ie Räuber des Sila 5. Olt. (A. 3) Man darf die Räuber
e, von Reggio und den , 2
As te verwechseln; ein Blidãh auf die Karte wird die Sache
nn 6G Statella hatte die ganze Linie von
deutlich machen. Ge! während General Nunziante
Catanzaro inne, ; h . e b nn meld bis Gerace besetzt hielt. Freilich ver⸗
z it List und Muth diese beiden Linien suchten es die k 1 unsere 6 Haß rn mel⸗ n h, . des ganzen tollkühnen Unternehmens. 2. seboch der Plan gelungen, so würde der Silawald. Romeo s Schaar wenigstens verdoppelt haben. Wir erinnern außerdem an die freilich nur fragmentarisch erwähnten Räubererzesse im Sila und an das Kriegsgetümmel in Reggio und Gerace; dort werden Guts⸗ besitzer aufgehoben, durch Drohüngen zu Zahlungen gezwungen, un— zähliges Vleh wird niedergemetzelt — hier kämpfen ein paar Wochen lang mit Muth und Kraft allen Ständen angehörige Mißvergnügte, zu Guerilla- Trupps geordnet und unter energischem Oberbefehl ste= hend, die Königlichen Truppen und Guardie urbane aus Busch und Schlucht er, Jedenfalls ist der Calabresen Muth und Tapferfeit ein wenig mehr auf die Probe gestellt worden, als die⸗ jenige der Enthusiasten zu Lucca, Florenz, Pisa u. s. w.; des Volks von Livorne („wer kennt es nicht!“ hier gar nicht zu gedenken. In Calabrien schwirrten die Kugeln um die Köpfe der Königlichen Trup— pen und der Malcontenti; in Mittel⸗-Italien dagegen schwenkt man Fahnen, singt Freiheitslieder, näht Kofarden an die Mützen, hält Re⸗ den, ißt und trinkt nach Herzenslust und geht siegestrunken zu Bette, nachdem man einem wohlwollenden, gebildeten und aufgeklärten Re⸗ genten schlaflose Stunden zur Genüge bereitet. Sollte sich der Aus— wanderungsplan der calabresischen Malcontenti bestätigen, so wird es an Fest⸗ und Zweckessen, an geistreichen, kriegerischen Tischreden und poetischen Verfluchungen der Tedeschi gewiß nicht fehlen. Das Supplikenwesen hat hier bereits einen Grad von Leiden— schaftlichkeit erreicht, daß man in der That die Geduld hochgestellter Personen bewundern muß, die damit buchstäblich überschüttet werden. Wo sich nur der König blicken läßt, drängt sich Alles an den Wa— gen: oft sogar verfolgen die Bittsteller ihn bis in die inneren Räume des Palastes; es fällt angenehm in die Augen, daß der König diese Schriften oft schon im Wagen mit Eifer liest und Niemand hindert, sich ihm vertrauensvoll zu nähern. Dasselbe zu thun ist den Mini⸗ stern befohlen worden. ; In den Abruzzen hat der bekannte Marchese Dragonetti eine phantastische Proclamation an die Königlichen Truppen erlassen, welche, da es auf Auflösung und Abfall abgesehen war, zurückgewie— sen worden. z Der König empfing den neuen russischen Gesandten, Grafen M. Chreptowisch, am 29. September in besonderer Audienz behufs der Empfangnahme seiner Beglaubigungsschreiben. — Das Befinden der Königin⸗Mutter bessert sich gegen alle Erwartung. — Das Na— mensfest des Kronprinzen wurde gestern mit Galla, Illumination und Eröffnung der Oper gefeiert.
Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen . Verschwörung. Berlin, 18. Ott. In der heutigen Verhandlung wurden neun Angeklagte in zwei Abtheilungen vernommen. Zunächst der Ange— klagte Thomas Stankiewiez. Derselbe ist 42 Jahre alt und Einsasse in Sumin. Durch den Wirthschafter Lipinski wurde er in die Ver— schwörung eingeweiht und gab der Aufforderung, sich an einem Auf— stande zur Wiederherstellung Polens zu betheiligen, seine Zusage. Am 21. Februar setzte ihn Lipinski von dem auf Stargardt beabsich— tigten Unternehmen in Kenntniß, und Stankiewiez machte den Zug gegen diese Stadt mit. Bei seiner Vernehmung stellte der Ange— klagte jede Kenntniß von einer Verschwörung in Abrede und wollte sich lediglich deshalb an dem Zuge gegen Stargardt betheiligt haben, um den Katholiken Hülfe gegen die Evangelischen zu bringen. Fast dieselbe Aussage machte der . Angeklagte Peter Radda, wel⸗ her ebenfalls durch Lipinski zum Aufstand für das Vaterland und für den Glauben unter dem Gelöbniß der Verschwiegenheit vereidet wor— den war. Lipinski hatte ihm auch gesagt, wer an dem Aufstand in Stargardt Theil nehme, werde zur Belohnung ein Stück Land erhal⸗ ten. Im Auftrage Lipinski's hat Radda die Leute aus Sumin auf . bestellt und hat selbst den Zug gegen Stargardt itgemacht.
Der dritte Angeklagte, Michael Blendzki, ist 31 Jahre alt und war Instmann des Pfarrers Lobodzti in Klonowken. Dieser eröff— nete ihm am 21. Februar: Es werde ein Aufstand zur Befreiung Polens ausbrechen, und sorderte ihn zur Theilnahme an demselben Juf. Blendzki erklärte seinen Beitritt. Gegen Abend gaben ihm Lobodzki und Ceynowa den Auftrag, den Leuten im Dorf zu melden, daß sie uach Stargardt ziehen sollten. Blendzki selbst hat den Zug mitgemacht. Auch er leugnete bei seiner Vernehmun jede Kenntniß von einer Verschwörung zur Wiederherstellung rn. Lobodzki habe ihm nur von der Bedrängniß der Katholiken in Stargardt er-
5 . er habe den Zug mitgemacht, um diesen Hülfe zu
Im Wesentli ten, Wrzala und Frost
I. on don
Wien in 20 Xr
Augsburg
Hreslau
Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss.. Frankfurt a. M. südqd. W. ... . .... .. . 100 1. Petershurg
Inllindiscie Fonds. Hrsuncihrie/s, Hommirmndl— Papiere umd
2010 gellagten auf die Strafe wegen Hochverraths an, wobei er im Be⸗ treff des Radda und des Wrzalg es der Entscheidung des Gerichts anheim gebe, inwiefern gegen Beide ein genügender Beweis ge⸗ ührt sei. 9 363 von Lisiecki, als Vertheidiger der Angeklagten, sucht dar⸗ zuthun, daß seine Rlienten in der Voruntersuchung mehr ausgesagt hätten, als sie wußten. Die Leute seien durch beunruhigende Ge⸗ rüchte religiös fanatisirt worden und hätten sich dem Zuge gegen Stargardt angeschlossen, um den ihrer Meinung nach bedrängten ka= tholschen Glaubensgenossen Hülfe zu bringen. Wenn in den Auf⸗—
forderungen zur Theilnahme an diesem Unternehmen auch die Rede von Befreiung des armen Mannes und von Landvertheilungen die Rebe gewesen sei, so werde dadurch das Unternehnten selbst noch im⸗ mer nicht zum Verbrechen des Hochverraths, sondern zu einer Bewe— gung mit materialistischen Zwecken. Von einem Staatsverbrechen hätten die Leute keine Ahnung gehabt, und überdies wären sie vor der Ausführung des Unternehmens von demselben abgestanden. Un⸗ ter solchen Umständen trage er auf die Freisprechung von der An— klage auf Hochverrath an. Hierauf wird zur Vernehmung der vier Angeklagten Mierzwicki, Koß, Kerszka und Ilotowski geschritten. Alexander Mierzwicki erhielt um Weihnachten 1845 durch den Töpfergesellen Wilhelm Wysocki Kenntniß von der Verschwörung zur Wiederherstellung des polnischen Reichs. Er erklärte seinen Beitritt und vereidete seinerseits wieder den Handlungsdiener Karl Koß. Am Abend des 21. Februar unter— richtete ihn Wysocki von dem fi. die nächste Nacht bevorsteh enden Aufstande. Mierzwicki sagte seine Mitwirkung bei demselben zu, nahm aber keinen thätigen Antheil. Bei seiner Vernehmung leug— nete der Angeklagte jede Wissenschaft von einer Verschwörung. Das⸗ selbe geschah von Seiten des Angeklagten Karl Koß, welcher um Weihnachten 1815 durch Mierzwickt in die Verschwörung eingeweiht war. Dieser hatte ihn auch von dem Ausbruch des Aufstandes in Kenntniß gesetzt und wollte ihn in der Nacht zur thätigen Mitwir⸗ kung abholen. Mierzwicki blieb aus, und so kam es, daß Koß erst am anderen Morgen erfuhr, der Nevolutionsplan auf Stargardt sei gescheitert. Auch der folgende Angeklagte Ignaz Kerszka, früher Zögling des graudenzer Schullehrer Seminars, widerrief seine früheren Geständnisse. Er war in den Weihnachts - Ferien 1845 durch Mierzwicki und Wysocki von der Existenz einer Ver— schwörung zur. Wiederherstellung Polens unterrichtet worden und war derselben durch einen Eid beigetreten. An dem Unterneh— men gegen Stargardt war er nicht betheiligt. Dasselbe ist der Fall mit dem zuletzt vernommenen Angeklagten Jakob Ilotowski, auch ei— nem früheren Zöglinge des Schullehrerseminars in Graudenz, welcher ebenfalls durch Wysocki in die Verschwörung eingeweiht war und ei nen Beitrittseid abgelegt hatte. Bei seiner Vernehmung legte Ilo— towsli ein vollständiges Bekenntniß in Betreff seiner Theilnahme an der Verbindung ab und beharrte auch bei seinen früheren Bezüchti— gungen gegen die drei Mitangeklagten. Indessen wollte er nur von rein religiösen Zwecken des beabsichtigten Aufstandes wissen. Herr Michels beruft sich auf die früheren Geständnisse der An— geklagten, stellt deren jetzigen Widerruf als unbegründet dar, zeigt . J. ö an einer hochverrätherischen erbindung auf und trägt gegen alle vier auf Best . 9 geg vier auf Bestrafung wegen Die beiden Vertheidiger begründen ihren Antrag chung von dieser Anklage. Herr Gall, als Vertheidiger der drei letz ten Angeklagten, sucht darzuthun, daß seine Kiienten so wenig eine eigentliche Wissenschaft von den Zwecken der Verbindung, als dem ernsten Willen zur Theilnahme an dem beabsichtigten Ünternehmen gehabt hätten. Dieselben seien zur Realisirung dunkeler, ihnen felbst unklarer Begriffe einer Verbindung beigetreten und hätten später thatsächlich keinen Antheil an einem verbrecherischen Unternehmen ge— nommen. . Hierauf wird die heutige Verhandlung gegen 3 Uhr geschlossen.
auf Freispre⸗
HKjandels- und Görsen - Nachrichten. Berlin, den 19. Oktober 1847.
II echsel- Coumse.
Brief. Geld. Amsterdam
do. 250 FI. Iamhbursg 300 Me. o. 300 Mr.
HKurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Ylt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Yt. 160 Thlr. ö . 2 M. 3 Wochen —
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war Instmann bei von Trojanowski, den solle. Am S
hnachten 1815 hörte er
Ecken angezündet wer⸗
1. Februar theilte ihm Lobodzki hrdeten Glaubens wegen und zur brechen. Am 21. Februar trug in Klonowken in seinem Na⸗— und zur Rebellion
aus und nahm
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St. Schuld- Sch. Seh. Prüm. Sch. . u. Nm. Schuld. 3 . HRerl. Stadt-(0bI. 3 3 . Westpr. Pfandbr. 5 — Gr ssh. Posen do.
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Kur- u. Nm. Pfdhbr. 3 Schlesische do. 3 do. Lt. B. gar. do. 3
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— 3 — gegen die 5 Angeklagten. i T e alss, hielt das
derselbe, gehörken den niederen Schichten der en hf äagten, äußerte
Vertheidigung habe die Frage aufgeworfen, ob . n, . zer⸗
fforderungen Da⸗
Russ. Ilamb. Cert. n J o. beillope 8. 4.8. päter, trotz wiederholter 4 dem Zuge gegen 10. 4.
do. Stiegl. 2. 4. A. do. v. Rthsch. L. st. 5 do. Polu. Schatz. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 RI. Pol. a. Psdbr. a. C.
Poln. neue Psdbr. do. Part, 500 EI. do. do. 300 FI. ilauib Feuer- Cas. do. Stauts- Pr. Aul
1. Anl.
pr. RR Auth. Sch - 105 1. . ö Darmst. 50 FI. Loose 76 Br. Loose 36 Br. 33 96 89 kr.
Sächs. Schles. 1003 Er.
1 *. do. 3 — 6 4
ut. 53. 523.
* ,
Den Fino - Kanal passirten am 17. 8. Oktober:
Weiren, 344 Woöpl. Roggen, 120 Wöpl. Hafer, 68 Fisenbain- Actien.
106 Wopl. spl. Rapps.
Volleing.
Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A.
do. Prior. Berl. IIaub.
do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cölu. Bresl. Freib.
do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. Cöth. Bernb. Er. Ob. Sch. Dres d. Gòrl. Dũüss. Elbers. do. Prior.
8 2
O. Sehl. L. B. Pts. Mædb. do. Pr. B. do. do. Rbein. Stm. do. Prior. do. v. St. gar. Sächs. Bayr.
Sag. - Glog. do. Prior. St. Vo iv.. 96 bæ. do. — Thüringer. 707 G. Wyhh. (C. 0.) 101 R. 3 987 k. 91h ba. 92 B.
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Prior.
Prior. Zarsk Selo.
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¶ Io nit. IImb. Bergd. Kiel- Alt. Lp. Dresd. Lö b. Zittau. Magd. Ilalb. Magd. Leipa.
Quit. Bog. 4 96
Fing.
1103 n.
8e
— Aueh. Mastr. 30 1145 0. kerg. Mrk. 50 — kerl. Anh. B. 45 ö. Bexb. Ludw. 70 S8 n. 87 6 rie- Neiss. 90 93 Lz. do. Thür. V. 20 101 6. Magd. Witt. 30 994 6. Mecklenb. 80 ö Nrdb. F. v. 70 6 106 k. Rh. St. Pr. 70 — Starg. Pos. 50 (Schluss der Bärse 3 Uhr.) Am meisten gedrückt waren heute diejenigen Quittiungsbogen, worauf Einzalilungen ausgeschrieben sind. Andere Actien mit Ausnalime von Köln-Minden, oline Umsatz.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 18. Oltober 1847. Zu Lande: Weizen 3 Rthr. 3 Sgr.? Pf., auch 3 Rthlr.; Roggen 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr.; große Gerste 1 Rthlr. 23 Sgi. 2 Pf.; kleine Geiste J Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf Hafer i Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf. auch 1 Nihlr. ? Sgr. 6 Pf.; Erbsen 3 Rihir. 16 Sgr 3 Pf. Lingegan⸗ gen sind 84 Wispel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rthlr. 5 Sgr. und 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Nihlr. 20 Sgr.; große Gerste 1 Nihlr. 23 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 4 Rihlr. 5 Sgr.; Erbsen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 579 Wispel 20 Scheffel. Sonnabend, den 16. Oktober. Das Schock Stroh 9 Rthlr., auch 8 Rthlr.; der Centner Heu 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. Königsberg, 16. Okt. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei— zen 66 — 86 Sgr. pr. Schfl.; Roggen 50 — 55 Sgr. pr. Schfl.; große Gerste 40 - 48 5 pr. Schfl.; kleine Gerste 40 — 45 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 20 - 26 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 75 — 85 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erbsen 50 — 67 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 32 — 37 Sgr. pr. Schfl.; Heu 10—15 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 90— 100 Sgr. pr. Schock; Spiritus 30 Rthlr. pr. Dhm. Danzig, 15. Olt. An der Bahn wurde gezahlt: Weizen 72— 92 Sgr., Roggen 48— 67 Sgr., Erbsen 58 — 63 Sgr., graue —, Gerste 42 — 50 Sgr., Hafer 22 — 25 Sgr. p. Schfl. Spiritus 26— 27 Rihlr. p. 120 Quart 89 e Tr. Stettin, 18. Oft. Getraide. Mit Weizen ist es noch wie am Freitag gemeldet, 128 13158. neuer unserer Gegend auf 68 * 71 Rthlr. ,, andere Sorten nicht am Markt. Auch Roggen hat sich völlig be— hauptet, in 19c0 neuer Sspsd. 47 Nthlr., schwerster von 127 128psd. (S8pfd.) selbst bis 473 Rthlr. bezahlt, auf 48 Rthlr. im Allgemeinen fer= ner gehalien, ged. russ. auf 393 a 41 Rthlr., für neuen pr. Skft. 47 Rthlr. zu machen, pr. Frühjahr bis 47 Nthlr. bezahlt, 47 Rthlr. ferner zu bedin— gen. Gerste fehlend, außer in Kleinigleiten auf dem Boden, die hoch ge⸗ halten werden. Von Hafer fehlt pomm. ebenfalls, anderer zu 26 Rthir. käuflich, auf Frühjahrs - Lieferung für 50pfd. mit Ausschluß von ostpreuß. 27 Nthlr. geboten. Erbsen wie letztgemeldet. Voggenmehl, petersb. 2 Nthlr. bezahlt. Oelsaamen bleibt matt, und ist Winter- Rübsen zu 68 Rthlr. gekauft. Für Rappskuchen 52 Sgr. verlangt. „Spiritus völlig behauptet; aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 12 — * 76, pr. Oftober 13 5, pr. Frühjahr 147 “ bezahlt und auf alle Termine mehr Nehmer, als Geber. z Rüböl noch immer matt; in loco zu 1119 — 141 Rthlr. gekauft, pr. April / Mai 115 Nihlr. bezahlt. . Köln, 15. Okt. Getraidepreise. (27 Schfl.) Weizen direlt 8 Nthlr. 15 Sgr., dito p. Nov. 8 Rtblr. 127 Sgr., dito p. März 1818
do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. I. I'd. O. Sehl. L.t. A
do. Prior. !
— — — n — — — — — — — — — — — L K . . . . c . em * . 283 M 8
blieben,
8 Nthlr. 15 Sgr.; Gerste 4 Rthlr. 25 Sgr.; Hafer 3 Rthlr.; Rapp— saamen 10 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen direlt 6 Rthlr., dito p. Nov. 5 Rihh. 15 Sgr., dito p. März 1848 5 Rthlr. 22 Sgr.
Rüböl compt. 31 Rthlr., dito p. Ott. 307 Rthlr', dito p. Mai 1848
32 Rthlr.; Preßkuchen, 1030 Stück 35 Rthlr.
Auswärtige körs em. Amsterdam, 16 Okt. Niederl. Sirkl. Sch. 53. Aut werpen, 15. Okt. Zinsl. — eue Aul. 13. Augsburg, 14. Okt. Bayer. 33 96 Oblig. 93 Br. do. Bank- Actien Sem. 1847 690 Me. Württ. 37 I Ooblig. S8 Kr. 45 360 —.
Bad. 50 EI. Loose v. 1810 56 Ur. 38 EI.
b) Span. —.
Leoip zig, 18. Okt. Leipr. Dresdu. Act. 1165 REr. Siehs. Bayer. SS] Br.
Chem. Ries. 55 Rr. Lab. zitt. 50 . Md. Leipa. Berl. Anh Lt. A. 1164 6. Li. B. 106 G6. Dess. Eaunk-Act. I00 Kr. Londo n, 14. Okt. Cons. p. e. S0 z. Ard. I7. 163. Pass. 3. Port. 22. 20. 4755 82. 815. Mex. 177. 17. Paris, 15. Okt. 530 Reute du eous. 114. 85. Wien, 17. Okt. Glogsgzu. 115. Nordb. 155. (Teles. Depesche aus Köln, vom 19. Okt.) Paris, 16. Okt. 395 Rente 75. 55. h Ih Rente II5. 5. Nordb. 526. London, 15. Okt. Cons. 8 baar. 81 Rechn.
227 Br.
36 n eour. do. 75 40.
Iloll. 23 b Iut.
942 kKurh. Pr. O. 40 ih. 16 Sardin. do. 36 Fr. 947 X. Rad. do. 335 EI.
mn
brechen des Hochverraths in diese Schichten eindringen müsse zugeben, daß die Angeklagten auf ihrem . * stande wohl schwerlich eine genaue Kenntniß von dem ganzen 22
Weizen 72 — 75 Rihlr.
G errarfae- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie selgt:
nismus und den Operationsplänen der Verschwörung ge ü
Darauf komme es aber auch nicht an. inn, lehr e ger des Unternehmens, dem sie sich angeschlossen, gekannt und hätten ge⸗ wußt, daß dasselbe gegen den Staat unb geen den König gerichtet sei. Diese Kenntniß hätten sie theils durch Lobobzfi erhalten, theile durch den Führer des Zuges, von Puttkammer, welcher nur von' der Wiederherstellung Polens gesprochen und nichts von religiösen Moti⸗ ven zu dem Zuge gegen Stargardt erwähnt hätte. Eine enntniß von den eigentlichen Zwecken des Unternehmens leuchte auch aus den früheren Geständnissen der Angeklagten hervor. Der jetzige Wider-
Roggen leo neuer 6—- 485 Rihlr. — pr. Okt. A6 Rthilr.
Hafer W/ S2pfd. 27 — 29 Rihlr. Gerste 424
Spiritus
pr. April/Mai k. J. 48 —- 47 Rihlr. ber.
azpid. pr. F'ruhs-nr 29 Rihlr. Bt ᷣ
* Ot. 114— 56*1. sMᷣ Rihlr. t
ruf dieser Geständnisse sei unbegründet, und er trage gegen die An⸗
— Ski. 258. Ruhl. bea.
— ments⸗Vorstellung. nmal. ir en / — „1 Akt, nach Lefrane, von W. Friedrich. Hierauf: Tartüffe.
Rthlr. e Räbsl lgeo in, Riis. Rt., 16.
Königliche Schauspiele. Mittwoch, 20. Okt. Im Schauspielhause.
179ste Abonne⸗ Zum erstenmale:
Fräulein Gattin, Lustspiel in Donnerstag, 21. Okt.
Im Schauspielhause. 180ste Abonne⸗
ments ⸗Vorstellung: Ein Billet, Original. Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch Pfeiffer.
. Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 20. Oft. (Italienische Opern-Vorstellung. Otello, Moro di Venezia (Othello, der Mohr von Venedig.) Oper in Musik von Rossini.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des rsten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.
Verantwortlicher Redacteur Dr. 7. W. Zinteise n. Im Selbstverlage der Erpedition.
= Frqũhjahr 263 Rihlr. bez. u. Bf.
Gedrudt in der Decker schen Geheimen Dber · vosbuchdrudtrei Beilage
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
2011
„ —
nhalt.
x ; e. terreichische Monarchie. Venedig. Die Arbeiten an Durst — der Landenge von Suez. — Truppenbewegungen. — Triester Duarantaine⸗Ordnung. ᷣ grantteich. 2 aus Paris. (Verurtheilung des Courrier
rangais. 1. . ea vr aten. London. Eröffnung der Session der Legio gur von Buenos-Ayres. — Aufflärungen über die Unterhandlungen mit Eng. land und Frankreich. — Schutz. und Trutzbündniß zwischen Paraguay
und Corrientes. r; * Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Darmstadt. Klagen über
Verzug im Eisenbahn-Dienst. — Krakau. Eisenbahnzüge nach Breslau. Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Oesterreichische Monarchie.
ĩ im Oktober. (Bresl. 3.) Die französische Ex⸗ an 8 des Oberst Bruneau zur Durchstechung der Landenge von Suez ist bereits in Alexandrien angekommen und wurde vom Vice-König sehr freundlich empfangen. Die Iranzosen haben den schwierigsten Theil der Arbeit, nämlich die Landstrecke die Engländer werden die Wasserbauten an der Küste des Rothen Mee. res in Angriff nehmen, und die österreichische Expedition, unter der Führung des Herrn Negrelli, welcher seit mehreren Monaten in Ita⸗ lien verweilt, wird im Anfang Novembers unter Segel gehen, um den Hafenbau am Mittelländischen Meere zu unternehmen. 4
Die Truppenbewegungen im lombardisch- venetianischen KNönig⸗ reiche dauern fort, indem die, Verstärkungen nur, langsam einrücken.
Das Kaiserliche Gubernium in Triest hat eine neue Quarantaine- Ordnung veröffentlicht, die vom 1. Oktober J gan in Wirlsamfeit getreten ist und wonach bei Schiffen mit Patenta hruila die Mann⸗ schaft 15, die Reisenden 14 und bei Beobachtung des Spoglio nur 12 Tage Kontumaz unterworfen sind; pestfangende Stoffe unterliegen einer Suarantaine von 22 Tagen, Kriegsschiffe haben blos 12 Tage; Fahrzeuge mit Patenta netta sind zu einer Beobachtung von 5 Ta⸗ gen für die Bemannung und von 7 Tagen für Effekten verpflichtet.
kö
X Paris, 11. Ott. Der Prozeß des Finanz-Ministers Du⸗
mon und seines Schwiegersohnes, Herrn Hochet, gegen den Cour⸗ rier fran ais wegen Diffamation ist endlich gestern vor dem Assi⸗ senhofe des Seine Vepartements zur Verhandlung und Entscheidung gekommen, nachdem der Geschäftsführer des Blattes, Herr de Vresse, gegen die Verurtheilung zu 1 Jahr Gefängniß und 6000 Ir. Geld⸗ strafe, die ihn par defaut am 4. Oktober getroffen, Qpposition ein- elegt hatte. Diesmal erschien der Geschäftsführer Herr de Vresse inf. und als Vertheidiger stand ihm der Advok. t Herr Madier de Montjau zur Seite. Das Thatsächliche in Betreff der Art und Weise, wie die Diffamation vom Courrier frangais begangen worden war, kennt der Leser bereits aus einem früheren Berichte Beilage zu Rr. 282 der Allg. Preuß. Ztg. Art, Paris). Herr de Vresse, ein junger Mann von 32 Jahren, erklärte, die Verantwort⸗ lichkeik für den angeschuldigten Artikel zu übernehmen, und gestand, daß in dem aus der Indepeudance belge in den Courrier fran gais übergegangenen Artikel durch die Anfangsbuchstaben D und JI wirklich der Finanz⸗Minister Dumon und dessen e,, . sohn, Herr Höchet, gemeint gewesen seien. Der Präsident des Ge⸗ richtöhöfes, Herr Jangiacomi, bemerkte dem Angeklagten, daß ihm frei stehe, den Beweis der von ihm gegen die beiden Kläger warge ra h, ten Anschuldigung zu liefern. Aber die Antwort war, wir ö. Courrieèr frantzais schoön im voraus angekündet hatte, man habe keine Beweise. Ver Advokat der Kläger, Herr Chair⸗d'Est⸗Ange, begründete sodann in kurzem Vortrag die Klage. Er, begann mit Eutwickelung der Gründe, warum 1819 durch eine Abänderung des Strafgesetzbuchs das Wort dissamation (üble Nachrede) an die Stell' des Wortes calomnie Verleumdung) gesetzt wurde. Vor 1819 bestrafte der Code pénal die Verleunidung, d. i. die Zurech⸗ nung einer falschen Thatsache, wodurch der Ehre und, an g Rufe eines Bürges Eintrag gethan wurde. War die geen Jeman vorgebrachte Thatsache wahr, so wurde r , . . zuge⸗ lassen, und wurde dieser geliefert, so fiel jede Verurthei 9 ug. Aber man sah durch die Erfahrung, daß mit dieser , . er erste Beste den Familienfrieden und das hans iche Leben jedes U , nes stören konnte. Deshalb wurde durch die 1819 beliebte Abän an von jener Zeit an nicht mehr die Verleumdung, sondern die üble Nachrede bestraft, d. i. die Zurechnung einer wahren oder falschen Thatsache, durch welche der Ehre und dem guten Rufe eines Bürgers zu nahe getre⸗ ten wird. Die vorgenommene Abänderung des Gesetzes ö eine Verschärfung der Strafbestimmungen. Herr Chaix⸗d 66 hält nun noch eine weitere Abänderung für wünschenswerth in Betreff der öffentlichen Beamten. Die Bürger haben das Recht, sagt er im Wesentlichen, zu wissen, ob die Au der Spitze der Verwaltung stehen⸗ den Männer alle auch ehrenhaft und pflichtgetreu sind. . ie strafbar, so sei es ein Recht und oft eine Pflicht, die öffentliche 3. merksamkeit oder vielmehr Rüge gegen sie hervorzurufen. Er ö e durchaus nicht zum Vertheidiger derjenigen sich aufwerfen, die aus der üblen Rachrede ein Gewerbe, eine Waare machen. abe du aus keine Sympathie für Angeber, welche ehemals der öffentlichen Verachtung preisgegeben waren. Der Vorbehalt rücksichtlich der Beamten würde aäͤlss in das Gesetz von 1819 aufgenommen, und zwar nicht ohne Widerstand. Die bedeutendsten Männer wendeten damals ein, daß man so die Beamten dem ersten besten Feind preisgebe, den sie sich in ihrer Amtsübung, zuziehen. Herr Chair - d'Est- Ange, selbst, einer Ter, ausgezeichnetsten Rechts⸗ gelehrten von Frankreich, ist der, Meinung, mit dem damaligen Großsiegelbewahrer, daß dieser Einwand micht stichhaltig sei. Herr de Serres, der damalige Großsiegelbewahrer, sagte in jener Ver= handlung, Jedermann habe das Recht, oft die, Pflicht, den Beamten öffentlich ihre Fehler vorzuwerfen; die Zulässigkeit des Beweises sei unumgänglich nothwendig. Je mehr das Recht, die Wahrheit zu sa⸗ gen, anerkannt werde, desto strengere Strafe werde die Verleumdung finden, und der fälschlih angeklagte Beamte werde in den Geschwo⸗ renen die ernsten Rächer seiner verletzten Ehre finden. Herr Chaix⸗ d'Est- Ange sagt nun, darauf sich stützend: „Wenn ihr das Necht habt, mir, dem öffentlichen Beamten, zu sagen, ich habe mir Unter⸗ schleife erlaubt, so habe ich dagegen das Recht, euch die Alternative zu stellen: entweder ist die mir zur Last gelegte Thatsache wahr, dann werde ich gebrandmarkt; oder sie ist es nicht, dann werde ich eine um so glänzendere Genugthuung erhalten.“ Nun geht er auf die vorliegende spezielle Frage seibst über und liest den ange⸗ schuldigten Artikel, woraüf er die darin enthaltene Diffamation nachweist. Wenn sich ein Minister des Königs gesunden hätte, sagt er, der gegen eine Eisenbahn - Konzession 2460, 0090 Fr. empfangen hätte, dann wären wir Alle vollkommen im Einklang, das wäre eine niederträchtige Handlung, welche das Gesetz bestraft. Ganz neuer—
Er habe durch⸗—
si wäre. Dem Courrier frangais liege daher nur nin Gn hn nämlich: seine Beweise beizubringen. Er wolle nicht annehmen, daß es in der Welt Schriftsteller gebe, die stets von Moralität sprächen und doch dergleichen zurechnungen mit solcher Leichtfertigkeit Raum gäben. Die Presse solle allerdings Mißbräuche und Schlechtigkeiten angeben, aber zuvor müsse sie sich von der Wahr⸗ heit überzeugen. Gestehe aber der Courrier fran gais ein, daß er ohne Prüfung seine Aeußerung gemacht, dann könne er (Herr Chaix-d'Est⸗ Ange) das Gefühl nicht ausdrücken, das eine solche Ei füllung des Mandats der Presse in ihm errege, Der, General— Advokat, Herr de Thorigny, schließt sich diesen Gefühlen vollkommen an. Run ergriff der Vertheidiger des Courrier frangais das Wort. Er sindet die Thatsache, daß der Finanz⸗Minister diese Klage gestellt habe, im Allgemeinen erfreulich, weil darin ein Beweis von Respekt vor libe= ralen Gesetzen und eine in der jetzigen Zeit seltener Akt von Muth liege. So viele und selbst höchstgestellte Beamte, die aufs härteste angegriffen worden, hätten für rathsam erachtet, von dem Assisenhose sich fern zu halten. Seit siebzehn Jahren sei es seines Wissens der zweite Fall dieser Art, we Minister denselben gegen Tiffamation au— riefen; aber in beiden Fällen sei es nur gegen solche geschehen, welche im voraus schon erklärt, daß sie keine Beweise in Händen hätten. Das sei wohlfeiler Heldenmuth. (Gelächter unter den Zuhörern.) Herr Madier de Montjau hatte aus einer Aeußerung des Herrn Chaix-d'Est-Ange schließen zu müssen geglaubt, dieser habe zu ver⸗ stehen geben wollen, der fragliche Artikel sei aus den Büreaus des Courrier frangais an die Independance belge geschickt worden, um dann aus dieser wieder abgedruckt zu werden. Er stellt dies aufs bestimmteste in Abrede und sucht auch nachzu— weisen, daß der Courrier frangais die Angaben des bel gischen Blattes durchaus nicht sich angeeignet, in keiner Weise die Verantwortlichkeit dafür übernommen habe. In dem Pro⸗ zesse des Herzogs von Broglie gegen die Nouvelle Minerve, in welchen Herr Chair -d'Est nge Ersteren vertrat, habe dieser anerkannt, daß jenes Blatt nur darum strafbar ge⸗ wefen, weil es sich einen aus einem anderen Blatte abgedruckten Ar⸗ tikel angeeignet. Gerade also, weil man, damals streng gewesen, müsse man jetzt nachsichtig sein. Herr Madier de Montjau sucht hier, wie der Courrier frangais selbst schon gethan, zu zeigen, da das Blatt im Grunde dem Finanz-Minisier nur einen großen Gefal⸗ len erzeigt habe, indem es ihm durch Aufnahme der Verleumdung Gelegenheit gegeben, dieselbe zu widerlegen, indem es denselben zur Erklärung förmlich aufgefordert. Der Reduer liest nun aus einer Verhandlung der Pairs-Kammer Aeußerungen des Marquis von Boissy ab, um zu zeigen, wie nothwendig Erklärungen des Ministers zur Beruhigung der öffentlichen Meinung gewesen wären. Der Courrier frangais habe im Wesentlichen nichts Anderes gesagt, als der Marquis von Boissß, man werde ihn also nicht ver⸗ urtheilen. Endlich bezeichnet Herr Madier de Montjan es als „bru⸗ tal“ von Seiten des Finanz-Ministers, daß dieser sogleich eine Klage gestellt, ohne zuvor den Courrier frangäis zum Widerrufe der
Anschuldigung schriftlich aufzufordern. Der Präsident verlangt, er 6j e cn ,, da, was auf gutem Necht begrün⸗ bet, niemals „brutal“ heißen könne. Herr Madier de Mont au nahm das Wort „brutal“ zurück und setzte dafür „streng“ Herr Chaix⸗ d'Est⸗Ange fügte in seiner Replik bei: „Wenn also Jemand mir sagt, ich sei ein Spitzbube, ich habe 240, 000 Fr. gestohlen, und ich bitsen Mann vor Gericht zum Beweise seiner Behauptung auffordere, dann hätte er also das Recht, mir ein brutales Benehmen gegen ihn vorzuwerfen!“ Dieses allerdings sehr schlagende Raisonnement des Herrn Chaix-d'Est - Auge erregte allgemeine Heiterkeit. Auch zeigte rieser, wie wenig man bel Journalen, wie, der Courrier frangais, mit Dementis ausrichte, indem er das Beispiel des Generals Moline de Saint-Non anführte, welcher neulich eine solche in den bestimmtesten Aus⸗ drücken abgefaßte Erklärung in Betreff der Beschuldigung, als hätte Herr . ihm Actien der Bergwerks Unternehmung in Algerien gegeben, dem Courrier fran gais einschickte; dieser druckte sie ab, begleitete sie aber mit einem langen Kommentar, um sie zu entkräften. Als Thatsache führte Herr Chaix⸗-d'Est⸗ Ange, unter Vorlegung aller betreffenden Dokumente, an, daß die Heirath zwischen Herrn Dumon's Tochter und Herrn Hochet im Monat Juni 1845, der Zuschlag der Nordbahn aber erst im September 1845 erfolgte. Der mit vorge⸗ legte Heiraths-Vertrag weise aber genau die Aussteuer der Tochter des Ninisters nach. Daß der Courrier frangais den Artikel blos nachgedruckt, könne durchaus nicht als Entschuldigung dienen. Ba könnte man aus irgend einem Winkelblatte eine niederträchtige Verleumdung abdrucken und hätte also das Recht, die Ehre eines Mannes ungestraft kränken zu können! Das sei unzu⸗ lässig. Schließlich verwahrt sich Herr Chaix-d'Est-Ange gegen die von seinem Gegner gebrauchte Bezeichnun seiner als Advokat der Minister. Der General-Advokat argumentirt in derselben Weise und bemerkt, daß auch Casimir Perrier schon einmal einen ähnlichen Pro⸗ zeß gegen ein Journal unternommen und dessen Verurtheilung erlangt habe. In seiner Erwiederung suchte Herr Madier de Montjau die Geschworenen vor allzu häufigen Verurtheilungen zu warnen, indem er die vielen Preß Prozesse der letzten Zeit, hervorhob, und wendete sich endlich an die Geschworenen mit der Bitte: Wenn ihnen noch einiger Zweifel übrig geblieben sei, so möchten sie denselben zu Gun⸗ sten des Angeschuldigten wirken lassen und so, wenigstens so viel an ihnen sei, zur Verwirklichung des berühmt gewor⸗ denen Wortes beitragen, das sicherlich seit 1830 keine Wahr⸗ heit geworden sei: „Es soll künftig keine Preß-Prozesse und Verur⸗ theilungen mehr geben.“ Nachdem der Praͤsident die Debatte zusam⸗ mengefaßt und Herr Chaix⸗d' st Ange, mit Zustimmung des Herrn Maier de Montjau, den Geschworenen den Heiraths - Kontrakt von Fräulein Dumon zur Einsicht übergeben hatte und dasselbe auch mit den Artikeln des Courrier frangçais geschehen war, traten die Geschworenen in ihr Berathungezimmer ab. Aber schon nach zehn Minuten erschienen sie wieder mit der Erklärung: „der Ange⸗ klagte ist schuldig“, auf die beiden an sie gestellten Fragen. Hert Ehair-d Est-Ange beantragt nun einfache Verurtheilung des Ge⸗ schäftsführers des Courrier frangais in die Prozeßkosten statt aller Schadloshaltung, dabei bemerkend, daß der eine Aläger, Baron Hochet, nicht Staatsrath, sondern Eisenhammer⸗Besitzer, Bruder des Staatsraths diefes Namens sei. Trotz einer nochmaligen Bitte des Herrn Madierde Montjau an den Gerichtshof um llebung von Milde für seinen Rllienten verurtheilte ihn derselbe zu sechs Monaten Gefängniß, 6000 Fr. Geidbuße, in die Prozeßkosten und setzte die Dauer der contrainle jar corps für Erhebung der ausgesprochenen Geldsummen auf ein Jahr fest. Der Courrier frangais wird von diesem Urtheil um fo härter betroffen, als ihm eine ähnliche Verurtheilung auch in dem Prozesse wegen Diffamation droht, den Herr Talabot gegen ihn an— hängig gemächt hat. Im Allgemeinen aber bringt diese Strenge der Geschworenen unverkennbar eine heilsame Wirkung hervor, indem sie der Zügellosigkeit einen Damm setzt, in welche ein Theil der Jour—
Mittwoch den 20 sten Oktober.
Ca Plata - Staaten.
London, 13. Ott. (B. H) Das Schrauben ⸗ Dampfschiff „Antelope“, welches Rio Janeiro am 25. Au g ust verlassen hat (die Nachrichten aus Brasilien sind ohne Interesse), bringt Berichte aus Montevideo vom 13. Au gu st und , , . vom 7. August und die Botschaft, mit welcher Rosas am W., Juli die Session der Legislatur von Buenos-Ayres eröffnet hat. Dieses Do- kunient, welches 10 Spalten der ziemlich großen Zeitungen von Mon- tevideo füllt und noch eine große Anzahl nicht mit abgedruckter Bei- lagen enthält, giebt endlich einige Auskunft über den ersten Theil der Unterhandlungen der Grafen Howden und Walewski, nämlich über die Verhandlungen mit Rosas und seinem Minister Arana, deren Ausgang bekanntlich nicht weniger ein ungünstiger gewesen ist, als der Ausgang der Unterhandlungen mit der Negierung von Monte vi- deo. Rosas erinnert im Eingänge seiner Botschaft an die, wie er behauptet, an der feindseligen Gesinnung der Herren Duseley und Deffanudis gescheiterte vorjährige Mission des Herrn Hood, und er- zählt dann, daß Graf Walewski und Lord Howden am 13. Mai ihre Unterhandlungen mit der Anzeige eröffnet haben, der Conventions- Entwurf, den sie vorzulegen ermächtigt seien, sei auf der elben Grundlage basirt, wie die vorjährigen Vorschläge des Herrn Hood; daß der Minister der auswärtigen Angelegenheiten sich nach einigen Einwendungen damit einverstanden erklärt habe, der Uebereinkunft die Form einer bloßen Convention zu geben, vorausgesetzt, es werde in derselben bie Grundlage der Hoodschei. Convention fest⸗ gehalten; 1 endlich der französische und englische Bevollmächtigte am 14. Mai einen Eonventions-Entwurf vorgelegt haben, der indeß in mehreren wesentlichen Punkten von den Vorschlägen des Herrn Hood abgewichen sei, so daß die Negierung von Buenos ⸗Ayres sich veranlaßt gesehen habe, am 28. Mai einen Gegenentwurf einzurei⸗ chen, den nun aber ihrerseits die Bevollmächtigten für nicht annehm⸗ bar erklärten. Endlich begannen die Konferenzen über die einzelnen Stipulationen des aus sieben Artikeln bestehenden Conventions Ent · wurfes. Ueber den Eingang einigte man sich ohne Schwierigkeit, dagegen erhoben sich bei der Diskussion über die vier ersten Artikel, besonders über den vierten Artikel, welcher von dem Zeitpunkte der Zurückziehung der Truppen handelt, lebhafte Einwendungen wegen Befährdung der Würde und Unabhängigkeit von Buenos. Ahr es und wegen der Beziehung des Generals Sribe, den die Bevollmächtigten in keiner Weise als Präsidenten von Uruguay anzuerkennen den Schein haben wollten, so daß man endlich, nachdem eine Masse von Noten gewechselt und viele Konferenzen gehalten worden waren, f den Wunsch der Bevollmächtigten die vier Artikel unerledigt lie und zu dem fünften Artikel überging, welcher von der Frei ebung der Schifffahrt auf den Binnengewässern unter gewissen Modifiea⸗ tionen handelte. An diesem Artikel scheiterte die ganze Verhandlung. Die Regierung von Buenos-Ayres verlangte, daß dieser Punkt entweder nach dem von ihr am 28. Mai vorgelegten Gegen- Entwurfe oder auf der Grundlage der Vorschläge des Herrn Hood, unter Be⸗ rücksichtigung ihrer demselben im vorigen Jahre vorgeschlagenen Mo- dificationen, geregelt werde. Die Bevollmächtigten dagegen erklärten, es könne in diesem Punkte nur entweder ihr eigener Conventions⸗ Entwurf oder der Vorschlag des Herrn Hood pure angenommen wer- den, da die Sache von den Regierungen Englands und Frankreichs aufs gründlichste untersucht und ihnen (den Bevollmächtigten) die Er-= mächtlgung zu einer Abänderung nicht ertheilt sei. Am 29. Juni fand die letzte Konferenz über diesen Punkt statt; sie blieb erfolglos, ba keiner der beiden Theile nachgeben wollte. Es wurde später von den Bevollmächtigten noch ein Versuch gemacht, wenigstens die Ab⸗ fassung eines Protokolls zu bewerlstelligen, in welches die Punkte eingetragen werden sollten, über welche man sich geeinigt habe, aber auch das schlug fehl, und die beiden Bevollmächtigten verließen, wie bekannt, am 3. und 4. Juli Buenos-Ayres, um mit gleich geringem Erfolge ihr Heil am anderen Ufer des Flusses zu versuchen.
Das Comercio del Plata vom 13. August meldet die Er⸗ neuerung des Schutz- und Trutzbündnisses zwischen Paraguay und Corrienfes. Urquiza, der Präsident von Entre Rios, hat alle Unter- handlungen mit Corrientes abgebrochen, scheint aber auch mit Rosas nicht gut zu stehen, da er es ihm übel genommen hat, daß er sich weigert, den Schiffen von Montevideo die Häfen von Entre Rios zu verschließen.
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.
Darmstadt, 11. Okt. (Schw. Mr.) Die Offenbach Frankfurter Eisenbahn ist leider immer noch nicht eröffnet. Eben so wenig konnte unsere Regierung bei der Main-Neckar-Eisenbahn den beabsichtigten Zug Morgens von hier aus (ungefähr gleichzeitig oder etwas früher mit dem Lon Frankfurt a. M. abgehenden Zuge) nach Heidelberg bis jetzt durchsetzen, obgleich Darmstadt den Central⸗Bahnhof hat. Der Geschäͤftsgang, wodurch die drei Bevollmächtigten der drei Staaten, Frankfurt, Großherzogthum Hessen und Baden, sich mit zwei gegen eine Stimme im Schach halten können, hat schon manche Störung verursacht und ist dem Geschäftsbetrieb ungünstig.
Krakau, 13. Okt. Nachdem heute früh um 10 Uhr (wie be⸗ reits gemeldet) die feierliche Eröffnung der Eisenbahn stattgefunden hat, gehen von nun an regelmäßig alle Tage zwei Züge nach Bres⸗ lau ab, früh und Nachmittags, so daß man entweder denselben Tag Abends oder den nächsten Tag früh in Schlesiens Hauptstadt an- langt.
gandels- und Börsen - Nachrichten.
Marseille, 9. Olt. Getraide. Im Laufe der letzten Woche trafen ziemlich bedeutende Aufträge aus dem Languedoc und dem Burgun= dischen ein, und obgleich die Zufuhr sich auf mehr als 70, 000 Hekt. belief, erhielten sich die Preise doch auf dem Standpunkt von vor acht Tagen,
nämlich: . . Polnischer Weizen 123 Kil. 41 Sh. 16 Pee. p. Or. f. a. B. 128 46 EJ. 4 Pee. * 1 Marianopel 127 43 Sh. 5 Pee. * * .
Auf Lieferung bis Ende Januar kann man ungefähr zu denselben 2 sen kaufen, da bis dahin noch starke Zuführen erwartet werden. Vorra 5100900 Hekt. .
In anderem Getraide geht wenig um; doch erhalten sich die Preise wie folgt: Mais von Ibraila 32 Sh. 7 Pee. pr. Or. f. a. B.
Gerste 23 Sh. 10 Pet. y Noggen 26 * 9 . . * Ha er 35 Sh. 6 ce. * 7 Or. Mei en Frachten bleiben unverändert auf 6 Sh. un . Tg fe Dcituchen nach England sür große, und 7 Sh. und 10 P für 25 Sh. und 10 96 pr. Ton.
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liche Beispiele haben es bewiesen; um so feiger wäre die Zurechnung,
nale seit einiger Zeit verfallen war.