1847 / 296 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

nesstamm in Hol- zu herrschen be⸗ ach diese Län- tung der ver ation der Be⸗

daß der Man dien in Dänemar

kehrten Ansprüche theiligten genügen davon tragen, ö. on trag affen wissen, werden möge; eutschland in

Dieser Antrag wurde, wie schon erwähnt, einstimmig und durch Accla— mation angenommen.

Freiherr von Rotenhan, erster Präsident der Abgeordneten-Kam⸗ mer, ist am 19ten wieder in München eingetroffen. Sitzung dieser Kammer wird den Edel und Lechner'schen Theurungs⸗ Antrag zum Gegenstande haben und kann erst dann gehalten werden, wenn der Antrag durch den Ausschuß vorbereitet sein wird. Müller hat das Neferat. Die Administration der Hypotheken- und Wechsel-Bank hat im Sinne des S. 37 der Bank-Statuten Behufs der Berathung und Beschlußfassung über einen die Interessen der Bank wesentlich berüh⸗ renden, besonders dringenden Gegenstand die Abänderung des sz. 8 des Bank-Gesetzes vom 1. Juli 1834 betreffend auf den 28. Oktober eine außerordentliche Versammlung des Bank⸗Ausschusses zusammenberufen. Der §. Glautetz: In Folge dieser Befugnisse und Verbindlichkeiten wird der Bank die Emittirung v Banknoten bewilligt; die Summe dieser Banknoten darf jedoch nie 2 des Bank⸗Fonds, im höchsten Falle nie die Summe von acht Millionen überschreiten, und der Emission mit dem Dopp anliegenden Hypothek, gleichen stets in Baarem Kasse gedeckt sein. gehren sogleich bei i ihrem geringsten B

Die nächste

on unverzinslichen

den Betrag von muß jedenfalls für elten der von ihr auf Grund und Boden aber wenigstens mit einem M vorhandenen Geld-Vorrathe der Bank—⸗ Die Bank ist verpflichtet, ihre Noten auf Be⸗ hren Kassen einzulösen; die Banknoten sollen in 10 Fl. ausgestellt werden.“ bemertkt, es scheine sonach Anlehens mit der Bank wie⸗

für das weitere!

etrage nicht unter ger Korrespondent

das schon früher erwähnte Projelt eines

der aufgenommen z

Königreich Sa Wechsel⸗ Konferenz sind 6 Vereins⸗Staaten nach und na haben am 19. Oktober, und zwar benten, Vice⸗Präsidenten und Proto sidenten ist der Staats⸗-Minister vo einer Anrede eröffnete, und zum Vice⸗P ßische Wirkliche Geheime Legations-R den, während der leipziger rung des Protokolls übernahm. sonders dazu dekorirten Kramerhause gehalten, da in demselben am passendsten dazu befunden worden A

sind bis jetzt: Für Oesterreich (zugleich für Liechtenstein): Ka , erichts hof und Mitglied der ston, Dr. Heißler; für Preußen: Wirklicher Geheimer von Patow, Geheimer Justizrath, Bischoff, Banquier Bayern: Ober⸗-Appellationsgerichts Rath Kleinschrod Assessor Schmidt; für Sachsen: Vice⸗Präsibent des Ober⸗Appellations= erichts, Dr. Einert, Kramermeister Poppe, Kaufmann Georgi; annover: Schatzrath Lehzen, Banquier Hoffmann; für Württemberg und Hohenzollern⸗Hechingen: Ober-Tribunalrath Dr. von Hofacker; für Baden: Ministerrath Brauer, Banquier Hohenemser; für Kur⸗ hessen: Qber⸗Gerichtsrath Fuchs; für Großherzogthum Hessen: Mi⸗ Dr. Breidenbach; für Dänemark (wegen H Lquenburg): dirigirender Bürgermeister Etatsrath Behn; für

Zu der in Leipzig stattfindenden rten aus den verschiedenen Zoll⸗ it eingetroffen, und die sth mit der Wah ollführers, begonne 'nneritz, der die S räsidenten der Kön! gewählt wor⸗ r. Hänsel Lie Füh⸗ werden in dem be⸗

l eines Präsi⸗ Zum Prä⸗

Stadtgerichts Rath Die Sitzungen

Hofrath am obersten

Legations · Rath

nisterial⸗Rath

20412 herzogthum Sachsen und Sachsen⸗ Altenburg, Sachsen- Meiningen, Sachsen⸗Koburg und Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß-Schleiß, Reuß-Greiz, Reuß Lobenstein und Ebersdorf: Geheimer Regierungs—⸗ Rath, Thon; für Nassau: Geheimer Rath Vollpracht; für Braun⸗ ker. Hofrath Liebe, Kaufmann Haase; für Mecklenburg -Schwerin: rofe or Thöl; für Lübeck: Syndikus Dr. Elder; für Frankfurt: . 2 92 ö 2. 233 Senator Dr. . Aelter⸗ mann Lürmann; für Hamburg: Senator Lutteroth⸗Legat, Prä des Handels gericht pr hans 66 aan. une

; Königreich Württemberg. (A. 3.) Wie verlautet, soll unsere nächste ordentliche Ständeversammlung nicht vor den ersten Tagen des Monats Januar 1848 einberufen werden. Ueber die Vorlagen, die derselben von Seiten der Regierung werden gemacht werden, sind wir einiges Nähere zu vernehmen in der Lage gewesen. Außer dem nach Abfluß der dreijährigen Periode vorzulegen⸗ den Haupt- Finanzetat und dem Finanzgesetz für die Periode von 1848 351 ist es eine Reihe weiterer Gesetzentwürfe, welche zur Verabschiedung auf dem bevorstehenden Landtage gebracht werden sollen. Wir erwähnen hierunter als die wichtigeren: einen Gesetzent— wurf über die Abkürzung der Versährungsfristen, über den Wildscha⸗ den, über die Ausdehnung des ilten Edikts vom Jahre 1817 auf die Standesherren und über die Allodification der Fall- Lehen, einen Gesetz entwurf über die Wahl der Abgeordneten zur Ständeversamm— lung, über die Staatsschuldscheine auf den Inhaber, über die Trauung der gemischten Ehen wund über die Aufhebung der Lebensläng⸗ lichkeit der Gemeinderäthe. Abgesehen von diesen Gesetzentwürfen, liegen auch noch verschiebene andere Gegenstände vor, in Betreff de—⸗ ren Mittheilungen an die Stände erfolgen werden, wie über Zollan— gelegenheiten, über ein Münzkartel zwischen den Regierungen der Hollvereins -Staaten, über einen Staatsvertrag mit dem Für stenthum Hohenzollern - Sigmaringen wegen Austausch der Kondominate, über die Anwendbarkeit des mit der Krone Bayern bestehenden Jurisdic⸗ tions Vertrags auf polizeiliche Uebertretungen 2c. Schon aus der Aufzählung dieser verschiedenartigen, zur Vorlegung an die Stände bestimmten Gegenstände, die zum Theil sehr erhebliche Fragen des öffentlichen Lebens berühren, dürfte die Wichtigkeit der Aufgabe er— hellen, welche unsere bevorstehende Ständeversammlung erwartet. In mehrfacher Beziehung kann darin auch ein Zeugniß von der Berest— willigkeit unserer Regierung gefunden werden, den Wünschen der Stände, so weit ihr die Verhältnisse es zu thun gestatten, entgegen— zukommen. ; .

Großherzogthum Baden. Das Mannheimer Jour— nal bringt aus Auftrag des Großherzogl. Stadt-Amtes, wie es bemerkt, folgende Bekanntmachung:

Erhaltener Weisung zufolge, machen wir unter Bezug auf das Ma— nifest an die gemäßigt liberalen Bürger Mannheims, dessen Inhalt sich wenigstens theilweise bestätigt, bekannt, daß für den Fall, daß wieder ein Unfug ähnlicher Art, wie beim 3. und 4. Wahltage, zu Tag kommen oder durch Versammlungen in oder vor dem Rathhause auch nur drohen sollte, wir die geeigneten Maßregeln zum Schutze der Wahlfreiheit ergreifen und durch die strengsten Mittel alle Beleidigu.ngen gegen die hin- oder zurück gehenden Wähler und alle Gewaltthätigkeiten gegen dieselben verhindern werden. Indessen U. wir uns der zuversichtlichen Hoffnung hin, daß hierzu kein weiterer Anlaß gegeben werde, und fordern zugleich, gestützt auf die Intelligenz und den Rechtlichkeitssinn der hiesigen Einwohner, die Wäh— ler auf, sich unter diesen Umständen nicht abhalten zu lassen, diese ihre staatsbürgerlichen Befugnisse, die zugleich eine ihrer heiligsten Bürgerpflichlen Mannheim, 16. Sktober 1847. Großherzogl. Stadtamt.

Unmittelbar darauf folgt eine Bekanntm Wahl- -Kom⸗ mission, nachstehenden . 1

Aufgefordert von einer Anzahl hicsiger Bürger, erklärt die unterzeich- nete Behörde, daß ihr weder auf offiziellem noch auf anderem Wege irgend ein die Wahlfreiheit gefährdender Unfug bekannt geworden, daß alle in dem angeführten Manifest behaupteten Thatsachen, so weit ihr bekannt, Unwahr— heiten sind, und daß bei der unterzeichneten Kommission nur eine einzige Beschwerde erhoben worden, welche sich jedoch auf sogleich gepflogene Unter⸗ suchting ebenfalls als Unwährheit herausgestellt hat. Mannheim, 18. Of= ö Die Wahl-Keommission der Stadt Mannheim. Jo ly. Jos

Das Mannheimer Morgenblatt seinerseits sagt in eine vom 16. Okt. datirten Artikel: „Es giebt . . , Konservativ-Liberalen hätten praktischer gehandelt, wenn sie die Wahl angefochten hätten, statt das Manifest zu erlassen. Hierauf ein paar Worte: Hätten die Konservativ- Liberalen dies auch nach der Wahl im Zten Distrikte gethan, so wären die Wahlen jn den folgenden Distrikten doch vor sich gegangen, weil jeder Distrikt für sich abge⸗ schlossen wählt. Im günstigsten Falle wäre also die Wahlmänner— Wahl sür den Zten Distrikt kassirt worden, aber die Wahlen wären ruhig, oder besser unruhig, fortgesetzt worden. Unter den Eindrücken des 3Zten Wahltages, bei dem Umstande, daß der te Wahltag unter so schlimmen Auspizien begonnen, war der ruhige Bürger, dem sein Wahlrecht nicht so viel, werth ist, daß er sich deshalb mit dem Jan? hagel herumprügelt, eingeschüchtert. Er ging eben nicht mehr bei so lange er nicht Gewißheit hatte, geschützt zu werden.“ ; Dem Schwäb. Merk. wird aus Mannheim vom 18. Ok— tober geschrieben: „Nachdem gestern hier eine Bekanntmachung des Großherzoglichen Stadt⸗Amts erschienen war, worin unter Bezug auf das bekannte Manifest an die gemäßigt liberalen Bürger Mannheims sämmtliche Urwähler aufgefordert werden, von ihrem verfassungsmä— ßigen Nechte freien Gebrauch zu machen, und auch in Folge dessen heute auf dem Markt sowohl, als in den Rathhausgängen, Polizei⸗ Mannschaft aufgestellt war, hatte sich heute ein Theil der gemäßigt⸗ liberalen Bürger entschlossen, wieder an dem Wahlkampfe Theil zu nehmen. Heute begegnete ihnen bei Ausübung dieser Handlung nicht das geringste Hinderniß, und dennoch sind sie mit großer Masjorität unterlegen. Das Einschreiten von Seiten der Behörde, die, höherer Weisung zufolge, stattfand, fam zu spät, denn jene Bürger, welche früher im Sinne der gemäßigt liberalen Partei gestimmt hätten, waren bereits entmuthigt und machten großentheils von ihrem Stimmrechte keinen Gebrauch mehr. Bereiks hatte auch die andere Seite von 79 Wahlmännern 40 errungen.“

Kurfürstenthum Hessen. Der Landgraf Wilhelm von Hessen ist am 20. Oktober in Kassel eingetroffen. . Die Deutsche Zeitung Nr. 107, vom 15ten d. M., ist von

*

*.

der Polizei konfiszirt worden.

Großherzogthum Sachsen⸗Weimar. Nachdem der bisherige g. been fe, Geschäftsträger am Großherzogl. sächsischen Hofe, Graf Ludwig von Montgelas, Kaͤmmerer und Ritter, von Sr. Maje— stät dem Könige von Bayern abberufen worden, hat Se. Königl. Hoheit der Großherzog demselben am 16. Oktober im Belvedere die Abschieds Audienz ertheilt. .

Im Einverständniß mit den Herzogen von Sachsen hat der Groß⸗ ej dem Professor der Philosophie, Dr. Schaumann, die ordent⸗ iche Professur der Geschichte an der Universität Jena übertragen.

Freie Stadt Hamburg. (K. 3.) Die Bewegung un= . ist in diesem Jahre 1 bedeutend, als je in einem der 86 awer en., Bis Ende September waren 3174 Schiffe von

gekommen; im Jahre 1855 waren es bis zu derselben Zeit

beträchtlich den der letzten drei Jahre, so daß nach unserer wohlmo— 6 * das 26 in dem Budget, wovon die Opposition bereits voraus großen Lärm schlägt, nur ein geringes inlicher aber keines sein wird. shlagt, m ,, .

Der 18. Oftober wurde hier durch Gottesdienst und manche

7

Feste in den öffentlichen Lokalen, so wie auch durch besondere Vor-

stellung in dem Theater feierlicher, als in früheren Jahren begangen. Grete e ' 5 ĩ

2. 2 Stadt Frau kfurt. In der Sitzung der ständigen Bürger⸗-Repräsentation sind am 21. Oktober folgende 20 Mitgliede derselben in die gesetzgebende Versammlung für 8i7 = 453 , l worden: Die Herren S. de Barg ⸗Jordis, J. M Scharff wah Cornill, J. H. Hoffmann, F. L. Streng, D. Ohlen a n 323 Böcking, Jos. Bolongaro, Dr. Reinganum, Gini 9 ir n. jur. Langer, J. C. C. Knoblauch, Wilh. Mack, J. C. J ' 9) ö C. E. Meyer, J. C. de Bary, Dr. Kugler, G. J. X. 2 3 9 Lindheimer, z. S. Nienssing Claus und G. J. V. Blllk Ser e

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 18. Okt. (Bresl. Ztg.) Aus Siebenbürgen ver— nimmt man, daß der dort versammelte Landtag dem Hof ⸗Kammer⸗ Präsidenten, Baron Kübek, und dem Hof-Kriegsraths-Präsidenten, Grafen Hardegg, das siebenbürgische Indigenat verliehen? habe. Daß diese Auszeichnung gerade den beiden genannten Staatsmännern zu Theil geworden, erklärt sich dadurch, daß der Letztere als oberster Chef der Kaiserlichen Militair-Gränze seit Jahren wichtigen Einfluß auf die Verhältnisse des Landes ausübt, indeß dem Ersteren eine hen europäischen Rufe gebührende Huldigung dargebracht werden ollte. . Wie rasch der Fremdenverkehr hierorts seit einigen Jahren ge— stiegen, erhellt aus der Vergleichung der statistischen Ziffern. Wäh— rend im Jahre 1838 nur 139, 960 Reisende die Thore Wiens passir⸗ ten, stieg diese Zahl 1839 auf 156,35, 1840 auf 195,460, 1841 zuf, 23I, 316, 1842 auf 284,389, 1843 auf 302, 882, 1844 auf 328,874, 1845 auf 367,599, 1846 auf 431,88 Reisende. Unter den jetzt hier anwesenden Fremden bemerkt man den berühmten Geo— graphen Ritter von Berlin. Auch die Söhne O'Connell's sind hier eingetroffen und wollen sich nach Italien begeben. Am 19ten d. M. beginnt allenthalben im Lande Niederösterreich die Weinlese. Die Hoffnungen der Winzer im Frühling dieses Jah= res haben sich freilich nicht erfüllt, denn die Witterung des Sem— mers und besonders des Herbstes war dem Weinbau zu ungünstig, als daß ein besonders guter Ertrag möglich gewesen wäre. Was dle Menge betrifft, so sind zwar alle billigen Wünsche reichlich erfüllt worden, allein in Bezug auf die Qualität hat man sich in den Er—

. Wien, 19. Okt. (Od. Z.) Dem Vernehmen nach wird einer der jüngeren Söhne des Erzherzogs Vice-Königs Rainer die Stelle des verstorbenen Erzherzogs Friedrich, als Ober-Kommandant der österreichischen Kriegs-Marine, einnehmen. Einstweilen versieht diesen Posten der Contre-Admiral Graf Dandolo.

. . ö Wien, 21. Oft. (Od. Ztg.) Bei uns ist eine in mehreren deutschen Bundesstaaten schon bestehende polizeiliche Erleichterung für Reisende im Werke, die beweist, daß Oesterreich auch in dieser? Be—= ziehung, wo es sich um reelle Bedürfnisse der Zeit handelt, nirgends zurückbleiben will. Es sollen nämlich die von den Bundes-RegierunQ gen ausgestellten Karten für Eisenbahnreisen auch in unserer Mo— narchie ungehinderte Geltung erhalten, wodurch insbesondere für den Gränzverkehr eine so wünschenswerthe und wesentliche Erleichterung erzweckt wird. „Nachrichten aus Aegypten melden, daß der Vice-König der fran— zösischen Erpedition zum Behufe der Vorarbeiten der Kanalisirung der Landenge von Suez allen Vorschub angedeihen läßt und in der Wüste überall die nöthigen Wachtposten zu ihrem Schutze aufzustellen befohlen hat. Herr Negrelli wird am 20sten kommenden Monats mit seinen Ingenienren von hier abgehen und mit der englischen Ab⸗ theilung zu Nismes zusammentreffen, worauf das große Werk mit vereinten Kräften angegriffen werden wird. =

Die Deputirten⸗Wahlen in Ungarn zum nächsten Landtage fallen, Berichten von dort zufolge, in der Mehrzahl im gemäßig— ten, konservativen Geiste aus, und es steht somit zu erwarten, daß bei den Ständeverhandlungen die Sorge für die reellen Interes⸗ sen des Landes über den bloßen hohlen QOppositionsgeist die Ober— hand gewinnen wird, dessen Kredit und Antheil im Lande immer mehr zu sinken beginnt. Als eine merkwürdige Erscheinung bei den Wahl— kämpfen in den Komitaten ist zu bemerken, daß auch der Graf Ste— phan Szechenyi, Mitglied der Magnatentafel, sich um eine Deputir= tenstelle bewirbt, in Raab zwar mit seiner Bewerbung durchgefallen aber nun, vom wieselburger Komitate zu seinem ersten Bblega⸗ ten gewählt worden ist. Es ist unseres Wissens dieser wohl der erste Fall, daß einer der höchsten Magnaten des Landes und Geheimer Rath des Königs einen Platz in der Deputirtentafel gesucht und eingenommen hat. Der patriotische Sinn des Grafen vor Allem sein wahrhaft praktischer Geist und seine umfassenben Kenntnisse, dürften bei den wichtigen national- ökonomischen Fragen deren Verhandlung bevorsteht, gerade auf diesem Platz von deni folgenreichsten Nutzen werden. Die Nachricht von der Wahl des Grafen Sercsen zum Banus von Kroatien, wie sie einige Korrespon= denten meldeten, war vollkommen irrig, und es ist wahrscheinlich daß der Vorschlag dazu, so wie der eines Primas von Ungarn, noch nicht sobald erledigt wird und bei Eröffnung des Landtags somit die zweite und dritte Würde des Königreiches unbesetzt bleiben werden. Wien, 21. Okt. (Od. 3.) Am 6. November, dem Tage vor der Eröffnung des ungarischen Landtages, wird die Nordbahn ihren preß⸗ burger Flügel nach Marchegg, bis zu dem gleichnamigen Gränzflusfe, eröffnen, von wo die Reisenden einstweilen mittelst Stellwagen in die Krönungsstadt befördert werden und der Weg 4 Stunden dauern wird. Die schlechte Witterung war Schuld an der Verzögerung des Ausbaues dieser vollen Strecke; indeß wird bis zur Milte des künf— . Dezembers die Bahn bis Preßburg dem Verkehre übergeben werden.

Pesth, 17. Okt. (Bresl. Z.) Es vibriren noch die Schwin⸗ gungen des Enthusiasmus, welchen die beiden Prinzen, der Königl. Tommissair Erzherzog Franz Joseph und der Statthalter Erzherzog Stephan, gestern im Komitatshaufe in dem zahllosen Publikum er-

nur 2939. Auch der Werth der Alus und Einverzosfungen iibersteigt

regt haben. Nicht nur die , Klänge aus dem Munde der Prinzen, sondern auch der Inhalt ihrer Reden wirkten begeisternd.

Der kaum achtzehnjährige Erzherzog Joseph sagte unter, Anderem, wie innig es ihn freue, daß er seine erste politische Junction in dem so sehr geliebten Ungarlande verrichte. Der installirte Obergespan Erzherzog Stephan forderte den E e Franz Joseph auf, sich dereinst auf deni Kaiserthron in Liebe dieses Momentes zu erinnern, in welchem die Ungarn so herzliche Beweise ihrer Treue und Anhäng— lichkeit gegen das Kaiserhaus gegeben. Der rauschende Enthusias⸗ mus, mit welchem diese Reden aufgenommen worden, ist unbeschreib⸗ lich. Nach stattgehabter Installations- Feierlichkeit begrüßte dann der Titular Bischof von Stanißlo zuerst den Erzherzog Stephan als Obergespan des pesther Komitats, worauf der geistreiche erste Vice⸗ gespan dieses Komitats, Moritz von Szentkiralyi, eine mit dielem Taktt und großer Freisinnigkeit abgefaßte Rede hielt, welche donnernde Eljens (er lebe! hervorrief. Am Schluß seiner Rede übergab er dem Erzherzog Stephan das Komitatssiegel, welcher dasselbe dem Ueberreicher mit den Worten zurückgab, daß es besseren Händen nicht anvertraut werden könne. Es verdient bemerkt zu werden, daß Mo⸗ ritz von Szentkiralyi einer der ersten DOyppositions führer ist. In den National-Kostümen und in den Anzügen der Tamen, welche Letzteren bie Gallerieen besetzt hatten, war bei dieser Gelegenheit die ganze Fülle des aristokratischen Glanzes Ungarns entfaltet. Auch der Erz⸗ herzog Stephan erschien in ungewöhnlichem Glanze. Vor dem Ko⸗ mitatshause bildeten die pesther und, die ofener Bürger ⸗Husaren Spaliere, die ganze Strecke, auf welcher der Zug passirte, war von einer Menschenmenge besetzt. Gestern Abend wurde dem Eizherzog Stephan ein überaus glänzender Fackelzug gebracht.

Pesth, 19. Okt. (Dd. Ztg.) Die Wahl der Landtags Deputirten des pesther Komitats ist gestern vor sich gegangen. Die Votisation dauerte von 9 Uhr Morgens bis gegen 6 Uhr Abends, Die Kandidaten der Opposition, Vicegespan Moritz von Szentkiriälvi und Älssessor Ludwig von Kossuth, sind mit Stimmenmehrheit gewählt worden.

Frankreich.

Paris, 20. Okt. Die Senatoren Ardouin und Delva haben dem Könige in einer Privat-Audienz die Schreiben überreicht, welche sie bei Sr. Majestät als außerordentliche Gesandten und bevollmäch⸗ tigte Minister der Republik Haiti für die Auswechselung der Rati⸗ sizirungen der Convention vom 15. Mai d. J. beglaubigen.

Dem Vernehmen nach, wird sich der Prinz von Joinville von Toulon nach Italien begeben. Er soll mit einer diplomatischen Mis— sion an verschledene italienische Höfe, namentlich in Mittel-Italien, beauftragt sein.

Der Finanz⸗Minister Dumon soll erklärt haben, wenn das An⸗ lehen von 250 Millionen Fr. nicht zu 4 pCt. (also zu einem Preise von 75 für 3 pCt. Renten) bewerkstelligt werden könne, so würde man vorerst ganz auf die Ausführung dieser Operation verzichten.

Die Börse war sehr still, und es wurden keine Geschäfte ge⸗ macht. Die Course behaupteten sich trotz des fortdauernden Weichens der englischen Papiere, die gestern wieder um 3 pCt. gefallen sein sollen. Eisenbahn-Actien im Allgemeinen angeboten, aber ohne merk— liche Veränderung seit gestern.

Großbritanien und Irland. London, 19. Okt.

Zunehmen begriffen sei.

konnte.

Zahlungen vorläufig einzustellen. cashire gehören.

genügende Sicherheit gegeben.

zahlt werden soll.

der Kaufmannsstand noch keine Besorgnisse hegt. .

Handels⸗-Amtes, Herr Labouchere, bei.

sich Liverpool gegenwärtig befinde.

aus Furcht verschlossen gehalten werden.

werde. Lord. John Russell, äußerte in seiner Antwort au

mer beschäftige. keine Hoffnung darau eingreifen könne, welche geeignet wäre, die

nen zu beschwichtigen und die Individuen von ihrer Bedrängniß zu

Die Zahlungs- Einstellung der liver⸗— pooler Royal-Bank ist das allgemeine Gespräch des Tages, und die Besorgnisse wachsen, daß die Krisis, von der man glaubte, sie habe ihren Höhepunkt schon erreicht, noch in fortwährendem Die Deputation von Banquiers und Kaus⸗ seuten aus Lizerpool, welche hierher geschickt worden ist, um Beistand zur Wiederaufnahme der Zahlungen der Bank zu erlangen, hat keinen Erfolg gehabt. Es sollen ihr allerdings Anerbieiungen gemacht wor⸗ den sein, deren Bedingungen indeß die Deputation nicht annehmen , In Folge dessen hat sich auch. die liverpooler Banking ⸗Com- pany, deren Geschäftsführer Herr Wilson ist, veranlaßt gesehen, ihre Die Maßregel soll, wie der Li⸗ derpobl-Standard meldet, nur auf ein paar Tage beabsichtigt sein. Uebrigens kam die Zahlungs-Einstellung der Royal⸗Bank Allen ganz unerwartet, da diese in besonders gutem Kredit stand und ihre Tirektoren und Actionaire zu den angesehensten Leuten in ganz Lan⸗ In voriger Woche indeß soll es schon aufgefallen sein, daß die Actien der Bank, welche 309 über Pari standen, von rinem Makler weit unter ihrem Preise ausgeboten wurden, auch wollte man bei dieser Gelegenheit in Erfahrung gebracht haben, daß die Bank dreien Häusern' Vorschüsse von zusammen 1 Mill. Pfd, ohne Aus diesem Grunde soll schon in voriger Woche ein Gesuch der Direktoren um Hülfe bei der Bank von England von dieser abschläglich beschieden worden sein. Das Actien- Kapital der Royal-Bank betrug 609,009 Pfd., vor einiger Zeit ist indeß die Ausgabe von neuen 2000 Actien zu 190 Pfd. be— schlossen worden, auf welche bereits die Hälfte des Einschusses am Ästen d. M. geleistet ist, während die andere Hälfte am 1. Dezember ge⸗ Die jetzige Zahlungs- Einstellung der Bank hat übrigens nicht, wie man anfangs erwartete, ein Ueberlaufen der an= deren liverpboler Banken zur Folge gehabt, woraus hervorgeht, daß

Heute hatte eine Deputation von angesehenen Kaufleuten, Bankers und Rhedern aus Liverpool, an deren Spitze die Parlaments-Mitglieder Brown, Cardwell und Patten, eine Kon— ferenz mit Lord John Russell, um demselben eine Denkschrift zu über— reichen, die mit dem Gesuche schließt, die Regierung möge unverweilt diejenigen Maßregeln ergreifen, welche sie für geeignet halte, der ge—⸗ genwärtigen Bedrängniß abzuhelfen und der Geldnoth zu steuern. Der Unterredung wohnten, außer dem Premier-Minister, der Kanzler der Schatz Kammer, Sir Charles Wood, und der Präsident des Mehrere von den Deputirten nach der Reihe sprachen sich über die schwierige Lage aus, in welcher Sie machten bemerkiich, daß alle Waaren gegenwärtig weit unter ihrem Werthe losgeschlagen werden müßten, was auf die Länge, ohne gänzlichen Ruin des Kaufmannes, nicht ertragen werden könne, während zugleich die vom Auslande ein⸗ gehenden Srdres nicht ausgeführt werden könnten, weil man die Wech- sel nicht mehr diskontiren . Sie sprachen sich dahin aus, daß es einer nur temporairen Beihülfe der Regierung in der Gestalt eines auf den Kredit des Landes fundirten Darlehens bedürfen würde, um alle Klassen wieder zu beruhigen, übertriebene Besorgnisse zu zer⸗— streuen und große Kapitalien in Umlauf zu setzen, welche jetzt nur . Die Deputirten wiesen dabei noch insbesondere auf die nachtheiligen Folgen hin, welche die arbeitende Klasse, zumal in den Fabrikbezirken des Landes, treffen müssen, wenn dem Handelsstande nicht bald unter die Arme er fe. ; diese Vorstellungen sein Bedauern über die gegenwärtige Lage der . und gab der Deputation die Versich ie di und g n n herung, daß dieselbe die Aufmerk- samkeit des Ministeriums angestrengt beschäftigt habe und noch im— Indeß erklärte er zugleich er könne der Depuhgtion machen, daß die Re ierung in einer Weise esorgniß im Allgemei⸗

2043

ien. s hierauf ein Mitglied der Deputation bemerkte, die⸗ . . Tagen mit anderen Vorschlägen wieder einstellen, wiederholte der Premier Minister, daß er auf direkte In- tervention der Regierung keine Hoffnung machen könne. Der Kanz ler der Schatzkammer äußerte sich in ähnlicher Weise, soll indeß ein⸗ gestanden haben, daß er bisher von der Ausdehnung, welche die all-

gemeine Bedrängniß bereits erreicht habe, nicht hinlänglich unterrich⸗

tet gewesen sei. ö . ; 8. in London sind nur zwei Fallissements von Bedeutung in

den letzten Tagen vorgekommen, das der Herren Robert Robinson und Comp. mit 90,005 Pfd. Sterl. (sie standen in naher Verbin⸗ dung mit Morley und Comp.) und das der Waffen- Exporteurs F. Barnes und Comp. mit 50 bis 60, 00 Pfd. Sterl, In Liverpool haben die Herren Peter Cornthwaite und Comp., Theehändler, mit 0, on) Pfd. Steri. ihre Zahlungen eingestellt. nieder lande. Aus dem Haag, 20. Oktober. Der König hat von der ihm vorgelegten Liste der drei Kandidaten den Herrn Boreel van Hoogelanden zum Präsidenten der zweiten Kammer für die Dauer der gegenwärtigen Session ernannt. 9 e iz.

Fürstenthum Neuenburg. Der Staats Rath hat un⸗ term 13. Oktober die vier Ministralen, da in deren Händen die Po⸗ lizeigewalt der Stadt Neuenburg ruht, aufgefordert, alle in ihrer Macht stehenden Mittel anzuwenden, damit, im Fall das Dampfboot wieder vor Neuenburg erschiene und sich von neuem dergleichen Her⸗ ausforderungen erlaube, wie am 11ten, die Erbitterung des Volks im Zaum gehalten werde und nicht zu Konflikten führe, welche die amt⸗ sichen Verhandlungen über diese Sache stören könnten. Namentlich solle jeder Verkehr vom Ufer aus mit dem Dampfboot, so wie jede Landung Bewaffneter verhindert werden, es sei denn, daß zwischen dem die Streitkräfte des Dampfbootes befehligenden Offizier und dem eidgenössischen Kommissar, falls dieser dann noch in Neuenburg wäre, eine persönliche Communication stattfände, in welchem Fall' derselbe aber von einem Polizei-Inspektor der Stadt begleitet sein müßte. Der eidgenössische Kommissar, Herr Stockmar, ist indeß am 14. Oktober wieder von Neuenburg abgereist, und das Dampfboot hat sich seit dem 11ten nicht wieder in der Nähe von Neuenburg sehen lassen, sondern sich auf der waadtländischen und auf der freiburger Seite des Sees aufgehalten. Uebrigens erklärt der Constitutionnel Neuchatelois, daß das Dampfboot auch am 1Ulten nicht auf Befehl des eidgenössischen Kommissars vor dem neuen burger Hafen erschienen sei, sondern daß die Regierung des Kanton Waadt es ihm zur Verfügung gestellt, er aber dies Anerbieten nicht angenommen habe.

Der Staatsrath hat am 13. Oktober folgende Bekanntmachung erlassen, deren wesentlicher Inhalt schon erwähnt wurde:

„In dem Augenblicke, wo ein Infanterie-Bataillon, eine Artillerie- Abtheilung und eine Compagnie Karabiniere unter die Waffen gerufen wor= den, hat es Se. Excellenz der Herr Gouverneur für passend gehalten, dem

Publikum die Motive dieser Maßregel offen darzulegen. Zahlreiche Haufen von zum Theil bewaffneten Leuten haben in den letzten Nächten sich auf den Landstraßen sehen lassen, deren Polizei nur, der Regierung zusteht, und haben dort Gewaltthaten begangen und die Sicherheit des Verkehrs unter- brochen. Solche Vorfälle mußten die Aufmerksamteit der Negierung 6. sich ziehen, da die ruhigen und ordnungsliebenden Bürger dadurch . t wurden. Zwar hat die Regierung Ursache, zu glauben, daß die Akte er Willkür und Gesetzlosigkeit zu, Ende sein werden; aber die Gerüchte über Anschläge gegen die Sicherheit des Staats und seiner Verfassung und die Thätigkeit jener Menschen deren Grundsätze im Vider spruch sind mit der großen Majorität ihrer Mitbürger, machen der Regierung die genaueste Jlufmerksamkeit zur Pflicht und mahnen dieselbe, sich bereit zu halten, um sedes gegen die Verfassung des Staats die öffentliche Ordnung und das Anschen der Gesetze gerichtete Attentat schnell und energisch zu unterdrücken. Das ist der Zweck ihrer Maßregeln, denen alle zur Mitwirkung dabei Be— rüfenen mit dem löblichsten Eifer entsprochen haben, und hinsichtlich deren sich die Regierung auch ferner mit vollem Vertrauen auf den loyalen Bei— stand der Bevölkerung des Fürstenthums verläßt.“

Folgendes ist der Tert der Erklärung, welche die Regierung des Waadtlandes dem Geschäftsführer des weggenommenen Dampfboots übergeben hat:

„Nverden, den 8. Oktober. Da der Staatsrath des Kantons Waadt beschlossen hat, das Dampfboot („‚L'Industriel“) zu requiriren, um auf dem Neuenburger See damit zu kreuzen und die nach Freiburg bestimmten Mu⸗ nitions-Sendungen aufzufangen, so erklärt der unterzeichnete Präsident des Staatsraths, daß er am Sten des laufenden Monats, um 165 Uhr Mor— gens, in Begleitung des Präfekten und unter dem Schutze von vier Gen⸗ darmen das Dampfboot bestiegen und dem Capitain desselben erklärt hat, daß das Dampfboot von diesem Augenblicke an zur Disposition des Kan⸗ ton Waadt stände und jede Widersetzlichkeit gegen höhere Gewalt unnütz wäre. In Folge dessen erklärt nun der Nath des Kantons Waadt, daß das Dampfschiff von diesem Tage an zu seiner Verfügung stehe; daß er sich aber zur Entschädigung der Eigenthümer verpflichte, sowohl wegen Un⸗ terbrechung der Fahrten, als jedes Schadens, welchen das Dampfboot treffen könnte, daà es der Kanton Waadt dazu benutzen will, um dem Besehl der Tagsatzung nachzulommen, welcher die Bundesstaaten anweise, jeden für die Sonderbundsstagten bestimmten Waffen, und Munitions-Transport anzu⸗ halten und mit Sequester zu belegen. Die Regierung des Kantons Waadt nimmt alle Verantwortlichkeit auf sich und ertheilt dem Capitain, welcher der Gewalt hat weichen müssen, vollkommene Entlastung. Die Mannschasft ist aufgefordert worden, auf dem Dampfboot zu bleiben, und der Maschinist namenssich hat den gebieterischen Vorschristen, die ihm gegeben wurden, Folge leisten müssen. Genehmigen Sie u. s. w. Der Präsident des Staats- Raths. (gez L. Blanchenap.“

Kanton Bern. (Eidg. Ztg.) Die Regierung hat, auf zuverlässige Nachrichten von Bewegungen der Sonderbunds-⸗ Truppen, das fünfte, sechste und siebente Bataillon Auszug mit Spezialwaffen aufgeboten, welche die Gränze des Kantons von Huttwyl bis Langnau decken. Eben so sind die vier Bataillene Reserve zur Deckung der Gränze am Brüning und im Amtsbezirk Schwarzenburg 2c. verwen⸗ det worden. Die Herren Oberst-⸗Lieutenant Knechtenhofer und Geiser

mmandiren die Kantons⸗Brigaden.

mn, . 9 5) Die ij heute (ben 19. Oktober) angesagte Tagsatzungs⸗Sitzung, zu welcher bereits Karten ausgegeben waren, ist plößlich abgesagt worden. Wie man vernimmt, sindet erst noch eine Vorberathung der 127 Stände über die an das sonderbündische Volk zu erlassende Proclamation und über die Instruction der dort⸗ hin zu sendenden eidgenössischen Nepräsentanten statt. .

Gestern sind mehrere freiburger Offiziere hier eingetroffen, welche ihrer Kantons-Regierung den Dienst aufgekündigt haben. Außerdem sinden sich täglich Verwandte und Freunde der sechs aus dem Kerker zu Freiburg Entsprungenen ein. Ihre Flucht war sehr gewagt, und erregt deshalb die Erzählung derselben viele Theilnahme und Neu⸗ gierbe bei ben im hiesigen Bären⸗-Hotel Ab und. Zugehenden. In der Stadt Murten gehorcht man seit drei Tagen den Befehlen aus Freiburg nicht mehr. So eben erscheint gedruckt die Protestation der 22 Gemeinden des Bezirks Murten gegen die Theilnahme der Kan⸗ tons-Regierung von Freiburg am Sonderbund. Für den Fall einer Execution werden die Wehrfähigen von Murten sich unter die eidge⸗

nössische Fahne stellen. Kantun Zürich. Oberst Hauser hat, durch eine ih ut

an den Regierungs- Rath erklärt, daß er sich nicht entschließen könne,

unter Oberst Ziegler zu dienen, und demgemäß seine Ernennung zum Brigadier ausgeschlagen.

Kanton Luzern. (A. 3.) Die Liberalen mucksen nicht, Das geringste Zeichen des Widerstandes von ihrer Seite könnte bei der herrschenden Aufregung ein Blutbad hervorrufen. Ihr ganzer Heldenmuth beschränkte sich auf das nächtliche Ausstreuen von * Steiger's Schrift: „Briefe des Friedens an das luzerner Voll. Hunderte von Exemplaren wurden an die Hausthüren geworfen; die meisten aber aus Furcht vor der Entdeckung sogleich der Polizei über⸗ liefert. Der Hauptmann Ulmi ward wieder arretirt, weil man ihn der Verbreitung jener Schrift verdächtigte. Doch soll er als unschul⸗ dig bereits wieder auf freiem Fuße sein. Dagegen sitzt Herr Amrhein von Sursee als desselben Verbrechens verdächtig in Gewahrsam. Verhörrichier Ammann scheint im Kriegsfalle die oberste Polizeigewalt ganz an sich reißen zu wollen. Dieser Mann ist den Radikalen noch zehnmal verhaßter als Siegwart Müller. Einer seiner Soldaten riß vor einigen Tagen das Bildniß Ochsenbeins vom Fenster der Stocker⸗ schen Kunsthandlung herab und brachte es zur Polizei. Einem Frem⸗ den ist gegenwärtig nicht sehr zu rathen, unsere malerische Gegend zu besuchen. Bei dem herrschenden Argwohn könnte man leicht einen Spion in ihm wittern, obwohl es in Luzern wenig auszukund schaften giebt. Man munkelt hier allerlei von heimlichen Einverständnissen nit ben Katholiken Aargau's und glaubt, das Freienamt werde sich erheben, sobald das erste luzerner Bataillon an der Gränze erscheint.

Nach einer Korrespondenz des Schwyz. Volksbl. wird am 17. Sttober bas dritte Auszüger-Bataillon Meier-Bielmann in die Stadt eingerückt sein. Dasselbe besteht meistens aus Angehörigen Des Entlebuchs und des Willisauer-Amtes. Auch beim General ab der Sonderbunds-Kantone soll es bereits angefangen haben, lebendig zu werben, indem nunmehr einige höhere Ossiziere derselben in Akti- vität einberufen seien. ; ö

(S. P. A. 3.) Bekanntlich hat die Tagsatzung mit 123 Stim-

men beschlossen, eidgenössische Beauftragte nach den sieben Kantonen des Sonderbundes zu schicken und einen Aufruf an das Volk dieser Slände zu erlassen. Es ist leider vorauszusehen, daß diese Naßregel zu keinem Resultate führen wird. Wenn nicht von Seiten der 12 Kantone irgend eine Konzession erfolgt, so haben wir in nächster Zeit Krieg! In den Kantonen des Souderbundes steht das Volk bereits kampfgerüstet da. Luzern hat 12 Bataillone Auszüger⸗ Landwehr zu seiner Verfügung; 50) Pferde sind gestern und heute in die Stadt gebracht worden. Alle öffentliché Gebäude sind als Kaser⸗ ken und Spitäler verwendet, die Klöster sind mit Armen und Kranken angefüllt, welche ihre Wohnungen dem Mili⸗ tair haben abtrefen müssen. Für die Besorgung der Ver⸗ wundeten sind barmherzige Schwestern von Besangon eingetrof⸗ fen. Die Behörden haben verfügt, daß die Hinterlassenen der im Kampfe Gefallenen aus den öffentlichen Kassen unterstützt werden sollen. Alle Streitkräfte werden mit. größter Eile verfügbar gemacht, als stände morgen schon ein Angriff bevor, und doch vernimmt man, daß in den Kantonen Zürich und Bern schon in Dienst stehendes Militair wieder entlassen worden sei. Das Militair des Kantons Luzern ist noch bei keinem Anlasse, so schnell und zahlreich auf dem Sammelplatze erschienen und hat eine solche Kampflust an den Tag gelegt, wie diesmal. Die meisten Kollisionen stehen der Regierung don? Aargau bevor, welche die Communication der freien Aemter mit dem finnverwandten luzerner Militair nicht verhindern kann. So fanden sich letzter Tage eine große Anzahl Freiämtler bei dem an der Gisliker Brücke stationirten Militair ein, begaben sich mit demselben in das Wirthshaus und ließen den Sonderbund hoch leben. Mehrere angesehene Männer des freien Amts haben sich nach Luzern geflüch⸗ tet, weil sie befürchten, verhaftet zu werben. Einige luzerner Mili— zen, welche am letzten Sonntag heimlich Reißaus nahmen, haben sich wieder bei den Truppen eingefunden.

Kanton Aargau. Aus den katholischen Landestheilen ist solgende Petition an die Regierung dieses Kantons gerichtet worden; Auch die unterzeichneten Bürger des katholischen Äargau fühlen sich verpflichtet, in einer verhängnißvollen Angelegenheit des Vaterlandes sich augzusprechen und an Hochsie eine Bitte zu richten. Es handelt sich gegen- wärtig darum, auf der bevorstehenden Tagsatzung gegen die latholischen eid⸗ genössischen Stände, welche mit einander den bekannten r n ab⸗ geschlossen haben, einen sogenannten Executions - Krieg zu beschließen. Sollte dieser Beschluß zu Stande kommrn, so dürsten die katholischen Bürger des Aargau's von Hochihnen zweifelsohne ebenfalls zum Kampfe aufgefordert werden. Nun werden Sie, hochgeachtete Herren! es natürlich, begreiflich und sogar moralisch für gerechtfertigt finden, daß wir mit unseren Gefühlen, unserer Ueberzeugung, unserem religiösen Gewissen auf Seiten unserer katholischen Mitbrüder stehen, gegen welche wir allfällig die Waffen er⸗ greifen sollten. Auf diesem Standpunkte, auf welchem wir uns nothwen⸗ dig an die Gesinnung anschließen, welche katholische Repräsentanten snd letzter Großraths. Sitzung bezüglich der Sache in einer Verwahrung zu Protetoll erklart haben, würde uns eine Waffenerhebung gegen unsere Glau= bensgenossen übel anstehen: ja sie dürfte für uns ein Denkmal der Unehre und eine Verleugnung heiliger Menschen⸗ und Christenpflicht sein. Anderer seits erkennen wir an, daß im Allgemeinen uns die gesetzliche Verbindlich⸗ keit obliegt, der Regierung zu folgen, wenn sie uns unter die Waffen ruft. Hierdurch' sind wir im gegebenen Falle zwischen zwei sich widerstreitende Pflich⸗ ten gestellt, nämlich zwischen diejenige, unserem Gewissen treu und an un⸗— seren Glaubensgenossen nicht untreu zu sein, und zwischen diejenige, der ge⸗ setzlichen Verbindlichkeit sich zu unterziehen. Entscheiden Sie selbst, hochg. Herren! welcher von diesen beiden Pflichten das höhere, lebendigere Recht auf unsere Huldigung innewohnt, und entheben Sie uns aus der sich wi⸗ derstreitenden Stellung, in welche wir ohne unser Verschulden uns versetzt sehen. Dem geistigen Rechte, welches Ueberzeugung, religiöses Gewissen und Glaubensgenossenschaft geben, werden Sie keinen Zwang anthun wol⸗ len. In dieser Voraussicht richten wir an Sie die ernstliche Bitte, die ka⸗ tholischen Bürger des Aargau's in dem fraglichen Falle nicht unter die Waffen rufen oder dem allfällig schon ergangenen Rufe keine weitere Folge geben und daher uns nicht in den Krieg gegen unsere Glaubensbrüder ver- wenden zu wollen. Hierbei verharren wir hochachtungsvoll ze.“

(O. P. A. 3.) Die Freien Aemter werden nach Entdeckung des Schleunigerschen Insurrections-Versuchs von der Regierungs⸗ Behörde streng überwacht. Der Angriff sollte vom luzerner Kloster Eschenbach, welches nur eine Stunde von der Gränze des oberen Frelen-Amts entfernt und mit Kanonen versehen ist, geleitet werden. Dagegen scheint auch in Luzern der Argwohn im eigenen Lager auf⸗ zukommen; Major Schindler (nicht der eidgenössische Commissair), welcher die wollenen Bettdecken des eidgenössischen , an den Ober-Kriegs-⸗Commissair Zünd ablieferte, wurde ver aftet. Unser Kantonal⸗Schützenverein wird sich, wie der von Glarus, r Verfügung der eidgenössischen Kriegs-Kommission stellen. Allenthal⸗ ben setzt sich die waffenfähige Mannschaft in Bewegung, und da . als die Hälfte derselben aus Familienvätern besteht, so fließen vie Abschiedsthränen. . .

Von der Aar, 19. Ott, (O. P. 1. 3. ci e aufgefangene Korrespondenz enthüllt den see, ,. = er een plan des Sonderbundes, für den Fall eines n ie, der Majorität der Eidgenossenschaft. Sanni g ,

Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalt en unt benden Vertheidi . Stadt Luzern und der sie umgebenden We ee, ; werden. gen u g: re, natura ienfabinet Zuchthaus, dann vceum, Gymnasium, . Effekten ger Hef von seinen bisherigen Bewohnern