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sein Stab sind am 11ten Abends um 5 Uhr in
Heneral Dufeunmnn 7 wird am 13ten der Angriff be-
en; wie man mu n en,, mn den. Die Stadt Neuenburg ist ganz angefüllt
= ĩ ä Syndi 200 Landleuten ĩ esuiten, Präfekten, Syndikern und fast Al
a Ten if des 4er, . freiburgischen Dörfern. Laut Angaben von Reisenden ging am 11Iten in Bern bei Abgang der Post das Gerücht, der Große Rath von Freiburg habe sich versam⸗ melt, und es sei um eine Bedenkzeit bis Sonnabend früh um 8 Uhr ebelen worden, um den letzten Beschluß zu fassen. In Folge dessen ae. die Feindseligkeiten eingestellt worden.
nton Zürich. Der Schweizerbote bringt folgenden 6 dmr i bei Dietwyl, welcher sich bestatigt: „Es verbreitete sich hier am 11. November in allen Kreisen die Nachricht, daß die in Dietwyl stationirte Compagnie vom Zürcher - Bataillon Fäsi am Morgen um 6 Uhr von einem Luzerner⸗Bataillon überfallen und gefangen genommen worden sei. Es herrschte darüber bei allen Truppen, besonders bei den zürcher Artilleristen, eine große Aufre⸗ gung und Erbitterung. Gewisses war über den Vorfall noch nicht bekannt. Heute Morgen (12ten) erfahren wir nun, daß zwischen 7 und 8 Uhr das Dorf Dietwyl von Luzerner⸗ Schwyzer- und Urner⸗ Truppen plötzlich umstellt, die Soldaten der Zürcher-Compagnie For- rer, ungefähr 27 an der Zahl, mit dem Hauptmann und zwei Lieu⸗ tenants in den Quartieren überfallen, entwaffnet und gefangen abge⸗ führt wurden. is ĩ
Diese Nachricht ist von einem ebenfalls in Dietwyl stationirten zürich er Kavalleristen, dessen Kamerad auch gefangen wurde, nach Muri gebracht worden. Man spricht davon, daß Verrath von Seiten der Bewohner Dietwyls mitgewirkt habe.“
Ferner berichtet dasselbe Blatt: „Die Scharfschützen⸗Com⸗ pagnieen von St. Gallen und, Thurgau, welche die Brücke von Sins äberschritten, haben dieselbe mit Brenn-Materialien aller Art, Stroh, Reiswellen, Pechkränzen und mehreren mit Brennstoffen gefüllten Granaten belegt gefunden. Die ersteren wurden in die Reuß gewor⸗ fen, die Granaten nach Sins zurückgenonimen. Abends ist von Zug aus eine Artillerie Batterie mit Mannschaft gegen die Brücke ge= zogen. Von der Artillerie sollen am 109ten Morgens mehrere Schlüsse gegen Sins losgebrannt worden sein, was eine Truppen⸗ Bewegung 5 beiden Seiten zur Folge hatte.“
Kanton Tessin. (Karlsr. 3tg.) Auf dem Golthard sind die Feindseligkeiten bereits seit einer Woche in vollem Gange, und der Vortheil ist auf Seiten der Urner, trotzdem daß sie zwei Of= siziere verloren haben. Sie haben nämlich durch Ueberraschung die Höhen weggenommen, welche den Gotthards⸗-Paß beherrschen; sie halten das Hospiz, das Zollgebäude und die Zufluchtshäuser besetzt, wodurch sie im Stande sind, den Paß auch in der vorgerückten Jah⸗ reszeit zu behaupten. Es ist kaum glaublich, daß ihn die Tessiner von Airolo aus wieder nehmen werden; denn sie müßten auf schmaler Straße bergan, gegen einen vortheilhaft postir⸗ ten Feind anstürmen, dessen Feuer die vorderen Reihen niederstrecken kann, während er selbst noch von keinem Schusse erreicht wird. Su— waroff hat allerdings 1799 durchgebrochen, aber mit unsäglichen Be⸗ schwerden und großem Verluste: was aber Suwaroff seinen NRussen zümuthen durfte, kann Luvini mit tessinischen Milizen nicht wagen. Dessenungeachtet ist dem Sonderbunde dieser Streich nur halb gelun⸗ . zu leicher Zeit hätten nämlich die Oberwalliser über den Nu⸗
. in das Bedretto⸗-Thal einfallen und Airolo von der Seite nehmen sollen, während ein Aufstand in den südlichen Gränzdörfern die Truppen der Regierung beschäftigt hätte. Bisher sind aber keine Oberwalliser, die, überall erwartet, sich nirgends zeigen, über den kaum wegsamen Nufenen (260 Fuß über dem Mittelmeer) gegan⸗ gen, noch hat der in den Mendris angeschlagene Aufruf des Sonder⸗ bundes eine Wirkung gethan. In Tessin hat der in Italien wehende Geist die Sympathieen für den Sond erbund sehr gekühlt, und ande⸗ rerseits hat bie rabikale Partei hier, wie überall, große Energie und Disziplin entwickelt, während die Partei des Sonderbundes von bei⸗ den Sachen wenig blicken läßt. Nach den neuesten Berichten ist die luzerner Gränze noch nirgends überschritten worben, aber auf allen Punkten gesperrt. Hauptmann Aufdermauer ist in der March von einem Schwyzer erschossen worden; Genaueres ist noch nicht bekannt.
Ztalien.
Turin, 8. Nov. (N. K.) Mons. Corboli Bussi, Hausprãälat Sr. Heiligkeit, und Signor Cavaliere Martini, Kammerherr Sr. Kaiserl. Hoheit des Großherzogs von Toscana, haben sich am Zten d. M. im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten Sr. Majestät des Königs von Sardinien eingefunden und folgende Erklärung unterzeichnet:
„Se. Heiligkeit der Papst Pius 1X., Se. Majestät der König, von Sardinien und Se. Kaiserl. Hoheit der Großherzog von Toscana, beständig beseelt von dem Wunsch, vermittelst ihrer gegenseitigen Verbindung zum Wachsthum der italienischen Würde und des italienischen Wohlstandes bei= zutragen, überzeugt, daß die wahre und wesentliche Grundlage einer italie⸗ nischen Einheit die Verschmelzung der materiellen Interessen der Bevölke= rungen ist, welche ihre Staaten ausmachen; andererseits durchdrungen von der Gewißheit, daß die Einheit selbst ungemein wirksam sein wird, um im Lauf der Zeit die National-Industrie und den Nationalhandel zu erwei- tern; bestaͤrkt in diesen Gesinnungen durch die Hoffnung auf einen An⸗= schluß der übrigen Souveraine Italiens, find zu dem Entschlusse gelangt, zwischen ihren verschiedenen Ländern eine Zoll-Verbindung zu bilden. gi diesem Zwecke erklären die Endesunterzeichneten, kraft der einem Jeden von seinem Souverain übertragenen Vollmacht, wie folgt: Art. 1. Eine Zoll= Verbindung ist im Grundsatz zu Stande gekommen zwischen den Staaten des heiligen Stuhles, Sardiniens, Toscand's und Lucca's, und sie soll ins Leben gerufen werden vermittelst der Ernennung von Kommissarien, welche von den hohen ö Parteien eigens niedergesetzt werden, zur Ent⸗ werfung eines gemeinsamen Zoll-Tarifs und zur Einigung über ein billiges Prinzip der Vertheilung der gemeinsamen Einnahmen. Art. 2. Bei der ersten Entwerfung ves Lariss und bei den nachfolgenden Nevisionen, welche periodisch in einem festzusetzenden Zeitraum stattzufinden haben, soll einer größeren, Handelsfreiheit enigegengestrebt werden, so weit dieselbe mit den wechselseitigen Interessen verrinbar ist. Art. 3. Zeit und Ort für den Zu— sammentritt des , der vorgenannten Kommissarien werden sogleich bestimmt werden, so bald die desinüiven Absichten Sr. Majestät des Königs der beiden Sicilien und Sr. Königl. Hoheit des Herzogs von Modena be- züglich des Anschlusses an die Zoll-Verblndung bekannt geworden sein wer— den. Geschehen“ 2c. (Folgen die Unterschriften.)
Spanien.
Madrid, 7. Nov. Eine in der heutigen Gaceta erschie⸗ nene Königliche Verfügung ernennt den Mn. von , . die nächste Session zum Präsidtuten des Senats und, den Herzog von Goör und den Fürsten von Anglong zu Vice⸗Präsidenten. Eine zweite Verfügung ernennt den General- Lieutenant Ros de Olano zum W re gr, Botschafter und bevollmächtigten Minister Spaniens an dem portugiesischen Hofe. General- Lieutenant Cordova hat das Großkreuz vom Srden Karl's III. erhalten. Karlistische Banden in Navurra find zersprengt worden und haben sich in der Richtung nach Nranh ig gefllichtet; den Banden⸗-Anführer Eustagino Eulogio Ao⸗ rence haben Königliche Truppen gefangen genommen.
Tür kei. Konstantinopel, 27. Ott. (D. A, 3.) Der Theil von
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Pera, welcher durch die jüngsten Feuersbrünste zerstört worden, soll
2190
nach einem neuen Plane aufgebaut werden. Diesem Plane zufolge, werden die Straßen breiter, als sie früher waren, und auch für ei- nen großen freien Platz soll Raum gelassen werden. Die neuen Häuser sollen möglichst aus Stein errichtet und, wo dies nicht an- geht, die hölzernen nur ein Stockwerk hoch gebaut werden, um in der Folge so großen Feuersbrünsten vorzubeugen. Ver einigen Ta⸗ gen bat man die Eigenthümer der abgebrannten Stellen zusammen⸗ berufen und ihnen den Plan zum Wiederaufbau vorgelegt; unglück= licherweise ist man aber auf viele Schwierigkeiten gestoßen, da nur wenige Besitzer geneigt sind, ihr Grund⸗— Eigenthum zur Straßen- Erweiterung oder gar zu einem öffentlichen Platze freiwillig herzuge⸗ ben, und so wird am Ende mit Gewalt geschehen müssen, was güt= lich nicht zu erlangen ist.
gandels und Görsen- Nachrichten. Berlin, den 16. November 1847.
HM echsel- Course.
Brief. ] Geld.
Amsterdam 250 *1. Kura do. 250 RI. 2 Mt. Hamburs ö Kurz do. ö 2 Mt. London . 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. Augsburs I. 2 Mt. 2 Mt. ö S Tage 100 Tblr. 2 Mt! Arankfurt a. M. südd. W...... 100 1. 2 Mt. Petersburg 100 sRbl. 3 Wocen ] 108
usländischè Fonds: Hfandbriss-, Ko mmundl - Papiere Geld- Course.
Gem. 2f. ief. Geld. cur- u. Nu. Pfadbr. 3 93 933 Schlesische do. 33 do. Lt. B. gar. do. 3 Pr. Bk- Auth. Seb —
Breslau
Leipzis in Courant im 14 Tblr. Fuss..
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St. Schuld-Seh. Seeb. Prüm. Sch. K. u. Nm. Sehuldv. Berl. Stadt- Obl. Westpr. Pfandbr. Grossb. Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
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Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 300 RI. IIamb Feuer- Cas. do. Staats- Pr. Anl Iloll. 23 Sh Int. Kurb. Pr. O. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 FI. FHisenbain- Actien.
Russ. IIamb. Cert. do. beillope 3.4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz. do. do. Cert. L. A. do. do. l. B. 200. Pol. a. Pfabr. a. C.
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Volleing. zt. 2t. Amat. Rott. 4 963 G. O. Schl. L. B.] 4 100 G. Arnb. Utr. 4. ö Pts. Mędb. 935 n. Berl. Anh. A. 4] I18R*. ba. u. G do. Pr. B. 915 baz. a. 6. do. Prior. 4 — do. do. 100 kz a. G. Berl. IIamb. 4 102 bz. u. K. Rein. Stm. S5 bz. d. K. do. Prior. 11 997 ba. . do. Prior. Berl. Stett. 4 1112 6. 112 B do. v. St. gar. Bonn-Cölu. 5 — Sächs. Bayr. Bresl. Freib. do. Prior. Cbem. Risa. Cöln. Mind. do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Seb. Dresd. Görl. Dũüss. Elberf. do. Frior. Gloggnitæ. Imb. Berg d. Kiel- Alt. Lp. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Mad. Leipæ. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Ed. O. Schl. Lt. A do. Prior.
— Sag. Glo. — do. Prior. — St. Vohw. 97 965 be. do. Prior. 985 ba. . E.
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Thüringer.
— Wbb. (C. O.) 71 B. do. Prior. 1003 B. Tarsk Selo. 98 G.
Quit. Bog. ] 49 *
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Aach. Mastr. Berg. Mrk.
Berl. Anb. B. Bexb. Ludw. Brieg - Neiss. do. Thür. V. ] Nlagd. Witt. Meckloenb.
Nrdb. F. W. Rb. St. Fr. Starg. Pos.
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(Schluss der Börse 3 Ul
Bei schwachem Geschäft war die Börse heute in einigen Eisen- bahn - Actien matter.
Getraide- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen 71-77 Rthlr.
Roggen loco russ. 43 Rihlr.
P neuer A7 - 52 Rihlr.
4 Nov. 47 Rthlr. Br.
P April/Mai E. J. 493 Rihlr. ber. Hafer A8 /sc52pfd. 285 - 30 Rthlr.
Aspfd. pr. Frühjahr 31 Rthlr. Bf.
Gerste 453 - 45 Rthlr.
Räböl loco 113 Rthlr. Bf.. dia G. Nor. / Dez. 115 Rihlr. bez. u. Bf. pr. Frühjahr 1153 Rthlr.
Spiritus loco 27 Rihlr. bex.
. Frühjahr 27z Rihlr. Bf.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 15. November 184
Zu Lande: Weizen 3 Rihlr. 5 Sgr., auch 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf; Roggen 2 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf., auch 1 Rthlr. 23 Sgr. 2 Bf. groß Gerste 1 Nihlr. 26 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rinke Iz Cor, gepfe Hafret lz Jirbir. Li Sgr. 3 Pf, e, Rthlt. Sgr. 6 Pf. Erbsen z Rihlr. 144 Sgi; 3 Pf auch 2 Rihlr. 10 Sgt.; Knsen 4 Jichlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 4 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Eingegan⸗ gen sind 95 Wispel.
Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 26 6 Pf., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Ps; Roggen à Rihlr. 6 Sgr. 11 , auch 2 Rihlt. 2 Sgr. 6 ö groß Gerste 1 Nihlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 14 Nihlr. 10 Sgr.
ingegangen sind 206 Wispel. Sonnabend, den 13. November.
Das Schock Stroh 9 Rihlr., auch 8 Rihlr. 10 Sgr.; der Centner den T Rihir. 10 Sgr., auch 1 Rihlr.
Königsberg, 13. Nov. Marktbericht, Zufuhr mittelmäßig. Wei⸗ zen gt * e, I. Schsl. Roggen 50-57 Sgr. pr. Schfl.ʒ . Gerste
45— 52 Sgr. pr. Schfl.; kleine Gerste 0 = 460 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 20 27 Sgr. pr. Schfl. ʒ graue Erbsen 60 — 75 Sgr. pr. 5 Erbsen 55 —= 65 Sgr. pr. Schsl.; Kartoffeln 25 — 30 Sgr. pr. Schsl.; Heu 12 — 15 Sgr. pr. Ct.; Stroh 980 Sgr. pr. Schock; Spiritus 30 Rthlr. p. Ohm.
Danzig, 13. Nox. An der Bahn wurde gejahlt: Weizen 70- 85 Sg , . * , . * 55 — 6353 Sgr., Gerste 44 52 Sgr., Ha fer 27 — 28 Sgr. p. Schsl, Spiritus 28 Rihlr. p. 120 Quart S656 Tr. ) 9.
Stettin, 15. Nov. Getraide. Weizen, neuer 129 bis 131 psd. uckerm., märkischer und pomm. wird auf 72 Rihlr. gehalten und ist mit 71 Rihlr. bez. Mit Roggen in loco ist es seit Freitag etwas stiller, neuer auf 47 2 48 Rthlr. gehalten, 4607 2 47 Rthlr. bez., ged. russ. auf 40 241 Rthlr. gehalten, auf Frühjahrs-⸗Lieferung dagegen noch sest, Sz pfd. As Nthlr., 6 psd. 49 Rthlr. bez. Für Gerste Oderbruch bleibt 44 Rthlr. gefordert, gut gr. pomm. 42 Nthlr., kleine 10 Rthlr. Hafer in loco pomm. 28 Rthlr. bez., auf Frühjahrs Lief. 32 Rthlr. bez. Erbsen 45 a 53 Rthlr., letzterer Preis für gute Kocherbsen bez.
Oelsagamen noch unverändert, wie letztgemeldet. Winter - Napps S0 Rihlr., Rübsen 78 Rthlr., Schlagleinsaamen in mittel Qual. 63 Nthlr. zu haben. Kleesaamen eben so. Sac. Leinsaamen noch ohne Umgang, wie letztgemeldet.
Spiritus fest, aus erster Hand zur Stelle 135— 26, aus zweiter Hand 131 96, pr. Frühj. 136 960 geboten, 13 50 gefordert.
Rüböl ein wenig höher gehalten, in loco auf 11 Rthlr., pr. Dezbre. / Janr. 1113 Rthlr. bez., März / April 115 Rihlr. bez. Leinöl 10 Rihlr. zu haben.
Retallge. Roheisen für den Augenblick geräumt. Zink schwimmend zu 5 Rihlr. 14 Sgr. gek.
AnSwäñrtige Börsen.
Amsterdam, 13. Nor. RHiederl. virkl. Sch. 54.
Ant werpen, 12. Nor. Zinsl. — Nene Anl. I47.
Loi pæz i g, 15. Nor. Leipæ. Dresdn. Act. 116 G. Sächs. Bayer. 893 Rr. Snchs. Sehles. 100 Rr. Chem. Ries. 53 Br. Löb. Zitt. 18 Br. Męd. Loipr 226 6. kerl. Aub Lt. A. 118. 11853. Lt. B. 107. 1074. Dess. Bank-Aet. 160. 100.
London, 1I. Nor. Cous. 39h 343. 845. Rel. — Ard. 165 16. Passive 33. 35. Ausg. Sch. 12. 11. 2396 Iloll. 53. 53. 495 do. 825. 81 3 port. 214. 203. Bras. 78S. 76. Chili - nex. 16 15. beru 31. 29.
Paris, 12. Nov. bh Rente in our. 116. 60. 3976 n cour. do. I.
Wien, 14 Nor. Gloßggu. 1123. Nordb. 154.
bd Span. 143.
Euxzl. Russ. —.
15.
Meteorologische Geobachtungen. 1847. Morgens Abends
15 Nov. 6. Uhr. 10 Ubr.
340, 71 Par. 339, a9“ Par. 339, 12“ Tar. ell w urme 766 Rn. 3,7“ R. 4 5, 909 R. 4 5,0“ R. Flusswärme 5. * R.
Tbaupunkt ..- — 8 H. * 4,6 R. 4 4,40 R, Bodenwärme 5,0? R.
Dunstsittigung . 98 pet. 79 pCt. 89 pCt. Ausdüustung0, 002 Rh.
Wetter trüb. reguig. regni. Niederschlags 0, 219! Rh.
Wind.... Ws W. WsSw. Wüärmeweehsel 4 6, 0*
Wolken zug.. — Ws W. — 4,0“. Tagesmittel: 339, Jiu per... 4 d, 9“ R...
Nachmittags Nach einmaliger 2 Uhr. Beobachtung.
Lust druck Luftwürme-..
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Mittwoch, 17. Nov. ments Vorstellung: König Ren 's Tochter. Krug. ö e mer saag, 18. Nov. Im Opernhause. 133ste Abonnements⸗ Vorstellung: Auf Höchstes Begehren: Thea, oder; Die Blumenfee, Ballet in? 3 Bildern, von Paul Taglioni. ¶Nusil von C. Pugny. Dlle. Marie Taglioni: Thea.) Borher: Der Vetter. Anfang 6 Uhr. hnhn dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern⸗
s-Preisen verkauft: 29 Ee ue in 9 Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet zum Parquet 1Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1œRthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, In Bällon dafelbst und im Parterre 20 Sgiz Ein Billet im Am— phitheater 10 Sgr, Ein Billet in den Fremden⸗Logen 3 Rthlr.
Im Schauspielhause. 15te französische Abonnements Vorstellung.
Freitag, 19. Nov. Im Opernhause, 134 ste Abonnements- Vorstellung. Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Ihrer Ma jestät der Königin: Rede, gesprochen von Herrn, Rott. Hierauf zum erstenmale: Der Prätendent, romantische Sper in 3 Aufzügen. Musik von Kücken. Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlre, in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in ben Fremden⸗Logen 2 Rthlr. . ;
Im Schauspielhause. 196 ste Abonnements ⸗Vorstellung. Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Ihrer Majestät der Königin: Rede, gesprochen von Herrn Hoppe, Hierauf, zum erstenmale: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und õ Akten, mit freier Benutzung der Auerbachschen Erzählung: „Ddie Frau Professorin“, von Eharlotte Birch⸗ Pfeiffer.
Im Schauspielhause. 195ste Abonne⸗ Hierauf: Der zerbrochene
NRönigsstädtisches Theater.
Mittwoch, 17. Nov. (Italienische Spern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Leonora. Oper in 4 Akten, von Mercadante,
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w. .
Donnerstag, 18. Nov. Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableau); Nach dem Fran⸗ zösischen des Felix Pyat, von Heinrich Smidt. Die Musik zur Ver⸗ änderung der Tableaur und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang (,Baechanal,) des dritten Tableau, gedichtet von Ka⸗ I. sch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.
Freitag, 19. Nov. Zur Feier des Allerhöchsten Namenstages Ihrer Masestät der Königin: Zum erstenmale: Festmarsch, komponirt von E. Schmidt, Orchester⸗ Mitglied. Ausgeführt vom Orchester, einem Infanterie⸗ und einem KRavallerie⸗Musik⸗Corps. Hierauf: Prolog, gedichtet von Dr. Eduard Freyberg, gesprochen von Mad. . Zum erstenmale: Bruder Kain. Schauspiel in 4 Akten (nach einer alten Chronih von Heinrich Smidt.
(Herr Grohmann, vom Königlich städtischen Theater zu Pesth: Olaf Pehrson, als Gastrolle.)
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckeret. Beilage
Inhalt.
Inland. Provinz Preußen. Bau der Festung Boyen bei Lötzen. —
Schreiben aus Memel. (Handel und Schifffahrt.)
Deutsche Bundesstaaten. Schreiben aus München. (Der Land tag; der Kampf in der Schweiz; Felix Mendelssohn⸗Bartholdy; der Frauen ⸗ Verein zur Beförderung der Seidenzucht.) — Groß herzogthum Hes-⸗ sen und bei Rhein. Einweihung der neuen Kirche in Gedern. — Herzogthum Hol ste in. Kunststraßen.
Oesterreichische Vtonarchie. Wien. Das Ober- Kommando der Marine. * Schreiben aus Wien. (Vermischtes.) — Mailand. Ein- weihung des Tempels S. Carlo.
Frankreich. Paris. Bruch in der Opposition. — Dupin und Ambert über die Stlaven-Emancivation. — Vermischtes. =
Großbritanien und Irland. London. Die Times über den Er⸗ laß der Propaganda wegen der irländischen Kollegien. — Besorgnisse vor
der Cholera. = Vermischres. ⸗ Schweden und Norwegen. Stochelm. Vermischtes. ⸗ Italien. Rom. Der Papst über politische Demonstrationen der Bür⸗ ergarde. — Ankunft Lord Minto' s . Desterreichische Depeschen. — ngebliche englische Note. Vermischtes. Spanien. Schreiben aus Madrid. (General Alair aus Madrid ver⸗ bannt; Entsetzungen und Ernennungen; Vermischtes.)
Johann Gottfried Hoffmann. ¶ Nekrolog.) Handels- und Börsen⸗-Nachrichten.
Inland.
Provinz Preußen. (Königsb. 3tg) Gegenwärtig wer— den im Ganzen bei dem Bau der Festung Boyen bei Lötzen selbst, bei der Ziegelei und dem Bau der Chaussee im Bereich der Feste etwa 100 Mann beschäftigt. Sehr fleißig arbeiten die Maurer an der Bastion Schwert, die der Stadt Lötzen zugekehrt ist; Bastion Licht, gegen den Leventin gelegen, ist noch nicht in Angriff genommen, desgl. Bastion Recht, die gegen Milkassen zu liegen kommt. Bastion Herrmann wird an der Rastenburger Straße liegen, und die beiden anderen Bastionen befinden sich in dem Fort, das auf dem höchsten Punkte der Anhöhe bei Lötzen belegen, mit einem Rückwehrwall ver⸗ sehen und zum großen Theil schon fertig ist. Zwischen diesem hoch⸗ liegenden und abgeschlossenen Fort und dem Leventin wird das Haupt⸗ werk liegen. Die zweite Caponniere am hohen Werke ist ebenfalls schon fertig. Von der Lötzner⸗Rastenburger Chaussee wird in diesem Jahre das Planum auf der Strecke zwischen Lötzen und dem ehema⸗ ligen Forstamte Schöneberg fertig werden. Der Bau dieses Theils der Kunststraße wird von der Festungsbau⸗Direction geleitet. Von Jötzen aus geht die Chaussee im Bogen rechts um die Festung herum and zieht sich dann ganz gerade nach Schöneberg hin. Im n Rastenburg und, Krausendorf soll die Kunststraße (eiwa z Meile lang) ebenfalls in diesem Jahre und zwar ganz fertig werden. Der übrige Theil derselben ist bisher noch nicht in Angriff genommen.
Xñ Memel, 8. Nov. Obwohl die in England eingetretene Geldkrisis und die daselbst ausgebrochenen Bankerotte unseren Platz hier unmittelbar nur sehr unbedeutend berührt haben, so ist doch der Handel dadurch auch hier etwas gelähmt worden. In dem Schiff⸗ fahrts-Verkehr ist eine erhebliche Aenderung gegen sonst nicht wahr⸗ zunehmen. Es sind im vorigen Monate secwärts 149 Schiffe hier angekommen und 69 Schiffe aus dem hiesigen Hafen in See ge— gangen.
Deutsche Gundesstaaten.
XY Mꝛzünchen, 11. Nov. Die Debatte der Abgeordneten⸗ Kammer über die Anlehen-Frage wird die ganze Woche dauern; in der Reichsraths-Kammer, welche dieser Tage mit der Berathung der anderweitigen, ihr vorliegenden Gegenstände zu Ende kommt, wird die Anlehen- Frage sofort nach erfolgter Beschlußfassung der Abge⸗ ordneten Kammer darüber zur Diskussion gelangen, so daß eine Ver⸗ einigung der beiden Kammern über diese hochwichtige Angelegenheit bis zum Ausgange nächster Woche mit Sicherheit zu erwarten ist. Die Schließung des Landtags dürfte unmittelbar darauf erfolgen.
Der beginnende Bürgerkrieg in der Schweiz absorbirt zur Zeit auch hier fast alles politische Interesse, kaum hört man in öffentlichen und Privat- Zirkeln von etwas Anderem reden. Das Bedauern ist allgemein, daß die extremen Parteistrebungen es in der Eidgenossen⸗ schaft endlich zu diesem Aeußersten gebrachk haben, wo ein unnatür- licher Haß sich im Bruder-Blute iöschen soll. Noch vernimmt man nichts Näheres über die Maßregeln, welche unsere Regierung an der Gränze nach der Schweiz zu treffen genöthigt sein wird, wenn der Bürgerkrieg zum wirklichen Ausbruch gelangt ist.
Der allzu früh erfolgte Tod Mendelssohn⸗Bartholdy's hat auch hier in allen Kreisen, wo der Sinn für das Schöne und echt Menschliche lebendig ist, aufrichtige Trauer erregt. Der Verblichene hat München öfter gesehen und dort immer willkommene Anregungen seines großen künstlerischen Genius gefunden.
In der vergangenen Woche hatte der Frauen-Verein zur Beför⸗ derung vaterländischer Seidenzucht, repräsentirt durch die beiden Ver⸗ eins⸗-Vorsteherinnen, die Frau Oberst-Hofmeisterin Gräfin zu Elz und die Gemahlin des Sber⸗Appellationsgerichts Raths Dettenho⸗ fer, die Ehre, die in diesem Jahre in Bayern, mit Ausnahme des Kreises Schwaben und, Neuburg, erzeugte und abgehaspelte Seide im Thronsaale Ihren Masjestäten dem Könige und der Königin und der Königlichen Familie zur Einsicht vorzulegen. Es war 1 Ctr. 9 Pfd. aus 10 Ctr. 50 Pfd. Cocons gehaspelte weiße und, gelbe Seide, welche in zierlich gelockten, im Lichtschimmer wie Silber und Gold glänzenden Strähnen auf rothem Teppich durch die ganze Breite die⸗ ses heerlichen Saales geordnet lagen. Die Königlichen Majestäten waren angenehm überrascht von der Menge und Schönheit der Seide und überhaupt von diesem ersten Beweise des Gelingens eines so vielfach angefochtenen Industriezweiges in Bayern durch die Frauen und entließen die Vereins⸗Vorsteherinnen mit den ermunterndsten Worten zur kräftigen Fortsetzung des so schön angefangenen Werkes. Diesk rege Theilnahme ist sicher ein Sporn zum ernsten Eingreifen für Hebung des Seiden⸗ baues' in Bayern, wo die Maulbeerbäume so freudig gedeihen und das Verhältniß der abgehaspelten Seide zu den Cocons das nämliche ist, wie in den südlichen Ländern.
Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Am 7. November fand in Gedern, in der Provinz Ober⸗-Hessen, die feierliche Weihe der neuen Kirche, welche unter Mitwirkung der Gemeinde, von dem Grafen zu Stolberg-Wernigerode und Gedern nach dem Plane des Kreisbaumeisters Gladbach zu Nidda, mit Beibehaltung des alten Thurmes, im Rundbogenstyle erbaut worden ist. ᷣ ;
Serzogthum Holstein. B. H.) Seit dem 19. No⸗ vember ist die Kunststraße von Flensburg nach Schleswig im An⸗ schlusse an die von bieser Stabt nach Rendsburg, mit Ausnahme ei⸗
2191 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
ner kleinen Strecke durch die Stadt Schleswig, dem Verkehr eröff⸗ nei und damit eine Chaussee⸗Linie von Apenrade bis nach Elmshorn hin gewonnen worden. Vor Erlassung der Wege Ordnung vom J. Mirz 1852 war das Herzogthum Schleswig gänzlich ohne Kunst— straße, seitdem sind, mit jener Ausnahme, bis jetzt daselbst 27 Mei- len fahrbar gemacht und im Herzogthum Holstein zu den derzeit vor= handenen 2065 Meilen von den im Gesetze erwähnten Straßenzügen hinzugekommen 213 Meilen. In Folge der Wege- Ordnung würde die Kunststraße von Elmshorn über Pinneberg nach Eidelstedt, wo sie in die von Kiel nach Altona einmündet, fortgesezt werden. Diese Linie soll jedoch wegen der inzwischen zu Stande gebrachten Eisen= bahnen nach einer Gesetzes Vorlage vom Jahre 18146, welche von der holsteinischen Stande Ber amn ng nicht berathen werden konnte, die Abänderung erleiden, daß die unststraße von Elmshorn über Uctersen und Wedel, so wie entweder über Blankenese (was höchst wahrscheinlich vorgezogen werden dürfte) oder über Rissen, Süldorf, Ostorf und Flottbeck nach Altona, 5 Meilen sortgebaut wird, wobei auch die Reihenfolge der Bauten dahin zu verändern, daß die eben⸗ falls einer Modificatian zu unterziehende Chaussee⸗ Linie von Itzehoe durch Dithmarschen nach Friedrichstadt den Vorzug in der Ausfüh⸗ rung erhält. Von dieser letzteren Strecke, welche nach der Wege⸗ Ordnung 124 Meilen befaßt, nach der gedachten Gesetz Vorlage aber eine Ausdehnung von zusammen 13 Meilen erhalten sollte, wird der größte Theil, der von Brunsbüttel nach Heide, mit den Seiten⸗ armen nach dem Wöhrdener Hafen, abseiten der Landschaft Süder⸗ dithmarschen im Bau anticipirt werden, wozu die Einleitungen be⸗ reits getroffen sind. Außerdem ist zu dem Bau einer Kunststraße von Tönning nach Garding, der Wege⸗Ordnung zufolge 15 Meilen, deren Kosten zu 0h00) Rihlr. schleswig holstein. Cour. angeschlagen sind, die Königliche Genehmigung der Anticipation erfolgt, jedoch mit der Beschraͤnkung, daß die von den Interessenten gestellte Be⸗ dingung, wonach die Baukosten einer Nebenlandstraße nach Tetenbüll mit 5000 Rthlr. schlesvig- holstein. Cour, bei der Einlösung jener Chaussee abseiten des Staates, ebenfalls angesetzt werden sollten, nicht zu gewähren ist. Von anderen Anticipationen der im Gesetze eiwähnten Chausseebauten ist zur Zeit nicht die Rede.
Oesterreichischt Monarchie.
Wien, 8. Nov. (A. 3.) Als Nachfolger des verstorbenen Erzherzogs Friedrich im Ober- Kommando der Marine bezeichnet man den Feldmarschall⸗ Wieutenant Martini, Lokal-Direktor der wiener⸗neu⸗ städter Militair⸗Akademie.
* Wien, 11. Nov. Die von dem gallizischen Landes⸗Gou⸗ verneur Grafen Stadion beabsichtigte Aufhebung der Polizeiwach⸗ Mannschaft und die Uebertragung ihres Dienstes an die Finanzwache soll bei der vereinigten Hof- Kanzlei zur Schlußfassung in Verhand⸗ lung genommen werden. Wie man erfährt, ergreift Graf Stadien so energische Maßregeln zur Herstellung der alten gesetzlichen Ord⸗ nung, daß er dadurch immer mehr Vertrauen im Lande gewinnt.
Der Hofrath der obersten Justiz, Ritter von Lichtenfels, soll in den Staats⸗Rath berufen werden.
Als Nachfolger des zum Bank⸗Gouverneur ernannten Viee⸗Prä⸗ sidenten der allgemeinen Hof-Kammer, Breyer Ritter von Breynau, wird der Hofrath von Burgermeister, Ritter von Beerburg, Hof- Kommissar bei der National-Bank, genannt.
Mailand, 1. Nov. (A. 3.) Gestern fand hier die feier⸗ liche Einweihung des neuen Tempels von S. Carlo statt. Der fest⸗ liche Tag wurde durch das herrlichste Wettrr begünstigt und ging ohne die mindeste Störung vorüber. Schon am frühen Morgen war die große vom Dome zur Porta orientale führende Straße von schaulustigen Menschenmassen belebt. Für die Unannehmlichkeiten des immer wachsenden Gedränges wurde der Zuschauer durch den über⸗ raschend großartigen Anblick, welchen die Straße, besonders nach der Tomseite zu, darbot, überschwänglich belohnt. Von der Pigzza di S. Paolo bis zum Corso orientale waren nach italienischer Sitte alle Fensterbrüstungen und Balkone der hohen stattlichen Häuser mit farben⸗ blendenden Teppichen und Tüchern überfleidet und von festlich geschmück⸗ ten Damen belebt. Die Häuser mit ihren zahlreichen kleinen Balkons in spanischem Geschmacke sahen fast aus wie gigantische Kommoden, deren offen stehende Auszüge alle Pracht ihres sonst verborgenen Inhaltes den Augen der Vorüberwandelnden erschlossen. In angemessener Höhe zogen fa quer über die Straße hin von der einen Häuserreihe zur anderen breite, blendend rothe, weiß umsäumte Zeugstreifen, welche, einem Bühnenhimmel ähnlich, von fern den Eindruck eines die ganze Straße überdeckenden, rosenfarbenen Baldachins machten. Denkt man sich dazu im Hintergrunde den majestätischen Dom mit seinen Hunderten launenhaft geformter, aber auf der lichtblauen Himmels⸗ decke sich klar und farbenbestimmt abzeichnender Spitzen, so hat man einen schwachen Abglanz des traumhaft schönen Bildes, welches die Wirklichkeit bot. Der Tempel von S. Carlo macht — so kühn ge⸗ schwungen seine mächtige Kuppel auch sein möge — in seinem noch unvollendeten Aeußeren bis jetzt keinen besonders günstigen Eindruck; er sieht aus wie der Stamm eines Baumes ohne Zweige und Laub- werk. Der noch fehlende äußere Schmuck der Umgebung wurde zu dem festlichen Tage der Einweihung durch einen prachtvol—⸗ len, auf rothen Pfeilern ruhenden und von der Fagade der Kirche bis zu der Straße reichenden Baldachin ersetzt. Die Zierde des Haupteinganges bildeten in malerischer Abwechselung Blumen und Laubwerk. Die Häuser zu beiden Seiten waren mit Gobelins überkleidet, Bilder aus der heiligen Geschichte darstel⸗ lend. An der Thür des Tempels prangte mit goldenen Buchstaben die Inschrift: D. O. A, In. Hlonorem. Sancti. Caroli. Patroni. Cacsestis etc. Wie Abbate Longoni berichtet, wuchs der neue Tem⸗ pel von S. Carlo aus den Trümmern der Kirche Maria dei Servi empor, auf derselben Stelle, wo früher das alte Kloster Dei Padri Serviti stand. In den Chroniken der Stadt Mailand wird erzählt, die Kirche von S. Maria dei Servi ehemals del Sacco ge⸗ nannt — sei ursprünglich ein Theater gewesen und, erst später in einen Tempel umgewandelt worden. Schon im Jahre 1290 stand hier eine Kapelle, wie ans einigen alten, von 13090 datirenden Ge⸗ mälden hervorgeht, welche von griechischen Künstlern herzurühren scheinen, und über welche der gelehrte Proposto Amati in einer Bei⸗ i m. hiesigen Gazzetta eine ausführliche Abhandlung gelie⸗ ert hat.
Frankhres ich.
Paris, 11. Nov. Bei dem großen Reform-Banfette, welches am 8. November in Lille stattfand, und an dem nahe an 1209 Personen Theil nahmen, kam es zu einem offenen Brnche zwischen der constitutionellen und der radikalen Opposition wegen eines Toastes, welchen die erstere auf
Mittwoch den I7 ten November.
die Staats- Einrichtungen von 1830 ausgebracht wissen wollte, und den die radiale Sppoßfition, welche die ajorität hatte, nicht zuließ. Die Führer der constitutionellen Dppositionellen, Odilon Barrot an der Spitze, zogen sich darauf von dem Feste zurück, auch der Präsi⸗ dent der Versammlung, Herr St. Leger. Dieser erschien zwar am Festorte, aber nur um anzuzeigen, daß er sein Amt als Präsident niederlege. Ein Radikaler, Herr Bonte⸗Pollet, wurde hierauf zum
räsidenten vorgeschlagen und mit Jubel genehmigt. Man schritt odann zur Tagesordnung. Fürchterliches Pfeifen und Zischen, Hohn⸗ gelächter und Fußgetrampel empfing jeden Toast, der von den ab⸗ wesenden constitutionellen Führern dem Sekretariat, vor dem Beginn des Festes, zugeschickt worden war.
Das Journal des Débats veröffentlicht einen Brieswechsel zwischen dem Baron Charles Dupin, Vorsitzenden des Conseils der Abgeordneten der französischen Kolonieen in Paris, und dem General Ambert, Präsidenten des Kolonialraths von Guadeloupe, über die Frage der Sklaven⸗ Emancipation. Herr Dupin räth den Kolonieen, unausge⸗ setzt gegen die Zumuthungen des Mutterlandes zu kämpfen. ie Kammern würden weder jetzt noch nach der Emancipation der Skla⸗ ven gute Gesetze für die Kolonieen zu geben wissen, und wenn sie es auch wüßten, doch die Zeit dazu nicht haben. Die direkte Ver⸗ tretung wolle man den Kolonieen dabei nicht zugestehen, und wenn man nach bewirfter Emancipation es thue, werde es nur unter Ver⸗ nichtung alles Einflusses der Kolonialräthe geschehen. Kämpfen und abermals kämpfen ohne Unterlaß, sagt das Journal des De—⸗ bats, gegen die edelsten und großmüthigsten Absichten der Haupt⸗ stadt, das sei es, was Herr Charles Dupin als beste Vertheidigung der ihm anvertrauten Interessen anzugeben wisse, und so verstehe er eine Stellung, die auf Frieden und Vermittelung basirt sein sollte. Beseele ein gleicher Sinn die Abgeordneten der Kolonieen, bann dürften diese sich allerdings nicht wundern, wenn man ihren guten Willen beargwohne, und wenn das in Geduld ermüdete Mutterland ihnen endlich Gesetze gebe, ohne sie weiter zu befragen. General Ambert schreibt in seiner Erwiederung, die Kolonisten auf Guadeloupe würden mehr zu ihrer Ehre und für die Regeneration ihrer Heimat gethan zu haben glauben, indem sie die Orgänisation der freien Ar⸗ beit beförderten, als indem sie sich unter den Trümmern derselben bei der unmöglichen Vertheidigung der Sklaverei begrüben. Wenn ein Irrthum vorwalte, sollte dieser nicht vielmehr auf Seiten derer sein, welche noch mit der thörichten Chimäre sich trügen, gegen die Richtung des Jahrhunderts ankämpfen und dem Strome der Ideen einen Tamm entgegensetzen zu wollen? Die seit 1845 in der Ge⸗ setzgebung für die Rolonieen eingehaltene Richtung verwirft der Ge- neral zwar ebenfalls als einseitig und parteiisch, so wie als beschränkt, erklärt sich aber entschieden gegen die Ansichten des Barous Dupin und bedauert, daß unter solchen Umständen die Einsichten desselben für die Kolonieen nicht würden benutzt werden können.
Der Umstand, daß mit einem Male die 3 pCt. von 55 auf 77 Fr. sich gehoben, veranlaßt das Journal des Débats zu der Be⸗ merkung, es sei dies durch die Geld Verhältnisse nicht gerechtfertigt, sondern vielmehr dadurch, daß die Baissiers bis zur letzten Stunde mit ihrer Deckung gewartet, so daß durch deren Käufe die Fonds in die Höhe gegangen seien. Es befürchtet, daß dadurch das Anlehen nicht erleichtert werde, indem die Bietenden schwerlich ein höheres An⸗ gebot machen könnten, als die Geldlage auf dem europäischen Markte setzt es gestatte. Daß die Fonds jetzt unverhältnißmäßig hoch stän⸗
den, würde nur die Folge haben, daß große Schwankungen entstehen würden, die dem Landes⸗Kredit und der allgemeinen Lage nur scha⸗ den könnten.
Die Fregatte „Cleopatra“, mit dem Admiral Cecile am Bord, ist nach einer Abwesenheit von 46 Monaten, aus den indischen und chinesischen Meeren kommend, am Ften d. in Brest eingelaufen.
Die Tochter des ehemaligen Deys von Algier, Namens Naphis, hat, begleitet von einem zahlreichen Gefolge, sich in Marseille nieder⸗ gelassen, wo sie ihre nahe bevorstehende Entbindung abzuwarten und den Winter zuzubringen gedenkt.
Vor dem hiesigen Eivilgericht sind die Anwalte der majorennen und minorennen Erben der ermordeten Herzogin von Praslin in Erb—⸗ schafts⸗Angelegenheiten der Familie aufgetreten. Man erfährt da⸗ durch, daß der Schwiegersohn der Herzogin Marquis von Pompe⸗ rado heißt und Kammerherr des Königs von Sardinien ist.
Der Bildhauer Pradier hat dem Könige den Plan zu einem Denkmal für den gestorbenen Herzog von Guise, Enkel Ludwig Phi⸗ lipp's, vorgelegt.
Man sagt, daß dem Befehlshaber der französischen Flotte an der Westküste Afrika's, Contre-Admiral Montague von Laroque, neue Instructionen zugehen werden.
Der Privat-Secretair des Herrn Guizot hat den Orden Isa⸗ bella's der Katholischen erhalten.
Großbritanien und Irland.
London, 10. Nov. Die Blätter beschäftigen sich noch immer mit dem vom Papste gutgeheißenen Erlaß der Propaganda in Rom an die irländische Geistlichkest in Betreff der neu gegründeten Unterrichtskollegien in Irland und sprechen sich sehr energisch gegen die kirchliche Politik Roms in dieser Beziehung aus. Vor allen wiederholt die Times ihre schon einmal geäußerten Ansichten, daß der Papst im Irrthum sich befinde, daß er einer Partei diene, und daß es gut wäre, wenn er dem neuen britischen Vertreter in Rom so viel Vertrauen schenkte, um von ihm über die Täuschungen sich aufklären zu lassen, welche ein Theil der irländischen Geistlichkeit ihm bereitet habe. „Wir tra⸗ gen kein Bedenken, zu behaupten“, schreibt die Times, „daß die Er⸗ flärung, durch welche der Papst in Rom und ein College italienischer Priester sich angemaßt haben, eine so löbliche Einrichtung, wie die irländischen Kollegien, zu verdammen, und sich bemühen, dieselbe zu verhindern, der kühnste Streich der päpstlichen Macht ist, welcher seit der Reformation in diesen Inseln versucht worden ist. Wenn er ge⸗ länge, so würde er nicht nur die Geistlichkeit der katholischen Kirche, sondern auch die Laien der zahlreichsten kirchlichen Gemeinschaft in Irland dem Veto Roms unterwerfen, und zwar nicht in Sachen der Theologie oder der Zucht, sondern in Sachen des weltlichen Unter⸗ richts. Es ist dies eine direkte Hinderung des Fortschritts des Ler- nens und der Verbreitung von Kenntnissen, gegründet auf die falsche und grundlose Annahme, daß der Plan für diese akademischen Celleges bestimmt sei, einen besonderen Glauben (und zwar den katholischen) zu beeinträchtigen und daher von den Prälaten dieser besonderen Kirche Derdammt werden müsse. Wir verbergen unsere Befürchtungen nicht, da dieser selbe üble Willen auch gegen das gemischte System des . Unterrichts in den Volksschulen von Irland, welches sich ale das nn Glück dusgewiesen hat, das England je diesem inf m , , gewährte, feine Feindseligkeit 4. erflären werde. . ö daran, daß jene vortrefflichen Einrichtungen einen großen n tin ir Gelingens und ihrer Aussichten auf ferneres Gelingen
kung einiger der katholischen Prälaten in Irland verdankten; und wir