*
j hen, wer uns die Hände bind n n, es herrscht die allgemeine S4 5 mit der Vereinigung der Deputirten der Propinzen ih 8 da n, ergischer Kampf entwickeln wird, der die Besei alebald ein höchst sen Menge verjährter und tief eingewurzelter Ge- gemmg net . Dieser Kampf aber wird mit stetem Siege brechen zum Zwe— 62 6 in,
le mani!“ ¶ Wohlan, wird. Es naht der
, da die bei weitem überwie⸗ für , Rer Täputiüten nur in dem rüstigen Fortschritte auf 896 5 . Bahn die Entwickelung der Volkskräfte und das wahre der betretenen * ⸗ Heil des Staats Mom, 15. Olt. (O. P. A. 3.) Ein Cirkular über die Er⸗ ichtung der Bürgergarde in den Provinzen, das eigentlich nicht für . Beffentlichkeit bestimmt war, ist dennoch im Druck erschienen. Da
darin gerathen sein soll, in der Wahl vorsichtig zu verfahren und nicht zu mas⸗ senh at dem Volke die ie Hände zu geben, so hat es bei
Waffen in die ha Vielen, die der weniger gemãßigten Partei angehören, Anstoß erregt, indem man darin ein Hemmniß, für die freie und vollständige Ent⸗ wickelung dieser Institution erblicken will. Heute Vormittags war auf dem Corso ein Haufen Männer um ein gedrucktes Plalat versam⸗ melt, das seiner Unterschrift nach eine Adresse der Toscaner an die Römer sein sollte, wahrfcheinlich aber einheimisches Machwerk war. Es hatte nichts Anderes zum Zweck, als die Römer aus der Saum— seligkeit ihrer bisherigen Mäßigung aufzuwecken und zu heftigerer Bewegung anzutreiben. Pius 1X. sei zwãar vorangegangen in den Reformen, aber Leopold II. habe ihn bereits überholt, und Rom werde ganz zurückbleiben, wenn nicht die Römer wachten. Die alte gregorianische Partei machinire fortwährend im Stillen; die Erbfeinde der Reformen, die Jesuiten, existirten noch. und Alles ver⸗ einige sich, selbst die besten Absichten Pius X. zu Schanden zu ma— chen Namentlich den Letzteren wird arg mitgespielt und Pius ge⸗ radezu gerathen, Ganganelli's Beispiel nachzuahmen. In Piemont werde durch sie der Fortschritt gehemmt, in Neapel stehe der gCönig unter dem Einflusse eines jesuitischen Beichtvaters. Es wird auf die Fesseln hingewiesen, welche die hiesige Censur noch immer bänden, auf die Schläfrigkeit, mit welcher der „große Prozeß“ geführt werde u. s. w. Obwohl nun nicht geradezu offener Aufruhr gepredigt, sondern nur ein Drängen des Volkes gegen die Regierung, gleich- wie in Toscana, gerathen wurde, so leuchtet doch ein, was bei solchen Aufreizungen zu befürchten, und welche Schwierig⸗ keiten namentlich der gemäßigten Partei, die bisher alle Ge— waltsamkeiten in Rom zu hemmen verstanden hat, in den Weg gelegt werden. Um so erfreulicher war es, daß kaum eine Stunde shäter bas neue Montuproprio Pius XI. über die Staats-Consulta erschien, welches gerade in diesem Augenblick das trefflichste Gegen⸗ mittel gegen solche Aufreizungen darbietet. Es enthält die Kon— stituirung der Provinzial⸗Deputirten zu einem stehenden Staatsrath, der sich burch jährliches Ausscheiden des fünften Theils der Mitglie- der alle fünf Jahre erneuet. Obwohl die Mitglieder, wie es das Cirkular vom 19. April besagt, von dem Papst aus se drei vorge⸗ schlagenen Kandidaten gewählt werden, so ist es als ein bedeutender Fortschritt anzusehen, daß diese drei Kandidaten durch die Provinzial⸗ Behörbe wiederum aus einer größeren Zahl gewählt werden, welche die Kommunal⸗Behörden vorschlagen. So ist wenigstens ein Anfang einer Volksvertretung gegeben, die sich nach den Umständen leicht weiter entwickeln läßt.
Die Pallade ist heute wieder erschienen.
.
Yꝛzadrid, 16. Okt. Der Herzog von Glücksberg und Herr Vulwer werden' heute Abend von der Königin in einer Privat Audienz empfangen werden. Der französische Gesandte wird Ihrer Masestät einige Briefe der Herzogin von Montpenster, die mit der letzten Estaselte hier angekommen sind, überreichen. Die Königin Mutter hat Cour gehalten und viele Notabilitäten empfangen. Auch dem Könige haben viele Personen aufgewartet. Isabella und ihr Gemahl sind heute Mittag im geschlossenen Wagen und ohne Be⸗ gleitung ausgefahren und um 4 Uhr in den Palast zurückgekehrt. Man sagt, ste hätten der Infantin Herzogin von Sesa ihre Glück— wünsche zu deren Geburts fest dargebracht. :
Der Justiz-Minister Arrazola hat durch Rundschreiben alle Ge richtspräsidenten angewiesen, die gegen Preßvergehen schwebenden Pro— zesse niederzuschlagen, da die Regierung sich für stark genug halte, um tolerant zu sein.
Dem Infanten Don Francisch de Paula soll die Rücklehr nach Madrid wieder gestattet worden sein.
Der Heraldo hebt heute die Wichtigkeit diplomatische: bindung mit den großen Mächten hervor und gedenkt in dieser Hin— sicht ganz besonders Preußens.
sindet.
Ver⸗
gandels- und Börsen Nachrichten. Berlin, den 26. OktoHer 1847.
II ecChJel- ¶ ums.
Brief. Geld. D ij; 250 *I. . . 143 ö 6917 2 Mt. — 142 ,, 300 Mk. Kurz 1625 1523 d 300 Mee, 2 mi. 1505 150 1 r,, fs nm., ss 26 zii k ö 0 Fr. 2 Mt. 81 80 Wien in 20 Xr. .. wd el. 1. 2 M. 1025 102 Augshurti! == 6639144 2 Mt. — 102 ne , ,, .. 100 11x. ] 2M. — 99 Leipzig in Courant im 14 TbIr. Fuss.. 100 px 8 Tago 199. 99 mi, , ,. , hr 56h een e ö n, ,,, 1001. 2 Mt. 79733 . w 100 snhl. I 3 Wochen 1083 .
Inländische Honds: J fund ie. It ommima] Napier und Cell Counse.
zf. Brief. Geld. Gem. J ö Ef. Erief. Geld. Gem. St. Schuld- Sch. 3 * l Kur- u. Nm. fahr, . 947 931 Seoh. Pram. Sch. — 90 90 Schlesische 40 3 ) . HRK. u. Nm. Schunldv. 3 88 . do. Lt. R. gar. * 3 2 . Herl. Stadt-Obhl. 3 91 * . Pr. nk. Anih. Sch ö 1053 ae. Westpr. Pfandbr. 3 92 5 — K Grossh. Posen do. 4 101 3 Friedrichsd'or. — 139] 131 lo. 40. 3 917 914 Anl. Hold. a 5m. — 1277 12 ö Ostpr. HPfandhr. — 955 Diseonto. . 3 1 Pom. d0. 3 91 — * 1 Auslündlische Fonds. Huss. Hlamb. Cert,. 5 — — Poln. neue Pfdbr,. 4 947 911 do. beillope 3. 4.8.5 — — do. Part. S0 FI. 4 807 80 do. do. 1. Anl. 4 — 914 do. do. 300 Fl. — — ] 98 do. Stiegl. 2. 4.A. 41 92 914 IIamb. Feuer- Cas. 3 — 85 40. * Richwch. Lat. 5 I09 100 do. Staats- Pr. Anl — 813 — do. Polu. Schatao0. 4 S275 ⸗ 825 IIoll. 23 Ih Int. 23 — — do. do. Cert. L.A. 5 — — Kurh. Pr. O. 40 ih. — 32 313 po. do. L. H. 200FI. — — 1 3 Sardin. do. 28 Fr. — 95 — Hol. a. Pfdhr. m. c. 4 95 — X. Bad. do. 35 Fl. — —
2058
HFisenß ain Tetten.
n Volleing. zt. a6. Amzt. Rott. 4 96 B. 953 Lb. O. Schl. L.B. 4 993 n Arnb. Ur. 4 — Pts. Mædbp. 4 93 n Berl. Auh. A. 1 116 a P be. do. Pr. B. 4 91 vB. do. Prior. 1 — do. do. 6 100 B. Nerl. Ilamb. 4 103 BR. 103 6. Rhein. Stiu. 4 S2 h. do. Prior. 44 100 B. do. Prior. 4 — Berl. Stett. 4 111 ba. do. v. St. Sar. 33 — Bonn- Cöõln. 5 — Sächs. Bayr. 4 883 69 Bresl. Freib. 4 — Sas Glo. 1 — do. Prior. 4 — do. Prior. 43 — Chem. Risa. 1 — St. Vohw. 4 76 B. Cöln. Mind. 4 96 2 3 1 do. Prior. 5 98 B. 938 6 Czith. Berub. 4 — Thüringer. 4 91 R Cr. Ob. Seb. 4 70 bæ. Wbb.(CC. 0. 4 — Dresd. G5rl. 4 191 R. do. Prior. 5 102 8 Düss. Elberf. 4 983 R. Zarsk. Sels. — 69 EB do. Prior. d 92 B. K J Gloggnitz. 1 . Ouit. Bog. 1 Imb. Ber (. 1 — ö ) 33 . 2 1 1 9 Kiel Alt. 1110) 4. k Lp. Dresd. 4 — K ö gi . Lb. Zittau. 4 — Lech. Matr. 30 S903 . Magd. IIalb. 4 116 a4. ners. Mrk. 50 81 B. 80 bz. u. B. Mad. Leipæ. 1 — Berl. Aub. B. 15, 196 8. 105 6. do. Prior. 4 — Bexb. Ludw. 70 — N. Sehl. M. 4 887 h. 88 6 rie Neiss. ) — do. Prior. 4 93 k. 2e ke. lo. Thür. V. 2 ͤ — do. Prior. 5 101 6. nmesd. Witt. 30 793 B. do. III. Ser. 5 100 bz. Hecklenb. 80 59 n. Nrdh. K. Fd. 4 . Nrdb. F. W. 710 683 bz. u. B. O. Schl. Lt. A 4 106 B. Rb. St. Lr. 0 — do. Prior. 4 kö Starg. Pos. 50 81 B. 815 G.
(Schluss der Bärse 3 Uhr.)
Aulser Berlin-Anhalter Litt. A., welche etwas besser als gestern
bezahlt wurden, war die llaltung der äbrigen Actien matter als gestern
Getraide- Bericht. Am heutigen Markt zvaren die Preise wie salgt:
Weizen 72-74 Rthlr. Roggen loco neuer 1474 — 49 Rthlr.
pr. Okt. 47 Rihlr. her. u. 6.
P Pr. April/Mai k. J. 48 Rihlr. Hafer 48 / 52pfd. 27 - 29 Rihlr.
As8psd. pr. Frühjahr 29 Rthlr Gerste 42 - 44 Rthlr. Rübsen 74 Rthlr. bez. Rüböl loco 114 - 5M Rthlr.
—0O kt. 113 - *12 Rthlr.
— Ot. / Dez. 1137 Rthlr.
— Jan. M Febr. 115 Rihlr. Spiritus loco 297 Rihlr.
Frühjahr 277 Rihlr. beæ.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 25. Oktober 1847. . Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf, auch 2 Nthlt. 27 Sgt. 6 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. z große Gerste 1 Rihlr. 26 Sgr. 3 9 auch 4 Rthlr. 25 Sgr.; kleine Gerste 1 Nihlr. 23 Sgr. 9 * Hafer 1 Rihlr. 10 Sgr., auch 1 Nthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. Ein
gegangen sind 97 Wispel 12 Scheffel.
Ju Wasser: Weizen 3 Rtiblr. 5 Sgt., auch 3 Rthlr.; Noggen 2 Riblr. ? Sgr. 6 Pf., auch 14 Nihlr. 20 Sgr.; große Gerste. J Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 5 Sgr. Eingegangen sind 275 Wispel
8 Scheffel. Sonnabend, den 23. Oktober. Das Schock Stroh 8 Rihlr. 20 Sgr., auch 7 Rthlr. 15 Sgr.; der Centucr Heu 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr.
Königsberg, 23. Olt. Marktbericht, Zufuhr mittelmäßig. Wei⸗ zen 68 — 85 Sgr. br. Schfl.; Roggen 6 — 55 Sgr. pr. Schfl. 3 große Gerste 135— 45 Sgr. pr. Schsl.; kleine Gerste 40, 47 Sgr. pr. Schsl.; Hafer 20 —26 Sgr. pr. Schfl. graue Erbsen 68 77 Sgr. pr. Sch.; weiße Erb⸗ sen 48 55 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 30— 35 Sgr. pr. Schfl.; Heu 12
15 Sgr. pr. Cär; Stroh 90 Sgr. pr. Schock; Spiritus 32 Rthlr. 10 Sgr. pr. Ohm.
Danzig, 22. Okt. Marktbericht. An der Bahn wurde ezahlt: ; 9/2 ; , ö . . Weizen J0 = 930 Sgr. Roggen 17 506 Sgr. Eibsen 58 — 62 Sgr., graue Gerste 43 4-50 Sgr., Hafer 25 Sgr. pr. Schfl,.
Spiritus 28— 29 Rthlr. pr. 120 Ort. 80 945 Tr.
Stettin, 25. Olt. Getrajde,. Die Zufuhren davon im Allge— meinen, zu Lande wie zu Wasser, bleiben noch immer knapp, Weizen wie am Freitag gemeldet, 128. bis 130 s31pfd. pomm., uckermärk. und märk. bei fehr geringem Vorrath, auf. 70 ? 71 Rihlr. gehalten, Mit neuem Roggen in loco und pro Okt. ist es selt Freilag, hauptsächlich durch Ein⸗= wirtung der bis ult. d. zu machenden Deckungen, abermals angenehmer ge— worden' und für beiwes 49 Rthlr. bezahlt, was auch noch zu machen ist. Auf Frühjahrs -Lieferung ,. ist es nicht besser und zu 40 Rthlr. anw zukommen. Von Gerste, oderbruch und gr. pomm., ist Mehreres angekom- nen und wird damit noch auf 43 Rihlr. gehalten, was aber bis jetzt nicht zu machen war. Hafer noch wie lebtgemeldet. Ppomm. in loco fehlend, anderer auf 27 Rthlr. gehalten, auf Frü lings -Leferung für pomm. 29 Rthlr. verlangt. Erbsen, Koch= 50 2.53 thir. P
Oelsaamen ohne Umsatz. Winter . Rapps 81 Nthlr,, Nübsen 89 Nihlr. zu haben. Schlagleinsaamen 65 Rthlr. In Säeleinsaamen ist noch nichts gemacht. ö ;
Spiritus seit Freitag auch wieder etwas angenehmer, aug, erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 12 — 11 YP, pro Olt. 12 96 bez., pro Frühjahr 14 96 bez. u. G. ⸗
. ö böl ö loch und pro Olt. 11 Nthlr., Nov. / Dez. 1 Nthlt, Jan. Febr. 113 Rthlr., März Müpril 113 Rthlr. zu haben. Leinöl 10 Rthlr. 3
h Alkalien. Pottasche bleibt gefragt und ist Ama kasansche, bei, gerin· gen Lagern, in loco 19 Rthlr., auf Lieferung zr Rihli, bezahlt. Amerit. Eleni ist nur in einzelnen Händen, die auf 2 Rthlr. halten. Sonn unverändert und fest, calclon. Liverpool Nthlr. unvers bez., für 5] 9 St. 4 a 3 Rthlr. unverst. gefordert, ristall. 23 a 23 Rihlr. unverst.
Syruyp hatte a J . Woche gute Frage und ist kölner in loco und auf Lieferung 10 Rthlr. bez. .
i , Hor Rio Hanrh; fehlen die begehrten Sorten noch immer. Die von St. Jago de Cuba angekommene Ladung ist seit kurzem an un serer Stadt und zeigt nach den davon ausgegebenen Proben ziemlich hübsche Qualitäten. Es ist noch nichts davon erhandelt und der Preis dafür in⸗ zwischen auf 4 a 66 Sgr. unversteuert für ordin. bis sein mittel anzu⸗= nehmen. *
. Rels unverändert und nur in feinen Sorten etwas gefragt; Karo⸗
lina r a 11 RihlrC, Java 9 2 9 Rihlr., mittel und ord. 7 2 8 Nthlr., atna 8 a 95 nn, . 75 Nthlr. be mr auf 8 Nthlr. gehalten.
Mailänder 8 à 9 Rthlr., Madras H 2 663 Nthlr.
ui 6 e. gin, ist etwas billiger wieder erlassen, 203 Rthlr. un-
versteuert. 9 er unverändert, 10 * 11 Rthlr, unverst.
Südffüchte. Rosinen fester, Cisme 7h Rthlr. unverst. bezahlt, auf 3 Nthlr. . für ö . unverst, gefordert. Kormthen, zan. 12 Nihlr. unverst. Mandeln unverändert, süßt siell. und pugl; 22 Rthlr., val. 24 Rihlr., bittere kleine 15 2 21 Rihlr., große 22 2 24 Rthlr. unverst. Lorbeerblätter'höher und 6 Rihlr. unverst. bez.
* Breslau, 25. Oft. Weizen, weißer, S5, M bis 973 Sgr.,
Nach Noggen war der Begehr am Markt kleiner, weshalb die Preise eine kleine Erniedrigung erfuhren; es wurde bezahlt 60, 65 bis 68 Sgr. schwimmend wurden nur 50 W. russ. berliner Abladung S2pfd. a 48 Nthlr. und auf Lieserung nur 25 W. russ. S2pfd. pr. Mai a 63 Sgr. gehandelt; pr. Frühjahr l) 54 Rthlr. Br., S5pfd. 51 Rthlr. zu bedingen. Gerste wegen geringer Zufuhr wieder höher und 54, 58 bis 60 Sgr. bezahlt.
Hafer bedang 28, 293 bis 31 Sgr.
Rapps matter 88, 933 bis 95 Sgr.
Spiritus loco, wegen Mangel an Vorrath höher, holte 1453 bis 14 Rthlr., einzelne Fässer bis 145 Nthmhr. Lieftrung ohne Umsatz, Mai bis Juni 133 Rthlr. Geld.
Rüböl ohne Handel.
Zink 5 Rthlr. ab Gletwitz zu bedingen.
Russisches Roggenmehl schwimmend 23 Nthlr. bezahlt und Geld.
Heute Vermittag stellte sich das Roggen - Geschäsft etwas matter; doch schon an der Börse kam wieder Kauflust auf, und es ist deshalb nur noch mit russischer Waare flauer, dagegen frische volle Preife holen würde.
Boörfe. Desterr. Banknoten 104 Br. Staatsschuldscheine 927 bez. u. Br. Schles. Pfandbriefe Lit. A. 97 Br. Litt. B. 4proz. 1013 Bi. 3rproz. 94 Br. Actien: Oberschlesische Litt. A, 105 Br. Litt. B. 99 G. Breslau Schweidnitz- Freiburger 1007 Br. Niederschlesisch⸗ Märkische 88 iw. bez. u. G. Wilhelmsbahn 73 Br. Köln-Mindener 965 G. Neisse⸗ Brieger 59 Br. Krakau⸗-Oberschlesische 72 u. 76 bez. u. Br. Friedrich⸗ Wilhelms Nordbahn 683 Geld.
Auswärtige Börsen.
Aug sh urg, 22. Okt. Bayer. 3 9h Oblig. 92 Br. do. Bank- Actien n, Sem 187 , r g rng, G mr. 4 X 1002. 100. Darmst. bo EHI. Loose 76 Er. Bad. 50 FI. Loose v. 1840 56 Br. 38 kl. Loose 36 Br. 3 9h 88 Br.
Frankfurt a. M., 23. Ort. 65 net. 1044. 104. Nauk-Aet. 1931 he Stiegl. S6 Hr. Integr. 5445. 54 . polu. 300 FI. L. 965. 965. 0. 500 FI. 793. 793 Spifn. 5590 —. . 355 do. — . Bexb. 895. 894. Taunus Actien 348 ö
Paris, 21. Okt. hh Reute dia eur. 115.
2 ip zig, 25. Okt. Leiprz. Dres du. Act. 1 162 Br. äche. Schles. I0? Er. chem. Ries. 5 Rr. Läb. ziti. 493 Rr. 225 6. Herl. Au. Lt. A. 1I63 G. Lt. B. 1063. 1063. Hess. Heank- Act. 1060 Br.
Wien, 24. Okt. Nord. 153
(Tekeg. Depesche aus Köln, vom 25. Olet.)
Amsterdam, 23. Okt. Int. 535.
L0 ndon, 21. Okt. Cons. 795 baar. 80 RNechn.
326 qu eour. do. 75 55. Sächs. Bayer. 89 Pr. Md. Loipa.
Meteorologische Beobachtungen.
1847. Morgens NVachmitt as Abends Nach einmaliger D . 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Re obachtung. Luftdruck. .... 1 ? 3, 91 Par. 334, 49!“ Far. 336, 47“ Par. Guell rn J,. I. Lust v iürine ... . 2 D m / * 6, * HR. 4 47 R. Flusswäaruis 0 . R. Thaupunkt.. .. * 1,29 R. 4 377 R. 43,8 R, Bodenwärme , 1 *. Hann lnte nrg. 87 pet. dM pCt. 93 pet. Aus dijustung ', o0o4 Rb. ö wah heiter. Regen. hoĩtor. Niederschlag, 103) nh. J / W. W. W. Würme we ö. 6 ., 33 . 8
Wolkenzug .. 4 — VW. ö . . . Tagesmittel: 334,96“ ar... 4,585 R.. 4 2,97 R... 87 pCt. W. Um 10 Uhr Abends Nordlicht,
Königlicht Schauspiele.
Mittwoch, 27. Okt. Im Schauspielhause. 183ste Abonne⸗ ments -Vorstellung: Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube. . ; (
Donnerstag, 28. Okt. Im Schauspielhause. 184ste Abonne⸗ ments-Vorstellung: Der Weg durch's Fenster, Lustspiel in 1 Alt, nach Scribe, von W. Friedrich. Hierauf: Die Banditen.
Freitag, 29). Oft. Im Opernhause. 125ste Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt; Rienzi, der letzte Tribune, große tragische Oper in 5 Abth., von Richard Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeister Hoguet. Die neuen Decorationen im ersten, dritten und fünften Akt sind von dem Königl. Decorationsmaler Gerst. Anfang 6 Uhr. . .
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern— haus- Preisen verkauft: ⸗
. Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Nanges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet Ü Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Nanges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet in Am— phitheater 19 Sgr. Ein Blllet in den Fremden⸗Logen 3 Rthlr; Im Schauspielhause. 9te französische Abonnements⸗-Vorstellung.
Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 27. Oft. (Italienische Epern - Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison; Don Pasquale. Komische Oper in 3 Atten. Musik von Donizetti. .
Presse der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Nthlr. u. . w.
Donnerstag, 28. Okt. Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaux), Nach dem Fran— zösischen des Felir Pyat, von Heinrich Smidt. Die Mussk zur Ver= änderung der Tableaur und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Ver Schlußgesang („Bacchanal,) des dritten Tableau, gedichtet von Ka—= lisch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.
Die vollständige Liste der funfzehnten Ziehung der Prämien von den für h. Jahr zur Auslossung bestimmten Seehandlungs⸗ Prämienscheinen ist dem heutigen Blatte beigefügt worden und wird den auswärtigen Abonnenten unserer Zeitung durch die Fahrpost nachgeliefert werden.
Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Im Selbstverlage der Exypedstion.
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Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerei.
Beilage
gelber S3, 90 bis 565 Sgr.
2059
Mittwoch den 27 stn Oktober.
nhalt. Oesterreichische Monarchie. Pesth. Installirung des Erzherzogs Stephan als Obergespan des pesther Komitats. — Krakau. Unter- richtswesen.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Besoldete Beschäftigung graduirter Studenten bei Civil- ünd Kriminal-Behörden. — Die Cholera. — Warschgu. Vorschrift hinsichtlich der Militairpflichtigleit von Selten.
Großbritanien und Irland. Lon don. Die Times über die gegen= wärtige Geldnoth. — Arbeiter⸗-Verbindung gegen die Herabsetzung des Lohnes in Manchester. — Vermischtes.
Belgien. Brüssel. Der Erzbischof von Köln in Löwen. Bau eines eisernen Seeschiffes. — Erllärung des Grafen von der Straeten⸗ Ponthoz. — Die flandrischen Armen. — Deutsche Auswanderer. — Gußeisen für die Eisenbahnen. .
Türkei. Konstantinopel. Nachrichten aus Albanien und Syrien.
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Görlitz. Mißlingen des
Versuchs mit steinernen Schwellen. — Navens bung. Probefahrten nach Friedrichshafen. — Paris.
uebersicht ber Staats- Einnahnien Hollands.
Handels- und Börsen⸗Nachrichten.
Oesterreichische Monarchie.
Pesth, 19. Okt. (Wien. Ztg.) Bei der am 16ten d. M. stattgehabten feierlichen Installation Sr. Kaiserl, Hoheit des Erzher— zogs Stephan als Obergespan es pesther Komitats durch Se. Rai ferliche Hoheit den Erzherzog Franz, als Königl. Commissair, ergriff der Letztere zueist das Wort und hielt eine mit Enthusigsmus aufge— nommene Rede in ungarischer Sprache, worin er unter Anderem seine Freude darüber ausdrückte, seine erste amtliche Function in dem ge— liebten Ungarlande vornehmen zu können, und zwar zu Gunsten sei nes geliebten Vetters, und eben in einer Epoche, wo, wie unser aller— geliebter Landesvater es sehnlich wünsch', dasselbe an der Schwelle einer glücklichen Wiedergeburt steht.
An die Installationssormel selbst gelangend, erhoben sich sämmtliche An—= wesende, ihn allein ausgenommen, von ihren Sitzen, er aber, sein Haupt bedeckend, sprach die Worte: „Und somit setze ich Dich im Namen des Kö— nigs in die Würde und sämmtliche Benefizien, Emolumente und Rechte des Obergespans des pesther Komitates ein, allen Ständen dieses Komitates Gehorsam und Anerkennung Deiner Obergespansrechte als Pflicht auferle= gend.“ Der Akt selbst, hiermit endete der erlauchte Nedner, freue ihn um so mehr, da sich hierdurch die Gelegenheit geboten, ein Zeichen seiner Liebe für Se. Kaiseil. Hoheit den Königl. Statthalter und seiner treuen Hinneigung r ungarischen Nation zu geben. Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Stephan begrüßte mit freudigen Worten den Königl. Commissgir hier in mitten des treuen Ungarvolkes, dem es vergönnt gewesen, in dessen Mutter= Sprache die Worte von den Lippen des Königl. Commissairs zu vernehmen, inmitten des treuen Ungarvolkes, das sich in seiner Liebe und treuen An— hänglichleit an das Herrscherhaus von keinem Volke der Erde überflügeln lasse, zugleich dankend, daß er durch ihn, als seinen erlauchten Vetter, in dieses Amt eingeführt worden, und die Bitte an den Königl. Commissair richtend: Sollte er (Se. K. Hoheit der Erzherzog Franz) einst zu der hohen Mission, Völker zu beglücken, berufen sein, in Liebe dieses Augenblickes ein= gedenk zu bleiben, wo er so innige Beweise der treuen Liebe und Anhäng-— lichkeit des ungarischen Volkes für die Allerhöchste Herrscher -Familie em- pfangen. Sich sodann an die Stände wendend, wußte der hohe Sprecher durch das Zweckmäßige, die edle Gesinnung und die, durchwaltende Gerech⸗ tigkeitsliebe in den kundgegebenen Ansichten eine gleiche fortgesetzte freudige Aufregung zu erhalten, die in stürmisch ausbrechenden Enthusiasmus über— i. als er mit dem Worte um das Vaterland endete, „für welches ich“, o sprach er, „lebe und sterbe!“ Beide erlauchten Prinzen wurden an den meisten Stellen ihrer Neden nicht blos durch jubelnden Zuruf, sondern durch förmliches Erheben aller Anwesenden von ihren Sitzen und Säbelgeklirr unterbrochen. . ;
Der Königl. Statthalterei⸗Rath und Bischof. F. Szanißls antwortete im Namen des Komitats. Die wohlgehaltene Nede umfaßte die Verdienste des erlauchten Vaters Sr. Kaiserl, Hoheit des Erzherzogs Stephan, die allgemeine Trauer bei dessen Hinscheiden, die freudigen Gefühle aller Ungarn bei geschehener Ernennung Sr. NRaiserl. Hoheit zum Reichsstatthalter, und die so begründeten Hoffnungen in die nächste Zukunst. Der Beifall, der diese Worte begleitete, ward hauptsächlich an den beiden Stellen zum Ju— beltuse, wo der Redner des glücklichen Umstandes gedachte, daß der nun= mehrige Erbobergespan, ein geborner Ungar, und daß er ihn wohl mit be= gründeter Zuversicht als künftigen Palatin Ungarns begrüßen könne. Der Vicegespan Szentlirälpi sprach im Namen, der Komitats-Magistratualen, und seine Rede wurde gleichfalls beifällig aufgenommen. Als er am Schlusse derselben das Komitats-Siegel St. Kaiserl. Hoheit überreichen wollte, gab derselbe es ihm in den huldreichsten Ausdrücken zurück. Und damit gar nichts fehle vom Väterbrauche, von der Väter Sitte, wurde Se. Kaiserl. Hoheit, der nunmehr installirte Obergespan, von drei Bezirlsstuhl= richtern dreimal in die Lüfte gehoben, wie die Ungarn es schon gethan vor tausend Jahren, als sie zwischen der Kama und dem Vorgebirge des basch⸗ firischen Ürals Alom zu ihrem obersten Heerführer erwählt.
Graf G. Räday bat Se. Kaiserl. Hoheit den Obergespan die Montag stattfindende Landtags-Deputirtenwahl durch seine hohe Gegenwart zu be⸗ ehren, was derselbe für den Fall der Möglichkeit zusagte. Administrator von Földväry beantragte die Aufnahme der Neden der beiden Kaiserl. Prin zen in das Protokoll, Domherr Körmözy aber und mit ihm die ganze Versammlung bat um die Veröffentlichung derselben durch den, Druck, was auch genehmigt wurde. Hierauf ließ der erlauchte Präses ein paar lau— fende Gegenstande vornehmen, nach deren Erledigung der Königl, Commis- fair einige Worte des Abschiedes sprach und die huldreiche Versicherung er⸗ theilte, dieser Augestblick werde ihm unvergeßlich bleiben. Gleicherweise sprach der Erzherzog Statthalter und verhieß bald wieder in der Mitte der Stände erscheinen zu wollen. Die Durchlauchtigsten Prinzen verließen hierauf den Saal und das Haus unter dem endlosen Jubel der Menge und kehrten in Begleitung der Bürgerhusaren in die Königl. Burg zurück.
Mittags war große Tafel bei Sr. Kaiserl. Hoheit dem Neichsstatthal= ter. Abends sollte eine glänzende Fackel⸗Serenade stattfinden, aber die beabsichtigte Festlichkeit wurde der Hoftrauer wegen abgesagt.
Krakau, 20. Okt. (Oder-Ztg.) Am 14ten d. M. fand hier eine Sitzung der Mitglieder der Juristen⸗ Fakultät unserer Ja⸗ giellonischen Universität unter dem Vorsitze, des diesjährigen Rektors, Joseph Brodowisz, als Kaiserl. Kommissarius der Unterrichts- Anstal⸗ ten für die Stadt Krakau und ihren Bezirk, statt. Es wurden in dieser Sitzung die neuen Lehrer an der genannten Fakultät in ihr Amt eingeführt, so wie ferner von dem Dekan derselben, Felix Slotwinski, in lateinischer Sprache die von der jetzigen Regierung in Betreff der Juristen⸗Fakultät angeordneten Bestimmungen publizirt. Der juristische Kursus ist demnach auf vier Jahre festgesetzt, und zwar so, daß in Ansehung der Vertheilung der Lehrgegenstände, der Stundenzahl und Methode die betreffenden Bestimmungen an der Kaiserl. Landes -Universität maßgebend sind. Hiernach sollen das Natur? und Kriminalrecht, das kanonische Recht, der österreichische Civil-Koder, der Civil-Prozeß in lateinischer Sprache, die übrigen Lehrfächer in dentscher Sprache vorgetragen werden, jedoch mit Aus⸗ nahme des französischen Civil-Koder und des französischen Civil— Prozesses, welche Gegenstände polnisch gelehrt werden sollen. Die⸗ jenigen Hörer der juristischen Fakultät, welche bereits einige Zeit Collegia an unserer Universität gehört haben, sind verpflichtet, auch die bereits gehörten Collegia, mit alleiniger Ausnahme des Natur— und Kriminalrechts und der allgemeinen Statistik, wieder zu besuchen, widrigenfalls sie keine Ansprüche auf eine Anstellung im administra⸗ tiven ober gerichtlichen Dienste machen können.
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 17. Olt. Se. Majestät der Kaiser hat auf Vorstellung des Justiz⸗Ministers eine Verordnung folgenden In— halts erlassen: „Um junge Leute, die vermöge ihrer Studien das echt. auf Erhaltung einer Rangklasse haben, ju ermuntern, ihren Dienst in den Behörden der Gouvernements-Städte zu beginnen, sol⸗ len 10 junge Männer, welche den Grad eines wirklichen Studenten besitzen, bei solchen Civil und Kriminal-⸗Behörden angestellt werden welche am meisten mit Geschäften überhäuft sind; sie haben die An⸗ wartschaft auf die erste Vakanz eines Büreau-Chefs und beziehen, bis sie eine solche Stelle erhalten, einen Gehalt von 300 Süber - Rubel aus den ökonomischen Summen der Senats -Typographie. In Zu⸗ kunft dürfte die Zahl dieser jungen Leute nach Maßgabe der m⸗ stände bedeutend vergrößert werden.“ ö
Die Cholera hat auf den beiden Wegen längs der Wolga und der großen kaukasischen Heerstraße abermals bedeutende Fortschritte gemacht. Sie hat sich nicht allein über die meisten Ort schaften „der von ihr bereits heimgesuchten Gouvernements ausgebreitet, sondern sie ist auch von Saratoff aus in die Gouvernements Simbirsk, Kasan, Nischnis⸗Nowgorod und Riasan und
von Charkoff aus in das Gouvernement Poltawa eingedrungen. In das Gouvernement Tamboff ist sie auf beiden Wegen', nämlich von Woronesch und Saratoff aus, fast gleichzeitig gelangt. Gegen Po— dolien und Galizien hin hat sie bis jetzt überhaupt wenig Neigung gezeigt, sich auszubreiten, und sie scheint auch in dieser Richtung keine große Intensität zu entwickeln. Nur bei Jekaterinoslaw hat sie den Dniepr überschritten und daher die eben bezeichnete Richtung einge— schlagen. Außer Grusien, Kaukasien und dem Lande der donischen und tschernomorischen Kosaken herrscht sie jetzt in 16 Gouvernements. So eben ist auch die sichere Nachricht eingegangen, daß die Cholera am 390. September in Moskau ausgebrochen ist. In der Stadt und dem Gouvernement Astrachan dauert die Cholera nur noch in einem so geringen Grade fort, daß man ihr nahes Ende voraussehen kann. Auch in der Stadt Saratoff hat sie bereits ihren Gipfel überschrit—⸗ ten und bedeutend abgenommen. Im Gouvernement dauert sie jedoch wiewohl ebenfalls in einem geringeren Grade, fort und hat sich hier noch über mehrere Kreise verbreitet. Sie ist namentlich am 23. Au— gust im balaschowschen, am 27. August im atkarskischen und am 28. August im ßerdobskischen Kreise und der Stadt Chwalynsk ausge brochen. Am 1. September zeigte sie sich auch in der Stadt Ba—⸗ laschww und am 8. September in Nikolasewsk. Von Aerzten sind an der Cholera gestorben: der bei der Medizinal-Behörde dienende Ae goucheur Hr. Seider; der aus Moskau nach Saratoff kommandirte Arzt Tortschinsky und der Kreis -A Arzt der Stadt Wolsk, Wos dwischensky.
ö Warschau,; 22. At. Auf die von der Militair- Aushebungs
Behörde an den Fürsten Statthalter gerichtete Frage, ob evangelische Einwohner des Königreichs Polen, welche, zu den Sekten der Men
noniten und Herrnhuter übertreten, vom Militairdienst befreit sein sol⸗ len, ist der Bescheid ergangen, daß diese Befreiung nur für die aus dem Auslande ankommenden und im Königreich Polen sich nieder— lassenden Mennoniten und Herrnhuter und für deren Nachkommen stattsinde, daß dagegen Einwohner dieses Königreichs, die zu einer jener Sekten übertreten, nur um dem Militairdienst zu entgehen, militairpflichtig sein sollen.
Großbritanien und Irland.
London, 20 Okt. Die Times enthält einen leitenden Artikel über die Lage des Landes, der von den trübsten Besorgnissen erfüllt ist. „Wir sagen es mit Schmerz“, heißt es darin, „aber die Wahrheit muß ausge⸗ sprochen werden: — das Land ist arm. Wenn wir sagten: wir lei ben Mangel an Geld und Kredit, so würde dies vielen unserer Leser keinen sehr niederschlagenden Begriff von unserem hülflosen Zustande geben. Wir müssen daher wiederholen; England ist gegenwärtig arm, arm im ausgedehntesten und empfindlichsten Sinne des Wortes. Das Land hat eben jetz! auf jammervolle Weise Mangel an Nahrungs— mitteln gelitten. Wir haben diesen Mangel mit Mühe beseitigt, aber um dies zu können, mußten wir unser Gold hingeben und bei der ganzen Welt Schulden machen. Das heißt im vollsten Sinne des Wortes arm sein. Ferner sind wir ungewöhnlich knapp in den Nohstoffen sür unsere Manufak— turen und daher auch in den Manufaktur ⸗Waaren, mit denen wir bisher unsere Bedürfnisse von unseren Nachbarn kauften. In diesen einfachen Thatsachen gilt kein Theoretisiren, kein Geldspinnen. Sie sind vollkommen verständlich, sowohl wenn von Einzelnen, als wenn von Nationen die Rede ist. Viele Leute bilden sich ein, Ar—⸗ muth, wenn sie den Einzelnen trifft, sei allerdings etwas sehr Wirk liches, nationale Armuth aber sei eine sentimentale Abstraction, die man mit einem Argument oder einem Worte vernichten könne. Lei⸗ der ist aber zwischen ihnen kein Unterschied, als daß ein Aggregat von Armuth die schlimmste und nnheilbarste von beiden ist. — Die Wirkungen der Hungersnoth sind durch das Mitleid der Nation ernst⸗ lich vermehrt worden. Außer dem natürlichen Steigen der Brod— preise reichte schon das eine Faktum hin, uns in Schulden zu stür⸗ zen, daß wir es für Pflicht hielten, mehrere Millionen Irländer viele Monate lang zu füttern. Dies kostete uns 10 Millionen Pfd. St., von denen wir 8 Millionen borgen mußten. Es geht uns hier wie einem Manne, der, schon an sich arm und knapp in seinem Hauswesen, durch seine armen Verwandten noch ärmer gemacht wird. So hanbelt ein Mann, der sein letztes Brod mit dem Bettler theilt. Und warum sollten wir dies nicht hervorheben, wenn gewisse Leute uns zurufen, daß es großmüthiger sein würde, die Großmuth zu vergessen? Wir führen dies an, um den wirklichen, greifbaren und ganz vulgairen Charakter unserer Armuth zu zeigen. Unter der Operation der irländischen Anleihe fanken die Consols und verhältnißmäßig auch die anderen Stocks unaufhörlich herab, bis sie von 89, wozu die Anleihe geschlossen war, ein oder zwei Tage nach Einzahlung des letzten Ter⸗ mins, auf 79 und einen Bruchtheil gefallen waren. Diese ganze Zeit über wurde das Kapital des britischen Marktes ausgesogen oder vielmehr ausgepumpt, so daß es fast ohne Unterbrechung spärlicher und spärlicher, theuerer und theuerer wurde.“
Zu Manchester hielten dieser Tage zahlreiche Abgeordnete der Baumwollenspinner⸗Gesellen eine Versammlung, um im Namen derer, von denen sie Aufträge erhalten hatten, darüber zu berathen, ob man der von den Fabrikanten zu Ashton und er · one angekündigten Lohn⸗ Herabsetzung sich fügen solle; oder ob es nicht zweckdienlicher sei, sich dieser Maßregel zu widersetzen und lieber die, Arbeit eine bestimmte Zeit hindurch ganz einzustellen. Vierundzwanzig Bezirke waren durch Abgeordnete vertreten und nach langen Erörterungen wurde einmüthig beschlossen, in diesen sämmtlichen Bezirken, die Arbeit am 21. Oktober i lich einzustellen, wenn nicht die Fabrikanten zu Ashton ihre An⸗ ündigung der Lohn-Herabsetzung zurücknähmen, welche mit dem ge— dachten Tage eintreten solle. Ferner ward beschlossen, eine Deputa⸗ tion an die Fabrikanten zu Ashton abzuschicken, um sie gütlich zur
Zurücknahme ihrer Ankündigung zu vermögen, und eine weitere De⸗ putation von vier Abgeordüeten nach London zu senden, welche der Regierung die traurige Lage des Baumwollen-Geschäftes schildern und ihr die Nothwendigkeit vorstellen solle, eine Herabsetzung des Diekonto's der Bank von England zu bewirken und dadurch dem Handel einige Erleichterung zu verschaffen.
Der Standard sagt, es habe großes Unbehagen erweckt,
daß der Besuch Peel's zu Liverpool, von dem man so viel Aufhe⸗ bens gemacht habe, vorübergegangen sei, ohne daß dem Ex⸗Premier- Minister auch nur eine einzige Andeutung seiner Ansichten über die jetzige Handels- und Fabrik⸗Noth, in so weit seine Geldumlaufs= und Bank-Maßregeln dieselbe hervorgerufen hätten, habe entlockt werden können. Einer der reichsten und geachtetsten hiesigen Kaufleute, Herr Thornton, hat Lord J. Russell schriftlich angerathen, daß die Re⸗ gierung zur Erleichterung des auf der Handelswelt lastenden Druckes und zur Herstellung des Vertrauens Schatzscheine für 5 Millionen Pfd. St. fundiren und gestatten möge, daß Schatzscheine, gleich Bank-Noten, bei Zahlung von Zoll- und Accise⸗- Gebühren ange⸗ nommen würden.
Selg ien.
Brüssel, 23. Okt. Der Erzbischof von Köln ist am 19ten d. mit seinem Serretair in Löwen angekommen und bei dem Professor der katholischen Universität, Herrn Arendt, abgestiegen.
Die Herren Petry und Piedeboeuf bauen in diesem Augenblicke das Gerippe eines eisernen Seeschiffes von 450 Tonnen für Rech⸗ nung der kölnischen Gesellschaft. Dieses für den Dienst zwischen Köln und Stettin bestimmte Fahrzeug ist mit doppelten beweglichen Kielen versehen. Bei voller Ladung und mit eingezogenen Kielen wird es nicht mehr als 8 rheinische Schuh Tiefgang haben.
Der bisherige Gesandte zu Rom, Graf van der Straeten-Pont- hoz, erklärt auf die von einigen Blättern gegen ihn gerichtete Ver— dächtigung, als wäre durch ihn sein designirter Nachfolger zu Nom verleumdet worden, daß dies eine gehässige Verleumdung sei, indem er durchaus unbetheiligt bei solchen angeblichen Intriguen gegen Herrn Leclerc war. Die Blätter veröffentlichen seine desfallsige Erklärung an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten.
Die flandrischen Armen, von der brüsseler Polizei und Gendar— merie unablässig verfolgt, strömen in Schaaren nach anderen Gegen— den. Gegenwärtig ist es Charleroi, das von ihnen bestürmt wird. In den Städten indeß giebt es immer noch Mittel, um endlich dem Andrange einigermaßen zu steuern; desto schlimmer aber sind die Landgemeinden? daran, die sich in der Regel nicht zu helfen wissen, wenn ein Haufe von 56, 60 und mehr flandrischen Bettlern bei ihnen eindringt. Von mehreren Orten her sind darum auch schon Petitionen ans Ministerium eingegangen, damit es wirksame Maß⸗ regeln zur Beschäftigung und Ernährung der flandrischen Armen er⸗ greise.
In Antwerpen liegen wieder 4 Schiffe mit 500 deutschen Aus— wanderern zur Abfahrt nach Nord-Amerika bereit.
Die Independance schreibt: „Es hat gleichzeitig zu Paris und zu Brüssel die Verdingung von Gußeisen-Stühlchen für die Eisenbahnen stattgefunden. Die belgische Regierung hat ihren Be⸗ darf zu 159 Frs. 97 Cts. per Tonne erhalten, während die Durch schnittssumme der von der französischen Regierung behufs der Eisen⸗ bahn von Versailles nach Chartres angenommenen Gebote sich auf 217 Irs. 88 Ets. beläuft, also ein Unterschied von einem Drittel, ein Unterschied, der sich gleichfalls so sehr bei den Lieferungen von Schienen herausstellt, daß man in Paris an demselben Tage eine Verdingung hat aussetzen müssen, weil die gemachten Gebote das Maximum der vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten bestimmten, jedenfalls sehr hohen Preise noch überstiegen. Das sind die Folgen des französischen Tarifs! Auf einen Zweig des Gewerbfleißes an⸗ gewandt, welcher den Bedürfnissen Frankreichs zu genügen außer Stande ist, erlaubt er das Vorhandensein einer Coalition, welche nach Belieben den Staatsschatz und die Eisenbahn-Actionaire aus⸗ beutet. Es giebt Eisenbahn- Linien, welche, Dank dem Prohibitiv⸗ Systeme, zehn, funfzehn, zwanzig Millionen mehr kosten werden, als es selbst bei einer Beschützung des National⸗Gewerbsfleißes erfor⸗— derlich wäre. Allein der französische Tarif beschützt nicht blos den metallurgischen Gewerbefleiß, er bildet ein Privilegium, ein Mono⸗ pol, welches diejenigen, zu deren Gunsten dasselbe besteht, reichlich ausbeuten. Es scheint uns, daß die Eisenbahn⸗Actionaire sich end⸗ lich um einen Sachbestand, der ihre Interessen so sehr beeinträchtigt, bekümmern sollten.“ .
8 r i.
Konstantinopel, 1. Okt. Das Journ. de Const. vom heutigen Tage enthält folgende Nachrichten aus Albanien:
„Wir haben sehr interessante und befriedigende Nachrichten aus Alba⸗ nien erhalten. Die von der Pforte zur Unterwerfung dieser Provinz er griffenen Maßregeln sind mit dem vollständigsten Erfolge gekrönt worden. Das Haupt des Aufruhrs, Dschuleka, der sich noch in Argyrokastro hielt, wo er eine feste Stellung inne hatte, ist in mehreren einzelnen Gefechten geschlagen worden. In der letzten mehr allgemeinen und entscheidenden Ilffaire ist seine Bande, nachdem sie beträchtlichen Verlust erlitten, gänzlich zerstreut worden, und heute ist dieser Rebell, aufs nachdrücklichste verfolgt, in den Gebirgen, wohin er sich mit einer kleinen Anzahl seiner Anhänger geslüchtet hat, außer Stande, irgend etwas Ernsthaftes zu unternehmen. Die Rebellen werden den Kampf vielleicht noch auf einigen Punkten fort- setzen und einen Guerillaskrieg führen, aber sich in keinem Falle lange mehr halten können. Der Ober-Befehlshaber der ottomanischen Truppen, Darbahor Reschid Pascha, hat in diesem Feldzuge viel Entschlossenheit und Muth bewiesen. Die Offiziere und die Soldaten haben herzhaft ihre Pflicht gethan und die irregulairen Truppen mit den regulairen an Festig= keit und Muth gewetteifert. — Folgende Details sind uns durch ein Schreiben aus Janina vom 16. September zugekommen: Die Truppen des Sultans haben die Insurgenten- Banden von Albanien aufs Haupt geschlagen. Diesmal ist der Sieg sehr entscheidend; die Rebellen, in ihren letzten Verschanzungen überwältigt, haben sich na allen Richtungen hin zerstreut. Der Seriasker hatte nach seinem Aufbrn aus Berat die Richtung nach Avlona eingeschlagen; hier hat er seine An= griffsmittel gesammelt. Seine Absicht war, nach Unterwerfung der Provin- zen von Berat und Avlona, von Norden her in die Provinz Delvino ein= zudringen, um die Siellung der Insurgenten im Nücken anzugreifen. Die Ausführung dieser Operation, wobei Avlona als Ausgangspunkt diente, schien schwierig zu sein; aber der Erfolg hat die von dem Sceriasler getrof- fenen Anordnungen vollfommen gerechtfertigt. Er wurde übrigens gon f, lich unterstützt, ünd Jedermann, regulaires und irregulaires ni an geld, wacker feine Schuldigkeit. Der Theil von Liapuria, der wischen en . und dem Kimera-Gebirge liegt, heißt Courveles. Es i 3 n , m. zugänglichen Schluchten und, Engzäsen durchschnittenes . u Bschu⸗ soar es dem Rappo nach seiner Niederlage bei Berat geln . ighih er leka zu stoßen, so daß das Haupt des Rufruhres und pin Ts en. Feldhauptmann die imposantesten Defensiostellungen ian Pintergrund die herrlichen Truppen sind durch ein lleines Thal, . n, Die Infurgen- Suichllza fließt, in bie Landschaft Courveles ei e ö in d gewor m. Ein enen en ohne Jögern angegrfffen und allenthalben? ;
er.