1847 / 314 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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damit ist nicht entsprochen worden. welchem dieses Aufgebet von d den, hat die Ueberzeugung, da

Theilnahme an diesem Kriege zu nahe getreten werde. Er verkennt abe

auch nicht, daß eine Weigerung unter den obwaltenden Umständen die trau⸗ 19

rigen Wirren im Vaterlande nur vermehren würde, und glaubt daher in

Hinblick auf die Lage der Eidgenossenschast, so wie seines Kantons, sein

erechtes Gefühl unterdrücken und der Gewalt der Umstände weichen zi ollen.

dieses Opfers würdigen. adt Erklärung in das Protokoll der Tagsatzun Bie baseler Artillerie marschirt nun, in 3 Dienstag, den 9. November, ab.

Laut einer Korrespondenz der baseler National-Ztg. sollten die zwei Infanterie⸗Compagnieen Landschäftler, die mit Baselstadt ein

Bataillon formiren und die nun, ohne die Basler abzuwarten, nach

ihrem Bestimmungsorte abmarschirt sind, auf Begehren des Ober-Kom⸗

mando's von der hiesigen Regierung zurückbeordert nnd mit den Bas— lern zur Deckung der Gränze verwendet werden. Die Regierung soll aber dem Ober-Kommandanten geantwortet haben, daß dies nicht ge⸗ schehen könne. . Einem Briefe aus Basel vom 7. November entnimmt die Frkf. O. P. A. Z. die, wie sie hinzufügt, freilich unverbürgte Nachricht, daß Freiburg, von der Bevölkerung von Boll und Greierz auf der einen Seite und von der des Bezirks Murten auf der anderen Seite bedroht, mit der Tagsatzung Unterhandlungen angeknüpft habe, um sich . Sonderbunde loszusagen. Aehnliches erfahre man auch aus Uri.

Kanton Tessin. (Schwyz. Volksb.) Die Feindseligkei⸗ ten haben begonnen. Es ging uns darüber folgender Bericht aus Altdorf zu: „Dienstag (2. November) Abends zogen 560 Mann Landwehr, nebst Artillerie, mit 4 Kanonen, unter dem Kommando des Herrn Regierungs- Rath Ingenieur Müller, gegen den Gotthard zur Besetzung dieses Passes. Donnerstag Morgens stehen sie beim Hospitium auf dem St. Gotthard. ; waren mittlerweile in Altdorf eingerückt. Freitag (5. Nov.) Morgens brachte eine fliegende Staffete den Bericht, daß 3 Compagnieen von den noch in Ursern stehenden Wallisern auf den Gotthard requirirt worden seien, weil man einen Angriff der Tessiner befürchte; denn es seien am Aten Abends (wie gestern schon gemeldet) Herr Artillerie Ober-Lieutenant Balthasar von Luzern und Herr Julius Arnold von ihren Pferden herab erschossen und auf Herrn Hauptmann Huonder drei Schüsse gefeiert worden, ohne ihn zu verwunden. Diese drei Hauptleute seien mit einer Patrouille von 15 Mann bei angehender Nacht zu weit auf tessinisches Gebiet vorgedrungen und die zwei meuchlings von einem Felsen herunter todtgeschossen worden, so daß sie auf dem Platze geblieben. Die Uebrigen retirirten mit Mühe. So eben (5. November), Mit= tags 1 Uhr, eilt eine Stafette im Galopp an und bringt die Nach— richt, daß die Tessiner unsere Leute auf dem Gotthard angegriffen und schon lange mit ihnen schlagen, in den oberen Gemeinden heulen die Glocken Sturm. Der Kriegs-Rath schickte sogleich von der zwei— ten Landwehr 210 Mann zur Hülfe ab. ;

Kanton Schwyz. Die Regierungs-Kommission hat an das

Volk eine Proclamation erlassen, deren Schluß folgendermaßen lautet: . Theure Mitlandleute! Nahe ist nunmehr die Stunde der Prüfung, die Stunde des Kampfes für Eure politischen und kfonfessionellen Rechte, die große Stunde des heiligen Kampfes um das Vaterland! Es gilt, das Wort zu erfüllen, das wir uns am Rothenthurme so ernst und feierlich ge⸗ genseitig gegeben. Erneuern wir dasselbe in unserem Innern und stehen dazu uneniwegt; mit unseren Rechten und Freiheiten gilt es nun auch un— sere Ehre; es gilt, die ererbte ruhmvolle Geschichte eines für seine Freiheit, Unabhängigkeit und seinen Glauben zu sterben bereiten, tapferen, gerechten Volkes rein zu erhalten und fortzuvererben auf unsere Söhne. Gehen wir unerschrocken, muthig in den Kampf, nach Vätersitte, nicht die Zahl des Feindes wägend, goltvertrauend! Mit uns rüsten sich die treuen Völker— schaften der anderen verbündeten katholischen Kantone zum Kampf gegen das anstürmende Unrecht, zur Rettung des gemeinsamen Vaterlandes, und Gott der Herr, ohne dessen Willen nichts geschieht, verläßt die Seinen

nicht.“ 6

Neapel, 2). Okt. Das Giornale delle due Sicilie meldet:

„Obgleich die Truppen, die, wie wir früher angezeigt haben, in ver— schiedenen Abiheilungen nach den Provinzen geschickt worden waren, noch nicht alle in ihre Kantonnirungen zurückgekehrt sind, haben nichtsdestoweni-= ger auch in diesem Jahre die gewöhnlichen Herbstübungen stattgefunden. Se. Majestät der König hat das Instructionslager zu wiederholten Malen besucht und in den Gemeinden Nolg, Palma und Sarno, außer den in der Hauptstadt und deren Umgebung liegenden Truppen, noch zwei Divisio— nen zusammengezogen. Die erste bestand aus zwölf Bataillonen Infante— rie, acht Schwadronen Husaren von der Königlichen Garde und drei Bat— terieen Artillerie, eine zu Pferde, die andere Fuß-, die dritte Feldgeschütz; die zweite aus zehn Bataillonen Infanterie, vier Schwadronen Dragoner und Ulanen und drei Batterieen Artillerie, zwei Feld und einem Bergge— schüßö. Die erste dieser betden Divisionen wurde von dem Marechal? be—

Camp, Commandeur D. Demetrio Lecca, kommandirt und die Bri— Jaden derselben von den drei Brigadieren Prinzipe Pignatelli, Baron

von, Stackalper de la Tour und Prinzspe ' di Caramanico; die . Didisson stand unter dem Oberbefebl des Marechal“- de—= , Semmenderz D. Roberto Desauget, Brigade - Kommandan— Nah ele 2 . Cas. Gaeta, der Cav,. RNicoletti und der Qberst Cav. in seinem cf ef der Fönig befehligte in Person diese Divisionen; der Graf von . cfanden sich der General⸗Adjutant Se. Königl. Hoheit nan Sulu d . die General- Adjutanten der Feldmarschall-Liente=

] ö Narechal. de Camp Gaetani; ferner der Feldmar—

schall- Lieutenant Principe de Satt; . des Generalstabs, und , der. Oberst Cav. Garofalo, Chef

ö , 3 che Generalstabs⸗Offiziere. Das l M növer bestand in einem Schein Ane *mnk« ie, ds lebte, Mig= , n en be. hn ü ce e ner if und der . der respekti⸗

n ision . j Alen donn Halmm ane f m . wurde am 20sten d. M. in der

; sisi ! jestät der König hat bei Auflösun dieser Divisionen und deren Rückfe 6 r e, ing den Truppen seine volle re r fh ihre verschiedenen Stand quartiere

növer, als im Allgemeinen über ihre a, .

Faltung und Disziplin ausgesprochen.“

Handels- und Görsen-Na richt en. Berlin, den 11. y. I echsel- Course. ;

Brief. 1 ö 7 250 FI. . ͤ n

Der Große Rath von Baselstadt, er Regierung zum Entscheid vorgelegt wor- ß seinem Siande durch die Nöthigung zur

Indem der Große Nath von Baselstadt“, heißt es weiter in dem Beschluß, „dem zerrütteten Vaterlande somit das schwere Opfer . se iner leberzeugung bringt und den ergangenen Marschbefehlen Folge leistet, spricht er die Hoffnung aus, die Tagsatzung werde die Größe Baselstadt stellt das Begehren, daß diese

aufgenommen werde.“ olge dieses Beschlusses,

Einige Compagnieen der Walliser

2160

Geld- Curse.

Auslundische Fonds: Eäundhries-, Nommundl- Papiere und

r Zf. Brief. Geld. Gem. zf. Brief. Geld.

Sc ca ct. 35 92 913 Rur u. Nm. fahr. 3. 937 Seeh. Präm. Sch. 901 Schlesische do. 3

K. u. Nm. Schuld. 3 88 873 do. Lt. B. gar. do. 3. Berl. Stadt- oObl. 3 915 Pr. BK Anth. sch - 1042 Westpr. Pfandhr. 3 914

Grossb. Posen do. 4 1007 Friedriehsdior. 137 1314. 21 2 8 21 ** 3 21 And. old. a 5ν. 123 12 Ostpr. Pfandbr. 3 95 91 Dis conto. . 3 5 Pomm. do. ? 1 93

Gem.

Aas lundiscse Fonds.

Nass. Nam. Cert. 5 Poln. neue Pfdbr. 4 914 do. heillope 3.4.8. 5 28 do. Part. 500 FI. 4 803 80 a0. do. 1. Aul. 492 do. do. 300 Fl.— 98 do. Stiegl. 2. 4. A. 1 , IIamb Feuer- Cas. 35 do. v. Rthsch. Lst. 5 109 108 do. Staats-Pr. Anl 81 do. Poln. Schatz 0. 4 83 Holl. 23 96 1nt. 25 2 . do. do. Ceri. 1. A. 5 9113 94a keurk. x 6. ο π. 2 315 31 er , 1416 Sardin. do. 2s Fr. 895 Fol. a. Pfdbr. a. c. 4 95 94 X. Bad. do. 336 FI. 20 Fisenbahn- Actien. Volleing. zt. 2f. Amst. Rott. 9 ö. O. Schl. L.B. 4 100 6. Arnh. Uir. 141 . Pts. Mgdb. 4 933 G. kerl. Anh. A. 4 1I7 bz. u. B. do. Pr. B. 4 915 B. do. Prior. 1 do. do. 5 100 B. Berl. IIamb. 4 02 G. Rhein. Stm. 4 83 bz. u. G. do. or. 45 5 e. n do. Prior. 41 . Berl. Stett. 1 716 B do. v. St. gar. 3 Bonn-Cöln. 5 Sächs. Bayr. 4 90 n. Bresl. Freib. 4 . Sas. Glog. 4 do. Prior. 4 do. Prior. 45 Chem. Risa. 4 . St. Vo hw. 4 75 6 Cöln. Mind. 4 36 b. u. G. do. Prior, 5 gS7 B. 98 6 do. Prior. 1 98 bz. Thüringer. 1 913 bæ. Cath. Bernb. 4 ; ) . . 7 171 * Whh. ( 95 . . r. Ob. Sch. 1 1 G. do. Prior. 5 102 6 PDresd. G3rl. n . k. zarsk. Selo. 694 B Düss. Elherf. X B. do. Frior. 4 913 B. j * Gloggnitz 1 . grit 5 8 é. 4 96 IImb. Bergd. 4 2 9 9, kiel. Alt. 4 111 4. . Lpz. Dresd. 4 Aach. Mastr. 301 79 6. Lᷓ5b. Zittau. 4 Berg. Mrk. 50 80 B Magd. Ilalb. 4 1I73 Bk. Berl. Anh. B. 45 106 ba. u. 6. Magd. Leipx. 4 Bexb. Lud. 70 do. Prior. 4 J Brieg-Neiss. 960 N. Schl. Me. 4 88 n. S8 6. do. Thür. V. 20 do. Prior. 4 9g27 HB. Mad. Witt. 30 785 bz. u. 6. do. Prior. 5 1017 h. Mecklenb. 80 do. III. Ser. 5 100 t.. 993 G. Nrdb. F. w. 70 683 k. Nrdb. K. Fd. 4 Rh. St. Pr. 70 O. Schl. Lt. 4 106 6. Starg. Pos. 50 S2 ba. / do. Prior. 4 .

(Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Gourse behaupteten ihren gestrigen Standpunkt, doch war

des Geschäft wenitzer belebt. Bank- Antheile fanden in Posten gute Käufer, wenngleich etwas unter der gestrigen Notiz gehandelt wurde. Getraide- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie falgt: / VVeizen 72-75 Rthlr. Roggen loco neuer 48 - 5t Rthlr.

Nov. 47 Rthlr. bez. u. G. = April / Mai k. J. 495 Rihlr. Bf., 4 G. Hafer 8 / 52psd. 28 30 Rthlr. A8 pfd. pr. Frühjahr 31 Rthlr. bez. Gerste 44 - 45 Rthlr. Rüböl loco 1 1539 Rthlr. G. u. bez- pr. Frühjahr 113 Rthlr. Bf. u. G. Spiritus loco 273 27 Rthlr. bez. Frühjahr 27 Rthlr. G.

Königsberg, 8. Nov. Marktbericht. Zufuhr gering. Wei—

zen 63 77 Sgr. Pr. Schfl, , Roggen 50 - 55 Sgr. pr. Schfl.; große Gerste

1456—48 Sgr. pr. Schfl.; kleine Gerste 42 46 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 23

26 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 60— 70 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erb

sen 50 = 52 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 28— 30 Sgr. pr. Schfl.; Heu 12 bis 15 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 90 Sgr. pr. Schock.

Danzig, 8. Nov. Getraidebericht. In der vorigen Woche war unser Martt etwas mehr belebt, wie gewöhnlich, denn es gingen ca. 100 Last Weizen, 60 Last Roggen und 55 Last Erbsen zu den im letzten Be— richt gemeldeten Preisen in andere Hände. Obgleich der Landmann mit der Bestellung der Winter-Saaten fertig ist, so hält er dennoch mit Zu— fuhren zurück, indem er auf bessere Preise hofft. Die zuletzt gezahlten Preise waren: Für Weizen, hochbnt. 128 pfd. 85 Sgr., bnt. 126 / 27 pfd. 60 Sgr., Roggen 120 pfd. 50 Sgr., 118pfd. 48 Sgr., Erbsen 623 58 Sgr., Gerste 50 42 Sgr., Hafer 28 26 Sgr. Spiritus 297 29 Rihlr. pr. Ohm. In Folge der heute eingegangenen etwas günstigeren Berichte vom Auslande würden ca. 90 Last Weizen hochbnt. 128 pfd. zu Fl. 95 485, 126 / 27 pfd. Fl. 75 470, bnt. 126 pfd. zu Fl. 425; 39 Last Roggen 120 pfd. zu Fl. 310, 118 psd. Fl. 3090 und 5 Last weiße Erb- sen zu Fl. 335 umgesetzt.

Stettin, 10. Nov. Roggen in loco schwerste Waare von g8pfd. und darüber 46 Rthlr., leichtere bis 47 Rthlr. abwärts bezahlt, S6pfd. zu 47 Rthlr. noch da, auf Frühjahrs- Lieferung 438 47 Rthlr. bezahlt, auf As Rthlr. gehalten, 47 Rthlr. zu machen.

Heutiger Landmarkt:

Gerste. 6

. Weizen. Roggen. Zufuhren ... 16 26 ,, 66 2 69 44 48 39 a 42

Heu p. Ctr. 10 2 223 Sgr.

Streh p. Schock 4 Rthlr. 20 Sgr. 2 5 Rthlr.

Kartoffeln 18 a 20 Sgr. p. Scheffel. .

3 böl still, in loco 104, Rthlr. bezahlt, p. April / Mai 113 Rthlr. zu machen.

Spiritus eher wieder etwas angenehmer, aus erster Hand zur Stelle 137 56, aus zweiter Hand 1343 95 bezahlt, auf Frühjahrs - Lieferung 133 56 zu machen, 137 6 gefordert. . ö

Taback. Im Laufe dieser Woche war die Zufuhr von unverkauftem Taback nur gering, die Kauf lust dafür desto reger, besonders von Seiten mehrerer hier anwesenden fremden Käufer, von denen einige sogar nach dem Lande sich begaben, wo sie 4 a 4 Rthlr. bezahlt haben. Die hiesigen Marktpreise sind von 3 a 4 Rthlr. Garzer Deckblatt zu Cigarren 5 Rthlr. Vieradner 4 Rthlr. bezahlt.

P. S. Spiritus aus zweiter Hand 135 , bezahlt und zu machen, p. Frühjahr 13 6 bez.

Erbsen. 3 Wspl.

Haf er. 4 26 a 28 52 a 66 Rthlr.

Kurz 1 . 250 FI. 2 ut. 28114 a 300 M. Kurz 182 1 1 hh nn. 2 It. . on, 118t. 3 Mt. 6 2656 26 d 300 Fr. 2 Mt. . 81 8 e 150 *I. 2 Mt. 26 1021 Augeburg. ...... ... 150 FI. 2 Mt. 1023 107 d 100 TbIr. Z Mt. 3 go Leipzig in Courant im 141 Thlr. Fuss.. 100 Thlr. n 14, 99 Arankfurt a. M. add. W. ...... 100 1. 2M. 536 *36 Petersburg ..... . w 100 8sRbIl. 3 Wochen . 1085

4 Breslgu, 10. Nov. Weizen, weißer, 7, 93 bis 93 Sgr. gelber S5, 96 bis 96 Sgr.

Roggen, wieder stark zugeführt, ging am Markte auf 58, 6235 bis ö. Sgr. zurück. Auch mit , ir, adungen ist es sehr flau, und n ne, höchstens 61 Rthlr. Nehmer finden; pr. Frühjahr 5spfd. ö . T.

Berste 53, 5 bis 60 Sgr.

Spiritus loco bei einzelnen Fässern ho 4 Rth 133 13 Nrhir. ; rn e, n, m. Es herrscht jetzt im Geschäft große Stille, und mit Getraide, nament⸗ lich Roggen, ist es außerordentlich flau. Der Begehr für Oberschlesien ist seit einigen Tagen ganz verschwunden, da an den dortigen Provinzial Mäãärlten große Zuführen eintreffen, welche für den Bedarf bei sinkenden Preisen ausreichen.

bei Parti ee

London, 6. Nox. Waarenmarkt. Indigo. Seit dem Schlusse der Quartal - Auction hat der Markt ein festeres Ansehen gewonnen; bei gutem Begehr nach allen Gattungen haben sich die Preise 2 2 3 Pee. hö⸗ her gestellt, und das angebotene Guautum ist nur mäßig. Für westindischen werden volle Preise verlangt. Zur Auction sind 150 Sur. Guatimale an= gekündigt. Die Frage nach Cochenille hat sich sehr gebessert, und die Preise dieses Artikels sind 1 2 2 Pce. gestiegen. ; ;

Die Zufuhr von Thran hat sich noch gemehrt, und selbst zu ernie— drigten Preisen zeigen sich wenig Käufer,.

Petersburger Talg fester gehalten, und selbst etwas höher bezahlt: 1ma gelber Licht 44 Sh. 6 Pee. a 45 Sh. 3 Pce., auf Lief. 44 Sh). 3 Pee. a 45 Sh. 6 Pee.

Russischer Hanf bleibt wenig gefragt. Die Inhaber sind willige Ver käufer zu den folgenden Preisen: Petersb. rein 37 a 27 Pfd. Ausschuß 31 234 Pfd., halbrein 28 Pfd. 16 Sh. a 32 Pfd. Rigaer rein 37 Ppd. a 37 Pfd. 10 Sh.

Metalle. Eisen findet selbst zu weiter heruntergesetzten Preisen wenig Abzug; mit Schienen ist es zu 8 Pfd. a 8 Pfd. 27 Sh. sehr still. Von Zink haben auch in dieser Woche nur lleine Partieen zu 17 Pfd. 10 Sh. Nehmer gefunden. Zufuhr im Oktober ca. S0 Tons. Der Vorrath am 1Isten d. wird mit 2900 Tons angegeben.

Geldmarkt. Der Zustand unseres Geldmarktes hat sich etwas ge— bessert und ist zum Diskonto von 73 96 für gute kurze Wechsel, so wie zu S5 für 1—3 Mt. Papier leichter als bisher Geld zu haben. Auch an der Fonds-⸗Börse ist Geld weniger begehrt, zu 55 a 63 76. Consols haben sich abermals gehoben und gingen heute bis 8335 p. baar und 837 auf Nech— nung. Von fremden Fonds sind russ. und dän. rar und gesucht, holl. je⸗ doch weniger gefragt. Span., port. und mexik. unverändert, bei sehr weni— gem Umsatz. Piaster und Silber in Barren auch wenig begehrt und ohne Veränderung. Vom Kontinent ist wieder ziemlich viel Gold angekommen und erwartet man noch mehr. In Wechseln war es einigermaßen lebhaft; Amsterdam etwas besser und viel Geld, Hamburg war nicht sehr gefragt, ging aber coulant zur Notirung ab. Für Paris und Frankfurt waren Neh— mer und Geber, für Wien und Triest etwas weniger Papier. Spanien und Portugal unverändert. In Eisenbahn-Actien war es angenehmer in Folge

der Besserung der Consols und fand sich selbst zu besseren Preisen mehr Kauflust.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, S8. Nor. Niederl. wirkl. Sch. 533. Ant wer ben, 7. Nov. Zinsl. —. Neue Anl. 14 . Frankfurt a. M., 9. Nor. 55960 Met. 10313. Kauk- Act. 1932 Be. Stiegl. —. Iategr. 5397. Poln. 300 FI. L. 97. do. S0 FI. 793. Span. 5795 175. 172. 3h do. —. 903. Taunus Actien 318 . 318. p u. 349 Br. HHamb urg, 9. Nor. Hamb. Berg. Actien 91 Br. 395 Kiel 109. 109. Glückst. Elmsh. 53 Br. Roihsch 64 G. Meckl. 57. 56. Loip zig, I0. Nor. Leipz. Dresdn. Aet. 116 Br. Sächs., Bayer. 897 Be. Sãchs. Schles. 100 Er. Chem. Ries. 53 Br. Löb. Zitt. 48 Br. Mad. Loipæ. . Berl. Au Lt. A. 1173. 117. Lt. B. 1063. 106. Dess. kauk-Aet. 10M Hr.

2 . 82 Wien, 5. Kor. 3 ner 1643. 16 a. di. ä, do, 68. herr Norah. 150. Gloggev. 111.

5976 San. 143. Bexh.

Bank- Actien 1609 Br. Magd. Wittenb. 77 Br.

Enzsl. Russ. 1033 Br. Hamb. Berl. 100. 100. Reudsb. Neum. 6 Be. Kopeub.

Aetiens 1610. Anl. de 1824 156. de 1639 120 WMeteorologische Geobachtungen.

Abends

erstenmale: frei übersetzt von W. Cläpius, Musik von Mercadante.

in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableau). zösischen des Felix Pyat, von Heinrich Smidt. änderung der Tableaur und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang („Bacchanal“) des dritten Tableau, gedichtet von Ka— lisch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.

Hafer 283, zo big 31 Sgr.

1847. Morgens Nachmittags Nach einmaliger 10. Nov. 6 Lhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beohachtung.

Luftdruck. .... 31 1,04“ Par. 341, 49“ Far. 34 , Par. Quell ärme 7, s? H. Luftwärme .... 4 . . * 83 3 w— 6, 5 R. Fluss wärme 5 99 HR. Thaupunkt .... 1,4 * R. * 6,7) R. * 6,2 R, Bodenwärme 5,8? L. Dunstsättigung. 99 pCt. / 89 pCt. 96 pCt. Aus diustung 604 Rh. Mt, nehlig. halbbeiter. neblig. Niederschlags Wil 80. 080. 080. Würme wechsel 4 8.35 Wolkenz⸗ö g... . 080 5,5.

Tagesmittel: 341,37“ par... 5,17 R... 4,8: R.

1 pCt. Os.

Nönigliche Sch auspiele.

Freitag, 12. Nov. Im Opernhause. 130 ste Abonnements⸗ Vorstellung: Catharina Cornaro. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei— ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran— ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 3te französische Abonnements -Vorstel⸗ lung: Don César de Bazan, comédie histgrique en 5 actes, melse de musique, par Mo̊lI. Dumanoir et Dennerꝶ.

Sonnabend, 13. Nov. Im Schauspielhause. 192ste Abonne— ments-Vorstellung: Die Braut von Messina.

KRönigsstädtisches Theater.

Freitag, 12. Nov. Zum erstenmale: Der Garde -Lieutenant, Lustspiel in 4 Akt, nach dem Französischen, von E. Th. L'Arronge. Hierauf: Nichte und Tante. Lustspiel in 1 Akt, von C. A. Görner. Zum Schluß: Herr Karoline. Vaudeville Posse in 1 Akt, nach Varin und Boyer, von D. Kalisch. Die Musik theils komponirt, theils arrangirt von dem Königl. Balletmusik-Dirigenten Herrn Gährich.

Sonnabend, 13. Nov. (Italienische Opern-Vorstellung. Zum Leonora. Oper in 4 Akten, von Marco d'Arienzo,

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des

ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.

Sonntag, 14. Nov. Der Lumpensammler von Paris, Drama Nach dem Fran

Die Musik zur Ver—

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Enppedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilage

M 314.

2Al6l

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

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nhalt. Deutsche Bundesstaaten. Tönigreich Bavern. Stände ⸗Verhand⸗

lungen. ;

. Rom. Der Papst. Vermischtes. Turin. Ansuchen des Derzogs von Modena an Oesterreich Neapel, Die Adresse einer Derutation von Messina an den König. Vermischtes.

T́rkei. Konstantinopel. Cholerafall. Feuersbrunst.

Dereinigte Staaten von Nord⸗Amerikg. Briefe aus Ner- ort. (Wheatsn. und Boston. (Stimmung in Betreff des mexikanischen

Krieges; Gefängnißwesen.)

Beiträge zur Kenntniß der inneren Zustände Rußlands. (Zweiter Artikel.)

isenbahnen und Dam i et. Berlin. Sitzung des Ver— 8 für Eisenbahnkunde. n n. ö . Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Die Verhandlungen über die Maßregeln zum Schutz gegen Noth und Theurung wurden in der Nachmittagssitzung am 6. November fortgesetz.

Folgende, Modificationen in den Berathungsgegenständen sind von Dr. Ede! eingereicht: 1) Gemeinsame Maßregeln der Jollvereins-Staaten über Cerealien während der Theurung, 2) Nevision der Schrannen - Ordnungen, ) Errichtung von Staats- und Gemeinde Magazinen, insbesondere durch Zurückbehaltung von Getraide⸗Vorräthen, 4) Maßregeln gegen Wucher und Verabredung der Spekulanten. 2d 1X werde gerechtfernigi aus dem Zoll= vereins-Gesetz selbst und im weitesten Spielraume belassen, a Y) sei eben= falls allgemein gehalten, ad 3) sei im Interesee der Produzenten nicht min- ber als der Konfumenten, da in wohlfeilen Zeiten hierdurch die Ausgabe gemindert würde, und ad 4) wäre an sich klar. Eister Secretair Kirch= geßner reicht eine allgemeine Modification ein, dahjn gehend: daß eine Revision der auf die Nahrungsmittel bezüglichen Bestimmungen vorgenom— men und die Hemmnisse des Verkehrs beseitigt würden. Antragsteller führt die natürlichen Ursachen der Theurüng auf und zählt dahin: gebesserte Com— municationsmittel; steigern sie auch die Preise der Lebensmittel so ströme roch auch Geld dafür ein. Wäre freier Verkehr überall, so müßte er ihn auch bei uns befürworten: aber die bestehenden Mißverhältnisse rücksichtlich bes Auslandes versetzten uns in eine Art Nothstand und verlangten Gegen maßregeln. Zu den unnatürlichen Ursachen der Theurung rechnet Redner die Hemmung des Verkehrs im Innern; erinnert an Unfälle, welche auch uns betreffen könnten, wo uns dann mit gleichem Maße gemessen würde, wie wir Anderen gemessen hätten. Es sei schon nachgewiesen worden, wie der Produzent nur zu oft nicht viel mehr erzeuge, als er selbst bedürfe: würde dieser genöthigt, seine geringen Vorräthe lediglich auf der Schranne zu verkaufen, so sei dieses einem Verlaufsverbot gleich zu achten. Er miß— kenne nicht die mit den Zwischenhändlern verbundenen Uebelstände, Aus—= streuen falscher Gerüchte und dergleichen. In solcher Weise beleuchtet Redner die Anträge des Dr. Edel und spricht sich gegen dieselben aus. Insbesondere gedenlt er der Schranne, wo sich Verkäufer auf ei nen kleinen Raum zusammengedrängt fänden; da geschähen Schein fäufe schon verkaufter Getraide-Vorräthe und steigerten die Preise; gleich übel wirkten die Käufe des Getraides auf der Schranne für das Militair; es bildeten die Verkäufer auf der Schranne eine geschlossene Phalanx, gegen welche die ungeordnete Masse der Konsumenten wenig oder nichts vermöchte; gerade die Schranne also sei der wahre Tummelplatz, auf, welchem der Preis gesteigert werde. Magazinirung wäre nur dann nothwendig, wenn die Preise eine solche Tiefe erreicht hätten, daß der Produzent dabei kaum mehr be— stehen könnte. Die Silos wären wohl in Beachtung zu ziehen, doch wolle er Spezialitäten vermieden wissen, um der Verwaltung möglichst freien Spielraum zu lassen. Gegen den Wucher hätten wir allerdings keine Straf- bestimmungen, aber es würden ja neue Gesetzbücher vorbereitet, und die Worte der Kammer würden wohl nicht spurlos verhallen. Die Aufgabe der Polizei sei nicht blos, unmittelbar einzugreifen, sondern auch zu belehren und Hindernisse zu beseitigen; Berichterstattungen der Unterbehörden lönn— ten übrigens bei dem fomsplizirten Geschäftsgang und Zeitverlust wenig oder nichts helfen, wie Redner selbst erfahren; er erwarte von gemeinnüßigem Zusammenwirken der Privaien Vieles. Die Modification Kirchgeßner's wird unterstützt und gelangt zur Berathung. Edel und Lechner nehmen mit Zustimmung der Kammer ihre ursprünglichen Anträge zurück und be⸗ harren bei den Modificationen Edel's. Abg. Graf Hegnenberg versteht Referenten nicht dahin, daß dieser ab solut freien Handel, sondern mög⸗ lich freien Verkehr wolle. (Referent Dr. Müller bejaht.) Es handle sich nicht um transitorische Maßregeln, sondern um bleibende Bestimmun · gen. Auf dem einen Wege gelange man zu möglichst freiem Verkehr wofür er sei, auf dem anderen zur polizeilichen Beaufsichtigung. Redner rechtfertigt Ersteres aus der Aufgabe des Getraidehandels, wo sich ein Be⸗ dürfniß zeige, da ströme die es stillende Waare hin; sohin je weniger Hin— dernisse, um so ergiebigere Waare, Konkurrenz des Ausgebots und Herab— gehen der Preise. Seit 1813 seien 11 verschiedene, selbst in das Privat- Eigenthum mehr oder minder eingreifende Verordnungen erlassen worden, und hätten überdies dem Konsumenten durch Behinderung des Ausgebots nichts genützt, sogar geschadet; man hätte die Verkäufer genöthigt, um be— stimmte Preise ihr Geiraide abzugeben. Aber die Verkäufer seien nun aus— geblieben, das Ausgebot habe sich gemindert, und die Preise wären er. gen. Wie Redner gegen die Antragsteller, so sei er gegen den Schluß -An- jrag des Referenten. Uebrigens wäre die Noth noch nicht vollkommen ge⸗ hoben obschon die Aussicht in die Zukunft froher und das Gleich= gewicht zwischen Ausgebot und Nachfrage noch lange nicht hergestellt. Ein Gesetz unter dem jetzigen Drange zu erlassen, scheink dem Redner eben des= wegen nicht geeignet; die Frage würde nur sein, was solle jetzt geschehen? Wir laborirten an den Sünden unserer Väter; hätte der ägvptische Finanz- Minister (Joseph, der Sohn Jakob's) so wenig, wie wir, gesorgt, er hätte in der Theurung keine Mittel gehabt; derselbe habe geträumt, bei uns habe sich Niemand die Theurung träumen lassen. (Beifälliges anhaltendes Lachen.) Redner stellt nun folgende Modificationen: 1) die Verordnung von 1813 einer zeitgemäßen Nevision mit Beseitigung der übrigen Verord-

nungen unterzustellen; 2) die Schrannen-Ordnungen zu revidiren; 3) Herstel

lung einer Uebersicht über Cerealien und Bedarf, und 4) Strafbestimmun⸗ gen gegen Wucher. Diese Modificationen werden unterstützt und gelangen zur Berathung.

Rücksichtlich des Antrages des Abg. Pfarrrer Ramoser, die Vergütung der Naturalbezüge nach dem Normalpreise für Studienlehrer und Professo= ren betreffend, hat der Ausschuß auf den Antrag des Referenten Dekan Goetz einstimmig beschlossen: a) dem Antrage des Antragstellers: „Se. Masestät den König zu bitten, die der Allerhöchsten Entschließung vom 28. September 1845 entgegenstehende ministerielle Interpretation Allergnädigst zurückzunehmen und uach dem Wortlaute dieser Allerhöchsten Entschließun die darin ausgesprochene Wohlthat der Vergütung des Naturalbezuges j dem Normalpreise allen angestellten Studienlehrern und Professoren ange⸗— deihen zu lassen beizustimmen,ů,“ und hieran b) die Bitte an Se. Majestät zu reihen: „die Vergütung des Naturalbezuges in Geld für die Etatsjahre 1845 1816 und 1846 = 1847 nachträglich auch den vor dem 28. Sep- tember 1845 angestellten Studienlehrern zu gewähren.“

Ftalien.

Nom, 30. Okt. (A. 3.) Die Gefängnisse des Kapitols hat der Papst bei dem neulich gemeldeten Besuche des Senatoren⸗ Palastes besichtigt, nicht wohl aber die Säle der Akademie der Lincie und die anliegenden Räume, und man glaubt, daß diese Inspection den Zweck nch habe, für die Sitzungen der Munizipalität einen passenden Ort ausfindig zu machen und ihn würdig einrichten zu lassen. Eben so wird vermuthet, daß sein Besuch von Porto d'Anzo

in Rücksicht auf die dort zu unternehmenden Hafenbauten stattgefun⸗ den habe. Die Oertlichkeit hat er wenigstens aufmerksam betrachtet, und zu Tische wurden viele Bewohner der Umgegend geladen. Er blieb übrigens nicht daselbst zu. Nacht, sondern kehrte noch denselben Abend späͤt zurück. Das Volk hatte ihn vor dem Palast bis gegen 10 Uhr erwartet, er traf indessen erst gegen 11 Uhr ein.

Ein Theil des französischen Geschwaders war am 24sten vor dem Hafen von Civitavecchia geankert und erwartete die Ankunft der Dampfkorvette, welche den Vice⸗ Admiral, Prinzen Joinville, an

Bord hat. ; ĩ F Bei jeder Gelegenheit, wo es die Staatssecretairie dem Volke

nicht hat zu Danke machen können, pflegt man die Schuld dem Sub= stituten des Staats- Secretairs, Mons. Santucei, beizulegen, und mit ber Beseitigung dieses Prälaten glaubt man einen wichtigen Theil der Hemmnisse entfernt zu sehen, welche den Reform- Tendenzen Pius IX. so oft hinderlich in den Weg treten. Bei der bevorstehen⸗ den Minister-Krisis (s. unten die Nachricht aus dem Nürnb. Korr.) ist daher auch aufs neue von der Versetzung Mons. Santucci's die Rede, und als Ersatzmann wird ein jüngerer Prälat genannt, der sich schon mehrmals auf der Kandidaten-Liste für höhere Staats Stellen befunden hat, und in dessen Talente man Zutrauen setzt, Mons. Mil- lesi, Pro-Delegat von Macerata. Das Ganze ist übrigens nur als rücht zu betrachten.

23. . gn N irn, Korr. wird aus Nom vom 3h. Oktober ge⸗ schrieben: „Ich freue mich, die in meinem vorgestrigen Schreiben mitgetheilte Nachricht von der bevorstehenden Entsetzung des Kardinal⸗ Staatssecretairs Ferretti heute widerrufen zu dürfen. Ein hiesiger hoher Stabs-Offizier, der gestern wegen seiner neu erhaltenen wich⸗ tigen Stellung in der Romagna eine läugere Audienz beim Kardinal⸗ Staatssecretair hatte, hat mir diesen Morgen aufs bestimmteste ver⸗ sichert, daß kein Gedanke an einen solchen Wechsel vorhanden sein könne, daß er vielmehr aus den ihm von Sr, Eminenz gemachten Andeutungen nothwendig auf die fortwährende Bekleidung dieses ho⸗ hen Postens durch Ferretti schließen müsse.“

Turin, 2. Nov. (A. 3.) So eben ist hier die Nachricht einge⸗ gangen, daß der Herzog von Modena, durch, den Geist des Ungehor⸗ sams, der sich in feinem Lande zu zeigen scheint, noch mehr aber viel= leicht durch die Gährung der Gemüther in Toscana beunruhigt, sich endlich entschlossen hat, zur Sicherung der Ruhe an Desterreich das Ansuchen um eine Unterstützung an Truppen zu stellen. Hier glaubt man, Oesterreich werde die verlangte Hülfe verweigern, und beruft sich deshalb auf die abschlägige Antwort, die der Herzog von Lucca auf ein ähnliches Ansinnen erhalten hatte.

Neapel, 29. Okt. (A. 3.) Am 23sten d. empfing der Kö⸗ nig eine Deputation von Messina, welche aus Adel, Kaufleuten und Beamten zufammengesetzt war. Die Adresse erklärt, daß die Mehr— zahl der Bewohner dieser zweiten Stadt Siciliens die Revolutions⸗

Freitag den 121n November.

ersten bes Landes gehört, eine treffliche, auf deren Wunsch bereits

edruckte Vorlesung über Deutschlands Fortschritte und nn ichten gehalten. Hätte Wheaton nichts gedacht oder nieder⸗ geschrieben als diese Rede, man würde in ihm den Geist und den Tiesblick des Geschichtsschreibers erblicken, der, Europa, die Welt und ihre Bewohner vom höchsten Standorte betrachtend, sein Werk über das Völkerrecht, wie seine übrigen Schriften, entwarf und glücklich zu Ende führte. Ein tieferer Blick in das innerste Wesen des von ihm zwei Jahrzehnde lang beobachteten deutschen Volkes ließ ihn in der * dachten Rede unter Anderem sagen: „Es sei der eigentliche Cha⸗ rakter deutscher Gesittung, daß in jedem ihrer Fortschritte die gei⸗ stige Entwickelung stets die bürgerliche übertroffen habe, und daß die Blidung des Geistes immer vor den bürgerlichen und politischen Zu⸗ ständen der Nation voraus gewesen sei.“

X Boston, 20. Olt. Es scheint sich allmälich immer mehr herauszustellen, daß unsere Regierung bei dem friedfertigeren Theile ihrer Verhandlungen mit Mexiko einen zwiefachen Fehlgriff gethan hat. Einmal in der Wahl des Herrn Trist zum Unterhändler, dessen Verhältnisse als amerikanischer Konsul in Havana zu dem von Cuba aus unter unserer Flagge betriebenen Sklavenhandel noch immer nicht aufgeklärt sind. Andererseits in der Gestattung der Rückkehr San⸗ tana's von Havana nach Mexiko, mitten durch unsere Flotte. Hat man bei uns geglaubt, hierdurch die Zerwürfnisse der mexikanischen Parteien noch zu mehren und den Feind zu schwächen, so hat man sich sehr getäuscht, denn dieser merkwürdige, Mann hat, wie Keiner vor ihm, durch seine Gewandtheit, durch die Besiegelung der Treue mit seinem Blute gegen die Franzosen, wie jetzt gegen uns, die bei den dortigen Zuständen größtmögliche Einhelligkeit ins Leben gexu⸗ sen. Nur allzu deutlich wird diese Einhelligkeit durch die Vertheidi⸗ gung und Aufopferung der Hauptstadt Mexiko bezeichnet, welche sinn⸗ sos wäre, wenn ihr nicht der feste Entschluß zum Grunde läge, auf sie, wie einst in ähnlichen europäischen Lagen, einen Volks- und Par⸗ teigänger⸗Krieg gegen das unwiderstehliche Heer des eingedrungenen Feindes folgen zu lassen. Der Ausgang oder, mindestens die für ans unglaublich kostbare Dauer eines solchen Krieges in weiter Ferne gegen unsere von Veracruz bis Mexiko und weiter gehende Opera- fionslinie läßt sich aber im voraus ganz und gar nicht berechnen. Am wenigsten Theilnahme sindet der eben erwähnte, den Mexi⸗ kanern aufgedrängte Krieg bei uns, in den Staaten Neu⸗Englands, die von jeher der Schifffahrt, dem Handel und den Künsten des Frie⸗ dens ergeben, allen Staaten des Bundes in Aneignung fremder Fort⸗ schritte und Einrichtungen vorangegangen sind. So steht auch jetzt ber Staat Massachusetts, in desfen Hauptstadt ich dieses schreibe im Begriff, den in Neu⸗England zuerst gegründeten Staats -Irrenhäu⸗ sern, Blinden- und Taubstummen -Anstalten eine selbst in Europa nur erst in Paris, in Berlin und auf dem Abendberge in der Schweiz bestehende Schule zur Heranbildung und Erziehung der Schwach⸗ und Blödsinnigen folgen zu lassen. Nachdem unsere gesetzgebende Versammlung

Scenen aufs höchste gemißbilligt und daß der Schutz⸗-Genius der Stadt (sie führt den Beinamen der „getreuen“) bitterlich geweint und sich das Antlitz verhüllt habe. Darauf werden die Geschenke aufgezählt, welche Messina durch die Gnade des Königs. zu Theil wurden; die Universität, die Sanitäts-Deputation, die Cassa di Corte zur Erleichterung der Circulation der Kapitalien. die Ausdehnung der Handels⸗-Verbindungen in Beziehung, auf die Börsen⸗Gerechtsamen, die Aufführung von Kirchen, öffentlichen Gebäuden, die Erbauung von Landstraßen, der Plan zu einem Quarantaine⸗Lazareth u. s. w. Der König soll ernst, aber wohlwollend geantwortet haben. I

In Calabrien kamen keine weiteren Erzesse vor; was aber die Stimmung anbetrifft, so ist dieselbe eine sehr finstrre zu nennen; Ge⸗ neral Nunziante würde jedenfalls dort kein gemüthliches Winter= Wanrtier haben, und man spricht bereits von seiner Abberufung.

Calabrien und die Abruzzen (Cosenza, Reggio, Monteleone und Aquila, Sulmona, Campobasso) sollen für den Winter ganz mit Trup— 9 5 2 . 6. e . ist von den Ministern sehr artig begrüßt worden und legte eine heitere Zuversichtlichkeit an den Tag. .

Die Zoll-Verwaltung hat von ihrer, Strenge nachgelassen, und eine Beputation von Buchhändlern hat die Aufhebung des Holls auf Bücherhefte, welcher dem auf Bücher gleichgestellt war, glücklich er⸗ reicht, dennoch zahlen z. B. die kleinen (Tauchniz) Duodẽz⸗ Klassiker noch immer 15 Gran Zoll pr. Band, also fast das Doppelte des Verkaufspreises, obschon diese Ausgaben für alle Schulen, die unter der Leitung von Geistlichen stehen, besonders gesucht werden. Wäh⸗ rend sonst der größte Bücherschmuggel gestattet wurde, wird plötzlich mit der gröbsten Strenge verfahren. Es heißt, daß die Zölle direkt unter Königliche Verwaltung gestellt werden sollen.

2 ür

Konstantinopel, 27. Okt. In der Nacht vom 24sten auf den 25. d. M. starb einer der Diener des hiesigen Gesundheits⸗Ra⸗ thes nach einem Krankheitsanfalle von wenigen Stunden, der sich mit ailen Symptomen der Cholera äußerte. Die vorgenommene Oeffnung und Besichtigung des Leichnams bestärkte die Aerzte in der Ansicht, daß der Verstorbene der wirklichen Cholera erlegen sei. Die Absper= rung Konstantinopels zu Lande gegen die Provinzen, die im Gesund⸗ heits -Rathe von einigen Mitgliedern beantragt worden war, ist von der großen Mehrzahl der übrigen Mitglieder als unter den gegen wärtigen Verhältnissen unnöthig und überhaupt unthunlich verworfen worden.

Die Selimie-Kaserne in Seutari, eine der schönsten dieser Re— sidenz, ist in der letzten Nacht bis auf die äußeren Mauern gänzlich abgebrannt.

pereinigte Staaten von Nord-Amerika.

XñNew⸗Mork, 20. Okt. Niemals ist wohl ein nach langen Jahren, während verschiedener Präsidentschaften entgegengesetzter Par⸗ teien rückfehrender Gesandter von allen Klassen der Bevölkerung ohne Ausnahme mit solchen Ehren und Achtungsbeweisen aufgenommen worden, als der auch bei Ihnen geschätzte Herr Wheaton, Er schließt sich aufs würdigste an die Reihe der Männer, die, wie einst Eduard Livingston, Washington Irving und Legaré, als Vertreter unserer Republik an freniden Höfen, bei diesen wie bei den Nationen Europa's, dem amerikanischen Namen Ansehen und Achtung erwarben. Seit der Heimkehr Herrn Wheaton's im Mai d. J. strömen von allen Seiten Briefe und Adressen unserer angesehensten Staats män⸗ ner zur öffentlichen Anerkenntniß der von ihm Amerika als Gesandten wie als Gelehrten und als Mensch geleisteten Dienste herbei. In dieser größten Stadt des Landes wurde ihm ein großes öffentliches Mittagoͤmahl gegeben, bei welchem die ehrwürdigen Greise Albert Gallatin und der Kanzler Kest, Amerika's Blackstone, den Vorsitz führten. Was Sie aber vor Allem angeht, kaum in seine Vaterstadt Providence in Rhode Island zurückgekehrt, hat Herr Wheaton im

schon im Frühlinge 1816 einen Ausschuß niedergeseßzt hatte zur Zählung der Schwach- und Blödsinnigen in unserem Staate, wie zur Einzie⸗ hung von Nachrichten, was an, anderen Orten für deren Bildung und Erziehung geschehen sei, hat dieser Ausschuß im gegenwärtigen Jahre einen auf Befehl der Gesetzgebung gedruckten, anziehenden Bericht erstattet. Dieser Bericht enthält insbesondere eine gründliche Dar⸗ stellung und Schilderung der, trefflichen derartigen Methode und Schule Vollée's in Bicctre bei Paris, von unserem Mitbürger Herrn G. Sumner, und es scheint keinem Zweifel zu unterliegen, daß sich Massachusett beim Zusammentritt der Gesetzgeber im nahenden Früh⸗ jahre das schöne Verdienst erwerben wird auch in die sem Zweige der Bildung und der Liebe, den übrigen Staaten Amerika's voran— zuleuchten, wozu die Mittel, bei der hiesigen großen Wohlthätigkeit, gewiß nicht mangeln werden. . . Großes Aufsehen erregt hier das Schicksal des zwanzigjährigen Schriftführers der hiesigen Gefängniß-Gesellschaft, eines wegen seines Privat-Charakters hochgeachteten Geistlichen. Nachdem derselbe als beständiger Verfasser der Jahres⸗-Berichte jener Gesellschaft sich in früheren Jahren große Verdienste um die Verbesserung von Gefäng⸗ nissen und um die Errichtung von Staats- Ixrenhäusern erworben, hat er während des letzten Jahrzehends mit Einseitigkeit und Hals⸗ starrigkeit jede Verbesserung des ihm als Ideal erscheinenden Auburnschen Systems von sich gewiesen und Alles, was in dieser Hinsicht in Philadelphia und England geschehen, in jenen weit verbreiteten. Be⸗ richten entweder entstellt oder ganz unerwähnt gelassen. Die in Folge hiervon stets abnehmende Geltung und Achtung jener Gesell⸗ schaft oder vielmehr der von ihrem Organe alleinig abgefaßten Be⸗ richte hat endlich seit zwei bis drei Jahren in deren Schoße, von ihren trefflichsten und kundigsten Mitgliedern ausgehend, eine Reaction hervorgerufen, die eine für unseren Staat hoffentlich Gutes brin⸗ gende Annäherung an die philadelphische, ununterbrochene Einzelhaft zur Folge hatte, gleichzeitig aber auch bei dem gedachten, an seinen bisherigen Ueberzeugungen irregewordenen, Geistlichen zuerst Ver⸗ schlossenheit und Trübsinn, zuletzt aber völlige Geistesverwirrung er⸗ zeugt hat.

Beiträge zur Kenntniß der inneren Zustände Rußlands.

(Vergl. Allg. Pireuß. Ztg. Nr. 313.)

Studien über die inneren Zustände, das Volksleben und insbeson= dere die ländlichen Einrichtungen Rußlands von August Freiherrn von Haxthausen, Königlich preußischem Geheimen Regierungs-Rathe. 2 Theile. Hannover 1847. Hahnsche Hofbuchhandlung.

II.

Der Kern eines Volks ruht vorzugsweise in den unteren Schichten des= selben. Man muß die Zustände der niederen Klassen und, namentlich der Bevölkerung des platten Landes untersuchen, um ein Urtheil über die Ge⸗ sundheit und die Entwickelungsfähigkeit eines Volkes zu gewinnen. Nirgend ist dies nothwendiger und nirgend zugleich schwieriger, als in Rußland. Die Sucht, europäische Kultur einzuführen, hat dort den höheren Klassen das nationale Gepräge entzogen und dem fremden Beobachter unter * äußeren angelernten Formen der modernen Gesellschaft die n, positiven Gehalts und des eigenthümlichen Charakters der Nation 4 Das russische Volk ist nicht gekannt; die schlimmen Folgen , . genen Eivilisation haben das Urtheil der fremden Neisenden ö ö 6 die Zustände dieses Volles sind aus diesem natürlichen Grun

es Licht gestellt. . es, sch Herr * Haxthausen geht von dem richtigen Sen e sg iel was Andere über Rußland geschrieben haben, völlig neh Ahn n ter Instände anderer Länder ficht er zu verge fen . er will durchaus fussischen Verhältnisse durch . 363 stellt er Vergleiche mit den

vorigen Monate den Mitgliedern der dortigen Universität, die zu den

st aus sich selbst sich erkl ĩ z a n e! an, so geschieht es nur, um die Bärechtigung

*