments -Vorstellung. Struensee, Trauerspiel in 5 Abth., von M. Beer. Die Ouvertüre, die Musik zu den sämmtlichen Zwischenakten und die zur Handlung gehörige Musik ist von G. Meyerbeer.
Sonnabend, 25. Sept. Im Schauspielhause. 161st. Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Das Versprechen. Hierauf: Die deutschen Klein⸗
ädter. ö Die Abonnenten im Königlichen Schauspielhause werden ersucht, für den Monat Oktober den Abonnements-Betrag auf 24 Vorstellun⸗ gen einzuzahlen.
Die französischen Theater- Vorstellungen werden mit dem 1. Oktober wieder beginnen und, wie in den früheren Jahren, im Königlichen Schauspielhause stattfinden. Meldungen um Abonne⸗ ments zu zwei Drittel des gewöhnlichen Eintritts preises und Zwar für die ganze Dauer der Vorstellungen, das ist vom Monat Okto⸗ ber dieses bis Ende Juni künftigen Jahres — sind spätestens bis zum 24. September c. im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau abzugeben, wo als⸗ dann später die Kontrakte abgeschlossen werden.
NRönigsstädtisches Theater.
Freitag, 24. Sept. Zum erstenmale: Der Graf von Monte Christo. Dramatisches Gemälde in 3 Abtheilungen, nach Alex. Dumas, von Carlschmidt. z
(Herr Gerstel, neu engagirtes Mitglied: Baron von Danglars, als Debüt.) 26
Sonnabend, 265. Sept. (Italienische di Lammermoor. Oper in 3 Aten,
usik von Donizetti. — * . der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet Logen 260 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sgr., . 10 Sgr., Sperrsit des dritten Ranges 19 Sgr., Gallene 7 Sgr. Ein Platz in der Orchester⸗Loge 1 Rihlr. 10 Sgr.
Opern⸗Vorstellung.) Lucia von Salvatore Cammarano.
Beraniwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Eypedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗ Hofbuchdruckerei.
Beilage
ten wir wieder sehr befriebigende Nachrichten.
3 .
Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für J Jahr. I Rihlr. . Aahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung. gei einzelnen Nummern wird der Gogen mit 23 Sgr. berechnet.
. 266.
Bestellungen auf das nächste Quartal der Allgemeinen Preußischen Zei
gleich zu Anfange desselben danach bemessen können. Denn Bestimmtheit rechnen dürfen.
berechnet.
. Anhalt.
Amtlicher Theil.
Inland, Rhein -Provinz. Reise Sr. Majestät des Königs. — In Elberfeld eine Deputation an Se. Majestät den König gewählt. — Truppen - Uebungen.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavenn. Die Stände. — Königreich Sach sen. Gemeinde-Bäckerei. — Großherzogthum Lessen und bei Rhein. Gustav-Adolfs-Verein. — Herzogthum Braunschweig. Turnvereine. ;
Oesterreichische Monarchie. Wien. Nachrichten aus Mailand. — Mail and. Berichtigung.
Fraukreich. Paris. Marschall Bugeand soll Marokko zu Hülfe zie= hen. — Angebliche Note Lord Palmerston's in Betreff der italienischen Angelegenheiten. — Nachrichten aus Haiti. — Böise.
Großbritanien und Irland. London. Graf Flahault. — Die Times über die Bankerotte. — Angeblicher Einspruch Englands gegen jede Intervention in Italien. —Bie Morning Chroniele über das salische Gesetz. — Vermischtes. ;
Belgien. Brüssel. Festmahl des Oelonomisten-Kongresses. — Eröff⸗ nung des Gesängniß-Kongresses.
Schweiz. Kanton Zürich. Instructionen des Regierungs-Raths.
Italien. Rom. Erlaß gegen aufrührerische Demonstrationen. „ Der Prinz von Canino. — Vermischtes. — Neapel. Das Piedigrottafest. Verhaftungen. — Gerüchte. .
Griechenland. Kolettis 4.
Vermischtes.
Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Zur Neise⸗ Literatur. — Aachen. Versammlung der Natursorscher und Aerzte. — Lübeck. Die Germanisten⸗Versammlung. — Venedig. Versammlung italienischer Gelehrten.
Beilage.
Berlin, Sonnabend den 25 en Sept
Allgemeine
auf dieses Glatt an, für Gerlin 9 6 * i ern der alt prcujñ. Zeitung: — . Gehren-⸗-Straße Ur. 57. Insertions- Gebühr sür den * kaum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
An die Leser.
Rihlr.
Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prin in Fri . rin. essin Frie⸗ drich der Niederlande, so wie Höchstderen 9 i Finn
zessinnen Louise und Marie, sind S 1 gekommen. s arie, sind von St. Petersburg hier an—
Bekanntmachung. Post-Dampfschiff,- Verbindung zwischen Stettin, Swinemünde und Koßenhagen.
Das Post-Dampsschiff „Geiser“ wird auch in diesem Jahre eine i ßig Verbindung zwischen Stettin 63. ,, 1 1 ; Die Abfertigung desselben erfolgt: aus Stettin aus Kopenhagen . vom 6. April bis 28. Mai Freitag 12 Uhr Mittags Dienstag Nachmittags, Mittwoch vom 31. Mai bis 28. an ittwor ; ; , , 12 Uhr Mittags 6 Nachmittags, vom 31. August bis zum Schlufse der Fahrten Freitag 12 Uhr Mittags Dienstag Nachmittags.
Das Passagegeld beträgt zwischen Stettin und Kopenhagen: für den 1sten Pla 10 Rthlr., für den 2ten Platz 6 Rthlr., für den Iten Platz 3 Rthlr., zwischen Swinemünde und Kopenhagen resp. 8? Rthlr., 55 Rthlr. und 2g Rthlr. preuß. Cour. J Kinder und Familien genießen eine Moderation.
. Wagen und Pferde, so wie Güter und Kontanten, werden für die vorjährigen Frachtsätze befördert. Berlin, den 12. April 1847.
General-⸗Post⸗Amt.
ember
Preuß. Cour. für das Inland. —
onnent erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 2 Sgr.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Königl. niederländischen Rittmeister und Adjutanten Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich der Niederlande, Baron van der Duyn, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; und
Dem Landrath des Kreises Rheinbach, im Regierungs-Bezirk Köln, von Imhoff, den Charakter als Geheimer Regierungs-Rath zu verleihen; so wie
Den Instrumentenmacher Berndt zu Breslau zum Hof⸗Instru— mentenmacher zu ernennen.
nichtamtlicher Theil.
Mn lan d.
Nhein⸗Provinz. Ueber die Reise Sr. Majestät liest man noch in der Rhein- und Mosel-Zeitung: „Se. Königl. Maje stät Friedrich Wilhelm 1V. wurden auf Allerhöchstihrer huld— vollen Reise die Mosel abwärts bisher nach Koblenz von den Üfer— Bewohnern aller Orten freudenvoll begrüßt, theils durch Schießen, theils durch Glockengeläute, theils durch Fahnenschwingen, theils durch sonstige, Ehrenbezeigungen. Unter Anderen begrüßte auch ein Pfarrer Se. Königl. Majestät mit folgendem Chronographilon, welches er
Alle Post - Anstalten des Y und * des nehmen 2 —
1847.
ö . tung bitten wir gefälligst re iti bewir ; 1 später eintretende Abonnenten würden auf doust lin , a , wollen, daß wir die Stärke der Auflage
Der vierteljährliche Pränumerations-Preis beträgt 2 ¶Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Ab ins Haus gesandt. — Auswärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post-Aemlern
erschienenen Nummern nicht immer mit
Bestellungen für Berlin werden in der Expedition
mit großen Buchstaben auf einer Fahne geschrieben entgegenhielt und
laut zurief: VI Vat FrIDerld Vs GVILeLMyVs, ReX ILLVsStrls, nos translens.
Die Moselaner bewiesen wahrhaft allenthalben ihren schlichten altdeutschen Charakter, indem sie auf die einfachste Weise, Jeder nach seiner Art und Weise, ihren Landesvater begrüßten. Fröhlichere Gesichter würden sie machen, wenn eine günstigere Weinlese zu er⸗ warten stände. Nun aber schlägt der reichliche Segen des Himmels, welchen die Weinberge zeigen, die Winzer nur nieder, aus Furcht, daß derselbe ihnen mehr Kosten verursacht, als er einbringt, somit ihre Verarmung vergrößert, statt ihr Nahrungszweig zu sein.“
Aus Elberfeld vom 21. September schreibt man dem Rhei⸗ nischen Beobachter: „Bei der im Laufe dieser Woche bevor⸗ stehenden Anwesenheit Sr. Majestät unseres allverehrten Königs im Regierungs-Bezirk, ohne diesmal unsere Stadt selbst zu berühren, wurde von Seiten des Ober-Bürgermeisters, in Gemäßheit eines Schreibens des Gemeinde- Verordneten, Kommerzien⸗Naths von der Heydt, den Antrag enthaltend, daß der Gemeinde⸗Rath diese Gele⸗ genheit ergreife, um Sr. Königl. Majestät mittelst einer Deputation die ehrfurchtsvolle Huldigung im Namen der Stadt Elberfeld zu be⸗ thätigen, Veranlassung genommen, den Gemeinde- Rath zur Wahl dieser Deputation einzuladen. Der Gemeinde-Nath, indem er sich mit diesem Antrage vollkommen einverstanden erklärte, erwählte zu dieser Deputation, an deren Spitze der Ober⸗-Bürgermeister treten ,, Gemeinde ⸗Verordneten August von der Heydt und W.
eckel.“
Ueber die während der Anwesenheit Sr. Majestät des Königs bei Koblenz stattsfindenden Truppen-Uebungen enthält der Rheini⸗ V Folgendes;
. eneral-Idsee: Eine bis hinter die Nette zurückgedrängte Divi- sion soll die Einschließung der Feste Franz zu an . n. e. ö stens möglichst lange hinauszuschieben suchen, damit, wenn Ersteres gelingt die Offensive ohne Schwierigkeit fo bald als möglich wieder ergriffen werden
kann. Um bei ihrer Schwäche alle disponiblen Kräfte der Festung Koblenz zu benutzen, wählt sie zur Erreichung ihres Zweckes das Terrain der Um= gegend von Bassenheim. Der Gegner hat seine Kräfte bei Mapen kon⸗ Hill um Herr aller Angriffs -Linien zu sein und seine Absichten zu ver- üllen.
Divisions⸗-Manöver ohne markirten Feind am 20. Septem⸗ ber. Verdeckte Versammlung der Division bei Bassenheim, Front gegen Saftig.
Idee. Die Avantgarde einer feindlichen Division hat Saftig besetzt und ist im Vorrücken gegen Bassenheim begriffen. Das Gros derselben sucht indessen unter dem Schutz der Berggruppen zwischen Saftig und Och⸗ tendung auf den Wegen von Plaidt und Sastig die linke Flanke der Di⸗ vision und das Plateau von Ochtendung zu gewinnen und, nachdem dies gelungen, geht es zum Angriff über. Am heutigen Morgen hat ein
Zur Reise⸗Literatur.
Zwei Jahre in Spanien und Portugal. Von Moritz 1 2 Bände. Dresden und Leipzig bei Arnoldi, 1847.
Wir halten es für unsere Pflicht, das Publikum auf das vorliegende Werk, das beste, welches seit Jahren im Gebiete der Reise-Literatur erschie= nen ist, aufmerksam zu machen. Sein Verfasser ist, wie uns scheint, ein junger Arzt, der im Frühjahr 1844 in fremdem Auftrage als Naturforscher, namentlich um botanische Sammlungen zu machen, nach Spanien ging, wo er sich bis zum April 1846 aufhielt. Seine Aufgabe war vornehmlich, den südwestlichen Theil der Halbinsel zu untersuchen. Er begab sich daher nach einem kurzen Aufenthalte im Königreich Valencia und in Madrid nach An—Q dalusien, wo er volle zwanzig Monate verweilte. Er durchkreuzte dieses in⸗ teressante Land, so wie das kleine Königreich Algarbien, den südlichsten Theil von Portugal, in allen Richtungen und faßte dann in der Heimat die Beschreibung seiner Reise ab, die ihm Gelegenheit darbot, einem edlen und schwer verkannten Volke, in dessen Mitte er die glücklichsten Stunden seiner Jugend verlebt hatte, öffentlich seine Dankbarkeit zu bezeugen. Er glaubte, dies nicht besser thun zu können, als durch eine gewissenhafte Schilderung seines Landes, seines Charakters, seiner Silten und Gebräuche, zu der er durch ein mehrjähriges Zusammenleben mit ihm, während dessen 'r alle seine Stände kennen gelernt und mit seiner Sprache beinahe voll⸗ fommen vertraut wurde, berechtigt zu sein glaubt. Er hat Gegenden der pyrenäischen Halbinsel durchwandert, die noch nie der Fuß eines Touristen betrat, und den Charakter des Volkes in seiner geheimsten Innerlichkeit be—= lauscht, so daß er hofft, sein Buch werde manches Unbekannte und Neue enthalten, wenn es auch in Form und Styl vielen anderen Reisewerken nan, 66 ö
Ueber die letztere Besorgniß glauben wir den Verfasser hinlänglich be— ruhigen zu können. „Ich bin“, sagt er, „nicht . . 4 nicht Belletrist sein, noch werden! Darum weiß ich nicht, in jenem flüchtig pikanten Stole zu schreiben, welchen die Reisebriefe der Gräfin Hahn, Hahn und die Reisebriefe vieler Touristen athmen. Ich bin und schreibe als Na- turforscher; ich beobachte, eraminire und analystre; Gründlichleit und Wahr- eln mein Bestreben; — es kann freilich sein, daß dies Manchem nicht gefällt ; Dies klingt in der That so, als ob es außer der unschö i und der blasirt- pikanten, . thuenden u. noch r , , die klare und sach emäße, gäbe, die der Ruhm jedes verständigen Schrift- iellers . Unser Verfaffet desitzt sie in einem hohen Grade, und der Werth feines Buches beruht nicht zum kleinsten Theile auf ihr Ja, hätte er manche Preite manches alzu' Jugendliche und — er verzeihe üns den Aus= druch = Burschikose zu vermeiden gewußt, namentlich im Beginn des erssen Bandes, Fehler, die er nur durch die Frische seiner Persönlichkeit wieder gut macht, sos stä nde das Werk auch formell so vortreffüsch da, wie! es uns niateriell durch seinen höchst interessanlen und wahrhaft belehrenden Inhalt
Denn der Verfasser hat außer seiner leicht erregbaren Jugend, seiner noch ungebrauchten, noch nicht abgeschriebenen Feder und der längeren Dauer seines Aufenthalts in dem Lande, das er beschreibt, vor den mei— sten Touristen noch den Vorzug, daß er Naturforscher ist. Daher die Freude an dem Dinge, die Klarheit, mit der er sie sieht und wiedergiebt, die bestimmte Auffassung, mit der er die Welt anschaut, und die keines weges ein universelles Interesse an dem politischen, sozialen und religiösen Leben des Volkes ausschließt. Wie verschwindet vor diesen scharf ausge— prägten und vollwichtigen Mittheilungen, deren Metall gar nicht abzunutzen ist, jene literarische Falschmünzerei, die durch ein blankes, in einem Tage verwischtes Gepräge für ihren Unwerth entschädigen will und nur von in— solventen Geistern betrieben wird, mit denen alle Gemeinschast zu desavoui⸗ ren jeder redliche Schriststeller und auch unser Verfasser das unbestrittene Recht hat. Jedes anspruchslose Werk wird, ohne es zu wollen, ein heil⸗ samer Protest gegen diese Entartung der Literatur, deren Blüthe sie mit ihrer geistreich und gefühlvoll thuenden Weise zu sein glaubt, während sie nur ein krankhafter Parasit ist, den eine rüstige Kritik hoffentlich für immer vertilgen wird.
Spanien ist bei uns wenig bekannt und wird daher viel verkannt. Wenige reisen hin, noch Wenigere halten sich dort längere Zeit auf und sind durch die Bekanntschaft mit der Landessprache befähigt, in sein geisti-= ges Innere einzudringen, das allen Umwälzungen zum Trotz seinen edlen Kern bewahrt hat.
Nichts ist geeigneter, die geringe Meinung, die man in Deutschland von dem spanischen Zustand hegt, zu verbessern, als ein Besuch dieses Lan des, das man für unglücklicher hält, als es im Grunde ist. Unter Spa— niern versteht man gemeinhin eine eitle, stolze Nation, die nichts thut, als Nevolutionen anzetteln, und deren Industrie, Handel und Wissenschaft im Argen liegen; aber wie erstaunte unser Reisender, der dies allgemeine Vor- urtheil selbst mitbrachte, als er durch das Seethor in Barceiona hinein- fuhr und die schöne Plaza del Palacio erblickte, von zum Theil sehr mo= dernen Gebäuden umringt, deren jedes ein fürstliches Schloß sein lönnte; als er überall reich ausgestattete Bazars und Waarenlager, glänzende Kaf- fees, elegante Hotels sah; als er die von hohen baltsngezierten Häusern eingefaßten, mit behauenen Steinen zierlich gepflasterten Straßen betrachtete, in denen der Welthandel sein Volksgewühl entfaltete; als er überall Fabri= len mit Dampfmaschinen und Gasbeleuchtung gewahrte — und das in einer Stadt, wo noch halb in Ruinen liegende Häuser von der Wirkung der Bomben Espartero's zeugten. Die Haupsstraße Barcelona's, die prächtige Rambla, erinnert sogar an die pariser Boulevards, eine sehr breite, fast schnurgerade, über eine Biertelstunde lange Straße, die beinahe von einem Ende der Stadt zum anderen geht, in der Mitte eine breite Allee blühen der Akazien. Ein Regiment Infanterie zog mit klingendem Spiel vorbei, eine brillant equipirte und wohldisziplinirie Truppe, die den besten franzö—= sischen nicht nachsteht.
Die Rhede von Valencia ist berüchtigt wegen der Gefährlichkeit des Landens bei hochgehender See, und häufig ist dies völlig unmöglich. Es
erfreut.
kommen Fälle vor, wo man den Schiffem, nur um in einem Bool an Bord
eines Schiffes gebracht zu werden, 50 Piaster zahlen muß, weil sie ihr Le—⸗ ben aufs Spiel setzen und wenigstens ihre Familien in Sicherheit gebracht wissen wollen. Alz das Boot, in dem Willkomm fuhr, sich dem Strande näherte, der vor der Brandung gar nicht zu sehen war, rief der Bootsfüh⸗ rer den Passagieren zu, daß sie sich festhalten möchten. Kaum war dies ge⸗ schehen, als die Nuderer das Fahrzeug mit einem raschen Stoß auf den Kamm der Brandung hinaufschnellten; in demselben Augenblick versank es auch inmitten der schäumenden Wellen, die tobend darüber hinwegstürzten und Neisende und Gepäck völlig durchnäßten. Doch die Brandung war glücklich passirt; das Boot rannte mit solcher Gewalt auf den Sand, daß alle Planken krachten und mehrere Passagiere rücklings ins Boot stürzten, worauf die Matrosen in das seichte Wasser sprangen und Menschen und Ge⸗ päck ans Land trugen. Hier wurden sie nach beseitigter Douane von den Führern der Omnibus („Tartanen“) mit lautem Gebrüll und Peitschenknal-= . leichsam angefallen und von dem habsüchtigen Pöbel halb in Stücke gerissen.
Das Königreich Valencia ist, das klassische Land der Dattelpalme in Europa. Die Ursache davon liegt im Boden, der namentlich in dem westlichen Alicante einen afrikanischen, wüstenartigen Charakter trägt. Gleich= wohl sah Willtomm die Dattelpalme nirgends verwildert, obwohl jeder Klo⸗= stergarten ihrer eine Menge hat, wo sie nicht selten 50 — 69 Fuß hoch wer- den. Leider verderbt eine gewaltthätige Kultur ihren Anblick, indem man die jüngeren Zweige in eine cylinderfoͤrmige Masse fest zusammenbindet, da⸗ mit sie bleich werden, wie man sie zu den Feierlichkeiten des Palmsonntags zu haben wünscht. Die Früchte werden nie so süß, wie in Afrika, und der Handel Valencia's beschränlt sich daher mehr auf die Palmenzweige, die in ganzen Schiffsladungen nach allen katholischen Ländern gehen. Elche liegt in einem Palmenwald, der nach den Angaben des spanischen Botanikers Cavanilles im Jahre, 1797 70,00 Stämmie zählte.
Eine eigenthümliche Form hat der Glockenthurm in Valencia, die man auch sonst in Spanien häufig sieht; der dicke achteckige Thurm der Kathedrale endigt in eine Plattform, die von einer frei emporrägenden durch= brochenen Mauer in zwei Hälften getheilt wird, in deren Oeffnungen meh— rere Glocken à junr hängen. Uebrigens erinnert die Stadt ien daran, daß sie einst unter arabischer Herrschaft stand, von der sie durch den ge⸗ feierten Cid nach zehnmonatlicher Belagerung 1097 befreit wurde; allein bald nach seinem Tode 1099 fiel sie wieder in die Hände der Mauren, de⸗ nen sie erst durch Jakob J. von Arragonien für immer entrissen wurde. Jetzt ist Valencia die dritte Stadt Spaniens mit 160, 000 Einwohnern, Barcelona die zweite mit 180.000 Einwohnern. ö
Valencia war die e ste Siadt, wo das Institut der Nachtwächter, die jetzt überall fehr zahlreich sind, eingeführt wurde. Ein jeder trägt eine Laterne und eine Hellebarde und muß die Stunde, so wie den a. der Atmosphäre, ansagen. Da nun der Himmel r m heiter ist CEreuo), so nannte man sie anfangs spöttisch , Serenos“, welcher Name später der allgemein gülrig wurde, Ihr gewöhnsicher Ruf ist z. B. um 41 Uhr: „Ave Maria, es hat elf geschlagen! Heiterer Himmel!“ .
Bei Sag unt' stehen noch die Nuinen des alten römischen Theaters,