1847 / 300 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

für die Revolution Fi und Nawrocki das

egen Posen erfahren hatte. Nähere iber 21 nee , 6. in der Voruntersuchung von Sammtlich An gen um Grunde liegen

Gymnasiums, thätig, nachdem er am

der Anklage ;

ihnen abgelegten, e ant nisse de

ihnen versprochen Kenntniß einer

nach dieser n einen Hiera Grothe die Anklage gegen die Angeklagten. Alle neun, e,

länglich

man aber

zur Wiederherstellung des polnischen Reichs angehört, . . 3. März in Posen ein Aufstand stattsinden sollte, und Alle, mit Ausnahme des Rymarkiewicz, hätten sich an dem Auf⸗ stande insofern betheiligt, als sie bewaffnet oder unbewaffnet nach den Sammelplätzen gegangen wären; von Rymarkiewicz stehe indeß nur Aus diesen Gründen af ⸗Bestimmun⸗

gewußt, daß am

fest, daß er Mitglied der Verbindung gewesen.

beantrage er gegen alle neun die Anwendung der Str

gen wegen Hochverraths.

Die Vertheidiger der Angeklagten, Herr Deycks für Neymann, Okulicki, Nawrocki, Lüdke, Maternowiez, i ——

Eisenbahnen und Dampsschifffahrt. (A. 3.)

boot der Gesellschaft des österreichischen Lloyd vom Stapel gelaufen, welches, mit dem Namen „Trieste“ getauft, nebst einem anderen, eben⸗

Herr Dutschke für Woyczynski und Herr

rath rechtfertige. Klienten an. Schluß der Sitzung nach 2 Uhr.

Berlin, 26. Okt. In der heutigen Verhandlung des Polen⸗ Prozesses wurden nach einander 9 Angeklagte vernommen. = die drei Gymnasiasten Evarist Zbaski, 21 Jahre alt, Silvester Su⸗ szynski, 19 Jahre alt, und Anton Stamm, 23 Jahre alt. ben werden beschuldigt, Kenntniß von der Verschwörung, so wie von dem aufdie Festung Posen beabsichtigten Unternehmen, gehabt und sich zur Unterstützung desselben bereit gezeigt zu haben. Ibäski ist am Abend des 3. März auf den Garnison-Kirchhof gegangen und ist erst am nächsten Morgen in das Alumnat des Marien⸗Gymnasiums zurückgekehrt. Sus5ynski und Stamm haben sich aus dem Grunde nicht auf den verabredeten Sammelplatz begeben, weil sie noch zu rechter Zeit durch Neymann von dem Mißlingen des ganzen Unternehmens in Kenntniß Bei ihrer heutigen Vernehmung leugnen die Angeklagten jede Kenntniß von der Verschwörung und jede Theil⸗ nahme an dem beabsichtigten Aufstande. Herr Grothe, als Stellver⸗ treter des Staatsanwalts, trägt auf deren Bestrafung wegen Hoch— Die Vertheidiger beantragen Freisprechung von dieser Anklage, indem sie nachzuweisen suchen, daß hier kein Verbrechen des

gesetzt worden sind.

verraths an.

Hochverraths vorliege.

Darauf werden nach einander die Angeklagten Smitkowski, 20 Jahre alt und bis Februar 18146 Tertianer auf dem Mariengymnasium; Theo⸗ phil Klonowsli, Buchbinderlehrling, und Nepomucen von Gniewosz Auch diese werden beschuldigt, ihre Theilnahme an dem Unternehmen auf die Festung Posen zugesagt und sich auf den Sam⸗

vorgerufen.

melplätzen der Verschwornen eingefunden zu haben.

sich, als am 5. März 1846 eine Haussuchung in der Wohnung sei⸗ nes Vaters vorgenommen wurde, versteckt, verließ darauf die Stadt und lebke aus Furcht vor der Verhaftung bis zum Mai in Bei ihrer Vernehmung widerriefen Smit⸗

Posen

den Wäldern von Kurnik.

den Geständnisse. shalb gemacht, weil der Inquirent Sie hätten diese Er fe follten in Freiheit dee werden, sobald ternehmen eingeräumt. sie ihre , ,. 7 , n. 8 sie gar nicht gekannt, aus urmichtig⸗ Verschwörung und von dem Unternehmen am baß sie an diesem Abende auf dem Wege 3 sehen worden, möge richtig sein, da Spaziergang gemacht. uf begründet, in Vertretung des Staats Anwalts, Herr n der heutigen Sitzung vernommenen außer Rymarkiewicz, hätten in der Vor⸗ ung Geständnisse abgelegt, und die Geständnisse in der heu⸗ tigen Sitzung widerrufen. Dieser Widerruf sei jedoch durchaus nicht hin⸗ begründet, und für die Wahrheit der Geständnisse sprecht sowohl die große Vollständigkeit derselben, als deren Uebereinstimmung. Halte an den Geständnissen fest, so hätten Alle der Verbindung

Lewald für Sypniewski, suchen hervorzuheben, daß, wenn man auch die Geständnisse als rich⸗ tig annehme, dennoch nichts vorliege, was die Anklage auf Hochver⸗ Sie tragen daher auf die Freisprechung ihrer

2066

gangen sei.

Es sei durch⸗

alt und Einlieger zu Posen.

V leugnen alle drei Angeklagte. hätten Alle

Entlassung seines Klienten, an.

der betreffenden Anklage.

Triest, 17. Okt.

falls beinahe fertigen,

Zunãchst

Diesel⸗

dem Schlusse ganz nahe.

Gniewosz hatte

anträgt.

kowski und Gniewosz ihre früheren Aussagen und stellten jede Theil⸗

——

nahme an dem Anschlag auf die Festung in Abrede. bei seinen auch in der Voruntersuchung gemachten Geständnissen, daß er ohne Wissenschaft von dem beabsichtigten Unternehmen den Gniewosz auf der Straße getroffen habe und mit demselben nach dem Garnisonkirchhofe ge⸗ ei. Herr Grothe verzichtet auf einen Strafantrag gegen Alonowẽki, während er gegen die beiden anderen Angeklagten auf die Strafe wegen Hochverraths anträgt. Anklage zu entkräften und tragen auf Freisprechung ihrer Klienten von dem ihnen zur Last gelegten Verbrechen an.

Nach Ablauf einer inzwischen eingetretenen halbstündigen Pause erfolgt die Vernehmung der Angeklagten Michael Szremski, 21 Jahre alt ünd Maurergeselle aus Posen, Rochus Wogciechoweki, 140 Jahre alt und Tage-Arbeiter zu Posen, und Lorenz Surminski, 42 Jahre 1d Alle drei werden beschuldigt, sich zur Unterstützung des auf die Festung beabsichtigten Unternehmens auf den Garnison FRirchhof begeben zu haben. Szremski und Woyciechowski, auf deren früheren Bezüchtigungen die Anklage gegen Surminski beruht, haben diesen unter 10 Personen auf dem Kirchhofe erkannt. Beide haben sich dort zwischen den Gräbern versteckt und sind erst am an⸗ deren Morgen nach Hause zurückgekehrt. Surminski sucht durch einen Zeugen den Beweis des Alibi zu führen. ͤ tragt gegen alle drei die Strafe wegen Hochverraths. theidiger des Surminski stützt sich besonders auf den Defensional⸗ Beweis und trägt auf völlige Freisprechung, so wie auf sofortige c Die beiden anderen Vertheidiger suchen darzuthun, daß ihre Klienten sich keines hochverrätherischen Verbrechens schuldig gemacht und beantragen die Freisprechung von

Hierauf wird die heutige Verhandlung nach 1 Uhr geschlossen.

das den Namen „Venezia“ führt, für den Dienst zwischen Triest und Venedig bestimmt ist. Durch diese beiden Dampfböte kömmt die Gesellschaft in die Lage, eine tägliche Fahrt zwischen den beiden Schwesterstädten zu unterhalten und in dieser Beziehung allgemein ausgesprochenen Wünschen zu begegnen.

Prag, 22. Okt. (Bohem ia.) Karolinthal geht mit großer Raschheit vorwärts. acht großen Bogen der beiden Brücken von der Jerusalem⸗ zur Hetz⸗ Insel und von dieser auf das linke Moldau-Ufer, eben so acht Bogen auf der Hetz-Insel, der Durchlaß über der Königsstraße und 27 Bo⸗ gen aus dem Bahnhofe ins Karolinthal überwölbt. also die Ueberwölbung von 144 Bogen beendet, und an der Einwöl— Fine bung von etwa 16 anderen wird lebhaft gearbeitet, ja mehrere sind Auch die zwei anderen großen Bauten im Karolsnthale, das zweite Gasometer-Gebäude und die große Kaserne, nähern sich ihrer Vollendung; letztere steht bereits unter Dach.

Straßburg, 18. Okt. (A. 3.) Die von französischen Blät⸗ tern mitgetheilte Rachricht, daß die Unterhandlungen zwischen den Regierungen Bayerns und Frankreichs bezüglich des Anschlusses der von hier an die bayerische Gränze zu führenden Eisenbahn beendigt seien, entbehrt alles Grundes. Wir hoffen indessen, daß diese wich⸗— tige Frage ihre endliche Lösung recht bald erlange. z rung einen Gesetz-Entwurf für den Bau dieser wichtigen Linie den Kammern unmittelbar nach ihrem Wiederzusammentreten vorlegen werde, können wir eben so mit Bestimmtheit versichern, als daß die oberste Verwaltung des Straßen- und Brückenbaues auf eine Un— terstützung von Seiten des Staats im Belauf von 45 Millionen Fr.

Klonowski blieb

Die Vertheidiger suchen die

Bei ihrer Vernehmung

Die Staats-Anwaltschaft bean⸗ Der Ver⸗

Tage auf 99 5.

D

Abermals ist ein neues Dampf⸗

Inhaber waren

2

. ö yr eißke Der Bau des Viaduktes bei Preisen.

Bereits si ie ö Bereits sind die Inferior

Im Ganzen ist

zu wollen.

Daß die Negie⸗

Getraide. fuhr, sehr fest im Preise. Scheffel, zu 1 Doll. 2 1 Doll. 223 C. Noggen ist seit acht Tagen von 756. auf 85 C. gestiegen. ist äußerst rar und zu ca. 77 2 80 C. gesucht; alte zu 687 a 70 C. baar, verkauft. Nördlicher Hafer mit 52 a 53 C. bezahlt. Von Mais sind

gandels - und Börsen - Nachrichten.

Königsberg, 25. Ot. Woche ist in Folge englischer und holländischer flauer Berichte in Weizen nichts umgegangen, wiewohl man hätte billiger kaufen können. wurden mehrere Partieen fürs Inland gelauft und 116 118pfd. mit 30 -= 515 Sgr, bezahlt. 225 Sgt., weiße Erbsen mit 62 Sgr., Wicken mit 46- 0 Sg., eine kleine Partie Bohnen mit 60 Sgr. bezahlt. In Leinsaat wurde nichts gemacht.

A Amsterdam, 23. Ott. dauernde Geldkrisis in England veranlaßte gedrückte Zustand der hiesigen Fondsboörse hat auch während dieser Woche noch angehalten; wenn auch weniger erhebliche Partieen holländischer Staatspapiere zur Realisirung her⸗ gelegt wurden, so zeigte sich wegen der eintretenden Knappheit des Geldes

Getraidebericht. In der vergangenen Roggen

Gerste blieb ohne Umsatz. Hafer wurde mit 22 a

Geldmarkt. Der durch die fort-

so wenig Neigung zum Einkaufen, besonders an der gestrigen Börse, daß die Course neuerdings empfindlich zurückgingen. ĩ Fall mit 4prozentiger wirklicher Schuld, die nach allmäligem Weichen von Sa auf 8! d gestern bis zu 835 9, zu haben blieb; Iproz. dito fiel erst von 65 bis 65 Sh und wurde zuletzt zu 64 3 36 abgelassen. Integrale hielten sich meistens auf 53! 96, konnien jedoch gestern am Ende nicht mehr als 5335 „6 bedingen; auffallend viele Verkäufer von Actien der Handels- Maatschappy veruͤrsachten deren Fall von 164 auf 1632 760. eifrig wurden russische Fonds ausgeboten, wodurch Sproz. alte Obligationen bei Hope und Comp. von 10915 allmälig um 1 90 und 4aproz. Certifikate bei denselben von S6 bis 857 gefallen find; 5proz. wiener Metalliques hol—

Am meisten war dies der

Nicht weniger

8 *

ten veiwichenen Montag or Jo und behaupteten sich während der letzten

Von spanischen Staatspapieren sind Ardoin Obligationen

Erniedrigung von 3 C. seit dem Abgange des Dampf Zufuhr seit dem J. September in allen Verschiffungs⸗Häfen 11,802 B., gegen 15.3349 B. vor einem Jahr. als in derselben Zeit von 1846. z als gleichzeitig in 18146. Hier sind verkauft 5300 B. zu den folgenden

oll. 623 C. 28. September: 44,263 Tonnen. ö. Weizen war in den letzten acht Tagen, bei mäßiger Zu⸗

immer weichend gewesen und von 137 bis 13 30 gegangen, deren Eaupens waren zu 11 96 käuflich; dagegen wechselte 3proz. binnenländische erst zwi⸗ schen A3 und z 3h, fiel jedoch gestern plötzlich auf den ersteren Cours, zu- rück. Portugiesische Obligationen holten einmal 224 und zuletzt nur 223 96.

Brasilianische Obligationen gingen von S3) auf 82 6 herunter, erholten sich indessen wieder bis 83 79. der bisherigen weichenden Richtung bis zu S6 Ih; die sich dann einfinden⸗ den Käufen haben jedoch zuletzt wieder Sog R angelegt. Rotterdamer Actien galten erst 99, nachher 8 76. bei Anleihen auf 5 und bei Prolongations Geschäften auf 53 96.

New⸗Mork, 30. Sept. (pr. „Britania“). ; in den letzten drei Tagen sehr geneigt, zu verkaufen; auch

Utrecht⸗Arnheimer Eisenbahn-Actien folgten Einzelne Haarlem= Der Geldzinscours steht

Baumwolle. Die

haben große Abschlüsse stattgefunden, allein es zrigt sich in den Preisen eine

schiffes „Washington.“

Ausfuhr im Ganzen 23319 B. mehr Der Vorrath ist um 67,377 B. größer,

New⸗Orleans⸗ u. Mobile-

Upland u. Floridas. d h 10 a 105 C.

6.

Ord. bis good ord. 2 11 . Middl. bis good middl. 2 115 22 Middling fair bis fair 14 2121 . Fully fair bis good fair 23

J ö

*

Mehl seit gestern weniger gefragt, mit Anschein, im Preise weichen Notirling: Westliches 5 Doll. 625 C. a5 Doll. 877 C.; nicht inspizirtes, indem kein Inspectionszwang dafür stattsindet, 4 Doll. 25 C. à 5 Doll. 12 C.; südliches etwas sfester auf 6 Doll. 75 E. für neues Phila⸗ delphia⸗ und Petersburger aus mond desgleichen 4 Doll. a 4 Doll. 124 C. ziemlich gefragt. n B Doll,.

X

Stadtmühlen gehalten. Von Rich- nichts herangekomnien. Roggenmehl zu Mit Maismehl bleibt es still, Ausfuhr von Weizenmehl, vom 1sten bis

ist noch

Verkauft, meistens zum Mahlen, ca. 23,000 Der Preis von nördlichem Neue Gerste

65,000 Scheffel zu 62 * 68 C. begeben; die Aerndte ist nie so groß ge— wesen, als in diesem Jahre, und schon ziemlich gesichert, aber noch nichts davon an den Markt gebracht. In Bohnen und Erbsen geht nichts Nennenswerthes um. . Die Frage nach fremden Wechseln war beschränkt. Diskonto ist Geld mit Leichtigkeit zu bekommen.

Zu 5 Ih

Bekanntmachungen.

999 ö

Der wegen Pferdediebstahls schon früher verfolgte und am 5ten d. Mts. eingelieferte Franz Jan kowski, weiter unten signalisirt, ist in der verflossenen Nacht mittelst gewaltsamen Ausbruchs aus unserer Ge— fangen ⸗Anstalt entwichen. Wir fordern hierdurch Je— den, der von dem Aufenthaltsorte Kenntniß hat, auf, solchen sofort dem nächsten Gerichte oder Polizei anzu- zeigen, ersuchen auch unter dem Entbieten ähnlicher Ge- , . diese Behörden und die Gendarmen, auf den

Entwichenen genau zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und gefesselt unter sicherem Geleite in un= sere Gefangen⸗Anstalt abliefern zu lassen.

Strasburg i. W., den 23. Oktober 1847. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht. ö Schasler. Signalement

des 3 . anz Jankowski. . 2. Beschreibung der Person.

Größe: 5 Fuß 4 Zoll, 5 . Stirn: hoch Augenbrauen; blond, Augen: blaugrau, Nase Mund! J

. ; gesu s. ͤ Statur: klein, Füße: gerade. elend Gemnmnttleckgs, Statut: b. Besondere Kennzeichen.

Auf dem Zeigefinger der linken ae Sn . Zeigesinget der linken Hand eine Schnitt—

.

c. Persönliche Verhälmisse Alter; 25, Jahre, Religion: katholisch, Schäferknecht, Sprache: polnisch, ,, Kruszyn, Aufenthaltsort: unbestimmt. ; ö. ha 3. d. , acke: grautuchene, Hosen: grautu weißwollene, Hemde: , J e. Effetten, die derselbe bei sich hat. Zwei weißwollene Lagerdecken.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 12. Mai 1847.

Das dem Schmidtmeister Anten Kirsch gehörige hierselbst in der Dorotheenstraße Nr. A9 belegene, Ini Hypothekenbuche des Königlichen Stadtgerichts, früher , . ig err D. pag. 97 No. 5. verzeichnete Grundstück gerichtlich abgeschätzt zu 18,09= Thlr. 1 Sgr. 9 Pf, o 36 ; am 11. Dezember 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

as 1]

997 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 16. Oktober 1817.

Das dem Schiff baumeister Friedrich Wilhelm Kamm⸗ holz gehörige, hierselbst am Schiffbauerdamm Nr. 28 und 29 besegene, im Hopothekenbuche von der Frie— drich⸗Wilhelmsstadt Vol. 19. No. 201. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 8145 Thlr. 5 Sgr. 75 Pf., soll

am 20. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch unter der Verwarnung der Präklusion öffentlich vor geladen.

k . Friedrich⸗Wilhelms-Nordbahn. Vierzehnte Einzahlung,

755 Die Besitzer von Certifi= w. katen der Friedrich⸗Wil⸗ ; ,, werden * hierdurch benachrichtigt, Q 5 daß die vierzehnte Ein—⸗ n zahlung von 5 56, nach erm Abrechnung der auf den bisherigen Einzahlungen 8 8 2 haftenden Zinsen von . 9 21 Sgr., mit 4 Thlr. 9 Sgr. für jedes Certifikat bei uns täglich bis zum 1. November 2. «, mit Ausnahme der Sonntage, von 9 12 Uhr Vormittags geschehen kann. Zu diesem Behufe sind die Certifikate mit speziellem Ilummern⸗ Verzeichniß auf unserem Comtoir, Bu rgstraße Nr. 26, einzureichen, um dagegen die neuen sofort oder erst nach erfolgter Einsendung in Empfang zu nehmen. Berlin, den 13. Oftober 1847. Jacob son F Rieß.

998 Bekanntmachung.

. Denn lungen der Kammer der Reichsräthe des , n. hs Bavern werden gleich früher und ge⸗ , Beschlusss mit Anführung der Nanien ed, srenden- auch während des gegenwärtigen andtags veröffentlicht in die vollständigen Verhand-

lungen einer Sitzung sammt ĩ nn, g s allen Beilagen umfassen⸗

Der Preis eines Abonnements, deren P i eren jedes 20 Bo- gen umfaßt, ist auf 40 Kreuzer festgesetzt und mit

Allgemeiner Anzeiger.

Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß das Ganze den Betrag von 1 Fl. 12 Kr. rhein. (— 21 Sgr. circa) nicht übersteigen werde. . Die Bestell ungen übernehmen sämmtliche Königlich Baverische Postämter. ö München, den 20. Oktober 1817. Aus Auftrag des Sekretariats der Kammer der Reichsräthe Stademann, Geheimer Negistrator des K. Bayer, Staatsrathes, als Kanzlei⸗Dirigent der genannten hohen Kammer.

Schiffsge⸗

legenheit 1916] nach

Galveston, Texas und Neworleans.

Im Laufe des Monats März nächsten Jahres, 1848, beabsichtige ich, mit dem von mir zu erbauenden neuen, fupferbodenen, unter mecklenburgischer Flagge fahrenden Barkschiffe von hier nach den oben bemerkten Plätzen zu segeln, und indem ich mich zur Mitnahme von Gütern und Passagieren bestens empfehle, bin ich zur Erthei⸗ lung näherer Nachricht wegen Fracht und Passage stets gern bereit. Zugleich füge ich hinzu, daß ich vor 2 Jahren persönlich in Galveston gewesen bin und über dortige Verhältnisse einige Auskunft geben kann.

Rostock, im Monat, Oktober 1817.

Schiffer Dan. Bradhering, wohnhaft beim Bäcker Hrn. Permien, in der Lagerstraße.

Literarische Anzeigen.

Bei Unterzeichnetem erschien so eben: 1000 w g zur deutschen Stenographie Kurzschrift

herausgegeben von dem stenographischen Verein zu Berlin. Dritte Auflage. 10 Sgr. E. S. Mittler (Stechbahn 3).

vo.

8 , 55 66

Neuer Roman von Ida von e, . *. 8 6

liooi Düringsfeld.

Das neueste Werk der bellebten Schriftstellerin ist so eben bei F. A. Brockhaus in Leipzig erschienen unm ter dem Titel:

* 2 2 Margarethe von Valois . Memoiren⸗Roman.

Drei Theile.

Gr. 12. Geh. 6 Thlr.

Vorräthig in der Dümmlerschen Buchhand⸗

lung, Unter den Linden Nr. 53.

1016 h]

ö in der Stenographie.

Mit dem 2. November beginnt ein neuer Privat⸗ Kursus in der Stenographie. Diejenigen Herren, welche daran Theil zu nehmen wünschen, finden mich Mittags von 12 bis 3 Uhr zu näherer Rücksprache bereit.

i, Kommandantenstraße 27, drei Treppen.

101761

Während meiner Geschäftsreise wird mein Bruder, der Kaufmann Bernhard Rudolph Simon aus Halle, jetzt hier, Jerusalemerstraße Nr. 30, meine sämmt⸗ sichen Privat- und Handels Angelegenheiten besorgen, und ist derselbe mit Spezial- und General⸗Vollmacht versehen.

Ich ergreife diese Gelegenheit, meinen besonderen Dank für das mir so vielfach bewiesene Wohlwollen und Vertrauen hiermit meinen sämmtlichen in⸗= und auswärtigen Freunden öffentlich auszusprechen; so wie in der Vergangenheit wird auch die Zukunft deren Er⸗ haltung als Mann von Ehre gewidmet bleiben.

Berlin, im Oktober 1847.

Simon Raphael, genannt S. Nudolph Simon. Handlungssirma bei der Wohllöblichen Kaufmannschaft S. Rudolph Simon C Co.

Bas Abonnement beträgt: 2 KEthtr. für * Jahr. 41 Rthlr. * ahr. 8 Rihlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Klonarchie ohne Preis - Erhöhung. Sei einzelnen kflummern wird der gogen mit 23 gr. berechnet.

6 300.

JZnhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Bertin. Verordnungen des General-Post-Amts und der Kö— nigl. Regierung zu Frankfurt a. d. O. Die Deutsche und die Köl⸗ nische Ztg.

Deutsche Bundesstaaten. nig reich Bavern. Nundschreiben von Abgeordneten aus der Adels-Klasse. Verordnung wegen des Auf— faufens von Getraide und Kartoffeln. Königreich Hannovez., Hof⸗ nachricht. Großherzogthum Baden. Die Wahlen in Mann⸗ heim. Stillstand des Handels. Graf von Münch Bellinghausen.

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Ankunft österrei-= chischer Truppen in Mainz. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Die Wirren in der Schweiz; Vorschlag zu einer Diskonto⸗Wechselbank; Stand der Börse und der Fruchtpreise; die Kartoffel -Aerndte und Weinlese.)

Oesterreichische Monarchie. Wien. Standeserhöhung. Ab- reise des Herzogs von Modeng.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Einnahme von Salta im Kaukasus. Militairische Beförderungen.

Frankreich. Paris. Hofnachtichten, Diplomatisches Diner. Gui⸗ zot's Politik. Die schweizerischen Zustände. Die Untersuchung gegen Dlle. de Lucy. .

Großbritanien und Irland. London. Angebliche Audienz Peel's beider Königin. Birkenhead. Polemik gegen das Bankgesetz. Verein zum Sturz der Staatsfirche. Vermischtes.

Niederlande. Aus dem Haag.

Belgien. Brüssel. Liberale Gemeindewahlen. Vermischtes.

Schweiz. Tagsatzung. Geheime Sitzung zur Berathung über den

Schluß' des die eidgenössische Bewaffnung betreffenden Protokolls.

Von der Aar. Das eidgenössische Kommando,. Entschuldigungsschrei⸗ pen. Aus der Schweiz. Hoffnungen auf Erhaltung des Friedens. Fürstenthum Neuenburg. Die Resultate der vorörtlichen Mission. ganton Bern. Stinimung unter den Truppen. Kanton Zürich. Truppen -Einberufung. Kanton Aargau. Einrücken Der aufgebotenen Truppen und Srganisirung der Landwehr. Peti⸗ fions Unterzeichnung iCn den kathölischen Bezirken. Landfriedens— bruch. Kanton Thurgau. Abmarsch des Bundes Auszugs nach' der Gränze von St. Gallen. Kanton Solothurn. Ver⸗ folgung der Luzerner. Kanton Genf. James Fazy und Rilliet— Constant. Kanton Zug. Rüstungen. Kanton Luzern. Die eidgenössischen Repräsentanten und die militairischen Bewegungen. Kanton Uri. Wiederabreise der eidgenössischen Repräsentanten. Kanton Wallis. Uebergang über die Grimsel.

Italien. Nom. Die Bedeutung der neuen Staats⸗Consulta. Li— vorno. Petition gegen die Abtretung von Pontremoli und Fivizzano.

Spanien. Madrid. Hofnachrichten. Gouverneur von Madrid.

Gerichts-Perhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

Königstädtisches Theater. GItalienische Vorstellung.) Erste Quartett⸗ Soiree (im Saale des Hotel de Russie.)

2 . 21 1 Amtlicher Theil. Se. Masjestät der König haben Allergnädigst geruht: .

Dem Kaiserlich österreichischen Feldmarschall, Grafen Radetzki, den Schwarzen Adler⸗Orden;

Dem Kaiserlich österreichischen Gouverneur der Steyermark, Gra— fen von Wickenburg zu Gräz, den Rothen Adler- Orden erster Klasse;

Dem Kaiserlich österreichischen Regierungs⸗ Rath und ObersSalz⸗ Amtmann zu Gmünd, Plenzner,

Dem 'ersten Direktor der Lloyd Dampfschifffahrts— Gesellschaft zu Triest, von Brock, und

Dem Königlich hannoverschen Major und Hof⸗Stallmeister Meyer zu Hannover den Rothen Adler Orden dritter Klasse;

Dem Rönigl. bayerischen Dampfschifffahrts⸗-Verwalter und Kassirer, Grafen Reigersperg, zu Regensburg; ö

Dem technischen Inspektor der Königl. bayerischen Dampfschiffe, Kirchmeier, zu Regensburg;

Den preußischen Konsuln Treves zu Venedig und Schmidt zu

Genua;

Beilage.

Berlin Jeeita g

Allgemeine

ö

Den Herzogl. nassauischen Lieutenants von Boß und von Naundorff;

Den Königl. hannoverschen Lieutenants der Garde du Corps, von Geufau und von Knigge, den Rothen Adler-Orden vier— ter Klasse; so wie

Dem Königlich haunoverschen Kammerherrn, Grafen Platen, den St. Johanniter ⸗Orden

zu verleihen; und

Den Ober-Landesgerichts-Assessor Küttner zum Land- und Stadtgerichts-Rath bei dem Land- und Stadtgerichts— Kollegium in Erfurt zu ernennen. ;

Der Notar Mathias Gaul zu Marienberghausen ist zum Notar für den Friedensgerichts Bezirk Gemünd, im Landgerichts ⸗Be⸗ zirk Aachen, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Schleiden, bestellt und der Notariats-Kandidat Rudolph Wagner zu Köln zum No⸗ tar für den Friedensgerichts Bezirk Homburg, im Landgerichts Bezirk Köln, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Marienberghausen, vom 15. November d. J. ab ernannt; so wie .

. Der Ober- Landesgerichts-Assessor Nettler zu Siegen zum Justiz⸗-Kommissarius bei, den Untergerichten in Königsberg in Preu⸗ ßen, mit Anweisung seines Wohnsitzes daselbst, und zugleich zum Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts zu Königsberg bestellt worden. 5 ;

llichtamtlicher Theil.

. . Berlin, 28. Oktober. Das Amtsblatt des Königlichen Post⸗ Departements enthält die Verordnung, betreffend die Porto⸗Modexra⸗

sche Zeitung.

den 29sten Oktober

tion für die auf der Eisenbahn von und nach Essen zu versendenden Pakete; desgleichen betreffend die Portofreiheit der von den Waffen fabrikanten in Solingen an die Truppentheile zu versendenden Waf⸗ fen und Armaturstücke; desgleichen betreffend die Anwendung der der Gesellschaft der Menschenfreunde zustehenden Portofreiheit auf die Korresponbenz des neuen Direktors der Rettungs- Austalt zu Düssel thal; desgheichen betreffend die Einrichtung einer Abfertigungs - Ex⸗ pedition auf dem Eisenbahnhofe zu Görlitz; desgleichen betreffend die Einrichtung einer Briefsammlung in österreichisch Oderberg.

Das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. d. O. enthält folgende Verordnung des dortigen Ober Landesgerichts:

„Sämmitliche Gerichte unseres Departements werden, mit Rücksicht auf die Bestimmungen des Gesetzes vom 23. Juli d. J. über die Verhältnisse der Juden, hierdurch angewiesen, den Pollzei⸗Behörden zur Berichtigung der für die Kreis- Ersatz⸗Kommissionen zu führenden Orts- Stammrollen in Zukunft über die Geburten und Sterbefälle der Juden männlichen Ge— schlechts halbjährlich Extrakte aus den Geburts- und Sterbe-Registern in beglaubter Form zu übersenden.

Frankfurt a. d. O., den 14. Oktober 1847.“

Berlin, 28. Okt. Wer den Gang der deutschen Zeitungspresse verfolgt hat, dem wird das herzliche Einverständniß nicht entgangen sein, welches sich bald nach dem Entstehen der Deutschen Zeitung zwischen dieser und der Kölnischen Zeitung kundgab. Letztere brachte mit sichtbarem Wohlgefallen eine Blumenlese aus dem Füllhorn poli— tischer Weisheit, welches das heidelberger Blatt über Preußen aus⸗ schüttete. Jetzt weiß die Kölnische Zeitung die Deutsche noch frucht⸗ bringender auszubeuten. Sie nimmt zwar, wofür wir ihr Dank schuldig sind, den Artikel auf, worin wir einige Phantasieen ihres berliner Korrespondenten auf den Boden der Wirklichkeit zurückzubrin⸗ gen suchten, und begleitet diesen Artikel nur mit einer Anmerkung, in der sie von ihrem Standpunkte aus den vermeintlichen Grundlagen dieser Phantasieen einigen Halt zu geben sucht, aber am Tage dar⸗— auf nimmt sie einen Artikel ihrer Freundin vom Neckar auf, worin gegen uns, gegen das „Hofblatt“, gegen das „halboffizielle Blatt einiger Hochgestellten“ Fechterstreiche geführt werden, die nicht uns, vielmehr eine vermeintliche Hofpartei oder die Ansätze zu einer solchen und den Punkt, um den diese Ansätze sich bilden, treffen sollen, und eine Unterscheidung zwischen Hofpartei und Regierungspartei unter⸗

Alle Post--Anstalten des In- und Auslandes nehmen Gestellung auf dieses glatt an, sür Serlin die Erpedition der Allg. Preuß. Zeitung: Gehren - Straße Rr. 57. Insertions-Gebühr sür den Raum einer Seile des Allg. Anzeigers 2 gr.

1847.

stellen. Es wäre sehr leicht, der Deutschen Zeitung nachzuweisen, wie sie, indem sie diesen Standpunkt einnimmt, der gröbsten Inkonsequenz gegen ihr eigenes politisches System sich schuldig macht. Wir können and wollen äber der Deutschen Zeitung nicht in die Regionen folgen, wohin sie unschicklicherweise ihre Angriffe verlegt. Es bedarf auch der näheren Darlegung über jene Unterscheidung nicht, da Jedermann bei uns einsieht, daß die Phantasie von einer Hofpartei und einer Regierungspartei nur in einem Blatte zu Tage kemmen konnte, das, wie die Beutsche Zeitung in Bezug auf Preußen in buntem Wechsel der Auffassung unserer Zustände es gethan, von diesen Zuständen, von deren Eigenthümlichkeit so gut als nichts versteht. Aber die Kölnische Zeitung thäte vielleicht besser, ihre üble Laune nicht durch Aufnahme von Artikeln, wie der hier in Rede stehende, an den Tag zu legen und eine Taktik zu verschmähen, der man nicht einmal den Vorzug der Feinheit zugestehen wird, die aber Gefahr läuft, als ein Zeichen des Bewußtseins eigener Schwäche erkannt zu werden.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Dem Vernehmen nach haben die beiden mittelfränkischen Abgeordneten aus der Adels Klasse, Graf von Pückler und Professor von Scheurl, ein Runbschreiben an ihre Kommittenten erlassen, worin sie ihre Ueberzeugung begründen, daß der von ihnen mitunterzeichnete Antrag auf Vorlegung eines Gesetz Entwurfs wegen Fixirung und beziehnngsweise Ablösung drük⸗ kender Lasten des Grundeigenthums nicht minder dem Interesse der Grundherren, als dem allgemeinen Staats- Interesse entspreche.

Nach einem Königlichen Regierungs Reskript vom 4. Oktober dürfen paͤtentisirte Fruchthändler nicht mehr Getraide und Kartoffeln in den Häusern aufkaufen, Bäcker, Müller und Mehlhändler, wenn sie nicht zugleich Fruchthändler sind, nur für den Bedarf der Con- sumtion, diese können dazu auch je einen Geschäfts Gehülfen verwenden, Aufkauf von Getraide zum Wiederkauf oder Verwendung von mehr als einem Geschäfts-Gehülfen, der sich durch einen amtlich ausge⸗ stellten Vorweis legitimiren muß, zieht den Verlust der Begünstigung des Aufkauf in den Häusern nach sich.

Königreich Hannover. Seine Majestät der König hat am 25. Oftoͤber den Kaiserlich österreichischen außerordentlichen Ge⸗ sandten und bevollmächtigten Minister am hiesigen Hofe, Wirklichen Geheimen Rath und Kammerherrn Freiherrn Kreß von Kressenstein empfangen und aus dessen Händen ein Schreiben Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich entgegengenommen.

Großherzogthum Baden. (Schwäb. Merk.) Am 21. Oktober hat in Mannheim der letzte Wahlbezirk gewählt, und zwar in Sinne der Fortschritts- Partei. Somit ist also der erste Akt der Wahlhandlung vorüber, und der zweite Akt, der wichtigste, der der Abgeordneten Wahl, steht noch bevor. Man ist hier sehr gespannt, welche Namen unter den jetzt so viel auftauchenden sich Geltung ver— schaffen werden. Der hiesige Handelsstand, welcher seit 17 Jahren einen bedeutenden Aufschwung genommen und in seiner Mitte sehr intelligente Männer zählt, wirft ein schweres Gewicht in die Wag⸗ schale und möchte beide hier zu wählende Abgeordneten aus seinen Reihen hervorgehen sehen, und diesem Wunsche pflichtet auch von ganzem Herzen der Gewerbstand bei. Allein, wie man vernimmt, sind die dazu als tüchtig anerkannten Männer nicht leicht zu bestim⸗ men, dieses Amt zu übernehmen, weil eine längere Abwesenheit von ihren Geschäften nur nachtheilig auf letztere einwirken müsse. Uebri⸗ gens steht zu erwarten, daß sich der eine oder der andere der hierzu bezeichneten Kaufleute noch zur Uebernahme entschließen werde, so daß wenigstens eine der Abgeordnetenstellen einem Geschäftsmanne übertragen werden dürfte. Die in der Fortschrittspartei als die Ra⸗ dikalen Bezeichneten wollen an dem früheren Abgeordneten Brentano festhalten.

Ein solcher Stillstand in Schifffahrt und Handel, wie in diesem Augenblick, hat, seit Mannheim ein Handelsplatz geworden, noch nicht stattgefunden. Beide Häfen sind leer oder doch unbedeutend belebt. Die Unruhen in der Schweiz tragen das Meiste dazu bei, denn die Handelshäuser daselbst machten geringe Bestellungen in den Seeplätzen, ja sie lassen sogar ihre Waaren hier zur weiteren Verfügung liegen

und beziehen nür das Allernothwendigste.

Königsstädtisches Theater.

Italienische Vorstellung, Zum erstenmale in Saison: Don Pasquale.

(Den 27. Oktober.)

„Don Pasquale“ ist unstreitig eine der gelungensten Arbeiten Doni⸗ zetti's. Reich an musikalischen Feinheiten und graziösen Wendungen, hält das Werk theilweise selbst Rossini's berühmtem „Barbier von Sevilla“ die Wage, wenngleich es in seiner Totalität den genialen Schwung dieses gleichsan aus einem Guß , Meisterwerkes nicht erreicht. Mit Recht gehört „Hon Pasquale“ daher zu den beliebtesten Nepertoir⸗ Opern, und wir begrüßen ihre Wiederaufnahme mit um so größerer Theil nahme, als auch die Darstellung in den Kräften der gegenwärtigen Gesell— schast geeignete Vertretung findet. Die Aufführung am Mittwoch war eine sehr befriedigende. Sgr. Catalano gab die Titelrolle. Insofern die Leistungen früherer ausgezeichnete Repräsentanten dieser Rolle (Rossi, Gallk) noch lebhaft im Gedächmmiß sind und Sgr. Catalano in der That jenes feineren komischen Schliffs, jener Fülle von Humor entbehrt, womit die genannten Künstler den Charakter auszustatten wußten, hatte er einen schweren Stand. Dennoch gebührt seiner Leistung als einer ebenfalls ehrenwerthen Anerkennung. Er spielte lebendig und wirksam und brachte auch den musifalischen Theil der Partie erfolgreich zur Geltung, wiewohl unseres Be—

dieser

h

dünkens durch eine Auffassung, welche die Alters⸗Hinfälligkeit des Don Pasquale noch schärfer herauskehrt, ungleich größere komische Effekte zu erzielen sind und auch von' Seiten des heutigen Darstellers zu erreichen wären. Die übrige Besetzung ist von der vorigen Saison her bekannt. Doch dürfen wir nicht vergessen, der Leistung der Sgra. Fodor als Norina wenigstens in so weit zu gedenken, als wir den sichtlichen Eifer anerkennen, den die Künstlerin auch diesmal wieder blicken ließ, hinsichtlich der Darstellung ebenfalls den Anforderungen nachzukommen. Ihr Talent für das komische Geme trat bei dieser Gelegenheit erfolgreich entgegen. So gelang es ihr in vielen Momenten recht glücklich, die Schalkhaftigkeit und den Ueber—=

muth der leichtsinnigen Norina wahr und lebensvoll zur Anschauung zu bringen, wie denn Sgra. Fo dor überhaupt, was die Entfaltung eines freie⸗ ren und theilnahmsvolleren Spieles angeht, in stetem Fortschritte begriffen ist. Befriedigte die Künstlerin somit in vielem Betracht als Darstellerin, so leistete sie dagegen als ugerin gewohnter Weise Ausgezeichnetes. Trefflich disponirt, klang ihre Stimme mitunter wirklich zauberisch schön, so daß ihr glockenreiner und kunstfertiger Gesang wieder Alles entzückte. Den Ernesto sang Sgr. Labocetta mit bekannter Künstlerschaft, den Dottore Malatesta repräfentirte Sgr. Pignoli mit feinem, gewinnendem Anstande. Das Ensemble der Ausführung war vortrefflich. 2

Erste QGuartett⸗Soiree im Saale des Hotel de Russie. (Den 265. Oltober.)

Die Zimmermannschen Quartett-⸗Soireen erfreuten sich bisher stets nur ines verhältnißmäßig kleinen (wenngleich auserwählten) Kreises von Zuhörern. Jetzt, in veränderter Gestalt, unter Zuziehung von Piano fortewerken, scheinen diese Musil-Abende auch die Theilnahme des größe⸗ ren Publikums zu gewinnen. Der ersten diesjährigen Soiree, welche, am Montag im Hotel de Russie stattfand, wohnte ein äußerst zahlreiches Auditorium bei. Der Saal war dermaßen gefüllt, daß eine große Anzahl von Hörern nicht einmal zu Sitzrläten gelangen konnte und sich den Kunst. genuß stehend unter dem abspannenden Einfluß einer wahrhaft tropischen Temperatur erkaufen mußte. Möge man künftig auf Beseitigung der be— zeichneten Uebelstände bedacht sein! .

Zur Ausführung kamen diesmal lauter Werke echter Klassizität. Eine ausführliche Besprechung des in bekannter Trefflichkeit Gebotenen erscheint daher überflüssig, wie wir denn überhaupt bei der Fülle des herandrängen= den musifalischen Stoffes von jetzt ab dem Grundsatze Folge leisten werden, nur dann spezielle Berichte zu liefern, wenn unsere fritssche Thätigkeit durch

Vorführung neuer Compositionen herausgefordert wird. Dasselbe gilt in Beireff der Spmphonie⸗ und Trio Soireen, deren Eröffnung in diesen Tagen bevorsteht. Ueber die nicht speziell zu besprechenden Soireen geden— sen? wir indeß von Zeit zu Zeit eine gedrängte Gesammt-⸗Uebersicht zu geben, die zugleich dazu dienen soll, auch anderer musikalischer Veran= stallungen, denen aus irgend einem Grunde keine besondere Besprechung in unserem Blatte zu Theil werden kann, in der Kürze Erwähnung zu thun. Der heutige Abend brachte zwei Streich -Quartette von Havdn (G dur) und Beethoven (EsS-dur), dazwischen das große Pianoforte⸗ Trio von Beethoven aus B- dur. Das treffliche Zusammenspiel der Herren Zimmermann, Ronneburger, Nichter und Lotze bewährte sich bei Ausführung der gedachten Streich-Quartette in gewohnter Weise. Nur schien die im Saale herrschende Hitze insofern einen ungünstigen Ein⸗ fluß auf die Spieler und ihre Instrumente ausgeübt zu haben, als beson= bers in den Mittelstimmen mitunter schärsere Neinheit zu wünschen blieb. So gab z. B. das Finale des Hawdnschen Quartetts in dieser Hinsicht Anlaß zu Tadel, wiewohl das Musikstück im Uebrigen lobenswerth, mit be⸗ lebender Frische im Ausdruck, überhaupt durchaus im Geiste der Composi tion, vorgetragen wurde. Auch das Beethoven sche B- dur-Trio für Piano, Violine und Violoncell, ein Werk, das seine wunderbaren Schönheiten bei jedem neuen Anhören klarer und gewaltiger ausschließt, kam durch die Herren Steifensand, Zimmermann und Lotze in höchst anerkennungster= ther Weise zu Gehör. Die Ausführung wäre eine, musterhafte gehn fen j j j J j j 1 ich ( wenn der n die Klarheit einzelner Momente nicht durch ten, unruhigen Vortrag beeinträchtigt hätte. Davon abgesehen, n . . fen sand aber seine Aufgabe duichaus genügend. Er ehr e position mit klarem Verständniß und trug sie iberha nh n . daß die Ausführung des herrlichen Tonwerkes allen Hörern 8

bereitete.

en vor, so ßen Genuß 2