1847 / 283 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

aßregeln getroffen, keine Kunde von den dortigen Ereig- nissen hierher 2 if, davon ist die natürliche Folge, daß . lige Menschen, welche Angehörige dort besitzen, in große Angst und Auf- regung gerathen. Eben so wenig ist es den hier anwesenden Cala- bresen erlaubt, heimzureisen und den znstand der Dinge in der Haupt⸗ stadt schildern, wo jedoch gar keine Erxzesse vorgekommen sind, sondern wo nur Gährung herrscht. Man erzählt sich allgemein, daß Hie Königlichen Truppen nicht sehr gut versorgt werden, und daß die Aufstandischen den auf isolirten Posten besindlichen und oft Tage lang ohne . gelassenen Soldaten 1 Lebensmittel zuführen, was natürlich ein freundliches Verhältniß herbeiführt. Aus den übri⸗ en Provinzen eben so wenig etwas Neues: man bietet Alles auf, ie Nachrichten zu verheimlichen; auch aus Rom laufen Klagen über erbrochene und zurückgehaltene Briefe ein.

Die Königin⸗Mutter kränkelt fort; es verlautet von Symptomen von Brustwassersucht, die sich gezeigt haben sollen. Sieben Heroen der hiesigen Medizin sind an ihrem Ftrankenbett beschäftigt, und täglich er⸗ scheint ein Bericht.

Ein ungewöhnlicher Kanonendonner weckte diesen Morgen die neapolitanischen Langschläfer: man erfährt, daß die Franzosen da— vongehen, weil ihnen der Aufenthalt hier zu kostspielig geworden.

Der russische Gesandte Graf M. Chreptowitsch ist vorgestern aus Marseille hier eingetroffen. (

Die neapolitanische und die sardinische Dampfschifffahrts Compag⸗ nie haben sich vereinigt, keinen Rabat! mehr zu geben, und, so sind gegen alles Erwarten die Preise die alten unverschämten geblieben.

Spanien.

Madrid, 2. Oft. Man sieht der Ankunft Espartero's entge⸗ gen und glaubt, daß sie zwischen dem 10. und 12. Oktober erfolgen werde. Ber 16. Oktober, der Geburtstag der Königin, soll, wic man sagt, durch viele Beförderungen, Ehren und Gnaden ⸗Verleihungen, namentlich in der Armee, bezeichnet werden.

Paris, 7. Okt. Durch telegraphische Depesche ist der Regie⸗ rung aus Madrid vom 4. Oktober die Nachricht zugegangen, daß die Königin Isabella ein neues Ministerium ernannt hat; dasselbe ist in folgender Weise zusammengesetzt: Conseils Präsident und Minister bes Auswärtigen? General Rarvaez; Jnnercs: Sartorius Ri⸗ nanzen: Orlandoß öffentlicher Unterricht; Ros de Olano; Krieg: Eordova. Das betreffende Königliche Ernennungs Dekret erschien am Aten in der Gaceta. Madrid war vollkommen ruhig.

Griechenland.

Athen, 26. Sept. (A. 3.) Der türkische Agent Osman- Efendi ist am 29. September abgereist. Trotz der ziemlich nach- drücklichen Note, welche die Pforte unterm 21. August wegen ihrer Genugthuungsforderung an die Gesandten der Mächte gerichtet hatte, soll sie nach Privatbriefen allen Behörden des Reichs die strengste Weisung gegeben haben, die griechischen Unterthanen bis auf Wei⸗ teres . zu lassen.

Präsidenten des Senats und der französische Direktor der ersten Section des

alle moglichen

Delijiannis ist zum Philhellene, Oberst Graillard, zum Kriegswesens ernannt.

Theodor Grivas ist nach Janina abgeführt worden, und sein Gefolge hat sich an die Königliche Gnade gewendet. Im Nönig⸗ reiche haben keine weiteren aufrührerischen Bewegungen stattgefunden, nnd 1200 Mann unter Gardikiotis Grivas haben Theben, den Punkt, wo die Straßen von der Nordgränze nach der Hauptstadt zusammen—⸗ laufen, 100 Mann Phthiotis besetzt. Der König ist im Begriff, eine kleine Reise nach Theben und Chalkis anzutreten.

England hat seine Geldforderungen an Griechenland wiederholt; man soll geantwortet haben, daß der Schatz leer sei und man nicht zahlen könne.

Tür kei.

Konstantin opel, 22. Sept. (A. 3.) Gestern Abend kam ein Lloyd Dampfboot von Trapezunt hier an. Unterweges sind, wie ian n , fei pe f. a . erf r zwei Henn rank bei Ankunft des Schiffes. Man hat es au Tage in Lua ir i gesefn, 2 , , . . Fort⸗ hritte, wer kann, flieht aus der Stadt. on den mit dem vorigen Vampfboot gekommenen assagieren soll, wenigstens an Cholera, Niemand welter erkrankt sein. Uebermorgen werden sie die Quaran= taine verlassen. Wir haben nun schon über sechs Wochen lang fast stets Nordwind, athmen also vielleicht täglich Luft, die aus Orten kömmt, wo die Cholera herrscht, bis jetzt ist. aber noch Niemand da⸗ von hier an Cholera frank geworden. Mit dem gestrigen Dampf⸗— boote erwartete man auch Bederhan-Bey von Trapezunt. Er sollte e e ,. hier im sogenannten Leanderthurm abhalten. Er ist aber nicht angekommen.

Zur Qiunerung an die Enpedition in Kurdistan befahl der Sul— tan, eine Denkmünze zu schlagen und an alle Offiziere und Soldaten, * m . haben, zu vertheilen. Der Sultan selbst will

tagen.

Die letzte Nummer des hiest j tier elde t

reed, es hiesigen Courriers meldet, das der er, ehe y der Beschueidung der Grosiherrlichen Prinzen ug sse . 86 . im jebigen Augeublick in den Ge. heste vegen Ve . rechern die Freiheit schenken werde. Die 1Jten d. begonnen ef ng der Großherrlichen Prinzen haben am statt, die Möäalgrcei? nden auf der Ebene von Haiderpascha

statt, Wischen Sluatari und Kadikoi it * ö während der zwöls Festzage Adiksöi liegt. Der Großherr wohnt die Minister und Age in seinem Kiosk in Haiderpascha. Für ger sind Hunderte von Zelten

; anderen Würdenträ

3 Dt Därang de Pforte besinden si be 86 2. . d der Jeste dort unt den . * ! 6 2 ie beschnitten worden, wurde ein * ö . 1 Ge ani fel gen und mit JM) Beten , ö. lzernes den taz ih oberirt, Die Kajseriichen Scbn? f. . so viele wer⸗ Wahrend der ganzen Dauer der Fest nen zuletzt daran.

2 . : der und ihre Angeberigen, so wi Eewden ie beschnitte nen Kin-

; ; 36 ie die vi und seiner Großen Dienst stehenden aer e die . 9 Ascha z. g

hat 30 Diener), auf Kaiserliche Nosten ; viele Gaste geladen; das diplomatische ee wuerden lind

1962

Handels und Börsen - Nachrichten. Eerlin, den 11. Oktober 1847. Inlün dische Fonds: Hande ef-, Nommundal - Papiere umd Geld- Course.

Geld. Germ. riet. Geld.

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27f. Briest. ker

Si. Sehula- Sch. 37 921 Seebh. Pram. Sch.

RK. u. Nm. Schuld. z 88

herl. Stadt- Obl. 3 913 Wesipr. Ptandbr. 35 92

Grosah. Posen do. 1013 do. do. 92

¶stpr. Pfandbr. 33 95 Pomm. do. 33

Kur- a. Nm. Psdbr. Schlesische do. 3

do. Lt. H. gar. 4 3 Pr. B- Anth.- Sch -

Friedrichad' or. And. Goldu. 35 ih. Disconto.

91 95 935 . Ares landische Fonds.

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Nuns. Hamb. Cert. do.beillope 3.4.8. 65 do. do. 1. Aul. 4 do. Stieglitz 2.1 A d do. v. Rothach. Lat. 5 do. Poln. Schata0. 4 do. do. Cert. I. A. 6 do. do. L. H. 200FI. Hol. a. Pfr. u. C. 4

Poln. nene Pfdbr. do. Part. 800 FI. do. do. 300 FI. IIamb. Feuer- Cas. 9 do. Staata-Pr. Anl. Molli. ]; JhInt. Karb. Pr. O. 40 Thb. Sardin. de. 26 Fr. 943 = Nene Rad. dogs FI.

Fisenhaßn - Actien.

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Berl. Ank. h. 45] 106 br. n. 6.

noxh. Lad. 70

nrieg Ness. 90

d0. Thur. V. 20

Magd. Witt. 30 81 br.

Mecklenb. 80 59 6.

Nordb. F. W. 7 öl 6.

106 n. Rh. St. Pr. 70 Starg. Pos. 50

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

An heutiger Börse wurde die Insolvenz eines meméeler IIauses mit Bestimmtheit widersprochen, so wie überhaupt landelsbriese von jenem Plat die beruhißendsten Nachrichten bringen. Da die eng- jischen und französischen Notirungen höher kommen, so war unsere Börse mit den meisten Artien hiher, doch das Geschäst wegen Man-— gels an Abgeber beschränkt.

Getraide- Bericht.

Am heutigen Markt waren die Preise wie falgt: Weinen 72 80 Rthlr. Roßgen loco russ. 39 Rthlr. nener 47-49 Rthlr. . pr. Okt. 47 Rihlr. 4— pr. April Mai k. J. 49 Rihlr. Bf., 19 6. llaser 48 / 52psd. 26 —– 28 Rihlr.

—A8psd. pr. Frühjahr 28 Rihlr. G. Gerste 47-44 Rthlr. ; Rüböl loco 11, Rihlr. Bf., G. . Okt. 11 Rihlr. bez. Obi. MA Der. 113 - M Rihlr. Jan. Febr. 1141 - 3 Kthlr. Spiritus loco 273 28 Rihlr. I Okt. 27 Rihlr. . Frühjahr 209 - Richlr. bez. u. G.

Mit Rotten war es heute atiller, dagegen ersuhr Spiritus in Folge schles. Kauf-Ordres eine neue Steigerung.

Königsberg, 5. Ott. Marltbericht. Zufuhr gering. Wei= zen 70 = 85 Sgr. br. Schsl. Roggen 46 56 Sgr. pr. Schfl.; große Gerste 15 48 Sgr. Er. Schsl. lieine Gerste 40 47 Sgr. pr. Schfli; Hafer 22 20 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 89 99 Sgr. pr. Schsl.; weiße Erbsen o0 68 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 32 —= 37 Sgr. pr. Schsl.; Heu 10 bis 15 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 909 Sgr. pr. Schoch.

Danzig, 7. Olt. Marktbericht. An der Börse wurden heute 118. 128pfd. inländ. Weizen a 510 Fl. und 1 L. 120pfd. inländ. Ro g⸗ gen a 310 Fl. preuß. Cour. p. Last verkauft. :

An der Bahn wurde gezahlt: Weizen 70—–- 92 Sgr., oe 17 bis 56 Sgr., Erb sen l os Sgr., graue 80 Sgi, Gerste 40— 46 Sgr., Hafer 21 25 Sgr. pro Scheffel. Spiritus 253 Rihlr. p. 120 Quart S0 96 Tr.

Leipzig, 9. Oft. Getraidebericht. Schon zu Anfang dieser Wocht nat bier im Getraidchandel eine Mattigkeit ein, die nicht ohne wesentlichen Einfluß auf die- Preise blieb und bereits am Dienstags Markte Roggen und Weizen um 2 3 Rihlr. pr. Wispel niedriger stellte. Dieser Jun ind erbielt sich nicht nur während dieser Zeit, sondern es zeigte sich deute noch vermehrte Flaubeit, die auf der einen Seite durch zahlreich Anträge vom Lande, aus Anhalt und dem Saalkreise, und 1. der ande⸗ ren durch den sich zeigenden Mangel an Kauflust herbeigeführt wurde.

1095 6.

82 m. 1I3 n.

88 br. 93 b. 1014 6. 997 br.

S2 pr.

Prior.

gen noch mit 77 Rthlr. bezahlt wurde, 8. J ĩ

Preis, erreichen, während Roggen, 53 Rihlr. angetragen und zu 52 Rthlr.

der vorher 56 7 Rthlr. galt, mit abgegeben wurde. Gerste wenig

speisen in dem kostbaren aus goldgesticktem ird morgen dort den Jelt, das Sultan . e Gd men, esteben die Patriarchen und Erzkischofe, so wie der Ober. c dein bat; Sonnabend u. I w. Spielleute und Seiltänzer, Springer 1 3 ler sorgen für die allgemeine Unterhaltung. Sechs Dampfböte auł- ren taglich ven Morgen bis zum Abend das Volk unentgeltlich i über und herüber. Alle 23 Kriegeschiffe, die noch bier li ö , dlagge . und verkünden während der 2 Dauer der Feste die Jeiten des Gebets jedesmal durch . Salven. Icdben Abend werden in Halderpascha und am Bogporus , abgebrannt. Die Ausgaben für diese Feste sind enorm ie belaufen auf mehrere Millionen. . BVorgestern Abend sind in der gegen die nene Brücke führenden besuchtesten Straße von Galata wieder in einigen Stunden mehtere Däuser und gegen 20 Buden abgebrannt. Neulich bei dem Brande bier in Pera wurde auch die enghsche Kapelle ein Raub der Flammen.

auswärtigen Märlten,

Markte blieben beute dieselben Prieise, wie sie gestern mitgetheilt wurden. Auch in diefer Woche ging es mit Rüböl bier, wie auch an allen immer noch still, und nachdem in den ersten Tagen einige Posten mit 11 Riblr. verlauft worden waren, zeigte sich doch, durch inlandischen Bedarf veranlaßt, für loco Rübol etwas meßr Frage, und man dezablte wieder 11 Rihir, was auch beute willig zu bedingen blieb. Auf dieserung wenig Kauflust, De; ember / Januar 12 Riblr., Februar, / Mar e Niblr, April / Mai 12 Rthlr. mchrseitig angetragen. RNappssaat 1 Rihlr., Semmersaat M —– 6 Rihlr. pr. Wispel. unte r emen 7. Ott. Getraide. Weizen bedang für den Bedarf 2 eden Notirungen. Für Roggen zeigte sich in den lezten acht wenig Liebhaberei, und nur einzelne leine Partiten konnten zu ge— Ten zum Rbschiuß gebracht werden. Andere Gemaide= urg. Leßtbezablie Preise: für Weizen 142 - 152 Rrblr.; **. * Ostsee So!. 82 Riblr.; Odessa und Sand auf 0 2 92 * en; Berste, 3. S5 Riblr. für oberl. und 60 - O5 Rtblr. für

nie den. bea din daf ö ;

Demzufolge lonnte an der heutigen Kornbörse Weizeng der vor acht Ta⸗ nicht über 74 RNthlr., als böchsten

verändert, ist aum 1 Rthlr. pr. Wispel geringer zu notiren. Am Land⸗

orten

Taback. Umsatz von nordamerikan.: 45 J. Ohio-, 19 F. Maryvland⸗= 12 F. Virgini⸗, 16 J. Kentucki⸗ und 422 F. Stengel. Lager: 5720 F. Maryland, 9gög F. Virgini⸗, 15146 F. Kentuckv⸗ und 635 F. Stengel. ümsatz von westind. und südamerikan.: 181 Sur. Havanng, altes Ge⸗ wächs, 1014 Sur,. Domingo, wovon besonders die neue Waare beachtet wurde, 190 Kb. Varinas - in Blättern und 217 P. Brasil= in Blättern. Vorrãthe in erster Hand: circa 1439 Sur. Havanna, ca. 5590 Sur. Cuba—⸗ ca. 3525 Sur. Domingo, ca. 1590 K. Seedleaf⸗, ca. 140 P. Blatter Puertorico. cg. 170 Kb. Varinas- in Roll., ca. 4 00 Kb. do. in Blattem ca. 1340 P. Brasil- in Blättern und ca. 25 K. Florida-. ;

London, 6. Okt. Getraidemarkt. Die Zuführen von Getraide und Mehl sind seit Montag maß gewesen, und da der heutige Marlt ziemlich besucht war, so wurde in Weizen zu vollen Montagspreisen ein 66 Heschäft gemacht. Gerste, Bohnen und Erbsen halten die frü⸗ eren Notirungen. Hafer sehr fest, was die Verkäufe beschränkt. Mehl wird begehrt zu den äußersten Preisen. Die Zufuhren bestanden von eng⸗ lischem Getraide in 1110 Or. Weizen, 370 Qr. Gerste, 70 Qr. Hafer, 1170 Qr. Mehl, von fremdem Getraide in 5490 Or. Weizen, 10, 8.0 Or. Hafer und 2070 Fässer Mehl.

Waarenmarkt. Der Kolonialwaaren⸗Marlt bleibt still und beun- ruhigt durch die sich mehrenden Fallissements, welche seit dem Anfange der Krisis sich schon auf die enorme Summe von 16,000,000 Pfd. St. bela sen, und das in der kurzen Zeit von zwei Monaten. Der Umsatz im Markt ist daher sehr beschränkt gewesen, und in Auction wurde nur ein fleiner Theil der angebotenen Partien Waaren verkauft, während fast alle Artikel im Preise gefallen sind, besonders Jucker, Neis, Ceilon-Kaffee, Thee und Rum. Das System, zu einer Zeit, wie die gegenwärtige ist, so über⸗ aus große Quantitäten Kolonialwagren an den Marft zu bringen, wird sehr geadelt; denn hätre man den Markt nur mäßig versorgt, so würde die Preiserniedrigung nicht so bedeutend gewesen sein. Die Importeure von Artikeln zur olusfuhr möchten selbst gern noch unter den bestehenden Prei— sen verkaufen, obgleich diese schon viel niedriger sind als die gegenwärtigen Preise auf den Kontinentalplätzen. Die Zufuhr von Kolonialwaagren in dieser Woche ist nicht erheblich, die von Mehl und Getraide aber sehr groß gewesen. Außer von Zucker und Indigo finden sich jetzt wenig Waan— zur Auction angekündigt.

Amsterdam, 8 Okt. Getraidemarkt. Weizen zu vorigen Prei⸗ sen mit gutem Haudel an Konsumenten; 126pfd. amerik. 399 Fl., 129pfd. fries. 370 Fl., 134pfd. mecklenb. 390 Fl., 130pfd. b. poln. 435, 435 Fl., 128pfd. r. königsb. 390 Fl. Roggen mit wenig Handel wie früher ver= kauft. Versteuert: 116pfd. petersb. 04 Fl., 117pf8. arch. 213 Fl., 1250. n. drentsche 233 Fl. Gerste 110pfd. n. holst. B8 Fl. Hafer wie früher g2pfd. dick. 142 Fl. Buchweizen schwere Sorten zu vorigen Preisen gut anzubringen, leichtere Gattungen finden keine Käufer; 125, 126pfd. n. holst. 2890, 283 Fl., 113pfd. n. do. 205 Fl.

Ko hlsaamen wie früher; verkauft:; Wismar 563 L., Eider 60 L, auf 9 Fß. sogleich und im Okt. 63 L. Lein saamen wie früher, 113pf8. Taganrock 335 Fl., 10s, 1409pfd. riga 2923 BI.

böl sogleich reichlich preishaltend, auf Lieferung wie stüher; Leinöl sehr willig, Hanföl eiwas angenehmer. Rüböl p. 6 W. 37 Fl., flieg. 36 2 4 2 Z6, Nov. 36 a 355, Dez. 369 4 36, Mai 37. Leinöl p. 6 E. 351, flieg. 313, Hanföl p. 6 W. 354, flieg. 34 2 4.

; Ans wärtige Börsem. Amsterdam, S. Okt. RHiederl. virkl. Sch. 54.

3 96 40. 303. Antwerpen, 7. Okt zinsl. Neue Anl. 1455. Frankfurt a. M., 9. Okt. 596 Met. 1045 G. Beuk-Act,. —“ Sties! 87 Br. Iutegr. 537 G. Foln. 300 EI. L. 97 Rr. do. Soc RI. 795 6. Span. 57) =. 3960 do. 243. 245. Bexb. 895. 895. Taunus Acuen 3163. 316. lILamburgs, 9. Okt. Bank- Actien 1600 hr. RngI. Russ. 101 hr. Hamb. Berg. Acten 91 Er. Magd. Wittenb. SI Br. ramb. Berl. 990 99. Alt. Kiel 1073. 107. 6Glückst. Elmsh. 53 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenb. Rohsch 6 Br. Meckl. 58. 57. Paris, 7. Okt. h 96 Reute An eo ur. 114. 70. 396 a0 cour. d0. 75 40. Wien“ 8. Ort. S5 X nes. 104. X do. 94 32 do. 663. heu- Aeüen 1605. Axl. de 1134 155. de 1839 1217. 6Glosgn. II2. Nordb. 471. (Teleg. Depesche aus Köln, vom 10. Okt,) Amsterdam, g. Okt. Int. 54. Haris, S. Okt. 399 Rente 75. 30. 596 Rente 111. 65. Nordb. 520. London, 7. Okt. Cons. S4 baar. 813 Rechn.

boo Span. 145.

Meteorologische Geobachtungen.

j Nachmittags 2 Uhr.

Abends Rach einmaliger

Reobachtung.

1847 10. Okt.

Luftdruck Luftwärme .... Thaupunkt....

Morgens 6 Uhr.

336 76 Par. 338, 609 Y. 339, 31“ Par. auellvxurme 787 n 6.57 R. 8, 0 KR. Fluss wärme 735 M. 4 4,7 R. 4 6,17 R. Rodenvarme 767 Rn.

Dunstsâttigung. 941 pCt. S8 pCt. Aus duns tuns , Cos, RR.

Wetter Nebel. trüb. RKiederscklas ', 011“ Rk.

Wing... w. 2 W. Wärmen echsel K 9, 1

Wolkenzuß ... W. ͤ 4 5,8

Tagesmittel: 338,57“ Par... S9 pCt. W.

7, * R... 4 6, o R..

Königliche Schauspielt. Dienstag, 12. Okt. Im Opernhause. 1191te Abonnemeuts—⸗ Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments. (Dlle. Jenny Lind: Marie, als erste Gastrolle) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum Parterre à 20 und zum Amphitheater à 10 Sgr. zu haben.

Sgr. gr (. Im Schauspielhause. te französische Abonnements⸗Vorstellung:

La Seconde représentation de: Bon César de Bazan, comèédie

historique en 5 actes, par MMI. Humanoir et Denner. Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, ments ⸗-Vorstellung:

H. Laube.

13. Okt. Im Schauspielhause. 174ste Abonne⸗ Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von

Känigsstädtisches Theater. Dienstag, 12. Okt. Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaur). Nach dem Fran— zösischen des Felir Pat, von Heinrich Smidt. Die Musik zur Ver⸗ änderung der Tableaur und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang („Bacchanal.-) des dritten Tableau, gedichtet ven Ka⸗ lisch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri. Mittwoch, 13. Okt. Italienische Opern -Vorstellung.) Auf höch⸗ sten Befebl: Lucrezie Borgia. Oper in 3 Akten. WWäk ven Donizetti. Preist der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Riblr. u. E w. . Donnterstag, 14. Oft. Der Lumpensammler von Paris.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selb t verlage Ler Erxedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober · So sduchdruckerti.

(

Beilage

283.

nhalt.

Fraukreich. Paris, Die Verhandlungen der Erklärungen des Jesuiten⸗Generals. Die neuesten in Mexilo. Verhaftung von Beamten in Algier. , , . di

Großbritanien und Irland. London. Die 266 über die scht'eizen Angeiegenheiten und über die Cisenbahn-Speru . ö Vermüischtes. Schreiben aus London. (Die Nachrichten au 4 gar Bruch zwischen den Gesandten Englands und Frankreichs am La Plata; irländische Zustände.) ö

Däuemark. Kopenhagen. Sardinische Fregatte zu Helsingör. Sund Schifffahrt. .

ien j h Dampfschifffahrt. Elberfeld. Probefahrt auf der Bergisch⸗Märlischen Bohn.

Haudels und Börsen⸗Nachrichten.

General Conseils. Kriegs - Ereignisse

grankreich.

Paris, 6. Okt. Die vor kurzem beendigten Sitzungen der Depar fe ments - Confeils werden vom Journal des Débats mit folgendem Urtheil entlassen: K

„Die Sitzungen der General-Conseils sind in diesem Jahre nicht we⸗ niger gut angewendet worden, als alle früheren; und was man auch dar⸗ über gesagt hat, wir können hinzufügen, daß sie in der gewohnten Nuhe und Srdnung stattgefunden haben. Die Blätter der Opposition hatten sich nach ihrer Gewohnheit mit einem ihnen günstigen Erfolge geschmeichelt; sie haben aber denselben in Wirklichkeit nicht erhalten. Wenn man sie hört, fo hätten sich alle General-Eonseils verabredet gehabt, die Fahne der

ahl-Neform aufzupflanzen und der Politit der Regierung und der Kam-

en den Prozeß zu machen. Wir haben schon erklärt, was daran wirklich Wahres ist. Ünter den 6 General-Conseils wissen wir nur von 8, welche sich auf das Feld der Politik gewagt haben und den Ansichten des Herrn Drilon Barrot und des Herrn Duvergier de Hauranne gefolgt sind. Alle übrigen haben sich streng in dem Freise ihrer lokalen Befugnisse ge⸗ halten und ihre Zeit verständig darauf verwendet, ihre Angelegenheiten, die Angelegenheiten ihres Departements, zu berathen, anstatt sich in die Ange⸗ legenhelten des Staates, in die Angelegenheiten, welche nur den Staat an— gehen, einzumischen. Weit entfernt, im Wetteiser politische Reformen zu fordern, wozu man ihnen schon Glück wünschte, haben sie im Allgemeinen nur eine mäßige Begeisterung für Reformen in der Verwaltung gezeigt, selbst für solche Reformen, welche sie nach den Bestimmungen des Gesetzes, im speziellen Interesse des Departements, zu fordern berechtigt waren. Gewiß, wenn es zwei Fragen gab, welche ein besonderes Interesse in den General-Con-= seils hätten erregen müssen, so waren dies die über Reform der Posten und die über Verminderung der Abgabe von Salz. Man durfte vermuthen, daß die Vertreter der lokalen Ansichten darin an Eifer und Wärme nicht hinter der Kammer der Deputirten zurückbleiben würden, in deren Mitte diese bei⸗ den Reformen den Gegenstand einer so leidenschaftlichen Verhandlung gebil= det hatten. Dies sind populaire Neformen in dem wahren Sinne des Wortes, und welche auch früher oder später durchgehen werden, weil die Regierung und die Kammern nür noch über die Zeit ihrer Ausführung ge⸗ theilt sind. Dennoch haben die General-Conseils nur sehr gemäßigte Wuͤnsche zu Gunsten dieser beiden Maßregeln vorgebracht. Die Fragen, welche, ab⸗ gesehen von den Fragen des materiellen Interesses, die General ⸗Conseils vorzüglich beschäftigt haben, waren die Fragen über den öffentlichen Unter- richt, über die Findelhäuser, über die Bettelei, über die Gefängnisse, über die Ärbeitsstunden der Kinder in den Fabriken und über das Vorzeigen neu— geborener Kinder im Büregu des Civilstands ⸗Negisters, anstatt die Geburt jm Hause durch den Arzt konstatiren zu lassen.“

Der Jefuiten- General Roothan hat sich veranlaßt gefunden, zur Bekämpfung mehrerer von dem Courrier frangais aufgenom⸗ menen Mittheilungen ein langes Schreiben an dieses Blatt zu richten, worin es unter Anderem heißt:

„Ich weiß durchaus nicht, was Ihr Korrespondent sagen wollte, als er „von einer Jesuiten-Partei, von einer retrograden Jesulten - Partei, von einer österreichisch - jesuitischen Partei“ sprach, die . zu Rom oder in Pie⸗ mont gebildet hätte. Die wahren Jesuiten, d. h. die Mitglieder der Ge⸗ sellschaft Jesu, sind nirgends Partei ⸗Menschen. Unsere Gesellschaft ist ein religiöser, förmlich von der Kirchè gutgeheißener Orden. Sein einziger Zweck ist rer bei seiner Gründung ausgesprochene: Der Nuhm Gottes und das Heil der Seelen“; seine Mittel sind die Ausübung der tvangelischen Lehren und der Eiser, dessen Beispiel die Apostel und die apostolischen Männer aller Jahrhunderte ihm gegeben; er kennt keine anderen. Die Politik ist ihm siemd; er dat nie sein Schicksal mit einer Partei, wer sie auch sei, verbun= ken. Seine Mission ist eine größere, und steht über allen Parteien. Als unterwilrßge Tochier der Kirche steht die Gesellschaft zu deren Diensten, wie sie dieselbe verwenden will. Die Verleumdung mag sich wohl darin gefal⸗ len, perfide Insinuationen zu verbreiten, und die Jesuiten als mit politischen Intrigen verbunden darzustellen; allein ich habe noch zu erwarten, daß Ran mir einen einzigen der mir untergebenen Ordensbrüder namhaft mache, der sich in diesen Punkte von dem Geiste und den förmlichsten Verschristen unserer Ordensregeln entfernt hätte. Ich begreife also nicht, was Ihr Kor- respondent mit einer österreichisch-sesuitischen Partei sagen wollte. Wollte man etwa damit insinuiren, daß die Jesuiten der römischen Staaten mit DOesterreich eine Allianz geschlossen? Dies hieße wahrlich diesem Orden eine seltsame Wichtigkeit beilegen! Diese Voraussetzung ist aber dergestalt dem gesunden Menschenverstande, der Vernunft und dem, Augenschein zuwider, daß sie keiner Widerlegung bedarf. Wollte man vielleicht so eiwa damit glauben machen, daß die Jesuiten Vasallen des österreichischen Gouverne— nents sind, und daß die Form dieses Gouvernements die einzige ist, mit weicher die Jesuiten sympathisiren? Gleich der Kirche hat auch die Gesell⸗ schast Jesu für die politischen Verfassungen der verschiedenen Stagten weder Abneigung noch Vorliebe. Ihre Mitglieder nehmen mit Aufrichtigkeit die Form der Gouvernements an, unter welchen die Fürsehung sie stellt, sei es, daß eine befreundete, Macht sie ermuntere, sei es, daß sie sich darauf be⸗ schränke, an ihnen die Nechte anzuerkennen, die sie den anderen Bürgern zuerkennt. Sind die politischen Institutionen des Landes, das sie bewoh⸗ nen, mangelhaft, so ertragen sie deren Mängel; vervollkommnen sich dieselben, so schenlen sie ihren Verbesserungen. Beifall; verkünden dieselben für die, Völker neue Rechte, so nehmen sie für sich seibst deren Vortheil in Anspruch' erweitern dieselben die Bahn der Freiheit, so benutzen sie dies, um dem Werke des Wohlthuns und ihres Eifers mehr Ausdehnung zu geben. Ueberall beugen sie sich unter das Gesetz, sie achten die öffentlichen Gewal— ten, sie theilen alle Gefühle guter und löpaler Bürger; sie tragen deren La⸗ sten, Prüfungen und Genüsse; denn in den Augen der Jesusten beherrscht ein höchstes Interesse alles andere: die Seligkeit des Menschen in einem besseren und dauerhaften Leben. Wo überall dieses Ziel erreicht werden kann, da altlimatisiren sich die Jesuiten leicht und ohne Abneigung. Dies sind die Prin- rien et Jesuiten mit Bezug auf die Gouvernements und ihre verschiede= en relllschen Verfaffungen; dies ist die Ba! ; die sie sich vorgezeichnet, und don welcher sie sich nie zu entfernen hoffen. Allein gegen das Ober haupt der Kirche halten sich die Jesuiten durch noch weit sie zere Verpflich tungen gebunden. Sie glauben ihm in weit größerem Mast ihre Liebe und Ergebenheit schuldig zu sein. In ihren Augen ist der Pontiser nicht nur ein weltlicher FJürst, dem sie Unserterfung und Ehrfurcht schuldig sind; für sie ist er insbesondere ein Vater und der Stellvertreter Jesu Christi. In Fieser Eigenschast empfängt er ven den Jesuiten ganz besondere Beweise der Verehrung; alle aus seiner Auterität sließenden Älte nehmen sie mit Liebe auf. Sie billigen und versechten die Anordnungen, die er zur Ver waltung seinet Staaten nehmen zu müsse. glaubt; seine Ansichten gelten ihnen; als BVesehle, und ihr größtes Unglück wäre, sein väterliches Herz je zu betrüben. Ich 2 daher mil der Ranzen Krast meiner Seele, in mei- nem und im Namen des ganzen Orvend, ber mich zu seinem Haupt er= nannt, die Verleun dune * = lchen Sie vie Spalten Ihres Jour- nals geöffnet. Es in än so der Ae hrheil Kis Ken ossentlichen Notorietãt

zuwider, daß die i. in permaneniem Nerschwörnngs- Zustande“ ge⸗ gen den eihabenen Pentifer warn, gane Mel mit Weifall begrüßt.

1963

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Den jus 1X. lieben, verehren, segnen und vertheidigen, ihm vor . am sein, Beifall, schenken den weisen Neformen 986 * Ver⸗ besserungen, die einzuführen ihm gefallen würde, ist für alle Jesuiten eine Gewissens⸗ und Gerechtigkeitspflicht, deren Erfüllung ihnen immer angenehm sein wird. Dies wird zudem für die Jesuiten insbesondere auch eine Tank- barkeitspflicht sein, da seit dem Tage, wo sich Pius 1x. mit der Tiare schmückte, er ohne Unterlaß der Gesell chast Jesu Pfänder seines Wohlwol⸗ lens und feiner väterlichen Liebe gegeben..

Die neuesten Kriegsereignisse in Mexilo veranlassen das Jour⸗ nal des Tébats zu einer Erörterung über die nächste Zukunft die⸗ ser Republik und die Pläne und Absichten der nordamerikanischen Union. „Die Amerikaner“, heißt es in diesem Artikel, „möchten nichts lieber, als dem Krieg ein Ende machen, natürlich jedoch nicht, ohne seine Früchte zu ärndten, d. h. eine bedeutende Gebiets- Abtre⸗ tung zu erlangen. Sie denken nicht daran, ganz Meriko in Besitz zu nehmen: das wäre bei ihren gegenwärtigen Mitteln eine zu große Last für sie. Sie haben sich schon weit genug ins Herz des Landes, fern von ihren Veistärkungen, hinein gewagt, und durch neue Siege kann ihre Armee, wie die des Pyrrhus, nur schwächer werden. Auch ist es gerade der General Scott, der Vorschläge gemacht und den Frie⸗ den angeboten hat. Wenn Santana ihn ablehnt, wie das sehr wohl geschehen kann, so ist der amerikanische General genöthigt, noch einmal eine Schlacht zu liefern und Mexiko zu nehmen. Ist er einmal dort, so wird er wahr⸗ scheinlich eine Art Regierung und einen Schatten-Senat einsetzen, von denen er die Kriegskosten reguliren läßt, und da Mexiko kein Geld hat, kann es sie nur mit einer oder zwei Provinzen bezahlen. Ge— schieht diese Abtretung nicht auf einem wenigstens scheinbar gesetzlichen Wege, so werden die Amerikaner statt dessen die Punkte, an welchen ihnen am meisten liegt, militairisch besetzen und den Rest fahren lassen. Ohne Zweifel in dieser Voraussicht hat die amerikanische Regierung die sofortige Absendung neuer Streitkräfte nach Mexiko befohlen, welche die Armee des Generals Seott auf 25 30,000) Mann brin⸗ gen werden. In diesem Fall würden die Amerikaner die Hauptstadt und das Innere von Mexlko räumen, sich auf die Gränzen zurüchzie—⸗ hen, die sse zu behalten gedenken, and, wenn sie so die besten Stücke von der großen Leiche sich ausgesucht, den Rest wie ein Aas den Geiern überlassen, bis jene Expansionekraft, die sie drängt, sich mehr und mehr auszubreiten, sie bis ans äußerste Ende ihres Festlan⸗ des führt.“ .

Zu Algier sind gegen zwölf Personen verhaftet worden, die in die Bestechungssache des Herrn Lassalle, Beamter im Kriegs Ministe⸗ rium, verwickelt sind; darunter besindet sich der Maire von Algier, Herr von Vezins, der General-Secretair für das Innere, Zoeppel, und der Büreau-Chef Chaumont. Diese Maßregeln sollen durch Ent⸗ hüllungen veranlaßt sein, welche die Feststellung der Brodpreise betreffen. Es heißt nämlich, daß diese Herren falsche Getraidepreise angeben, um die Brodpreise dort zu reguliren. ö In der Akademie der Wissenschaften theilte dieser Tage Herr

Arago ein Schreiben des in Afrika reisenden Franzosen, Herrn d Ab= badie, mit, wonach derselbe die Quellen des weißen Nils unter Grad 149 Minuten nördlicher Breite und 34 Grad 48 Minuten östlicher Länge von Paris aufgefunden haben will. .

Die Presse, weiche, als das Organ, der Königin Mutter Christine von Spanien, sich mit der gegenwärtigen Lage der Dinge in Madrid nichts weniger als zufrieden zeigt, will nun in Erfahrung gebracht haben, daß die Stellung des Generals Serrans wanuke, und daß dieser nahe daran sei, aus der Nähe der Königin Isabella durch einen anderen Günstling verdrängt zu werden,. Dieser neue Günst⸗ ling soll der Oberst Gandara sein und derselbe sich des Beistandes des Conseils-Präsidenten und Finanz Ministers Salamanca erfreuen, der ihn vorgeschoben hätte, um auf solche Weise seine in letzterer Zeit etwas 'unsicher gewordene Stellung am Hofe wieder zu be— festigen. .

Der Constitutionnel fragt, woran es liege, daß der Ertrag des Paketboot⸗Dienstes auf dem Mittelmeere sich immerfort vermin⸗ dert, und daß, während die Ausgaben sich verdoppeln, die Einnahmen fast im gleichen Verhältniß abnehmen. Gegenwärtig betrügen leßtere nur 1,166, 000 Fr., während die Ausgaben sich auf die ungeheure Summe von 4,300,000 Fr. gesteigert hätten; im Jahre 1844 habe das Defizit nur 50 pCt. betragen, und setzt belaufe es sich schon auf 75 péEt. Der Constitutionnel erklärt die Regierung für diese „argen Geldverschleuderungen“ verantwortlich und hofft, daß in der nächsten Kammer-Session der Antra auf strenge amtliche Untersu⸗ chung, wobei gewiß arge Unterschlelfe ans Licht kommen müßten, nicht ausbleiben werde.

Die Mittheilung, daß der Kabinets-Chef des Herrn Guizot, Herr Genin, die Secretairstelle beim Minister-Präsidenten mit der seinigen verbinden werde, wird jetzt dahin berichtigt, daß jene Secretairstelle bereits seit lange bestehe und dermalen von einem ehemaligen Re—⸗ dacteur der Pꝛresse, Herrn Luignay, bekleidet werde, dem Herr Guizot auch die Mittheilung jenes vertraulichen Schreibens wegen der Erlangung der Pairie für den General Alexander von Girardin verdanke, dessen Mitkheilung in der Kammer- Sitzung, am 18. Juni so viel Aufsehen machte, und worin Herr von Girardin erklärte, sich auf einige Zeit von der Nedaction der Pre sse fernhalten zu wollen, um die Erlangung der Pairswürde, für den General, zu dem er, wenn auch nicht öffentlich, im Verhältniß eines Sohnes steht, zu er— leichtern.

Großbritanien und Irland.

London, 5. Okt. Die Times widmet den schweizer Ange⸗ legenheiten einen längeren Artikel, in welchem sie sich, wie früher schon einmal, zu Gunsten der Partei des Sonderbundes gegen die Partei der radikalen Kantone ausspricht. „Der Hauptgrundsatz aller Ver= bündung“, schreibt die Times, „ist, daß die souverainen Staaten, welche eine solche Art eines Vertrages bilden, sich nur des Theiles ihrer souverainen Macht begeben, welcher in der Bundes ⸗Verfassung ausdrücklich bestimmt ist, daß sie dagegen alle übrige Macht in völli⸗ ger Unabhängigkeit behalten. Das ist die Grundlage der Bundes⸗ Bestimmungen der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika und der Mitglieder des deutschen Bundes. Wir verabscheuen die Neger - Sklaverei, aber wir würden es für eine abscheuliche Ver⸗ letzung des öffentlichen Rechtes halten, wenn die nördlichen Staa⸗ ten vpn Rord- Amerika und ein ehrgeiziger Gouverneur von New⸗ Jork in dem Kongresse der Vereinigten Staaten eine Kriegs- Erklä⸗ rung gegen Kentuckd oder Virginien durchsetzen wollten, weil die Ge⸗ setzgebung dieser Staaten den Besitz von Sklaven genehmigt. Und ganz Europa würde wetteifern mit den Protestationen der liberalen Partei, wenn die mächtigeren Staaten des deutschen Bundes das Recht in Anspruch nähnien, Hannover oder Bayern in Angele⸗ genheiten, welche nicht zur, Kompetenz des Bundestages gehören, Gesetze vorzuschreiben. Die Maßregeln, welche kürzlich mit einer . von vier Stimmen die Genehmigung der Tagsatzung zu Bern erhalten haben, gehen so weit, diesen Vorbehalt der Unabhän⸗ gigkeit zu verleugnen und die Urkantone der unbeschränkten Tyrannei

ker Mehrheit zu unterwerfen. Che aber solche Maßregeln durchgesetzt

Dienstag den 12ten Oktober.

werden können, muß das Volk, welches dadurch getroffen werden soll mit Gewalt der Waffen unterworfen werden. Nur durch die Gewalt der Waffen kann es aus dem Verhãaltnisse unabhängiger, durch die Bestim⸗ mungen des Bundes vereinigter Verbündeten zu Ünkerthanen herabgesetzt werden, welch gezwungen wären, sich einer Central⸗Gewalt zu un⸗ terwerfen. In jedem anderen Theile der Welt würde ein solcher An⸗ grfff so betrachtet werden, nänilich als ein gewaltsamer Versuch, An= kern! eine Gewalt aufzudringen, für welche es keine gerechte oder gesetzliche Bestimmung giebt, und die Privilegien und Rechte der klei= neren Staaten zu veinichten. Obgleich bei der Nähe der einzelnen Kantone und bei ihren alten Se isse ein solcher Kampf. viele Züge eines Bürgerkrieges hätte, so unterscheidet sich doch, da die wi⸗ derstrebenden Kantone unabhängige souveraine Staaten sind, der Be- schluß von Bern und Zürich, sie zu unterwerfen, kaum von einem fremben Angriffe. In der Schweiz wird dies jetzt Liberalismus ge⸗ nannt! Die radikale Reform beabsichtigt die Vernichtung der Unab⸗ hängigkeit der ältesten republikanischen Gemeinden in Europa und die Unterwerfung ihrer Einwohner unter einen revolutionairen Despotis⸗ mus. Zum Glück ist jedoch aller Grund vorhanden, zu glauben, daß dieser Versuch nur geringe Aussicht auf Erfolg haben werde. So lange die sieben Kantone vereint bleiben, werden sie wahrscheinlich im Stande sein, den Zweck ihres Vertheidigungsbundes zu erfüllen.“

Die Times erinnert an die Warnungen, welche die manchester Handelskammer im Juli 1846 an den Handelsstand und zugleich in einer Petition an das Unterhaus gerichtet, die indessen unberücksich⸗ tigt geblieben, indem keine allgemeine Maßregel gefaßt wurde, welche b Ruflösung gewisser Vahngesellschaften unker gegebenen Bedingun- gen erleichtern und die Befugniß der Direktoren zur Einzahlung von Gisenbahn-Raten im Interesse des ganzen Landes beschränken sollte. Die Folge solcher Versäumniß sei gewesen, daß der Werth der drei⸗ ßig ersten Bahnen um 210 Mill. Pfd. St. seitdem gefallen, und daß aller Geschäfts Verkehr auf das fühlbarste darunter gelitten, so daß eine Handelskrise, wie sie heute sei, seit Nenschengedenken nicht da⸗ gewesen. So wenig man aber in den Sessionen von 1816 und 1847 dagegen auf Heilmittel gesonnen, scheine man in bevorstehender Ses⸗ sion daran gehen zu wollen und Alles dem natürlichen Lauf der Spe⸗ culation zu überlassen, so daß es endlich dahin kommen werde, daß der sich steigernde Mangel an Kapital endlich den Direktoren die Hände binden werde; die wichtigen Gesellschaften würden vorangehen, die schwachen aber dann fallen. Einige große Gesellschaften würden ihr Ziel erreichen, während. die anderen in Masse das klägliche Schau⸗ spiel bieten würden, daß die begonnenen Arbeiten Jahre lang unvoll⸗ endet lägen und ihre Actiongire ruinirt sein würden. Die Times schließt mit einem bitteren Ausfall gegen diese Nichteinmischung der Legislatur in Handelsfragen“, die jenem Wahnsinn keine Gränze ge⸗ setzt und nichts gethan, um solchen Mißgriffen vorzubeugen, noch sie gut zu machen.

Die Herren beitslohn der Spinner auf den diesem Beispiel folgen.

T. Ainsworth und Comp. zu Boston haben den Ar⸗ 5 pCt. festgesetzt; andere Fabrikanten wer⸗

Zu Moßley haben die Spinnerei⸗-AUrbei= ter ihre Arbeiten eingestellt, nachdem man ihnen um 10 pCt. den Ar⸗ beitslohn verkürzen wollte. Zu Stockport lassen die Haupt- Spinne⸗ reien uur drei Tage in der Woche arbeiten, andere haben ganz zu arbeiten aufgehört.

X London, 5. Okt. Die Post, welche so eben von Portu⸗ gal angekommen ist, bringt die Nachricht von einer Coalition der Parteien, die bisher getrennt unter der Leitung des Grafen Thomar einerseits und des Herzogs Saldanha andererseits standen; es ist hier⸗ nach wahrscheinlich, daß die Chartisten und Royalisten in den neuen Cortes eine ansehnliche Streitmacht aufbieten werden. Die Entschei⸗ dung der Frage indeß dürfte doch noch sehr von der Organisation der Wahlregistrirungshöfe abhängen.

Vom La Plata sind Nachrichten eingegangen, welche den dorti⸗ gen Angelegenheiten ein neues, aber sehr unangenehmes Interesse verleihen. Die von Frankreich und England gemeinschaftlich unter- nommene Intervention hat mit einem vollständigen Bruch zwischen Lord Howden und Graf Walewski geendet. Der Letztere ist nach Europa heimgekehrt, um weiteren Beistand bei seiner Regierung zu suchen, und der Erstere bleibt am La Plata, allen französischen In- teressen Vernichtung gelobend. Derselbe Strom scheint zum Schau- platze von Dingen bestinmmt, welche in der Diplomatie und im Kriege die schmählichsten sind; dort sah man die Niederlage von Whitelock s lächerlicher Expedition, dort sah man die Unterwerfung der Franzo⸗ sen unter die willkürlichen Bedingungen eines Guachs und Tyran nen; und jetzt haben seit mehreren Jahren die Geschwader und die Diplomatie Englands und Frankreichs sich abgemüht, die Aussöhnung zwischen zwei Nachbar ⸗Nepubliken zu Stande zu bringen, bis die Ver⸗ mittler selbst wahrscheinlich in den Streit sich verwickeln werden.

Lord Clarendon fährt mit liebevoller Beredtsamkeit und einer un- unterbrochenen Thätigkeit fort, das irländische Volk zu Fleiß und Ar⸗ beit anzuregen und aufzumuntern, und wenigstens über eine Hälfte des Landes, kann man hoffen, wird die furchtbare Lection des letzten Jahres nicht vergebens bestanden haben. Die Aerndte jeder Frucht ist in ganz Irland bei weitem die ergiebigste gewesen, die man je⸗ mals gesammelt hat, und das ist ein Zeichen, daß man die Noth⸗ wendigkeit einer größeren Arbeitsthätigkeit anzuerkennen angefangen hat. Aber eine andere Hälfte der Insel und der Bevölkerung bleibt noch übrig, welche weder Hungersnoth, noch Krankheit, noch die Schrecken eines hülflosen Daseins zu der Erkenntniß der Menschen⸗ pflicht führen können. Diese wurde im vorigen. Jahre ernährt durch die Mildthätigkeit Englands, und auf diese Hülfe allein schaut sie noch jetzt. An der westlichen Küste, in vielen der ärmsten Distrikte ist nicht die geringste Vorbereitung getroffen worden, um den Bedürf⸗ nissen des kommenden Winters zu begegnen. Die Kartoffeln sind an vielen Stellen mißrathen oder gar nicht gepflanzt worden. Das Fie⸗ ber wüthet in den Hütten der Armen, und das Heilmittel gegen diese furchtbaren Heimsuchungen ist ein Armengesetz, das zu verwalten We⸗ nige klug, uneigennützig und stark genug sind. Kurz, je mehr die englische Legislatur die Pflichten der Selbstregierung dem Bete von . aufbürdet, desto mehr erweist sich dasselbe als dieser Aufgabe nicht gewachsen. Sie starben eher, als daß sie sich den ice gr, terzogen, auf die das Gesetz sie hinwies. Es ist ein trauriger Anblick, ein 2 zu sehen, das, unter despotischer Verwaltung oder grundherrlichen Lasten und Jurisdictionen schmachtend, für etwas Besseres geboren zu scheint, aber es ist unendlich mehr betrübend, eine Nation J se 5 bie mit Rechten und Pflichten qusgerüstet ist, deren 1 nig! 1. nicht kennt, und die sie vernachlässigt. Die unheilszollse⸗ 2 n 9. England jemals an Irland ertheilte, ist seine eigen ausg Ten lend falc' Freiheit, welche ein Volk ven Bürgern erhein e un en rsibun= im nächsten Winter wird fürchterlich sein. * 8 Tie Fonds gen von Seiten des englischen Schatzes ae n, ber doch lange des Hülfs⸗-Comité's sind zwar noch immer

kurz, da die nicht ausreichend,

um solcher Kalamität zu 1 een a Bevölkerung Irlands zu einer übermäßigen Anz