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K
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den Bospor entlan an Ort und Stelle, sondern auch. — n 1 4 Dir Groß Abmirn Halil Pascha i Tagen auf einem Danp tan Jestlichkeiten gegenwärtig zu
auf Flößen vor einigen
te der türfischen Flotte in 7 Haupt⸗
stadt angelangt, um bei * euglischen Dampfboote aus Trapezunt
Von den mit angekommenen zwei h franken ist
(einer der Prinzen⸗ Bei dem anderen hat es
der eine auf der Insel Proti wohin die beiden Kranken zugleich ge⸗
ch hin⸗
bracht worden waren, gelte ch von der Cholera befallen war.. Die gegen gezeigt daß 224 6 wurden einer zehntägigen
übrigen , unterworfen.
Auch hat die Regierung an⸗
Quarantamne 9 aus Gegenden, die von der Cholera heimgesucht
eordnet, e den Fahrzeuge einer Observations⸗Quarantai
einla j e, Ther unterworfen werden sollen.
vereinigte Staaten von nord ⸗ Amerika.
London, 30. Sept. gestern Ylachrichten aus New⸗NYork bis zum 15. Sept
nach Liverpool iberbracht.
ne von
Das Dampfschiff „Caledonia“ hat
em ber
Dieselben beschränken sich, der Hauptsache
nach, auf Mittheilungen von dem Kriegsschauplatze in Mexiko, wo
die Dinge endlich einer Entscheidung entgegengehen. hatte nach mehreren heißen Gefechten, in welchen auf beiden
General Scott
Seiten
viel Verlust erlitten ward, die Nähe der Hauptstadt Mexiko erreicht,
in Folge eines Waffenstillstands aber war er noch nicht in eingezogen.
dieselbe
Die Mexikaner sollen an Todten und Verwundeten 13
Generale und 5000 Mann eingebüßt haben; von einigen amerikani⸗ schen Regimentern wird gemeldet, daß sie beinahe ganz niedergehauen worden feien und besonders viele Sfsiziere verloren hätten. Es ist daher wahrscheinlich, daß Scott, wenn die Mexikaner auf die ihnen estellten Bedingungen nicht eingehen, noch eine weitere Schlacht
impfen muß, bevor er von der Hauptstadt Besitz nehmen kann. Die
Mexikaner, welche eine starke Stellung inne hatten, fochten weit
besser, als man erwartet hatte.
Der zu Washington unterm 14. September veröffentlichte amtliche Bericht lautet! So eben sind Depeschen für die Regierung eingetroffen, welche die früher angelangten Berichte vollkommen be⸗ stätigen. Am 20. August trafen die amerikanischen Streitkräfte, 7000 Mann stark, bei Charbuses, 3 bis 4 englische Meilen von Mexiko,
mit dem Feinde zusammen. Die Mexifaner waren 35,000
Mann
stark und hinter einer ungeheuren Batterie schwerer Geschütze aufge⸗
stellt. Nach zweistündigem blutigem Kampfe warfen unsere ta
er amerikanische Verlust betrug weniger als Mann, während jener der Mexikaner auf 5000 Mann schätzt wird. Unter ihren Todten waren sehr viele zeichnete Männer, sowohl Generale als Civilisten. stillsötand ward abgeschlossen, und von mexifanischer Seite wurder
nieder.
pferen
1000 ge⸗
Truppen, . mit der Spitze des Bajonnets, Alles vor sich
ausge⸗ Ein Waffen⸗
fünf
Commissaire ernannt, an deren Spitze Herrera stand. Die Commissaire hielten zwei Zusammenkünfte und wollten am 30. August eine dritte halten. Valencia entkam mit zwei Compagnieen nach Falluca, und er hat sich
seitdem gegen Santana und den Frieden ausgesprochen. gungen des vereinbarten Waffenstillstandes, während dessen Dau
Die Bedin⸗
er die
Tommissaire der beiderseitigen Regierungen über die Friedensbedin⸗ gungen unterhandeln sollen, lauten: Keine der beiden Armeen soll während des Waffenstillstandes verstärkt werden oder neue Verthei—
digungswerke aufführen, oder über ihre gegenwärtige Linie hi
naus⸗
gehen; kurz, die beiden Armeen sollen ohne vorgängige zweitägige
nzeige nichts gegen einander vornehmen. Nach einigen An
gaben
ging der Vorschiag zum Waffenstillstande, auf Andringen des britischen Gefandten in Mexiko, von General Scott aus, während andererseits behauptet wird, daß derselbe von den Mexikanern nachgesucht und
von dem Sieger Scott bewilligt worden sei.
Nach Berichten aus Veracruz vom 7. September, ein Blatt aus Rew⸗-Orleans mittheilt, war der Schlacht bei buses oder Churubuses, wie der Ort auch genannt wird, ein a
welche Char⸗ nderes
hitziges Treffen bei Eontreras oder Coysacan vorhergegangen, in welchem die Amerikaner nach wiederholten Angriffen einen entschiede⸗ nen Sieg erfochten. In dem Treffen am 2hsten machten die Ameri⸗ kaner etwa 150) Gefangene, worunter 4 Generale, und erbeuteten 15 Kanonen. Die Mexikaner behaupten, daß Santana selbst bei Charbuses den Befehl geführt, sich aber zeitig vom Schlachtfelde zu— rückgezogen habe. Die jungen Leute aus Mexiko, von denen man sich
viel versprochen hatte, flohen fast sänmmtlich, ohne nur eine Flin
te ab⸗
gefeuert zu haben. Die Berichte aus Veracruz geben die Stärke der
Mexikaner bei Charbuses zwischen 15,009 und 20,900 Mann der Amerikaner aber auf 6069 Mann an. Letztere erbeuteten an
jene geblich
mehr Munition, als Scott seit seiner Ankunft im Lande verbraucht hat. Von Paredes wurde seit seiner Entweichung aus Veracruz nichts mehr vernommen; man glaubte nicht, daß er in der Haupt—
stadt Mexiko sich befinde. — Gineral Taylor hatte Tagesbefe seine Truppen erlassen, aus denen hervorgeht, daß er in Fol
hle an ge der
ihm aus Washington zugegangenen Befehle durchaus auf die Ver—
theidigung beschränkt gewesen war. Er sollte seine erlesenste
n und
seither als die abgehärtetsten erprobten Truppen an Scott abschicken, um dessen Heer zu verstärken. Natürlich war unter solchen Umstän⸗ den an sein Vorrücken auf San Luis de Potosi nicht zu denken, und
es galt für sehr wahrscheinlich, daß Santana sich mit den Tr die aus Mexifo entkommen, auf San Luis zurückziehen werde.
uppen, Das
Land zwischen dem Brazos und Monterey wimmelte von Guerillas, und man glaubte, daß dieselben dem geschwächten Corps Taylor's
viel zu schaffen machen würden. Die Handelsgeschäfte gingen zu New-Nork sehr flau; die
Mehl⸗
und Kornpreise waren im Weichen, und es zeigte sich wenig Neigung
zu Speculationen irgend einer Art. Es hieß, und auch die anderen zahlungweigernden Staaten Alles aufbiete
daß Pennsylvanien
mwür⸗
den, um die Zinsen ihrer Schuld fortan pünktlich zu bezahlen und
auch die Rückstände zu berichtigen. Die bedeutende Firma in
New⸗
Jork, Prime Ward u. Comp., hatte in Felge des Bankerotts
mehrerer ihrer europäischen Korrespondenten ihre Zahlunge gestellt. .
n ein⸗
Handels- und Börsen - Nachrichten. Berlin, den 5. Oktober 1847.
IH echsel- Course.
Brief.
Amsterdam . I. Kurz do. ö? 2 Mt. IIamburs . Kurz , 2 Mt. London st. 3 Mt. 2 Mt. — 2 Mt. 1025 Augsburg ‚ 2 Mt. — Breslau 2 Mt. —
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Ge! (. 1423 11135 152 1505 6 215 805 102 102 H5.
Leipzig in C. t im 14 Thlr. E ) eipzi 1n our ant im 185 2 Mt. 99
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100 B. O. Schl. Li. B. ö Fis. Męgdb. 1155 6. do. Pr. B. . do. do. 7 RH. 1014 ba. u. R Rhein. St. S2 6. 823 B. 100 pa. do. Prior. III bæ. do. v. St. gar. Sächs. Bayr. Sag. Glog. de. Prior. St. Vohw. do. Prior. Thüringer. Wlbb. (C. O.) do. Prior. TZarsk. Selo.
Quit. Bog. 4196
Anh. Mastr. Ber. Mrk. Berl. Anh. B. Bexb. Lud. Brieg Noiss. do. Thür. V. Magd. Witt. Mecklenb. Nordb. F. W. Rb. St. Pr. — Starg. Pos. 50 825 h (Schluss der Börse 3 Uhr.)
ö In Folge londoner niedriger Nqtirungen von der Mittelpost sind Course heute matter gewesen. Die Umsätze blieben sehr beschränkt.
Gloggnita. IImb. Berg d. Kiel- Alt. Lp. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. Halb Magd. Leip. do. Prior. RN. Schl. Mk. do. Frior do. Prior. Nrdb. E. Ed. O. Schl. Li. A do. Prior.
101 bz. u. B. . . 695 B. 68 9 1063 ba. x ;
Getrrai de- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preéise wie lalgt: Weizen 72 — 75 kRthlr. * 1 Roggen loco nener 44-47 Rithlr. ue m = Pr. Okt. 45 - 45 Rthlr. he. ? = pr. April Mai k. J. 47 Rihlre her. Haser 48 / 52psd. 25 - 28 Rihlr. ö
— A8pfd. pr. Frühjahr 274 Rtlilr. 6. Rapps 84 Rihlr. Bf. Rübsen 80 Rtihilr. Bf. Rüböl loco 115 Rthlr.
— O0 kt. 119 Rthlr.
— 0 kt.A Der. 113 - 5 Rthlr. Spiritus loco 253 — 26 Rihlr. = Okt. 25 Rihlr. P Frühjahr 24 Rihlr. G. u. Bf.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 4. Oktober 1847. Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Nthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Nthir. 20 Sgr.; große er , , * 69. 6 Piz 1 Gerste. 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; Hafer r. 7 Sgr. „„auch 1 Rthlr. 3 Sgr. f. Ei 66 ö 3 gr. 6 Pf., auch h Sgr. 9 Pf. Eingegangen Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Noggen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 . 23 Sgr. 9 55 große Gerste 1 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf. Eingegangen sind 203 Wispel 10 Scheffel. Sonnabend, den 2. Oktober. Das Schock Stroh 8 Nthlr. 15 Sgr., auch 7 Rthlr. 20 Sgr.; der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf. ;
Königsberg, 2. Ott. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei⸗ zen 62 Sgr. pr. Schfl.; Noggen 45 — 55 Sgr. . Schfl.; ö Gerste 36 — 47 Sgr. pr. Schfl.; kleine Gerste 31 — 15 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 22 — 25 Sgr. pr. Schfl.; giaue Erbsen 66 — 80 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erbsen 55 — 66 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 32 Sgr. pr. Schfl.; Heu 10 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 90 Sgr. pr. Schock. Spiritus 27 Nthlr. 15 Sgr. pr. Ohm.
ö. Danzig, 1. Ott. Marktbericht. An der Bahn wurde gezahlt: ; eigen 304 20 Sgr., Roggen 50—68 Sgr., Erbsen 60 — 65 Sgr., Gerste 8 —–16 Sgr., Ha fer 245 — 28 Sgr. pr. Scheffel.
Spiritus 255 Rihlr. pr. 110 Quart so , Tr.
‚ Stettin, 4. Olt. Seit unserem Freitags-Bericht ist in unserem Handel Alles ziemlich unverändert und Getraide namentlich ziemlich sest geblieben. Für neuen 128/131pfd. gelben Weizen ist 69 271 Rthlr. ge⸗ sordert, 98 a 69 Rthlr. bezahlt. Roggen in joco, neuer auf 45 3 45 Rthlr. gehalten, 47 * A5 Rihir. bezahit, gedarrter russ. auf 39 2 40 Rthlr. gehalten, Z0z Rthlr. bezahlt, pr. Ostober 34 Rthlr. bez, 44 Nthlt, Brf. pr. Frühjahr neuer 455 a 36 Rthlr. bezahlt, wozu konvenirende Abgeber nicht gerade reichlich sind, jedoch auch leine besondere Kauflust sich zeigt. Geiste, Oderbruch fehlt, große pommersche nach Qualität zu 38 240 Rthh. erlassen. Hafer in laco pomm. fehlt, und ist anderer, weniger beliebter bis 245 Rihlr. bezahlt, was neuerdings theurer ist. Auf Frühjahrs⸗ Lieferung bleibt für pomm. zu 26 Rihlr. Geld. Erbsen 48 a 514 Rthlr. am Land⸗ in,, n in ter⸗Rap übs. ; u Abgeber, aber leine 65 pps 83 Rthlr., Rübsen 80 Rthlr., woz geber, piritus etwas fester wieder, aus erster Hand zur Stelle 155 — 15536, aus zweiter Hand 15— 155 ) t, pr. Okt. 153 , pr. Frühjahr . 15 56 zuletzt bezahlt, pr. Olt. 153 R, pr. Frühjah . üböl matt, in loco und pr. Olt. zu 111 Rthlr. gekauft und noch ̃ andere Termine für den Augenblick ganz nominell. Leinöl 3 Nihlr. zu haben. Andere Fettwaaren unverändert.
R Breslau, 4. Ott. Weizen, weißer, wenig angeboten, holte nach i, S7 93 bis 38 Sgr., a. starlf zugeführt, würde mit einer nur Le, Preis- Ermäßigung von hiesigen Bäckern und, Müllern, auch für Qberschlesien a S3, go bis 95 Sgr. rasch geräumt. Eine Ladung 86 Pfd. wurde für Oberschlesien 2 93 Sgr. genommen. ;
Vo ggen war sehr wenig angeboten und holte 5a, 61 bis 66 Sgr. Für Oberschlesien war auch la lad 969 Frage, 50 Wspl. 83 Pfd. schwer
653
wurden a 63 Sgr. fr. Bahnhof verkauft und für 40 84 Pf ea, . 22 geboten. ͤ , e n er ste bei mäßiger Zufuhr ziemli a ĩ 5 * . ö * ßiger Zufuhr ziemlich ohne Veränderung, bedingt 45, afer eiwas billiger a 24, 26 bis 273 Sgr. verkauft, p. Frühj , . i nnn, apps heute besser und am Marlt 88, 93 bis 97; . dem . holte 31 Waare bis 95 Sgr. a Winter- und Som mer-Ripps sind ni ü vg ff. 2 pps sind nicht angeboten, würden aber Rothe und weiße Kleesaat sehr wenig angeboten, Preise ohne — , Die Stimmung für rothe 9 nr, s. . Spiritus loco fester und a 125 bis 12 ; lie- an, r 5 bi Rthlr. verkauft. Auf Lie . ü böl loco 113 Rihlr.,. p. Novbr. 113 Nthlr. zu bedingen. Auf De, p. Jan., Febr., März 12 Rüihlr. gehalten, 12 Rthlr. zu be= Zink sehr flau; man mußte, um Verkäufe zu bewerkstelligen, bedeu⸗= tend unter letzter Notiz erlassen. ; ; h e, , is Januar zu liefern. Für Oberschlesien a 50 Sgr. gehandelt. g ; Seit gestern ist trockenes Wetter eingetreten, und die früher aufgekom- menen Besorgnisse fun niedergeschlagen. Bei der jetzigen Temperatur darf man erwarten, daß schon in 4 bis 5 Tagen die Aecker ausgetrocknet und für die Aussaat tauglich sein werden. Es ist übrigens sehr auffallend, daß für Oberschlesien noch immer starker Begehr nach Getraide besteht.
S Brieg, 1. Olt. Zu dem diesjährigen Herbst⸗Wollmarkt am hie 7 . wurden von den Rustikalen überhaupt nur 53 Ctr. 60 Pfd. ein- bracht. Die Verkaufspreise waren für den Centner: der besten Sorte zu 58 Rthlr. 20 Sgr. — Pf. der mittleren Sorte zu 57 22 5 6 * der geringen Sorte zu 56 25 — * mithin durchschnittlich zu 57 * . Im Vergleich gegen den vorjährigen Herbst⸗Wollmarkt waren 37 Ctr. 70 Pfd. weniger eingebracht, und es ward diesjährig der Centner um 1 RNthlr. 10 Sgr. 10 Pf. billiger verkauft.
Köln, 2. Ott. Getraidepreise. (25 Schfl.) Weizen dire 53 Nihlr. 25 Sgr., dito p. Nov. 8 Rthlr. 20 Sgr., dito p. Mai 1818 8 Rthlr. 20 Sgr.; Gerste 4 Rthlr. 25 Sgr.; Hafer 3 Nthlr.; Nappsaa=— men 10 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 6 Rüihlr., dito p. Nov. 5 Rthlr. 20 Sgr., dito p. März 1848 5 tz à 6 Rthlr. . r
Rüböl compt. 305 Rthlr., dito p. Okt. 30 Rthlr., dito p. Mai 1818 31 Rthlr.; Preßkuchen, 1030 Stück 35 Rthlr.
Amsterdam, 1. Okt. Getraidemarkt. Weizen zu reichlich vorigen Preisen mit gutem Handel 130 pfd. weißb. poln. 455 Fl., 131 pfd. rost. 435 Fl., 135 pfd. n. mecklenb. 400 Fl., 130 pfd. zenuw. 395 Fl., 130 14 . pfd. n. gröw'n. 360, 370 Fl., 123 und 128 pfd. amerik. 385 und
FI.
Noggen zu vorigen Preisen mit viel Handel; versteuert: 113, 115, 117 pfd. petersb. 195, 204, 210 Fl., 124 pfd. inl. 235 Fl., 117 pfd. arch.
213 Fl., 119 pfd. odessa. 230 Fl., 126 pfd. n. geld. 245 Fl.
Gerste lill 98 pfd. Old. Winter 188 Fl. In der Stimmung für Buchweizen war keine Aenderung: 120pfd.
holst. 265 Fl., 117 pfd. fries. 254 Fl., 118 pfd. neukirch 260 JI.
Kohlsaamen verkauft: Oest. 6G L., Caroliner. 613 V., Zenuw.
614 ö. auf 9 Fß. sogleich und im Oftob. 635 L., Novemb. 64 L., April
—
Rüböl war wie srüher; zuletzt wie folgt: pr.“ W. 37 M., flieg.
36 a 4, Okftob. 36 2 35, Novemb, 360 2 4, Dezemb. 365, Mai 374 p. Lein und Han föl flauer. Leinöl pr. 6 W. 335, flieg. 337, Han föl pr. 6 W. 343, flieg. 34 2 33.
*
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 1. Okt. Kiederl. virkl. Sch. 543. 3975 do. — Fass. — Aug. — Zinal. 43. Foln. —. 4136 Ilope 873. Ant werpen, 30. Sept. Zinsl. —. Neue Anl 14. Loip zig, 1. Okt. Leipzꝛ. Dresdn. Act. II6. 1153. Sächs. Bayer. 873. 87
*
hh Span. 14 J. Pre ass. Pr. Sch. —.
Sächs. Schies. 10653. 1008. Chem. Ries. 565 Br. Lb. Zitt. 54 Br. Med. Leipa. 2233 Rr. Berl. Aub. Lit. A. 116. 1153. Li. H. 105 G. Des. ank- Act. 109 nr.
Paris, I. Oct. h)6 Rente lu our. 111. 75. 355 fin cour. do. 75 55. Wien, 3. Okt. Gloßgn. II8. Rordb. 151.
Meteorologische Geobachtungen.
Abends 10 Uhr.
Nachrittags 2 Uhr.
Morgens 6 Uhr.
Nach einmaliger
1847. Kꝑeobachtung.
4. Okt.
Luftwärme .... Thaupunkt.... Dunstsättigung. Weiter ...... Reis. Wind .. ...... ONO. Wolkenzug ... — 0NXO.
Vorstellung: Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch-Pfeiffer.
Oper in 2 Akten.
Luftdruck. .... 339, 8! Par. 339,06“ Far 38, 8 1!“ Par Qduellwärme 7, S) R.
* 6,6 n. 4 4,19 R. Flussärme 7,47 hn.
— 2, 12 R P 1,17 R. Boden wärme 7, 0 R. 18 pCt. 64 pCt. Aus dünstuug0, 00 Rb. heiter. trüh. Niedersehlag
0 NO. 0NO. Würmewechse 10,3 * 1,0*
Tagesmittel:; 339, 23“ Par.. 3,” R... 1,77 R... 63 p.! oRo.
1,07 R. — 1,8 H. 78 pot.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 6. Okt. Im Schauspielhause. 169ste Abonne—
ments-Vorstellung: Kabale und Liebe.
Donnerstag, 7. Oft. Im Schauspielhause. 170ste Abonnements⸗ Zum erstenmale wiederholt: Ein Billet, Original—
n ze. Das Billet-Verkaufs⸗Büreau im Königlichen Schauspielhause ist
von Morgen an in den Wochentagen, Vormittags von 9 bis 1 Uhr (Sonntags von 11 bis 1 Uhr) geöffnet, und sind daselbst die Dienst⸗ und Freibillets am Tage der Vorstellung bis 11 Uhr (Sonntags bis 12 Uhr) Vormittags abzuholen, widrigenfalls dieselben in Verkauf gestellt werden.
Rönigsstädtisches Theater. Mittwoch, 6. Okt. Italienische Opern-Vorstellung Norma. Musik von Bellini. Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des
ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.
Donnerstag, 7. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Der Lum—
pensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele 26 Tableauy). Nach dem Französischen des Felix Pyat, von Heinrich
midt. · schlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang („Bacchanal“) des drit- ten Tableaur, gedichtet von Kalisch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.
Die Musik zur k der Tableaur und zu den Akt⸗
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Eypedstion.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.
Beilage
AM 277.
golettis.
— ——
Kolettis. (GHeschrieben im August 1847.)
Johann Kolettis wurde im Jahre 1788 zu Saralo, einer kleinen Stad! in der Nähe von Janina, geboren. Er war noch sehr jung, als er scinen Vater, einen sehr Jeachteien Mann, verlor, Sich selbst n, . und ohne Stütze, fühlte er das Bedürfniß, sich einen Lebensplan zu 6 . nen, von dem er niemals abwich, und dieser Entschluß gab seiner Phy⸗ siognomie einen ernsten und nachdenkenden. Ausdruck. Die Gedanken des Juͤnglings waren ausschließlich mit den Leiden beschäftigt, unter denen sein Vaterland seufzte; er ward Mitglied einer von dem berühmten Dichter Nhi⸗ gas gegründeten politischen Verbindung. Die Siege der französischen Re⸗ volutlon flößten den Bündnern neuen Muth ein und hatten einen um so größeren Einfluß auf sie, als sie größtentheils auf den Universitäten Ita—= liens studirten. Kolettis besuchte nach und nach die von Pisa, Mailand, Pavia und Bologna, um den medizinischen Vorlesungen zu folgen. Er wählte den Stand des Arztes, weil er ihn am besten geeignet glaubte, ihn vor Tyrannes der Türken zu schützen. Als Arzt hoffte er zahlreiche Ver— bindungen anknüpfen zu können, ohne einem mißtrauischen Gouvernement verdächtig zu werden. Er war einer der jungen Männer, welche Napoleon zu Mailand einen Plan zur Befreiung Griechenlands vorlegten; Kolettis führte das Wort, und er versichert, daß der Kaiser ihnen Versprechungen gemacht habe. üÜnglücklicherweise war Napoleon gezwungen, mit der Pforte zu unterhandeln, um Rußland im Schach zu halten, und konnte sich daher der Sache der Griechen nicht annehmen.
Nachdem Kolettis das Doltor-Diplom erhalten hatte, kehrte er über Forfu, welches damals von den Franzosen besetzt war, in sein Vaterland zurück (i619). Bei seiner Ankunft in Epirus fand er diese Provinz in ußcrordentlicher Aufregung. Ali-⸗Tebelen, Pascha von Janina, der schon längst den Plan entworfen hatte, die Fahne des Aufruhrs zu erheben, hoffte die griechischen Chefs für seine Sa he zu gewinnen, warf seine Augen auf den jungen Kolettis, und dieser, sich den Anschein gebend als ob er die Ansichten des Pascha's theilte, wurde zum Arzte von dessen Sohn, Muktar-Bey, ernannt. „Wer mir nützen kann, kann mir auch schaden“, sagt ein türkisches Sprüchwort, und das war es gerade, was der alte Pascha von Kolettis dachte, den er unausgesetzt beobachten ließ. Kolettis aber, eben so geschmeidig als klug, entging jedem Verdacht und nährte fortwährend die Hoffnung, sein Vaterland zu befreien. Im Jahre 1821 war er einer der Ersten, die zu den Waffen griffen; er verjagte den türkischen Aga, der zu Sarako befehligte, überredete seine Mitbürger, ihre Wohnungen zu verbren= nen, und führte sie mitten durch das Heer Kurschid Pascha's, der über seine Verwegenheit staunte, in die Wälder Aeteliens.
Der nördliche Theil Griechenlands führt den Namen Rumelien, be— wohnt von einem eben so kräftigen als unbezähmbaren Menschenschlage. Tapfer, unabhängig, erkennen diese Gebirgszewohner keinen Herrn und verlassen sich nur auf ihr Schwert. „Wer sich selbst Gerechtigkeit verschaffen kann“, sagen sie, „bittet Niemanden darum.“ Unter, der nur scheinbaren Herrschaft' der Türken waren sie abwechselnd Kriegsmänner (arma— tolis) und Banditen (klephtes). Sie nannten sich, Alle Palika— ren (Tapfere). Dem Verwegensten unter ihnen gehörte der Ober⸗ befehl in den Zeiten der Gefahr; aber in Zeiten der Ruhe verband feine Institution diese Menschen, deren Ruhm die Vereinzelung zu sein schien. Traurige Blindheit, die sie lange der Freiheit beraubte. Zu ihnen begab sich Koleitis, und in ihrer Begleitung schlug er den Weg nach Misso⸗ lunghi ein, wo er die berühmtesten Griechen bereits versammelt fand: Mau- rofoͤrdatos, Negri, Karagja, Kantakuzenos, Vitalis und Luziotti.
Noti Botzaͤri kommandirte die tapferen Palikaren. Er schickte Kolettis mit dem Erzbischof Germanos nach dem Peloponnes, dann nach Kalamata, wo die Deputirten der verschiedenen Provinzen Griechenlands versammelt waren, um über die Mittel zu berathen, ihr Vaterland zu dem Rang einer freien Nation zu erheben. Kolettis wohnte nicht blos allen Debatten bei, sondern nahm auch großen Antheil daran, obschon er nur die Eigen schast eines Epitronios (Bevollmächtigten) des Chefs der Numelioten, Noti Botzari's, hatte. Er wußte dermaßen das Zutrauen der Versammlung zu gewinnen, daß man ihn in den Ausschuß wählte, der mit dem Entwurf einer Constitution beauftragt wurde. (13. Januar 1822.)
Die Constitution übertrug die gesetzgebende Gewalt dem Senat und den ausübenden fünf Ministern, zu deren Präsidenten Maurokordatos ernannt ward. Rolettis erhielt das Ministerium des Innern und provisorisch das des Krieges (in Abwesenheit des alten Botzari ). In beständiger Berüh⸗ rung mit den wilden Chefs hatte er unsägliche Schwierigkeiten zu bekämpfen. Seine den Rumelioten wohl bekaunte Tapferkeit im Gefecht, seine feurige Beredtsamkeit verbargen den Einfluß, den er auf sie übte; ein ungewöhn icher Takt, ein seltener Scharfblick, eine unbesiegliche Ausdauer, eine unbeug⸗= same Energie versicherten ihm eine, Gewalt, die um so größer war, als er sie zu verbergen wußte. Die Klugheit, mit der er es vermied, sich vor= zudrängen, ist der Grund, weshalb sein Name so lange außerhalb Grie⸗ chenland unbekannt blieb, trotz seines Uebergewichts in den Angelegenheiten bes Landes. Auf die Rumelioten gestützt, sah er sich von allen Parteien gesucht, und indem er geschickt ihrer Eigenliebe zu schmeicheln verstand, fonnte er allein sie regieren. .
Im Jahre 1822 zog sich das Gouvernement vor Dram - Ali, der sich Korinths bemächtigt haite, wie zu den Zeiten der Perserkriege, auf eine Flotte zurück. Kolettis befand sich hier zum ersten Male in Gegenwart der Griechen der benachbarten Inseln, gute Patrioten, aber stolz und über- müthig, gewann sie für seine Sachen, und die Spezzioten unter An— deren leisteten ihm späterhin einen kräftigen, wenn auch nicht im⸗ mer aufgeklärten Beistand. Nachdem der Sturm vorbei, Nauplia erobert, Korinth wieder genommen war, nahm das Gouvernement seinen Sitz zu Hermione. Maurokordatos war unterdessen noch zu Mis⸗ solunghi, dem letzten Bollwerk Griechenlands. Missolunghi in den Händen der Tuͤrken, und man fürchtete den Untergang der Hellenen. Vom Kampf⸗ platz entfernt, trug Kolettis allein die ganze Last der Verwaltung. Nach ber Wiedereroberung Missolunghi's berief der ausübende Nath eine neue Versammlung nach LÄrras, um die Constitution zu revidiren. Maurokordatos ward abermals zum Präsidenten ernannt. Da er den Einfluß Kolettis' mit Eifersucht betrachtete, so ergrif er eine Gelegenheit, den Nebenbuhler zu entfernen, und beauftragte ihn, Attika und Euboea zu vertheidigen, welche die Türken mid einer Landung bedrohten. Kolettis landete zu Karepto, vereinigte unter seiner Fahne mehrere Tausend Ge⸗ birgsmänner und schlüg den Feind total. Von diesem Augenblicke an ließ er sich General nennen. Unterdessen rebellirten die moreotischen Primaten; der Senat, unierstüßt von den Numelioten und mit Hülfe Ko— letlis', entsetzt den ausübenden Rath. Kolettis wurde beschuldigt, der An- stifter dieser Revolution zu sein; wenigstens hatte er seine Hände dabei im Spiel, und nichts schien jene gewaltsame Maßregel zu motiviren. So gab er selbst das Veispiel eines zu großen Ehrgeizes., Er ließ Konduriottis zum Präsidenten wählen, in der . sich aber die Gewalt vorbehaltend. Kurze Zeit nachher zieht er an der Spitze seiner Palikaren gegen die Rebellen; aber ihr Eifer, den eben so tapferen als habsüchtigen Kolokotronis anzugrei- fen, ist nicht groß; ihr General, wie er sich nennt, verspricht ihnen eine
Geldbelohnung: der Anblick zweier mit Geldsäcken beladenen Maulthiere entflammi den Muth der Soldaten; Kolokotronis wird geschlagen, einer sei= ner Söhne getödtet, er selbst gefangen. Jetzt war es Zeit, die kostbaren Säcke zu öffnen und zu zahlen, aber fiehe da, statt Drachmen, sind Steine darin. ;
Die Palilaren brachen in ein lautes Gelächter aus und zogen weiter.
Der Peloponnes erhob sich von neuem, die Primaten aber legten bei Annäherung Kolettis' die Waffen nieder, der bei dieser Gelegenhest, mehr Diplomat als General, einen Sieg ohne Blutvergießen dasonirug. Er
1927 Beilage zur Allgemeinen Preußis
drohte den Primaten mit einer revolutionairen Propaganda, und Alles ließ glauben, daß sie in der That von ihren Soldaten verlassen werden würden. Von da marschirten die Numelioten gegen die noch nicht unterworfenen arla— dischen Haufen. Kolettis läßt sich zum Chef ausrufen; Maurokordatos erräth
den Distator und setzt es bei Konduriottis durch, daß dieser Kolettis zurück— ruft, der es nicht wagt, seinen Plan mit Gewalt auszuführen. Man muß
ihm Dank zu wissen, daß er klug genug war, seinen Ehrgeiz zu zügeln; aber, indem er gehorchte und sich nach Nauplia begab, ließ er sich von sei⸗ nen getreuen Numelioten begleiten, die in der That zu Argos lagerten.
Die Eifersucht zwischen Maurokordatos und Koletris verschwand einen Augenblick vor dem siegreichen Ibrahim Pascha, der Griechenland mit einer Landung bedrohte. Um ihn zu bekämpfen, bedurste es eines gewandten, entschloffenen Generals, an den Gebirgskrieg gewöhnt, reich an Ressourcen, und der im Stande wäre, auf den Geist der Soldaten mächtig zu wirken. Die öffentliche Meinung bezeichnete Kolettis; aber neue Intriguͤen machten, daß man ihn überging. An seiner Stelle ward der Präsident Konduriottis ernannt, der sich von Skutis ersetzen ließ, einem wackeren Seemanne, aber seiner Aufgabe nicht gewachsen. Kolettis verlor den Muth nicht; da er nicht im Stande war, den Feind im Peloponnes aufzuhalten, so suchte er ihm im Norden Griechenlands Hindernisse zu schaffen, die seine augenblicklichen Ersolge nichtig machen könnten. In Gemeinschast mit Ka— raiskakis entwirst er einen Feldzugsplan, nach welchem der Kriegsschauplatz 7 den Kontinent, mitten in die Gebirge des Pindus, verlegt werden ollte.
Das heroische Griechenland macht dem Feinde jeden Schritt streitig, den Blick beständig auf den Oceident gerichtet, von wo es Hülse erwarlete. Maurokordatos will sich an England wenden und schlägt vor, Griechenland unter dessen Protektorat zu stellen. Kolettis widersetzt sich, mit ihm seine Palikaren. Tausend Prosekte kreuzen sich, es ist sogar einen Augenblick die Rede davon, einem französischen Prinzen aus dem Hause Orleans die Hen schaft anzubieten. Während dieser Zerwürfnisse bemächtigt sich Ibrahim des Peloponneses: Schrecken herrscht überall. Man versicherte, jener blut= dürstige Türke habe geschworen, alle Christen umzubringen. Der tapfere Karaiskakis und Kolettis erheben Eginus und halten den wilden Sieger von Missolunghi auf.
Während dieser glücklichen Diversion hatten sich, Dank dem englischen Philhellenen Lord Cochrane, die beiden rivalisirenden Versammlungen von Aegina und Hermione zu einem einzigen Kongresse zu Trszene vereinigt. Unglücklicherweise ließ sich der Kongreß von traurigen Einflüssen verleiten, dem Grafen Capo d'Istria, einem erklärten Agenten Rußlands, die Gewalt auf sieben Jahre zu übertragen. Der neue Präsident langte im Januar 1828 an, also drei Monate nach der Zerstörung der türkisch-ägoptischen Flotte durch die drei Mächte.
Damals beschäftigten sich diese Mächte ernsthaft mit Griechenland. Rußland ergriff die Initiative, in der Hoffnung, sich des neuen Staates zur Vergrößerung seines Einflusses zu bemächtigen. Die Ereignisse haben feine Erwartungen nicht gerechtfertigt, aber es hatte doch wenigstens den Muth, zu wollen, und es war ein großer Fehler von England und Frank- reich, diese Initiative Rußland überlassen zu haben. Rußland schlug eine Präsidentschast von sieben Jahren vor, in der Meinung, diese Zeit sei hin⸗ ieichend, um seine Wünsche zu erfüllen. Der Präsident, dem man heute mehr Gerechtigkeit widerfahren läßt, beschäftigte sich eifrigst mit dem mate— riellen Wohlstand des Landes; er verschaffte Geld, das ohne ihn Griechen= land schwerlich gefunden haben würde; er stellte die innere Ruhe her, und ihm verdankte Griechenland das Wohlwollen Rußlands.
Dem Präsidenten entgingen die Verdienste Kolettis' nicht. Er berief ihn zu sich. Kolettis war kein eifriger Anhänger Capo d' Istria's, aber er unter= stützte ihn redlich, was man auch in dieser Beziehung sagen mag. Am 26. Mai 1828 wurde er nach den Inseln Hydra und Spezzia als außerordent- licher Sanitäts-Inspektor geschickk und am 4. November desselben Jahres zum Gouverneur von Sanios ernannt. Nachdem er die Rechte dieser Insel, durch die Versöhnung der beiden Parteien, die sich dort gegenüberstanden, wiederhergestellt hatte, zog er sich, trotz der Gegenvorstellungen ves Prästs= denten, der seine Dienste nicht entbehren wollte, nach dem Peloponnes urück. ö Nach dem Tode Capo d'stria's wurde er berufen, mit Augustin Capo d'Istria und Kololotronis einen Negierungs-Ausschuß zu bilden, dem man die Gewalt bis zur Eröffnung des Kongresses in Argos übertrug. Dies hieß, sagt einer seiner Freunde, seinen Patriotismus auf eine schwere Probe stellen. Es 1st wahr, und ich fürchte, daß die Liebe der Gewalt die Haupttriebfeder Kolettis war. Ge— wiß ist, daß der Krieg zwischen den drei Parteien ausbrach. Ko- lettis trug auf dem Kongresse zu Argos auf die freie Wahl einer Natio- nal-Versammlung an, was ihm verweigert wurde, Er zog sich nach Me— gara zurück, von wo er gegen Augustin marschirte und ihm eine totale Niederlage beibrachte. Er ruͤhmte sich dieses Sieges. „Ich bin ein Mann von Megara“, sagte er im Jahre 1816 auf der Tribüne. Am 256. Mai 1831 rückte er in Argos ein. „Das Volk hat mich“, schrieb er einem Freunde, „mit Oelzweigen in der Hand empfangen, meine Truppen trugen deren ebenfalls. Die Bürger nmarmten die rumeliotischen Krieger, und Alle riefen: Eintracht, brüderliche Eintracht. Es war ein herrliches Schau— spiel. Bruder, ich weinte vor Freude.“ Von Argos eilte er nach Nauplia, welches er ohne Blutvergießen in Besitz nahm. Da Kolokotronis nach Kampthine geflüchtet war und! Augustin für immer Griechenland verlassen hatte, so unterhandelte Kolettis mit dem Senat und den Repräsentanten der großen Mächte.
Die londoner Konferenz erhob den bayerischen Prinzen Otto auf den Thron von Griechenland. Kolettis beeilte sich, den neuen König anerkennen zu lassen, ohne Stipulationen, wie die Deputirten es wünschten. Er schenkte keinem der Vorschläge, die ihm gemacht wurden, Beachtung, so schmeichel⸗ hast sie auch seinem Ehrgeize waren. (Man, bot ihm die Präsidentschaft an.) Er kannte sein Land und dessen Lage viel zu gut, um nicht zu be— greifen, daß es vor Allem eines stabilen, festen Gouvernements bedurfte, und es ist nicht sein kleinster Ehrentitel, daß er bei dieser verführerischen Gelegenheit sich zu beherrschen wußte.
Er verlangte von dem neuen Gouvernement die Nevision und Promul- gation der Constitution von Epidaurus; aber der Herr von Armansberg, einflußreichster Minister und den absoluten Mächten ergeben, verweigerte es. Kolettis vertraute der Zukunft und fuhr fort, dem Gouvernement in lo- valer Weise zu dienen, obgleich er dessen Gang und Haltung nicht billigen konnte. Er ' zerstreute die Truppen Kelokotronis', jenes alten unruhigen Klephten, unterwarf das insurgirte Attika und die Rumelioten, die — wie es heißt — auf Veranlassung Rußlands einen Aufstand versucht hatten. Diesen Erfolgen verdanlte er das Ministerium des Innern und die Präsi— dentschast des Kabinets. Selbst seine Feinde gestehen, daß diese Zeit reich an bedeutenden Refultaten ist. Er proklamirte die religiöse Freiheit, ohne welche Griechenland in neue Bürgerkriege gestürzt worden wäre.
Im Jahre 1835 ward der König großjährig erklärt, und der erste Akt seiner Großjährigkeit war die Erhebung des Grafen Armansberg auf den Posten eines Erzkanzlers. Der allmächtige Minister setzte von jetzt an sei⸗ nem Stolze keine Gränzen mehr; er entfernte aus Griechenland alle bedeu- tenden Männer, die er fürchtete, und in deren Gegenwart er nicht die Con- stitution zu verletzen wagte. Kolettis wurde als Gesandter nach Paris, Maurokordatos nach London, Metayas nach St. Petersburg geschickt.
Kolettis ist heute ungefähr 60 Jahre alt, obgleich man ihm höchstens 50 Jahre gäbe. Seine Phosiognomie bietet einen Ausdruck von Feinheit und Gutmüthigkeit; sein Blick ist abwechselnd, scharf und einschmeichelnd, je nachdem er einschüchtern oder gewinnen will. Sein schwarzer Schnurrbart harmonirt aufs trefflichste mit seiner braunen, Gesichtsfarbe, sein Wuchs ist edel, sein Gang von militairischer Festigleit. Er trägt beständig seine Fustaneile (weißes Ueberkleid mit unzähligen Falten) und den Fez (rothe Mütze). Seine Unterhaltung ist pikant; er schwelgt mit Geist und schmei= chelt zum Entzücken; feine Galanterie gegen die Frauen hat ihres Gleichen nicht in Griechenland, aber seine Sitten sind vorwurfsfrei.
Während seines achtjährigen Aufenthaltes zu aris „studirte er“, sagt Le Bas, „das komplizirte Nuderwerk des constitutionellen Gouvernements, dessen Vortheile und Rachtheile, Resourcen und Gefahren, aber stets in Bezug auf Griechenland, mit dessen Zukunft er sich unausgesetzt beschäf⸗
chen Zeitung.
Mittwoch den Gten Oktober.
tigte.“ Im Juli 1643 ward er abberufen und verließ im Monat August Paris, wo ihm die griechischen Studenien als Zeichen ihrer Danlbarleit eine Medaille verehrten.
Griechenland war unterdessen in fortwährender Aufregung; ein unfä— higes Ministerium bot der Neizbarkeit der Nation vielfachen Stoff, der Haß gahrte von neuem, und in diesem Zustand der Dinge, sagt man, erschienen die Partisanen Rußlands auf dem Schauplatz. Am 15. September 1845 brach eine Revolution aus, deren Anstifter sie waren, ohne Nutzen daraus zu ziehen. Man bestürmte den König: Man verräth Sie“, hieß es, „wir sind Ihre einzigen Freunde, mißtrauen Sie dem Volle.“ Aber der König, voller Festigkeit, widerstand und bewies so seine Liebe zum Volke. Metaxas wurde Minister.
Die Kammer der Deputirten ward mit außerordentlicher Feierlichkeit eröffnet. Der Hauptzweck ihrer Zusammenberufung war die Revision der Constitution; in den Debatten herrschte eine große Verwirrung, aber die verschiedenen Artilel wurden mit einer starken Masorität votirt.
Mehrere wichtige Fragen beschäftigten diese erste constitutionelle FKam⸗ mer. Die auf die griechssche Kirche bezügliche ward mit der Achtung be⸗ handelt, welche die Griechen immer für die Religion gehabt haben. Ko- lettis erklärte sich für die spirituelle Einheit des griechischen Glaubens, ver⸗ langte die temporaire Trennung der National-Kirche von dem Patriarchat zu Konstantinopel und votirte mit der ganzen Versammlung den Artikel der Constitution, nach welchem jeder König von Griechenland sich zur ortho⸗ doren Religion bekennen soll. Mehrmals nahm er das Wort, er zeigte sich aufgellärt und liberal in allen seinen Reden.
Ausgebeutet von den Fremden und den Abenteurern aller Nationen, trieben die Griechen ihren Haß gegen die Ausländer so weit, daß sie über das Ziel hinausfuhren; jeder Grieche außerhalb den Gränzen des kleinen Staates und während des Befreiungskrieges geboren, ward von den öffent⸗ lichen Aemtern ausgeschlossen. Erst nach einem zweijährigen Aufenthalte in Griechenland erlangte er Bürgerrechte. Bei hieß Gelegenheit hielt Ko- lettis jene berühmte Nede, worin er ausrief; „Griechenland, meine Herren, zwischen dem Orient und dem Occident, gleichsam wie ihr Bindemittel, gelegen, verdankt seiner geographischen seine Vergangenheit und seine große ukunft, die Sie nie aus den Augen verlieren dürfen.“ Diese Worte wurden nicht beachtet, denn durch das Votum des gedachten Dekrets zerriß man die Ein- heit der hellenischen Familie, bis dahin verbunden durch Religion und Sprache. Herr Soutzos, der den Debatten beiwohnte, sagte von Kolettis: „Der epirische Löwe, kaum seine Mähnen schüttelnd, betrachtete mit ruhiger Verachtung die Wuth seiner Gegner.“ ᷓ Als Maurofordätos Minister wurde, bot er Kolettis ein Portefeuille an; dieser aber seinem ewigen Nebenbuhler nicht trauend, wies das Aner⸗ bieien zurück. Das Ministerium überlebte die Wahlen von 1845 nicht. Am 16. August desselben Jahres beauftragte der König Kolettis mit der Bildung eins Kabinets. An dem Abend desselben Tages brachen Unruhen in Athen aus, was die Gegner Kolettis' zu der Bemerkung veranlaßte, er sei vermit- telst der Insurrection zur Gewalt gelangt. Metaxas übernahm das Porte feuille der Finanzen. Metaxas fehlte es nicht an Fähigkeiten, aber über seinen persönlichen Animositäten vergaß er zu sehr die Geschäfte; er desti⸗ luirte alle Maurokordisten. Kolettis solgte diesem Beispiele nicht; aber be⸗ deutende Zerwürfnisse herrschten zwischen den beiden Ministern. Die ortho- roren Deputirten, über die Metgras verfügte, votirten fast immer gegen das Ministerium. Der griechische Mo nite ur bemerkte es. Kolettis verlangte endlich kathegorische Erklärungen von seinem Kollegen, der sie nicht gab und sich zurückzog. ;
Am 22. Dezember 1846 eröffnete sich die Kammer zum zweitenmal in Gegenwart des Königs. Die Nede Otto's war voller Würde, die Ant⸗ wort der Kammer passend. Am 2. Februar eröffnete Metaras die Debat⸗ ten. Seine Rede war seines Rufes würdig. Sein Sichgehenlassen auf der Tribüne war nur scheinbar, verbarg aber seine Schwäche. Man klatschte ihm Beifall. Kolettis antwortete seinem ehemaligen Kollegen kurz und ener gisch. Hierauf behandelte er mit großer Gewandtheit die Frage von dem Rem⸗ boursement der Schulden.
Herr Provelegios, Deputirter der Opposition, erschien nach ihm auf
der Tribüne. An seinem Vortrag erkannte man den parlamentarischen Ned⸗ ner. Seine Phrasen waren rein und elegant, seine Bewegungen anständig, seine Haltung voller Zierlichleit. Seine Nachfolger verloren sich in Allge⸗ meinheéiten oder wenig bestimmten Angriffen, ihre Klagen liefen sämmtlich darauf hinaus, das Ministerium wolle die Constitution zerstören. Dieses Thema vartirten sie so wenig, daß Kolettis die Geduld verlor. Ich bin hierher gekommen,“ sagte er, „mit dem tiefen Bewußtsein meiner Pflicht und bereit, mit Aufmerksamkeit die patriotischen Bemerkungen zu hören, die man über meine Politik und meine Verwaltung machen würde; aber, meine Herren, ich verberge Ihnen nicht meinen Schmerz über die Entstellung der That sachen.“ Ein anderer Vorwurf, den man ihm machte, war wenigstens sehr son= derbar. Man sagte ihm, er sei nicht gelehrt, nicht fähig. „Behaupten,“ rief er aus, „der erste Minister, der Minister des öffentlichen Unterrichts, Ko⸗ lettis, sei unfähig! Ich kenne die Wissenschast wie Sie; ich habe meine Studien gemacht wie Sie; es ist daher nicht erlaubt, zu sagen, daß ich unfähig sei, daß ich die Wissenschast nicht kenne.“
Andere werfen ihm vor, er behaupte die Gewalt zu lange, das Vater land erwarte Größeres von ihm; Alle entsernten sich in dieser Art von den eigentlichen Fragen. Es handelte sich übrigens in dieser Sitzung nur da—= von, nicht stumm zu sein und zu zeigen, daß man des Wortes mächtig sei: Die praktischen Nesultate der Session waren glücklich. Das Publikum ver⸗= folgte mit Aufmerksamkeit die Debatten und hieß alle Gesetze willkommen, welche nach und nach votirt wurden. Der Ackerbau nahm einen neuen Schwung; die Marine übertraf alle Erwartungen; die politische Meinung wurde mächtiger; neue Bande, gemeinschaftliche Interessen vereinigten die so lange isolirken Griechen, der Mechanismus der Verwaltung vereinfachte sich.
Kolettis besitzt die Gewalt für eine lange Zeit. Die Wahlen waren gänzlich zu seinen Vortheil. Er verdient nicht die ihm in dieser Beziehung gemachten Vorwürfe, er hat nicht korrumpirt. Wie konnte er auch mit seinem schwachen Budget korrumpiren? Während der Wahlen suspendirte er alle gerichtlichen Veifolgungen gegen die Steuerpflichtigen, eine Maßregel, die zu treffen das Gesetz ihm erlaubte.
Die schwache Seite Kolettis' ist die Verwaltung der Finanzen. Ich werde darauf zurückkommen und bei dieser Gelegenheit nicht vergessen, von den Reform-Vorschlägen des Herrn Evnard zu . Gelingt es Ko⸗ settis, die Finanzen glücklich zu leiten, so wird er noch für eine lange Zu— kunft der populairste Minister sein. Er verdient es mehr als jeder Andere, denn er ist der Mann der nationalen Partei. (Kevus des affaires étran- gäres. Das Original ist unterzeichnet: II. L, des Princes de W.. Branche de Prusse.) ;
Thierschau und Pferderennen zu Königshütte. (Eingesandt.)
27. Sept. Der ober - benthener eites Thierschau-⸗Fest mit
Gräfin S Herrenreiten ge⸗
des Festtages, der mit bem
abfallende Regen vermochten nicht, eine Verbindung