1847 / 288 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Bedingungen im Jahre 1816 das sicilianische Parlament aufgelöst worden; zwei Minister, von denen er Aufklärung hierüber gefordert, hatten nicht den Muth, ihm zu sagen, daß er der Insel gegenüber constitutioneller König und die von England gewährleistete sicilianische Verfassung durch eine willkürliche Gewalthandlung zwar zeitweilig außer Wirksamkeit gesetzt, aber nicht abgeschafft sei.“ Wir haben diese Frage bereits angedeutet; in unserer nächsten Nummer werden wir die Urkunden veröffentlichen; auf diese Weise wird wenn es die neapolitanische Polizei erlaubt Se. Majestät Kenntniß von den Institutionen des Staats erhalten, den er seit siebzehn Jahren regiert.“

Livorno, 6. Okt. (N. K.) Gestern Abend haben wir un⸗ ruhige Auftritte in unserer Stadt erlebt. Eine zahlreiche Volksmenge durchzog lärmend und unter dem Rufe: „Es lebe Corsini, es lebe die Freiheit, Tod den Deutschen, dem König von Neapel, dem Baldasse⸗ roni!“ (toskanische Minister) die Straßen der Stadt. Vor dem Palaste des neu ernannten Gonverneurs Sproni wurden diese Ex— clamationen unter dem Beisatzß: „Nieder mit Sproni!“ wiederholt. Die Bürgergarde, in Patrouillen vertheilt, brachte, es nur mit vie⸗ ler Mühe dahin, die Masse zu zerstreuen. Indeß sind wir noch kei- nesweges der Gefahr überhoben. Die Stadt ist auch heute nichts weniger als ruhig, dieselben Auftritte können sich erneuern, und die Folgen lassen sich nicht absehen.

Nom, 5. Oft. (N. K.) Gestern hielt Se. Heiligkeit ein ge⸗ heimes Konsistorium, worin er nach vorgängiger Allocution die Ce—⸗ remonie des Schließens und Oeffnens des Mundes mit den beiden neu ernannten Kardinälen Eizbischöfen Giraud und Dupont vornahm und eine Anzahl Bischöfe präkonisirte, darunter den bisherigen Weih⸗ bischof Müller von Trier als Bischof von Münster. ; .

Das Motuproprio „über die Organisation des Rathes und Se⸗ nats von Rom und ihre Befugnisse“ ist jetzt im Diario erschienen. Die Stadt Rom, heißt es in den einleitenden Bestimmungen, wird mit ihrem vom Agro Romano gebildeten Gebiet, wie in den übrigen Orten des Staates, von einem Rath, welcher berathschlagt, und von einer Magistratur, welche die Administration vollzieht, repräsentirt und verwaltet. Titel 1. handelt sofort vom Rath. Dieser besteht aus 100 Einwohnern des römischen Gebietes, die 25 Jahre zurückgelegt haben und in jeder Beziehung unbescholten sind. Davon müssen 64 der besitzenden Klasse angehören, und zwar 15 ein jährliches Einkommen von wenigstens 6000, 34 von wenigstens 1000 und 15 von wenigstens 2090 Scudi genießen. Das Besitzthum kann in Gütern aller Art bestehen; 32 Raths⸗-Mitglieder werden aus den Kapazitäten, aus den Banquiers und Kaufleuten, welche zur Aufnahme in die Handels Kammer befähigt sind, und aus den Gewerbsmännern und Handwerkern gewählt, welche die mittlere Patents-Taxe bezah⸗ len oder mehr als 19 Arbeiter in ihrem Dienste haben. Die 4 letzten Raths Mitglieder endlich sind Repräsentanten der geistlichen Körperschasten, frommen und öffentlichen Anstalten überhaupt und werden zur Hälfte vom General-Vikar, zur Hälfte von der Regie⸗ rungs- Behörde ernannt. Der Rath wird, mit Ausnahme der so eben erwähnten vier Mitglieder, nur das erstemal vom Souverain, später aber vom Nathe selbst oder nach späteren gesetzlichen Bestim—= mungen, immer aber unter Vorbehalt höherer Bestätigung, ernannt. Alle zwei Jahre wird ein Drittheil des Raths erneuert. Die aus— getretenen Räthe können das erstemal wieder gewählt wer— den; nachher aber erst nach Verlauf von zwei Jahren. Brü— der und Verwandte bis zum dritten Grad inklusive können nicht zu gleicher Zeit Mitglieder des Rathes sein. Präsident des Rathes ist der zuständige Regierungs-Beamte oder der Chef oder das älteste Mitglied des Magistrats. Der Rath versammelt sich dreimal im Jahre regelmäßig; in außerordentlicher Weise kann er sich nur mit Genehmigung des Sonverains versammeln. Der II. Titel han— delt von der Magistratur. Dieselbe besteht aus einem Senator, wel⸗ cher der Chef derselben ist, und aus 8 Konservatoren. Sie heißt auch der Senat. Die Magistratur wird von dem Rathe aus seiner eigenen Mitte ernannt, und zwar in folgender Weise: drei Mitglie⸗ der werden aus den Räthen von hohem Verdienst und dem bedeu— tendsten Einkommen und Stande ernannt (aus diesen wählt dann der Souverain den Senator), drei aus den Räthen, welche nicht we— niger als 1000 Scudi Einkommen besitzen, und drei aus den übrigen Räthen. Alle zwei Jahre tritt der dritte Theil des Se— nats aus. Tit. IV. handelt von den Befugnissen der Verwal⸗ tung. Die Magistratur verwaltet das gesammte Vermögen der Stadt, Straßen und öffentliche Gärten ꝛc., wacht über die Lebens⸗ mittel, über die öffentliche Sicherheit, über Feuersgefahr, Ueber schwemmungen, über das Gesundheitswesen, das Armenwesen, den öffentlichen Unterricht, niederen und höheren (mit Ausnahme der Uni— versität und der Privatanstalten, Handel und Industrie, Messen, Markte u. s. w., die öffentlichen Schauspiele und Vergnügungen, die Civilstandsregister, die römischen Alterthümer, das Archiv, das städtische Steuerwesen ꝛc. Der erste Nath wird im November oder Dezember zusammentreten, um die Magistratur zu ernennen, und mit dem Jahre 1848 tritt die neue Organisation völlig in Wirksamkeit.

Ein Korrespondent der O. P. A. 3. sagt über diese Munizipal⸗ Verfassung: „Manche schwankende Punkte und Lücken werden sich freilich bald finden; allein hier ist zu bedenken, daß Manches absicht⸗ lich nicht scharf festgestellt ist, um den Verbesserungen Raum zu lassen, welche aus den Berathungen über Reform der Munizipien überhaupt hervorgehen werden. So z. B. wird in dem letzten Paragraphen es einer spůteren Bestimmung überlassen, unter welche Regierungs⸗Be— hörde die Administration der Stadt gestellt werden soll; und in dem ganzen Reglement ist der Gouverneur von Rom, in dem sich bis jetzt die ganze Macht konzentrirte, nicht einmal genannt. Die jetzige Stel- lung dieses Beamten, so wie des gleichnamigen im ganzen Staat, ist aber der Art, daß dadurch die Freiheit der Munizipalitäten wesentlich beeinträchtigt war. Hier also scheint zunächst eine Grundveränderung eintreten zu müssen. Nicht weniger wird dies der Fall sein mit dem Wahlmodus. Denn da das Gedeihen der ganzen Einrichtung vor Allem von der regen Theilnahme der gesammten Bürgerschaft ab⸗ hängt, so muß sich die Ergänzung des Rathes durch diesen selbst shne Theilnahme der Gesammtheit bald als unzureichend ergeben. Darauf scheint aber bereits das Reglement hinzudeuten, indem es auf die neuen Gesetze über mun zipale Organisationen verweist. Ohne nun hier noch weiter auf Einzelnes einzugehen, will ich nur noch einen Punkt besonders hervorheben, der für die Zukunft sich vielleicht als der wichtigste herausstellen möchte: es ist dies die Theilnahme an der Sorge für den öffentlichen Unterricht, denn wäh— rend alle übrigen Zugestẽindnisse sich, nur auf das weltliche Regiment erstrecken, giebt hiermit die Hierarchie ein wichtiges Mittel ihres Ein= flusses in die Hände der, Weltlichkeit. Damit ist aber das Prinzip ausgesprochen, daß sie die Civilisation nicht mehr ausschließlich nach ihren Zwecken leiten, sondern den ihr untergebenen Völkern an den Fortschritten derselben in anderen Ländern einen freien Antheil ge⸗ währen will.“ ö .

8 pan ien.

Madrid, 7. Oft. Herr Luis Gonzales Bravo ist, aus Frank⸗ reich kommend, n Marrid eingetroffen. . Die Königlichen Dekrete für Annullirung der finanziellen Pro⸗

worden.

werden.

haben.

Man versichert,

Türkei.

Smyrna, 2. Oft. (D. A. 3.) Das am 30. September aus Syrien hier angekommene Dampfboot bringt uns Nachrichten von Beirut bis zum 26. September. ü dort, und man hofft, daß sie unter dem neuen Gouverneur, dessen gute Eigenschaften man nicht genug loben kann, fortbestehen werbe. Die christlichen Bewohner, welche in dem letzten Bürgerkriege so große Verluste erlitten, haben die zweite für sie bestimmte Dividende, je von 2000 Beuteln, derjenigen Entschädigungssumme erhalten, die der Sultan aus seiner Privat- Schatulle für sie angewiesen. Bevor der frühere Gouverneur Kiamil-Pascha, auf dessen lebhafte Verwendung diese Vergütung erfolgt ist, Beirut verließ, hatte er die Freude, diese gute Nachricht seinen früheren Untergebenen mittheilen zu können.

1992

jekte des Herrn Salamanca sind von der Königin unterzeichnet

der General Serrauo werde zum Rang eines Fürsten und zur Würde eines Granden von Spanien erhoben

Herr Sierra, ein Freund des Herrn Mon, ist zum Unterstaats⸗ Secretair im Departement der Finanzen ernannt.

Das Ministerium soll die Entfernung des Generals Concha von dem Posten eines General- Gouverneurs von Catalonien beschlossen

Die größte Ruhe herrscht

I echsel- Coumse.

Handels- und Börsen - Nachrichten Berlin, den 16. Oktober 1847.

Amsterdam do.

do.

London

Augsburg Breslau

Frankfurt a. M. südd Petersbur

W.

, 300 Mp.

Leipzig iln Courant im 14 Thlr. Fuss.. 160 Thlr.

250 FI. 300 Mr.

1ẽ13t. 300 *r.

100 Thlr.

1601. 1060 sRwI.

Kur 2 Mt. HK urz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt. 3 Wochen

In lündische Fonds:

Celcl- ums.

Hfaundhries-. Kommundl— apiene umd

26. St. Schuld-Sch. 3 Seeh. Prüm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. 31

2

Grossh. Posen de. 4 do. do. 3! Ostpr. Pfaudbr. 353

Ponnn. do. 353

Berl. Stadt- OblI. 3 Westpr. Pfandhbr. 37

Brief. Geld. 92 585 913. 5

Gem.

Sehlesisehe

Disconto.

Kur- u. Nm. Pfdhbr. 3

do. Lt. B. gar. do. 3 Pr. Bk-Anth.

Friedrichsd'or. . Aud. Goldm. à th.

Gem.

f. Brief. 1 do. 3

2 Sch -

Ausliindli sche Fonds.

Russ. Ilamb. Gert. 5 do. beillope 3. 4.8. 5 do. do. 1. Anl. 4 do. Stiegl. 2. 4. A. 4 do. v. Rthseh. L3t. 5 lo. Poln. Schatz O0. 4 do. do. Cert. IL. A. 5 do. do. L. B. 200 FI. Pol. a. Pfahr. a. C. 4

92 82 91

do. do.

Hisenbahn- Actien.

Poln. neue Pfahr. d do. Part. 500 FI. 300 1. IIamb Feuer- Cas. o. Staats- Pr. Anl IIoll. 2 9h Int

HKurh. Pr. O0. 40 th. Sardin. do. 326 Fr. VN. Bad. do. 335 FI. ]

Volleing.

8

Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A. do. Prior. Berl. Iamb. do. Prior.“ Berl. Stett. Bonn-(äülu. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cäöln. Mind. Cäth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elbert. do. Frior. Gloggnitz. IImb. Berg d. Kiel-Alt. ILpz. Dresd. Löb. Littau. Mad. Ilalz. Magd. Leipæ.

C 3

101

do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdh. K. Ed. O. Schl. Lt. A

do. Prior.

2

985 kB 1167 1

ba. u G.

1007 n 1113 8. * 2

His. Mgdh.

do. do.

Saß. Glog.

St.- Vohw. do. Prior. Thüringer. Wbhhb. (C. 0.)

do. Prior.

Quit. Bog. 4 56

O. Schl. L. L. do. Pr. B. Rhein. Stm. do. Prior. o. v. St. gar.

Sächs. Bayr.

do. Prior.

Zarsk Selo. n

8

L —— —— 8

99 B. 97 91 h.

Iz n. 1066 n. 833 k.

88 G.

I6 n. 99 k. 91 6.

102 4. .

FEing.

Rerg. Mr.

Brieg - Neiss.

Mecklenb.

Aach. Mastr.

Berl. Anh. B. 4. nexb. Ludiw. 7

do. Thür. V. Magd. Witt. ?

Nridb. F. W. 7 Rh. St. Pr. 7 Starg. Hos. 5

80 bæ.

gl nz. 106 6. 196 6. 80 k.

59. n.

683 ba.

SI. 6.

(Schluss der Rörse 3 Uhr.)

Es herrschte an heutiger Bärse eine überaus grolse Geschästsstille, daher auch in den Coursen keine Veränderung statifand.

. A8pfil. Gerste A2 - 44 Ri Rapps 78 Rililr. Rübsen 76 Rihlr.

Getraide - Bericht.

Am hentigen Markt waren die Preise wie salgi: Weizen 7276 Rihlr. kosten loco nener 45 - 47 Rthilr.

pr. . 9 Rihlr.

„Pre Abrils Mai k. J. ds Rihilr. Bs. n. G. Haser 1d / s all 26 28 KRililr.

Růbl loco 1113. Riki. Pi ii. Kn. .. Der. 11. - 4, Rihlr.

Spiritus lveo 2533

Rihlr.

3 Oki. 28 Rihlr. Rf. 1 Frühijahr 26 Rihlr. Bs.

Königsberg, 13. Oft. Martibericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei= zen . öl Sgr. I. Sähsf. Riegen ' g St. nn Schsi. grrße Gerfi 9 = 48 Sgr. pr. Schfl. kleine Gerste 35— 45 Sgi. pr. Schss.; Hafer ig = 25

Sgr. pr.

r. Frühjahir 29 - 283 Rthlr. hlr. ö

chslz graue Erbsen 76 90 Sgr. pr. Schsl. weiße Erbsen

Sgr. pr. Ctr.; Spiritus 30 Rihlr. pr. Ohm.

Danzig, 13. Olt. gestern noch: 4 L. 128pfd. inländ. W 14 L. 127pfd. dito a 502 Fl. preuß.

. A Hamburg, 14. Olt. 14. Oft: Kaffee 217 Faß 126 F. 48 Kst. 54 Col. 11401 Bd. 16 Krb. Zucker 782 K. 222 S. 290 F. 1035 Krb. 2546 Brd. Piment 124 Sack.

Kisten.

Pfeffer 271 Sack.

Marktbericht.

l

5607 Sack. Neis 209 S. Taback 285

An der Börse wurde verkauft, en zu unbekanntem Preise; heute: ur. und 10 L. inl. weiße Erbsen.

Einfuhr verschiedener Artikel vom 8. 9 3233 .

Thee 1 Col. 4 P., * 21 21.

Nellen 65 S. Ingber 372 S. Cardamon 7 Kst.

K. roth. 7 Fs.

Baumwolle 1615 Ballen, Wolle 1033 B. 19 S., Twist 40 F. 2 K.

S26 B.

Häute 2240 St. 202, 1 P. 6 B. Felle 9 B. 3 Col. 4 Bd. 1 4st. Zink 16,971 Pl. (620990 Ctr.)

Kupfer 332 Bl. 97, . . 13 Kst. 10 T. 4 Sick. 1 Bürd. 7 Col. 42 F. 374 Bd. Eisen 7627 Stg.

656 Pi.

Butter 825 Geb. 1122, 1480/3, 478 /4, 68/6 T. Käse 2 F.

Zinn 1 Fß.

21 Krb., 382 Kst., 13,ů5 14 St., 1 Küb., 540 Kil.

Weizen 507 Lst. 14 F. 456 Tsch. 2670 S. Roggen 123 Lst. 40 36. Gerste 1093 Lst. 39 F. 2480 S. 159 T. Hafer 400 Tsch. 110 S. 40 T. 2 Lst. Wicken 8ot S. Erbsen 3111 S. Mehl 6 S. 5 Col.

2932 S. Buchweizen 525 S.

1 Lst. 27 S.

135.

Mahagoni 326 Bl. 39 St.

Ka Frankfurt a. M., 14. Olt. war gestern und vorgestern gedrückt.

Linsen 51 Sack. Nappsaat 350 T.

Rückgang derselben.

Amsterdam, 13. Okt. Aut werpen, 12 Ott. Frankfurt a. M., 14. Ozt. Iutegr. 5.11. Span. 595 —. 395 do. —.

IIa mb urs, 14. Okt. IIamb. Berg. Actien 91 Br. Magd. Witteub. SI Rr. Hamb. Berl. 1005. 100. Alt. Kiel 1083. 108. Glückst. Elmasb. 53 Br. Ro hseh G3 Be.

Loip zig, 15. Okt. Süchs. Sehles. 101 r. Chem. Ries. 5. é. Kerl. Aub Lt. A. 11643 6.

wien,

Stiegl 863.

Actieu 1625.

Noggen dito 28 Kuhl 2 S. Cedernholz 16 Bl.

Geldmarkt. Die span. Fonds sind bereits wieder n,. und der knappe Geldstand lähmt noch mehr die Speculation.

zie Fruchtpreise sind flau, und man erwartet einen weiteren namhaften

Auswärtige BHörsen.-

bolu. 300 FI. J. 96. Rexb. 89. 883. Tauuus Actien 346]. 316.

TZiusl. —.

Niederl. virkl. Sch. 54. Keue Aul. 59h Met. 1043 Kr. Bauk-Aet. 1913 6. do. 500 FI. 793.

Bank-Actiou 1600 tr.

Meckl. 58. 58.

141 0

Reudsb. Neum. 96 Br.

45360 4 93

bb Span. —. 133.

Euxl. Ruas. 101 Er.

Leipx. Dresdu. Act. 116 Fr. Säehs, Bayer. S8! Be. Lb. Zitt. 50. Er. Mgd. Leipa —. Li. B. 106 G. Dess. Kank-Aet. —.

5 3h Met. 104. Aul. de 1634 135635. de 1839 1213. 6GlostKzu. II5. Kordb. 154.

339 49. 66 Bank-

Metenrologische Geobachtungen.

1817

14 01et.

Luftdruck

Luft wü⸗rime ... Thaupun kt.... HPunntsnttigunz

Wetter

Wind . ...... Wolkenzuß .. Taßgesmittel:

Morgens 6 Uhr.

3380 * Par.

4 1,7“ n. 40,2” n. Sd pirt beiter. 0.

Nachmittags 2 Uke.

47,97 u. 4 1.47 R. 53 pot. heiter. 0.

Abends 10 br.

335,1 335,90 ..

4 1,1 R 1,5” H. 84 pCt. heiter. 0

4 0. 338, 12 Par... 45) R... 4 1,17 R..

Naoh einmaligen Beobuchtuuß

4eellwärme 7,8) R. PFlussnüäürme 6, 17 HR. Boden wärme 6, 19 R. Ausdüunstungth, 00d“ Rb. Niedersehlag 0 Würm e waebsel - 8, 19

4 0,9“

77 pot. O.

Sonntag, 17. Abonnement. lerin, Oper in 3 Abth. als letzte Gastrolle.)

Königliche Schauspiele. Im Opernhause.

Okt.

Mit aufgehobenem

Zum Benefiz der Dlle. Jenny Lind: Die Nachtwand—

Musik von Bellini. (Dlle. J. Lind: Amine, Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum Parterre à 20 Sgr. und zum Amphitheater à 10 Sgr. zu haben.

Die freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig.

Im Schauspielhause. ö erstenmale wiederholt: Die blaue Schleife, Lustspiel in 5 Abtheil.,

von Mansen. Montag, 18. Okt. Vorstellung.

177ste Abonnements ⸗-Vorstellung.

Im Schauspielhause.

Shakespeare, übersetzt von Schlegel.

Zum

. 178ste Abonnements⸗ König Johann, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von

Um den Ankauf von Theater-Billets zu den im Königl. Schau— spielhause angesetzten deutschen und französischen Vorstellungen zu er— leichtern, sollen bei Opernhaus -Vorstellungen, die einen besonderen Andrang erwarten lassen, die oben angegebenen Theater⸗Billets se⸗ parat von denen für die Opern-Vorstellungen im ehemaligen Billet⸗ Büreau, mit dem Eingang von der Jäger-Straße, in den Wochen⸗ tagen Vormittags von 9 bis 1 Uhr

Uhr verkauft werden.

und Sonntags von 11 bis 1 Diese Einrichtung findet von heute an bis mit

Sonntag statt und wird später jedesmal besonders angezeigt werden, wenn sie eintritt.

Sonntag, in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaux). zösischen des Felix Pyat, von Heinrich Smidt.

Königsstädtisches Theater.

Der Lumpensammler von Paris, Drama

17. Okt.

Nach dem Fran⸗

Die Musik zur Ver

änderung der Tableaur und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang („Bacchanal“) des dritten Tableau, gedichtet von Ka—

lisch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.

Montag, 18. Okt.

erstenmale wiederholt in dieser Saison: Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original-Reci—

Juan). tativen.)

GItalienische Opern- Vorstellung. Zum

Don

Giovanni (Don

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 19 Sgr. u. s. w.

Dienstag, 19. Skt. Der Lumpensammler von Paris.

Oratoriums: „Elias“, am kommenden Montag nicht stattfinden.

wir dieses hiermit anzeigen, behalten wir uns vor,

Konzert-Anzeige. 9. Unerwarteter Hindernisse wegen kann die angelündigte Aufführung des

Indem

den Tag der binnen

ewärtigenden Aufführung bekannt zu machen. n,, Villets behalten zu derselben ihre Gültigkeit.

Berlin, den

15. Oktober 1847. Die Direction des Friedrichs-Stiftes.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerel.

Beilage

*

50 65 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 32 Sgr. pr. Schsl.; Heu 10 1

1. 2 7 4 * 27,801 Kil. Macis⸗Nüsse 2 Kisten 1 Faß. Mandeln 4 Fß. 1 Kst.

Farbeholz 479 S. 7 Fß., Campeche 7000 Pfd. 642 Stck., Gelbholz 622 Sick,, Blauholz 15,000 Pfd., Bleiweiß 88 Fß., Indigo 1 Ser. 254

Stahl

Die Börse

Kopenk.

nhalt.

Inland. Schreiben aus Düsseldorf. (Geschenk an das Adreß-⸗Com- toir für die arbeitenden Klassen; Musil-Direltor-⸗-Wechsel.) .

Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Wien. Die Vigi⸗ lien für Erzherzog Friedrich und dessen Beisetzung; Ankunst des Herzogs von Modena; Gesundheitszustand in Wien; Soiree bei Fürst Metter= nich; die Gerüchte über polnische Emissaire; die böhmischen Stände; 3 hann aus Prag. (Trübe Gerüchte über die ständischen

ifferenzen.

Frankreich. Schreiben aus Paris. (Gerüchte über Ministerwechsel; die Anleihe; die spanischen Angelegenheiten; die Bankette der Opposition; Bomben Unfug; die transatlanlische Dampfschifffahrt.)

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Stuttgart. Bevorstehende Eröffnung neuer Bahnstrecken. Krakau. Eröffnung der Bahn nach der preußischen Gränze.

Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Inland.

X Düsseldorf, 14. Oft. Dem hiesigen, im Laufe des Win⸗ ters gegründeten Adreß⸗Comtoir für die arbeitenden Klassen ist eine sehr ehrenvolle Anerkennung von Seiten der Direction der aachener und münchener Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft zu Theil geworden, indem diese Anstalt, welche alljährlich einen Theil ihres Ueberschusses zu wohlthätigen uud gemeinnützigen Zwecken verwendet, dem Comtoir einen baaren Geldbetrag von IJ00 Rthlrn. als Geschenk hat über⸗ weisen lassen. Das Institut ist dadurch in den Stand gesetzt, die von ihm gegründete Arbeitsschule auch fortwährend zu erhalten und dem täglich sich dringender herausstellenden Bedürfniß gemäß zu erwei⸗ tern. Die Schule wird gegenwärtig von 30 Zöglingen, welche im Nähen, und 32, welche im Stricken gründlich und unentgeltlich unter⸗ richtet werden, besucht. Die Besuchenden sind sämmtlich Kinder armer Ael⸗ tern, die sonst ohne die nöthige Anleitung zu jenen für ihr späteres Fortkommen so unentbehrlichen Fertigkeiten aufgewachsen wären. Auch die übrige Wirksamkeit des Comtoirs wird fortwährend, obschon der Mangel an Arbeit nicht mehr so fühlbar ist, von vielen Arbeitsuchen⸗ den in Anspruch genommen. Nach dem letzten Bericht waren vom Isten bis 30. September 91 Gesuche um Arbeit und 365 Bestellun⸗ gen angemeldet, von denen 48 Beschäftigung angewiesen erhielten. Zu wünschen wäre es, daß in Betracht der erfolgreichen und zweck⸗ mäßigen Wirksamkeit dieses Institutes von Seiten der Stadt⸗Verwal⸗ tung resp. der Armen⸗Verwaltung demselben eine größere Berüchsich⸗ tigung geschenkt und namentlich durch unentgeltliche Ueberweisung eines passenden Lokales die größere Ausdehnung desselben ermöglicht würde.

Unser bisheriger städtischer Musik⸗Direktor, Julius Rietz, ist einem Rufe nach Leipzig als Dirigent der Konzerte des Gewandhauses ge⸗ folgt, und ist als sein Nachfolger der rühmlichst bekannte Komponist Hiller aus Dresden hierher berufen. Der Gemeinderath hat mit edler Liberalität das Gehalt des städtischen Musik- Direktors, welches ursprünglich nur 200 Rthlr. betrug, auf 500 Rthlr. erhöht, und außerdem zahlt der Verein für Tonkunst ein ähnliches Honorar für Leitung der Winter-Konzerte. .

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 12. Okt. Wegen des Todes Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Friedrich, der eine allgemeine Trauer verbreitet, wer⸗ den die Vigilien seit gestern in der Hof⸗Kapelle abgehalten. Der Leichnam wird nicht in der Kaisergruft beigesetzt werden, sondern, nach dem Wunsche des hohen Dahingeschiedenen, in Venedig ver⸗ bleiben. .

Der Herzog von Modena ist gestern in Wien angekommen, um seine Gemahlin von hier abzuholen und seinem Bruder, dem neuver= mählten Erzherzog Ferdinand Karl von Oesterreich⸗Este, einen Besuch abzustatten. Bis zu seiner Rückkehr nach Modena soll der Erzherzog Maximilian, Oheim des Herzogs, die Zügel der Regierung ergriffen haben. .

Der Gesundheitszustand in Wien ist keinesweges befriedigend;

die Grippe und, der Typhus grassiren bedeutend und fordern viele Opfer, namentlich unter den niederen Ständen, da stockende Arbeit und die nicht zu erklärende, sich steigernde Theuerung zu viele Ent= behrungen nothwendig machen. Auch Ihre Majestät die Kaiserin Mutter ist erkrankt, und hegt man einige Besorgniß wegen der hohen Kranken.

Fürst Metternich hat seine Villa auf dem Rennwege verlassen und das Hotel der Geheimen Staatskanzlei wieder bezogen. Am Sonntage war daselbst der erste Abend-Empfang, der sehr zahlreich ewesen ist. ) Hieishurch verschiedene Zeitungen gelaufene Nachricht von Ver⸗ haftungen vieler polnischen Emissaire in Mailand hat sich als völlig ungegründet erwiesen. Eben so reduzirt sich die Angabe, als hätte man auch in Krakau Abgesandte der pariser Propaganda arretirt, auf die Festnahme eines Uhrmachergesellen Janiszewski aus Wolhynien, der unter den Arbeiter-Klassen Theilnehmer zu einer Insurrections⸗ Bande anzuwerben suchte, mit welcher er auf eigener Hand einen Re⸗ volutionsversuch beabsichtigte.

Die Weigerung der böhmischen Stände wegen Anerkennung der bekannten zu repartirenden 50,900 Fl; ist jetzt das Tagesgespräch.

Bis jetzt hält sich die . Börse gut, und ist ein Rückstoß der londoner Fallissements auf Wien noch nicht merklich geworden. Wenn auch die Geschäfte flau sind, so hat sich doch das Vertrauen wieder gesteigert.

d Prag, 12. Okt. Große Bestürzung verursacht hier die gestern von Wien durch Pripatbriefe eingelangke Nachricht, daß die Stimmführer der jüngsten Landtags-Versammlung, welche für die Kürzung des Postulats um den verlangten Kriminal- Fonds-Beitrag, so wie für die hieran geknüpften Beschwerden, gesprochen hatten, von allen ferneren ständischen Berathungen ausgeschlossen werden sollen. Als Mitglieder der Herren⸗Kurie, welche diese Erkludirung trifft, sollen der Fürst Auersperg, dann die Grafen Deym, Wurmbrand, Lazanzky genannt sein. Noch zweifelt man an der Bestätigung dieser Nach⸗ richt; und wenigstens in diesem Umfange dürfte die Strenge gegen die Fortschritts Partei kaum geltend gemacht werden, da weder der Geist, noch der Wortlaut der in Geltung stehenden Landes- Verfassung für die Rechtmäßigkeit einer solchen Strafe mit Erfolg angerufen werden könnte, andererseits aber auch der Konflikt mit den Ständen ohnehin schon dadurch gewissermaßen bis zum Aeußersten gediehen ist, daß deren Steuer⸗Bewilligunge⸗ und Steuer⸗-Vertheilungs Recht als aufgehoben betrachtet oder , , als suspendirt angesehen wer⸗ den kann. Denn bisher wurde die Verfassung allgemein fo verstan⸗ den, daß ohne Einigung mit den Ständen über das Steuer-Postulat und hierauf erfolgten Landtagsschluß nebst ertheiltem Reverse die Steuer weder ausgeschrieben, noch repartirt werden könne. Nun aber haben die Stände bei dem letzten Landtage das Postulat nicht ganz

ostitz, Thun und

bewilligt, und troßz der leider so viele Mißstimmung verursachen⸗ den * . Grafen Salm ist die . dieser theil- weisen Verweigerung beigetreten; eine Einigung ist von Seiten der Hof- Kanzlei weder versucht, noch weniger aber erzielt wor⸗ den, es konnte somit weder ein Landtagsschluß, noch die Er⸗ theilung des Reverses erfolgen ; dessenungeachtet aber wurde bereits im September vom Gubernium sowohl die Steuer⸗Aus⸗ schreibung als auch die Repartition vollzogen. Da nun ohnehin die Steuer- Eintreibung im Wege der Sequestration bei mehreren der größeren Herrschafts⸗Besitzer und die dadurch entstehende Mißstim= mung zu besorgen, f ist nicht anzunehmen, daß diese noch durch eine so strenge persönliche Maßregel, wie die erwähnte Ausschließung, erhöht und dadurch gewissermaßen ein politisches Märtyrerthum ge⸗ schaffen werden sollte, das immer einseitige Sympathieen erregt.

Frankreich.

X Paris, 12. Okt. Die von der Presse vor einigen Ta⸗ gen mit einer gewissen Bestimmtheit gemachte Ankündigung, daß noch vor Eröffnung der nächsten Session zwei Minister aus dem Kabinette austreten würden, hatte bekanntlich auf die Minister des öffentlichen Unterrichts und des Handels und Ackerbaues Bezug. Ich glaube Ihnen nun aber aus 6 Quelle versichern zu können, daß diese Angabe grundlos ist. Ein konservativer Deputirter fragte vor einigen Tagen Herrn Cunin Gridaine selbst, wie es sich mit diesem Gerüchte verhalte, und erhielt eine Antwort, die kaum einen Zweifel mehr bestehen lassen kann. Dieselbe lautete, wie ich vernehme, im Wesent⸗ lichen wie folgt: „Ich aus dem Ministerium austreten, und warum denn? darf ich wohl fragen. Das hieße ja geradezu anerkennen, daß alle seit einem Jahre mir gemachten Vorwürfe gegründet seien; ich aber habe, Gott sei Dank, mir nichts vorzuwerfen. Mein Gesund⸗ heitszustand hat sich gebessert, und ich werde daher mein Portefeuille behalten. Ich habe im verflossenen Jahre der Deputirten⸗Kammer einen Gesetz⸗- Entwurf über die Zölle vorgelegt, welcher im Laufe der nächsten Session zur Verhandlung kommen wird. Ich wünsche mein Werk vor der Legislatur zu vertheidigen und glaube nicht, daß der König oder die anderen Minister, meine Kollegen, mir die Mittel dazu entziehen werden. Das Kabinet wird in seiner jetzi⸗ gen Zusammensetzung wieder vor den Kammern erscheinen, es hegt die Zuversicht, daß die Majorität, die es im letzten Jahre unterstützt hat, es auch in diesem Jahre unterstützen wird, und daß sie sich um so ergebener, um so getreuer und um so einiger zeigen wird, je grö⸗ ßere Anstrengungen man gemacht hat, um seine Politik zu . tern und es zu stürzen. In der letzten Session zauderten manche Konservative noch, uns beizustehen; nach dem aber, was bei den Re⸗ formisten⸗Banketten vorgegangen ist, glauben wir, werden sie keinen Anstand weiter nehmen. Die Spposition will, daß die Majorität her⸗ vortrete, sich kundgebe; Sie können sich darauf verlassen, daß sie dies 3 wird.“ Nach einer solchen a e , eines der bezeichneten Minister müssen alle entgegengesetzten Gerüchte wohl in nichts zu⸗ sammenfallen.

Nach dem Eindruck, den die Ankündigung des Anlehens an der hiesigen Börse hervorgebracht hat und der ein durchaus günstiger ist, so wie bei der Vertheilung der zu . Einzahlungen der verschiedenen Raten auf eine so lange Zeit hinaus (25 Monate), sind die bestunterrichteten Männer alle der Meinung, daß die n , desselben auf keine besonderen Schwierigkeiten stoßen werde. Da aber bedeutende Konkurrenz für Uebernahme des Anlehens stattfinden werde, hält man für nicht wahrscheinlich, und das Haus Rothschild wird unter den gegenwästigen Umständen als das einzige betrachtet, das sich einer so en fer Operation zu unterziehen die Mittel besitzt. Man will wissen, die Anwesenheit des bekannten großen Ban⸗ quiers Herrn Baring von London zu Paris sei ebenfalls der Nego⸗ zürung des Anlehens nicht fremd. Man erzählt, ohne daß sich je⸗ doch in dieser Beziehung etwas verbürgen läßt, der berühmte Banquier habe eine Konferenz mit dem Finanz -Minister Dumon 6g habt und demselben vorgestellt, das unaufhörlich auf den pariser Platz drückende Anlehen vermehre zu gleicher Zeit die finanziellen Verlegen⸗ heiten aller übrigen europäischen Plätze, und diese Vorstellungen hät⸗ ten mit dazu beigetragen, den Finanz⸗Minister endlich zu dem Ent⸗ schlusse zu vermögen, welcher die am Sonntag erschienene Königliche Verordnung des Betreffs hervorrief. Gewiß ist, daß zwischen dem Finanz⸗Minister und den Banquiers, welche man als wahrscheinliche Ünternehmer der Operation bezeichnet, mehrfache Besprechungen be⸗ reits stattgefunden haben. Eine Angabe lautet dahin, daß diese Banquiers nur 150 Millionen übernehmen wollten, während die an⸗ deren 100 Millionen, welcher der Finanz⸗Minister bedarf, aus den Fonds der Depositen⸗ und Aufbewahrungs⸗-Kasse genommen werden sollten. Gewisses darüber läßt sich nicht angeben.

Man versichert, der König habe in sehr lebhaften Ausdrücken dem Herzog von Descazes, Groß-Neferendair der Pairs - Kammer, seine Zufriedenheit mit dem Wirken des Sohnes desselben, des Her⸗ zogs von Glücksberg, jetzigen französischen Gesandten zu Madrid, ausgesprochen. Allerdings hört man von allen Seiten, daß derselbe bei Herbeiführung des Frankreich günstigen Wechsels der Politik zu Madrid einen sehr thätigen Antheil genommen hat. Man kündet an, der Herzog von Glücksberg, der seit kurzem sein 26stes Lebens⸗ jahr zurückgelegt hat, werde, da er nun das gesetzliche Alter erreicht hat, demnächst zum Pair von Frankreich ernannt werden. Zwischen Madrid, Paris und London herrscht wieder der lebhafteste Depeschen-= Wechsel. Namentlich bemerkt man zahlreiche englische Kabinets⸗ Couriere, die von Madrid über Paris nach London oder von London nach Madrid gehen. Selten vergeht ein Tag, wo nicht solche Couriere hier an⸗ oder durchkommen. Gestern Abends kam der englische Oberst · Lieutenant Joronley mit Depeschen von London nach Madrid, an den dortigen englischen Gesandten, Herrn Bulwer, geschickt, hier durch, während in entgegengesetzter Richtung ein anderer englischer Kabinete⸗ Courier sich mit ihm kreuzte. Andererseits hat der spanische Kabi⸗ binets⸗Courier, Herr Fernandez de Espana, von hier Depeschen nach Madrid überbracht. Es scheint vollkommen gegründet, daß der neue spanische Minister⸗Präsident, General Narvaez, der Königin Christine mit der nämlichen Depesche, in welcher von der Bildung des neuen madrider Kabinets hierher Anzeige gegeben wurde, zugleich auch Mit-

theilung gemacht hat, baß sie jeden Augenblick, wenn es ihr beliebe,

nach Madrid zurückkommen könne. =.

Den vielen Banketten der Oppossttion gegenüber, welche man jezt in verschiedenen Lokalitäten Frankreichs zu organisiren sich bemüht, haben auch die Konservativen einige in ihrem Sinn organisirt. Zu Mirande im Departement Lot und Garonne wird dieser Tage dem früheren Finanz⸗Minister, Herrn Lacave⸗Laplagne, ein Festmahl gege⸗ ben. Am ten d. hat bereits ein anderes zu Biarrits im Departe⸗ ment der Nieder- Pyrenäen zu Ehren des konservativen, Deputirten jenes Wahl-Bezirks, Herrn Chegaray, stattgefunden. Die Handels⸗ Kammer von Bayonne war dabei an die Spitze getreten, und die Behörden dieser Stadt wohnten dem Mahle bei, bei welchem der erste Toast dem König und den Prinzen galt.

Sonntag den 7 ten Ottober.

Die Entscheidung über die wegen Verfertigung von zerstörenden Bomben vor den Assisenhof des Seine⸗Departements gestellten Indi- viduen ist noch nicht gefällt, und während der Prozeß 37 im Gange ist, vernimmt man schon wieder einige Fälle, wo dergleichen Bomben oder Höllenmaschinen in den fn von Paris losgegangen sind, der beste Beweis von dem geringen Eindruck, den die Prozeß Ver⸗ handlung auf die bei diesem strafbaren Unfug Betheiligten gemacht hat. Eine solche Bombe zersprang am Sonnabend Abends en 10 Uhr am Engen der Rue Grenetat, und zwar mit stärkerem Knalle, als die bisherigen Maschinen dieser Art, und wie aus den aufgefundenen Bruchstücken sich ergiebt, war auch die Ladung viel stärker als die aller früheren. Ein Metallsplitter in der Größe einer Haselnuß flog bis in den ersten Stock des zunächst

elegenen Hauses und ali dort die Fenster ein. Zwei

age früher schon war eine ähnliche Maschine lee gegangen in der Rue Montorgueil an der Ecke der Rue Marie Stuart. Auch diese beschädigte das daselbst gelegene Haus eines Weinschenkers, und das Schild desselben hat jetzt das Ansehen, als wäre eine ganze Ladung kleinen Geschosses dagegen abgefeuert worden. An dem nämlichen Tage endlich zersprang eine dritte solche Maschine in der so frequen⸗ ten Straße St. Denis vor dem Hause Nr. 200, doch ohne Schaden da anzurichten. Als ein wahres Wunder darf man es betrachten, daß bis jetzt noch keine Personen bei diesen gefährlichen Explosionen verletzt worden sind. 21

Die Klagen, welche von Seiten der Passagiere der französischen Dampf ⸗Pakeiböte zwischen Eherbourg und den Vereinigten Staaten über schlechte Behandlung auf diesen Schiffen während der Reise, ungeziemendes Benehmen der Schiffsmannschaft gegen die Mitreisen⸗ den, ja sogar gegen Damen, laut geworden, sind nur zu gegründet, wie sehr man ä auch bemüht hat, die Wahrheit zu ersticken. Doch scheint die Gesellschaft der Herren Herout und de Handel bemüht, diesen Beschwerden allmälig abzuhelfen. Ein großer Uebelstand war bisher auch, daß diese Dampfschiffe, welche doch eine direkte Verbin⸗ dung zwischen New⸗Mork und Havre herstellen sollen, nicht von Havre direkt abfahren und dorthin zurückkehren konnten. So kam es, daß alle für jede einzelne Fahrt bestimmten Waaren-Kollis, so wie die Mitreisenden, immer erst von Havre noch die Reise nach Cherbourg machen mußten, weil das Hafenbecken zu Havre weder tief noch ge⸗ räumig genug war, große e , . aufzunehmen. Dies hatte auch den noch auffallenderen Mißstand zur Folge gehabt, daß die Korrespon⸗ denz, welche aus New⸗Nork mit den großen Dampfschiffen zu Cher⸗ bourg eingetroffen war, von dort erst hierher lief, um dann erst nach Havre zu gelangen. Darüber hatte der dabei vorzugsweise betheiligte oder vielmehr benachtheiligte Handelsstand von Havre mit Recht leb- hafte Klage geführt. Endlich ist nahe Abhülfe zu hoffen, denn die Schleuse zu dem neuen großen Hafenbecken, de la Floride genannt, wird dieser Tage durch Anlegung des Schleusenthors vollends fertig werden und dann auch die größten Dampfschiffe darin einlaufen kön⸗ nen. Das Dampf⸗Paketboot „New⸗Nork“ wird zuerst in diesem Ha⸗ fenbecken seinen Platz einnehmen und somit Havre dann in den vol— len Besitz der direkten Dampfschifffahrts⸗Verbindung mit den Verei⸗ nigten Staaten kommen.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Stuttgart, 6. Oft. (A. 3.) Montag den 11ten findet endlich die Eröffnung der ausgebauten Verlängerungen unserer Staats⸗ Eisenbahn statt, so daß alsdann eine 29 Stunden lange Strecke des Verbindungsweges zwischen Donau und Rhein, von Bietigheim bis Süßen, die Städte Stuttgart, Kannstatt, Eßlingen, Göppingen, Lub⸗— wigsburg, Bietigheim un e, nn und damit der am dichtesten be⸗ völkerte Landstrich Württembergs, in den Bereich des Dampfwagens esetzt ist. n diesem oder im nächsten Monat folgt dann noch die Een n des ausgebauten Endes der Südbahn, vom Bodensee bei Friedrichshafen bis Ravensburg. Unstreitig eine der schönsten Strecken, welche bis jetzt von Eisenbahnen nn , werden, beginnt ober- halb Göppingen, wo man längs den Vorbergen der schwaͤbischen Alp hinfährt, vorüber am Hohenstaufen (welcher in Folge der Armuth der Gegend an Bausteinen den größten Theil seines Schlosses, der Wiege des ruhmreichen Kaisergeschlechts, namentlich schöne Bild⸗ hauer-Arbeiten, im 16ten Jahrhundert zum Schlosse der württem⸗ bergischen Herzoge in Göppingen, und die letzten Steine vollends zum Wiederaufbau des abgebrannten Städtchens Göppingen hergeben mußte), dann dem Hohenrechberg, dem Stuifen bis zu der schönen Burgruine Staufeneck, an deren Fuß der Bahnhof von Süßen liegt. Der Streit, ob der Staat mit der taxisschen Post einen Vertrag über die Beförderung ihrer Briefspakete abschließen ober den Versuch machen solle, des Vortheils sich zu bedienen, den ihm das neue Ver- kehrsmittel gewährt, um den ganzen Löwenvertrag, den man freilich zur Zeit des Abschlusses für vortheilhaft ansah, abzuschütteln, dauert fort und wird auch in der bevorstehenden Kammer⸗Sitzung lebhaft angeregt werden.

Krakau, 14. Okt. Gestern ist hier die Eisenbahn . er⸗ öffnet worden. Nach erfolgter Einsegnung durch den Bis tzof Len⸗ towski ging der erste krakauer Dampfwagen mit einem langen Zug von Passagier⸗ und Gepäckwagen um halb 10 Uhr von hier nach der preußischen Gränze ab.

gandels - und BSörsen - Nachrichten.

Stettin, 15. Okt. (B. N.) An unserem Getraidemarkt ist auch in dieser Woche noch Alles ziemlich fest geblieben, so namentlich Roggen, der selbst neuerdings etwas höher sich stellte, vornehmlich durch den Einfluß einiger Ankäufe für Schlesien und Norwegen, die aber in Folge der e, . gegangenen Preise bereits wieder aufgehört haben. Im Allgemeinen decken die eintreffenden Zufuhren den Bedarf noch immer sehr e g, n. daher auch eigentliche Vorräthe bis 6 durchaus nicht 8e. wurden, was sich erst etwas weiterhin wird thun lassen. Mit Ausschluß der erwähnten Ankäufe für Norwegen, die übrigens nur unbedeutend wagen, ist das Aus- land noch immer ohne Einftuß auf unseren Markt, und hat allein der in- nere Bedarf bisher darüber entschieden. .

Weizen, wovon fortwährend erst Waare unserer Gegend zu haben ist, bleibt noch auf 68 2 70 Rihlr. gehalten und ist bei kleinen Partieen, wor= unter die stärlste etwa 20 Wöspl. betrug, mit 68 . 69 Rthst für 129 bis 130 pfd. gelbe Waare in dieser Wocht bezahlt. Roggen hat den Auf⸗ schwung der letzten Tage nicht ganz behauptet und ist etwas matter 43 jn loes 4 neue Waare zu 47 hn erlassen, zu 463 Rthlr. bereits wie der gekauft, ged. Russ. 46 Rrhlr. bezahlt, zu 40 306 Rihlr. .

Oktober neuer zu 47 Rthlr. käuflich, pr. Frühiahr neuer 9 bezahlt, und dies nur noch in einzelnen Fällen zu , gr dieser Woche sehr rar geblieben und neue gr. pomm. , ig Overbruch ganz fehlend. ö. ebenfalls knapp und mn din nach Qualltät' nicht zu haben, pr. Frühjahr e dern Erbsen werden größteniheils für Berlin 26. 2 r.

artie fleine gute Kocherbsen 49 Rihlr. Für gu ö