1847 / 278 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

86

.

——

m

ober beuthener Kreise in natürlicher und unverbrüchlicher Treue zwischen Land- und B= rgbau, zwischen Hüttenbetrieb und Industrie besteht, die auch ihren Aerndte kranz begehen wollten, wie bei einem Toaste der Direltor des n 2 Landraih von Tieschowitz, so sinnreich mit großer Beredtsam⸗ eit ausführte. ;

Der arm e Tagelöhner, der Bergmann hatte seine Actie am Hut; die Frauen, Sch western und Töchter derselben hatten ihr Halsband mit einen Actie geziert, und diese Actionaire bildeten, ohne den Eintritt in den sreis zu beanspruch en, den Ning an den Leinen der Rennbahn und wirkten für 3 Ordnung an der Stelle, wo auf anderen Rennplätzen die Störer

ehen.

Die große und schöne Tribüne mußte von den Herren verlassen werden, und dennoch konnten nicht alle Damen Sitzplätze auf derselben erhalten. Ihr gegenüber waren in reich umkränzten Räumen die Fruchtschaustück und Blumen, die zur Vertheilung bestimmten Preise unter diesen der Ehren preis der Frau Gräfin Henckel Excellenz, ein prächtiges Herren · Neise · Necessair 4 1 . und die fehr geschmackvoll gewählten Gewinne aus— gestellt.

Das Richter-Amt übernahmen der Standesherr Excellenz und der Re— gierungs -Präsident Graf von Pückler. !. J

Nit dem Productionsreiten der Landwebrpferde fünf an der Zuhlm̃— begann das Fest, und ein Landwehrmann, die Grubenmütze auf dem stopfe, im leichten Grubenkittel reitend, erhielt den ersten Preis und bewies, daß die Fahrt in die Teufe die Ritterlichkeit stählt. . ö

Das Bauernrennen folgte in zwei Abtheilungen; es liefen elf Pferde, und auch dieses Jahr zeigten die plesser Bauern abermals ihre mehrjährige Renn⸗ Erfahrung. Den ersten Preis erhielt der Bauer Pruß, ein Name, der dem ältesten polnischen Adel gehört und an normännische Abstammung er— innert.

Um dem Feste den Charakter der Volksergötzlichkeit scharf aufzuprägen und die landwirthschaftliche Nützlichkeit der Esel zu würdigen, wurde zur allgemeinen Belustigung ein Eselrennen abgehalten, bei dem die Virtuositãt eines Esels in der Geschicklichkeit sich seines Reiters zu entledigen, die ge= wünschte Erheiterung gewährte und bewies, daß selbst Esel sich schwer rei= ten lassen.

In dem vom Hermn Lieutenant von Elsner proponirten Trabreiten elf Pferde am Pfosten siegte Herr Inspektor Düring.

In dem Rennen für Wirthschafts⸗-Beamte, wo fünf Pferde am Pfosten waren, wirklich in der Wirthschast geritten, siegte Herr Haertel aus Rad- gionkan.

Um den Ehrenpreis der Frau Gräfin Henckel Excellenz erschienen sechs

serde am Pfosten, und es siegte die Vollblutstute Lowly des Herrn Gra- en von Gaschin-Rosenberg auf Polnisch-Craware, vortrefflich geritten von dem Herrn Grafen von Weegersky, Lientenant im 2Aten Ulanen-Regiment.

1928

Auf die beiden Match⸗-Rennen, von denen im ersten Herr Heinze, im —— Herr Graf Franlenberg siegte, folgte der Festzug der zur Thierschau estimmten Pferde, Fohlen, Kuͤhe, Kälber u. s. w. und dann die Verloosung der 1

Auch nicht der geringste Unfall störte das Fest, bei welchem, trotz der

schlechten Witterung. eine musterhasfte Ordnung vorherrschte. ? z

Die größte Theilnahme zeigte sich auch ferner bei der zum Mittagessen und dann zum Balle versammelien Gesellschaft, wo ein Toast dem anderen mit Neden und Sprüchen folgte.

Nach dem Geleisteten zu schließen, läßt sich erwarten, daß der land— ri a sm che Verein des ober beuthener Kreifes das Thierschau-Fest mit geschicker Hand immer mehr und mehr zu einem wahren Voltsfest ausbil⸗ den und dadurch die lebhafte Theilnahme bleibend erhalten werde, die

beide Feste auszeichnete und die der kernhaste ober-beuthener Kreis zu be— anspruchen hat. z

Verzeichniß der Vorlesungen

bei der Königlichen medizinisch⸗-chirurgischen Akademie für das Militair im Winter-Halbjahre von Mitte Okto— ber 1847 bis Mitte März 1848.

JI. Professores ordinarii.

J. F. E. Hecker, Dr. Decanus, wird I öffentlich über Encyklo⸗ pädie und Methodologie der Medizin Mittwochs und Sonnabends von 1 bis 2 Uhrz 2) privatim über Geschichte der Medizin und histerische Pa⸗ thologie Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 5 bis 6 Uhr; und 3) über allgemeine Pathologie Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 1 bis 2 Uhr lesen.

J. L. Casper, Br., wird privatim () die gerichtliche Medizin Dienstags, Donnerstags und Freitags von 12 bis 1 Uhr vortragen, und 2) das forensische Prattikum mit Benutzung der gerichtlich -medizinischen Un= tersuchungen an Lebenden und Todten u. s. w. im Bereiche des berliner Physikats Montags von 3 bis 4 Uhr und Sonnabends von 10 bis 11 uhr zu leiten fortfahren.

G. W. Eck, Dr., wird öffentlich über die ärztliche Untersuchung von Nekruten und Invaliden und über simulirte und verheimlichte Krank- heiten Mittwochs und Sonnabends von bis 21Uhr lesen und privatim die spezielle Physiologie Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8 bis 9 Uhr vortragen.

E. Horn, Dr., wird die Lehre von der Erkenntniß und Heilung der

spphilitischen Krankheiten Mittwochs und Sonnabends von 8 bis 9 Uhr

öffentlich und die spezielle Therapie der hitzigen und chronischen Krank- heiten nach eigenen Hesten Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8 bis 9 Uhr privatim vortragen.

J. C. Jüngken, Dr., wird M öffentlich über die Verletzungen des menschlichen Körpers Mittwochs und Sonnabends von 5 bis 6 Uhr, 2) privatim über generelle und spezielle Chirurgie Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 5 bis 6 Uhr 1. und 3) die Klinik . Chirurgie und Augenheilkunde im Charité -Krankenhause täglich, mit Aus= schluß des Sonnabends, von 9 bis 11 Uhr halten.

H. F. Link, Dr., wird Sonnabends von 2 bis 3 Uhr über krypto- gamische Pflanzen öffentlich lesen. Priva tim wird er Montags ve ] bis 2, die anderen Wochentage von 2 bis 3 Uhr die Pharmakologie vor- ragen.

E. Mitscherlich, Dr., wird privatim die Erperimental⸗Chemie sechsmal wöchentlich von 11 bis 12 Uhr und die Phyto⸗ und Zoochemie Mittwochs und Sonnabends von 8 bis 9 Uhr vortragen.

C. G. Mitscherlich, Dr., wird 1) öffentlich über die aufregen-= den Arzneimittel Dienstags und Freitags von 6 bis 7 Uhr Abends lesen und 2j privatim die Arzneimittellehre sechsmal wöchentlich von 8 bis 9 Uhr Morgens vortragen.

J. Müller, De, wird Montags von 3 bis 4 Uhr die Anatomie der Sinneswerkzeuge öffentlich vortragen. Privatim giebt er täglich von 9 bis 12 Uhr in der praktischen Zergliederungskunst Unterricht und lehrt täglich von 2 bis 3 Uhr die gesammte Anatomie des Menschen.

J. L. Schönlein, Dr, wird privatim 4) spezielle Pathologie und Therapie sechsmal wöchentlich von 10 bis 11 Uhr vortragen und 2) me— . Uebungen im Charité-Krankenhause täglich von 11 Uhr an alten.

C. D. Turte, Dr, wird seine öffentlichen Vorlesungen in noch zu be— stimmenden Stunden fortsetzen. ö E. Wolff, Dr., wird privatim medizinisch - klinischt Uebungen im Charité ⸗Krankenhause täglich von 8 bis 9 Uhr halten.

II. Professores extraordinarii.

G. C. Reich, Dr., wird die Geschichte der Medizin öffentlich leh⸗— ren. Privatim trägt er die spezielle Pathologie vor.

J. H. Schmidt, Dr, wird privatim 1) die Geburtslehre als Wis⸗ senschaft und Kunst Montags, Dienstags und Freitags von 4 bis 5 Uhr lehren; 2) die geburtshülsliche Klinik Mittwochs, Donnerstags und Sonn⸗ abends von 4 bis 5 Uhr und in anderen noch zu verabredenden Stunden in Verbindung mit einem Operations -Kursus am Phantome fortsetzen; 3) die Klinik der spphilitischen Krankheiten Mittwochs und Sonnabends von 8 bis 10 Uhr halten.

Allgemeiner Anzeiger.

1822

gGekanntmachungen.

1919 1 .

Alle und Jede, welche an das von dem Gutsbesitzer Friedrich Wilhelm Otto an den Ferdinand Heinrich . verkaufte, im Grimmer Kreise und Horster Kirchspiele belegene Gut Wendorf e. p. aus irgend ei—⸗ nem Rechtsgrunde Forderungen und Ansprüche machen zu können vermeinen, werden auf des Letzteren Antrag zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine: am 4. und 25. Oktober, o der am 15. Novem⸗

ber d. Is. , Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver— meidung der am 6. Dezember er. zu erkennenden r fon hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, 4. September 1847. . Königl. Preuß. Hofgericht von ö Rügen.

ö v. Klot.

28 Sgr. 9

biger:

Auerbach,

*. 6

ol]

18231 Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Marienburg.

Das in der Dorfsschaft Wernersdorf Nr. 1. Litt. A. des Hypothekenbuchs gelegene Grundstück des Bürger- meister Carl Friedrich Wilhelm Pudor aus Christburg, u welchem außer den Wohn- und Wirthschafts-Ge⸗ auen 4 Hufen 14 Morgen und 208 XRuthen 82 X Fuß Land gehören, abgeschätzt auf 8602 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf., zufolge der nebst Hypothelenschein und Bedin= gungen im III. Bäreau einzusehenden Taxe, soll am

17. März 18438,

Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstätte sub—

958 b] hastirt werden.

6671 Ediktal- Citation. Nachbenannte Personen, auf deren Todes-Erklärung angetragen ist, ihre unbekannten Erben und Erbnehmer, nämlich: 1) Bartholomaeus Czarnecki, welcher etwa im Jahre 1808 aus Swierczyn als Kutscher nach Warschau

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. August 1847.

Das dem Kaufmann Julius Bloch gehörige, hier an der Ecke der Neanderstraße Nr. 28 und der projektirten neuen Straße von der neuen Jakobsstraße nach dem pro= jektirten Kirchplatze belegene und im Hopothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 14. No. S899. verzeichnete Grundstück, gerichtlich f., soll am 29. März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Real⸗Gläu⸗—

a) Kaufmann Jacob Fränkel, b) verehelichte Kaufmann Meyer, Henriette, geborene

Nothwendiger Verkauf. Siadtgericht zu Berlin, den 21. September 1847. Das dem Schlossermeister Joseph Samson zugehö—

rige, in der alten Jacobsstraße Nr. 135 belegene und

im neuen Hypothekenbuche von der Louisenstadt Band

12. Nr. 807. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abge⸗

schätzt zu 17,983 Thlr. 4 Sgr. 3 Pf., soll am 10. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Etwanige unbekannte Gläubiger der Schatulle Ihrer K Königl. Hoheit der Prinzessin Albrecht von Preußen werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, unter Bei= bringung der Beweisstücke, bis zum 1. Dezember d. J. bei dem Unterzeichneten anzumelden.

Berlin, den 4. Oltober 1847.

Der geheime Rechnungsrath Cubelius.

oo]

Eisenb ahn

abgeschätzn zu 23,B779 Thlr.

Tare und Hy⸗

oder deren Erben, werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

33,341.

lustig.

dare nnn Hr Dresden, den 1. Oltober 1847.

Franz Netcke.

Im höchsten Auftrage:

Ling, 2) Johann Ehm, geboren zu Dziglyn am 25. Dezem- ber 1809, welcher sich etwa im Jahre 1820 mit seinem Vater Johann Ehm von hier entfernt hat, 3) die Geschwister Duttke, Kinder des Schulzen George Duttke zu Groß⸗Kamionken: 2) Anna Elisabeth, geb. den 1. Juni 1766 b) Johann George, * = 15. Bltober 1767, ) Susanna Catharina,“ - 13. Juli 1769 d) Christine Dorothean,“ 23. Februar 1792, e) Louise, 20. Februar 1774. f Gottfried, geb. den 2. Juni 1776 3) Marianna im Jahre 1751, die sich etwa im Jahre 1802 aus Kamionken ent fernt haben,

Jacob Borkowski, welcher im Jahre 1794 aus

ao]

) die Gebrüder Dobrzynski: a) Jacob, geboren den 29. Oktober 1782, b) Johann, 19. Februar 1797, 6) Conrad Bartel, welcher seit 28 Jahren verschollen, 7) der Einsasse Friedrich Jahnke aus Toporzvysko,

. 9

an einen männlichen Deszendenten nach Hrn. Ferdinand oder Hrn. Johan Thadaeus Schmidt Freiherr v. Schmi⸗ den, zum gräflich v. Wrtbyschen Fideikommis-Kapital

Vom Kaiserl. Königl. Landrechte im Königreiche Böhmen wird mit Edikt den 12. Jänner 1847 erinnert, daß nach Hrn. Ferdinand im Regiment Prinz Portugal, Herr auf Kunzendorf in preußisch Schlesien, verehlicht mit der Barbara Freiin v. Stillfried, verwittweten Freiin Hemm v. Hemstein, oder nach Hrn. Johan Tha— daeus Herr auf Gajow, der im Jahre 1732 sich ver⸗ ehlichte mit Maximiliana v. Hochberg, Tochter des Hrn. v. Hochberg auf Kunzendorf und Glatz, dessen Gattin geborne von Bedun war, der männliche Deszendent bis Sierakowo entfloh, i 12. Jinner 1848 persönlich erscheine, oder demsel⸗

ben sein Leben anzeige, durch den hierortigen Hrn. Jacob Schmidt Freiherr von Schmiden auf der Klein- seite in N.la. 232, widrigens wird zur Todeserklär ung v geschritten werden. Prag, den 1. März 1847.

1 ssssss

Pa

wischen

mit 0, hoh Zi⸗ Post

Das Amerikanische Post⸗Dampfschiff

von Bremen nach Newyork Southampton

8) Blasius Drzewinskli, geboren den 3. Februar 1811 zu Podgurz, welcher . im Juli 1829 aus Rudak nach Polen entfernte,

9) der Gärtner Johann Rutlowski, welcher 1831 aus Nosenberg fortgegangen ist, loss vj

werden aufgefordert, 9 binnen 9 Monaten und späte⸗ ste ns ya,. 51 den 1. bei dem unterzeichneten , oder in dessen Registra⸗ tur schriftlich oder persönlich zu melden und daselbst weitere , zu erwarten, widrigenfalls auf To- deserklärung der nr. und was dem anhängig, nach Vorschrift der Gesetze erkannt werden wird.

Thorn, den 7. Juni 1847.

Königliches Land- und Stadtgericht.

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger

Eisenbahn.

Die bisherigen Pneisermä Junk 1848, Vor mittags 11 Uhr, , . ain , e. chen Tage zwischen Berlin, Potsdam und Brandenburg werden von seßzt ab bis auf Weiteres aufgehoben.

Gelegenheit benutzen wollen, so wie der ten Frachtgüter, ersuchen

für Havre Wm. Iselin, Das Direktorium. ö

Sächsisch⸗Schlesische i.

Von den in un⸗ serer chung vom 6. Au⸗ gust d. J. führten Interins⸗ Actien der neun ten Einzahlung, auf welche bis zum von 31. Juli d. J. die zehnte lung nicht geleistet worden war, sind

mithin 57 Stück nicht eingelöst worden. In Gemäßheit §. 18. der Gesellschafts⸗Statuten wer⸗ den hiermit diese voraufgeführten Sächsisch⸗Schlesischen

Eisenbahn-⸗Interims⸗-Actien der neunten Ein-

zahlung für erloschen erklärt, und sind demgemäß deren Inhaber aller ihnen als solchen zustehenden Rechte ver—

D u m Jᷣ der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn⸗ E. Uhlich.

8 ĩ i 2 K mer,, ,

NE WVORkkK und BRRM ER.

W ASHIING LO NV, Capt. Hewitt,

wird am 19. Oktober von der Weser und am 23. Ok-

tober von Southampton nach Newyork zurückkehren. Die Passage⸗Preise sind:

195 Thlr. Ld'or.,

ö 5 Pfd. Sterl., Belöstigung eingeschlossen, mit Ausnahme von Wein. Kinder unter 13 Jahren und Domestiken zahlen die Hälfte, und hat jeder Passagier 20 Kubikfuß Gepäck frei.

Die zweite Kajüte ist aufgehoben.

Güterfracht 35 und 25 Dollars pr. 40 Kubitfuß mit s 56 Primage; für Baarsendungen 3 pCt.; für Packete mit Proben, worüber Connoissemente gezeichnet werden, 5 Dollars, ohne Connoissemente 3 Dollars.

Um baldige Anmeldung von Passagier

für Bremen E. A. Heineken C Co., für Southampton Dap, Cros te C Ross.

Literarische Anzeigen.

Literarische Anzeige der Besserschen Buch⸗ handlung (W. Hertz), Behrenstr. 44.

In meinem Verlage ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

Vlämisch⸗Belgien

Bekanntma⸗ aufge⸗

915

4 Gustaf Höfken. Zwei Bände mit dem Portrait von J. F. Willems Preis 35 Thlr.

Franz Schlodtmann.

Einzah⸗

Bremen.

913

In meinem Verlage ist erschienen und durch alle Buch handlungen zu erhalten Cin Berlin Hirschwaldsche Buchhandlung, Burgstr. 25):

Pfeiffer ( ), Monograp hia Heliceorum viventium Sistens descriptiones systematicas et eriticas or-.

nium hujus familiae generum et specium hod cognitarum. Fasc. JI. Gr. 8. 1 Thlr. 10 Sę—

Dieses Werk, welches die Diagnosen von mehr 2109 Arten Heliceen enthält, wird zwei Bände bilden, die in 5—6 Heften ausgegeben werden.

Leipzig, im September 1847. F. A. Brockhaus.

Gesellschaft.

955 6

Das Literarische Institut, Charlottenstr. 54, Bel⸗-Etage,

Ecke der Jägerstr. am Gendarmenmarkt empfiehlt seine reichhaltige Bibliothek der neuesten u:

besten deut schen, französischen und englisch en Werke gegen

ein jährliches Abonnement von Thlr. 3.

Da mit obigem Institut zu gleicher Zeit eine Buch- handlung verbunden ist, so sindet das geehrte Publikum stets die neuesten literarischen Erscheinungen, so wie deutsche, franz. u. engl. Prachtwerke, zur geneigten Durch- sicht, wozu die elegant und zu diesem Zweck eingerich- teten Räume den freundlichsten Aufenthalt darbieten.

95761

Unser Comtoir ist von hiente ab:

Behren-Stralse No. 33 Parterre

(unweit des Opernplataes).

Berlin, den 5. Oktober 1847.

J., Gebert C Comp.

en welche diese dafür bestimm⸗

Das Abonnement betragt: 2 Kthlr. für J Jahr. Rthlr. Jahr. 8 Kthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung. Sei einzelnen Nummern wird der Gogen mit 23 Sgr. berechnet.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Host-

; Sestellung auf dieses Glatt an 95 Gerlin die Er cduien A preuß.

s ehren- Sire Nr. 67.

In sertions- Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Berlin, Donnerstag den 7 Ottober

Amtlicher Theil. j , 24 Po sen. Die Aerndte. Provinz Sach sen. Aerndte⸗Dankfest in Erfurt.

Deuts taaten. Königreich Bagenn. Stände - Ver⸗ Sach sen. Hohe Reisende. Groß- herzogihum Baden. Das Interims Theater. Die Wein Aerndte Verlegung des Hofgerichts von Rastatt nach Bruchsal. Die Herbst-Erercitien. Die Kreis-Versammlungen. Groß her zogthum Hessen und bei Rhein. n,, , . Her zogzthum Braunschweig, Aerndte⸗Dankfest in Braunschweig. Freie Stadt Lübeck. Festmahl zu Ehren Cobten 's.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Hof Nachrichten. Freiherr von Kübeck. Die Börse. Venedig. Sicherheits Maßregeln.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Aufenthalt des Kaisers in Kiew und Abreise von dort. Kaukasischer Armee-Bericht. RNeise des Herzogs von Leuchtenberg. Gang der Cholera.

Frankreich. Paris,. Hof-Nachrichten. Erwiderung auf einen englischen Zeitungs -Artikel über den Herzog von Aumale. Die fran⸗ zösische Flotte zu Neapel. Verbot der Hymne auf Pius 1X. Be⸗ merkungen über Espartero. Bank-Bilanz. = Vermischtes.

Genn enn und Irland. London. Ernennung. Vermischtes.

Niederlande. Aus dem Haag. Gebühr auf dem Rhein. ;

Ito lien. Nom. Warnung des Papstes vor Uebercilungen. Fürst Canino und Oberst Gallettis. Vermischtes.

Die Aufhebung der Recognitions⸗

Gerichts -Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Der zweite Band des Kosmos. Königl. Opernhaus. („Die Vestalin /!) Basel. Versammlung der Philologen und Schulmänner. Braun⸗— schweig. Verein deutscher Thierärzte.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht ist nach dem Haag abgereist.

Der Königl. Hof legt heute, am 6ten d. M., für Ihre Durch- laucht die Fürstin von Hohenzollern-Hechingen, geborene prinzessin von Leuchtenberg, die Trauer auf drei Tage an.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der Zten Klasse Rbster Königl. Klassen-Lotterie fiel der Hauptgewinn von 1500) Rthlr. zuf Rr. 70,169; 1 Gewinn von 306 Rthlr. auf Nr. 26,572; Gewinn von 2000 Rthlr. auf Nr. 49,772; 3 Gewinne zu 1000 Athlr. fielen auf Nr. 20,951. 37,557 und 77,103; 1 Gewinn von Ih Rthlr fiel auf Nr. 25,231; 3 Gewinne zu 200 Rthlr. sielen auf Nr. 2616. 14,553 und 43,217; und 10 Gewinne zu 100 Rthlr. auß Air. Zo, 187. Il, bo. 32, 8i0. 12, 22. Sb, 579. oi, 266. 63,71. 73,526. 79,696. und 80,317.

Berlin, den 6. Oktober 1847.

Königl. General-Lotterie-Direction. Monats-Uebersicht der preußischen Bank, gemäß §. 99 der Bank-Ordnung vom 5. Oktober 1846. ö

1) Geprägtes Geld und Barren 15,300,900 Rthlr. 2) Kassen⸗Anweisungen. o/ 0h 1 3 14,791, 400 H Lombard ⸗Darlehne 13, 117,800 5) Staats Papiere,

und Aktiva

verschiedene Forderungen 13, 602,800

16,33, 500 23, 5Jz, 90h

6) Banknoten im Umlauf 7)Depositen⸗Kapitalien

8) Darlehne des Staats in Kassen⸗Anweisungen

(nach Rückzahlung von 4,100,000 Rthlr.

clr. §. 29 der Bank⸗Ordnung vom 5. Oktober 1846)

9) Guthaben von Staatskassen, Instituten und Privat-Personen, mit Einschluß des Giro— Verkehrs

Berlin, den 30. September 1847. Königl. preuß. Haupt- Bank -Direktorium. (gez) von Lamprecht. Witt. Reichenbach. Meyen. Schmidt.

1,900, 000 Rthlr.

3, 564, 1400 *

Bekanntmachung. Von der unterzeichneten Immediat-Kommission sind am 2ten d. M. nachstehend bezeichnete Kassen⸗Anweisungen vom Jahre 1835,

nämlich: 954 Stück zu 500 Rthlr. über 3,670 * 100 * , 120 * 6 50 5 ) 159,000 * 6 . 150, 000 zusammen 154,744 Stück über 1, 000,000 Rthlr. welche die preußische Bank auf die nach §. 29 der Verordnung vom 5. Oktober v. J. von ihr zurückzuliefernden sechs Millionen Thaler Kassen⸗Anweisungen, . Rückempfang eines gleichen Betrages der dafür niedergelegten Staats- Schuldscheine, wiederum abschläglich an die Königliche Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden abgeliefert hat, in dem Verbrennungs-Lokale der letzteren Behörde durch Feuer ver⸗ nichtet worden, welches hierdurch bekannt gemacht wird. Berlin, den 4. Oktober 1847. Königliche Immediat-Kommission zur Vernichtung der dazu bestimmten Staats Papiere. Bendemann sen.

477,000 Rthlr. 367, 000 5 b, 000

Natan. von Endell.

. Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll- mächtigte Minister am Kaiserlich russischen Hofe, General -Major von Rochow.

nichtamtlicher Theil. . Anlan d.

Provinz Posen. (Pos. Ztg.). Die Aerndte ist im Re⸗ gierungs⸗ Bezirk reich ausgefallen und mit wenigen Ausnahmen in in Folge des günstigen Wetters gut eingebracht worden. Das Ge⸗ traide, besonders Roggen und Weizen, lohnt in Körnern gut, oft vor⸗ züglich, ist gut im Stroh, und die Schober von Weizen und Roggen, die in den Scheuern nicht Platz fanden, gewähren in vielen Gegen- den den erfreulichsten Anblick. Keine Getraide⸗ Art ist ganz mißrathen, wenngleich späte Gerste und Hafer im Allgemeinen nur mittelmãßi⸗ gen Ertrag lieferten. Die übrigen Produkte des Landbaues sind durchschnittlich gut gerathen, so die Erbsen; Klee und Hopfen sind mittelmäßig, Heu und Obst dagegen reichlich ausgefallen. Der Kohl, ein Haupt-Nahrungsmittel unseres Landmannes, hat ein wenig durch Mehlthau gelitten. Wo Wein-Kultur vorhanden, läßt der ZJustand der Traube einen guten Jamrgang erwarten, falls wir bald und auf längere Dauer wieder warmes Wetter bekommen. Nur mit den Kar⸗ toffeln sieht es minder erfreulich aus. Die durch das anfängliche Gedeihen der Pflanzen angeregten Hoffnungen auf eine reiche Aerndte scheinen sich nicht zu bestätigen, da nach den uns vorliegenden Berich⸗ fen die Kartoffel-Krankheit sich wieder zu zeigen beginnt.

Provinz Sachsen. Aus Erfurt meldet die dortige Zei⸗ tung vom 3. Oktober:

„Die gestern, Sonnabend den 2. Oltober, stattgefundene Vorfeier des Aerndte-Danlfestes war in jeder Hinsicht erhebend und würdig; sowohl Ge⸗ danke als Ausführung entsprachen vollkommen dem schönen wecke. Unter dem Geläute der Glocken begaben sich die verschiedenen Liedertafeln nach den für sie bestimmten Plätzen, auf die zum Dome führenden breiten Stu⸗

1847.

sen, während die Musik- Corps der hiesigen Regimenter die Dom - Cavate einnahmen. Kaum waren die letzten Klänge der Glocken verhallt, als zwei Verse des Liedes: „Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut ꝛc.“, mit solcher Reinheit, Präzision und Würde von den Musik-Corps vorgetragen wurden, daß unwillkürlich Aller Herzen zu Gott erhoben werden mußten. Hierauf sangen die vereinten Liedertafeln ein Danfgebet, das, obschon die Sänger wegen ihrer großen Anzahl entfernt von einander standen, wie aus Einem Munde flar und kräftig über den Friedrich⸗Wilhelms-Platz erschell. Am Erhebendsten war jedoch der Theil der Feier, als einige Tausend Stimmen den Gesang des alten Kernliedes: Nun danket Alle Gott“, weithin ertö⸗ nen ließen und ihren tiefgefühlten Dank niederlegten vor dem Throne des allgütigen Vaters, der nach so schwerer Nothzeit wieder reichlich gesegnet. Auch hr, . die neun Pulse aller Glocken Erfurts manchen Anwesenden zum Danke ergriffen haben. Unter allgemeinem Geläute entfernte sich die zahlreiche Menge, zu der auch viele Auswärtige gehörten, still und . Es war ein dentlicher Fingerzeig für den heutigen Sonntag. Wohl selten mochten alle Kirchen so besucht sein, als heute. Jeden, gewiß mancher sonst Stumpfsinnige und Gleichgültige, wollte sich demüthigen und mit Freu= den die Vaferhand Gottes ergreifen, die Alles gesegnet. Dieses 1 Dankgefühl hat sich denn auch an den armen Waisenkindern erwiesen; sie werden heute Nachmittag auf Veranstaltung mehrerer Wohlthäter auf der Eisenbahn nach Dietendorf fahren und dort bewirthet werden; nach der Rückfahrt wird für sie eine kleine Festfeier im Theatersaale stattfinden. Das Ende dieses denkwürdigen Aerndte⸗Dankfestes wird in demselben Saalt ein heiteres Bürgerfest sein.“

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) In der ersten öffentlichen Sitzung der Kammer der Abgeordneten am 2. Oktober verlas der Präsident zunächst die Königliche Ernennung der Ministerial · Com⸗ missaire, nämlich für das Ministerium des Aeußeren Ministerial Rath von Bezold, für das des Innern die Ministerial Rãäthe von Benning und Pfeiffer, für das der Finanzen Ministerial⸗Rath Wanner. Rachbem fodann dem Präsidenten die Anzeige emacht worden, daß der Minister⸗Verweser der Finanzen, Freiherr von u-Rhein, eben das Haus betreten, so entfernten sich zwei Mitglieder zur Einholung des ge—⸗ nannten Ministers, der dann die Tribüne bestieg und der Kammer den Gesetz⸗Entwurf über die Aufbringung der zum Aus bau der Eisenbahnen bewilligten Anlehen, d. h. Erhöhung des bis- herigen Zinsfuß es, einbrachte. In der Einleitung zu diesem Gesetz⸗ Entwurf wird bemerkt: Als Mittel zum Bau der Eisenbahnen sei be⸗ fanntlich das Anlehen bestimmt; die Summe der bewilligten Gelder, welche aus einem zu 33 pCt, zu kontrahirenden Anlehen zu ent- nehmen seien, , sich, wie bekannt, auf 9,687,009 Ji. Es sei bis jetzt, und zwar noch bis zu Anfang des Etatsjahres, mit Hülfe der Jesetzlichen Mittel möglich gewesen, den Gesetzen vom 25. Au- gust 1843 und 23. Mai 1836 2 genügen; nach und nach aber sei diese Quelle durch die allgemeine rückung des Geldmarktes und die dort herrschende ungünstige Stimmung beinahe versiegt, indem der allgemeine Zinsfuß die gesetzliche Gränze von 33 pCt. schon längst überschritten habe. Dies nun sei ein unübersteigliches Hinderniß für die, zwar zur Aufnahme der Anlehen zu 33 pCt., aber nicht zur Ueberschreitung des Zins fußes be- rechtigte Staatsschulden Tilgungs⸗Kommission gewesen, und gerade hier seien die Mängel, die bei den früheren Gesetzes⸗Vorlagen obgewaltet, her= vorgetreten. Das Gesetz über die Eisenbahn nach Lindau schweige über die Verzinfung des dort bewilligten Anlehens von 15 Millionen Gulden. Es fei in den Vorlagen überhaupt nicht vorgesorgt worden, wie und in welcher Weise die Verzinsung stattzufinden habe 3c. 2c. Bis zu Anfang des Jahres 1846 hätten die älteren bayerischen 33prozen- tigen Papiere über Pari gestanden, am Schluß des Landtags selbst selen sie noch zu 99 pCt. verkauft worden. Nach und nach habe aber der damalige Stand durchaus nicht mehr bleiben können, und jetzt sei der Fall eingetreien, daß die bayerischen Papiere zwischen 93 und 9! schwanl-= ten. Ein neues Darlehn zu höherem Zinsfuß könne nur mit großen Opfern oder durch Benachtheiligung der älteren Staatsgläubiger für sich allein auf- genommen werden, ohne den Zinsfuß der älteren Staatsschuid gleichfalls zu erhöhen. Die n , n, habe nun, die Opfer allerdings würdi= gend, welche die Besitzer von baper schen Papieren schon gemacht, und welche Ihnen jetzt bevorständen, diesem Uebelstand durch den eingebrachten Gesetz⸗ Entwurf abzuhelsen geglaubt. . . Der Gesetz-Entwurf lautet seinem weseuntlichen Inhalte nach, wie folgt: J. Behüfs der Aufbringung derjenigen Mittel des Eisenbahnbaues, welche die Staatsschulden ⸗Tilgungs-Kommission zu der Ausführung der schon bekannten Eisenbahnbauten zu 3 pCt. aufzunehmen berechtigt ist, wird die Beschränkung auf 35 pCt. aufgehoben, der Zinsfuß auf 4 pCt. gestellt und die Regierung zur Emission von Aprozentigen Papieren ermächtigt. II. In Räcksicht der älteren Gläubiger wird der Zins fuß der mo⸗ bilisirten Schuld, dann der der Amts bürgsch afts - Kapita.⸗

——

ᷣᷣᷣ ——— *

Der zweite Band des Kosmos. (Aus der Allg. Ztg.)

Das verspätete Erscheinen des zweiten Theils des Kosmos, dessen Druck jetzt beendigt ist, darf nicht der Verlagshandlung, welche jedes Mit- fel der Beschleunigung freundlichst dargeboten hat, sondern allein der indi⸗ oiduellen Lage des Verfassers und seinem regen Wunsche zugeschrieben wer— den, einem inhaltschweren Unternehmen den Rest aller seiner Kräfte zu wid men. In dem ersten Bande des Werkes sind die Hauptresultate der Be⸗ obachtung, wie sie der reinen Objeltivität wissenschaftlicher Naturbeschreibung angehören, eng an einander gereiht, in der Form eines Naturgemäl⸗— des aufgestellt worden. Es umfaßt dasselbe das Weltganze von den fern= sten Nebelflecken bis zu den kleinsten Organismen der irdischen Schöp— fung. Der zweite Band des Kosmos betrachtet den Refler des durch die äußeren Sinne empfangenen Bildes auf das Gefühl und die dichterisch gestimmte Einbildungskraft. Wir Kreis der Objekte in den Kreis der Empfindungen. Es eröffnet sich uns eine innere Welt. Wir durchforschen sie, nicht um in diesem Buche von der Natur zu ergründen wie es von der Philosophie der Kunst gesordert wird was in der Möglichkeit ästhetischer Wirkungen dem We⸗ sen der Gemüthskräfte und den mannigfaltigen Richtungen geistiger Thätigkeit zukommt, sondern um die Quellen lebendiger Anschauung, als Mittel jener Erhöhung eines reinen Naturgefühls, zu schildern; um den Ursachen nachzuspüren, welche besonders in der neueren Zeit durch Belebung der Einbildungskrast so mächtig auf die Liebe zum Naturstudium und auf den Hang zu fernen Reisen gewirkt haben. Die Anregungsmittel selbst sind von dreierlei Art; ästhetische Behandlung von Natuürscenen in be= lebten Schilderungen der Thier⸗ und Pflanzenwelt, ein sehr moderner Zweig der Literatur; Landschastmalerei, besonders insofern sie angefangen hat, die Physiognomil der Gewächse aufzufassen; mehr verbreitete Kultür der Tro- enge e f und kontrastirende Zusammenstellung eyotischer Formen. Jedes der hier bezeichneten Anregungsmiitel hätte schon seiner historischen Bezie- hungen wegen der Gegenstand vielumfassender Erörterung werden können;

treten aus dem

aber nach dem Geiste und dem Zweck meiner Schrift schien es geeigneter, nur die leitenden Ideen zu entwickeln, daran zu erinnern, wie die Natur⸗ welt in verschiedenen Zeil Epochen und bei verschiedenen Vollsstämmen so ganz anders auf die Gedanken- und Empfindungswelt eingewirlt hat, wie in einem Zustande allgemeiner Kultur das ernste Wissen und die zarteren Anregungen der Phankasie sich᷑ gegenseitig zu durchdringen streben. Um die Nati in ihrer ganzen erhabenen Größe zu schilbern, darf man nicht bei den äußeren Erscheinungen allein verweilen; die Natur muß auch dargestellt werden, wie sie sich im Innern des Menschen abspiegelt, wie sie durch die⸗ sen Reflex bald das Nebelland phosischer Mothen mit anmuthigen Gestalten füllt, bald den edlen Keim darstellender Kunstthätigkeit entfaltet. Auf die hier bezeichneten Anregungsmittel zum wissenschaftlichen Naturstudium lasse ich die Gefchichte der phösifchen Weltan schauung folgen, Es ist die⸗ selbe, wie ich sie auffasse, die Geschichte der Erlenniniß eines Naturganzen, gleichsam die Geschichte des Gedankens von der Einheit der Erscheinungen üind von dem Zusammenhange der Kräfte im Weltall, Sie darf in ihrer Behandlungsweise nicht verwechselt werden mit der Heschichte der speziellen Naturwissenschaften, wie sie mehrere unserer vorzüglichsten Lehrbücher der

hosik ober der Morphologie der Pflanzen und Thiere liefern. Die Ge⸗ chichte der physischen Weltanschaunng unterscheidet: das selbstständige Streben der Vernunft nach Erkenntniß von Naturgese ben d. h. die den= kende Betrachtung der Naturerscheinungen selbst; die Weltbegebenheiten, welche plötzlich den Horizont der Beobachtung erweitert haben; die Erfin= dung neuem Mittel sinnlicher Wahrnehmung, gleichsam die Ersindung neuer Organe, welche den Menschen mit den irdischen Gegenständen wie mit den fernsten Welträumen in näheren Verleht bringen. Dieser dreifache Ge⸗ sichtsvunft hat mich geleitet, um die Hauptepochen (Hauptmomente) zu bestimmen, welche die Geschichte der Lehre vom Kosmos zu durch laufen hat. Die geschichtliche Erkenntniß der allmäligen Erweite⸗ rung des Naturwissens' in beiden Sphaͤren, der,. Erd. und Him- melokunde, ist an bestimmte Perioden, an gewisse räumlich und intellektuell wirkende Ereignisse gebunden, die jenen Perioden Eigenthümlich lichkeit und Färbung verleihen. Solche Ereignisse waren die Unternehmun

gen, welche in den Pontus führten und jenseits des Phasis ein anderes Seeufer ahnen ließen; die Expeditionen nach tropischen Gold⸗ und Weih- rauch Ländern; die Durchschiffung der westlichen Meerenge und Eröffnung der großen maritimen Völterstraße, auf der in langen Zeitabständen Cerne und 'die Hesperiden, die nördlichen Zinn⸗ und Bernstein⸗Inseln, die vulla⸗ nischen Azoren und der Neue Kontinent des Columbus, südlich von den alten standinavischen Ansiedelungen entdeckt wurden. Auf die Bewegungen, welche aus dem Becken des Mittelmeeres und dem nördlichsten Ende des mnahen arabischen Meerbusens ausgingen, auf die Pontus - und Ophir- Fahrten, folgen in meiner , . Schilderung die Heer- züge des Macedoniers und sein Versuch, den Westen mit dem Osten zu verschmelzen; die Wirkungen des indischen Seehandels und der alexan- drinischen Institute unter den Lagiden; die Weltherrschaft der Römer unter den Cäsaren; der folgenreiche Hang der Araber zum Verkehr mit der Na— tur und ihren Kräften, zu astronomischem, mathematischem und hrenis⸗ chemischem Wissen. Mit der Besitznahme einer ganzen Erdhälfte, welche verhüllt lag, mit den größten Entdeckungen im Raume, welche je die Men- schen gemacht, ist für mich die Reihe der Ereignisse und Begebenheiten ge⸗ schlossen, die plötzlich den Horizont der Ideen erweitert, zum Erforschen von physischen Gesetzen angeregt, das Streben nach dem endsichen Erfassen des Weltganzen belebt haben. Die Intelligenz bringt fortan Großes ohne An regung durch Begebenheiten, als Wirkung eigener innerer Kraft, gleichzeitig nach allen Richtungen hervor. . . . Ich habe in den vorliegenden Betrachtungen in allgemeinen 9 den Inhalt des neuen Bandes meines Werkes anzudeuten gesucht. . schon der erste und zweite Band des Kosmos gewiffermaßen ein gsch o ö. nes Ganzes! bilden, so hoffe ich doch, daß am spätesten Abend 3 hin bens es inir noch vergönnt sein wird, einen dritten und letzten , zuzufügen, welcher die Ergebnisse wissenschaft licher . nine. . ziellen Theilen der physischen Weltbeschreibung , n un' ben Gebrauch wird das allgemeine Naturgemaälde erläutern n eh: ahnlicher des ganzen Wertes bequemer zu machen, eine Inha , Band lie

Art enthalten, wie ich sie jetzt schon für den ersten und zw