1847 / 294 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

] Schiffageschütze die gebührenden , 2 * g e, e ee il. und feierliche 28 n gefeuert. gesammte Publikum den lebhaftesten Anthei a , . um für den Seelenfrieden eines Prin⸗ n rde g m ber Blüthe der Jahre der Liebe seiner durch zen zu y n ger Juncigung aller, derjenigen, die seine kee , ,, bes Herzens und Geistes bewunderten, so früh⸗ zeitig entrissen murde. . 28ien, 18. Olt, Heute findet in Pesth die Installation Erzherzogs Stephan als Komes des dortigen omitats statt, eine

24 ll ri uch Fer ungarischen Verfassung immer mit dem Palatinat =. ist, woraus sich die Folgerung ergiebt, daß die Erwählung des Erzherzogs zum Palatin durch Acclamation der Stände keinem Zweifel mehr unterligt. r. . 2 Hirn 6 am 7ten k. M. durch Se. Majestät den Kai=

in Person eröffnet werden. fe 3 * . Franz hat bei der heutigen Feierlichkeit in Pesth drei Reden in ungarischer Sprache zu halten, und wird es von den Ungarn hoch aufgenommen werden, daß ihr dereinstiger prä- sumtiver Mhnig bereits in so jugendlichem Alter eine Landes-Function ausübt und der Nationalsprache vollkommen mächtig ist.

Da ber verstorbene Erzherzog Friedrich gewünscht hatte, daß sein Leichnam in Venedig verbleiben möchte, so wird derselbe in der kortigen Kirche des Maltheser-Ordens beigesetzt. Auch die hiesige Groß ⸗Komthurie dieses Ordens wird ein e el ches Todten⸗ Amt in ihrer Kirche morgen begehen, in welcher der verstorbene Prinz im vorigen Jahre sein Gelübde ablegte.

Der in der Augsburger gerung erwähnte Todesfall in dem hiesigen Allgemeinen Krankenhause an der Cholera ist keinesweges vorgekommen, und selbst Erkrankungen an der gewöhnlichen und Brech⸗ ruhr sind selten; dagegen grassiren die Grippe und typhöse Fieber noch immer sehr.

Rußland und Polen.

Warschau, 19. Okt. Gestern früh sind auch die Groß⸗ fürstin Maria und die Prinzessin Alexandra von Sachsen⸗Altenburg, so wie der Großfürst Thronfolger und der Großfürst Konstantin, nach St. Petersburg abgereist.

Fran kre mich.

Paris, 18. Okt. Das heutige Journal des Debats mel— det: „Nach den sehr kurzgefaßten Nachrichten, die wir so eben aus Spanien erhalten, glauben wir in wenigen Worten anzeigen zu kön— nen, daß der neue General⸗Capitain von Granada, General Serrano, Madrid verlassen hat, um sich auf seinen Posten zu begeben (. Ma⸗ dridy; daß der König Don Francisco in den Palast der Königin zurückgekehrt ist; und daß die Königin Christine, bei ihrer Tochter angelangt, von dieser mit rührenden Beweisen von Gefühlen, die weder eine lange Trennung, noch schmähliche Manöver hatten trüben können, empfangen worden ist. Diese Ereignisse, welche, wenn wir gut unterrichtet sind, in der von uns bezeichneten NReihefolge stattgefunden haben, sind eine hinreichende Antwort auf die gegen das neue spanische Ministerium gerichteten Anschuldigungen.“ Hiefauf läßt das ministerielle Blatt noch eine weitere Vertheidigung und Belobung des Narvaezschen Kabinets folgen. ö

Die beiden . von Schleswig-Holstein⸗Glücksburg, welche zutz Besuch am Hofe der Königin Victoria gewesen, sind vorgestern von dort in Havre eingetroffen.

Das Rothschildsche Banquierhaus hat in seinen Büreaus eine Subscription zu eventuellen Betheiligungen an dem neuen Anlehen von 250 Millionen Fr. eröffnet, verlangt aber bei den Betheiligungs⸗— Anzeigen die vorläufige Einzahlung eines Zehntheils des substribirten Brtrages an seine Kasse. Die Central-Handelskasse der Herren Bau⸗ don und Compagnie hat ebenfalls eine Einladung zu Betheiligungen an dem Anlehen erlassen. ; Es wird versichert, in dem letzten Ministerrathe sei die Rede dason gewesen, die Kammern schon in der ersten Hälfte des Dezem—

ber einzuberufen.

Die Rente bleibt fortwährend gesucht und hatte heute eine stei⸗

gende Tendenz. Eisenbahn-Actien stark begehrt, und besonders nach Orleans und Nordbahn viel Frage.

Großbritanien und Irland.

London, 116. Okt. Unter der Aufschrift: „ministerielle Pläne“, macht das Wochenblatt Atlas nähere Mittheilungen über die Maß⸗ regeln, welche in der nächsten Parlaments-Session die Regierung in Anregung bringen wird. Erstens, heißt es, wird ein Versuch ge— möcht werden, um die alten Strafgesetze gegen Verbindungen mit dem Papst abzuschaffen und dem diplomatischen Verkehr mit dem rö⸗ mischen Hofe, der seit langem in unregelmäßiger und verfassungs⸗ wödriger Weise bestanden, Gesetzlichkeit zu geben. Zweitens wird Lord J. Russell eine Bill behufs vollständiger Juden Emancipation einbringen, die auch, auf welchen Widerstand sie immer stoßen möge, am Ende unvermeidlich durchgesetzt werden wird. Drittens werden die Minister ohne Furcht die Bahn der Reform unserer Universitäten beschreiten da diese gar manche Aenderung zu erleiden haben dürf⸗ ten ehr sie mit dem Geiste der Zeit in Einklang stehen. Viertens wir aller Wahrscheinlichkeit nach, die Abschaffung der Schifffahrts⸗

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3 bewirkt und dem Handel somit gänzliche Freiheit verliehen werden.

Die Königin hat beschlossen, künftig keine Geschenke mehr an⸗ zunehmen, wie aus einem Schreiben des Herrn le Marchant an einen Herrn Vining erhellt, welcher der Königin ein Goldgeschmeide als Geschenk für den Prinzen von Wales überschickt hatte, dessen Annahme jedoch verweigert wurde. Es heißt in dem Schreiben, der Königin würden eine solche Masse von Geschenken angeboten, daß sie, um Niemand zu beleidigen, für angemessen erachte, alle solche Gaben ab⸗ zulehnen.

Aus dem Wochenbericht der Bank geht hervor, daß ihr Metall⸗ vorrath sich wieder um 156,557 Pfd. Sterl. vermindert hat und jetzt S, 108,780 Pfd. Sterl. beträgt. Da in letzter Zeit sehr viel frem-⸗ des Gold und Silber eingeführt wurde, so folgert man, daß die Ka⸗ pitalisten das baare Geld mehr als sonst zurückhalten. Die Times meint übrigens, daß gestern theils als letzte Einzahlung auf die An—= leihe, theils als Rückzahlung von Vorschüssen mindestens 1,1006, 900 Pfd. Sterl. in die Bank geslossen seien.

Liverpool, 18. Oft. (Tel. Dep.) Die hiesige Bank, welche ihre Zahlungen eingestellt, hat Fonds von 600,900 Pfd. St. und 250 Actionaire; der Diskonto ist auf 10 pCt. gestiegen.

Uieder lande.

Aus dem Haag, 18. Oft. Heute ist die ordentliche Ses⸗ sion der Generalstaaten für dieses Jahr von Sr. Majestät dem Kö— nige mit nachstehender Thron-Rede eröffnet worden:

„Edelmögende Herren!

Mit einem tiefen Dankgefühl gegen den Allmächtigen bin ich Ihm erkenntlich für die Mir von Seiner göttlichen Vorsehung wider⸗ fahrene Gnade, in vollständiger Gesundheit wieder in Ihrer Mitte . und die gegenwärtige legislative Session eröffnen zu önnen.

In der letzten Zeit hat kein irgenwie wichtiges Ereigniß die allgemeine Lage des Landes verändert. Die Niederlande steht fort⸗ während in gutem Einvernehmen mit den anderen Mächten. Die öffentliche Ruhe ist nicht in den überseeischen Besitzungen gestört worden.

Die Ausführung der nöthigen Maßregeln zur Einführung einer neuen Gesetzgebung in die ostindischen Besitzungen, welche so viel als möglich mit derjenigen des Mutterlandes in Einklang steht, hat ihren Anfang genommen. Es werden Ew. Edelmögenden die Gesetzbücher, welche dort promulgirt worden sind, mitgetheilt werden., Auf gleiche Weife sind neue gesetzliche Bestimmungen für die westindischen Be— sitzungen vorbereitet. In Surinam ist die Operation des Austau⸗ sches des Bankpapiers gegen baare Münzen auf dem Wege der Aus⸗ führung begriffen.

Die Land- und Marine Truppen erfüllen ihren Dienst mit einem lobenswerthen Eifer und geben Uns fortwährend gerechten Grund zur Zufriedenheit. Der allgemein und wiederholt ausgedrückte Wunsch,9 dem Corps der Maréchaussäée eine größere Ausdehnung zu geben, hat Uns veranlaßt, diesen Gegenstand in ernstliche Erwägung zu ziehen. Ich habe Befehl gegeben, zu untersuchen, wie diesem Wunsche genügt werden kann, sei es im Allgemeinen, oder zum Theil, oder allmälig, und Ich werde nicht verfehlen, die Mitwirkung Ew. Edelmögenden in dieser Sache anzurufen, sobald Ich von der Noth— wendigkeit derselben überzeugt sein werde.

Die moralischen Interessen der Nation nehmen unausgesetzt Meine ganze Aufnierksamkeit in Anspruch. Es ist Mir angenehm, von neuem ein gutes Zeugniß abzugeben über den Zustand des öffent⸗ lichen Unterrichts, der Wissenschaften und schönen Künste.

Es herrscht im Handel, in der Schifffahrt und in den übrigen Zweigen der Industrie eine wünschenswerthe Thätigkeit, allerdings unter verschiedenen mehr oder weniger günstigen, aber im Allgemei⸗ nen befriedigenden Verhältnissen. Die Wohlthaten einer reichen Aerndte in den meisten Produkten des Landes erwecken die Hoffnung, daß die Bewohner der Niederlande vor allen Unfällen bewahrt blel⸗ ben werden, welche die Folge von Mißärndten und Lebensmitteltheu— rungen sind, Unfälle, welche im vergangenen Jahre durch den edel— müthigen Beistand jenes jedem Niederländer angeborenen Wohlthä⸗ tigkeitssinnes so bedeutend gemildert worden sind. Der Eifer einer inbrünstigen und aufrichtigen Frömmigkeit hat auf Meine Stimme gehört, welche die Nation aufrief, eines Tages zu Gebet und feierlichen Danksagungen sich zu vereinigen.

Der Zustand der Finanzen des Staates ist günstig. Ew. Edel⸗ mögenden werden dafür den vollständigen Beweis in den Mittheilun— gen finden, welche ihnen kürzlich gemacht worden sind. Die Eröff⸗ nungen, welche während der gegenwärtigen Session erfolgen werden, werden noch mehr dazu beitragen, bei Ew. Edelmögenden die Ueber⸗ zeugung zu befestigen, welche Sie schon über diesen günstigen Zu— stand erlangt haben. Es ist gerechter Grund zu der Hoffnung vorhanden, daß noch im Laufe dieser Session Ew. Edesmögenden die Reduction eines Theils der Staatsschuld wird vorgeschlagen werden können. Es werden Ew. Edelmögenden ferner gesetzliche Bestim⸗ mungen zur Wiederaufrichtung unseres Geld-Systems aus seinem tief gesunkenen Zustande vorgeschlagen werden, so daß die schon weit vorgerückte Wiederherstellung desselben auf diese Weise vollständig gemacht werden soll.

Ein Gesetzesvorschlag über das Recht der Bürgschaft bei Gold- und Silberarbeiten ist bestimmt, den Reclamationen gerecht zu wer⸗ den, welche das bestebende Syslem hervorgerufen hat. Es ist auch anzunehmen, daß ein allgemeines Gesetz über die Eingan und Ausgangszölle in dieser Ein wird vergelegt werden feng, . Ich nehme Mir auch vor, Ew. Edelmögenden von neuem den G setz⸗ Entwurf über die den Armen zu gewährenden linterstultzun * vorlegen zu lassen, ein Entwurf, den Sie schon früher berathen 4 Sie aber damals keine Folge gegeben haben. —« 4 u. n.

. ge gegebe . Ich beschäftige Mich ernstlich mit Maßregeln zur Ausführung öffentlicher Arbeiten von Allgemeiner. Nützlichkeit in verschiedenen Theilen des Königreichs Diese Arbeiten werden einer großen Anzahl Hände Arbeit geben und zu gleicher Zeit neue Quellen der Subsistenz dem Volke eroͤffnen. Ew. Edelmögenden werden sich noch mit anderen Gesetz . Entwürfen zu beschäftigen haben, unter Anderen mit demjenigen, welcher einige Bestimmungen hinsichtlich der Ausübung verschiedener Zweige der ärztlichen Praxis abändern soll; ferner mit den Gesetz-⸗Entwurf über die Polizei und die Benutzung der Landstraßen und Chausseen, des gleichen über die Polizei⸗ und Sicherheitsmaßregeln bei Eisenbahnen, endlich mit dem Entwurf, welcher insbesondere im Interesse des Ackerbaues und der Industrie die Bestimmungen über die Bauten im Umkreise unserer Festungen abändern soll. Die verschiedenen Ge⸗ setzentwürfe, welche das zweite und dritte Buch des Straf⸗Kodex bilden, werden in dieser Session wiederum der Gegenstand Ihrer Berathungen sein können. .

Nach dem Ausgange, welchen in der letzten Session die Be⸗ rathungen über die Vorschläge in Bezug auf das Stimm und Wahl— recht gehabt haben, habe Ich reiflich nachgedacht über das Mittel nunmehr die Ausführung des Art. 6 des Staats- Grundgesetzes siche⸗ zu stellen. Ich habe es für eine nutzlose Arbeit gehalten, von neuem die auseinandergehenden Meinungen, welche sich über diesen Gegen— stand kundgegeben haben, auf eine befriedigende Weise aussöhnen zu wollen, und Ich bin zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine unbe— streitbare Nothwendigkeit vorhanden ist; den Bestimmungen des Staats-Grundgesetzes, welche auf des Stimm- und Wahlrecht Be⸗ zug haben, eine größere Klarheit zu geben. Ich habe in einer frü heren Rede gesagt, daß, sobald in Meinem Geiste die Ueberzeugung Hon der Nothwendigkeit, das Staats-Grundgesetz zu ändern, sich ge⸗ bildet haben würde, Ich nicht anstehen werde, Ew. Edelmögenden den Beweis davon vermittelst einer Proposition zu geben. In Ueber— einstimmung mit dieser Erklärung und überzeugt, daß das Interesse des Staats Aenderungen in einigen Bestimmungen des Staats⸗-Grundge— setzes erfordert, habe Ich beschlossen, Ew. Edelmögenden in dieser Session darauf bezügliche Vorschläge zu machen. Diese Vorschläge werden den Beweis liefern, daß Ich nicht scheue, in unsere Institutionen solche Aenderungen einzuführen, welche die Erfahrung als wahre Verbesse⸗ rungen für die Verwaltung der öffentlichen Sache bezeichnet. Ich werke diese Aenderungen vorschlagen, mit dem Vertrauen, welches Mir die Ueberzeugung eingiebt, daß Ich nur das wahre Heil der Niederlande im Auge habe, und Ich gebe Mich der Hoffnung hin, daß Ew. Edelmögende, wenn Sie Meine Bemühungen, das öffent⸗ liche Wohl zu fördern, unterstützen, dazu beitragen werden, sie ver⸗ müttelst einer ruhigen und weisen Prüfung einem guten Ende ent⸗ gegenzuführen.

Mehr als jemals werden wir bei dieser Gelegenheit empfinden, wie sehr es nöthig ist, daß der Allmächtige Unsere Arbeiten segne. Möge er Uns erleuchten mit Seiner Weisheit und möge er die Her⸗ zen Unserer Unterthanen lenken! Möge die Nation treu bleiben dem Geiste der Eintracht, und möge sie fortfahren, wie stets bisher, die wahre Freiheit nirgend anderswo zu suchen, als in der Liebe für die Ordnung und in der Achtung vor der Autorität des Gesetzes.

Ich erkläre die gegenwärtige Session der General-Staaten für eröffnet.“

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Fürstenthum Neuenburg. Am 15. Oktober wurde das Geburtsfest des Königs in der Stadt Neuenburg sowohl als in Va— langin mit großem Jubel begangen.

Kanton Bern. (F. O. P. A. 3.) Heute, am 18. Okto—⸗ ber, um 10 Uhr eröffnete der Bundes. Präsident Ochsenbein die Tag-⸗— satzung mit den kurzen Worten, daß, weil die Zeit kostbar sei, er, anstatt eine Rede zu halten, sogleich den Gegenstand der Tagesfrage behandeln wolle. Beeidigt wurden die neuen Gesandten des Rantons Glarus; der eidgenössische Kanzler referirte ausführlich über die seit⸗ herigen Kriegsrüstungen und andere Feindseligkeiten des Sonderbun⸗ des. Der Gesandte Zürichs stellte nun den gemessenen Antrag, vor ernster That noch einmal zu einem gütlichen Mittel zu schreiten, näm- lich eine Proclamation der Tagsatzung an das Volk der Sonderbuünds-Kantone zu erlassen und in jeden einzel nen derselben zwei eidgenössische Repräsentanten zur Aufklärung, Belehrung, Warnung abzusenden. Dagegen erhob sich, an der Spitze seiner Partei, Luzerns Gesandter, indem er obige Maßregel mehr als aufregend denn als ver— mittelnd datzustellen * suchte und wegen parlamentarischen Brauchs verlangte, daß die Motion Zürichs erst gedruckt den betheiligten Standschaften zugestellt werde, Ihn unterstützte zunächst der greise Abgeordnete von Uri, der sehr kriegerische Worte fallen ließ; dann der Reihe nach jeder Sonderbunds-Gesandter. Von

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werde, und daß ja selbst in der vorletzten der diesjährigen ͤ i

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89 der leßten luͤbedker Sitzung Kommisslonen als Tribunale mit selbstständigem

Votum bezeichnet hat, und Kommissionen, denen stillschweigend vorher schon Auftrag und Genehmigung ertheilt worden ist, wären die neu beantragten Sertionen; denn es ist nicht mehr eine Vereinigung der Fachgenossen, son— dern es wird die Vereinigung weniger Kräfte zu einem speziellen Zweck er= laubt, welche nicht vor den Fachgenossen, sondern vor der allgemeinen Ver⸗ sammlung vorzutragen hat. Die Unmittelbarkeit also zu dem Kongreß ruft die Zweifel hervor, welche in ein solches Votum gesetzt werden, und , stem= pelt diese Abtheilung zu einem Ausschuß, welchen die Aufgabe charakterisirt und nicht die Kapazitat der Mitglieber. Damit treten aber die Nachtheile der unterlassenen Berathung der feither üblichen Sectionen ein.

Es kann der diesjährigen Versammlung nicht vorgeworfen werden, was die Umstände gefügt haben; denn weil der rechtswissenschaftliche Stoff über⸗ wog, weil ferlier bie Abtheilung für Sprache sich aus Mangel an Hera. thunigsgegenstcinden auflöste und vie sür Geschichte in ihrer ersten Sitzung nur mit , nen, liber den formalen Vestand des historischen Ver⸗ eines beschäftigt war, konnte diesmal die übereinstimmende Ansicht für ver⸗ einigte Sitzungen der versammelten Germanisten entscheiden. Darin liegt ein Beispiel, daß Mangel an Neigung und Gegenständen die Existenz dir Sectionen aufheben können, aber nicht eine Lehre, daraus die Regel und die Germanisten⸗Versammlung zu einem Körper zu machen, der in seiner mannigfaltigen Zusammensetzung die Qualität einer Instanz hätte, vor welche unmitelbar Berichte gebracht werden sollten. Dieses Bestreben wird leicht von einem anderen, der Stiftung der Germanisten-Versammlung srem= den Elemente benutzt oder begleitet, welches die Vertretung von Interessen neben der Förderung ver Wissenschaft begehrt: ja, es ist oft schwer, im Aus- druck ehrenfester Gefinnung beide zu scheiden. Man hat der lübecker Ver. sammlüng den Antrag elt. eine Kommission zu ernennen, welche binnen zwei n den Entwurf eines allgemein deutschen Gesetzes über Eherecht 1 eheliche Güterverhältnisse der e fam J Vorlage bringen.

anche Stimme hat sich . den Umfang der Aufgabe, für eine gründ⸗

liche Arbeit unverhälinißmäßig zur vorgesteckten Zeit, ge ĩ

gen die Stel⸗ lung der Kommission zur n e aber nicht gegen die Inten- tion erklärt, die Germanisten⸗Versammlung zum Organ eines politischen

Alis zu machen, in welchem der erste Anstoß zur Aufhebung der Partifuͤlarrechte gegeben werde, gleichwie vorher ein anderer Vortrag den Unterschied der deutschen Staaten durch ein gemein nationales Heimatsrecht (es wurde wohl allzu sehr römisch Bürgerrecht genannt) aus zugleichen vorschlug. Die Versammlung hat jene Proposition, nachdem sie dahin modisizirk worden war, daß die zu ernennende Kommission das wis⸗ senschaftliche Material aus den jetzigen Zuständen sammle und wo mög- lich mit der Darstellung und Verarbeitung desselben nach zwei Jahren einen Gesetzentwurf verbinde, angenommen, also den Versuch gebilligt, daß ein Recht fonstituirt werde. An diesem Geschäft hat allerdings die Wissen⸗ schaft den vornehmsten Antheil, aber dessen Motiv und dereinst seine Wir= kung ist ein politisches Prinzip und auf legislatorische, jetzige Zustände re- formirende Thätigkeit gerichtet, zu deren Erweckung der Germanistenersamm= lung als einen öffentlichen Glauben (man erlaube den Ausdruch) habenden Körper nicht überall die Berechtigung zugestanden wird; denn die Initiative dazu spricht in allen Theilen unseres Vaterlandes eine andere Gewalt für sich an, während sie von der Versammlung gegeben und, von deren großem moralischen Ansehen unterstützt, einen ungemeinen Einfluß auf alle Gemüther übt. Den Konflikt solcher geistigen Macht mit der Kompetenz der mate= riellen Befugnisse niederzuschlagen, vermag die allgemeine Meinung nicht, welche Befürchtungen nicht kennt, wo sie tüchtige und vaterländische Gesinnung ausgesprochen findet: aber selbst un e gn Verdacht Weniger kann wichtiger sein, als die Ueberzeugung der Meisten, daß eine gute Sache gewollt werbe. Die Germanisten⸗Versammlung, zur Förderung der Wissen⸗ schaft gestiftet, soll nicht blos dem Vorsatz, sondern auch dem Scheine, daß sie von ihrem Zweck abgehe, fern bleiben, und wenn sie selbst nur in Folge des letzteren Beeinträchtigungen hn, so hat sie auch qualitativ , verloren, als der Gewinn groß war, so weit gegangen zu sein, daß jener Schein enistehen konnte. Wenn die Gewalt der öffentlichen Meinung wächst, so wirb der Zwiespalt sich lösen, der das gemeine Wesen in Theile scheidet, deren keiner jeßt ohne Gefahr dem anderen sich zugesellt. Wenn wir aber den Antrag, dessen rein wissenschaftlichen Zweck nicht . anerkennt, zu unbedenklicher Fassung bringen wollen, so soll unser Urtheil

Seiten der Mehrheit wurde darauf die Unstatthaftigkeit des Mino⸗ ritäts Begehrens nachgewiesen, indem der Gegenstand kein neuer, sondern ein längst abgehandelter sei, insonderheit die Neprãäsentanten⸗ Sendung in den Instructionen mehrerer Stände speziell aufgeführt, mithin, wie allem Publikum, so auch den Gesandtschaften des Sonder⸗ bunds eine wohlbekannte Sache gewesen sei. Glarus, als 500jäh⸗ riger Stand der Eidgenossenschaft, sprach besonders eindringlich über das Uneidgenössische des Separat-Vereins und hielt sich als ein Volk, auf dessen Ehre kein Makel und kein Bürgerblut hafte, um so mehr befugt, jetzt mit aller Entschiedenheit aufzutreten. Zug suchte die etwas harten Worte von Glarus als parteiisch zu tadeln, wurde aber selbst von St. Gallen der Parteilichkeit überführt, weil es die weit härteren Worte Uri's nicht getadelt habe. Nun folgte eine Reihe von Re⸗ den für und wider, von denen sich blos im Allgemeinen so viel sagen läßt, daß man gegenseitig bemüht war, für den seiudseligsten Sinn die möglichst schonende Form zu sinden. Baselstadt, wie geographisch in unangenehmer Mitte, so auch hier da und dorthin schwankend, stellte einen Vermittelungsantrag, nämlich die A u fstellung einer Kommission, welche mit den anwesenden Ständen des Sonderbund's unterhandeln sollte. Es wurde von konser⸗ vativer Seite unterstützs durch Zug, von liberaler für nicht ganz ungeeignet befunden durch St. Gallen, blieb aber bei der Ab- stin mung in unbedeutender Minderheit. Luzerns Antrag erhielt 3 Stimmen, der Zürichs, das auf unverweilte Entscheidung drängte, die Mehrheit der 122. Mit dem Aufgebot aller Be⸗ redtsamkeit, jedoch vergebens, hatte Luzern (Mayer) einen 24stün⸗ digen Aufschub zu erlangen gesucht. Sofort schritt man zur Wahl der eidgenössischen Repräsentanten Gwei für jeden der sieben Son⸗ derbundskantone); für Luzern, den wichtigsten Ort, wurden Näff von St. Gallen und Brunner von Solothurn gewählt. Dem Vernehmen nach, wird morgen die Proelamation verlesen, debattirt und gedruckt und sogleich von den erwählten Repräsentanten in die betreffenden Kantone getragen werden. Die Tagsatzung bleibt, beisam⸗ men. Man zeigt von liberaler Seite neben der vollständigsten Ent⸗ schiedenheit große Nuhe; die mitten in der Sitzung anlangende Nach⸗ richt, daß dem nach Luzern zur Abholung eidgenössischer Kriegs-Ge⸗ räthschästen abgesandten Commissair dieselben nach der Behändigung wieder abgenoninien worden seien und man denselben anfangs sogar arretirt habe, wurde ohne das leiseste Zeichen des Unwillens ange— hört, eben so die Bemerkung des luzerner Gesandten, daß die von der vorigen Tagsatzung ernannte Kriegs-Kommission mit der Vertagung der Tagfatzung ebenfalls vertagt worden sei oder aufgehört habe zu sein. Ferner hörte man mit Schweigen an, daß die aargauer Poli— zei einen Insurrections-Versuch des von ihr wegen Meineids ver— folgten, von Luzern geschützten Schleuniger durch rechtzeitiges Auf⸗ fangen der Korrespondenz vereitelt habe. Mehrere Arretirungen ha— ben in Aarau stattgefunden; Kleiner Rath und Militair⸗-Kommission ist für permanent erklärt und Nothpletz, der eine Anführer des lu⸗ zerner Freischaarenzuges, zum Ober-Kommandanten ernannt worden. Waadt hat die Organifatlon seiner Armee in 3 Divisionen (. Bri⸗ gaden) ausgeführt.

Der Beobachter will von der vielbesprochenen englischen Note Folgendes wissen: „Der englische Geschäftsträger, Herr Peel, soll seinem Minister einberichtet haben, der Herr Bundes-Präsident habe sich in einer Conversation gegen ihn geäußert, wie er sich werde an gelegen sein lassen, die gesetzliche Ordnung in der Schweiz zu erhal⸗ ten und den drohenden Bürgerkrieg zu verhindern. Darauf habe Lord Palmerston den Herrn Peel beauftragt, dem Herrn Bundes- Präsidenten zu eröffnen: Wie er mit Freuden durch ihn (den Herrn Geschäftsträger) vernommen habe, daß sich der Herr Bundes ⸗Prãäsi dent in einer' mit demselben gepflogenen Conversation dahin ausge⸗ sprochen habe, daß er sich bestreben werde, die gesetzliche Ordnung in ber Schweiz aufrecht zu erhalten und den Bürgerkrieg zu verhindern, und wie sehr er wünsche und hoffe, daß es der Umsicht und Energie des Herrn Bundes-Präsibenten gelingen möge, diesen seinen Entsch luß auszuführen und zu verwirklichen.“

Von der Aar, 17. u. 18. Okt. (O. P. A. 3.) Ge⸗ werbe und Handel stocken, die Straßen sind verödet, mit dem heute von Basel nach Bern gehenden, sonst so besetzten Eilwagen fährt ein einziger Passagier. Desto lebhafter ist es in den Ortschasten des Basellandes, d. h. die Wirthshäuser sind überfüllt, aber der Ton der darin sitzenden Menschen verräth mehr eine ernste Besprechung, als fröhliches Zecherleben. Hier und da findet in einem Posthause, des⸗ sen Inhaber dem Offizierstande angehört, Vorbereitung zum Abschiede statt; denn morgen brechen die Wehrfähigen in zwei Kriegsbataillo nen und eben so vielen von der Reserve nach Liestal auf; eine außer⸗ gewöhnliche Leistung für ein so kleines Land, das nebendem noch zwei Batterieen leichter Artillerie montirt.

Die Berner sind schon an die luzerner Gränze vormarschirt und deh⸗ nen sich in zwei Brigaden von Huttwyl bis Langnau. Den Bezirk Schwarzenburg decken vier Reserve - Bataillone, dieselbe Wacht hält auch am Brünig. Gestern Abends sind noch die Gesandtschaften des Sonderbundes hier angelangt, kurz vor ihnen sechs ganz anders ge⸗ sinnte Leute, nämlich die Großräthe Pittet, Moret, Dupré“, die Ad⸗ vokaten Perroud und Vonlanthen, dann der Architekt Weibel, welche glücklich dem freiburger Kriminal-Gefängniß entronnen sind. Fröh— sicher, der sterbenskrank im Kerker liegt, konnte nicht befreit werden. Am 16ten hat noch der Großrath zu Freiburg (wie schon erwähnt)

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mit 47 gegen 22 Stimmen beschlossen, am Sonderbunde festzuhalten und die eidgenössischen Commissaire zurückzuweisen.

; Die Murtener haben erklärt, sie würden nur unter eidgenössischem Banner ausmar⸗ schiren. Wenn Freiburg am Sonderbunde festhalten will, entgeht ihm eine bedeutende Streitmacht zur Besetzung dieses protestantischen Be⸗ zirks, der 22 Gemeinden zählt.

Kanton Zürich. (Eidg. Z.) Die N. 3. 3. hat berich⸗ tet, es seien 7 Risten Munition in Rheinfelden „abgefaßt;? worden, die an das Kaufhaus der Stadt Zürich adressirt waren. Es hat sich jedoch ergeben, daß dieselben für das züricherische Kantonal⸗Zeug⸗ Amt bestimmt waren.

Kanton Waadt. (Eidg. 3) Den Bemühungen der herr⸗ schenden Partei ist es gelungen, viele Leute auf dem Lande einzu⸗ schüchtern und Friedens Petitionen mit mehr als tausend Unterschrif⸗ ten zu zerreißen. In mehreren Gemeinden wurden die Unterzeichner geradezu mit Gefängnißstrafe bedroht, wozu dann noch Publicationen und Proclamationen des Regierungs- Statthalters kommen. Mit einem Wort: kein Mittel blier unverschont, um zu entmuthigen. So reüssirte denn der Staatsrath. In Folge der Zurückziehung einer Anzahl Unterschriften, der Zerreißung vieler Petitionen und der Ein schüchterung sind nur 6503 Unterschriften der Friedens Petition da. Die Regierung fürchtete sich also vor der Berufung ans Volk, und sie hat es durch alle möglichen Mittel hintertrieben, selbst durch die verwerflichsten; das Bluͤt, das fließen wird, wird auf ihrem Ge— wissen lasten. Das Unglück, von dem wir bedroht sind, fällt ihr zur Last, denn sie hat alles Mögliche gethan, um das Volk bis zum letz ten Augenblick in der Verblenzung zu erhalten. In meiner letz ten Korrespondenz haben Sie irrigerweise gelesen, das Kaper-Dampf— boot „'Industriel“ sei mit 120 statt mit blos 20 Scharfschützen be⸗ mannt worden; es ist nur ein kleines Schiff und vermag nicht so viel Leute zu fassen. Die Herren Staatsräthe Briatte und De⸗ larageaz sollen wieder in die Milizen eingetreten sein. Das ist we nigstens konsequent. Ueberall sollte man den Ruf wiederholen: „Die Hetzer voran!“

Kanton Schwyz. Das Schwyz. Volksblatt meldet: „Der am 13. Oktober versammelte Kantons-Rath hat beschlossen, sämmtliche milizpflichtige Kantons-Bürger, die in anderen Kantonen sich befinden, zur Heimkehr behufs der Theilnahme an der Vertheidi⸗ gung des Vaterlandes öffentlich aufzufordern, ansonst sie nach dem jüngsten Landsgemeinde -Beschluß der Kriminalstrafe unterliegen. Eben so hat derselbe den Militairpflichtigen vom 18ten bis Gösten Altersjahre) die Entfernung aus dem Kanton untersagt. Wer dieses Verbot übertreten würde, hat zu gewärtigen, nach obigem Landsge⸗ meindebeschluß behandelt zu werden; in außerordentlichen Fällen kann die Regierungskommission dispensiren. Bei gleichem Anlaß hat der Kantonsrath die Bezirksräthe zu Errichtung von Verpflegungs⸗ Anstalten für Verwundete und Kranke einzuladen beschlossen; bereits bethätigt sich zu diesem Zwecke auf rühmliche Weise der Frauenver⸗ ein in Schwyz. Endlich hat der Kantonsrath beschlossen, an der künftigen Sonnabend stattfindenden Wallfahrt nach Einsiedeln in cor— pore Theil zu nehmen, und für den ganzen Kanton fernere Tanzbe⸗ lustigungen untersagt.“ Die neulichen Nachrichten der N. , über' die Verlegung eines Bataillons Schwyzer nach Zug und den Abgang mehrerer Piecen Artillerie nach Luzern werden von demsel⸗ ben Blatte für unwahr erklärt.

Kanton Wallis. Am 4. Oktober um 14 Uhr Morgens stürzte der Gipfel des Armanny, eines sehr hohen Felsens über dem Dorfe Sembrancher im Kanton Wallis, am rechten Ufer der Dranse, mit ungeheurem Getöse zusammen. Ein gewaltiger Felsblock rollte gegen das Wasser, übersprang es und blieb endlich bei 40 bis 50 Klafter jenseits desselben liegen, in einer Höhe von 30 Fuß über dem Wasser. Unterweges zermalmte er ein neues Haus von drei Stock⸗ werken, zertrümmerte ein anderes Haus mitten durch und vernichtete zwei Scheunen. Acht Personen, die in dem ersteren Hause schliefen, wurden auf wunderbare Weise ganz unbeschädigt unter den Trümmern hervorgezogen. Von fünf in einem Stalle befindlichen Kühen wur⸗ den vier getödtet, die fünfte blieb gesund. In einem anderen Stalle wurden nür die Schafe zermalmt, während die Maulthiere, die sich neben denselben befanden, keinen Schaden erlitten.

Die Volks -Abstimmung über den Sonderbund hat folgendes Ne⸗ sultat ergeben: Von 20,000 Stimmberechtigten erklärten sich 12,268 für unbedingte Aufrechthaltung des Bündnisses, 327 mit der Modi⸗ sication, daß man nicht aus dem Kanton marschire.

Kanton St. Gallen. Der Wahrheitsfreund hat aus Feldkirch folgende Nachrichten erhalten, welche sein Korrespondent aus amtlicher Hand erhalten zu haben versichert. Den 11. Oktober versammelten sich in Feldkirch die Vorsteher der Gränzgemeinden am Rhein, um Berathung zu pflegen und Aufschluß zu geben, wieviel Mannschaft in denselben wohl untergebracht werden könne; Z0,0600 Mann Oesterreicher sind angesagt, und im Laufe dieser Woche wird der Vortrab schon eintreffen, der schon diesseits des Adlerbergs ist. Die hierzu bestimmten Regimenter sind aus Ungarn, Infanterie und Kavallerie.

Kanton Basel. Am 17. Oktober zirkulirten in Basel Ge⸗ rüchte von bereits erfolgten Bewegungen der freiburger Truppen ge— gen Murten, ja sogar von einem Zusammenstoße.

Kanton Graubündten. Die vom Großen Rath auf den Antrag des Bundes⸗Landammanns Brost beschlossene Instruction be⸗ züglich des Sonderbundes lautet wörtlich wie folgt:

„Die Gesandtschaft wird angewiesen, dafür zu stimmen: 1) daß vor Allen gütliche Mittel zur Auflösung des unter den benannten sieben Stan- den bestehenden Sonderbündnisses angewendet werden, sei es, daß hierzu die Absendung eidgenössischer Repräsentanten in die Sonderbunds stande, oder die Erlassung einer Proclamation an die Bevölkerungen derselben, na= mentlich zur Aufflärung des verbreiteten Irrthums als läge es in den Ab⸗ sichten der Mehrheit der Stände, die katholische n im mindesten zu berinträchtigen, angemessen erachtet wird sei es, da ein möglichst langer Termin angesetzt werde, bis zu welchem den Sonderbundsständen . gege⸗ ben wird, ihr Separatbündniß als aufgelöst zu erklären, oder daß endlich andere zu diesem Zweck geeignete Schritte von der Tagsatzung gethan werden. Bei geeignetem Anlaß wird die Gesandtschaft Namens des hiesigen Standes im Schoße der Tagsatzung eröffnen: da, wie es scheine, bei den Sonderbundsständen die Vesorgniß walte, als läge es in den Absichten der übrigen Stände, die Auflösung des Sonderbündnisses nur als Mittel zu gebrauchen, um eine Nevision des gegenwärtigen Bundes vertrages auf gewaltsamem Wege und mit Vernichtung der Kanional-Souverainetät herbeizuführen, so gebe der Stand Graubündten die bestimmte Erklärung, daß seinerseits diese Absicht nicht vorhanden sei, er auch zu solchen Schritten nicht Hand bieten würde, wodurch die Souverainetät der Kantone wollte aufgehoben werden. 2) Nur nach ganz fruchtlosem Versuch, durch gütliche Mittel die Auflösung des Sonderbůndnisses zu erzielen, ist die Gesandtschast ermächtigt, zur Anwendung von Gewaltmaßnahmen mitzuwirken, um den Tagsatzungsbeschlüssen vom 20. Juli abhin Vollziehung zu verschaffen. Zugleich wird die Gesandtschaft in diesem Falle die Erklärung abgeben, daß die Verantwortung der Folgen, die aus dieser der ie, . Mehrheit der Stände abgedrunge⸗

agsatzungsbeschlüsse für das Gesammtva-⸗

nen Vollziehung legaler

terland entstehen mögen, der Stand Graubündten von sich ablehne

und solche mit Grund denjenigen überbinde, welche sich hartnäckig weigern, solchen Beschlüssen pflichtmäßige Folge zu geben.“ .

Am 14. Oktober ist die I rc abgereist; da beide Ge⸗ sandte, Herr Abys, der Oberstkriegekommissüär, Herr a. Marea als Bataillons-Kammandant, in den Fall kommen könnten, die Tag⸗ satzung verlassen zu müssen, so hat man denselben Stellvertreter er= nannt. Die Bevölkerung ist durchaus ruhig, und es blieb daher auch der von liberaler Seite im Großen Rath gestellte Antrag, durch eine Proclamation das Volk darüber zu belehren, warum den zahl⸗ reichen Petitionen für das Ausschreiben des Instructions⸗Beschlusses auf die Gemeinden keine Folge gegeben worden, auf sich beruhen. Im Großen Rath selbst ist keine ungewöhnliche Stimmung oder

Mißstimmung bemerkbar.

Kanton Zug. (Eidg. 3.) Der Landrath von Zug geneh⸗ migte am 13. Sktober mit 117 gegen 20 Stimmen (wie schon er⸗ wähnt) folgenden annähernden Instructions-Antrag:

„Die Gesandtschaft wird mit Festhaltung früherer Instructionen und Erklärungen und mit Zusammenwirkung und in Uebereinstimmung mit den sieben Gesandtschaften des Schutzvertrages, so. wie mit Rücksicht auf die an der letzten Landsgemeinde geäußerten Vollswünsche, zu allem dem stimmen, was einerseits einen ehrenhaften Frieden sichern oder erzielen kann, und was andererseits die Wahrung und Sicherung unserer Seh nch unserer Rechte und Freiheiten ihrn. Sollte dann aber eine Me rheit von 12 Ständen sich für die Wahrung unserer politischen und religiösen Rechte in dem Sinne aussprechen, daß die Tagsatzung die Jesuiten⸗-Frage fallen lasse und eine unverkümmerte Anerkennung unserer Souverainetät und Repräsen- tations-Rechte nach dem Bundes Vertrag von 1815 anerkenne, so kann dannzumal die Gesandtschast zum Austrist aus dem Schutz ⸗Vertrag eine geneigte Hand bieten.“ .

Dieser letztere Zusatz, von Herrn Präsident Iten angeregt und von Herrn Landammann Bossard (nicht Keiser) lebhaft unterstützt und des Näheren formulirt, zeigt nun klar, was Zug will. Sind die Aeußerungen der Mehrheit, als sei das Necht und die Religion der kleinen Kantone nicht gefährdet, eine Wahrheit, so anerkenne, man die bundesgemäße Darbietung Zugs: will man aber dieses nicht offen thun, so wird alle Welt behaupten müssen, daß unsere Freiheit wirk⸗

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lich gefährdet ist, und daß jeder Ehrenmann, liberal und konser⸗ vativ? in den Schutzständen ben Kampf wagen muß. Die Op⸗ positson, nachdem der Antrag für einen unbedingten Aus—= sritt aus dem Sonderbund zurückgezogen wurde, verlangte, daß man den Schutzvertrag gegen Wahrung unserer politischen Rechte durch die Tagsatzung im Nothfall selbst mit Verzichtleistung der Jesuitenfrage aufgeben sollte. Der Versuch, eine . Protestation gegen die Schlußnahme der, Mehrheit einzugeben, fand einen eben so jämmerlichen als lächerlichen Ausgang. Herr Vice⸗ Präsident Gretner und zwei seiner Kollegen, von den übrigen verlas- sen, wichen dem Unwillen der Versammlung, und Herr Landammann Hegglin überschüttete die Uebereifrigen mit dem ganzen Gewicht eines beißenden Spottes über eine solche unerhörte Handlungsweise. Die drei Herren machten Rechtsumkehrt, der Hahn im Vorhofe krähte laut, die Protestation wurde feierlich zurückgezogen und des avouirt, und der ganze Spektakel endigte damit, daß 9 Mitglieder ihre Na- men gegen obige Schlußnahme einfach und schüchtern zu Protokoll gaben. Mit 116 gegen 11 Stimmen wurde noch ein energisches Gesetz für die Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung und für eine strikte Beachtung der Schlußnahmen der Landesbehörden für Civil und Militair angenommen. Der Regierung wurden schließlich unbe⸗ dingte Vollmachten ertheilt. Inzwischen werden die militairischen Rü⸗ stungen fortgesetzt. Die Cadres der ersten und zweiten Landwehr, bie Landwehr-Scharfschützen⸗Compagnieen und das Artillerie⸗ Corps werden zum näheren Unterricht zusammengezogen. Die übrige Mann⸗

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vor Anderem das Resultat der diesjährigen Verhandlungen über die Ge⸗ schwornengerichte leiten. Die Versammlung hat eine Ueberzeugung gewon— nen, auf die es eigentlich nicht abgesehen war: für und wider das Institut gute und schwere Gründe, aber darin kein Zweifel, es sei ein gedeihlicher und wahrer Fortschritt der Geschichte, daß von den Richtern öffentlich und mündlich des Rechtes gepflogen wird; es sei, daß wir uns freuen, an der Schwelle zu stehen zu der Einführung geschworener Richter, oder daß das Schicksal uns davor bewahren möge, wir sind uns gemeinschastlich bewußt worden, daß der Zustand gut sei, auf welchem die Geschichte die Zukunst vorbereitet. Und wer bürgt dafür, daß, wenn wir in zwei Jahren den Be- richt der Kommission hören, welche vom gemein deutschen Eherechte handeln soll, nicht neuerdings der Eindruck uns überwältige, die Sitie sei besser als das Gesetz, daß wir nicht erkennen, wie im mannichfaltigen Gewand der deutsche Geist durch alle Theile unseres Vaterlandes zieht und die Wurzeln eines Baumes sich durch unsere Länder verbreiten, wie ohne jenes die Schönheit der Gestalt und ohne diese das Leben dahin wäre. Und wir hoffen von den Darlegungen sener Kommission die Frucht einer Ueber= zeugung, daß in dem Nechtszustande der Deutschen gleich gutes Element wohne, wie in dem öffentlichen und mündlichen Gericht ihrer Richter, daß die Geschichte auch dort für die kommenden Tage Grund gelegt habe. Und dahin nehmen wir die Formel des Antrages, das sei die Aufgabe der Kom mission, und so fasse das Vaterland den Wunsch der Versammlung.

SFassen wir nun auch nech kurz die historische und philologische Seite ins Auge, wie sie sich diesmal in Lübeck gestaltet haben, so erscheint auch hier der Wegfall der Seetionen nicht rathfam. Alles, was im historischen Fache angeregt, berathen und zu Stande gekommen ist Hergusgabe der Neichstagalten, Bischofs - und Abts -Perzeichnisse, Nekrologe, Regesten der Reichslande hätte in der allgemeinen Versammlung gar nicht gehörig behandelt werden können. Solche Besprechung und helf und find wird wesentlich immer vor die Fachgenossen gehören; denn nur vor ihnen findet sie die lebendige, gleichmäßige Theilnahme und Verständniß, ohne welche alle Versammlungen den Th eilnehmern eine Last werden und dann bald ihr Ende sinden; nur vor 4 ist das Eingehen ins Einzelne, die Verständi=

gung über Zweck und Einrichtung der Arbeit, und alles das möglich, was überhaupt den Vortheil solcher gemeinschaftlichen Erörterung vor der Thätig⸗ keit des Einzelnen innerhalb seiner vier Wände ausmacht. Zu klein darf aber der Kreis auch nicht sein, denn da fehlen die Kräfte und die Erwä⸗— gung durch Viele und von vielen Seiten. Darum scheint die jetzt angenom= mene Zahl von mindestens fünf statt der früheren zwölf zu gering und zer- splitternd; alle Fachgenossen zusammen in Einer Section, das wird am Ende sich doch wieder als das Zweckmäßigste herausstellen. Vorberathungen dazu von zwölf, fünf oder noch weniger bleiben ja unbenommen, sind selbst nützlich und sogar nothwendig, nur werden und müssen sie sich ganz natürlich gestalten und ohne alles Formen- und Statutenwesen immer nur für den Augenblick entstehen, vergehen und wieder auferstehen, eben als fördernde Vorbereitungen oder als nachhaltige Wirkungen der Section. Und auch diese muß von dem, was sie gethan und beschlossen, so wie es in Frankfurt, aber nicht in Lü= beck, geschehen, in der allgemeinen Versammlung Bericht geben; dann ist ein lebendiges Ineinander des Ganzen und der Theile da. Ob Geschichte und Sprachforschung zwei Sectionen bilden wollen oder sich zu einer ver— binden, darüber werden sie sich wohl sedesmal von neuem in der sehr noth⸗ wendigen vorbereitenden Sitzung verständigen, wie solche in Lübeck am Sonniag stattfand. Diesmal lösten die Sprachforscher aus Mangel an Stoff sich schon am ersten Tage aufz den Historikern aber nahm die beste Jeit ein ziemlich unfrüchtbarer Streit weg darüber, ob sie als Section zu⸗ sammen sfeien oder als Verein. Hier war die Aufhebung der Sectionen für den Augenblick förderlich; denn, sonst wäre vielleicht nicht so viel zu Stande gekommen. Es ist wahr, ein paar Mitglieder meinten, das an sich völlig klare und einfache Verhältniß des historischen Vereins zur Section seit seiner Gründung auf der vorigen frankfurter Versammlung habe für sie etwas Untlares, und hoben das diesmal, uns will dünken, elwas zu schroff hervor, dieses Verhältniß ist auch durch das Aufhören der Seetionen. nicht so von Grund aus beseitigt, daß es nicht möglicherweise auf der nächsten Versammlung wieder störend auftauchen könnte. Der Verein ist nun ein⸗ mal! da und wird dauern; er hat eine große Arbeit, die Herausgabe der

Reichstags Alten, begonnen und für dieses Nationalwerk vom Bundestage

Schutz und Unterstützung zu hoffen. Er könnte sich also nicht auflösen,

ohne daß dies Alles verloren ginge. Er hat sich aber auch no anderwei⸗ tig nützlich erwiesen; denn wären nicht, auch noch nach dem Aufhören der Sectionen, durch die rasche und thätige Geschäftsführung seines Präsiden · ten eine Menge von Angelegenheiten in kürzester Zeit zur Sprache und Entscheidung gekommen, so wäre diese Versammlung für Geschichte ganz und gar unfruchtbar geblieben. Man sieht nicht ein, warum für die Folge ein Jeder, der der historischen Section angehören will, nicht auch in den Veresn soll treten können und wollen, der ja gar keine Lasten und Ausga⸗ ben auferlegt. Damit wäre gleich jede Schwierigkeit gehobenz jede Sections Sitzung wäre dann zugleich Sitzung des Verelns und dieser nichts Ande⸗ res, als die Section, nur zur Beförderung der Arbeiten permanent gewor= den und bestimmter zusammengefaßt, mit völliger Freiheit für jeden inzel⸗ nen, ein- und auszutreten, wie er will. Jedenfalls muß nicht Zersplitte= rung das Haupt- Augenmerk sein, sondern Vereinigung, und zwar Vereini⸗= gung zum Zwecke und im Wege der Wissenschaft, durch gememsamegz gründliches Besprechen, Erwägen und Verständigen der Fachgenossen * dann auch der allgemeinen Versammlung; nicht aber bloße Vorträge in der letzteren, wie das auch gleich in der ersten Sitzung sehr n, , würde. Die Besprechung, an Vorträge und Vorschläge ni g, ) . 3 mer mehr die Hauptsache werden und Alles, was durch den Drug. . gut abgemacht werden kann, zurücktreten. Deshalb ,. en ie. rn. zigung der vielfach in Lübeck ausgesprochene Wunsch, die Komm gend dichte schon vor der Versammlung drucken zu lassen gan nn n einer Zeitschrist oder als Theil der nach der 24 herauszugebenden Verhandlungen), damit durch sie nig been im Zeit noch mehr verkürzt werde und ein Jeder 6g! , Tn. sammlung komme. 8 gründlicher ein solcher . ö nügt das 6 6. *. 2 dr ,,, en tenig . eine Ueberzeugung darat . nb und Beden Hier . don allein diesen Versammlungen ven ;

verleiht.