re / , d ,
Die Course haben sich heute mit mäslsigen Umsätzen auf ihrem
gestrigen Standpunkt gehalten. Getraide - Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie selgi:
weinen 68 — * e. 2 39 Rihlr.
38— neocrer lee , G s ü i.
8 Sept. / Okt. 45 Rthlr. G. 3 n,. C1. 40 Ruhl.
49/5295. 26 - 238 Rililr- i r. Frähjahr 26 Rthilr.
A8psfd. Gerste , wn Kchlr. Rapps 81 Rthlr. Rübsen 80 Rihlr. Räböl loco 113 Rthlr. Sept. Okt. 115 Rihlr. — Okt. Dex. 113 Rthlr. Spiritus loco 255 Rthlr. bex. . Sept. / Oki. 25 Rihlr. . Frühjahr 23 Rihlr. bez. =
Königsberg, 27. Sept. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig ˖ Weizen 70 — 84 Sgr. pr. Schfl.; Roggen 48 — 55 Sgr. vr. Schsl.; * a. 38 — 48 Sgr. pr. Schfl.; kleine Berste 34— 47 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 21 — 25 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 60 — 80 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erbsen 50 = 66 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 27 — 32 Sgr. pr. Schfl.; Stroh 90 Sgr. pr. Schock.
Danzig, 27. Sept. Marktbericht. An der Börse wurde ver⸗= lauft, am 21sten noch: 1 L. 126pf8., inländ. Weizen a 480 Fl. und 1 2. 118pfd. inländ. Roggen a 306 Fl.; heute: 1 L. inländ. w. Erbsen 2 378 Fl. preuß. Cour. pr. Last und 1! L. 127pfd. inländ. Weizen zu nicht be⸗ kannt gewordenem Preise.
4 Breslau, 29. Sept. Weizen, weißer 875, 94 — 98 Sgr., gel- ber 85, 914 — 995 Sgr.
. 55, 69 — 65 Sgr., 109 Wispel im Laufe des Monats Okto- ber frei Brieg zu liefern 84 pfd. 64 Sgr. gehandelt.
Gerste 45, 473 - 51 Sgr.
Hafer 23, 25 — 27 Sgr.
Rapps wieder etwas matter und a 88, 93 — 95 Sgr. gekauft.
Rothe und weiße Kleesaat wenig Handel.
Spiritus loco 1333 — 135 Rthlr., per November, Dezember, Januar 116 Nihlr. geboten.
Rüböl loco 11 Rthlr. Geld, Olt. 115 Rthlr. Geld, spätere Ter— mine 12 Rihlr.
ba nl mehrere 1000 Centner a 5 Rihlr. 12 Sgr. ab Gleiwitz an- geboten.
An unserem heutigen Getraide⸗ Markt war es mit Roggen sehr matt, größere Partieen wären nur mit einer wesentlichen Preis Ermäßigung zu 1 gewesen. Seit vorgestern haben wir fast ohne Unterbrechung Re⸗
nwetter.
Havre, 25. Sept. Baumwolle. Die Umsätze blieben beschränkt zu serner ermäßigten Preisen. Auf Lieferung ist zuletzt im Verhältniß von 36 Fr. für ord. geschlossen. Die heutige Notirung ist für alle Sorten von tes bas bis courant 4 a 5 C. niedriger.
Von Getraide sind zuletzt 2060 S. Neworleans-Weizen, schöne Waare, zu 56 a 57 Fr. begeben.
In sonstigen Artikeln ist es still.
Amsterdam, 21ö. Sept. Wochenbericht. Kolonialwaaren. Mit Kaffee war es im Allgemeinen nicht flauer; besch. Nr. 1 u. 2 zu 195 C. gesucht, zu diesem Preise aber nicht zu finden. Die 3. von ro⸗ hem Zu cker haben sich ohne sonderlichen Umsatz erhalten. ie von raffi⸗= nirtem Zucker sind gleichfalls unverändert. Zu der folgenden Notirung sind wieder einige Partieen Melis und Lumpen begeben worden: Melis, Prima- Sorte 44 a 45 Fl., secunda do. feiner 39 a 40 Fl., schöner 38 a 39 Fl.,
190
uter 36 3 37 Fl., ord. 35 Fk Lunpen 33 35 Fl. Sirup gilt 26 Flr,
ampf Sirup B 2a 31 JI. — Mit Reis ist es nicht flauer. — Gewürze ohne Handel. Piment ist beinahe gräumt; gesunde Qualität würde zu 3 a 32 Fl. Käufer sinden.
2m Thee⸗-Markt zeigt sich ein bessere Stimmung.
Ta back wird mehr beachtet. Berlauft sind in den letzten acht Tagen 258 F. Maryland - zu festen Preisn und 132 Sur. Cuba- zur Ausfuhr. Die Versteigerung von 296 P. Manila ist ausgesetzt bis zum 6. Ottober. Zufuhr in dieser Woche: 741 F. Naryland-, 2531 P. Java ⸗Taback und 51 r
BaumwolãlLMe ist nur zu heribgesetzten Pieisen zu verkaufen.
Mit Asche ist es angenehmen a ch, Stein Prima⸗S. zu 20 20 Fl. verkauft und aüf 21 Fl unverzollt gehalten. Petersburger Pott- bei Kleinigkeiten zu 195 Fl., verzillt, Nehmer gefunden; ee Pott⸗ hält man auf 20 FI.
Metalle beinahe ohne Handil. Banka-Zinn nominell 52 Fl. Dront= heimer Kupfer E Fl, auf Lieferurg; russisches Demidow— würde noch zu 9 Fl., schwedisches zu 607 Fl. erhältlich sein. Blei gilt 115
5 2
Wildhäute. Verkauft: ca. 800 reine leichte trockene Buenos Apres und trocken gesalzene Pernambufke- Häute. Die Stimmung im Markt ist leinesweges flauer. Java-Rindhänte etwas mehr gefragt, während die In- haber noch auf zu hohe Preise halten. Mit den anderen ostindischen und den Nebensorten war es still. Zufuhr: 1669 trocken gesalzene Ochsen- und Kuhhäute, 1084 trockene desgl. und 3368 trockene Java-Rinderhäute, da= von 2975 transito in Notterdam.
Hanf bei Kleinigkeiten verkaust; riga -= polnischer Rein- zu 75 Fh, 8 50 a 51 Fl., petersburger Halbrein⸗ 05 Fl., memeler Ausschuß⸗
Gl. j
Farbholz. Verkauft: 24.009 Kil. Campeche Blauholz zu vollen Preisen. Andere — unverändert und ohne Umsatz.
Petersburger gelben Talg hält man auf 333 a 33 Fl. und Seifen auf 315 a 3251.
Thran ohne sonderlichen Umsatz.
; . Partieen Stockfisch, von Tromsö importirt, haben Nehmer gefunden.
Kopenhagen, 25. Sept. Getraide. Die Kornzufuhr war dieser Tage ziemlich groß, vornehmlich von Roggen. Der Preis ist unverändert 5 bis 6 Rbthlr,, wogegen Weizen auf bis 9 Rbthlr. gestiegen ist. Die Gerstenpreise sind unverändert, Hafer dagegen war heute billiger zu kaufen, nämlich zu 195 bis 2 Rb. M. Auch ist die Zufuhr aus den Provinzen einigermaßen bedeutender. 6zeilige Gerste ist zu 2s Rb. M. gesucht.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 26 Sept. Niederl. virkl. Sek. 545. 5696 Span. —.
Antwerpen, 25. Sept. Einsl. — Heue Anl. 145.
Frankfurt a. I., 27. sept. 53, net. 1043. 101. Kank- Act. 1216. 16. Sdies. S6] Ur. Integr. E42. 543. LFelu. 300 FEI. L. G7 r. do,. soo rτi. 79. 793. Span. 576 — . 3760 do. —. Bexb. 893. 894. Taunus Actien 3455. 315.
kHLamburg, 28. Sept. Rank-Aetisn 1600 h.. Engl. Runs. 105 Rr. laub. Berg. Aetien g ne. NMegd. Wittenb. 825. 82. Namb. Uerl. 102. Alt. Kiel 10835. 1087. Glückst. Els. 55 Br. Reudsb. Neum. 96 Er. Kopeub. Rothseh. 65 G. Meckl. 61. 602.
Lei P 2 i g, 29. Sept. Leipr. Dresdu. Aet. 116 Br. Sacha. Bayer. S8 Hr. Stecha. Schles. I004 Rr. Chem. Ries. 57. 565. Lb. Zitt. 55 Br. Mgd. Leipa 22435 Br. Berl. Anb. Lt. A. 1165 G. Lt. B. 166 6. Dess. Bank- Act. 1004 Br.
wien, 28 sept. 5 90 Met. 1015. 4 40. 94 3906 do. 665 Bank Leer 1639. Al. 4. Tesa 1555. de 1830 1235. Clou. 203. Hordb. I60.
Königliche Schauspiele. Freitag, 1. Ott. Im Opernhause. 114 te Abonnements= Vorstellung? Marie, oder: Die Tochter des Regiments. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittler Opernhaus Preisen lern, ö 3
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran= ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Köster kann die Oper: Euryanthe an diesem Tage nicht gegeben werden.
Im Schauspielhause: Ouverture du Théätre-Frangais. Pre- miöre représentation de bPabonnement: Un miari 6 se d- range. Genevieve, ou: La jalousie paternelle. Indiana et Charlemagne.
Sonnabend, 2. Okt. Im Schauspielhause. 166ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt Ein Billet, Origi⸗ nal-Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch⸗Pfeiffer.
Königsstädtisches Theater.
Freitag, 1. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Doktor und Frisenr, oder: De Sucht nach Abenteuern. Posse mit Gesang in 2 Akten, von Fr. Kaiser. Musik vom Kapellmeister C. de Barbieri. Vorher: Nehmt ein Exempel daran! Lustspiel in 1 Akt von Hr. Töpfer. (Mad. Schindelmeißer, vom K. K. priv. Theater an der Wien zu Wien: Die Frau, als Gastrolle.)
Sonnabend, 2. Okt. (Italienische Opern-Vorstellung.,) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: Otello, il Moro di Venezia. Oper in 3 Akten. Musik von Rossini.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.
Sonntag, 3. Okt. Der Graf von Monte Christo. Dramati= sches Gemälde in 3 Abtheilungen, nach Alexander Dumas, von
Carlsch midt.
Meteorologische Gtobachtungen.
Nach einmaliker
1847. Morgens Nachmittags Abends Keobaehtung.
29. Sept. 6 Uhr. Z Uhr. 10 Ubr.
Luftdruck. .... 39 42 Par. 339, 22“ Par. 339, 22“ Par. Que llwärme 6 R. Leftwürwme .... 4 7,07 R, 4 8, R. 4 5,27 R. Flusswärme 8,0 R. Thaupunkt .... 4 6,27 R. 4 7.15 R. P 5, 19 R. Kkodenwürme 7,8) R. Duustatti gung. gd pot. gl pet 99 pet. Ausdünatungsh, 00d nk. trüh. Regen. Nebel. NRiedersehlag0, SJzs“ Rb.
W. w. W. Würwe wechsel 8, 80 w. — 5, 1* 95 pC. W.
Wolken u- — Tagesmittel: 339,35“ Far... 6.87 R... 4 6,17 R..
,
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Im Selbstverlage der Expedition.
Gedruck in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.
Bekanntmachungen.
787 Nothwendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Posen.
Allgemeiner Anzeiger.
1901 Ediktal⸗Citation. 8584 b] Da über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Voß St und seiner hierselbst unter der Firma E. Voß bestande⸗ 9 nen Handlung der Konkurs eröffnet ist, so haben wir
Posener Eisenbahn. . Die sechste erste . er n Thlr.,
Abfahrt von Travemünde Nachmittags 3 Uhr nach Cronstadt. F 5657286.
Das adelige Rittergut Goray, im Kreise Birnbaum, andschaftlich abgeschätzt auf 147,573 Thlr. 1 Sgr. 4 Pf., einschließlich der auf 18, 2s7 Thlr. 12 Sgr. S Pf. , . Forst, soll am 20. Dezember 1847, Vormittags um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichts- stelle subhastirt werden. Die Taxe nebst Hypotheken⸗ schein und Bedingungen können in unserem 4ten Ge—= schäfts⸗Büreau eingesehen werden. Folgende, dem Auf⸗ enthalte nach unbekannte Real⸗Gläubiger:
die unbekannten Erben des Probstes Soinski zu Go—
ray, die Wittwe Anna Mackiewiez und deren mino-
renne Kinder, Franz und Casimir Maskiewiez, der
Pächter Friedrich Wilhelm Heyvdke, der Hauländer
Paul Obst, die Laura, geb. Hevdke, verehel. Mallow,
die Taver Skrzetuskischen Erben, nämlich Franz
Eduard, Emilie Thecla, Thecla Eleonore Alexandrine,
Geschwister Skrzetuski, werden zu dem gedachten Termine öffentlich, so wie die etwanigen unbekannten Real⸗Prätendenten, bei Vermei⸗ dung der Präklusion zu demselben vorgeladen.
1508] PrOcIam a. Noth wendiger Verkauf.
Das im Kreise Thorn belegene Erbpachts Vorwerk Zielin, bestehend aus 674 6 120 Quadratruthen, und im Jahre 4843 auf s314 Thaler 3 Silbergroschen , abgeschätzt, zufolge der nebst Hypothelenschein n der Registratur einzusehenden Taxe, soll zum Zweck der , zwischen den Miteigenthümern . a , . el Vorm. 11 Uhr,
erichtsstelle subhastirt werden.
Thorn, den 12. Miai . .
Königl. Land⸗ und ,,,. Lo effler.
a rg H m.
Der früher hier wohnhaste Kaufmann Louis Tancréè ist von dem Kaufmann Ernst George Otto zu Stettin wegen einer Waarenschuld von 1356 Thlr? 27 Sgr. nebst 5 P Zinsen seil dem 3. Dezember pr. beim Un- terzeichneten Gerichte verklagt worden.
a der zeitige Aufenthalt des 2c. Tancrs unbekannt ist, indem er sich von Hamburg, wo er zuletzt betroffen worden, einen Paß nach Kiel entnommen, letzteren Srts aber nicht angekommen, vielmehr aller be g renn. keit nach nach Amerika gegangen ist, so trifft der Be— griff eines Vagabunden im rechtlichen Sinne auf ihn u, und es wird deshalb der Kaufmann Louis Tancte . öffentlich zur Beantwortung der Klage auf
den 3. März 1848, Vormittags 4 uhr, unter der Verwarnung vorgeladen, daß bei seinem Aus=
bleiben der Klagevorirag für zugestanden erachtet und,
was rechtlich daraus zu folgern, in contumaciam ge-
gen ihn ausges 5 werden wird.
Königs ber „ den 21. Juli 1847. ? gr sYreuỹ. Land⸗ und Stadtgericht.
. Liquidation der Forderungen der unbekannten Gläu— iger einen Termin auf
den 19. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr,
angesetzt. Wir laden daher Alle, welche einen Anspruch an die Konkursmasse des Gemeinschuldners zu haben vermeinen, hierdurch vor, in diesem Termine im hiesi-⸗ gen Land- und Stadtgericht vor dem Deputirten, Land- und. Stadigerichtsrath Klotz, entweder persönlich oder durch zulässige mit gehöriger Vollmacht und Informa⸗ tion versehene Bevollmächtigte, wozu ihnen die hiesigen Justiz⸗-Kommissarien Heydeniann, Pfotenhauer und Ju stizraih Alker vorgeschlagen werden, zu erscheinen und ihre eiwanigen Forderungen an die Masse anzumelden, auch deren Nichtigleit durch Einreichung der darüber , . Dokumente oder auf andere Art nachzu- weisen.
Wer sich nicht meldet, wird mit allen seinen Forde⸗ rungen an die Masse präkludirt und ihm deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auf— erlegt werden.
Stettin, den 30. August 1847.
Königliches Land- und Stadtgericht.
1899 Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 21. September 1817.
Das dem Tischlermeister Joseph Schulzk zugehörige, in der Dresdnerstraße Nr. 95 und 96 belegene, im Hy pothekenbuche von der Louisenstadt Band 6. Nr. 32. berzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu Os47 Thlr. 21 Sgr. 6 Pf., soll
am 5. Mai i845, Vormittags 11 Uhr,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
ldool
Aachen⸗Mastrichter Eisenbahn.
Da die am 22sten d. M. zu Mastricht eröffneten Submissionen Behufs Uebernahme der Bahnbauten auf Niederländischem Gebiete unsere Genehmigung nicht erhalten haben, so bestimmien wir hiermit neüen Termin zur Einreichung von Submissionen auf Montag den 18. Oktober c., Nachmittags bis 6 Uhr, in den Buͤreaus der Gesellschaft zu Aachen und Mastricht.
Die , d , derselben geschieht am 19. Oftober, Vormittags 11 ihr, im Büreau zu Mastricht in Ge⸗ genwart der erscheinenden Submissionaire. .
Die theilweise e, . Bedingungen sind nebst den Längenprofilen und Berechnungen vom 3. Oltober an in den vorangegebenen Büreaus einzusehen.
Aachen, 27. September 1847.
Die Direction der Aachen ⸗Mastrichter Eisenbahn⸗
. Gesellschaft.
wem Einzahlung . R. ren 16 pt
r
L. 3. iss in Berlin auf dem * Stettiner Bahn⸗ hofe am 4., 5. u.
6. Oktober d. J., von 9 bis 1 Uhr, in Stettin auf unserer Hauptkasse am 8. u. 9. Oktober e., Vor, und Nachmittags (nach Abzug der für die bisher eingezahlten 50 pCt. fälligen Zinsen pr. 6. Juli / 6. Oftober à
4 pCt.) ; mit 95 Thlr. auf Zeichnungen von 1000 Thlr. und — 9 Thlr. 15 Sgr. auf Quittungsbogen über 100 Thlr. baar zu leisten.
Die mit einer nach der Nummerfolge geord— ne fen Specification einzureichenden Ouittüngsbo= gen werden, mit Quittung eines unserer Mitglieder und bes Rendanten Hoffmann versehen und abgestempelt, entweder sosort ober — sofern Mangel an Zeit dies nicht zulassen sollte — am solgenden Tage, gegen Nück⸗ lieferung ver bei der Einzahlung ausgestellten Interims-⸗ Quittung, zurückgegeben werden. ;
Der J. 13. unferes Statuts bestimmt die Folgen versäumter Einzahlung.
Stettin, den 1. September 1817. .
Direktorium der Stargard -Posener Eisenbahn— Gesellschaft. Masche. Wegener. Fraissinet.
Dampf⸗ Packetfahrt
409 b zwischen
Lü St. Petersburg.
Die rühmlichst bekannten. drei Dampsschiffe der St. pa sher Lübecker Dampf⸗ ; er HGesell schaft: „Nasled, nik“, „Nicolai IJ.“ und „Alerandra! werden in diesem
chen den obgenann
ai anfangend und Von Trave⸗ n Sonnabend
dritte 22 Thlr. Pr. Ct. Nähere Nachricht ertheilt
das Comtoir der Dampfschifffahrt⸗ Gesellschaft zu Lübeck.
en- Exemplare des Prospectus sind bei Herren H. F. Fetschow C Sohn zu haben.
9306] .
Die lin Osppreußen belegenen Ban dels schen. Ritter= güter, Meilen von Königsberg und 1 Meile von Preuß. Evlau entfernt, sollen im Ganzen oder getheilt aus freier Hand, jedoch ohne Einmischung eines Dritten, verkauft werden. Dieselben bestehen aus drei Vorwer⸗ ken mit einem Areal von 6279 Morgen 43 MRuthen Magd., wovon 1565 Morgen 143 Juth. den Bauern gehören. Alle Wirthschafts-Branchen werden auf den= selben betrieben, auch befindet sich eine holländische Windmühle auf denselben, so wie auch ein sehr gut be— standener Wald zu denselben gehört. Das Wiesen⸗ Verhältniß ist ein sehr günstiges. Kauflustigen ertheilt auf frankirte Anfragen nähere Auskunft der Eigenthü— mer, Rittergutsbesitzer Schaeffer zu Heilsberg, und der Justizrath Stellter zu Königsberg.
1811 .
Ein äußerst vortheilhaft gelegenes Gasthaus ersten Ranges zu Leipzig, in welchem ein sehr großer Saal befindlich ist, mit großem Garten und Gewächshaus, auch bedeutender Stallung, soll Erbtheilungs halber aus freier Hand verkauft werden. Als Anzahlung werden 12. bis 15,000 Thlr. verlangt, und über 30,600 Thlr. auf dem Grundstücke haftende Hypotheken können mit übernommen werden. Nähere Auskunft ertheilt auf
ortofreie Anfragen e nn fras Adv. Theodor Winter zu Leipzig.
945 b] Zu ver kaufen.
eue Taback⸗ und Cigarren⸗ zabrit in vollem Betriebe, belegen in einer Hauptstadt des Zollvereins, welche durch Eisenbahnen mit Bre= men und Hamburg in naher Verbindung steht, kann ei= nem soliden Käufer bei mäßiger Anzahlung überlassen werden. Grundstücke sind dabei nicht zu übernehmen.
Auf Anfragen Adresse sub. X. S6, im Königl. In- telligenz ⸗ Comsoir wird eine nähere Mittheilung erfolgen.
Das , . betragt: 2 Kthlr. sür 4 Jahr. 4 Rthlr. — 7 Jahr. 8 Rthlr. — I Jahr. in allen Theilen der M i ohne e e Ob, er ci Sci einzelnen Nummern wird der Gogen mit 23 8gr. berechnet.
7 273.
Inhalt.
Amtlicher Theil. . ö ö.
Inland. Berlin. Reise St. Majestät des Königs in der Rhein Pro= vinz. — Wiedereinführung der gesetzlichen Steuersäßze, bezüglich der Mahl⸗ steuer in Potsdam. — Provinz Schlesien. Reise des Großfürsten Thronfolgers von Nußland.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Der Herzog von Leuchtenberg erwartet. — Die Auswanderung nach Ungarn. — Kö⸗— nigreich Württemberg. Vermischtes. — Großherzogthum Ba— den. Aufrührerische Schrist. — Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Hofnachrichten. — Die ständischen Wahlen. — Groß- herzogthum Sach sen⸗Weim ar. Versammlung des Apothekler⸗Vereins.
Oesterreichische Monarchie. Wien. Die Besetzung Ferrara's. — Ankunft des Großherzogs und der verwitiweten Großherzogin von Meck— lenburg⸗Schwerin. — Vermischtes. — Gran. Beisetzung des verstor= benen Reichs -Primas.
Frankreich. Paris. Das Journal des Dabats über die italie= nischen Angelegenheiten. — Unterhandlungen wegen der Anleihe. — Ein englischer Agent bei Abd el Kader.
Großbritanien und Irland. London. Verurtheilung der Inge⸗ nienre des „Cricket“. — Nachrichten aus Honglong. — Nachgiebigkeit des General-Gouverneurs gegen die Chinesen.
Italien. Rom. Das Schreiben des Papstes an den Kaiser von Oester- reich. — Der Prinz von Canino. — Florenz. Die Bürger⸗Garde⸗ Ordnung. — Verhandlungen mit Rom und Sardinien. — Luccg. Auf- lösung der Stadtgarde. — Kommission zur Abfassung der Reglements für die Bürger⸗Garde und die Presse.
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Zur neueren Kriegsgeschichte. —ie Germanisten⸗Versammlung in Lübeck.
Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Masestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Prediger Woldmann zu Baumgarten bei Prenzlau den Rothen Adser-Orden vierter Klasse, so wie dem evangelischen Mäd⸗ chen Schullehrer Stie ding zu Neuenheilingen, Regierungs-Bezirk Erfurt, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; und
Die Wahl des Grafen von Hoverden auf Herzogswaldau zum mittelschlesischen General -Landschafts⸗Nepräsentanten für den sechs⸗ jährigen Zeitraum von Weihnachten 1847 bis dahin 1853 zu be— stätigen.
Se. Hoheit der Herzog Wilhelm von Mecklenburg Schwerin ist von Neu-Brandenburg hier angekommen.
Der Notar Joseph Linxweiler zu Schleiden ist vom 1. No⸗ vember d. J. ab zum Notar für den Friedensgerichtsbezirk St. Goar mit Anweisung seines Wohnsitzes daselbst; und
Der Notar Karl von Daniels zu Geldern vom 15. Oltober d. J. ab zum Notar für den Friedensgerichts-Bezirk Jülich, mit An⸗ weisung seines Wohnsitzes daselbst, bestellt; so wie
Der bisherige Advokat Arthur Nachen zu Köln zugleich zum Anwalte bei dem Appellations⸗-Gerichtshofe daselbst ernannt worden.
Dem Uhrmacher Schade zu Breslau ist unter dem 27. Sep- tember 1847 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung erläuterte, ru— hende Hemmung für Chronometer, welche als neu und eigen- thümlich erkannt ist,
llgemeine
ö 6 die Erpedition der Zeitung: gehren - Straße Nr. 57. Insertions-Gebühr für den Raum ciner Zeile des Allg. * Anzeigers 2 Sgr.
1847.
—
Berlin, Sonnabend den 2e Ottober
auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden.
Dem Orgelbauer H. Loos zu Siegen ist unter dem 27. Sep⸗ tember 1817 ein Patent auf eine durch Modell und Beschreibung erläuterte Kuppe lung zweier Orgel⸗Mannale, so weit sie als neu und eigen⸗ thümlich erachtel ist, ; auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden.
Dem Leder-Fabrikanten Hellmann zu Neckar-Steinach ist un⸗ ter dem 27. September 1847 ein Patent auf eine für neu und eigenthümlich erachtete, durch Be⸗ schreibung nachgewiesene Behandlung der zu gerbenden Häute in den Gruben, auf zwölf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden. Angekommen: Se. Excellenz ber General-Lieutenant von Rohr, aus der Rhein⸗Provinz. Der Schloß-Hauptmann von Breslau, Graf von Schaffgotsch, von Maywaldaun. Abgereist: Der General-Major und Telegraphen-Direktor, von Etzel, nach Koblenz.
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Berlin, 1. Okt. Ueber die Reise und den Aufenthalt Sr' Majestät des Königs in der Rhein-Provinz geht uns so eben aus Brühl vom 23. September noch nächstehender Bericht zu, welcher unseren Lesern um so willkommener sein wird, da er die von uns be⸗ reils vereinzelt gegebenen Notizen in übersichtlichen Zusammen⸗ hang bringt.
Se. Königl. Majestät waren am 171ten erst gegen Mitternacht in Bingen über Darmstadt und Mainz angekommen; am letzteren Orte hatten Allerhöchstdieselben bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Wilhelm den Ther eingenommen und die Freude, Ihre Königl. Hoh. die Kronprinzessin von Bayern, Tochter des Prinzen Wilhelm, zu sehen. Am 18ten traten Se. Königl. Majestät gleich nach 6 Uhr die Reise nach Trier an. Im Gefolge befanden sich die Staats-Mi⸗ nister von Bodelschwingh und Graf zu Stolberg, so wie der Ober Präsident der Rhein- Provinz. Der General-Licutenant von Thile, kommandirender General dis Sten Armee Corps, eilte Sr. Majestät dem Könige nach Trier voraus. Das anfangs unfreundliche Wetter klärte sich im daufe des Tages auf, so daß Se. Königl. Majestät sich an den herrlichen Fernsichken auf dem Wege und beim Herabsteigen in das Moselthal an dessen Schönheiten erfreuen konnten.
Wiewohl alle Empfangs- Feierlichkeiten untersagt waren, begrüß⸗
ten die braven Bewohner des Hundsrückens Se. Majestät dech mit
schön geschmückten Ehrenpforten und hatten sich an den Dorfstraßen aufgestellt, um den geliebten Landesvater zu sehen. Der Marktplatz in Stromberg war mit Menschen überfüllt, Se. Majestät geruhten in dem Weine des Landes auf die Gesundheit der Stadt zu trinken. In Simmern war die Anrede des Bürgermeisters Rottmann, eines echten Hundsrückers, der in der Sprache der Gegend seine das Ge— mlth ansprechenden Lieder gedichtet, überaus herzlich und machte einen sichtbaren Eindruck auf Se. Majestät den König. In Büchenbeuren
Alle Post -Anslalten des Yu= und Aus landes nehmen Sestellung auf dieses Glatt an, sür Gerlin
Alg. Preuß.
empfing Se. Majestät eine Deputation der Stadt Zell, an deren Spitze der würdige Landrath des Kreises, Major Moritz, sich befand. In Langkamp meldete sich der Präsident der Regierung zu Trier, Herr von Auerswald, mit dem Landrathe von Cern Am letzteren Orte machte Se. Majestät einen kurzen Halt. In wenigen Tagen war durch Hülfe der Schiffer und die Anstrengungen der Stadt hier eine Brücke über die Mosel geschlagen, welche, geschmückt mit Laubgewinden und Fahnen, einen überraschenden Anblick gewährte. Möchte sie ein günstiges Vorzeichen sein für die gewünschte Ueber- brückung der Mittel-Moösel. Die ganze Bevölkerung der Stadt und Viele aus der Umgegend befanden sich am Mosel⸗Gestade und brachen in lauten Jubel aus, als Se. Majestät der König von der Plattform vor der Wohnung des Landraths seine getreuen Moselaner freundlich begrüßte. Se. Majestät gingen zu Fuß über die Brücke und bemerkten wohlgefällig die auf ihren Schiffen aufgestellten Schif= fer, die Erbauer der Brücke. Allerhöchstdieselben wählten den Weg von Hetzradt über die Quint und gelangten um 4 Uhr nach Trier. Von der Höhe erglänzte die Stadt mit ihren Kirchen und Palästen im schönsten Sonnenschein. In Trier nahmen Se. Majestät Aller⸗ höchstihre Wohnung bei dem Regierungs- Präsidenteu und wurden baselbst von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich, Gouverneur der Bundesfestung Luxemkurg, der von dort nach Trier geeilt war, von den geistlichen und weltlichen Behörden, an deren Sitze sich der hoch⸗ würdige Bischof Arnoldi und der zum Bischof von Münster erwählte Weihbischof Müller befand, empfangen. In deren Begleitung bega⸗ ben Sich Se. Majestät zu Fuße nach der nahe gelegenen Kathedrale, wo der erste Domherr von Wilmowsly die Ehre hatte, Sr. Majestät die gemachten und noch zu machenden baulichen Veränderungen zu er⸗ klärren. Eine besondere Freude hatte Se. Majestät an dem wieder⸗ hergestellten Kreuzgang. Von hier fuhr der König nach der Basilica und nahm diesen großartigsten Bau in allen seinen Details von den untersten bis zu den obersten Räumen in den genauesten Augenschein, hatten auch die Gnade, an der Eingangs- Seite, wo die bei dem Palastbau angebrochenen Fundamente verstärkt werden müssen, einen Grundstein zu legen. Die mit der Ban- Leitung Allerhöchst beauf⸗ tragten Militairs, der General-Major von Wussow und der Inge⸗ nienr⸗Major Schnitzler, assistirten hierbei. Se. Majestät der König geruhlen, Ihre Bewunderung des alten Bauwerks und Ihre, Zufrie= denheit mit den weit vorgerückten Restaurations-AUrbeiten wiederholt zu äußern. Von der Basilica fuhren Se. Majestät nach den soge⸗ nannten Bädern, dem alten Palaste der Cäsaren, und ließen sich hier von dem Architekten Schmidt Zeichnungen und Handrisse von dem Zusammenhang des Palastes mit der alten Römerstadt vorlegen. Die gleichfalls in der Restauration begriffene Kirche an St. Maxi- min ward nur von weitem besichtigt, und Se. Majestät fuhren durch die Portanigra nach Ihrer Wohnung zurück. Se. Majestät geruh⸗ ten, die geistlichen und weltlichen Autoritäten von Trier zur Tafel zu ziehen und nach aufgehobener Tafel Allerhöchstsich mit den Herren Bischöfen und Vielen der Gäste huldreich zu unterhalten.
Die Moselfahrt, welche Se. Majestät der König am anderen Morgen, dem 19ten, gleich nach 7 Uhr, antraten, war vom Wetter sehr begünstigt. Die Mosel⸗Dampfschifffahrts⸗Direction (deren Mit- glieder Herr Kommerzienrath Cremer von der Quint und Herr Scherling Se. Majestät begleiteten) hatte für die Sicherheit und Annehmlichkeit der Fahrt auf das beste gesorgt und ihr dazu be—⸗ stimmtes neues schönes Schiff, den „Blücher“, anf das festlichste aus- geschmückt. Bei der Abfahrt begrüßten Tausende von Trierern ihren König mit lautem Zurufe unter dem Donner der Böller und des Geschützes. Von Trier bis Koblenz liegen an hundert Städte und Ortschaften am Moselufer, deren gesammte Bevölkerung unter Füh⸗ rung der Geistlichen und Orts- Vorsteher den König bei der Vorbeifahrt mit Geläute der Glocken, mit Fahnen, mit Boͤllern, zum
Zur neueren Kriegsgeschichte. Aufzeichnungen des General-Lieutenants Friedrich Wilhem Grafen von Bismark. Karlsruhe, Nöldeke, 1847. gr. 8.
In die Reihe der Denkwürdigkeiten aus den Jahren 1796 — 18515, die von älteren Civil- und Militair-⸗Beamten unseres Vaterlandes in verschie— dener Gestalt und in verschiedener Auffassung, so wie auch von verschiedenem Gehalte, hinterlassen sind, tritt ein neues Buch, „Aufzeichnungen“ von sei— nem Verfasser genannt. Der Name desselben kann zu nicht gewöhnlichen Erwartungen berechtigen, denn Graf von Bismark, (geb. zu Windheim in Westfalen, am 28. Juli 1783) ist ein tüchtiger Neiter⸗Anführer, er hat im Kriegswesen seines Landes eine der höchsten. Stellen eingenommen und ist späterhin auch zu gesandtschaftlichen Aufträgen verwendet worden. Alle diefe Eigenschaften treten in dem vor uns liegenden Buche mehr oder we— niger hervor, jedoch keine in einem höheren Grade, als eine große Verehrung für Napoleon und das eifrige Bemühen, das Andenken dieses Gewaltherrschers in dem hellsten Lichte leuchten zu lassen.
Gegenüber einem so versuchten General, der auch als Kriegs-Schrist= steller sich durch seine Reiter Bibliothek, seine Vorlesungen über die Taktik der Reiterei und andere belehrende Werke einen bedeutenden Namen erwor⸗ ben hat, kann Ref. unmöglich darauf Anspruch machen, die Kritiken und Reflexionen desselben über Napoleon's Feldzüge zu besprechen oder gar zu widerlegen. An Stoff dazu würde es den Kriegs-Schriftstellemn von Fach nicht fehlen. Wir beschränken uns daher jetzt nur auf die Bemerkung, daß Klarheit und Uebersichtlichkeit hervorstechende Eigenschasten in der Beschrei= bung der Schlachten sind, und daß das Wesen der Napoleonischen Krieg⸗ führung, ohne besondere Rücksicht auf die gegnerische Partei, in einem un- gekünstelten VolVtrage, mehr aus dem Gedächtnisse als aus gesammelten Pa— pieren entnommen, deutlich an den Tag gelegt ist. Als Beleg hierzu mag der Theil des Buches dienen, in welchem die Geschichte des französischen Feldzugs in Rußland im Jahre 1812 enthalten ist. Eigentlich Neues oder bisher Unbekanntes aus persönlicher Mithandlung des Verfassers erfahren wir indeß weder hier noch in dem Abschnitte über die Kriege von 1809 und von isiz 81ß, so daß dies Buch allerdings nicht im strengeren Sinne in die Klasse derjenigen Denkwürdigkeiten gehört, deren Verfasser ihren eigenen Antheil, sei er groß oder klein rwe oder die Einwirkung be⸗ deutender Weltereignisse auf sich selbst darzustellen beabsichtigten. Der Graf von Bismark hat erklärt, diese Aufzeichnungen als Weltbürger“ nie⸗ dergeschrieben zu haben, als „chronologisch⸗bragmatische. geordnete, getreue Darstellungen der Thatsachen mit ihren Ursachen und Wirkungen, denen er
als Zeitgenosse beiwohnte“, aber eigentlich geht doch Alles in der Vereh— rung Napoleons und dem Lobe des französischen Heeres auf, ein Beispiel von Selbstverleugnung, das allerdings selten ist und vielleicht in Bezie— hung auf Napoleo'n nur in den Denlwürdigkeiten des Herzogs von Rovigo undin der französischen Geschichte Bignon's seine Seitenstücke hat. Unser Verfasser redet in der That zu wenig von sich selbst. Nur in kurzen Anmerkungen erfah⸗ ren wir seine verschiedenen Dienststellungen im württembergischen Neiter-= dienste, und blos einmal (S. 55 f.) erwähnt er ausführlicher des Reiter= gefechts am 1. Mai 1809, für welches ihm Napoleon eigenhändig das Rit= terkreuz der Ehren-Legion überreichte, allerdings ein Ereigniß von der höch— sten Wichtigkeit für die kriegerische Laufbahn des Grafen und seine An⸗ hänglichkeit an Napoleon. Seines früheren Waffendienstes bei der hanno= versch-deutschen Legion (1803 — 1807) hat er nur sehr kurz erwähnt, eben so für die späteren Kriege sich niemals auf persönliche Beziehungen einge · lassen, sondern, nach seiner Versicherung auf S. 329, nur das Große und Allgemeine im Auge gehabt. Wir müssen offen gestehen, daß wir eine voll= ständige, aufrichtige Selbstbiographie diesem Verfahren vorgezogen haben würden, indem wir in unserem Buche nicht so bedeutende Vorzüge vor an-⸗ deren allgemeinen Kriegsgeschichten wahrgenommen zu haben meinen. Etwas Eigenthümliches bleibt immer bei einem deu tschen Feldherrn nach einem fo langen Zwischenraum diese fast unbeschränlte Bewunderung Napoleon's. Wir müffen sie schon gelten lassen, aber können doch unser Befremden nicht zurückhalten, weil die deutschen Bundestruppen sich (wie die Schriften des sächsischen Majors von Burkersrode, des württembergischen Wundarztes Roes und Anderer glaubwürdig darthun) von den Franzosen haben müssen moralisch mißhandesn lassen und wohl viel gebraucht, aber im Ganzen niemals nach dem Verdienste ihrer Tapferkeit belohnt worden sind. Nun mag allerdings auf Offiziere, die längere Zeit in der . Umge · bung des Rapolconischen Hauptquartiers gelebt haben, wie auf, den sächsi⸗ schen General von Gersdorf und den Major von Odeleben, der Zauber jener gewaltigen Persönlichkeit einen unauslöschlichen Eindruck geübt haben, aber in ein 5 naͤhes Verhältniß zu Rapolcon ist Graf von Bismark in den Jah= ren von 1505 18513 niemals getreten. Ihm hat also nur der gewaltige Kriegsheld imponirt, seine Person, sein Gluck, seine Machtherrschaft. Alle seine' Pläne nennt er also mneisterhaft, seine Cenccptionen kühn, seine Ener- gie bewunderungswirdig, feine Ruhe, im Glück wie im Unglück, unüber= trefflich, sein Charalter war der eines offenen, igen Mannes, so auch seine Politik. Hätte er nur eine schmiegsamere, sich nach den, Umständen richtende Politik einschlagen können, so würde er nie gefallen sein. (S. 97, 91 u. a. D.) Was werden ältere Jeitgenossen, ein Gagern, ein Schlosser, ein Arndt, zu diesen Worten sagen! der wie werden die Augenzeugen
und Mitthätigen unter unseren deutschen Feldherren die folgende Stelle auf⸗ nehmen: „Die meisten Militair-Schriftsteller sind bemüht gewesen, die Weltgröße Napoleon's zu verkleinern und ihn unter den Miniatur-Gesichts- punkt der Parteiwuth zu bringen; sie beurtheilen ihn als Feind. Napo⸗ leon ist ein Meteor in der Geschichte der Menschheit und gehört nicht einem Volke, sondern dem Menschengeschlechte, welches das Genie, gleichsam die übernatürliche Wissenskraft, die geistige Größe eines Gleichen, eines Men- schen in ihm anstaunt, erkennt, bewundert.“ (S. 190.) Ist nun schon Graf von Bismark gerecht genug (S. 216), zuzugestehen, daß „die Lection in Rußland“ den Kaiser in nichts gebessert habe, so weiß er doch sonst fast jeden militairischen Fehlgriff zu entschuldigen und verfällt häufig in den Feh— ler neuerer Schriftsteller, alles Unglück, was Napoleon betroffen hat, nicht ihm zuschreiben zu wollen, bald sind daun seine Pläne nicht gut ausgeführt worden, seine Befehle mißverstanden oder er selbst durch übertriebene Be⸗ richte getäuscht (S. 209. 320. 342), bald ist Fortuna entschieden gegen ihn aufgetreten (S. 241. 306. 370), sogar das Unterlassen der Verfolgung des schlesischen Heeres nach den schlimmen Ereignissen im Februar 1814 wird strategischen Berechnungen beigemessen (S. 333 f.). Am übelsten geht un ser Verfasser mit den Napoleonischen Marschällen um. Wo sie allein be⸗ fehligten, da haben die französischen Heere stets Niederlagen erlitten, so an der Katzbach, bei Dennewitz, bei Kulm, das Unglück bei Belle Alliance ha- ben Ney und Grouchy allein verschuldet (S. 526), die Marschälle waren, der Mehrzahl nach ohne Napoleon unwirlsame Werkzeuge, nur in den jüngeren Gene⸗ ralen, in den Offizieren und in seinen unermüdlichen Soldaten lebte das franzö⸗ sische erz. (S. 305, 339.) Marmont wird hart angeklagt, daß er dit Ehre seines Vaterlandes mit einem Federstriche vernichiet habe (S. 416, 419), aber doch sind die Ausdrücke über ihn gemäßigter, als bei den unter den neueren Schriftstellern, die sich lediglich von Napoleon's Aeußerungen auf St. Helena leiten lassen. Wie Bourienne auf Talleyrand's Betreiben diese „reine Heldenseele“ zum Fall zu bringen wußte, hat ein sonst sehr Napolconisch gesinnter Schriftsteller, Konr. Ott, in der Geschichte der letzten Kämpfe Napoleon's (Leipzig, 1843) Th. II. Kap. 109, 12 und 14 gut dar- gestellt. Unser Verf. giebt in wenigen Worten fast dieselben Resultatz. Daß Napolcon cine nur geringe Meinung von den Krie s- Talenten seiner Gegner in der Regel gehabt 23 bestaͤtigt. Graf ven Bismark an mehreren Stellen, z. B. auf S. 291. Um so besser hätte es dem unpat.= teiischen Feldherren angestanden, die Anerkennung zu rühmen, ö. aus- n, Feldherrn Und Schtiftsteller der Gegenpartei dem Talente des
aisers haben widerfahren lassen. Der General von Grolman hat bekannt- ich in sei friegerische Genie des Kaisers, die lich in seinen klassischen Werken das riegerisch ar sist illi sierel
Energie seines Willens, die Kühnheit in seinen