1847 / 303 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ö „Kässen ber Gewitter scheint dieser Te-

Vor den zerstörenden Einstisen brachte Vorrichtung . profrssor Eisenlebr ange 6 ee. N.

Angabe der durlacher j *. * Leitung gefallener Blitz von dieser so Eisenbahn⸗ Beamten, daß er nicht einmal das Goldblättchen in nicht alle Ableite

am 18. Oktober, miseige e,

legraph durch eine vo * io, zu sein, indem ein nach Aufstellung

baeführt wurde, - , verleßzte, obgleich noch waren.

Nie ders c

der Woche vom 17.

in 30. 10 Rthlr. 1 und Vieh- Transport etc.,

Kontrolle.

hles isch- Märkische Eisenbahn. ö Nied hlesisch-Mãrkischen Eisenbahn betrug . , . r f 6 23 , . 1847 11,121 Personen und 3 Sgr. 11 Pf. Gesammi-Einnalime für Personen-, Gũter- 6 dorbehalilich späterer Festsetzung durch die

r fertig

2084

Namen der Städte.

*

1 Grunberg. 1... Glogau ..... 91. Liegnitz

Görlitz

2 D 9 gie n r

*

Neisse ... Leobschütz ... Ratibor ....

Magdeburg Stendal.

r * *

——

gandels und Görsen - Nachrichten.

Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗Arten

in den für die preußische Monarchie bedeutendsten Markt⸗ stůdt en im Monat September 1847 nach einem monatlichen

Durchschnitte in preußischen Silbergroschen und

Scheffeln angegeben.

Halberstadt Nordhausen Mühlhausen Erfurt Halle

Münster Minden

Namen der Städte. Weizen Roggen

R 1 Merkeeg l...... 5. Rastenburg 6. Neidenburg 7. Danzig. . ... . 8. Elbing 9. Konitz

10. Graudenz

11. Kulm

Kreuznach Simmern.

3. Koblenz

Wetzlar

1. Posen

2. Bromberg 3. Fraustadt 4. Rawitsch

5. Kempen

2 x

5 e ö

SM C =

Durchschnitts⸗ Preise 12 Her ben ö, 5 Posenschen Städte ..... ... Brandenburgischen und Pom⸗ merschen Städte .... .... ...

1. Berlin 2. Brandenburg ...... 3. Kottbus

7. Stralsund 8. Kolberg J. Stolpe

—— c —— Ste Sn KL = 6 ö —— 1 *

e see -

3 *

ö e

)

11 Schlesischen Städte ...... 8 Sächsischen Städte. . ...... 1 Westfälischen Städte

umsätze äußerst gering gewesen, indem gar keine Kauflust herrschte und es auch an Schiffsräumen fehlte. Talg war sehr flau, gelber Licht- zu 131 Ro. zu haben u. 130 Ro.

Hanfsaam en auf Lieferung ist fest 10x Ro. zu notiren.

Von Hanf ist fast Alles geräumt. Die Preise sind nominell, wie zu—= letzt gemeldet. Abgeladen sind 1,750, 090 Pud.

In Leinsaamen ist etwas mehr Leben zu Preisen von 242 28 Ro. nach Qualität und würde noch mehr gekauft werden, wenn es nicht so sehr an Schiffen fehlte.

Von schönem weichen Weizen ist eiwas zu 26 a 27 No. genommen worden, Kubanka ist zur Verschiffung ganz ohne Frage. Rog gen nominell 16 a 18 Bio. Roggenmehl eiwas begehrter, zum Konsumo bis 17 Ro.

Hamburg 3446 a zz Antwerpen 190 a 1913;

London 37 a 383; Paris 400.

Riga, 11. (23.) Ott. Die Zufuhr von neuem Leinsamen belief sich bis heute auf ca. 70 Mille Tonnen Säe- und ca. 15 000 Tschetw. Thurmsamen. (Im vorigen Jahre waren bis den 12. Oltober ea. 100 Mille Tonnen Säesamen angebracht.

Säeleinsam en. Der Preis für gewöhnliche Waare stellte sich auf 5 4 Ro., puike galt 65, 67 54 Ro. nach Qualität, hohe Waare kam wenig vor.

Thurmsamen, bester bedang 45 4 Ro., 47 1 Ro. bei guter Frage.

Schlagleinsamen aus den Barken geht zu Boden.

Flachs. Die Preise dafür erlitten eine weitere Erniedrigung und stell⸗ ten sich für hell. marienb. 30 29 Ro, marienb. 29—28 Ro., Partie gut 27 Ro., engl. Kron 26 Ro., PHD 26 Ro., HI 22 Ro. in frischer Waare. Altes 6 G bedang 24 Ro., RD 20 Ro., doch schloß es mit Käufern für alle Gattungen.

Hanf wird sich nicht räumen, gewöhnlicher Reinhanf bedang 101 No., Kleinigkeiten sind unter dem abgegeben.

Getraide. Kurischer Roggen, 115 116pfd., wurde wieder zu 93 Ro. zur Verschiffung genommen. Gerste zu 80 Ro. behielt Nehmer.

Odessa, 11. Okt. (O. L.) Getraide. Während der letzten drei Tage wurden abermals 22,500 Tschetw. weißer Weizen zu 21 247 Rub. dann 1200 Tschetw. harter und 10090 Tschetw. neuer Irka⸗ zu 26 21 Rub. Assign. verkaust; außerdem erhielten 800 Tschetw. Leinsaat 20 Nub. Ungeachtet des in England und Frankreich erfolgten Abschlages halten sich die Preise hier aufrecht, und einige Partieen wurden sogar auf Speculation zum Wiederverkaufe in 2 oder 3 Monaten genommen. Durch das schlechte Wetter werden die Zufuhren aus dem Innern verspätet, und es dürfte bald an guter Waare zur Verladung fehlen. Auch in Marianopel erwartet man keine Verstärkung der Vorräthe, daher dort etwa 65 Schiffe unthätig liegen.

Havre, 25. Olt. Baumwolle. Der Markt war auch in dieser Woche, in Folge der schlimmen Berichte aus England und Amerika, sehr gedrückt und Preise weichend, so daß ord. New-Orleans- bis 84 Fr. erlas= sen ist. Zufuhr 4982 B. Im Ganzen sind nur 2965 B. begeben. Vor— räthig sind ea. 50,0900 B., gegen ca. 34,9000 B. gleichzeitig im vorigen Jahre. Heute ist die Stimmung etwas angenehmer und gestrige Preise haben sich ziemlich behauptet.

Getraide und Mehl. Bei schwacher Zufuhr ging wenig um. Ame— rikanischer Weizen bedang 60 Fr. p. Sack und russ. 48 Fr. p. Hect.

Galacz, 10. Okt. In Folge der mit dem gestrigen Dampfboote ein getroffenen günstigeren Berichte über das Getraide-Geschäft auf den Kon- sumplätzen gingen alle Cerealien, mit Ausnahme von Gerste, sofort in die Höhe und dürften noch steigen; 500 Kilo neuer Weizen gute Qualität er= hielten 155 P., 900 K. Mais 99 P., und in diesem Augenblicke verlangt man bereits 105— 110 P. pr. Kilo. Neuer Roggen veranlaßte einige un= bedeutende Verkäufe zu ioo 105 P. Gestern und heute kamen hier von Braila ungefähr 100 Schiffe an und eben so viele sind auf dem Wege von

mittel und geringer

23

kaum geboten. Verschifft sind ca. 124000 Faß. Pottasche ist nominell 890 No. zu noliren.

Sulina hierher.

Bekanntmachungen.

3896 Vorladung unbekannter Sozietäts⸗-Gläubiger.

Auf den Antrag des Kaufmanns Eduard Petersen werden alle diejenigen, welche an die früher unter der Firma Carl Heinrich Paulp . Sohn hier bestandene, nunmehr aufgelöste Handlung und Zucker-Raffinerie noch Ansprüche irgend welcher Art zu haben vermeinen, hier⸗— durch aufgefordert, ihre derartigen Ansprüche alsbald und spätestens in dem auf

den 3. April 1848, Vormittags 11 uhr, vor dem ernannten Deputirten des unterzeichneten Ge— lichts, Ober Landesgerichts - Asscessor Moers, angesetzlen Termine anzumelden, widrigenfalls dieselben, wenn sie an die Carl Heinrich Paulyschen Erben sich halten wol= len, für schuldig werden erachtet werden, die geschehene Verwendung der gegebenen Gelder und Waaren in die obengenannie Handlung nachzuweisen, und solche Um— stände heissh nen aus welchen erhellet, daß sie gegen , Aufgebot zu erfahren keine Gelegenheit gehabt

Frank surt, 4. d. O., den 31. März 1817. önigl. Preuß. Land- und Stadtgericht. gez. Bewert.

boss] Cdietal-

Alle diejenigen gangent , mc an nachfolgende verloren ge—

i. auf dem euten gehöri are gehri

en ehör; 1

brica nad . dauf

Seiler Sturmschen

1817 über ein als Eigenthümer, Briefshaber Anspr ned en sonstige gefordert, dieselb lermine en önn auf⸗ 1848 in unserem Instructionszimmer au Februar

ause hier anzumelden, widrigenfall auf dem Nath⸗ e präkludirt und en el gr l ehr An⸗ schweigen auferlegt wird. ges Siill= Cörlin, den 14. Oftober 1867. Königliches Land- und Stadtgericht.

n 1 luf den Antrag seiner nächsten Verwandten w Christoph Friedrich Schoening, ein Sohn des in verstorbenen Kaufmanns Samuel Benjamin Schoenin welcher vor länger als 49 Jahren, nachdem er in Ster? tin als Kaufmann ,, die Preußischen Staaten verlassen, sich nach Bordeaux begeben haben und dort deutscher Sprachlehrer gewesen sein soll, jetzt aber dort y . er, ** er, . nal. annte Erben rbnehmer, hierdurch vorgeladen, sich bi Monaten und spaͤtestens in . , ,, . am 31. August 1848, Vor mitt. 11 Uhr, vor dem Justizrath Scheele an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termin schriftlich oder persönlich zu mel⸗ den, widrigenfalls der ehemalige Kaufmann .

Friedrich Schoening für todt erklärt und sein Vermö⸗ gen den sich legitimirenden nächsten Erben zugesprochen und ausgeantwortet werden wird. Pyritz in Pommern, den 28. September 1817. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

988 b]

Zittauer Eisenbahn.

Bei der zweiten Ein⸗ zahlung auf die Loebau— Zittauer Eisenbahn⸗Prio- ritäts -Actien Litt. B. sind bis zum Schlußter⸗— mine, den 1. Oktober a. c.,

auf die nachbemerkten fe Nummern der bei der ersten Einzahlung aus— gegebenen 28 Stück In⸗ terims⸗Actien:

Nr. 5901. 5920. 6222 und 6223. 8001 und 8092.

9731. 9733 und 9734. 12297 bis mit 12299.

12883 bis mit 12887. 12893. 13351 bis mit

13354. 14011. 14034 bis mit 14037. 14249. die Einzahlungen nicht geleistet worden.

In Gemäßheit §. 16. der Gesellschafts⸗-Statuten wer= den daher deren Inhaber hiermit aufgefordert, die un= terlassene Einzahlung unter Zuschlag der nach S. 15. der erwähnten Statuten verwirkten 109 0 (1 Thlr. für die Actie), mithin mit 140 Thlr. 28 Sgr. für das Stück, längstens bis zum

30. November 2. c., Abends 5 Uhr, im Büreau des unterzeichneten Direc— torit nachträglich zu leisten.

Das Unterlassen dieser Zahlung innerhalb der be— zeichneten Frist macht den Actien-Inhaber aller ihm als solchem zustehenden Rechte verlustig.

Zittau, am 2. Oftober 1847.

Direktorium der Loebau-Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft. Exner. Helfft.

1002

Seeländische Eisenbahn.

Die von der General-Versammlung den 31. Mai d. J. beschlossene außerordentliche General ⸗Versamm⸗ lung wird am Montage den 27. November d. J., Nachmittags 6 Uhr, im Vorsaale des höchsten Gerichts auf, dem Prinzens Palais abgehalten, und werden in dieser Versammlung folgende Sachen zur Verhandlung und Abstimmun gebracht werden:

) Der vollstandige und motivirte Plan des Aus—=

ann einer veränderten Organisation der ( n ö 1) Der bell gg der Gesammt-Verwaltung, daß der . an im. §. 25. der Statuten den Zusatz vanef die in dem angeführten Paragraphen ö ne Legitimation auch durch Alteste Beamten , gewissen Obrigkeiten oder schehen könne. amissionairen vorgezeigt sind, ge= ö des Kassen- Direltors, daß er am möge, und wn r. 6 66 Amte abtreten lung dieses gestattel und ,

schusses unter Lit. a. nicht angenommen wird, die Wahl eines neuen Kassen-Direktors.

Auch wird in derselben General⸗-Versammlung ein von mehreren Actionairen eingegebener Antrag zur Vers handlung kommen, welcher auf die Abhaltung einer außerordentlichen General-⸗Versammlung, der nachste⸗ hende Sachen vorzulegen wären, gerichtet ist:

2) ein Bericht der Verwaltung über das zur Verlän— gerung der Eisenbahn nach Korsör bisher Gesche— hene und ein Beschluß der General-Versammlung über die in dieser Hinsicht ferner vorzunehmenden Schritte,

Ndie Generalrechnung über den Bau der Kopenha—

gen Roeskilder Bahn, ein Bericht der Verwaltung über die Gründe der Unzulänglichkeit des gezeichneten Actien-stapitals, Nein umständlicher und begründeter Bericht der Ver= waltung über das allgemeine Budget (§. 49 4. der Statuten), so wie über das spezielle Betriebs—= Budget (§. 62 k. der Statuten), ein Bericht der Verwaltung über die Einnahme der Bahn vom 1. Juli bis zum 30. September , . k. um den Beschluß der General-Versammlung hin— sichtlich des Reglements der Taxen für die Beför— derung von Waaren, Gütern und Vieh 2. vom 1. Oftober d. J. zu vernehmen.

Kopenhagen, den 23. Oktober 1847.

Der Ausschuß der Seeländischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Literarische Anzeigen.

Neues ogarithmisches Handbu-c h. Einen Louisd'or für je den zifferfehler. In meinem Verlage ist so eben erschienen und ist vorräthig in der Buch- und Kunsthand-

lass ven F. Schneider & Co.,

Unter den Linden No. 19, und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu bezichen:

LO G3RHIIHMISCH- IRIG0ONOMEIRISCGHIRES

sioia IA NDPBLCII.

welches die gemeinen oder briggischen Logaritlimen für alle Zahlen bis 108,000 auf sieben Dezimalstel- len, die Gaussischen Logarithmen, die Logarithmen der trigonometrischen Functionen von zelin zu zehn Sekunden für die neun ersten und neun letzten Grade des Quadranten und von Minute zu Minute sär die übrigen Grade desselben, goniometeische Formeln und einige andere mathematische Tafeln, die oft gebraucht werden, enthält. Herausgegeben von Dr. Heinrich Gottlieb Köhler, Siereotyp- Ausgahe.

kl. 4. Velinp. 53 Bogen, brosch. 14 Thlr.

Die Reichhaltigkeit dieses Werkes deutet der Ti- tel an. Der äusseren Ausstattung hat die Verlagss- handlung die grösste Sorgfalt gewidmet und naÜ— mentlich die höchste Korrektheit zu erzielen ge- strebt. Um aber jeden Fehler zu entfernen, wel- cher dessenungeachtet sich noch in den Logarith- men sinden sollte, wird hiermit bis gur Ostermesse des kommenden Jahres der Preis von EWinem Louisd'or für die Aussindung eines jeden Fehlers

in den Ziffern der Logarithmischen Tafeln, der zu einem falschen Resultate der äechnung Anlals ges- hen könnte, demjenigen zugesichert, welcher den— elben zuerst dem Verleger vor dem obigen Termin anzeigt. II. Dr. Köhler in Göttingen und die Herren DD. Jahn und Michaelis in Leipzis werden die Güte haben, zu entscheiden, ob ein so angezeigter Fehler wirklich ein solcher ist. Erken-— nen die genannten Herren die Richtigkeit der An- gahe des Einsenderns an, so zahlt die Verlagshand- lung die Prämie, veröffentlicht unter Nennung des Namens des REinsenders den aufgesundenen Fehler in der Hallischen Literatur-eitung und Grunert's Archiv der Mathematik und Physik und verbessert denselben in den Stereotypplatten dieses Werkes.

Nach der Ostermesse wird den Besitzern diesen Aussage das Resultat gegenwär- riger Preis- Aussetzung au einem besonderen Oktav— blatte bekannt gemacht werden.

Leipaig, im Oktober 1817.

Bernh. Tauchnitz . n

kommenden Jahres

10131 So eben erschienen in unserem Verlag und sind durch alle Buchhandlungen zu liaben:

Répertoire du thédtre frangais Berlin. No. 338 - 344: M.

et Mad. Galochard, Le code des semmes, Ume femme qui se jette par la fen tre. Les plaideuns par Racine, Bärénice par Racine, Ce que femme veut, l'lmage p. Scribe. gr. 8. à 5 Sgr. In 8S Tagen: Don César de Bazan.

Thédtre francais No. 48-50: La suite d'un bal masqué, La ven detta, Geneviève, Le se- erétaire et le cuisinier à 24 Sgr.

Niccolini. Filippo Strozzi, tragedia in 5 atti, gr. 8. 165 Sgr. Dies ist die neueste Tragädie des berühniten Verf. des Arnoldo von Brescia!

Linderer. Handbuch der Zahnheilkunde. Bd. II. enthält: Das Hahnleben mit besonderer Be— rücksichtigung der Caries, Operationslehre, Armamentarium dentarium, Technik und Ge— schichte der Jahnheilbunde. Mit 27 lith. Taf. gr. 8. 3 Thli.

Germaniens Völkerstimmen, Sammlung aller deutschen Mundarten 2c. von Firmenich. Lie— ferung X. ll. 2 656 Sgr.

z Lingen. Schlesinger-ce naeh-“

Musikhandlung.

ioꝛo p]

2 2 3 * 9 . = Ritterguts⸗Verkauf. *

Ein wohl zu empfehlendes Rittergut, 3 Meilen von Leipzig, mit mehreren nicht unbedeutenden Nebenbran- chen, als Gerichtsbarkeit über 3 Dörfer, Patronatrecht, Brauerei, Brennerei, Zinsen, Huthung und ein mäch— tiges Kohlenlager. Das Areal ist 650 Morgen 1. Klasse. Preis 135,009 Thlr., die Anzahlung fring. Das Nähere auf portofreie Zuschriften bei G. F. Schladitz, Besitzer des Hotel Garni in Leipzig.

Bas Abonnement beträgt:

2 Kthlr. für x Jahr. 4 Rthlr.— Jahr. 5 Rthir. - 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

Sei einzelnen Nummern wird

der gogen mit 23 Sgr. berechnet.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle post-Anslalten des Yu-

und Aus landes nehmen Gestellung

auf dieses Glatt an, für Gerlin

die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung:

Gehren - Straße Ur. 57. Insertions-GSebühr für den Raum einer Zeile des Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

7 *. * i699 303.

w Die neueste Nummer der Gesetz⸗ Sammlung.

Deutsche Habilitations-Schrift und Disputation Die Uni⸗

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Provinz Schlesien. in Breslau. Ueberschwemmungen. Rh ein-Provinz. versität Bonn. z

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Der Landtag. Königreich Sachsen. Die Bibelgesellschaft in Freiberg. König- reich Württem berg. Festungsbau in Um. Großherzogthum Baden. Hofnachricht. Kur fürstentum Hessen. Stand e⸗Verhand⸗ lungen. —Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Hofnachricht. Herzogthum Sach sen-Koburg-Goth g. Hülfs-Verein.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Hof⸗Nachricht. Handschrei⸗ ben des Kaisers. Vermischtes. Berichtigung. Prag. Rückkehr der nach Krakau gesandten Professoren. Nothstand in Galizien. Prof. Fischer 4. Von der galizischen Gränze. Maßregeln gegen die hohen Fleischpreise. Fortdauernde Agitation.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Reskript an den Fürsten Woronzoff. Gencral Rüdiger in den Grafenstand erhoben. War- schau. Gränz⸗Maßregeln in Bezug auf die Juden.

Frankreich. Paris. Hofnachricht. Rangverhältnisse des General- Marschall Soult. Die Napoleoniden. Bankverhandlungen. Die Steinkohlen-Lieferungen für die Postdampfschiffe. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. Lon don. Die Presse über die mi— nisterielle Bankmaßregel. Die Fallissements in Liverpool. Arbeits⸗ einstellung. Neuere Nachrichten aus den Vereinigten Staaten. Vermischtes.

Niederlande. Ausz„dem Haag. Verhandlung der Generalstaaten.

Belgien. Brüssel. Comité fur die flandrischen Angelegenheiten. Die Geldverhältnisse zu Gent.

Schweiz. Fürstenthum Neuenburg. Verhalten der Regierung in Bezug auf Transporte für den Sonderbund. Kanton Bern. Die Kriegsfrage. Rückkehr aller Tagsatzungs-Kommissarien. Amrhyn's Nachfolger als eidgenössischer Kanzler. Postcourse. Angebliche Kre— ditbewilligung der Tagsatzung. Neuer Gesandter von Uri. Du— four's Erklärung. Kanton Zürich. Großraths-Versammlung. Ueber den Vermittelungs Vorschlag Zugs. Kanton Glarus. Aufre⸗ gung wegen des Truppen-Aufgebots. Kanton Zug. Landraths-— beschluß gegen Aufreizung. Kanton Luzern. Tagesbefehl des Ge- nerals von Salis.

Italien. Rom. Kardinal Antonelli. Zoll-Verein mit Toscana und Sardinien. Ernennung. Lord Minto erwartet. Ferrieri geht nach Konstantinopel. Journal-Censoren-Reglement. Schnellpresse. Turin. Erwiederungen der Größmächte an den römischen Staats⸗— Seeretair.

Spanien. Madrid. Vermischtes.

Türkei. Von der türkischen Gränze. land. Die Cholera.

Aegypten. Unordnungen in Kahira.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

Der Handel mit Griechen⸗

Königl. Opernhaus. (Benefiz des Herrn Gern.)

Beilage.

Amtlicher Theil.

Ihre Königliche Hoheit die G roßherzogin und Ihre Hoheit die Herzogin Karoline von Mecklenburg- Strelitz sind nach Neu-Strelitz abgereist.

Der Notariats-Kandidat Alexander Albert Franoux zu Köln ist zum Notar für den Friedensgerichts-Bezirk Geldern, im Landgerichts Bezirke Kleve, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Geldern, ernannt worden.

nichtamtlicher Theil.

w

Berlin, 31. Okt. Die heute ausgegebene Nummer der Gesetz⸗ Samml. enthält die Allerhöchste Kabinetsordre, betreffend die Ausdeh⸗ nung des Allerhöchsten Befehls vom 26. September 1846 auf die— jenigen Regierungen und deren Lande oder Landestheile, welche dem Münzkartel vom 21. Oktober 1845 nachträglich beigetreten sind oder künftig noch beitreten möchten, so wie eine darauf bezügliche Bekannt⸗ machung vom 21. September 1847:

„Auf Ihren Antrag in dem Berichte vom 23sten v. M. genehmige Ich, daß die in Meinem Befehle vom 26. September v. J. gegebene Bestim- mung, nach welcher für die Dauer des zwischen den Staaten des Zollver⸗= eines am 21. Oktober 1845 abgeschlossenen Münzkartels in Beziehung auf diejenigen Staaten, mit welchen dasselbe abgeschlossen ist, der in den preu— ßischen Strafgesetzen gemachte Unterschied zwischen inländischem und aus— ländischem geprägten und Papiergelde, so wie zwischen inländischen und ausländischen Papieren der im Artikel 4 des Münzkartels bezeichneten Art, wegfallen und ein gegen das Münzregal eines der vorgedachten Staaten gerichtetes oder an den bezeichneten Papieren eines dieser Staaten begange— nes Verbrechen oder Vergehen eines diesseitigen Angehörigen eben . be⸗ straft werden soll, als wenn dasselbe gegen das diesseitige Münzregal ge⸗ richtet oder an inländischen gleichartigen Papieren begangen wäre, auch auf

Berlin, Montag den 1e November

diejenigen Regierungen und deren Lande oder Landestheile Anwendung fin= den soll, welche dem gedachten Münzkartel nachträglich beigetreten sind oder künftig noch beitreten möchten.

Ich beauftrage Sie, diesen Meinen Befehl durch die Gesetz-Samm⸗ lung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen und gleichzeitig durch dieselbe bekannt zu machen, welche Staaten dem Münzkartel bis jetzt beigetreten sind.

Sanssouci, den 9. August 1847.

Friedrich Wilhelm. An die Staats⸗Minister von Thile, von Bodelschwingh, Uhden, Frhr. von Canitz und von Düesberg.“

Bekanntmachung.

Zufolge des Allerhöchsten Befehls vom 9. August d. J. wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß die Großherzoglich oldenburgische, die Herzoglich anhalt deßauische, die Herzoglich anhalt- bernburgische, die fürstlich waldeckische und die fürstlich lippesche Regierung respektive für

das Fürstenthum Birkenfeld,

das Herzogthum Anhalt-Deßau,

das Herzogthum Anhalt⸗-Bernburg,

die Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont und

das Fürstenthum Lippe dem zwischen Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Kurhessen, dem Großherzoͤgthum Hessen, den bei dem thüringischen Zoll- und Handels- Verein betheiligien Negierungen, Braunschweig, Nassau und der freien Stadt Frankfurt unterm 21. Oktober 1845 abgeschlossenen Münz⸗Kartel (Gesetz- Sammlung pro 1846 Seite 478) beigetreten sind, so daß dieses nun— mehr auch den gedachten Regierungen gegenüber in Beziehung auf die ob— benannten Lande in vorkommenden Fällen volle Anwendung findet.

Berlin, den 21. September 1847.

. 6st * des Schatzes. des Innern. von Thile. Für denselben Mathis. der auswärtigen Angelegenheiten. Für denselben von Patow.

Und die Allerhöchste Verordnung, betreffend die Einführung der Gesinde-Ordnung für die Rhein-Provinz vom 19. August 1844 in den Kreisen Rees und Duisburg:

Friedrich Wilhelm, von Preußen 2c. 2c. . . verordnen nach vernommenem Gutachten Unserer getreuen Stände der Kreise Rees und Duisburg, auf den Antrag Unseres Siaats-Ministeriums, was olgt:

* Vom 1. Januar k. J. an tritt in den Kreisen Rees und Duisburg

die Gesinde⸗Ordnung vom 8. November 1810 außer Geltung.

2) Von demselben Zeilpunkt ab erhält die Gesinde Ordnung für die Rhein-Provinz vom 19. August 1841 auch in den gedachten Kreisen Gesetzeskraft. . . .

3) Die vor dem 1. Januar k. J. anhängig gewordenen Gesinde - Strei= tigkeiten sind nach den bis dahin geltend gewesenen gesetzlichen Be— stimmungen zu entscheiden. . .

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beige⸗ drucktem Königlichen Insiegel.

Gegeben Koblenz, den 21. September 1847.

(L. S.) Friedrich Wilhelm. Prinz von Preußen. von Boyen. Mühler. Rother. Eichhorn. von Thile. von Bodelschwingh. Uh den. Frhr. von Canitz. von Düesberg. Für den Staats-Minister von Savigny: Zettwach.

der Justiz. Uh den.

der Finanzen. von Düesberg.

Gottes Gnaden, König von

Wir

Provinz Schlesien. Bis jetzt durften Promotions und Habilitations-Schriften nur in lateinischer Sprache verfaßt und ver— theidigt, Universitäts-Reden nur in lateinischer Sprache gehalten wer⸗ den. Mit Genehmigung der hohen Behörde hat Professor Jakobi eine Abhandlung behufs des Antritts der ihm verliehenen außeror⸗ dentlichen Professur für deutsche Sprache und Literatur in Breslau in deutscher Sprache geschrieben und dieselbe am 29. Oktober in deut⸗ scher Sprache öffentlich vertheidigt. Diese Disputation ist die erste, die auf einer preußischen Universität in deutscher Sprache abgehalten worden ist.

Die schlesischen Blätter enthalten folgende Nachrichten von Ueber⸗ schwemmungen in Ober- und Nieder⸗-Schlesien:

Ratibor, 28. Oft. In Folge des drei Tage anhaltenden Regens ist heute die Oder abermals aus den Ufern getreten und hat sich über die Niederungen des Oderthales ergossen. Die schwer heim— gesuchten Bewohner desselben haben mit Mühe die Wintersaaten be⸗ stellt, den Lohn ihres Fleißes aber raffen die Fluthen wieder dahin. Und nicht genug, daß die kommende Aerndte vernichtet ist, selbst in die Scheunen, wo der geringe Feldertrag dieses Jahres bewahrt wird, drängt sich das Wasser und bringt Verderbniß über die Vorräthe. Die Dörfer an der Oder sind überschwemmt, so daß die Einwohner nur zu Pferde oder Wagen ihre Häuser verlassen können. Man sah deren einige, die eiligst zur Stadt fuhren oder ritten, um Lebensmit- tel einzukaufen, damit, wenn das Wasser noch höher steigen und jeder

1847.

Ausgang abgeschnitten werden sollte, sie dem Hunger nicht preisge⸗ geben wären. Vor der Hand steigt die Fluth noch, es ist aber zu hoffen, daß sie nicht die Höhe der Juni-Üüeberschwemmung erreichen wird.

Neisse, 28. Okt. Unser Neissethal wird dieses Jahr schreck— lich heimgesucht. Alle Felder und Wiesen bis Kupferhammer, Bie⸗ lau und in die Nähe von Ottmachau stehen wieder unter Wasser. Die Verluste, welche dadurch herbeigeführt werden, sind in der jetzi⸗ gen Jahreszeit um so größer, als damit der größte Theil der Winter⸗ Einsaat verloren ist. Auch auf der entgegengesetzten Seite richtet der sehr angeschwollene und übergetretene Kamitzbach Verheerungen an und bedeckt bereits einen Theil der Felder mit seinem Wasser. Das Schießhaus, ein großer Theil der Rochus -Allee und die angränzen— den Gärten und Felder stehen ebenfalls unter Wasser. In diesem Augenblick, Abends 7 Uhr, hat die Neisse beinahe die Höhe von 18 Fuß erreicht, und wenn nicht der ununterbrochen herabfallende warme Spreuregen aufhört, so können wir ein Wasser⸗Unglück wie im Jahre 1829 erleben. . ö

Liegnitz, 28. Okt. Heute ist das Wasser der Katzbach plötz⸗ lich bis zu einer außerordentlichen Höhe gestiegen. Man sagt, daß es seit 1829 keinen solchen Stand mehr erreicht habe. Damals be⸗ fand sich freilich, was gegenwärtig nicht der Fall ist, der ganze bres⸗ lauer Haag und sogar ein Theil der Niederstadt unter Wasser, allein es war auch zu jener Zeit das Katzbachbett in der Nähe der Stadt noch ein bei weitem anderes als jetzt. Die Ufer standen stellenweise einander so nahe, daß sie bei der gewöhnlichsten Anschwellung des Flusses schon überfluthet wurden. Dies hat sich aber durch den Ei⸗ senbahnbau ganz geändert. Das Katzbachbett ist von der Mündung des Schwarzwassers bei Pfaffendorf bis hinauf zum Heinzenste ge, also in einer Länge von beinahe 4 Stunden, gewiß um 6 bis 8 frühere Breiten erwäitert worden, so daß heute vielleicht mehr Wasser zwi⸗ schen den Ufern dahin rollt, als 1829, und doch dabei weder der Haag noch die Stadt einer Ueberschwemmung aus gesetzt ist. Die UÜrfache dieser plötzlichen und außerordentlichen Anschwellung des Flus⸗ ses soll ein Wolkenbruch sein, der, wie man sagt, in der Gegend von Schönau gefallen ist.

NRhein-Provinz. Die Köln. Ztg. meldet aus Bonn vom 26. Oktober: „Das neue Semester unserer Universität hat seit wenigen Tagen begonnen. Am 18. Oktober fand in der Aula die feierliche Uebergabe des Rektorats statt. Professor Calker führt als gewählter und bestätigter Rektor das Regiment in dem begonnenen Üniversitäts Jahre. In seiner bei jener Feierlichkeit vorschriftsmäßig lateinisch gehaltenen Antrittsrede gab derselbe eine Beweisführung darüber, wie das allgemeine große Wort der gegenwärtigen Zeit: „Jedem das Seine und Jeder dem Ganzen!“ (Sunm cuique et Quisque pro toto!) auch auf die Universitäten seine Anwendung finde und mit der fortschreitenden Entwickelung ihrer äußeren und in⸗ neren Verhältnisse im engsten Zusammenhange stehe. Die Immatri⸗ culationen der Studirenden für das laufende Semester sind noch in vollem Gange. Unter den Studirenden unserer Universität wer—⸗ den wir diesesmal wieder mehrere Prinzen zählen. Der Prinz Friedrich Karl von Preußen (Sohn des Prinzen Karh studirt schon im drit⸗ ten Semester bei uns. Neu immatrikulirt sind: Friedrich, Prinz von Baden (Sohn des regierenden Großherzogs), und Friedrich, Erbprinz von Hessen-Homburg. Noch zu erwarten sind und haben bereits ihre Quartiere für das Winter-Semester bestellen und einrichten lassen: Alexander, Prinz von Preußen, Sohn des zu Düsseldorf residirenden Prinzen Friedrich; der Kronprinz von Sachsen und Prinz Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin (jüngerer Bruder des regierenden Groß- herzogs). Wenn wir noch einen Blick auf einige Verhältnisse der Universität während des vorigen akademischen Jahres werfen, so hat sie in diesem zwar einige verdienstliche Lehrer ver⸗ loren, welche anderweitigem Rufe gefolgt sind, sie hat aber auch wieder Ersatz in der Berufung dreier ordentlichen Professoren: Monnard, Dorner und Schweitzer, erhalten. Die außerordent⸗ lichen Professoren Hilgers und Mendelssohn wurden zu ordentlichen Professoren befördert, und die Privat⸗Docenten Sommer und Hälsch⸗ ner zu außerordentlichen Professoren; der Licentiat Krafft habilitirte sich bei der evangelisch⸗theologischen Fakultät als Privat⸗Docent. Im letztverflossenen Semester ist die neu gegründete höhere landwirth⸗ schaftliche Lehr-Anstalt, welche in einer nahen Verbindung mit der Universität steht, ins Leben getreten. In dem begonnenen Semester ist ihr Lehrerkreis erweitert. Die Anstalt steht unter der Leitung des Direktors und Professors Schweitzer, welcher zu diesem Zwecke von einem ähnlichen blühenden Institute zu Tharand in Sachsen nach Bonn berufen worden ist. Die Zöglinge der hiesigen höheren land— wirthschaftlichen Lehr-Anstalt werden bei der Universität immatrikulirt. So schreitet die Universität am Rheine, begünstigt durch ihre groß⸗ artige Stiftung, durch ihre schöne und anmuthige Lage und viele an—⸗ dere, äußere und innere, den Zweck fördernde Verhältnisse, stets einer größeren Vollkommenheit entgegen, entsprechend den Fortschritten und Anforderungen der Wissenschaft und der Zeit.“

. —— —— *

Königliches Opernhaus. Benefiz des Herrn, Gern. (Den 30. Oktober).

Seit vierzig Jahrez wird in Berlin, so oft der Name „Gern“ ge—⸗

nannt wird, laut gelacht, und hier und da findet sich ein Virtuose, der dem Mann mit dem schlürfenden Athem, dem verzerrten Gesicht und den schlenkern⸗= den Armen nachzuahmen versteht, dem Mann, der jedes Stück, in dem er mitwirkt, zu einem Lustspiel macht, der nur zu erscheinen braucht, um Hei- terkeit zu e an dem sich mancher Kranke gesund und mancher Gesunde krank gelacht hat. . Iwar existiren die Gestalten, die Herr Gern schafft, nicht in der Wirk⸗ lichkeit, sondern höchstens nur noch im englischen Punch; aber der Spiegel seiner Seele ist nun einmal ein katoptrischer, und wer hineinsieht, muß Ka⸗ rikaturen sehen.

Aber echte, gesunde, lebensvolle Karikaturen! Wenn sie das nicht

wären, so hätte sie Niemand vierzig Jahre lang mit ansehen, noch auch Gern sie so lange mit solcher Frische liefern können. Diese Frische seiner Komik ist eben seine Naturkrast, sein Wahrheitsgefühl selbst, die gar nicht zu verbrauchen sind. Er schafft nur Mißgeburten, verzeichnete Figuren in Tallots Manier, Anomalien im Reiche der Wefen; aber sie haben unter ihren Höckern ein so gesundes Herz, gestikuliren mit ihren langen Armen so richtig und reden trotz ihres rauhen Athems so gescheidt und wahr, daß uns die verwachsenen Kinder aus seinem orthopädischen Institut viel lieber sind, als die wohlgewachsenen, die zwar keinen Höcker, aber auch keinen Witz und Verstand haben. . ;

Gern übertreibt nicht und kann auch nicht persiflirt werden; denn er ist selbst eine Uebertreibung und Persiflage, ein Maximum der Natur, das nicht mehr gesteigert werden kann. Jedes ernste Wort verliert zwischen Gern's Zähnen unrettbar seinen Ernst, und wer sich aus einer Profana- tion nichts macht, der lasse sich einmal den Monolog des Faust in seiner

Manier vortragen. Vielleicht würde Göthe selbst mitlachen. x In der Her ef? ele len wurden Berge des Unsinns aufgethürmt:

Gern als weißer Bär, als Kindermädchen, als Tänzer, als Sänger! Al- les sang, was keine Stimme hatte: Herr Krüger sang, Mad. Birch⸗— Pfeifer sang, um zahme Thiere wild zu machen, da doch Orpheus wilde Thiere zahm machte! . Das volle Haus setzte Herrn Gern in eine sehr J, Stim- mung; aber Herr Schneider hatte auch Recht, auf seine Klage, „daß er wie ein Schneider friere“, zu antworten: „Wie gern würde jeder Schnei⸗

der so frieren, wie Gern diesen Abend friert.“ Der Benefiziant hielt auch Reden, sang anzügliche Strophen voll Dankgefühl, kurz, er war 3 lie⸗ benswürdig. Der Himmel erhalte ihn uns noch lange! =.