ingeri ĩ ä die Häu⸗ a en eingerichtet. Weiter geräumt werden die Hau r 93 * Le nen, n * u. . m,
idi stand gesetzt. Das Zeughaus soll un termin zen, r Außerhalb der Stadt, in der Rich⸗
ĩ woö früher der Angriff der Frei⸗ e ge, ,. a, . , . angebracht, welche
its starke For 1 stattfand, sind 2 in fang sollte auch ein Bataillon
n 2 Hate lone Freiburger nach ö igen, ö Illlein in Wallis scheiterte dieses Vorhaben an . 14 n seiner außerhalb seiner Berge zu fechten, wie ä 2. ar aus er ihrer ührer, welche wohl wissen, daß sie des Zusammenhalts a 220. x Gr, rate bedürfen, um eine neue Schilderhebung von Unter ⸗Wallis zu verhindern. Freiburg aber ist ebenfalls an zwei fast gleich starke Parteien zerfallen und hat, nach Abfall der murtener und mehrerer Sfftziere aus der Hauptstadt selbst, vollauf zu thun, seine gegen- wärtige Regierung aufrecht zu halten. Neuenburg und Baselstadt sollten, nach dem luzerner Plane, für den Fall eines Unglücks als neutraie Kantone die Vermittlerrolle übernehmen, Nun hat aber Neuenburg sich schon dem ersten Tagsatzungsbeschluß unterworfen, und Baselstadt hat gestern einen seiner Tagsatzungs⸗Gesandten (Me⸗ rian) zum eidgenössischen Repräsentanten in einen der Sonderbunds⸗ Kantone wählen lassen. Diese vier Kantone sind demnach für den Sonderbund von keinem militairischen und politischen Nutzen. Des⸗ senungeachtet erscheinen die obengenannten fünf stark genug, einem mächtigen Gegner zu schaffen zu machen. Die Tagsatzung wird da⸗ her für den Fall des Zerschlagens der Friedens-Unterhandlungen nicht unter 60,000 Mann gegen die sonderbündische Hauptstadt marschiren lassen. Als Kandidaten zur Oberbefehlshaberstelle hört man nur noch die Obersten Rilliet⸗Constant von Genf, Frei⸗Herosé von Aarau und Ochsenbein nennen. Der Dritte scheint die meisten Chancen für sich zu haben; ihn hat bereits Bern, der größte Kanton, zum Ober Kommandanten der berner Truppen ernannt, und nebendem ist er Bundes⸗Präsident. Darin liegt jedenfalls ein moralischer Impuls, daß die oberste Magistratur des Friedens auch das Kriegs -Scepter führt. Ferner enthält Ochsenbein's persönliches Verhältniß die meiste Garantie für die äußerste Energie, da es sich bei ihm um die Ehre — und er scheint dem Ehrgeiz nicht fremd zu sein — mehr als bei einem Anderen handelt; der siegende Bundes⸗General kann den geschlagenen Freischaaren⸗ Chef vergessen machen. Aus diesen Ursachen spricht sich für ihn auch die öffentliche Meinung aus. Als unlängst in einer Gesellschaft Ochsenbein's Kriegserfahrung in Zweifel gezogen wurde, äußerte ein Vollsführer unter dem Beifall Vieler: „In einer Re— publik gehe die Kunst hinter der Natur. Die Römer hätten ihren Cincinnatus und Curius vom Pflug, die Nordamerikaner ihre Washingtons und Jacksons aus Comtoirs und Schreibstuben ge— holt, und die Franzosen der neunziger Jahre hätten ihre meisten Siege den Generalen zu danken, die vor ein paar Monaten noch Lieukenants gewesen. So sei denn auch der Schweiz ein begeisterter und begeisternder Feldherr von größerem Vortheil als ein gelehrter . instructeur.“ Ob diese Ansicht die richtige ist, wird der Erfolg . ren.
Kanton Graunbündten. (Eidg. Ztg.) Von den zwei Haupt⸗Petitionen, welche dem Großen Rathe in Sonderbundssachen vorlagen, ist die erste die von der Konferenz in Tavanasa angeregte Petition, welche mit 5169 Unterschriften bedeckt vorlag. Bedenkt man, daß der hiesige Kanton nicht mehr als 30, 0090 Katholiken zählt, so ist diese Petition vom sechsten Theil der katholischen Bevölkerung, mithin wohl auch von der absoluten Mehrheit der stinimfähigen Ka— tholiken unterzeichnet werden. Das andere Aktenstück, offenbar be— stimnt, den Eindruck der tavaneser Petition zu schwächen, trägt den. Namen der Gemeinde Hohentrins, ist aber auf den ersten Blick erkenubar als das Machwerk des derzeitigen Vorstehers und Deputirten obiger Gemeinde, des designirten Bundes-Statthalters Jaflisch, dessen Sophistereien der radikalen Majorität sehr ersprieß⸗ lich sind. Wir wollen vor der Hand nicht zweifeln, daß das Akten— stück wirklich der Gemeinde vorgelegen habe, obgleich wir diesfalls die Beglaubigung durch den Gerichtsschreiber vermissen, aber so viel ist klar, daß die romanische Gemeinde Hohentrins von dieser Peti— tion auch nicht eine Sylbe verstanden hat.
Kanton Glarus. Der vor einigen Tagen versammelte Nath hat Folgendes beschlossen: M,Es sei das Verbot, das Land nicht zu verlassen, auch auf die dienstpflichige Mannschaft der Rekrutenklasse, welche das 19te und 2oste Lebensjahr zurückgelegt hat, ausgedehnt. 2) Sei die Gliederung der Land— wehrscharfschützen in 2 Compagnieen zu bewerkstelligen. 3) Seien die Waffen und Armaturen der landesabwesenden Dienstpflichtigen gegen ge— hörige, Garantie zur Verfügung der Militair- Kommißssison einzufordern. ) Sei die Militair-Kommission zu ermächtigen, sofort 2 — 3060 Kapüte an- fertigen zu lassen. 5) Seien die Cadres des Bundeskontingents und des Landwehr Bataillons jedes für eine Woche in den Dienst zu rufen. 6) Sei das Bundeskontingent aufs Piket zu stellen und an die Landwehr die Aufforderung zur Bereithaltung zu richten. 7) Sei Herr Oberst Blumer im Thon zum Oberkommandanten aller militairischen Kräfte des Kantons ernannte bis zu seiner Einberufung in den Dienst. 8) Sei der Standes Kommission für dringliche Fälle die Vollmacht zu gutfindenden Maßnahmen zu ertheilen, ö ; ö. . Comit⸗ des Kantonal-Schützen⸗Vereins hat eine Zuschrift ö . ta des Lo mmission beschlossen und ihr die Kräfte des Ver- 9. . ö erfügung gestellt; auch wurde eine Zuschrist an das
entral Comite Les eid genössischen Schützen-Vereins erl lch die minte n che genössischen Schützen⸗Vereins er assen, welche rganisation dieses Vereins bezweckt.
Kanton Schaffhausen.
Nath Tabhardt M* a ef Am 11. Oktober war Regierungs⸗
. 36 um sich über die zu ergreifenden ge r mr els lig Kren ualitcten zu besprechen. ö und Br gaben bestehen r if hen nach, vorläufig eine aus zwei Egloff zugetheilt sein soll. n kilden, deren Kommando dem Oberst
Kanton Freiburg. Die fresbse. hin: 1) Für ö. Fall, iq; & g bagsische Instruction geht da⸗ verbündeten Stände beschlossen werden eo ßtegein gegen die schutz⸗ sandtschaft mit denjenigen der übrigen n, so wird sich die Ge⸗ samen Erklärung vereinigen und die . behufs einer gemein- Rathes gewärtigen. 2) Sollte es sich dann ee le des Stagts= Kommissarien in den Kanton Freiburg' zu clas enden, eidgenössische sandtschaft erklären, daß Freiburg, nachdem es dit 9 wird die Ge— satzung nicht anerkannt hat, Kommissarien, die led lüss der Tag⸗ rung dieser Beschlüsse bezwecken, nicht anerkennen . Ausfüh⸗ wenn Vorschläge gemacht werden wollen, diese im Scher ö. daß, satzung selbst eröffnet werden können und sollen. Die orf Tag⸗ Stagts-Rathes an den Großen Rath von Freiburg deutet . 91 die Abgeordneten sämmtlicher sieben Kantone sich auf der Konf ö zu Luzern vom 6. Oktober hierüber verständigt hätten. m Die Union meldet vom 15. Oktober: „Wir vernehmen so eben daß der Kanton Freiburg nunmehr den größeren Theil der von ihm erwarteten Munitlon erhalten hat, ohne daß er noͤthig gehabt hätte, sich des neuenburgischen Gebiets zum Transport zu bedienen. Wenn es uns erlaubt wäre, Enthüllungen zu machen, so könnten wir die
Kantone angeben, durch welche der Transport gegangen ist.“
hältnisse unseren Platz durchaus nicht
dafür stellte indeß den Cours wieder auf, S; YH.
2044
Kanton Wallis. (Eidg. Ztg.) Die Walliser scheinen entschlossen zu sein, beim Ausbruch des Bürgerkriegs nicht blos gegen das Waadtland zu operiren, sondern zugleich auch Truppencorps den Luzernern 3 Hülfe zu senden. Wenigstens melden Briefe aus Bek⸗ kenried, daß daselbst bereits Quartiere für Walliser angesagt seien.
Kanton Uri. Nach dem Schwoz. Volksbl. wollte man in Schwyz wissen, daß die Walliser bereits die Furka passirt hätten.
Gerichts⸗Verhandlungen wegen der volnischen Verschwörung.
Berlin, 23. Okt. In der heutigen Verhandlung hielt zu— nächst Herr Grothe als Stellvertreter des Staats ⸗Anwalts das Nequisitorium über die zuletzt vernommenen 18 Angeklagten. Der⸗ selbe bemerkte, von diesen Achtzehn hätten Elf eingestanden, daß sie
theiligung in Abrede gestellt hätten. Einige unter den Sieben hät⸗ ten bestimmt an dem Zuge theilgenommen, und der jetzige Widerruf derselben sei unbegründet. Es sei bei dem Zuge nicht blos auf eine Befreiung von Gefangenen, sondern auf ein hoöchverrätherisches Un— ternehmen abgesehen gewesen. Dies gehe besonders aus zwei Mo⸗ menten hervor, und zwar erstens aus der Rede, welche Trapezynski *. der Drapalka gehalten, und zweitens aus der ganzen Art und Weise, wie das Unternehmen ausgeführt worden. Alle Angeklagten, welche die Rede des Trapezynski in der Drapalka angehört uud sich dem Zuge angeschlossen hätien, seien in vollständiger Kenntniß von den hochverrätherischen Zwecken des Unternehmens gewesen. Er be⸗ antrage gegen alle Angeklagten die Strafe des Hochverraths, mit Ausnahme von Kasimir Plotek, Bartholemäus Nawrocki und Karl Grundmann, gegen welche kein vollständiger Beweis geführt worden. Nach diesem Vortrage erhielten nach einander folgende Verthei— diger das Wort: Herr Justiz-Kommissarius Mouillard für die An⸗ geklagten Czlapezynski, Franz Gasinski, Michael Gasinski, Theophil Gabryelewicz, Lorenz Michalowski, Michael Gabryelewiez, Ry⸗ nanzewiez und Jezewski; Herr Crelinger für den Angeklagten Wodpol; Herr Assessor Meier für die Angeklagten Kubacki, Grundmann und Piechowiez; Herr Deycks für die Angeklagten Theophil Gabryelewiez, Plotek und Grajewski; Herr Kreinnitz für den Angeklagten Kirchdörfer und Herr Assessor Herzberg für den An⸗ klagten Orzeskiewicz. Die Vertheidiger stützen sich besonders darauf, daß ihre Klienten Leute niederen Standes seien, welche bei der Theil= nahme an dem Zuge nicht die geringste Ahnung von einem hochver⸗— rätherischen Unternehmen gehabt hätten. Dieselben heben ferner her— vor, daß dem ganzen Thatbestande nach hier auch das Verbrechen des Hochverraths nicht vorliege, und tragen auf Freisprechung von dieser Anklage an.
Hierauf wird die Sitzung um 115 Uhr geschlossen.
Handels- und Börsen - Nachrichten.
Berlin, 23. Okt. Während die Geldkrisis in England fortdauert und die Fonds an der londoner Börse immer mehr im Weichen bleiben, behauptet sich doch unser Platz sehr fest und nimmt an den Handelsereig-= nissen in jenem Lande nur vorübergehenden Antheil. Nichtsdestoweniger wird die Unternehmungslust gelähmt, und das Geschäft bleibt nach wie vor äußerst beschränkt. Im Laufe dieser Woche wurde durch die Güte Sr. Ercellenz des Hern Ministers des Innern der Börse eine telegraphische De— pesche mit der Nachricht der Zahlungs-Einstellung einer liperpooler Aetien— Bank, durch öffentlichen Anschlag der Fesfallsigen telegraphischen Depesche mitgetheilt. Die Ursachen, welche Reackionen der Course herbeiführen, wir- ken in der Regel nachtheiliger- wenn sie nicht bekannt sind, als wenn solche durch die Veroffentlichung dem sofortigen allgemeinen Urtheil freigestellt sind. Eben deshalb war die Wirtung der erwähnten Mittheilung kaum nennens— werth, und den nächstfolgenden Tag nahmen die Course ihre feste Haltung wieder an. Wenn wir bereits oben erwähnten, daß die englischen Ver— n tangiren, so gewährt die feste Haltung aller übrigen Börsenplätze eine noch größere Beruhigung; denn fast überall bleibt die Neigung zum Steigen der Course vorherrschend, und kleine Reactionen halten gewöhnlich nur einen Tag an. Können wir nun auch unsere Börse vom günstigen Gesichtspunkte aus betrachten, so ist es leider doch übel, daß die ganze Aufmerksamkeit unserer Faiseurs auf ein Papier, nämlich köln mindener Eisenbahn-Actien, gerichtet ist. Alle übrigen Actien sind, selbst bei den besten Aussichten auf die Rentabilität, dadurch vernachlässigt und erliegen durch Mangel aus anderweitiger Beihülfe dem Druck, während mit Recht anzunehmen ist, daß dieselben leicht durch Ge— schäftsthätigkeit darin, mit Rücksicht auf ihren sehr niedrigen Stand, an— sehnlich, steigen würden, Das anhaltende Steigen der köln-mindener Actien würde in der gegenwärtigen Zeit als ein günstiges Zeichen für die Mei— nung von Eisenbahn-Stamm-Actien betrachtet werden können; da jedoch der Cours dieser Effekten nur durch verschiedene Operationen getrieben wird und andere Actien weit unter ihrem wirklichen Werthe bleiben, so müssen wir diesen Fall so lange als isolirt hinstellen, bis die Besitzer von köln mindener Eisenbahn-Actien sich zum Umtausch gegen andere Effelten ent— schließen. Es dürfte sich jetzt eine gute Gelegenheit dazu finden, indem die 45 56 köln-mindener Prioritäts-Actien erschienen und bei einem solchen Zinsgenuß 2 987 zu haben sind. Köln-Mindener wurden heute, indem der höchste Stand in dieser Woche 96 war, zu go verkauft; die Umsätze darin sind, wenn auch nur von einzelnen Seiten, ziemlich bedeutend. Die meisten übrigen Actien-Gattungen erfuhren gegen unsere vorwöchent— lichen Notirungen fast gar keine Veränderung., Ausnahme hiervon machten indeß Potsdam - Magdeburger, welche durch die Eröffnung der Köln-Min— dener Bahn jetzt schon eine Mehr-Einnahme von ca. 400 Rthlr. täglich nachweist und aus dieser Veranlassung mehrseitige Kauflust anregte. Deren Cours stieg von 90; bis 93, wozu sie sich fest behaupteten. Dagegen wirlte die Eröffnung der Krakau-Oberschlesischen Eisenbahn schlecht auf den Werth derer Actien, indem solche von 75 bis 70, fielen, später jedoch wie— der mit 72946 bezahlt worden sind. Rheinische Eisenbahn ⸗Actien sind fort= während angeboten und flau, obgleich die Bahn in den ersten 9 Monaten diefes Jahrés eine Mehr-Einnahme von ca. 120,009 Rthlr. ergeben hat. Die Actien wurden heute a 82 59 verkauft, während in dieser Woche noch S275 bezahlt worden ist. Berlin-Stettiner Actien blieben gedrückt, schlie⸗ ßen jedoch heute animirter und 1113 Geld; auch auf dieser Bahnstrecke ha⸗ ben sich die Einnahmen in diesem Jahre in dem Grade vermehrt, daß den Actiongiren eine Rente von 650 in Aussicht gestellt ist. Es bleibt ein Phänvmen, daß der Cours von Stargard-Posener Quittungsbogen fortwährend gedrückt ist, da nicht allein die Zins-Gaͤrantie des Staats, sondern auch die erweis= lich guten Einnahmen der bis nach Woldenberg eröffneten Bahnstrecke einen weit höheren Cours der Actien rechtfertigen würde; heute steht derselbe 82, wozu wegen der bevorstehenden Einzahlung der 7ten Rate manches Pöst⸗ chen noch zum Verkauf kommen wird. Sehr gedrückt waren Magdeburg. Wittenberge, indem solche von si bis 79 gefallen sind; einige Kauflust
Der Umsatz in allen Prioritäts-Actien bleibt bei unveränderten Cour= sen ziemlich regelmäßig, und die Kapitalisten fahren fort, ihre Gelder darin anzulegen.
Von preuß. Fonds sind Staats-Schuld Scheine von tz bis 92 X
gestiegen, in den Pfandbrief⸗Sorten feine wesentliche Veränderung. In preuß. Baͤnk-Anthcilen war das Geschäft sehr beschränlt, der Cours
hielt iich auf 1045 75 Brf. und Gld. .
Das Wechsel-Geschäft hatte im Allgemeinen keine große Ausdehnung. nerd em in. b. S., Augsburg 2 M. und Frankfurt a. Mö. blieben gesucht, * fehlte es an Abgeber. Für Hamburg in k. S zeigten sich mehr De⸗ ö der Cours ist um c. J 26 gewichen; 2 M. Papier blieb gesucht; ne welches zum Weichen neigte, hat sich dennoch um etwas
menen. am Schluß der . Woche gestellt. Paris und Wien gut
sich an dem Zuge gegen Posen betheiligt, während Sieben jede Be⸗!
Königsberg, 21. Okt. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei⸗ zen 72 — 86 Sgr. * Schfl. ; 6 49 — 56 Sgr. pr. Schfl. ; 1 Gerste 16—– 59 Sgr. pr. Schfl.; kleine Gerste 42- 47 Sgr. pr. Schfl. ; Hafer 21 — 25 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 65— 54 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erb- sen 52— 62 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 28 — 32 Sgr. pr. Schfl.; Heu 10 — 15 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 90 Sgr. pr. Schock.
Danzig, 21. Olt. An der Börse wurden heute 35 L. 121 — 250fd inländ. Weizen a 470 Fl. preuß. Cour. pr. Last eus? 25pfd.
* Breslau, 23. Okt. i ĩ 35, 93 bi S gelber s. S bis S5 Sgr., bei i r , ar, , , Roggen erfuhr am Markt, da die anwesenden Oberschlesier nur Par= tieen 22 wollten, eine Erniedrigung der Preise es wurde oo, C6 eis 68 Sgr. bezahlt, 169 W. S3pfd. pr. Frühjahr bedangen 54 Rthlr', 50 W Szpfd. von Küstrin, sofort abzuladen, 31a NRithlr. 39 W. auf Oberschlesten schwimmend 843 pfd. 60 Rthlr. frei Gleiwitz, S6 W. innerhalb 1 Tagen von hier abzuladen S5 / Sbpfd. 60 Rthlr. und 20 W. bis Ende des Mo- 8 6 e en, abzuladen 85 pfd. 567 Rthlr. pr. Frühjahr 84 pfd. 54 1. Geld. i, erste ging des sehr geringen Angebots wegen wieder höher auf 52, 55 bis 58 Sgr. Hafer wurde a 28, 30 bis 313 Sgr. verkauft. Rapps ohne Handel 88, 93 bis 96 Sgr. Spiritus loco fast ohne Vorrath 149 bis 14 Rthlr. bezahlt, auf . . gehalten, Januar bis März 133 Rthlr., Mai bis Juni Rthlr. eld. Rü böl wie gestern gemeldet. — Zink 1000 Ctr. loco a 5 Rthlr. gehandelt, a 59 Rthlr. noch anzu— ommen.
Amsterdam, 20. Olt. Getraidemarkt. Weizen zu niedrigeren Preisen mit einigem Handel an Konsumenten; 128 /129pfd. b. poln. 390 Fl., 135 136pfd. n. mecklenb. 350 — 355 Fl., 129pfd. b. poln. 400 Fl., 410 Fl. bei Kleinigkeiten.; 130, 132pfd. Elbe 330 — 3335 F1.
Roggen 118pfd. odessa 200 Fl., 117pfd. petersb. 200 Fl.
Ger ste etwas niedriger bei Partieen verkauft, 111 / 113/1148. dä-— ö 226, 230 Fl., 113pfd. jährige dito 215 Fl., 1129f8. n. dänische —* 7 7I.
. Fohlsaamen wie früher, auf 9 Faß im Oktober 64 X., 643 L.
Rü böl gleich wie früher, auf Lieferung nicht williger, pro 6 W. 374, flieg. 36 * a 4, Nov. 36 a 4, Dez. 366 a 3, Mai 37 2 363 3 37.
Leinöl pro 6 W. 341, flieg. 337 a 3.
Hanföl pro 6 W. 3562, flieg. 342.
141 13
November
Ans wärtige Börsen.
Antwerpen, 20. Okt. Zinsl. — Reue Aul. 133
Frankfurt a. M., 22. Okt. 5965 Met. 10145. Bauk. Act. Stiegl. 865. IEtegr. 64. PFoln. 300 FI. L. 963. do. 5800 FI. Span. 595 — . 3976 do. — . Bexb. 893. 893. Taunus Actien 3472. 3163
HI Amburg, 22. Okt. Bank-Actien 1600 Br. Buß. Russ. 104 hr. Huimb. Berg. Actien 91 Br. Magd. Wittenb. 81 Br. Ilamb. Berl. 1603. 993. Alt. Kiel 1083. 108. Glückest. Eliusb. 53 Br. Rendsb. Neum. — Kopenh. Rothach. 63. 62. Meckl. 59. 58.
Leip zig, 23. Okt. Leipz. Dresdn. Act. 1165 Br. Sächs. Bayer. 89 Br. Süchs. Schies. I00 Br. Chem. Ries. 54 Br. Läb. Zitt. 50 Rr. Mgd. Leipa. 225 G. Berl. Arb Li. A. 116 r. Lt. B. 106 kr. Deas. Bank- Act. 100 Br.
Lond om, 19. 0kt. Cons. 3975 793 5. Bel. 8832. 873. Nene Anl. 17. 16. Passive 33. 33. Aust. Sch. 12. II. 233 lioll. 53. 52. 490 de. 813. 80. Port. 20. 19. Ens. Russ. 105. 103. Bras. 76. 74. Chili 85. 85. Mex. I7. 16. Peru 28. 26.
1932.
7927 793.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Uhr.
Nach einmaliger
1847. 23. Okt.
Nachmittags 2 Ubr.
Morgens
6 Uhr. 337, 14a Par. 336, 11!“ Par. 4 4,22 R. 4 II, 2) R. 4 1,47 R. 4 3,8? R.
Beobachtung.
334, 59!“ Par. Quellwärme , R. 3 ö R. Flusswärme . R. 3,07 R, Bodenwärme g, 6 R.
Dunstsättigung. 79 pot. 55 pCt. 66 pCt. Aus dlünstung 0, 004 Rh.
Wetter . . .. . .. halbbeiter. halbheiter. halhheiter. Niederschlas0), 00s“ Rh.
K W. VW. W. Wärme wechsel- 12, 15
Wolkenzug ... — W. — 6, 1*
Tagesmittel: 336, ss“ Par.. 6,27 R. .. 4 4,27 R.ß. 76 pct. W.
Uöntglicht Schau spiele. 4. Okt. Im Schauspielhause. 182ste Abonne⸗ Ein Billet, Original-Schauspiel in 5 Abth., von
Luftdruck Luftwärme .... Thaupunkt ....
Montag, 25. ments⸗Vorstellung: Ch. Birch⸗Pfeiffer.
Dienstag, 26. Okt. Im Opernhause. 124ste Abonnements—⸗ Vorstellung: Rienzi, der Letzte der Tribunen, große tragische Oper in 5 Abth., von Richard Wagner. Ballets vom Königl. Balletmei— ster Hoguet. Die neuen Decorationen im ersten, dritten und fünften Akt sind von dem Königl. Decorationsmaler Gerst. Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern- haus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Am— phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremden⸗Logen 3 Rthlr.
Im Schauspielhause. Ste französische Abonnements-Vorstellung: La premiere reprèésentation de: La Vendetta, vaudeville-co- mique en 1 acte, par MX. Dumandgir et Siraudin. Une femme qui se jette par la fenétre, comédie vaudeville en 1 acte, par geh e, Les trois péchés du diable.
Mittwoch, 27. Okt. Im Schauspielhause. 183ste Abonne⸗ ments-Vorstellung: Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube.
Ranges, Parquet Ranges
Königsstädtisches Theater.
Montag, 25. Okt. Italienische Opern ⸗-Vorstellung.,) Don Giovanni (Don Juan). Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original⸗-Recitativen. (Sgra. Dugliotti: Zerline.)
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. .
Zu dieser Vorstellung sind die mit „Sonnabend“ bezeichnete Billets gültig. ö
Dienstag, 26. Okt. Zum erstenmale: Herr Karoline. Vande— ville⸗Posse in 1 Akt, nach Vavin und Boyer, von Dr. Kalisch. Die Musik theils komponirt, theils arrangirt von dem Königlichen Ballet⸗ Musik-Dirigenten, Herrn Gährich.
Vorher: Pantoffel und Degen. Lustspiel in 3 Akten, von Holbein.
Konzert-Anzeige.
Das noch fortdauernde Unwohlsein des Königl. General⸗Musik-Direk-= tors Herrn Dr. Mendelssohn-Bartholdi macht einen ferneren Aufschub der von demselben zum Besten des Friedrichsstiftes beabsichtigten Aufführung seines Oratoriums Elias bis zur Mitte November nothwendig, wovon wir das sich dafür interessirende Publikum mit dem ergebensten Bemerken be— nachrichtigen, daß die bereits gelösten Billets ihre Gültigkeit zum Tage der Aufführung behalten.
Berlin, den 22. Oktober 1807. .
Die Direction des Friedrichs Stifts.
Verantwortlicher Redactenr Vr. 3. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Eppedition.
Gedruckt in der De d er schen Geheimen Ober- Hosbuchdruckerei. Beilage
Beilage zur Allgemeinen Preu
nhalt.
Deutsche Bundesstaaten. Fürstenthum Hohenzollern ⸗-Sig⸗ maringen. Bedingungen für Heirathen.
Frankreich. Paris. Die Waffensendungen nach der Schweiz.
Großbritanien und Irland. Schreiben aus London. (Die Geld- Krisis; Englands Beziehungen zu Frankreich am La Plata und in Spanien.)
Italien. Florenz. Die Aktenstücke in Bezug auf die Abtretung von Lucca an Toscana.
Spanien. Schreiben aus Paris. (Spanische Gränzblokade; die Kar= listentrupps in Catalonien.)
Türkei. Konstantinopel. Gesundheitszustand. — mit Griechenland. — Festlichkeiten.
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Stuttgart. Der Güter— Transport. — Baldige Eröffnung einer Bahn. — Mainz. Ludwigs bahn. — Brü ssel. Maßregeln für den Winierdienst auf den Eisenbahnen.
Handels- und Börfen⸗Nachrichten.
Das Zerwürfniß
Deutsche Bundesstaaten.
Fürstenthum Hohenzollern-Sigmaringen. Um zu verhüten, daß die Familien von solchen, welche ihr angeborenes Bür⸗ gerrecht antreten, nicht alsbald bei der ersten Geschäftsstockung oder dem ersten Krankheitsfalle des Familienvaters der Gemeinde zur Last fallen, wird durch ein neues Gesetz vom 10. Oktober, zu Erläuterung des Bürgerrechts⸗Gesetzes vom 5. August 1837, angeordnet, daß die⸗ jenigen, welche von ihrem angeborenen Bürgerrechte zum Behufe der Verehelichung Gebrauch machen wollen, nebst einem genügenden Nah— rungszweige auch den Besitz eines reinen Vermögens von mindestens 400 Gulden nachzuweisen haben. Wo die persönliche Befähigung zur Ausübung einer freien Kunst oder Wissenschaft oder zum selbstständi⸗ gen Betriebe der Handlung, eines Handwerkes, der Landwirthschaft oder eines anderen für den Unterhalt einer Familie hinreichenden Nahrungszweiges nicht ausgewiesen ist, wo vielmehr die Ernährung der Familie blos auf Vermögensbesitz gebaut wird, kömmt lediglich in Betracht, ob dieses Vermögen für den selbstständigen Unterhalt einer Familie, hinreichend sei, ohne Rücksicht auf die obbezeichnete Summe. Die Heirathsbewilligungen sind von den fürstlichen Bezirks Aemtern nur dann zu ertheilen, wenn diese von dem Vorhandensein des genügenden Nahrungszweiges und des erforderlichen Vermögens durch eine genaue Prüfung der einschlagenden Verhältnisse und der . l Nachweisungen sich vollständige Ueberzeugung verschafft
gaben.
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Paris, 19. Okt. Die große Entrüstung des Constitutionnel über die französischen Waffensendungen von Besangon nach dem Kan⸗ ton Freiburg veranlaßt das Journal des Debats zu der weite⸗ ren Erwiederung, dieser Zorn komme wohl nur daher, weil die Waf⸗ fen an einen Kanton verkauft worden, der mit seinem Leben, seine Freiheit und Gesetze, seine Constitution und den Bundes⸗-Vertrag vertheidigen wolle. Ja, wenn es sich von einem Ausstande gegen die Sache der Ordnung und Gesetzlichkeit handelte, würde ihm die Sympathie des Constitutionnel nicht fehlen. Weigerte die Regierung sich dann, dieses Aufstandes sich anzunehmen, so wirde der Constitutionnel seine Bannstrahlen mit derselben Hefügkeit gegen sie schleudern wie jetzt. Man kenne schon diese Tak— tik. Die Radikalen, mit denen es der Constitutionnel halte, seien ja die Stärksten und am besten Bewaffneten; die Gegenpartei aller⸗ dings di schwächere. Allein sie sei entschlossen, nicht zu weichen und lieber unterzugehen. Man fordere von ihr, das Theuerste zu opfern, was ein Tolk besitze, Unabhängigkeit und bis zu gewissem Grad auch ihren religibsen Glauben. Nie werde darein gewilligt werden. Diejenigen, welchen man solche Schmach anmuthe, seien die Abkömmlinge der Hel— den und Stifter der helvetischen Freiheit, und das Blut der Väter fließe noch in den Söhnen. Die Radikalen würden mit ihren Ueber⸗ griffen den Bürgerkrieg herbeigeführt haben, wenn es dazu komme;
sie brauchen diese nur zu unterlassen. Durch den Waffenverkauf an Freiburg sei von der französischen Regierung dem Kampfe nicht der geringste Vorschub geleistet worden. Im Gegentheil. Auch hält das Journal des Dabats dafür, daß derselbe nur dadurch verhindert werden könne, daß man den Radikalen eine heilsame Furcht einjage. Die Niederlage von 1845, als sie sich Freischaren nannten, sei von ihnen noch unvergessen. Uebrigens hätte die Regierung auch thun können, was sie wollte, so würde es als ein Zeichen von Sympathie für diese oder jene Seite ausgelegt worden sein. Der Sonderbund bestehe allerdings zum Theil aus Ultramontanen und Jesuiten, allein auch aus einer Menge konservativer Männer, und werde von Allem getrafe!, was die Schweiz an gemäßigtem, liberalem, toleran= tem, nit einem Worte konservativen Geist aufzuweisen habe. Diese Partei vertheidige Gesetz und Ordnung, die Kantonal⸗Sou⸗ verainetät, den Eckstein des Bundes⸗Vertrags, und diesen selbst, den man auf revolutionairem Wege und mit den Waffen reformiren wolle. Jene Partei sei ein Damm, der die Flut der radikalen Demagogie abhalte, welche an dem Tage die Schweiz bedecken würde, wo er verschwunden sein werde. Allerdings habe die radikale Partei in zwölf Kantonen die Macht und dadurch die Mehrheit an der Tag— satzung in Händen. Möge sie denn in den Gränzen der Verfassung und des Bundes-Vertrags bleiben, und sie werde in den Augen Eu⸗ ropa's, zumal Frankreichs, die regelmäßige Regierung der Schweiz sein; man werde ihre Tendenzen vergessen, und daß Herr Ochsenbein die gegen Luzern ziehenden Demagogen und Aufrührer anführte. Eine Regierung aber, welche die Gesetze verletze, die Verfassung zer⸗ reiße, kraft der sie bestehe, verlasse freiwillig die Sphäre der regel⸗ mäßigen Regierung und sinke zur Partei herab. Das aber sei lei⸗ der die Lage der Schweiz, und sobald ein Staat sich in eine solche versetze, hätten die fremden Regierungen nur noch bei der Gerechtig⸗ keit und ihrem Interesse sich Raths zu erholen.
Großbritanien und Irland.
X London, 16. Okt. Das Interesse der ganzen Gesellschaft wird jetzt von einem Tage zum anderen durch den Zustand des Geld⸗ marktes in diesem Lande in Anspruch genommen, und vom Kabinets⸗ Minister ab bis zum Banquier-Commis ist Jeder bereit, in dieser höchst verzweifelten Schaustellung menschlicher Ünwissenheit eine Rolle zu ibernehmen — eine Berathung von Aerzten in einem schlimmen Falle. Die Sache ist die, daß man von der Krankheit sehr wenig und von dem Heilmittel noch weniger weiß. Was das Thatsächliche des Falles anbetrifft, so halte ich es kaum für möglich, noch etwas der lichtvollen und bewundernswerthen Darstellung in dem Artikel des Journal des Debats vom 13ten d. i re n. In einem Punkte scheint das Kabinet fest entschlossen, und Sir Charles Wood wird in diesem Entschlusse von Herrn James Loyd, dem aufgeklär⸗ testen und auch reichsten der londoner Banquiers, unterstützt, — sie werden nicht die Verbindlichkeiten der Bank von England durch eine
2045
ißischen Zeitung.
Montag den 25 sten Oktober.
verstärkte Papier⸗Ausgabe erhöhen, so lange das Gold in der Bank regelmäßig abnimmt. Es ist indeß Grund vorhanden, zu glauben, daß dies Gold, obschon aus der Bank, doch nicht aus dem Lande ge— zogen wird. Die Provinzial Banken haben es gefordert, um den Chancen eines panischen Schreckens vorzubeugen, denn in diesen schweren Zeiten hat das Volk stets mehr Neigung, das baare Geld festzuhalten.
Die Beziehungen Englands zu Frankreich sind gegenwärtig kühl, aber nicht unhöflich. Der ganze Geschäftsverkehr wird in London von dem Herzoge von Broglie besorgt, da Lord Normanby und Herr Guizot wenig oder gar keine Verbindung mit einander haben. In den Angelegenheiten des La Plata hat Herr Guizot keine Neigung zum Streit gezeigt, denn er hat nicht die übereilten Ansichten des Grafen Walewsli angenommen, sondern denselben in der That durch eine Ernennung bei der Gesandtschaft in Frankfurt unschädlich ge⸗ macht. An anderen Orten herrscht indeß wenig sorgliches Einverständniß. Die englische Regierung soll alle Versuche ihrer Agenten in Spanien des⸗ avouirt haben, an den außerordentlichen und skandalösen Vorfällen theilzunehmen, welche kürzlich am Hofe Isabella's sich zugetragen ha⸗ ben, und sie ist durchaus nicht geneigt, gegen die Maßregeln anzu⸗ kämpfen, welche ins Werk geseßt worden sind, um selbst das Leben der spanischen Nation auszukaufen. England mag indeß die Erfolg⸗ losigkeit der Opser, die es für die Unabhängigkeit Spaniens gebracht hat, bedauern; es wird die Unmöglichkeit einsehen, da zu hel- fen, wo man selbst keine eigenen Anstrengungen macht. Wenn die Königin Isabella durch französischen Einfluß, abgesetzt werden sollte, wie man es hier allgemein glaubt, so zweifle ich, ob England dann mehr thun wird, als seinen Gesandten von Madrid abzurufen; aber ich glaube nichtsdestoweniger, daß ein solches Er eigniß sich in nicht langer Zeit als höchst unheilvoll für den Frieden Europa's erweisen würde. Gewiß ist, daß seit einem halben Jahrhun⸗ dert die englische Regierung nicht so viel mit der National-Verthei⸗ digung beschäftigt gewesen ist, als gegenwärtig, und ohne Zweifel wird eine der ersten Pflichten des Parlaments sein, auf die militairi= schen Streitkräfte des Landes und besonders die Miliz und Küstenbe⸗ wachung das Augenmerk zu richten. Nichts kann auch in der That schmählicher sein, als der reduzirte Zustand der britischen Armee in England in gegenwärtiger Zeit; alle die besten Truppen stehen in Asien, Afrika, Amerika oder Irland.
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Florenz, 11. Olt. Folgendes sind die (gestern erwähnten) von der Gazzetta die Firenze in ihrer heutigen Nummer mit⸗ getheilten Aktenstücke in Bezug auf die Abtretung des Herzogthums . an den Großherzog von Toscana ihrem vollständigen In⸗ alte nach:
„i) Wir Karl Ludwig von Bourbon, Jufant von Spanien, Herzog von Lucca 2c. c. Der lebhafte und beharrlich Wunsch, durch jedes angemessene Mittel zum Besten des lucchesischen Staates beizuiragen, dessen Souverai. netät Wir bisher zeitweilig besessen haben. hat Uns bereits bewogen, am 2ten Les verflossenon Monats Juni mit Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großher— zog von Toscana einen feierlichen Traktat zu schließen, kraft dessen, durch Aufhebung der Zoll-Linie zwischen beiden Staaten und Einführung des im angränzenden Großherzogthume bestehenden Zoll ⸗Gesetzes und Tarifs im Herzogthume Lucca, die Bewohner der beiden Staaten die nach dem Wort⸗ laut des Artikels 102 der wiener Kongreß-Akte vom 9. Juni 1815 und der späteren Traktate ohnehin dekeinst unter einer und derselben Regierung ver= einigt werden sollen, schon jetzt in Beziehung auf den Handelsverkehr die Vortheile sener Vereinigung genießen sollten. Und nunmehr sind Wir, indem Wir jede per⸗ sönliche Rücksicht dem Wunsche nachsetzen, zu jeder schnelleren Verbesserung bes Zustandes des besagten Staates, durch Beschleunigung der vollständi= gen Vereinigung desselben mit Toscana, beizutragen, zu dem Entschluß ge⸗ kommen, der Souverainetät über das Herzogthum Lucca zu entsagen, wie Wir derselben mit bestem Wissen und aus freiem Willen aus eigenem An— triebe entsagen, damit dieselbe auf Se. Kaiserl. Hoheit den Großherzog von Toscana, dem sie nach der Anordnung des Art. 102 der wiener Kongreß⸗ Atte vom 9. Juni 1815 und späterer Traltate zum größten Theile definitiv zugefallen wäre, sogleich übergehe und zu dessen Gunsten Wir auch im Na⸗ men Unserer Erben und Nachfolger auf obbesagte Souverainetät Verzicht leisten und in Gemäßheit der am 4. Oftober 1847 stipulirten Spezial⸗Ver= träge, alle Uns und Unseren Erben und Nachfolgern auf den lucchesischen Staat nach dem Wortlaute der oben erwähnten wiener Akte und der spä— teren Traktate zustehenden Nechte auf Se. Kaiserl. Hoheit übertragen. Wir behalten übrigens Uns und respektive dem Prinzen Don Ferdinand, Unserem vielgeliebten Sohne, den Titel eines Herzogs von Lucca und resp. den eines Prinzen von Lucca so lange vor, bis, nach den von den Traktaten vorge— sehenen Fällen, die Reverston des Herzogthums Parma zu Unseren Gunsten stattfinden wird. Wir erklären endlich sämmtliche Einwohner des Herzog thums Lucca aller Bande der Treue und Unterthanschaft, die sie an Unsere Person knüpften, ledig, und während Wir jede Uebertragung der Regierungs- gewalt an den Stagtsrath des vorbesagten Herzogthums, die Wir durch Üinser Dekret aus Massa Ducale vom 12. September d. J. angeordnet hat- ten, widerrufen, tragen Wir diesem Staatsrathe auf, die Regierung förm⸗= lich und vollständig an Se. K. K. Hoheit den Großherzog von Tos—⸗— cana oder an denjenigen zu übergeben, der von Sr. K. K. Hoheit beauf⸗ tragt werden wird, feierlich Besitz vom Staate zu e Gegeben zu Modena, am 5. Oktober 1847. Karl Ludwig. T. Ward.“
„2) Wir D. Ferdinand von Bourbon, Erbprinz von Lucca. Nach Ein= sicht und Prüfung des obigen Altes der 2 auf die temporaire Sou- verainetät über das Herzogthum Luecg, die Unser vielgeliebter Vater und Herr unterzeichnet hat, treten Wir vollständig und feierlich, insofern es Uns angeht, so wie für Unsere Erben und. Nachfolger, der obenerwähnten Abdi catlon und Entfagung bei, indem Wir sie, in allen ihren Theilen förmlich bestätigen und mit Unserer Unterschrift ratifiziren. Gegeben zu Modena, den 5. Oftober 1847. Ferdinand Karl von Bourbon, Erbprinz. T. Ward.“
„3) Wir, Karl Ludwig von Bourbon, Infant von Spanien, Herzog von Lucca 2c. ic. 1c. An seine geliebtesten Unterthanen. Seitdem es der göttlichen Vorsehung nach dem Tode Unserer erlauchten Mutter und Gebie—⸗ ferin, stets theueren und glorreichen Andenkens, gefallen hat, Uns zur Re⸗ gierung dieses Herzogthums zu berufen, sind Unsere n, Bemühun⸗ gen und Unser beharrlicher Wunsch steis dahin gerichtet gewesen, das Wohl ünserer Unterthanen zu bewahren und zu vermehren. Dieser lebhafteste Wunsch hat Uns bei Ünseren Handlungen während Unserer vierundzwanzig= jährigen Regierung stets begleitet und neuerlich auch bewogen, die Conven⸗ tion vom 2. Juni 1847 abzuschließen, durch welche die Handels verhãältnisse und das Wohl unseres Landes, durch Natur und Geschick an das benach- barte Toscana geknüpft, auf eine der Wohlfahrt beider Länder entsprechende Weise festgesetzt wurden. Da Wir nunmehr bei demselben Wunsche, euer Glück Lurch jedes Mittel zu befördern, beharren und sehen, daß Wir dies nach den letzten Ereignissen äußerst schwer ausführen können, so entsagen Wir, jede persoͤnliche Ruͤcksicht hintansetzend, und der Zuneigung, die Wir stets als Vater und Landes fürst zu euch gehegt haben, Gewalt anthuend, am heutigen Tage, unter Beistimmung Unferes vielgeliebten Sohnes, feierlich und unbedingt auf die Souverainetät Ünferes Staates zu Gunsten des Souveraine, die kraft der Traktate Unsere rechtmäßigen Nachfolger sind, und die ihr von nun an als eure rechtmäßigen nr ffinf, zu betrachten habt. Demzufolge erklä⸗= ren Wir euch jeden Eides der Treue und jeder Pflicht des Gehorsams ge⸗
en Ünsfere Person für entbunden. Indem Wir Uns nun von euch, ge= iebte Kinder, trennen, empfehlen Wir euch, euer Wohl nicht zu zerstören. Seid treu euren Landesfürsten, den Gesetzen, den Behörden, bewahret die Religion, die euch so sehr auszeichnet und allein im Stande ist, euch wahr-
haft glücklich zu machen. Bel Unserem Schmerz tröstet Uns der Gedanke,
daß Wir euch der Sorgfalt worsichtiger und um euer Wohl bekümmerter Fürsten übergeben, die euch gewissenhast und weise regieren werden. Seid ihnen gehorsam, chret und liebet sie, und dann werder ihr ruhig und glück- lich sein. In dem stärkenden Bewußtsein, Unsere Pflicht keien zu haben, bleibt Uns nur noch übrig, euch zu versichern, daß das Andenken an die dreißig Jahre, seit Unsere Familie sich lucchesisch nannte, nie aus Unserem Herzen verlöschen, daß Unser Flehen zum Geber alles Guten euch immer begleiten wird, und daß Wir, obgleich von euch getrennt, stets die lebhaf· teste Theilnahme für ein Land, das Uns theuer war, bewahren werden. Gegeben zu Modena, 5. Oltober 1817. Karl Ludwig.“ ;
4) Ki Leopold II., von Gottes Gnaden, Kaiserlicher Prinz von Oesterreich, Königlicher Prinz von Ungarn und Böhmen, Erzherzog von Oesterreich, Großherzog von Toscana, Herzog von Lucca 2c. ꝛc. 2c. Der Tag, an welchem der größte Theil des toscanischen Volkes einen einzigen Staat ausmachen kann, ist gelommen. Gott hat nicht gewollt, daß diese Vereinigung in jenen unglücklichen Zeiten geschehe, wo die Vergrößerung der Staaten, durch Krieg und Blutvergießen herbeigeführt, die Formen und die Wirkungen der Eroberung hatte. Diese Vereinigung erfolgt nun fried= lich, als Wiedervereinigung von Kindern in einer und derselben Familie. Und dieses Ereigniß ist auch nicht von der Trauer der Fürsten begleitet, weil die Traltaie bei Lebzeiten Ihrer Majestät der Herzogin von Parma ihre Vollziehung erhalten und weil Se. Königl. Hoheit Karl Ludwig, Her⸗ zog von Lucca, hochherzig jede persönliche Rücksicht jenem Wohle nachgesetzt hat, welches die Luccheser durch ihre Vereinigung mit den übrigen toscgni-= schen Brüdern gerade in dem Zeitpunkte erreichen konnten, wo Wir Uns mit wichtigen Reformen beschäftigen, aus denen sie sogleich werden Vor- theil ziehen können. Luccheser! Ihr tretet nicht in eine neue Familie ein, sondern ihr vermehrt und stärkt nur eine alte Familie, die endlich der Freude genießt, ihre Mitglieder unter denselben Gesetzen versammelt, an denselben Wohlthaten theilnehmen zu sehen. Wie ihr Ursprung gemeinsam ist, wie ihr Gang im bürgerlichen Leben gleich war, wie ihr Geschick un- zertrennlich ist, so wird auch in Zukunft ihre politische Regierung gleich, so werden die Aussichten auf ihre bessere Zukunst identisch sein. Die Natur machte sie zu Brüdern in einem und demselben Lande; das Gesetz macht sie nun zu Bürgern eines und desselben Vaterlandes. So tief wir auch fühlen, daß die Vergrößerung des von der Vorsehung Unserer Regierung anvertrauten Staates nur eine Vermehrung von Sorgen und Ob⸗ liegenheiten für Uns ist, so glauben Wir doch verpflichtet zu sein, diese Last vor der Zeit auf Uns zu nehmen und Unseren neuen wie Unseren alten Unterthanen jenen Vortheil angedeihen zu lassen, der, wie wir fest vertrauen, aus dem Einklang eines treuen Gehor- sams für Ällle gleich hervorgehoben wird. Um dieses Ziel zu erreichen, hof fen Wir, daß die Last der neuen Administration Uns durch die Einsicht der Obrigkeiten, durch die Treue der Milizen, durch den beharrlichen Eifer der Bürgergarde, durch die väterliche Liebe der Priester, durch die politische Er- fahrung der Patrizier, durch die strenge Wissenschaft der Gelehrten, durch die musterhafte Industrie eines durch die städtische Betriebsamkeit berühm⸗ ten Volkes erleichtert werden wird. Nach Einsicht der Abdicgtions-— und Entsagungs-Alte, welche unser vielgeliebter Vetter, Se. Königl. Hoheit der Infant Don Karl Ludwig von Bourbon, Herzog von Lucca, unterm ten T M. in Modena erlassen hat, und durch welche die Souverainetät dieses Stäales nach Anleitung des Art. 102 der wiener Kongreß-Alte und des Traktates von Florenz vom 28. November 1844 sogleich auf Uns übertra- gen wird, erklären Wir demnach, daß Wir die Regierung desselben vollstän⸗ dig übernehmen, und zu diesem Ende beauftragen Wir Unseren Wirklichen Geheimen Staatsrath und Ritter Großkreuz Marchese Pier Francesco Ni⸗ nuccini, in Unserem Namen förmlichen Besitz davon zu ergreifen, und sen⸗= den ihn, damit er die gewöhnlichen Huldigungen und Inaugurations- Eide von allen in der Stadt und in dem Gebiete von Lucca bestehenden Obrig- keiten und Behörden entgegen nehme. Luccheser! Eine neue Aera beginnt für Toscana, und euer Ruhm wird es sein, sie fest zu begründen, indem ihr euch brüderlich mit den anderen guten und getreuen Toscanern um eu- ren Fürsten und Vater schaaret, damit er Allen ohne Unterschied, als ob wir nie getrennt gewesen wären, und da wir nun bestimmt sind, in Zukunft unzertrennlich zu verbleiben, gleiche Wohlthaten erzeigen könne. Gegeben am 15. Oktober 1847. Leopold. V. F. Cempini. L. Albani.“
Spanien.
X Paris, 19. Okt. Nach den neuesten Nachrichten von der spanischen Gränze vom Übten ist dieselbe seit dem 10ten in der Ge⸗ gend von Puycerda wirklich im förmlichen Blokadestand. Auf spani⸗ schem Gebiete jenseits am Ausgang der Brücke ist ein Posten von 12 Mann aufgestellt. Man scheint sich weder diesseits noch jenseits eine rechte Ider von dieser Maßregel machen zu köunen, und dies geht so weit, daß Fälle vorgekommen sind, wo die mit dem Vollzug der⸗ selben beauftragten Leüte sich förmlich deshalb entschuldigt haben. Da die Truppen, welche die spanische Garnison zu Puycerda verstär- ken sollten, anderwärts verwendet worden sind, so geschieht die Be⸗ aufsichtigung der Gränze vermittelst Patrouillen von Infanterie und Kavallerie. Diese bieten aber nur ein unbedeutendes Hinderniß für jene, welche ein Interesse des Gewinnes dabei haben, diese sonderbar gehandhabte Blokade zu verletzen. Denn in einem so durchschnittenen, wechselnden, gebirgigen und also außerordentlich schwierigen Lande müßte man ganz andere, viel bedeutendere Mittel anwenden oder gänzlich auf eine Maßregel verzichten, welche allen kommerziellen Ver- bindungen Hemmnisse in den Weg legt und den Grundeigenthümern auf beiden Seiten der Gränze schweren Schaden zufügt, wenn sie Weiden auf der anderen Seite der Blokadelinie besitzen, wie dies jen⸗ seits zu Puycerda, diesseits zu Bourg Madame der Fall ist. Die Viehzlichter beider Orte lassen bei Annäherung des Winters ihre Heerden von den Bergen in die Ebene herabkommen, und, dies kön nen sie nun nicht, wenn die Blokade aufrecht erhalten bleibt. Für die Schmuggler aber liegt in der dadurch erhöhten Prämie für ihre Unternehmungen nur ein neuer und erhöhter Reiz, dem sie gewiß nicht widerstehen werden. Der neueste Ministerwechsel zu Madrid hatte einen Augenblick an der Gränze die Hoffnung erregt, die ganze Idee der Blokade werde in Folge davon aufgegeben werden. Diese Erwartung ist aber nicht in Erfüllung gegangen.
Es scheint, daß die Mehrzahl der Trupps, welche Miene gemacht hatten, sich der französischen Gränze zu nähern, umgekehrt sind und dem Ebro sich zugewendet haben, um oberhalb Tortosa über diesen Fluß zu gehen und in den Bergen dieses Coro genannten Distrikts sich zu vereinigen. Man fügt bei, daß sie sich dann dem Königreiche Valchcia, dem sogenannten Macstrazgo und insbesondere Morella nähern und dort ihre Vereinigung mit Cabrera, wenn derselbe wirk- lich schon angekommen sein sollte, oder mit einem seiner Stellvertre= ter zu bewerkstelligen. Geht dies wirklich so, so hätte der vom Ge⸗ nerél-Capitais Den Manuel de la Concha eröffnete Feldzug die Krise nur beschleunigt, welche Jedermann schon seit längerer Zeit r. gesehen hat. Ohne Zweifel werden sich die Banden auf , . mit denen vereinigen, e u. der Führung von Torres, Sendroe, Caletrus, Borges und Pablo stehen. ;
Die e f derb nr des Postenlaufs dauert in . . immer fort, trotz der zahlreichen Streitkrãfte, über 283 3. end ucteur ral-Capitain de la Concha nun zu verfügen hat, DYftober der Diligence von Gerona nach Perpignan, um 1 Uhr Nachmittags zu Perthus eintraf, 10ten Abends an der Höhe
von . . Gibert, angehalten hat. Dieser hatte un Juß und zwölf Reiter bei sich, alle woh
bewaffnet. Nachdem G bert einige Fragen an den Conducteur elastigen. Wenige Augen
erichtet hatte, ließ er den Wagen weiter fahren, ohne Jemand zu