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und dem Ebilte über die gutsherrlichen Rechte das Recht der Ablösbarkeit
. . 9 Ab⸗ bung als aggregirter Sttonbe öierttnant bei der e aller aus dem grundherrlichen Verbande hervorgegangenen — und
theilung angestellt worden.
slau trafen am 13. Oftober Bryn mn Seals fn, ies ginge, . Maria
Abents d uhr Ihr , w. inzessn Alexandra von Sach- heit die Prinzessin Alex = y ue Gre, be lr fr, Bahnzuge, von Dresden , mug heben 9 . ein und setzten am nächsten Morgen ** d mit dem oberschlesischen Bahnzuge nach Warschau fort. blatt enthält folgende Bekanntmachung Be n ,, vom 18ten v. 2 des Herrn Justiz⸗Ministers je ichts Behörden anempfohlen: . — ere ie e, T , . Umstände eine Ausnahme th machen, die mit Hinsicht auf 8. 279 der striminal Ordnung erfor- derllchen Jengnisse über die sittliche Führung der Angeschuldigten in der Regel nicht von den Geistlichen einzusordern, sondern sich deshalb an die benrffenden Polizei⸗-Behörden zu wenden oder andere geeignete Wege zur Ermittelung des moralischen . und des vorherigen Lebenswan⸗ des Angeschuldigten einzuschlagen. g ee , w, unseres Departements haben sich hiernach zu achten.
eslau, den J. Oltober 1847. . 9 Königliches Ober⸗-Landesgericht. Kriminal-⸗Senat.“
Drutsche Gundesstaaten.
Königreich Bayern. Kammer der Neichsräthe⸗ (N. K.) en im Hinblicke auf die Bestimmung des §. 56, Tit. J., Abschnitt Iii. der X. Verfassungs- Beilage die Anwesenheit von mehr als der Hälste der einberufenen Herren Reichsräthe kontastirt worden war, traten die erschienenen am 22. September vor der Eröffnung des Landtages zusammen. Der erste Präsident setzte bei dieser Ge⸗ legenheit die Versammlung von dem seine Ernennung aussprechenden l ch sten Restripte in Kenntniß und richtete einige herzliche Be—⸗ grüßungsworte an dieselbe, welche von Sr. Königl. Hoheit dem Prin- zen Lustpold in gleicher Weise erwiedert wurden. Am 29. Septem- ber setzte der erste Präsident die hohe Versammlung in Kenntniß, daß die Deputation zur Anzeige über die Konstituirung der Kammer von Sr. Königl. Hoheit dem , . Luitpold gnädig empfangen und der Fürst von Oettingen-Wallerstein von Sr. Majestät dem König zum zweiten Präsidenten ernannt worden sei. Auf die Einladung des er⸗ sten Präsidenten nahm sodann der Fürst seinen bestimmten Platz ein und richtete an die Versammlung folgende Worte:
„Vor einem vollen Vierteljahrhundert war es, als ich zum erstenmale durch das Vertrauen meiner verehrten Kollegen und durch den bestätigenden Ausspruch des Monarchen zu der Stelle eines zweiten Präsidenten dieser hohen Kammer berufen wurde. Seither hat sich unendlich Vieles verändert. Der erhabene Geber der Verfassung ist hingegangen zu seinen Vätern. Ge— folgt sind ihm die meisten Männer jener Zeit, mitunter Namen, welche mit unauslöschlichen Zügen aufgeprägt sind der Geschichte unseres Staates. Nur fünf Reichsräthe der ersten Ständeversammlung gehören noch deren Gremio an. Aber Eines ist sich gleich geblieben: der Geist dieser erhabenen Corporation, ihre aufrichtige hee für Thron und Henscherthum, ihr rücksichtsioses Festhal⸗ ten an des Landes beschworenen Nechten und an dem, was unser Grundgesetz mit vollem Fuge das Stimmen nach innerer Ueberzeugung für des Landes Wohl und Bestes, ohne Rücksicht auf besondere n und Stände, und „das Fortschreiten“ nennt, „zum Besseren nach geprüften Erfahrungen.“ Dieser Charakter wird auch der hohen Kammer innezuwohnen nie aufhören. Denn er . in ihrer Zusammensetzung, in ihren Traditionen, vor Allem aber in dem Beispiele der durchlauchtigsten Mitglieder aus Königl. Geblüte, welche uns stets vorleuchteten und vorleuchten auf der ruhmvollen Bahn edler Gesinnungstreue und echt zeitgemäßer Auffgssung des ständischen Berufes. Nicht ohne ernstes Gefühl betrete ich die Stelle, welche seit 1822 in so ausgezeichneter Weise besetzt gewesen. Aber ermuthigend steht mir zur Seite bie Einstimmigkeit des Zutrauens, womit ich beehrt wurde, gleich ermuthigend der Blick auf die Umstände, unter welchen wir zu erneutem Wirfen berufen sind. In der Regierung finden wir Männer von bewährter Denlweise, zum Theil alte Freunde, welche mit uns in den ernstesten Mo⸗ menten gefühlt und festgestanden. Vom Throne weht ein Hauch eben so weisen als entschiedenen Vorwärtsstrebens. Schon ist einem der sehnlich ö und einmüthigsten Wijnsche, jenem nach Mündlichkeit und Besse ich eit der Rechtspflege, volle Verwirklichung zugesichert. Andere scheinen glei⸗ cher Gewähr entgegenzuschreiten. Namentlich dürfen wir hoffen, wie in dem weiten deutschen Vaterlande überhaupt, so insbesondere bei uns, Gedanken und Wort frei einherschreiten zu sehen, innerhalb der Schranken wohl be⸗ messener Repression, und das Gewicht der Ueberzeugung als die kräftigste Schutzwehr anerkannt zu wissen, einer starken, wohlwollenden Regierung. Auf diesem g werden bald die. Spuren jener Mißtöne verschwinden, welche einzelne Verhandlungen aus jüngster Zeit trübten, und wird die Na⸗ tion wie Ein Mann sich schaaren um solch' segenspendendes Spstem. Und daß die hohe Kammer obenan stehen wird unter dessen Stützen, dies bedarf nicht erst der Betheuerung.“ . *
Der bereits erwähnte Antrag der Abgeordneten Dekan Lechner und Professor Edel zur Hebung der Nothstände bezielt: a) die An⸗ nahme eines nationalen, alle Zollvereins⸗Staaten umfassenden Schutz⸗ Systems; h) die Revision und zeitgemäße Umänderung der Verwal⸗ tungsnormen über den Getraidehandel im Inland; ) Sicherung an⸗— gemessener Vorräthe für künftige Nothfälle und d Schutz gegen wucherische Umtriebe durch die Gesetzgebung. a n.
** München, 12. Okt. Zum Gedächtniß des vor 22 3 erfolgten zeitlichen Hintritts unseres unvergeßlichen Königs aximilian Joseph wird morgen in der Hofkirche zum Heil. Kase⸗ tan Nachmittags halb 3 Uhr die Vigil und übermorgen in der Frühe ein feierliches Seelengmt abgehalten. König Max . Bayern, was Preußens hochseliger König Friedrich Wilhelm III. — um nur auf die n n mn, einen Blick zu werfen — seinen . ßen war; ein Vater des Vaterlandes im tiefsten und schönsten Sinne des Wortes. Daher geht auch am Gedächtnißt 9. seines Ablebens durch das ganze Volk der Bayern die e n, llste Rührung. Der vor einigen Tagen nach Schloß Stass lauchtigsten Schwiegermutter, der Frau Herzogin von Leuchtenberg, e echingen wirg, von dort morgen rzerem Verweilen wieder in seine
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forstwirthschaft
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zu seiner durch⸗
Lasten auf Seiten der Belasteten, so wie die diesem Rechte entsprechende Verbindlichkeit der Berechtigten zur 22 nachzuweisen, indem er sich diesfalls auf mehrere oberstrichterliche Erkenntnisse berief. Die ürsache der seit einer Reihe von beinahe 29 Jahren so geringen Fortschritte im Ablösungs⸗Geschäst in Bayern sand der Redner theils in dem angeborenen und angelernten Mißverstande der Berechtigten, theils in der Nichtkenntniß Ler Belasteten über die Berechtigung der Ablösung; dann in dem Mangel eines gesetzlichen Ablösungs Maß stabes, zu dessen Hebung er die geeigneten Mittel nach den Gesetzen vorschlug und zugleich die Nebeneinanderstellung des Reinertrages eines Landgutes im Falle der Natural-Perception und der Ablösung oder doch vorläufigen Stettigung der guͤtsherrlichen Renten vorlegte. Der Vortrag fand großen und lauten Beifall bei der zahlreichen Versammlung, insbesondere von Seiten mehrerer Herren Abgeordne⸗ ten, welche dieselbe mit ihrer Gegenwart beehrt hatten.
Aus Salzburg erfährt man, daß es dort kürzlich unter den bei dem großen Kasernenbau beschäftigten einheimischen und italieni⸗ schen Arbeitern zu blutigen Erzessen gekommen sei. Auf der letzten Schranne in Salzburg kostete der Scheffel Weizen 40 Fl.; überhaupt erhält sich der Preis des Getraides in Oesterreich weit höher, als bei uns, wo allgemach ein Sinken desselben sich immer merllicher herausstellt. .
Königreich Sachsen. Ihre Kaiserl. Hoheit die Gemahlin des Großfürsten Thronfolgers von Rußland und Ihre Hoheit die
Prinzessin Alexandra zu Sachsen- Altenburg sind am 12. Oktober
Nachmittag von Leipzig in Dresden eingetroffen, im Hotel des Kaiserlich russischen Gesandten abgetreten und haben am 13ten Vor— mittags die Reise nach St. Petersburg fortgesetzt.
Eeipz. 3.) Der Verein zur Verbreitung guter und wohlfeiler Volksschriften, den der hochverdiente Herr Kirchenrath Dr. Döhner in Zwickau ins Leben gerufen, hat bereits sein siebentes Lebensjahr angetreten. Der vorliegende sechste Jahresbericht weiß recht Erfreu— liches über die Erweiterung und also über den blühenden Fortbestand dieses so zeitgemäßen Unternehmens anzuführen. Ermuthigt durch diesen fortwährenden immer weiter dringenden Anklang, den die Wirk⸗ samkeit dieses Vereins findet, wird er aufs neue seine Thätigkeit auf Verbreitung von Schriften wenden, die das Nützliche mit dem Ange⸗ nehmen verbinden und so zur Unterhaltung und Bildung des ins Auge gefaßten Leserlreises beitragen. Wie zeitgemäß das Unternehmen war, bezeugen die vielfachen Nachahmungen, die es gefunden.
Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Wilhelm und Prinz Waldemar von Preu— ßen sind in Begleitung Sr. Großherzogl. Hoheit des Prinzen Karl und Durchlauchtigsten Gemahlin Königl. Hoheit am 13. Oktober Vormittag von Darmstadt nach Wühnburg abgereist.
** Frankfurt a. M., 14. Okt. Der fürstlich thurn und taxissche General-Post⸗Directions Rath Walter ist vorgestern, in Be— gleitung eines Beamten vom Tar⸗Büreau, nach Dresden abgereist. Man glaubt, daß sich die Thätigkeit dieser postalischen Versammlung auf die Vorberathungen beschränken werde.
Es soll sich bestätigen, daß die Brüder Leblanc, Kurpächter aus Homburg, bei unserem Senat um die Erlaubniß zur Errichtung einer Giro⸗Wechsel⸗Bank in Frankfurt einkamen, aber trotz der glänzenden Bedingungen, denen sie sich unterwerfen wollten, abschläglich beschie⸗ den wurden.
Das Wahl-Kollegium zur Wahl der 45 Mitglieder aus der ane übt in die gesetzgebende Versammlung tritt erst morgen zu— ammen.
Auf die in den letzten Tagen so schön gewesene Witterung ist wieder Regen eingetreten, und es wird nichts übrig bleiben, als so— fort mit der Weinlese zu beginnen, da die Trauben zu sehr faulen. Man erwartet aber immer noch einen leidlichen Wein.
Oesterreichischt Monarchie.
. Wien, 14. Olt. Der Oesterr. Beobachter entnimmt jetzt dem in Pesth erscheinenden Spiegel folgenden Bericht über den schon erwähnten Unfall, der sich bei der Rundreise Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Stephan durch Ungarn ereignet hat: „Nach⸗ dem Se. Kaiserl. Hoheit Erzherzog Stephan am 6. Oktober in Raab angelangt war, wo Höchstderselbe, so wie überall, mit dem größten Enthusiasmus empfangen wurde, wurde er am FTten in Komorn er— wartet. Schon ein paar Tage vorher sammelten sich die Banderien, bestehend aus Adeligen des komorner Komitats, zu Pferde; in allen Gassen sah man eifrig an der Ausschmückung der Häuser arbeiten; alle Fenster waren mit Blumenguirlanden geschmückt und mit Natio— nalfahnen versehen. Die Donau⸗Ufer waren wie durch einen Zau— berschlag in eine schöne Allee verwandelt und mit grünen Rasen belegt. Vor dem Dampfschiffs -Landungsplatze, ent— lang der Allee, auf der Piloten-Brücke ain Donau-üfer, so wie in der Raitzengasse, waren Tausende von Menschen aufgestellt. Bei dem Dampfschiff⸗Büreau sammelte sich das Volk um 8 Ühr Morgens. Die Banderien der Adeligen waren auf dem Damm, welcher bel der gro⸗ ßen Donau⸗Brücke ist, aufgestellt; weiter unten die uniformirte Bür= . mit ihrer Bande, die inzwischen abwechselnd Nationalstücke pielte. Der Erzherzog, in dessen Begleitung sich auch Erzherzog Joseph befand, schien sehr heiter. Er bestieg mit dem Grafen Na⸗= dae dy den Wagen und fuhr in die Stadt über die verhängnißvolle Brücke. Allein kaum einige Minuten darauf war das Entsetzen und die Verwirrung eben so groß als früher die Freude: — der Brückenfußsteig und das Geländer der Brücke erlagen der ungewohnten Menschenlast und bra⸗ chen unter fürchterlichem Krachen zusammen. Gegen 200 Menschen stürzten von der Höhe in die Donau, da ungefähr drei Joch des FJußsteiges einbrachen. Der Lärm war groß — Alle schrieen nach Hülfe; von den Dampfböten und Mühlen eilten Rettungskähne her—m bei, man rettete so viel man konnte, aber ungeachtet dessen fanden, so viel man bis jetzt weiß, gegen vierzig Menschen den Tod! Und noch Nachmittags war nian mit dem Suchen bisch iftigt. Mehrere Todte sah man auf dem Ufer ausgeworfen. Unser geliebier Erzher= zog, um den Alles besergt war, zeigte sich auch bei dieser Gelegen— heit, wie immer, im schönsten Lichte. Se. Kaiserl. Hoheit Erzherzog . kh, i. 49 Uhr mit dem , , . i nach z . erzo ephan aber noch an demselben Tage über di e. . e r. 9h z ö , „Et ürnb. K.) Die niederösterreichischen Stände hatten, so wie n . und mährischen, vor längerer Zeit. Vorschläge in Be⸗ * 956 Ablösung der Feuballasten zu errichtenden Kreditbank e . „Den Bescheid darüber haben sie nunmehr erhalten. Es y „So sehr man die wohlmeinende Absicht der Stände — 4 — sei doch der Gegenstand' von zu weit- und tiefgreifsen- b fang, um nicht die gründlichste Anfmerlsamkeit der Regierung * eschäftigen. Im Ganzen genommen, glaubt man, 23 diese reditvereine, aus Rücksicht auf das Verhältniß der h, m. Fonds und ber Kapitalien, die untergbbtacht zu werben wünschen, laum bald zu Stgnde kommen dürften. ö. (Bresl, Ztg.) Der
3 Botschafter ö Flahaut,
dessen Ankunft durch Unwohlsein derspätet worden war, ist am Sten
um 7 Uhr zwar in der russinoff
b. M. hier eingetroffen. Graf Colloredo-Wallsee wird auf seinen Posten in St. Petersburg nicht mehr zurückkehren, und soil dieser diplomatische Posten dem jetzigen Gesandten am neapolitanischen Hofe, dem Fürsten Felix Schwarzenberg, zugedacht sein. Während am 9gten d. M. der Königlich preußische Gesandte am römischen Hose, Herr von Usedom, wieder nach Rom zurückfehrte, ist am selben Tage Marquis Ricci, Königlich sardinischer Gesandter am hiesigen Hofe, nach Hamburg abgereist, um sich von dort in außerorbentlicher Mission nach England zu begeben.
Baron Kübeck hat den Raiserlichen Hofrath von Nell als Ab⸗ geordneten Oesterreichs bei dem deutschen Post-Kongreß bestimmt, und wird dieser verdiente Staatsmann, welcher bereits in der letzteren Zeit in postalischen Interessen einige Staaten Deutschlands bereisen mußte, in Dresden die Regulirung des Postwesens auf sehr liberaler Basis bevorworten.
Am 11. Oktober war die bekannte Vorstadt Lerchenfeld der Schauplatz unruhiger Auftritte, die durch das rohe Betragen eines Bäckers veranlaßt worden sind, der ungewichtiges Brod verkaufte und einen Knaben mißhandelt haben soll. Eine Volksmenge von mehr als 3009 Köpfen versammelte sich vor dem Hause des Bäckers, der sei⸗ nen Laden schnell schloß, und es wäre gewiß zu Excessen gekommen, hätte nicht die besonnene Haltung des Militairs, das sich jeder Auf reizung durch gewaltsames Einschreiten enthielt, Schlimmerem vor— gebeugt, worauf sich die Masse allmälig von selbst zerstreute.
Das holländische Schiff „Amsterkam und Wien!“ ist auf dem Wege des Ludwigs Kanals am 19ten d. M. abermals bei Nußderf vor Anker gegangen und hat eine reiche Ladung Kaffee an Bord.
Mit Beginn des Jahres 1848 tritt der jetzige Redacteur der Wiener Zeitung, Bernard, von der Leitung dieses Blattes, dem er seit 1819 vorgestanden hat, zurück, und soll die Redaction von Seiten der Ghelenschen Erben den Prosessoren Stubenrauch und Heyßler übertragen werden.
(A. Z.) Das am Tten im Hofburgtheater zur Aufführung ge⸗ kommene neue dramatische Produkt von Deinhardstein: „Fürst und Dichter“, hat bis jetzt wenig Theilnahme erregt. Das Stück bringt Goethe auf die Bühne.
— Der Allg. 3. wird von der Donau vom 8. Olt. geschrie—⸗ ben, daß, mit Rücksicht auf diedrohenden Symptome eines heran— nahenden Bürgerkriegs, die sich in der Schweiz zeigen, das wiener Kabinet den Beschluß gefaßt habe, die schon vor einiger Zeit für ge⸗ wisse Fälle in Aussicht gestellte Cernirung der Schweizergränze in ih⸗ rer ganzen Ausdehnung, vom Constanzersee bis zum Lago Maggiore, in Vollzug zu setzen. Zu diesem Ende sellen bereits die nöthigen Befehle an die verschiedenen Militair-Kommando's in Tyrol und in Italien erlassen worden sein.
Preßburg, 13. Okt. Die Agramer Zeitung meldet: „Wie wir vernehmen, ist dieser Tage ein Hof-Dekret an das agra— mer Komitat herabgelangt, welches den Beschluß der Stände eben dieses Komitats kassirt, nach welchem dieselben zu der bevorstehenden Landes-Congregation keine Ablegaten senden, sondern sich durch das zalaer Komitat vertreten lassen wollen. In Folge dieses Hof⸗Dekrets wird auf den 11. Oktober eine neue General-Congregation zusammen⸗ berufen, in welcher darüber verhandelt werden wird.“
Es ist nun definitiv bekannt, daß der Bau der von Sissek nach Baninoselo projektirten Eisenbahn Allerhöchsten Orts bewilligt und, um die Vorarbeiten je eher beginnen zu können, 550,000 Fl. C. M. angewiesen worden sind. Die Vorarbeiten werden demnach noch im Laufe des jetzigen Herbstes, der Bau der Bahn aber im nächsten Frühjahr begonnen werden.
(N. K.) Die Reichstagswahlen haben in Ungarn begonnen und haben bereits an vielen Orten stürmische Scenen veranlaßt. Die Wahlen des pesther Komitats finden am 18. Oktober statt. Kossüth's Freunde, namentlich die Grafen Batthiany, setzen Alles in Bewegung, um seine Wahl durchzusetzen; noch ist diese aber zweifelhaft, da die Gegenpartei auch nicht müßig ist.
Von der italienischen Gränze, 9. Okt. (N. K.) Selbst in der friedlichen Dogenstadt hatte sich ein unruhiger Hause gesam⸗— melt, um vor den Fenstern eines hohen Krauken die Hymne Pius 1X.ö zu singen und die bekannten Kraft⸗ und Schlagworte: Italiens Ein⸗ heit ꝛc. 2c. auszurufen. Man vermied es, Gewalt anzuwenden, und so verlief sich der tumultuirende Haufe bald von selbst.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 9. Okt. Ihre Majestät die Kaiserin hat an die Geheime Räthin Sewerin, geb. Baronin Moltke, folgendes Reskript gerichtet: „Frau Geheime Räthin Sewerin! Zur Bezeu— gung des Wohlwollens, das Wir für sie hegen, und der Beachtung, welche Wir dem Dienste Ihres Gemahls widmen, haben Wir Sie mit Erlaubniß Sr. Majestät des Kaisers in die Zahl der Damen des kleinen Kreuzes vom Orden der heiligen Märtyrerin Katharina auf⸗ genommen, dessen Insignien Wir Ihnen hierbei zum Anlegen der⸗ elben übersenden. Wir verbleiben Ihnen übrigens wohlgewogen. (gez Alexandrg.“
Derschawin's Standbild ist am 4. September auf dem Universi⸗ tätsplatze in Kasan unter großen Feierlichkeiten und allgemeiner Theil⸗ nahme der Bewohner enthüllt worden. Nachdem der Archimandrit Gabriel im Freien gesprochen, hielt der Professor K. K. Voigt die Festrede in der Aula der Universität. Der Secretair der „Gesell— schaft der Freunde vaterländischer Literatur“, Herr Surozoff, theilte sodann eine Geschichte des Denkmales mit. Von den drei besten der eingereichten Entwürfe hatte der Kaiser den des Akademikers Thon genehmigt, indem Se. Majestät zugleich Statüen und Basreliess von Helberg dabei anzubringen befahl. Der Tag der Enthüllung des Denkmales ist von der „Gesellschaft der Freunde vaterländischer Lite— ratur“ zum Tage ihrer feierlichen Jahres-Sitzungen erkoren worden. Nach diesem Bericht übergab der Rektor der Universität, Herr Simo— noff, dem Bibliothekar Professor Voigt das Autographon die „ana⸗ kreontischen Lieder“ Derschawin's. Ein Festmahl und die Erleuchtung der Universität und des Denkmales beschlossen den Tag.
Aus Kostroma schreibt man: „In der Nacht vom 17. auf den 18. September brach an der Ecke der nikolschen Straße und des susansschen Platzes Feuer aus, das bei dem heftig wehenden Winde rasch über die benachbarten, meist mit Holz gedeckten Gebäude sich veibreitete und in kurzer Zeit 118 Wohnhäuser, darunter auch das bogojawlensche Kloster, in Asche legte. Bis zum 21. September enlstiegen der Brandstätte dichte Rauchwolken, und erst an diesem Tage gelaug es, der heimlich glimmenden Gluthen vollständig Herr zu werden. Noch waren die Gemüther nicht beruhigt, als an dem— selben Tage, um 6 Uhr Abends, der Feuerlärms aufs neue die Be⸗ wohner aufschreckte. In einer mit der nifolschen parallel laufenden Straße brannte ein Haus, und die Schrecken der jüngsten Vergan⸗ genheit drohten wieder hereinzubrechen. Glücklicherweise gelang es den vereinten Anstrengungen der Löschenden, die Flamme auf dies eine Haus * beschränken. Am folgenden Tage, den 22. September
lbenbs, flackerte zum drittenmal eine Feuersäule auf, und
chen Straße, die in unglaublicher Schnelle von
einem Ende bis zum anderen in Flammen stand;, 70 Wohnhäuser wurden von dem Feuer verzehrt. Wäre, das Negierungs⸗ Gebäude
nicht gerettet worben, so wäre wahrscheinlich auch der Kaufhof ein Opfer der Flammen geworden.
Die Speicher von Odessa enthielten am 17. September: 600, 000 Tschetw. Winterweizen, 25,000 Tschetw. Arnautka, 3000 Tschetw. Gerste, 30, 000 Tscheiw. Roggen, 3000 Tschetw. Mais, 12,009 Tschetw. Hafer und 50,0090 Tschetw. Leinsaamen. ö
Die Polizei⸗Zeitung meldet, daß die Frau des Luftschiffers Ledet hier in Petersburg in großer Erschöpfung angekommen ist, ohne daß sie die geringste Spur von ihrem Manne entdeckt habe.
Warschau, 13. Oft. Gestern Vormittags hielt Se. Maje—⸗ stät der Kaiser in Begleitung der beiden Großfürsten eine Musterung aller hier stehenden Truppen ab. Der Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen⸗Kassel ist gestern hier eingetroffen. Vorgestern kam der Kö⸗ niglich preußische General Rauch in Warschau an. Die Braut des Großfürsten Konstantin wird in diesen Tagen, aus Deutschland kom⸗ mend, hier erwartet. Es werden zu Ehren derselben bereits ange⸗ ordnete Festlichkeiten stattsinden. Wie gewöhnlich, wird das in einem Wäldchen am Wasser gelegene Kaiserliche Schloß, so wie das ganze Wäldchen, nicht nur festlich beleuchtet sein, sondern auch ein großes Feuerwerk abgebrannt werden. ö 1 .
Das hier seit längerer Zeit zusammengezogene Militair hat bis jetzt noch im Lager gestanden. Es giebt indeß viele Kranke, da wir bereits 2 Grad Kälte gehabt haben. Dessenungeachtet sieht man hier noch Schwalben. Alte Leute, die diese Verspätung eines Theiles dieser Zugvögel öster bemerkt haben wollen, prophezeien daraus einen gelinden Winter.
Die nunmehr ziemlich beendete Kartoffel-Aerndte ist sehr dürftig ausgefallen. Die Kartoffeln haben nicht nur durch die Kartoffel krankheit sehr gelitten, sondern geben auch einen sehr geringen Ertrag. Man bezahlt bereits den Korzez mit 13 bis 14 Gulden. Dafür sind aber Roggen, Weizen, Obst und Gemüse sehr gut gerathen und wer⸗— den den geringen Ertrag an Kartoffeln ausgleichen.
Frankre mich.
Paris, 12. Okt. Der König hat den Marquis von Latour— Maubourg in einer besonderen Audienz empfangen.
Der erwähnte Handels- und Schifffahrts-Vertrag mit Persien, den der französische Gesandte am persischen Hofe abgeschlossen und der kürzlich mit so großer Feierlichkeit empfangene persische Botschaf— ter, Mohamed Ali Ehan, überbracht und der jetzt die Ratification der französischen Regierung erhalten hat, beruht auf dem Prinzip der Behandlung auf dem Fuße der meistbegünstigten Nation und ist am 24. Juli von den beiderseitigen Bevollmächtigten unterzeichnet wor— den. Er slellt in Art. J fest, daß die Franzosen auf persischem Ge—⸗ biet reisen, Handel treiben, wohnen und industrielle Etablissements er— richten dürfen; sie sollen dabei ganz wie die meistbegünstigte Nation, d. h. wie die Russen, behandelt werden, denen der Vertrag von Turkman⸗ Tschai (vom 10. Februar 1828) eine lange Reihe von Vorrechten zusichert. Laut Art. 2 zahlen die von Franzosen ein- oder ausgeführten Waa— ren nur 5 pCt. Zoll, gleich den von Russen oder Engländern ein—⸗ oder ausgeführten; eine Zoll-Ermäßigung zu Gunsten dieser beiden Nationen würde auch den Franzosen zu Gute kommen. Art. 3, 4, 5 gestatten den beiden Mächten, gegenseitig Konsuln zu ernennen (und zwar für Frankreich in Teheran, Tauris und Bender-Buschir, für Persien in Paris, Marseille und auf der Insel Bourbon); diese Konsuln haben französischerseits allein die Gerichtsbarkeit über ihre in Persien wohnenden Landsleute, und im Falle Franzosen in Persien sterben, erhalten deren Erben ihr volles Erbrecht durch diesen Ver— trag gewährleistet.
Die Regierung soll von Herrn von Bourqueney aus Konstanti⸗ nopel eine Depesche erhalten haben, die betreffs des türkisch-griechi— schen Streites die wichtige Thatsache mittheile, daß der Diwan den Gesandten der Großmächte angezeigt hätte, er werde Kaperbriefe gegen den griechischen Handel ausgeben.
Die Bank hat von ihrer Befuügniß, Noten zu 200 Fr. auszuge— ben, noch immer keinen Gebrauch gemacht. Sie wird jetzt, wie es heißt, bis zum Zuschlag der Anleihe damit zögern; von dieser will sie 25 Millionen an sich bringen und dafür dem Staatsschatz in den neuen Noten Zahlung leisten.
Ein Ädjukant des Marschalls Narvaez ist in verwichener Nacht in Paris eingetroffen. Er überbrachte Depeschen, die an die Köni⸗ gin Mutter Christine von Spanien adressirt waren.
Das Journal du Havre vom 11ten enthält neuere Nachrich- ten von Otaheiti bis zum 13. Juni. Der neue Gouverneur La⸗ vant war von Herrn Bruat installirt worden, worauf Letzterer seine Rückreise nach Frankreich antrat. Herr Lavant bemühte sich sehr, die Königin Pomareh in guter Laune zu erhalten, überhäufte sie mit Geschenken und gab ihr zu Ehren fast täglich Diners, Bälle und musikalische Unterhaltungen.
Die Seebehörde zu Toulon hat von Paris den Befehl erhalten, 14,00) Gewehre zur Versendung nach Rom bereit zu halten.
Das französische Geschwader unter dem Befehl des Admiral Tro houart hat den Golf von Neapel verlassen, in welchem nur noch eine Dampffregatte zurückgeblieben ist.
Vom Munizipal-Rath in Bar- le⸗-Duc, der Vaterstadt des ver⸗ storbenen Marschalls Oudinot, sind 3000 Fr. zu einem dort für ihn zu errichtenden Denkmale bewilligt worden.
Die von allen Blättern vor kurzem gegebene Nachricht, daß Herr Affre, Erzbischof von Paris, vom Papst in den Grafenstand erhoben worden sei, wird jetzt widerrufen.
Die Speculation in französischen Renten und Eisenbahn-Actien blieb heute während der ganzen Dauer der Börse ungewiß, und die Notirungen neigten einigermaßen zum Rückgauge. Es hieß, aus London sei eine niedrigere Notirung der Consols, in Folge des Min— derertrags des abgelaufenen Trimesters, eingetroffen. Das römische Anlehen hob sich um „ pCt., auf 9). In einigen Kreisen will man noch sehr daran zweifeln, daß sich am nächsten 10. November Be— werber um das ausgeschriebene Anlehen von 250 Millionen Fr. ein⸗ sinden werden.
Großbritanien und Irland.
London, 11. Okt. Die meisten Mitglieder des Kabinets sind heute hier eingetroffen und werden im Laufe des Tages noch erwar— tet, um der auf morgen angesetzten eisten Kabinets-Versammlung nach dem Schlusse des Parlaments beizuwohnen.
Der Bericht über die Staats-Einnahme für das mit dem gestri— gen Tage abgelaufene Finanz-Jahr und Quartal ist nunmehr ver— öͤffentlicht worden und ergiebt ein Defizit von 1,0 2, 268 Pfd. sür das ganze Jahr und von 1,5h7, 230 Pfd. für das abgelaufene Quar= tal, in Vergleich zu hen, entsprechenden Zeiträumen des vorigen Jah⸗ res. „Das letzte Jahr, schreibt die Times, „wird noch lange bei uns in der Erinnerung bleiben wegen des ungünstigen Charakters sei⸗ ner kommerziellen und physischen Erscheinungen. Mit Ausnahme eines Krieges, der noch dazu innerhalb unserer Gränzen wüthen müßte, giebt es wohl kein Ereigniß, welches bie Operationen des
Kaufmannes und die Pläne des Financiers mehr stören könnte, als ein Nahrungsmangel,
verbunden mit einer gleichzeitigen d bei⸗ spiellosen Steigerung solcher Art von cd ga ,n . die Haupt⸗Bedürfnisse des Lebens absorbirt. Das ist unsere Lage
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gewesen während des letzten Jahres, und ein Wunder ist es, daß sie nicht noch stärkere Wirkungen auf die gestern aufgemachte Staats- Einnahme gehabt hat. Das Publikum sieht gewöhnlich mit großer Spannung den Einnahme - Berichten entgegen, um darin in Zehlen zu lesen, wie es mit der Wohlfahrt des Landes, mit unserem Han⸗ del, unseren Fabriken und unserer Consumtion steht. Dieser Anzeiger indeß würde sehr unvollständig sein, wenn wir darin nicht auch zu⸗ gleich die Schickungen des Himmels und die Thorheiten der Menschen lesen wollten. Die Eisenbahn⸗Manie, die Kartoffel und Baumwollen⸗ Mißärndte mußten eine Wirkung auf unseren jetzigen Einnahme-⸗Nach- weis haben. Nach diesem Nachweis rührt der Haupt- Ausfall in dem Einkommen für das ganze Jahr sowohl, wie für das Viertel⸗ jahr, von dem Wegfall der chinesischen Entschädigungsgelder her, die im vorigen Jahre noch 968,503 Pfd. und in vorjährigen Quartal noch 227,644 Pfd. ergaben. Die Zölle haben während des Jahres eine Mehreinnahme von 267,224 Pfd., während des Quartals aber einen Aus⸗ fall von 374,191 Pfd. herausgestellt, davon der Grund in dem gänzlichen Aufhören des Getraidezolles zu suchen ist. Die Accise, das treueste Barometer des National-Wohlstandes, weil sie die Artikel des Luxus und allgemeiner Nützlichkeit trifft, ergiebt für das Quartal einen Aus⸗ fall von nicht weniger als 641,900 Pfd., für das Jahr einen Aus⸗ fall von 159,914 Pfd. Im Ganzen genommen, ist indeß das Re⸗ sultat unter den obwaltenden schwierigen Umständen durchaus zufrie— denstellend, denn rechnete man die chinesischen Entschädigungsgelder mit 968,503 Pfd. von dem Defizit ab, so verminderte sich dasselbe auf den unbedeutenden Betrag von 71,0090 Pfd.“
Der Cork Examiner will aus zuverlässiger Quelle wissen, daß das Parlament schon im nächsten Monate zusammentreten werde. Er hofft, daß die Bedeutung der Maßregeln, welche es ergreife, dem Um fange der Krisis entsprechen werde, welche seinen frühzeitigen Jusam— mentritt erheische.
An der Börse erfuhr man heute die Fallissements von drei Häu sern; zum Glücke ist jedoch keines derselben von Bedeutung. Der Chef des einen Hauses, Herr Little, war noch im vorigen Jahre einer der Direktoren der Bank von England. Der Globe besorgt, daß, wenn nicht unerwartete Hülfe komme, noch wöchentlich bis Weih— nachten neue Fallissements eintreten würden. Die Consols sind aber mals gewichen; sie standen jedoch am Schlusse der Börse besser, als am Anfange.
Herr Cohbden ist heute Morgen ven Hamburg hier wieder ein⸗ getroffen.
Dic gestern mitgetheilte Schmuggler-Geschichte, welche einen Herzog kompromittiren soll, wird dem Herzoge von Staecpole nach— erzählt, dessen Herzogs-Titel indeß die englische Pairie nicht aner— kennt.
8 n r i .
Kanton Bern. An die Stelle des Herrn von Hallwyl war in der Münstergemeinde der Stadt Bern ein Mitglied des Großen Rathes zu wählen. Der Kandidat der Liberalen, Oberst Em. Müller, wurde mit 332 von 580 Stimmen gewählt.
Man spricht in Bern von einer am 18. Oktober der Tagsatzung einzugebenden Koöllektivnote der Großmächte, nach welcher sie sich er= klären, vermittelnd zwischen die Parteien in der Eidgenossenschast treten zu wollen. .
Der Bundes-Präsident Ochsenbein hat am 8. Oktober in der Krone dem Geschäftsträger Großbritaniens, Herrn Peel, ein Mit- tagessen gegeben, dem auch sämmtliche Negierungs-Mitglieder bei⸗ wohnten.
Kanton Zürich. Der Kriegsrath bringt dem Regierungs⸗ Rathe folgende Anträge: Die Landwehr eister Klasse (6 Bataillone) aufs Piket zu stellen; die Infanterie in zwei Divisionen und vier Brigaden einzutheilen und mit Kommandanten zu versehen. Thurgau und Schaffhausen sollen ebenfans daran denken, ihre Truppen vor— läufig einzutheilen und unter Kommando zu stellen.
Kanton Luzern. Der Berner Volks-Zeit. wird von hier gemeldet: „Nach der jetzt abgeschlossenen Organisation des Landsturms ist derselbe in 20 Bataillone eingetheilt. Diese, von ver⸗ schiedener Größe — gewöhnlich einen Gerichtskreis zusammenfassend und 450 — 1200 Mann enthaltend — sind in 170 Corps zerglie dert. Die ganze Landsturmmasse begreift 15,00 Mann, von denen nur 1790 mit Schlagwaffen, alle übrigen mit Feuerwaffen versehen sind. Das stärkste Bataillon, 11938 Mann, liegt in einem Kreis des Amts Willisau. Der Gerichtskreis Kriens-Malters begreift deren 2, das Amt Entlebuch 4; das schwächste begreift in 5 Corps 158 Mann. Bei 7 Bataillonen kömmt kein Mann mit einer Schlagwaffe vor, sondern Alles ist mit Feuergewehren — Flinten, Rollgewehren und Stutzern — versehen. Die gesammte wehrbare Mannschaft des Kantons Luzern, ohne die Freicorps — deren eines noch im Amt Hochdorf errichtet werden soll — steigt nunmehr auf 27,700 Mann, als⸗o fast so viel als es stimmfähige Bürger giebt. Jede Land⸗ sturm⸗-Conipagnie trägt eine numerirte Fahne mit dem Namen ihrer Gemeinde.“
Kanton Waadt. (Eidg. 3.) So eben (9. Oltober) ist hier eine wichtige Nachricht eingegangen. Freiburg sollte dieser Tage aus Frankreich über Neuenburg eine Sendung von 6090 Gewehren erhalten. Wie es scheint, waren indeß die lausanner Radikalen von dem Zeitpunkt, wo dieselben auf 16 Wagen nahe an der waadtlän⸗ der Gränze vorbeipassiren sollten, unterrichtet, und einige Individuen wurden abgesandt, welche den Fuhrmann des ersten Wagens betrun= ken machten und ihm dann den Weg nach St. Croix (Waadt) statt nach Fleurier (Neuenburg) angaben. So wurde jener Wagen mit 336 Flinten von den Waadtländern abgefaßt. Die 15 anderen Wa⸗ gen scheinen indeß glüclicherweise die List gemerkt zu haben und kehr⸗ len auf französisches Gebiet zurück. Sobald die Nachricht in Lau— sanne ankam, ging der Staatsraths-Präsident Blanchengz, begleitet vom Unter-⸗Statthalter Dor, einem ehemaligen Marine-Offizier, uach Averdon, bemächtigte sich im Namen der Regierung des einer Pri⸗ vatgesellschast zugehörigen Dampfbootes „ũJIndustriel“ bemannte es mit einer halbeu Compagnie Jäger und einer halben Batterie Artil⸗ lerie, und nun kreuzt bas Schiff unter dem Kommando des Herin Dor auf Befehl der waadtländer Regierung, um jede Munitionssen= dung von Neuenburg über den See nach Freiburg zu kapern. Das ist mehr, als in Lugano geschah! Sonderbar! Eine Art Scekrieg soll also in der Schweiz dem allgemeinen Zusammenstoße zu Lande vorangehen.
. weiß man nicht, welche Maßregeln der Strenge der Staats= rath gegen die katholischen Gemeinden des Bezirks Echallens eintre⸗ ten zu lassen gedenkt. Vermuthlich beginnt er mit einer Einladung, welche im Nichtentsprechungsfall weitere Schritte in Auesicht stellt. Eine Entscheidung kann jedenfalls nicht lange anstehen. Es hieß, jene Einladung würde schon fer Sonntags, den 10ten, an sie gerichtet werden, und sollten sie sich weigern, zu gehorchen, so wer den jene Dörfer sofort militairisch besetzt werden. Doch das sind Alles nur Gerüchte. ; .
Die Radikalen fahren it die Friedens⸗Petitionen zu zerreißen,
wo ihnen eine in die Hände fällt, und es ist . kaum ein Be⸗ zirk, der aicht ein Beispiel ber Art aufzuweisen hätte. Ein solches
Benehmen erregt indeß die Verachtung des Ehrenmannes ohne Un⸗ terschied der Partei. Auf dem Lande droht man den Unterzeichnern geradezu mit Einsperrung. Inzwischen zirkulirt eine andere Petitien, welche den Schuldentrieb für die Dauer des Krieges suspendiren will. Sie hat mehr Aussichten, genehm gehalten zu werden, als die Frie dens Petition.
Kanton Freiburg. (O. P. A. 3.) Ich kann Sie aufs bestimmteste versichern, daß mit Ausnahme einiger Radikalen in den Städten Freiburg, Murten und Boll, welche übrigers jetzt kaum ih— ren Kopf aufs Spiel setzen werden, das ganze Land die entschlossenste Stimmung kund giebt. Bei uns wird die Sonderbunds-Angelegenheit nicht von politischen, sondern ganz vom religiösen Gesichts punkte aus aufgefaßt, und eine eidgenössische Execution wird in Freiburg gänzlich als ein Religionekrieg betrachtet, dessen Folgen fürchterlich sein wer⸗ den; die eidgenössischen Truppen werden dann die Erfahrung machen, daß der exaltirte freiburger Bauer keinen Pardon verlangen, aber auch keinen ertheilen wird.
Kanton St. Gallen. Am 11. Oktober war außerordent⸗ liche Versammlung des Großen Raths. Alle Mitglieder waren an⸗ wesend. Alt-Landammanun Baumgartner wurde beeidigt. Prãäsident Steiger hielt feine Eröffnungsrede. Die große Tribüne war llber⸗ gedraͤngt voll. Der Gesandischasts Bericht wurde ohne Bemerkung vernommen, in die Instructions-Berathung ö während der ganzen Sitzung nicht eingetreten, sondern dieselbe blos zu einer sehr einläßlichen Erörterung über die vom Kleinen Rathe getroffenen außerordentlichen Maßregeln benutzt. Der Kleine Rath hatte wegen der Proclamation, behufs der Bewilligung einer blos lokalen Bür⸗ gergaͤrde und der Einberufung von Truppen, theilweise auch wegen der auffallenden Trnppenbewegungen in den benachbarten Kantonen, entschiedene Interpellationen von Seiten der Opposition zu hören. Man glaubt jedoch, baß diese bei der Abstimmung in der Minderheit bleiben werde. Abends 6 Uhr war die Diskussion noch nicht ge⸗ schlossen. Stadt und Land ist übrigens vollständig ruhig. Die Pe— titior für den Frieden hat über 16,000 Unterschriften.
Kanton Graubündten. Die Eidgenössische Zeitung enthält folgende Mittheilungen ihres Korrespondenten aus Graubündten vom 3. Oktober: „Aus zuverlässiger Quelle kaun ich Ihuen berich- ten, daß vor einigen Tagen eine Zusammenkunft von Abgeordneten aus dem ganzen katholischen Oberland in Tavanesa stattgefunden hat, um über die obschwebende Lebensfrage Rath zu pflegen. Das Re⸗ sultat kenne ich nicht genau. Indessen spricht man von einer ener⸗ gischen Vorstellung an den Großen Rath, worin verlangt werden soll, daß die Frage wegen des Bürgerkrieges auf die ehrsamen Räthe und Gemeinden ausgeschrieben werde. Nicht entsprechendenfalls sollen die katholischen Deputirten den Großrathssaal mit der Erklärung ver— lassen, daß sie dem Großen Rath die Kompetenz zu einer entschei⸗ denden hn eal bestrelten, und daß von ihren Kemmittenten bei einem allfälligen Aufgebot kein Mann marschiren werde. Ferner habe man sich vereinigt, offen und unumwunden zu begehren, daß der Große Nath dies⸗ mal einen Gesandten zur * n schicke, welcher das allgemeine Zutrauen genieße, und welcher sich besser als Herr Abys an seine Justructionen halte. Gleicher Weise wie im Oberland hatten Abge⸗ ordnete aus dem Oberhaldstein und aus dem Bezirke der Albula eine Zusammenkunft, deren Schlußnahmen vermuthlich mit den oben er wähnten genau übereinstimmen werden. Es ist nur zu wünschen, daß diese Bewegung unter dem katholischen Volle, welche man trotz aller Warnungen so muthwillig und unverantwortlicher Weise heraufbeschwo⸗ ren hat, in gesetzlichen Schranken bleibe. Auch von reformirter Seite dürfte der Ruf nach Volksabstimmung unterstützt werden, und wenn der Große Rath ihm Folge giebt, wie er nach Verfassung und frühe⸗ rer Praxis Recht und Pflicht dazu hat, so wird sich gewiß zeigen, daß die große Mehrheit unseres Volkes keine Lust hat, sein Glück und seinen Frieden an die verwerflichen Zwecke einer ihm fremden Partei zu verschachern.“
Kanton Unterwalden. (O. P. A. 3.) Die am 10. Of= tober, man kann sagen von allen stimmfähigen Bürgern besuchte Lan⸗ desgemeinde zu Stanz hat einmüthig beschlossen, mit den mitverbün⸗ deten Kantonen für Religion, Freiheit und Vaterland Alles zu wagen und den entscheidenden Kampf gegen die radikale Zwölfer⸗-Diktatur in keiner Weise zu scheuen. Jenes Volk, das 1798 Frankreich die Stirne bot, wird eher alles Blut verspritzen, als daß es seine heilig⸗ sten Rechte sich rauben läßt. Alles wird einstehen, wenn es heißt: jetzt bricht der Feind auf! So fiel die Landsgemeinde von Nidwal⸗ den vom 19. Oktober 1817 aus. Auch in Sarnen (Obwalden) ging die Landsgemeinde, bei 4000 Mann stark, einmüthig von statten.
Kanton Baselland. (O. P. A. 3.) Hier wird mit großem Eifer gerüstet, das Militair, Auszug und Landwehr, für den Krieg geübt, und ein Urlaubsgesuch des Oberst Lieutenant Sulzberger, um die Tessiner zu instruiren, wurde abgelehnt, Der Volks⸗Verein ist indeß damit noch nicht zufrieden und hat letzthin einstimmig be⸗ schlossen, bei der Regierung darauf zu dringen, daß sie eine allge⸗ meine Volksbewaffnung anordne und auch Solothurn und Aargau zu ähnlichen Maßregeln einlade. Da sich einige en ne. „herausge⸗ nommen“ hatten, für den Frieden zu predigen, so ollen um diesem „Mißbrauch“ ein Ende zu machen, die Predigten in Zukunft einer „polizeilichen Aufsicht“ unterworfen werden.
Atalien.
Florenz, 6. Okt. (A. 3.) Berichten aus Modena zufolge, giebt sich daselbst fortwährend eine sehr beunruhigende Stimmung kund. Der Herzog hat sich bisher einerseits vor allen Neuerungen gescheut, andererselts scheint derselbe Oesterreichs Einschreiten jedenfalls vermeiden zu wollen. Inzwischen sieht man einem neuen Preßgesetz nächstens entgegen. Der Herzog reiste kürzlich nach Wien ab, um daselbst der Vemählung seines Bruders beizuwohnen. Im Publikum sprach sich mancherlei Ünzufriedenheit über diese Reise aus; führte sie doch nach Wien! l ; He.
Hier beschäftigt man sich in diesem Augenblick vorzüglich mit Bewaffnung der Bürgergarde. Mehrere Privat- Personen haben sich bereits verbindlich gemacht, derselben Kandnen zum Geschenk zu ma. chen. Ueberall gehen Subscriptions Listen herum, es hat sich auch ein Comité angesehener Damen gebildet, welche Beiträge sammeln, um dafür Waffen und wo möglich ebenfalls eine Kanone anzuschaffen. Auch soll eine Gewehr-Fabrik auf Actien gegründet werden. a, ve
Kürzlich fand in den Sälen der Akademie, wir ale he iche e. Kunst⸗-Ausstellung stalt. Es war diesmal auch i e nn,, . ,, der 2 n, 16 sich man entliche Fortschritt gegen früher bemerkbar 5 ien, ; Ke hiesige Alba sagt: „Wir glauben, ke e r sshle her daß von den englischen Botschafter , e ; gierung eine Noie überreicht worden, in 9. ö. 6. langt werden, warum die Staats lasten * een, 6 berüfung des Parlaments verdreifacht wor 5 n. König ger alt IJ. gegebenen, von 2 6 des Par chen, die eee, 9 fable r, id shunderm j ie ermehren. Wenn wi it 3 dern lze ü diu, weil hu mn,
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