1847 / 290 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Dies beruhte auf am 5ten ver lin igtz⸗ Die Minister inem Irrthum, es war, 1 um die lichtig⸗ Daß lencia aufgestellten 86 uberufen und , d , ,, , e . bi Kren für suspendirt zu er au Müinzwesen, Anstalten u. s. w.

ö

Staats-Secretair der auswärtigen Angelegenheiten hier ein. Er denkt einige Wochen hier zu verweilen und dann das südliche Spanien zu 2 J

Die nach Bayonne führende Telegraphenlinie ist in rastloser Thätigkeit. Sobald der Ministerwechsel erfolgt war, reiste der Se⸗ eretair der hiesigen französischen Botschaft, Baron von Talleyrand, nach Lissabon ab. Vermuthlich wird Herr Gonzalez Bravo, der vor wenigen Tagen von Paris hier eintraf, den dortigen Gesandtschafts⸗ Posten wieder erhalten.

Griechenland.

Athen, 30. Sept. (D. A. 3) Am 25. September ist die Deputirten Kammer, unter dem Vossitze des Präsidenten Kalliphro⸗ nas, eröffnet worden. Es wurde die au den König zu richter de Adresse vorgelegt, und nach einigen nicht sehr erheblichen Diskussio⸗ nen und Abänderungen wurde dieselbe in der Sitzung am 26. Sep⸗ tember von der Kammer genehmigt. Die Adresse lautet wie folgt:

„Sire! die zweite legislative Periode beginnt; die Vertreter des Lan- des, welche um den Thron Ew. Majestät versammelt sind, richten ihre Wünsche im Ramen des Landes an Ew. Majestät und bitten um Ew. Majestät hohen Schutz. Sie haben mit Eifer und Vertrguen es übernom- men, ein großes Werk, das der Befestigung einer freien Regierung, fortzu⸗ setzen. Üeberzeugt von den schlimmen Folgen, welche aus den traurigen Mißhelligkeiten entstehen können, die in der Umgebung begonnen, und die einen Aufruf an das Land nöthig machten, geben ref n uren dem Gouvernement ihre volle Zustimmung. Die Nation, eifersüchtig auf die Erhaltung ihrer Freiheiten, besorgt um die gesetzmäßige Ausübung ihrer constitutjonellen Rechte, hat keines weges die Schwierigleiten verkannt, welche man den Prärogativen der Krone in den Weg zu legen bemüht war. Die Maßregeln, welche während der Abwesenheit der Kammern von dem Gouvernement genommen worden sind, um die Ruhe aufrecht zu halten und die Interessen des Landes zu schützeu, haben die Genehmi⸗

ung und den Beifall der Nation erhalten. Sire! Griechenland ist überzeugt, daß Alles, was von Ew. Majestät Ministerium geschehen ist, um die Lösung einer Differenz zwischen ihm und einer benachbarten Macht her⸗ beizuführen, in einer der Nation würdigen Weise geschehen ist. Die Ver- . des Finanzwesens, das Ziel der steten Bemühungen des Gouver- nements, soll auch Gegenstand unserer gewissenhaftesten Aufmerksamkeit sein. Alle Gesetzentwürfe, welche, ohne dem Ackerbau, dem Handel oder der Schifffahrt neue Lasten aufzulegen, dahin lauten, die Geldmittel zu vermeh⸗ ren und den Kredit der Nation zu erhalten, sind in genaueste Erwägung genommen. Jeder Vorschlag, welcher nach diesem so wünschenswerthen Ziele strebt, ist unserer Zustimmung und unseres Beifalles gewiß. Die ver= schiedenen Gesetzentwürfe, welche das Ministerium uns zur Sanctionirung vorgelegt hat, werden mit der gewissenhaftesten Au fmerksamkeit geprüft. Vor Allem weiß die Kammer, wie nöthig es ist, den Bestand unserer Institutio-⸗ nen aufrecht zu erhalten, und daß die Constitution die jährliche FJeststellung

2000

des Budgets vor Ansang des Jahres, in welchem es in Wirksamleit tritt, vorschreibi. Ja, Sire! unser Wert ist ein großes und schweres, aber auf die hehren Gefühle Ew. Majestät vertrauend, im Gefühl unserer Anhäng⸗ lichkeit an den Thron und das Vaterland, zweifeln wir nicht daran, die Hindernisse 4 besiegen, die uns entgegenstehen. Tief ergriffen von dem un- erwarteten Tod eines ausgezeichneten Mannes, eines geschickten Ministers, eines großen Bürgers, empfinden wir die Lücke, welche ein solcher Verlust gemacht. Im Vertrauen auf die weisen Anordnungen Ew. Majestät bitten wir Gott um die Erhaltung unseres Königs und hegen die seste Ueberzeu⸗ gung, das Ziel zu erlangen, welches die weise Hand der Vorsehung unserem gemeinsamen Vaterlande vorgesteckt hat.“

Am 28. September wurde diese Adresse von einer dazu ernann-= ten Kommission in einer feierlichen Audienz dem König übergeben. Der König antwortete:

„Meine Herren Abgeordneten! Mit wahrer Genugthuung empfange Ich ven den Vertretern des Landes die Versicherung der Gefühle der Na— tion; sie ermuthigen zu den Anstrengungen, welche Mein Ministerium zum Wohle des Vaterlandes zu machen 3 Ganz besonders freut Mich die Einstimmigkeit, welche bei Votirung der Adresse in der Kammer geherrscht hat, sie verspricht dem Lande die Aufrechterhaltung der Ordnung und em- pfiehlt dem Auslande, die griechische Nation zu achten. Indem die Kam- mer ihren Schmerz über den Verlust des Conseil-Präsidenten Kolettis aus- drückt, läßt sie den Verdiensten dieses großen Bürgers Gerechtigkeit wieder⸗ fahren. Die Anerkennung der Männer, welche ihr Dasein dem Vaterlande widmen, ehrt sowohl diejenigen, welche diese Gefühle empfinden, als die jenigen, für die sie empfunden werden.“

Der König und die Königin haben heute eine kurze Vergnü—

gungsreise nach Theben und Boͤotien angetreten.

bereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Bremen, 13. Okt. Der „Washington“ bringt in seinen new⸗ vorker Berichten vom 23. September aus den Vereinigten Staa⸗ ten selbst keine Nachricht von Belang. Es hatten keine weiteren Fallissements von Bedeutung in New-⸗Nork stattgehabt. Der neue Tarif hatte in den ersten neun Monaten seiner Wirksamkeit ein Netto⸗ Einkommen von 22,961,333 Dollars oder 3, 176,0 18 Dollars mehr abgeworfen, als der Tarif von 1842 während der nämlichen Periode im Jahre 1845 46 ergab. Als der neue Tarif angenommen wurde, schrieen die Schutzmänner, daß er das Staatseinkommen vermindern werde, statt es zu vermehren.

Vom Kriegsschauplatze fehlen Nachrichten neueren Datums, und man hatte selbst noch nicht die offiziellen Berichte des General Scott über die Gefechte vom 19. und 20. August. Auf den Ausgang der Friedensunterhandlungen des Herrn Trist scheint man keine großen Hoffnungen zu bauen. Uebrigens erklärt das Organ Poll's, die Washington Union, die amerikanische Regierung sei entschlossen, den Kampf mit Energie wieder aufzunehmen, wenn Mexiko die libe— ralen Bedingungen, welche die Vereinigten Staaten jetzt bieten, zurück⸗ weise. .

Vom Kriegsschauplatze reichen sie nicht weiter als die zuletzt mitgetheilten. Veracruz vom 1. Sept.) Nachträglich wird gemel⸗ det, daß Santana eine Erklärung und Rechtfertigung an die Nation, datirt aus Mexiko vom 23. August, erlassen habe. Er erklärt sich darin ohne Rückhalt für den Abschluß des Friedens und schiebt alle Schuld der verlorenen Schlachten auf Valencia, der mit einer Ab⸗ theilung von 5000 Mann seine Befehle mißachtet, statt zurückzuhal⸗ ten, sich verwegen dem Angriff ausgesetzt und dadurch die gänzliche Verwirrung und die Vereitelung des Vertheidigungs-Plans herbeige⸗ führt habe. Es wird auch eine den Waffenstilistand betreffende Kor⸗

respondenz zwischen dem General Scott und dem mexikanischen Kriegs- Minister nach den letzten Schlachten mitgetheilt, in welcher dieser Letzter den bisher geführten Krieg als einen Skandal bezeichnet. Von Paredes meldet man, daß er, ehe er Lie Hauptstadt erreichte, an einem Orte Namens Callente Halt machte,

um mit Santana in Communication zu treten. Santana aber wies alle Verbindung mit ihm ab und ließ ihm den Befehl zukommen, sogleich bei Strafe des Todes das Land zu verlassen. Paredes wei⸗ gerte sich, zu gehorchen, und sammelte eine Partei, um Santana zu

stürzen. Einer anderen Angabe nach, hätte er in der Schlacht von Contreras zur Seite Valencia's gefochten und mit ihm das Kom⸗ mando und die Leitung der Bewegungen geführt. Wieder ein Ge⸗ rücht sagt, daß Paredes auf die Haupistadt anrücke von Orizaba her, wohin er glücklich von Veracruz gelangte; während ferner angegeben wurde, daß Bustamente mit 6060 Mann in der Nähe der Haupt⸗ stadt stehe.

Ueber das gelbe Fieber in New⸗Orleans theilt ein Brief aus jener Stadt vom 6. September Folgendes mit: „Vom Morgen bis zum Abend rumpeln die schwarzen Leichenwagen oft ohne alle Be⸗ gleitung durch die Straßen, manchmal in Verbindung mit gedämpf⸗ tem Trommelschlage, wenn Mitglieder der Miliz oder der Armee der Seuche erlegen sind. Es ist in der That unheimlich, durch die ver⸗ ödeten Gassen zu gehen, die noch vor wenigen Wochen von lebhaftem Volksgewühle schwärmten. Fremde Ankömmlinge werden meistentheils zwischen dem sechsten und vierzehnten Tage ihres Aufenthalts vom Fieber befallen; sind sie schon längere Zeit in der Stadt anwesend, so können sie mehrere Wochen 3 bleiben, aber ihrem Schick⸗ sale entgehen sie nicht. Vorsicht und strenge Lebensweise helfen da⸗ gegen nichts; mitten in der Fülle der Gesundheit und Kraft fordert die Krankheit ihre Opfer. Diese furchtbare Krankheit wüthet gegen⸗ wärtig schlimmer als je zuvor in dieser Stadt. Die Jahre 1841 und 1837, welche wegen 2 Sterblichkeit berühmt waren und über 2000 Fieberkranke dahinrafften, stehen gegen 1847 zurück, und vor dem Winter ist auf Besserung nicht zu hoffen. Allgemeine Düsterkeit und Angst beherrscht die Gemüther; alle Geschäfte stocken; nur wenige Fremde wagen sich in die Stadt, und von diesen müssen 7 unter 19 ihre Kühnheit mit dem Leben büßen. Selbst zu flüchten wagt man nicht, aus Furcht, die Krankheit mitzunehmen und dann hM der Hülfe erfahrener Aerzte zu entbehren. Natchez, Vixburg und andere Missisippi- Städte haben Quarantaine gegen uns eingeführt, und je⸗ der von hier kommende Passagier muß dort eine Gesundheitsprobe von 21 Stunden abhalten. Die mit fremden Schiffen hier ankom— menden Passagiere mäht das Fieber zu Hunderten nieder.

Briefe aus Rew-⸗Orleans vom 12ten schildern das gelbe Fieber in jener Stadt als im Abnehmen begriffen, was indessen hauptsächlich dem Umstande zugeschrieben wird, daß nur noch wenig Leute, welche von der Krankheit befallen werden könnten, am Leben sind; die Ge⸗ fährlichkeit und Heftigkeit der Krankheit selbst hat sich leinesweges vermindert. In der Woche bis zum 11ten starben am Fieber 402, in der Woche vorher 427 Personen; Alles in Allem starben in den

beiden Wochen 543 und 533 Personen.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Pesth, vom Ende Sept. (Schw. M.) Die Eröffnung der ungarischen Central-⸗Eisenbahn von hier nach Szolnok war für unser ganzes Land ein wichtiges Ereigniß. Es hatte zwar dieser Ort, ver= möge seiner Lage an der schiffbaren Theiß, schon sonst eine ziemliche Wichtigkeit, diese aber hat jetzt durch die Eisenbahn eine weit höhere Bedeutung. Er ist ein Hauptstapelplatz für Salz, Holz und andere Landeserzeugnisse, welche die Theiß herabkommen und seither durch Bauern-Frachtfuhrwerk weiter herauf und meist bis hierher nach Pesth gebracht wurben. Dazu waren denn immer ganze Karawanen erfor⸗ derlich, weil die Bauern nur wenig aufladen. Hierzu aber kam noch der große Uebelstand, daß im Frühjahr und Herbst die Wege von hier dorthin zu Zeiten geradezu unfahrbar sind, so daß dann aller Ver⸗ kehr stockte. Diesem ist nun durch die Eisenbahn gänzlich abgeholfen, und es ist kaum zu berechnen, welche Vortheile dem ganzen Landes⸗ theile, den die Eisenbahn nah und fern berührt, erwachsen müssen. So z. B. ward das Getraide, welches man aus jenen Gegenden uns zuführen wollte, eben wegen des so sehr schwierigen Transportes zur Achse lieber die Theiß hinab und alsdann die Donau herauf ge⸗ schifft, es ging also einen Weg, welcher fünfmal so lang war, als der jetzige, und der außerdem noch eine große Menge von Unbequem— lichkeiten mit sich führte.

Allgemeiner Anzeiger.

gegangenen Hypothekenscheine über die Fol. 6. 7. 8. und 9. des Krümmelschen Hypothekenbuchs intabulirten

1947 Ferd. Mackeldeii, SYSTrRMA 1IURklIs ROMANI HoblkEk UsliLArI.

gekanntmachungen.

1587 Oeffentliche Vorladung. Die Ehefrau des vormaligen Nestaurateurs Carl Gottlieb Roß hierselbst, Amalie geborene Schobert, soll sich mit dem Portraitnigler Huebner angeblich im Mo— nat April 18145 von hier, heimlich entfernt und über Hamburg nach Nordamerika begeben haben. Der ze. Roß hab deshalb gegen seine Ehefrau, welche von ihrem arg n. bis jetzt keine Nachricht gegeben, auch sei⸗ ner Bemühungen ungeachtet nicht hat ermittelt werden können, wegen döen lg? Verlassung auf Scheidung an⸗ etragen. Zur Beantwortung der Ehescheidungsklage ist daher ein Termin auf den 1. Februar 1848, Vormittags 14 uhr,, vor dem Königl. Ober- Landesgerichts -Referendarius von Prittwitz im Parteienzimmer Nr. II. auf, hiesigem Ober ⸗Landesgerichte anberaumt worden, zu welchem die Roß . öffentlich und unter der Warnung vor— eladen wird, daß sie im Fall ihres Ausbleibens der kan gun Verlassung in contumaciam für geständig erachtet und demgemäß, was Rechtens ist, gegen sie er⸗= kannt werden wird. Breslau, den 21. Mai 1847. Königl. Ober-Landesgericht. Erster Senat.

logo] Nothwendiger Verkauf.

Die im Dramburger Kreise belegene und im Hypo— thekenbuche Nr. 2. Fol. 7 bis 12. verzeichnete Spring- mühle des Emil Herrmann Theodor Gollmer, abgeschäßt auf 089 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf, zufolge der nebst Ho— pothekenschein und Bedingungen in der Registratur ein- zusehenden Taxe, soll

am 1. Februar 1848, Vorm. 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. nn nn, den 19. Juli 1847. . önigl. Land⸗ und Stadtgericht.

löse] Nothwendiger Verkauf Stadtgericht zu Berlin, den 7. Juni 16847. Das dem Rentier David Benas gehörige, hier in der Sebastiansstraße Nr. 20 belegene und im Hypothelen⸗ buche von der Louisenstadt Vol. 144. No. 92. r g nete Grundstück, . abgeschätzt zu 13,227 Thlr. 8 Sgr. 3 Pf., so am 12. Januar n, e,, ,, 11Uuhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Py⸗ pothelenschein sind in der FRegistratur einzuschen.

so8s

lr auf Antrag des Alexander von Arenstorff auf Krümmel zur Ainmesdung etwaniger Ansprüche und For= derungen an die auf ihn ausgestellten und ihm verloren

Pöste von zusammen 14000 Thlr. 4 publica procla- mala praeclusirn erkannt und terminus peremtorius auf den 15. Dezember dieses Jahres vor hie- siger y, ,. Justiz-Kanzlei anberaumt, auch die desfallsige Ladung in extenso den Schwerinschen Anzeigen inferirt worden, so wird solches hierdurch fer= nerweltig gemeinkundig gemacht.

Gegeben Güstrow, den 27. September 1847.

Großherzogliche Mecklenburg- Schwerinsche Justiz-

Kanzlei. (L. S.) A. Radel.

Mag deburg⸗Cöthen⸗-Halle⸗ Leipziger Eisenbahn—

ch ung.

Hiermit bringen wir zur öffentlichen Kenntniß, daß folgende Prioritäts-= Actien unserer Gesell⸗ schaft, und zwar die Num⸗

' mern 302, 2046, 4552,

ölit, 7223, 7994, S206,

fo 9g, 127552, 12858,

13313, 14590, 14912,

. ö 15859. aus der diesjäh⸗

rigen Verloosung bis jetzt nicht eingeliefert sind, und

deren Nominalwerth vorläufig noch bei unserer Haupt- Kasse erhoben werden kann.

Gleichzeitig bemerken wir, daß der Nominalwerth nach= folgender Prloritäts⸗Actien, und zwar der Nummern 3290 und h955 aus der Verloosung des Jahres 1845, und der Nummern 1769, 3067, 6351 und 6752 aus der Verloosung des Jahres 1816, da derselbe nicht rechtzeitig erhoben, bei hiesigem Königl. Land. und Stadtgericht deponirt ist. Die Inhaber dieser Priori⸗ fäts - ülctien fordern wir . auf, dieselben gegen Quittung bei uns einzuliefern und den Beirag dagegen bei obgedachter Behörde zu erheben.

Statutenmäßig machen wir noch bekannt, daß die bis zum 3. Mai d. J. eingelieferten Prioritäts-Actien so— wohl aus der Verloosung der Vorjahre, als auch der des Jahres 1816, in Gegenwart zweier Notarien ver= brannt sind.

Magdeburg, den 19. Oktober 1847.

Direktorium der Magdeburg Cöthen / Halle⸗Leipziger

Eisenbahn⸗Gesellschaft. De fo.

Titerarische Anzeigen. So eben erscheint und ist bei Alexander

Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin, Französische Str. 21, zu haben:

los URANIA. Taschenbuch auf das Jahr 1848.

Neue Folge. Zehnter Jahrgang. Mit dem Bildnifsfe Friedrich von Raumer's.

8. Eleg. kart. 2 Thlr. 15 Sgr.

Inhalt: 1. Sigismund. Novelle von There se. Z. Die Flucht nach Amerika. Novelle von W. Alexis. 3. Die Schwester. Novelle von Levin Schü cking. 4. Marie Remy. Eine Kriminalgeschichte von W. Martell. Leipzig, im Oltober 1847. F. A. Brockhaus.

9741

1 In allen Buch- u. Landkartenhandlungen Deutsch= lands ist vorräthig, Berlin bei Schropp C Co., Mittler, Jonas, Enslin's Buchh.: Die 4te durch Professor Dr. H. Berghaus ver- besserte und vermehrte Auflage vom

Hand⸗AUtlas der neueren Erd⸗

beschreibung in 82 Blättern, herausgegeben von Dr. K. Sohr. Uste Lieferung von A Blättern 10 Sgr. Dieser durch seine außerordentliche Billigkeit (das Blatt 2 gGr.) bekannte und stark verbreitete Atlas hat bereits die allgemeinste Anerkennung gefunden. Die Reviston des Herrn Prof. Berghaus, welcher als Kartograph einen mehr als europäischen Nuf hat, giebt diesem Atlas einen erhöhten Werth, und seder Sachkundige wird einräumen, daß dieser Name die sicherste Bürgschaft für den Werth des Atlasses ist. Da sänmthiche Platten druckfertig sind, so er⸗= folgen die Lieferungen regelmäßig alle 3 bis 4Wo⸗ chen; auf Verlangen stehen auch bis Ende d. J. vollständige Exemplare zu Diensten.

C. Flemming. ;

Im J. C. HHLinrichsschen Verlage ist erschienen

und bei 6. II. Jonas, Werderstr., No. 4,

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die Zukunft Israels und der looꝛ v Christenheit

erschienen, welche nicht nur für den Theologen, sondern auch für den Staatsmann u. Gäahsh heren, ja für jeden einigermaßen Gebildeten vom allerhöchsten Interesse sein muß. Der Verfasser, Prof. Dr. Bötticher, hat sie daher nicht mit Unrecht ein Buch für Fürst und Volk genannt und sie so seiner Biographie Gustav Adolph's an die Seite gestellt. Der Preis derselben ist 1 Thlr. 10 Sgr., in Partieen von 12 Er. gegen portofreie Voraus bezah⸗ lung 20 Sgr., der reine Ertrag zur Unterstützung hülfs⸗ bedürftiger Proselpten in Jern salem bestimmt.

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Gräfenberger Adquarelle. 8. eleg. geh. 17 Thlr.

Kürzlich sind in demselben Verlage erschienen; Hertz: König Nen és Toch ter. Die Kun st⸗= reiter. Die Rückkehr, vom Verfasser der Briese cines Verstorbenen. Rahden: Wanderungen. Keyserling: Aus der Kriegszeit. Ir Zheil. Schaumann: Geschichte der Grafen von Val⸗

kenstein.

Mit Nächstem erscheint: ; . ö, w. ,, Die gelbe Gräfin. Geibel: Gedichte. Ate Aufl. Bar⸗ thold: Fruchtbringende Gefellschaft. v. Gumpert: Erzählungen. 2te Aufl. Kletke: Kinderfreund.

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3 nhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Verordnungen des General / Post Amts. Pro⸗ vinzen Preußen, Schlesien und Po sen. Geburtstagsfeier St. Majestät des Königs Rhein -Provin z. Geburtstagsseier Sr. Ma- jestät des Königs. Eröffnung der Käöln-Mindener Bahn.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten, Hof-⸗Nachrichten. Anrede des Prä- sidenten der Neichsräthe an Prinz Adalbert. Das Dampfschiff f Donau⸗

wörth“. Vermischtes. Königreich Württemberg. Abdankun- gen von Kammer- Mitgliedern. Beschwerde über die taxissche Postver-⸗ waltung. e , . Sach sen⸗Weim ar. Die Stände⸗ Versammlung. Freie Stadt Ham burg. Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs von Preußen. Ehle aus Frankfurt a. M. (Glückwünsche und Diner zum Geburtstage Sr. Majestät des Kö- nigs , m. die Nachrichten aus der Schweiz.)

Oesterreichische Monarchie. Wien. Kurator der Akademie der VWissenschaften⸗ Der Herzog von Modena und die Erzherzogin Marie Louise. Die Verhandlungen mit dem päpstlichen Stuhl. Preß—

bung. Der siebenbürgische Landtag. Von der galizischen Gränze.

Gesundheitszustand und Witterung. Truppenbenrlaubung.

Frankreich. Paris. Herzog von Aumale in Algier 2. Hieronymus Bonaparte im Invalidenhause. Erkrankung Soult's. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Staatsschuld. Die fran= Elche Anleihe. Vermischtes. Schreiben aus London. (Die

age des Landes; Irland; die Gaben für Irland und die dortigen agra— rischen Frevel.)

Schweiz. Kantone St. Gallen und Graubündten. Verhand- lungen und Beschlüsse der Großräthe in Bezug auf die Instruction der Tagsatzungs-Gesandtschaften. Kanton Züg. Landraths-Verhand⸗ lungen über diese Instruction Kanton Genf. Grosirathsbeschlüsse. Kanton Freiburg. Einberufung des Großen Raths. Kan— ton Waadt. Die Vorgänge zwischen Waadtland und Neuenburg. Aus der Schweiz. Die Mehrheit für Execution gegen den Sonderbund.

Italien. Livorno. Das Reglement über die Bildung der Bürger— Garde in Toskana. Ferrara. Die Oesterreicher noch in Ferrara.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (General Serrano zum General—= Capitain von Granada ernannt; neue Ober- Hofmeisterin der Königin; Ernennungen und Entlassungen; der niederländische Gesandte.)

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

, Theater. talienische Opern · Voksuingᷣ Aus Schiller s 49 *

Beilage.

Amtlicher Theil.

Potsdam, den 18. Oktober. Seine Majestät der König sind zur Jagd nach Blanken— burg gereist.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Gustav von Wasa ist nach Blan kenburg gereist. .

Bekanntmachung.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der Prämien von den für dieses Jahr zur Ausloosung bestimmten 9000 Seehandlungs Prä—= mienscheinen fielen an Haupt-Prämien bis einschließlich 500 Rthlr. auf Nummer:

44, 155 211,811 63, 339 S7 004 151,258 208,314 ..... 244, 347

Berlin, den 18. Oktober 1847.

General-Direction der Seehandlungs - Sozietät. (gez) Kayser. Wentzel.

Berlin, Dienstag den 19ten Oktober

Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kö⸗ nigs wird die Königliche Akademie der Wissenschaften * 6 den 21sten d. M., Nachmittags um fünf Uhr, eine öffentliche Sitzun ö zu welcher der Zutritt auch ohne besondere Einladung .

arten freisteht.

Berlin, den 18. Oktober 1847. Das Sekretariat der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Ehrenberg.

Abgereist: Se. Excellenz der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl. württembergischen Hofe, General⸗ Lieutenant von Thun, nach Stuttgart.

. Der Wirkliche Geheime Legations-Rath und Direktor im Mi⸗ nisterium der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherr von Patow, nach Leipzig.

Der General- Proviantmeister, Wirkliche Geheime Kriegsrat Dr. Nüller, , ,, 1 . .

Nichtamtlicher Theil.

Inland.

. Berlin, 18. Oft. Das Amtsblatt des Königlichen Post- Departements enthält die Verordnung, betreffend die Anwendung der ermäßigten Päckerei⸗Tare auf Sendungen von und nach Döbeln im Königreich Sachsen ; ,. betreffend die Post⸗Dampfschiff⸗Ver⸗ bindung zwischen Stralsund und Istadt; desgleichen, betreffend die Bestellung von Geldsendungen durch die Land⸗-Briefträger. Durch dieselbe wird bestimmt, daß den Land-Briefträgern nie Gelder von höherem Betrage, als demjenigen ihrer geleisteten Dienst⸗Caution weiche der Regel nach 50 Rthir. beträgt mit den Geld-Ausliefe⸗ rungs⸗Scheinen anvertraut werden dürfen. Sind mehrere Geldsen⸗ dungen gleichzeitig zu bestellen, so darf deren Betrag zusammengenom⸗ men den der Caution nicht übersteigen.

Dasselbe Blatt enthält ferner die Verfügung wegen Bestellung von Päckereien nach den von durchgehenden Posten berührten Orten, an welchen sich keine Post⸗Anstalten besinden; desgleichen in Betxeff des Verfahrens bei Beförderung neuer, für Rechnung der Posthalter erbauter Wagen.

Provinz Preußen. (3tg. f. Preuß.)! Königsberg, 15. Okt. Die Festlichkeiten, welche heute zur Feier des Geburtsfestes unseres allverehrten Monarchen als Beweise der Verehrung und Liebe stattfanden, leitete am frühen Morgen der Choral: „Nun danket Alle Gott“, ein, welcher auf der Gallerie unseres Schloßthurmes, einer alten frommen Stiftung gemäß, ausgeführt wurde. Die Königliche deutsche Gesellschaft versammelte . um neun Uhr zu einer öffentlichen Sitzung. Die Festrede hielt der Provinzial⸗ Schulrath Professor Pr.“ Lucas, welcher den seinem Herrscher— hause so ergebenen Simon Dach, unseren vaterländischen Dich⸗ ter, zum näheren Gegenstande des Vortrages machte. Er lenkte die Aufmerksamkeit der Versammlung auf verschiedene Gelegenheits⸗ Gedichte, welche aus dem 37sten bis 51sten Lebensjahr des Dichters herrühren, und die er aus einer in seinem Besitze befindlichen Samm⸗ lung von Simon Tachschen Gedichten mittheilte. Herr Prof. Dr. Nesselmann, welcher einen zweiten Vortrag hielt, sprach über altpreu⸗ ßische Ortsnamen, die sich in der Provinz noch erhalten haben, und versuchte ihre Deutung. In der Universitäts⸗ Aula hielt der Geh. Reg. Rath Prof. Dr. Lobeck einen deutschen Vortrag über die Besteuerung gewisser Literaten, wie der Astrologen, Pharmakopolen (Quacksalber) ꝛc. im Alterthum und warf dabei in bekannt interessanter 1 Streif⸗ lichter auf alle Charlatanerie bis in die Gegenwart, die echte Wissen⸗ schaft zum unermüdlichen Kampf gegen alles Gauklerwesen aufrufend. Bei der Parole wurden 101 Kanonenschüsse auf dem Königsgarten gelöst. Verschiedene Gesellschaften hatten sich zu Mittagsmahlen vereinigt.

1847.

Die beiden Logen, die deutsche Nessource, die Bürger- Ressource zählten zahlreiche Gäste. Gegen 300 Personen hatten sich auf Ver⸗ anstaltung der Herren Konsul Brockmann, des Oberlandesgerichts⸗ Rath Klein und des Major Treyden zu einem Fest-Diner im kneip⸗ höfschen Junkerhofe versammelt, welchem auch der Herr Ober - Prä- sident Dr. Bötticher und die höchsten Militair⸗Personen beiwohnten. Am Abend fanden in der deutschen Ressource und im Schießhause 24 statt, und eine allgemeine Erleuchtung krönte das Fest des ages.

Provinz Schlesien. Breslau, 15. Oft. (Bresl. 3.) Preußen feierte heute einen hohen Festtag, den Tag der Geburt sei⸗ nes geliebten und hochverehrten Königs Friedrich Wilhelm IV., eines Königs, der während der kurzen Zeit, seit er zum Ruhme Preußens, zum Heil und Segen des Landes das Scepter führt, sein treues Volk mit großen und zahlreichen Wohlthaten beglückt hat. Dieses Be⸗ nu re, diese Gefühle der wärmsten Dankbarkeit und festen Anhäng⸗ lichkeit sprachen sich denn auch in den Festlichkeiten aus, welche heute in unserer Stadt stattfanden. Schon in den Vormittagsstunden um 9 Uhr versammelte sich die hiesige Garnison auf dem Exerzirplatze hinter dem Königlichen Palais zu einem feierlichen . wel⸗ cher um 10 Uhr begann, und welchem Deputationen der Landes- und städtischen Behörden beiwohnten. Als am 3. desselben der üb⸗ liche Choral unter Begleitung der Militair⸗Musik⸗Corps angestimmt wurde, verkündete der Donner der Kanonen den erhebenden Moment, wo Tausende von oben den Segen für den geliebten Herrscher erfleh⸗ ten. Hierauf ward das Quarré, welches die Truppen während des Gottesdienstes gebildet hatten, geöffnet und Sr. Majestät dem Könige ein dreimaliges donnerndes „Hoch !“ gebracht. Nun formirten sich 9 Truppen zum Parademarsch. Zunächst desilirte das 1ste Kürasster⸗ dann das 19te und 11te Infanterie⸗RKegiment, die Jäger⸗Abtheilung und endlich die reitende und Fuß⸗-Artillerie vor der hohen Genergli- tät vorbei. Der Parademarsch wurde dann in Compagnic- und Eg cadrons⸗-Fronten wiederholt. Die bereits bei den verschiedenen Trup⸗ pen- Gattungen eingetroffenen Rekruten wohnten dem Parademarsch als Zuschauer bei. Das Wetter war außerordentlich n ag! und Tanfende der Einwohnerschaft Breslau's hatten sich anf dem chern und geräumigen Platze eingefunden; selbst von den platten Dächern der angränzenden Gebäude, des Theaters, des Gouvernementshauses 2c. blickten Zuschauer auf dieses eben so erhebende als glänzende Schauspiel herab. Bei der hiesigen Königlichen Universität fand in der Aula Leopoldina eine doppelte Feier statt, indem mit dem hohen Tagesfeste die Uebergabe des Rektorats der Universität für das Jahr 18147 48 verbunden wurde. Unter Leitung des Musik⸗Direftors Herrn Mosewius wurde von dem Institut für Kirchenmusik ein Hym⸗ nus und der 22ste Psalm gesungen, worauf der bisherige Rektor, Herr Professor Dr. Göppert, eine auf das hohe Geburtsfest Bezug habende Rede hielt, in welcher die Verdienste Sr. Majestät um den gesammten Staat, wie insbesondere um Kunst und Wissenschaft, her- vorgehoben wurden. An diese Rede wurde die Mittheilung ber Haupt- Ereignisse, die sich während des verflossenen Jahres bei der Universi⸗ tät zugetragen haben, angeschlossen, hierauf von ihm sein Nachfolger, der Herr Professor Dr. Schneider, so wie die neuen Dekane der Fa⸗ kultäten und die Senats⸗Mitglieder, proklamirt und dann dem Erste⸗ ren die Scepter, die Statuten, die Stiftungs Urkunde, das Album der Universität und die Decorgtionen des Rektors unter den besten Segenswünschen übergeben. Der neue Rektor beschloß hierauf die Feierlichkeit mit einer kurzen Anrede und Paränese an die Studiren⸗ den. Auch in den übrigen Lehr⸗Anstalten unserer Stadt fanden ähn⸗ liche Feierlichkeiten statt, indem religiöse und patriotische Lieder abge⸗ sungen und Festreden gehalten wurden, welche der Jugend die Be- deutsamkeit des Tages ans Herz legten. So war der Vormittag un⸗ ter Festlichkeiten ernsterer Art würdig verflossen; der Mittag und Nach- mittag fand Tausende theils in größeren Zirkeln, theils in engeren geschlossenen Gesellschaften, theils im traulichen Familienkreise bei dem heiteren Mahle, wo unter dem Klange der Gläser des geliebten Lan⸗ desvaters nicht minder innig und warm gedacht wurde. Das Offi⸗

Königs städtisches Theater. Italienische Opern-Vorstellung: Don Giovanni. (Den 16. Oktober.)

Das Eyperiment, welches die italienische Opern-Gesellschaft alljährlich wiederholt, indem sie Mozart s „Don Juan“ zur Aufführung bringt, ist auch diesmal von Erfolg gekrönt worden. Wie Mozaxrt' s unsteiblicher Name seine Wirkung auf ünser Publikum niemals verfehlt, so hatte er auch am verflossenen Sonnabend, die Musikfreunde in Masse angezogen und ein volles Haus gemacht. Die Vorstellung selbst war, erwägt, man die Größe der Kunst-Aufgabe italienischen Sängern gegenüber, eine im Ganzen sehr ehrenwerthe. Insoweit Lie Mittel und das musikalische Verständniß augreichten, leisteten die beteiligten Sänger durchaus Anerkennungswerthes. Namentlich stellten sich hinsichtlich der Besetzung und Ausführung einzel- ner Rollen sehr günstige Resultate heraus, wiewohl es unsere unmaßgeb- liche Meinung ist, daß durch eine richtigere Verwendung der vorhandenen Kräfte in manchem Betracht ungleich Besseres zu , gewesen wäre. So um zuerst der Mängel der Aufführung zu gedenken hätte, nach unserem Dafürhalten, Sgr. Pig noli jedenfalls als Don Juan mehr be friedigt als Sgr. Ronconi, dem vor Allem Gewandtheit und Leichtigkeit

ur Barstellung der Nolle abgehen, und dessen merklich angegriffene Stimme ber nöthigen Kraft ermangeli. Zerline hingegen dürfte in der jugendlich anmuthigen Sgra. Dugniotti eine passendere Vertretung gefunden haben; Sgra. oldrini erscheint, abge sehen von ihrer passirten Persönlichkeit, auch in musilalischer Beziehung zur Löfung der Aufgabe nicht durchweg fähig. Sgr. Pign ol ,,. er insofern als Masetto nicht genügen, als die Partie nicht seiner Stimmsage angemesfen liegt und in geln dessen z. B. eine Tran posiion e . Aie um eine Terz höher nöthig wurde. Wie wir in Vorhergehen em hel ei angedeutet haben, sind indeß diese Män⸗ el der Besetzung 3 2 rt, daß sie sich beseitigen und verbessern lassen. afl e , inte im eigenen und im Interesse des Kunsswerkes be⸗ rücksichn gen. .

In ülebrigen haben wir über die Vorstellung nur Lobenswerthe berichlen. Sßra. Fodor repräsentirte die Leh nn gal. Ihre . darf als eine in ihrer Art vortrefflich bezeichnet werden und gewährte be⸗ sonbers aus rein, muslalischem Gesichtspunfte rbb n id Genuß. Fehlt ihrer Darstellung zu treffenden Charatteristit der Roile der überwaäl=

tigende Ausdruck des Affekts, die südliche Glut der Leidenschaft, mit einem Worte: die echt dramatische Färbung, so offenbart die Sängerin statt dessen die Bewegungen einer edlen Weiblichkeit, den Situationen, in denen sie sich als Anna befindet, wohl angemessen. Einen musikalischen Glanz- Moment ihrer Leistung und des Abends bildete, wesentlich durch ihre Mitwirlung, das Masken - Terzett, in welchem sie durch den Klang ihrer glockenreinen Stimme wunderbare Wirkungen erzielte. Sowohl dies Musikstück, bei welchem die Sängerin übrigens durch Sgr. Labocetta und Sgra. Qli- vieri treffliche Unterstüßzung fand, und das in Folge der gelungenen Aus- führung Dacapo begehrt wurde, als überhaupt die ganze Leistung der Sgra. Fodor erfreute sich des ungetheilten Beifalls des Publikums. Die Lehte= ren, Sgr. Labocetta, Sgra, Olivieri und Sgr. Catalano, bilden die Hauͤptstützen in der gegenwärtigen Besetzung der Oper. Vorzugsweise verdient Sgr. Labocetia von den zuletzt Genannten unbedingte Anerken= nung. Er führte die Partie des Don Octavio in edler, künstlerischer Weise durch und trug seine beiden Arien im ersten und zweiten Akt mit trefflichem Ausdruck und meisterhafter Vollendung vor. Auch Sgra. Olivieri, welche die Elvira übernommen hatte, leistete Verdienstliches; nur die Transposition der Esdur-Arie um einen halben Ton tiefer würden wir ihr zum Vorwurf machen, wenn sie nicht in dem Umfange ihrer Mezzo⸗Stimme Rechtferti= ung fände. Sgr. Catalano gab den Leporello mit Humor und Wir⸗ ung. Die Vorstellung bot, wie bereits angedeutet, überwiegend Gutes und

erfreute sich des Beifalls der Anwesenden. z

Aus Schiller's Nachlaß.

Wir haben in Nr. 121 d. Ztg. gegen einen Herrn H. L. die Richtigkeit der von uns fruher gegebenen Rachrichl, daß sich unter den Papieren der am 14. Januar 8. J. verstorbenen Fran von Wolzogen der Entwurf eines Trauerspiels Schiller's vorgefunden habe, durch ein glaubwürdiges Zeugniß bestätigt. Jetzt enthält die In Litt. Allg. Zeitung in Nr. 239 die aus- fan r, Nachricht hierüber von dem Geh; . Hand daselbst, aus dessen Briefen wir bereits unsere frühere Mittheilung entnommen hatten, Es liegt die ganze Anlage zu einem Trauerspiele vor: „Sophie von Kleve,“ Der Entwurf enthält eine vollständige Verzeichnung der Handlung in Akte

und Scenen, die n. des Inhalts des Dialogs, die Schilderung der

Charaltere und deren Hleußerungen, selbst an einzelnen Stellen die Namen

der Schauspieler, denen die Nollen zuzutheilen wären: nirgends aber eine poetische Ausführung. Den Stoff bildet das Leben der Kurprinzessin Do- rothea Sophie von Hannover, der Tochter des Herzogs Geor ilhelm von Celle, welche von dem Vater aus politischen Gründen in hat sech⸗ zehnten Jahre (1682) mit dem Kurprinzen Georg Ludwig, nachmaligem Könige von England, verlobt und in inf. unglücklichen Ehe wegen eines Liebesverhältniss'is zu dem schwedischen Grafen Philipp Christoph von Kö⸗ nigsmark, durch die Verfolgungen der Maitresse des Kurfürsten Ernst Au- guft, der Gräsin von Platen, und der Geliebten ihres Gemahls, des Fräu-

ileins von Schulenburg, in schmachvolles Elend verstoßen wurde. Nach der

Trennung ihrer Ehe ward sie verbannt, der Graf Königsmark war schon früher, in der Nacht vom 1. auf den 3. * 1694, spurlos im Schlosse zu Hannover verschwunden und wahrscheinlich als Opfer des Hasses und der Eifersucht ermordet worden. Schiller ist in seinem Ent- wurfe der Tragödie ganz der damals bekannten Geschichte, wie sie neuer dings die Monatsblätter zur Allg. Zeitung im Dezemberheste vom Jahre 1845 aus den zu London in demselben 86m erschienenen Memoirs of Sophia Dorothea, consort of George l., King of England“, wiederholt haben, gefolgt und hat besonders den Gegensatz des prunkvollen Schein- lebens am Hofe und der inneren moralischen Zerfallenheit hervorgehoben. Die Katastrophe geht in die Verbannung der bei einer beabsichtigten Flucht überraschten Prinzessin aus. Neuerdings hat freilich die Geschichte der un- glücklichen Fuͤrstin durch , , mancher Dokumente in Fr. Cra- m er's „Denkwürdigkeiten der Gräfin Maria Aurora von Königsmark und der Königsmarlschen Familie“ (Leipzig, 1836) Th. J. S. 53 106 nene Aufschlüsse erhalten, welche dem Berichterstatter in den Menatsblättern un- bekannt geblieben zu sein scheinen, und noch später ist durch die von F. W. Palmbad aus den Familienpapieren des gräflichen 6 de la Gar- die in Schweden (Blätter für liter. Unterhaltung 1847 . is2 - 167) 2 fannt gemachte Korrespondenz der Prinzessin mil dem Grafen manches ar Streifficht in das Dunkel dieser trüben Verhästnisse geworfen denen die Kurprinzessin nicht ganz schuldlos erscheint.

falls das Trauerspiel vollendet worden waͤre, in dem n zwischen der 6 rn und der wirllichen ĩ

im, Wallenstein / und in der Maria Stuart zugl. Gelegenheit erhalten haben, gerade in dieser Art ö Meisserschaft unseres großen Dichters wiederholt