1847 / 323 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

spanien.

8. 10. Nov. Sobald die Königin Christine hier 33 2 6 sie, wie ich Ihnen bereits meldete, die Her⸗ 9 on NMontpensser und deren Gemahl einladen, sich hierher zu * Eine bejahende Antwort erfolgte alsbald und wurde von 2 regierenden Königin ihren Ministern mitgetheilt. Nachdem aber die Königin Christine der letzten ministeriellen Katastrophe vom 3ten d. M. vorgebeugt hatte, kam sie mit dem General Narvaez überein, die Herzogin von Montpensier und deren Gemahl aufzufordern, ihre RNeise hierher zu beschleunigen. Der Ausführung dieses Be⸗ schlusses soll jedoch durch gewisse Vorstellungen, welche der eng⸗ lische Gesandte den Minister - Präsidenten gegenüber erhob, vorge⸗ beugt worden sein. Nun aber heißt es, ein inzwischen auf der franzbsischen Botschaft eingetroffener Courier hätte die Nachricht überbracht, die Herzogin und der Herzog von Montpensier wären entschlossen, die verabredete Reise ehestens anzutreten. Man behaup⸗ tet, wohl ohne hinlänglichen Grund, daß gleich nach der Ankunft des erwarteten hohen Ehepaares der Herzog von Rianzares zum Gouver⸗ neur des Palastes und Minister Präsidenten ernannt werden würde. Vor der Hand hat die Königin Christine die Freude, einige Spröß⸗ linge aus ihrer zweiten Ehe umarmen zu können, die gestern unter zahlreicher Eskorte hier eintrafen.

Am Z3Zten d. wurde der General-Inspecteur der Kavallerie, Don Jose de la Concha, dieser Würde enthoben und in den ministeriellen Blättern als ein Mann von verdächtigen Gesinnungen dargestellt. Gestern enthielt nun die Gaceta ein Dekret, vermöge dessen der⸗ selbe General nicht nur in dieses Amt wieder eingesetzt wird, sondern auch das Großkreuz des Ordens Karl's III, erhält. Nichts kann geeigneter sein, das Ansehen der Regierung herabzusetzen, als solche sich einander widersprechende Maßregeln. Natürlich schreibt man sie hier den Eingebungen der Furcht zu, welche die bei den Truppen sehr beliebten beiden Generale Concha dem Minister Präsidenten einflößen. Wenn man aber bedenkt, daß die Minister bei allen ihren Handlun— gen von versteckten Motiven geleitet werden, so ist vielleicht die Ver⸗ muthung, daß sie den jüngecen General Concha durch die neuen ihm ertheilten Ehrenbezeugungen bloßzustellen und in der öffentlichen Mei⸗ nung herabzusetzen beabsichtigen, die richtigere, und falls der General Concha sich zur Annahme des Ordens und Amtes verstehen sollte, haben sie ihre Absicht erreicht.

Die Generale Cordova und Ros de Olano, die auf so geräusch⸗ volle Weise aus dem Ministerium entfernt wurden, drohten dem Her⸗ zoge von Valencia mit Enthüllung gewisser, ihn persönlich betreffen⸗ der Geheimnisse und erreichten dadurch, daß Ersterer das Großkreuz des Ordens Karl's Ill. Ros de Oland aber den Gesandtschaftsposten in Lissabon und eine Vergütung von 30,000 Piastern erhielt.

Der General Alaix schrieb auf dem Wege nach seinem Verban⸗ nungs-Orte einen überaus groben Brief an den hiesigen General⸗ Capitain Noncali. Dieser Brief erschien sogleich in den progressisti⸗ schen Blättern. Roncali wird darin als pogo cahallero (die schwerste Beleidigung, die man einem Offizier zufügen kann) bezeich⸗ net. Man muß in der That den Wetteifer bewundern, mit weichem 1 Generale an der Herabwürdigung ihres Standes ar—

ten.

Die angeblichen karlistischen Offiziere, welche in Navarra einge⸗ drungen waren, scheinen sich wieder auf französisches Gebiet zu flůch⸗ ten. Sie hatten dasselbe nur verlassen, um den harten Verfolgungen, denen die ausgewanderten Karlisten gegenwärtig in Bayonne und der Umgegend ausgesetzt sind, zu entgehen. Da sie aber gewahr wur—

2214

den, daß ihnen in ihrem Vaterland nur gewisser Tod bevorstand, so

suchten sie die französische Gränze wieder zu gewinnen.

Die Provinzen Granada und Malaga wimmeln von Straßen⸗ räubern. Es giebt Banden, welche an dreißig Mann stark sind. Sie beschränken sich nicht auf Beraubung der Reisenden, sondern schleppen sie fort, um Löfegeld von ihnen zu erpressen.

Der Finanz⸗-Minister hat mit der S. Fernando⸗Bank einen Kon⸗ trakt abgeschlossen, kraft dessen diese sich verpflichtet, der Regierung monatweise eine bestimmte Summe zu zahlen und dagegen bestimmte Klassen der Staats⸗-Einkünfte einzuziehen, so wie es unter der Ver= waltung des Herrn Mon der Fall war. Auch übernimmt die Bank die Zahlung der Zinsen der 3proz. Staatsschuld.

Dle Minister haben (wie bereits erwähnt) den Marquis von Miraflores zum Präsidenten und den Herzog von Gor und Prinzen von Anglona zu Vice⸗Präsidenten des Senates ernannt.

Die Gräsin von Belascoain, Wittwe Diego Leon's, ist vorgestern hier nach langen Leiden mit Tode abgegangen.

3 proz. 266, 5 proz. 14.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Koblenz, 15. Nov. (Rh. Beob) Heute Nachmittag gegen halb Uhr fuhr das der Kölnischen Gesellschaft gehörige Schnelldampfschiff „Berthoven“ zwischen St. Sebastianus und Engers zu Thal, als ein Se- gelschiff den engersschen Grund passirte. Der „Beethoven“ mußte wenden und aufwärts fahren bis ungefähr eine halbe Stunde oberhalb St. Se⸗ bastian; bei der Wendung, die an dieser Stelle (die Hochstatt genannt) bei niedrigem Wasserstande sehr gefährlich ist, gerieth das Schiff auf den Grund; es brachen in der Vorkasüte und vor der Maschinerie mehrere Planken, und innerhalb 5 Minuten standen im inneren Schiffsraume 23 bis 3 Fuß Was⸗ ser. Der ganze Raum war mit Menschen, namentlich mit Auswanderern mit Familie und kleinen Kindern, gefüllt; im ersten Augenblicke, in der er= sten Verwirrung, suchte Jeder nur das nackte Leben zu retten. Das Hintertheil des Schiffes lag fest, das Vordertheil, welches eine Menge Fracht- und anderer Güter trug, war flott, so daß das Schiff auf dem Verdeck in der Mitte aus- einanderzubrechen begann. Das größte Unglück wurde nur dadurch verhü⸗ tet, daß die Matrosen und Passagiere jene Güter und Effekten in möglich⸗ stet Eile nach dem Hintertheile transportirten. Die meisten Passagiere wur⸗ den durch Nachen ans Land und auf den zu Berg nach Koblenz fahrenden „Schiller“ gebracht, der dann zurückkehrte, die noch auf dem Wracke besind⸗ lichen Passagiere mit ihren Effekten aufnahm und nach Neuwied beförderte, von wo sie mit dem später von Mannheim kommenden Boote nach Köln weiter gingen. Das Schiff ist in der Mitte von oben bis unten geborsten, und hat die Gesellschaft einen bedeutenden Verlust erlitten. Der Verlust eines Menschenlebens ist nicht zu beklagen. Ein Matrose fiel ins Wasser, hielt sich jedoch am Schiffstau fest und wurde glücklich gerettet.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Stralsund, 1. Nov. Aerndtebericht. Die Kartoffel ⸗Aerndte hat im Monat Oftober ohne Aufenthalt beginnen können und ist gegen= wärtig beendigt. Das Resultat derselben ist überaus verschieden, im Allge= meinen aber feider ein wenig günstiges, da der Ertrag im Durchschnitt nur als ein geringer betrachtet werden känn. Das Saulen in der Eide ist nicht bedeutend gewesen, auch scheinen die in Kellern und Miethen aufbewahrten Kartoffeln fich zu halten, namentlich ist die vorjährige Krankheit minder heftig aufgetreten und der geringere Ertrag mehr der Dürre im Sommer zuzuschreiben. Die Preise sind hoch, indem der Scheffel Speise⸗ Kartoffeln t mit einem Rthlr. bezahlt wird.

P Köslin, 18. Nov. Aern dte bericht. Die Getraideärndie im hiesigen Kegierungs-Vezirke ist beim Winterkorn sehr ergiebig, beim Som— merkorn aber nur gering ausgesallen. Bei der beendigten Kartoffelärndte hat sich die allgemein gehegte Besorgniß, daß nicht blos das Kraut, sondern auch die Knollen selbst von der Krankheit (Trockenfäule) wiederum befallen

2

sein möchten, leider an vielen Orten bestätigt. Am meisten lei ; e n leid

kelblauen, weißen und grauen Kartoffeln, weniger die irh ern * * bunten. Eine wirkliche Faulniß ist zwar bis eßt noch nicht * doch stehen die Preise überall hoch. Die ee en siehen Jiem i befriedigend. Durch Ueberschwemmungen ist ein großer Theil des 2 = und 1 na nen nich Miudrieh, Le tr, übrigens gesund und frästig ist und noch immer gute Wei n m hoch im Preise gehalten. 3 eide sindet, win

Aus den Hafenplätzen des hiesigen Regierungs⸗Departements gingen; den letzt verslossenen beiden Monaten 273 Schiffe und 4 Böte 464 1 mit Getraide beladen waren. 216 Schiffe und 4 Vzt nt en ein.

Breslau, 18. Nov. Weizen weißer 85, 90 bis 95 S ber 83, S5 bis 91 Sgr. z , Noggen loco etwas matter, es wurde indeß das angebotene Quantum? I8, 61 bis 67 Sgr. sämmtlich verkauft. Partieen aus dem Kahn wurden a ö Sgr. bei 8spfd. verkauft. 70 Wspl. in Glogau abzuladen 84 sBöpsd wurden à 523 Rihlr. Fr. hier und 75 Wspl. russ. S2pfd. 3 und 1 Uh ö. 49 Nihlr. schwimmend geh. vr. Frühjahr S4pfd. 53 Nthlr. Br. x Gerste 50, 55 bis 58 Sgr. Hafer abermals höher bez. ohne die Kauflust zu befriedigen, 29, 3 bis 32 Sgr. Koch-Erbsen lac 786 82 Nihlr., pr. Frühjahr 64 Rthlr. bezahlt. Spiritus los sehr matt und a 137 13 Rihlr. verkauft, schließt ii Nihlr. Br, pr. Frühjahr 133 Rihsr. viel Gl. ; böl loco Mehreres a 113 Rthlr. verkauft, dazu ferner zu placien, Börse.. Oesterr. Banknoten 103 bezahlt. Staatsschuldscheine 9e und ? bezahlt. Schles. Pfandbriefe Lit. A. 963 bezahlt, dito Liu. E. proz. 16037 Gld., ditõ 3 proz. 925 Gld. Aetien. Oberschlesische Lütt. A. 106 Gld. 107 Br., dito Litt. B, 94 Gld. Breslau⸗Schweid⸗ nitz⸗ Freiburger 1005 Gld. 1091 Br. Niederschlesisch⸗Märkische 83 Gld. Glogau-⸗Saganer 50 Br. Köln⸗-Mindener 97 Glz. Neisse Brieger 57 . Krakau -Oberschlesische 717 Br. Friedrich⸗Wilhelms - Nordbahn 687 Br. ;

e lie⸗

London, 13. Nor. Wolle. Die vierte diesjährige Auction Kolonial-Wolle, 23,156 B., wurde Montag beendigt. Unter dem Drug der Handels-Krisis, während sich unglücklicherweise der Vorrath gerade se— auf das beispiellos starke Quantum von 30 900 B. angehäuft hatte, gin, gen die Preise in der Versteigerung 2 a 3 Pee, niedriger, als in der vori= gen Auction, und der Abzug war schleppend, bis die Inhaber die vernünf⸗ sige Maßregel ergriffen, 10, 000 bis 1209090 B. zurückzunehmen, was denn auch den guten Erfolg hatte, daß die Preise sich wieder um eine Kleinig= keit besserten. Ein großer Theil, der angebotenen Wolle war leider sehr mittelmäßiger und geringer Qualität. Die wahrscheinliche Preis- Erniedri⸗ gung hatte viele Käufer aus Belgien und Holland herbeigelockt; einige von ihnen kauften ziemlich ansehnlich; Viele machten Versuchs-Ankäufe.

In Zink ist nichts umgegangen. Die Preise sind nominell 17 Pfd. St. d Sh. a 17 Pfd. St. 15 Sh.

Nussischer Talg, bei großer Zufuhr, zu 44 Sh. a 44 Sh. 9 Pee. für f. petersburger Licht- verkaust. Für Partien auf Lieferung zeigt sich wenig Kauflust, obschon zu 43 Sh. 6 Pee. a 41 Sh. anzukommen wäre.

Amsterdam, 15. Nov. Getraidemarkt. Weizen mit gutem Handel an Konsumenten, 128/29pfd. b. poln. 370, 378 Fl.; 126pfd. fries. 260 bis 265 Fl., 135pf8. kubanta 285 I. Roggen reichlich Preis haltend mit gutem Handel. In Entrepot; 117pfd. petersb. 181 Fl. Verst. Li6pfd. arch. 185 Fl. 125pfd. gelder. 209 Il., 121 126pfd. münster. 198, 215 Fl. Gerste 5 Fl. niedriger. 11 1pfd. dänische 205 Fl. Erbsen und Bohnen waren nicht anders, als zu niedrigeren Preisen anzubringen und fanden selbst dazu nur Käufer bei Partieen,

Kohlfaamen unverändert, auf 9 Faß gleich im Nov. und Dez. 63 L. Apr. 64 L. Leinsaamen ohne Handel.

Rüböl gleich wie früher, auf Lieferung williger; pr. 6 W. 37, flieg. 36, Dez. 355, Mai 36, Sept. 355. Leinöl pi. 6 W. 34, slieg. 33. Hanföl pr. 6 W. 35, flieg. 3. Rappsfuchen 84 a ss Fl. Lein- kuchen 11 a 135 81.

2 k— ——

Bekanntmachungen.

Oeffentliches Aufgebot eingetragener Po 957 1088] sten und verlorener Dokumente. ö. Auf dem im Neustettinschen Kreise belegenen Ritter= gut Trabehn nebst Vorwerk Grünbüche sind in der drit- fen Rubrik folgende Posten: Nr. 1. Tausend Thaler Ehegelder und vierhundert Thaler Parapherealgelder aus der Ehestiftung vom 15. August 1738 vermöge Delrets vom 11. De—= zember dess. Jahres für Maria Erdmuth v. Lemle, geborene v. Bandemer, Ni. 32. 141 Thlr. 16 Gr. 333 Pf. für Elisabeth Sophia Clarg v. Lemke, und Nr. 3 b. 362 Thlr. 19 Gr. * Pf. für Katharina Luise v. Lemke aus dem Auseinandersetzungs-Ver= gleich vom 1. März 1771 vermöge Verfügung vom 6. Mai 1772.

Thlr. 29 Sgr. 9

laden.

2 rig

Besitzer Carl August Wilhelm Schmidt wird hierdurch öffentlich vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 8. Oktober 1847.

Das hierselbst an der Ecke der Hirschelstraße Nr. 14 und Deßauerstraße Nr. 41 belegene, im Hopothekenbuche von den Umgebungen Band 27. Nr. 1749. auf den Namen des Particuliers Johann Casper Annacker ver zeichnete, dem Rittergutsbesitzer Friedrich Theodor Starck zugehörige Grundsszich . abgeschätzt zu 23, 065 Pf., sol

am 16. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,.

Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch öffentlich und bei Vermeidung der Präklusion vorge—

Nr. 4. Ein Darlehn von 5290 Thalern Courant, zu 4E Prozent zinsbar und halb Jähriger Kündigung zahlbar, laut Schuldverschreibung vom 12. Juni i768 von dem Hauptmann Carl Hadrian v. Lemke aus dem vormundschaftlichen Depositum des Kö— nigl. Amts Neustettin für den Minorennen Carl Friedrich Küster angeliehen, laut Verfügung vom

Assten dess. Mis. u. J.

eingetragen.

Nach der Behauptung der gegenwärtigen Besitzerin, Freifrau v. Stechow, geborenen Gräfin Herzberg, sind die benannten Posten bezahlt, beglaubte Quittungen der letzten Inhaber oder ihrer Rechtsnachfolger nicht zu be= schaffen und die betreffenden Dokumente selbst verloren gegangen, Es werden daher alle diejenigen, welche an die bezeichneten 261 oder die darüber ausgestellten Dokumente als Eigenthümer, deren Erben oder Nach⸗ solger, Cessionarien, Pfand. oder Briefinhaber, oder aus irgend welchem Rechistitel Ansprüche zu haben vermei⸗ nen, zu dem auf

den 11. März. s48, Vormittags 11 Uhr,

9 XR . 1.

r 2

neben gnableibenden hab ie Ausbleibenden haben zu erwarten, d ĩ ihren Anforderungen an die bezeichneten . 2. Dolumente werden ausgeschlossen und die Posten im Hypothekenbuche von Trabehn und Grünbüͤche ohne Beibringung der für ungültig zu erklärenden Dokumente werden gelöͤscht werden.

Cöslin, den 1. November 1847.

Königliches Ober-Landesgericht. Erster Senat.

ls6g Nothwendiger Verkaus. tadtgericht zu Berlin, den 4. September ts47. Das dem Restaurateur Franz Jbseph Pietsch zuge⸗ hörsge, in der Dorotheenstraße Nr. SI belegene und im Hypothekenbuche Vol. 3. No. 253. verzeichnete Grund- ig e hic abgeschätzt zu 20,H76 Thlr. 20 Sgr. , so

am 14. April 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Büchdruckerei=

ton“ zur Ue sichtigen.

ioss bl

licssr! Bekanntmachung.

*.

fest bestimmten Güter noch vor dem Eintreten desselben iosõl in Newyhork ankommen zu sehen, zu entsprechen, sie ver⸗ fügt habe, den Washington“ gleich nach seiner auf für ben 8. oder 9. November erwarteten Ankunft in New⸗ york nach Europa zurückgehen und dessen Expedition da⸗ felbst in solcher Weise beschleunigen zu lassen, daß die Abfahrt von Bremen nach Newyork, wenn irgend mög- lich, schon am 3. Dezember stattfände. ; Heschaft l ; Die Unterzeichnete beeilt sich, hiervon das Publikum in , . eschaͤstslolale anbergumten Termine hier⸗ zu benachrichtigen und die Absender von Wagren zu mit vorgeladen, um ihre eiwanigen Ansprüche anzu- ersuchen, sich so einzurichten, daß die letzteren schon vor dem 3. Dezember hierselbst eintreffen. Eine gleiche Bitte richtet . an die Reisenden, welche den, Washing⸗ erfahrt nach Newpork zu benutzen beab—

Administration der Occan-Steam-Naritation-

C. A. Heineken C Go. in Bremen.

urgische Eisenbahn.

Die Direction

meiner Anzeiger. rechtzeitig eingezahlt haben, werden in Grund⸗

lage des §. 8. des Statuts aufgefordert, die Einzah⸗ lung nebst 10 Prozent Aufgeld und 4 Prozent Zinfen pro anno, welche mit dent 8. Oftober d. J. zu saufen beginnen, von dem rückständigen Betrage, der 18 Thlr. 23 Sgr. Preuß. Court. pro Actie ausmacht,

J. 1 ö. innerhalb 4 Wochen, vom Tage die- ser Bekanntmachung an gerechnet, zu leisten, und wird bemerkt, daß die Ackien, für welche dieser Aufforderung nicht vollständig nachgekommen wird, und die dieselben repräsentirenden Interims-⸗Actien annullirt werden, womit denn alle Rechte erlöschen, welche aus den früher gemachten Einschüssen erwachsen sind. Schwerin, den 15. November 1847. . 1 der Mecklenburgischen Eisenbahn-Gesellschast. Geo. Meyenn. Erdmann. C. Arndt. L. Albert.

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1091p Mein auf heute Abend im Saale der Sing-— Akadenrie angezeigtes Konzert sindet bestimmt

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Inland. 123 Hofnachricht. Das Doppelfest des Namens tages Ihrer Masestät der Königin und der ersten öffentlichen Sitzung der Ztadtvérorbueten. Beförderungen und Abschieds Bewilligungen in der Armee. Provinz Schlesien. Die Verhältnisse der Juden. Neuenburger Angelegenheiten. Patent St. Majestät des Königs.

Hesterreichische Monarchie. Wien. Die Ausgabe neuer Bank— noten. Aus Ungarn. Die den Ständen vorgelegten Propositionen.

Krakau. Verlegung eines Gefälls Amtes.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Schifffahrts Vertrag mit Toscana. Wohlthätigkeit. Cholera. Vermischtes.

Frankreich. Paris. Herzog von Aumale. Die Truppen an der schweizer Gränze. Die Wahlreform-Frage. Brodpreise. Ver⸗ mischtes.

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Neuer

„Erzbischof von Mork. Hünstige Berichte aus den Fabrik. Distrikten.

„Hedrückte Lage des Geldmarkts. Fallissement. Vermischtes.

Fiederlande. Aus dem Haag. Die Aufhebung der Mahlsteuer. Hafen- und Kanalbauten. Der landwirthschaftliche Verein in Haarlem.

Belgien. Brüssel. Hofnachricht. Der Adreß-Entwurf der Reprä⸗ senkanten⸗Kammer und Eröffnung der Diskussion desselben.!. Vermischtes.

Schweiz. Kanton Bern. Pläne in Hinsicht des Sonderbundes,. Vermischtes. Kanton 3 ürich. Erklärung der Nedaction der Eidg. Ztg. Vermischtes. Kanton Base l. Freiwillige und Kontingents⸗ l hiige. Kanton Tessin. Geldvorschüsse für die Regierung. Verhastungen. Oppositions⸗Versammlung, Kanton Freiburg. Aus ber' Schweiz. Die beiderseitigen Streitkräfte und ihre Operationen.

Italien. Turin. Festlichkeiten. Errichtung einer Diskonto⸗ Bank. Rom. Programm für die Eröffnung der Staats-Keonsulta. Preßgesetz. Ankunft des preußischen Gesandten, Herrn von Usedom, und des Herzogs Max in Bayern.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Königl. Opernhaus. („Der Prätendent“) Königl. Schauspielhaus. („Dorf und Stadt“) Köͤnigsstädtischer Theater. Sing ⸗Akamie. Beilage. .

Anllicher Theil.

Berlin, den 20. November. Ihre Majestäten der König und die Königin sind zur Feier der silbernen Hochzeit des Prinzen und der Prinzessin Johann zon Sachsen Königliche Hoheiten nach Dresden gereist.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: :

Dem andrath a. B., Liedin zu Berlin, die Schleife zum Rothen Adler-Orden dritter Klasse; dem fürstlich hoh enzollernschen Dberförster Pna echnatz zu Neu⸗Nettkau, dem Privatlehrer Göott⸗ fieb Tokins zu Warschau und dem Seidenwirker Friedrich Gru⸗ ner zu Mülheim, im Regierungs- Bezirk Köln, die Rettungs⸗Medaille am Bande zu verleihen.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4dten Klasse goöster Königl. Klassen⸗-Lotterie fiel 1 Gewinn von 5000 Rthlr, auf Nr. 15,145 nach Stettin bei Wilsnach; 3 Gewinne zu 2000 Rthlr. sielen auf Nr. 60,356. 76,5739 und 83,538 in Berlin, bei Seeger, nach Breslau bei Schreiber und nach Landsberg bei Borchardt; 38 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. S633. 27 2. 3706. 3809. 3510. 13, C29. 14,123. 15,30. 16, 04. 17416. 19,795. 20,75I. 24,39. 25,5310. 325762. 33,316. 33,834. 36,575. 37,709. 38,023. 39. 147. 12,569. 19,910. 0. 164. 3,16. 73, S3. Ib, bl3. 57 825. 60. 807. 6, 585. 67, 010. 765, 244. 75, 828. 77613. 78,697. 78, 879. S0, 165, und 82,182 in Berlin bei Alevin, 2mal bei Burg, bei Grack, bei Israel, 3mal bei Moser und mal bei Seeger, nach Breslau Juial bei Schreiber, Cöln bei Krauß und bei Reimbold, Danzig bei Rotzoll, Düsseldorf bei Spatz, Elberfeld 2mal bei Heymer, Frank⸗ furt bei Salzmann, Glatz bei Braun, Graudenz bei Lachmann, Hal⸗ berstadt bei Sußmann, Königsberg i. P, bei Friedmann und bei Heygster, Landshut bei Naumann, Magdeburg bei Brauns, bei Büch ting und 2mal bei Roch, Naumburg bei Vogel, Neisse bei Jäckel, Sagan bei Wiesenthal, Schweidnitz bei Scholz, Stettin bei Rolin und' nach Stolpe bei Pflughaupt; 39 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Rr. 1134. 2159. 3679. 6512. 10,897. 12 838. 14,517. 18, 130. 18,240. 22,241. 22,272. 22, 6931. 23,742. 26, 214. 25,725. 26, 619. 2g I36. Zl 523. Z5 ss5. 37473. 37,78. 39,457. 3, 833. 10, 50h. 1b. 35, 116. Ss, 546. 60 5634. 65,400. 66,361. 67,186 68 3: 69, 525. 760, 153. 75,231. 756,335. 78, 151. S2, 143 und 82, 378

Allgemeine

Preußische Zeitung

Berlin, Sonntag den 21 sten November

in Berlin Zmal bei Alevin, bei Aron jun., 2mal bei Burg, bei Dettmann, bei Klage, bei Securius und 3mal bei See— ger, nach Breslau bei Holschau und 3mal bei. Schreiber, Bromberg 2mal bei George, Cöln bei Reimbold und bei Weidtmann, Düsseldorf bei Spatz, Elberfeld bei Brüning, Frankfurt bei Salz⸗ mann, Königsberg i. Pr. bei Borchardt und bei Samter, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg Zmal bei Brauns und bei Elbthal, Marien— werder bei Bestvater, Potsdam bei Hiller, Reichenbach bei Scharff, Sagan bei Wiesenthal, Stettin 2mal bei Rolin, Stralsund 2mal bei Elaußen und nach Tilsit bei Löwenberg; 6 Gewinne zu 200 Nthlr. auf Nr. 849. 1271. 1621. 3295. 6087. 8048. 9639. 9781. 10,664. 11,157. 11,642. 12, 800. 12,898. 14,854. 15,088. 16,811. 17923. 18616. 194111. 21, 52. 2f, 365. 21,168. 23389. 24820. 30,491. 33,356. 38,000. 38,134. 38, 507. 42, 942. 43, 239. 43, 5035. 11557. 1773. 48588. 0,719. 5,227. 55,216. 5s, 032. s), c. Hi li 2. 6.682. 62,930. 63259. 65,113. 65, 13. 65,774. 67,729. 68,901. 71,97. 75,641. 75, 843. 76, 256. 77, 518. S0, 335 und S2, 778. Berlin, den 20. November 1847.

Königl. General⸗-Lotterie⸗Direction.

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und General⸗Ldjutant Sr. Majestät des Königs, von Neumann, nach Neu⸗Strelitz.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 19. Nov. Heute fand im Schlosse zu Charlottenburg die Feler des Namenstages Ihrer Majestät der Königin statt.

Gegen 2 Uhr empsingen Ihre Majestät die Glückwünsche der Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nebst denen Ihrer Königl. Hohelten der hier eingetroffenen Frau Prinzessin von Sranien, der verwitweten Frau Großherzogin von Mecklenburg- Schwerin und Höchstderen Tochter, der Prinzeß Louise, so wie des Königlichen Hofes und der sonst noch zur Feier geladenen hohen Personen.

Nächstdem fand ein Déjeuner dinatoire und zu Abend ein Konzert statt.

Berlin, 20. Nod. Nachdem das jüngst verflossene Beburts⸗ tagsfest Ihrer, Majestät det Königin am Lzten d. M, bereits in mehreren städtischen Anstallen, welche sich der huldvollen Theilnahme und des erhabenen Schutzes Allerhöchstderselben besonders zu erfreuen haben, wie namentlich in der Königlichen Elisabeth⸗= Schule, in dem südischen Waisenhause, in dem Nikblaus-Bürger⸗Hospitale u, s. w., auf würdige Weise gefeiert worden war, machte gestern die Wieder⸗ kehr des Jahrestages der Begründung der, Städte⸗ Ordnung den Namenstag Allerhöchstderselben zu einem städtischen Doppelfest von ganz besonderer Bedeutung. Der Morgen war, wie wir bereits be⸗ richtet, dazu ausersehen, die Oeffentlichkeit der Sitzungen der Stadt⸗ verordneten durch eine ernste Feier zu weihen, dem Nachmittag sollte ein heiteres Bürgerfest vorbehalten bleiben.

Gegen 3 Uhr vereinigten sich etwa 760 Männer, darunter die Mitglieder des Magistrats, die Stadtverordneten, die städtischen Beamten u. s. w., in dem Krollschen Lokale zu eine Festmahle, bei welchem auch mehrere der Geheimen Staats-Minister Excellenzen, wie namentlich die Herren von Savigny, von Duesberg und von Rohr, der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg, Herr von Meding, der Polizei⸗Präsident Herr von Min utoli ünd eine An⸗ zahl anderer höherer Staatsbeamten als Ehrengäste erschienen waren. Gegen 4 Uhr nahm man in dem mit den Büsten Ihrer Majestät en des hochseligen und des regierenden Königs, der städtischen Huldi⸗ gungsfahne vom Jahre 1840 und passenden Emblemen, unter denen die Jahreszahlen 1808 und 1847 an zwei große Momente in der Entwickelung des städtischen Lebens erinnerten, geschmückten Haupt- saale an den symmetrisch geordneten Tafeln Platz.

Um den Toast auf Se. Majestät den König einzuleiten, er= griff, nach einem entsprechenden Gesange von Grell, Herr QOber⸗ Bürgermeister Krausnick zuerst das Wort. Ein Rückblick auf die Vergangenheit und ein Hinblick auf die Zukunft können uns in dieser Stunde, äußerte der Redner unter Anderem, nur mit Gefühlen des innigsten Dankes gegen Se. Majestät den König und Seinen er⸗

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habenen Vorgänger und mit freudigen Hoffnungen für die fernere Ent⸗ wickelung des städtischen Lebens erfüllen. Auch habe man wohl Ur⸗ sache, mit der städtischen Verwaltung der letzten Zeit zufrieden zu sein; zwar habe man ein schweres Jahr zu überstehen gehabt, ein Jahr, in welchem die Theurung und mithin die Noth und Bedräng⸗ niß zu einer Höhe gestiegen, wie selten zuvor, allein es sei auch von allen Seiten, von den Behörden, wie von den Einzelnen, mit selte⸗ ner Hingebung und Ausopferung Alles geschehen, was Mittel und Umstände nur gestattet, um diesen Nothstand zu ertragen und mög⸗ lichst zu lindern; und wenn dadurch allerdings die Kräfte des städti⸗ schen Haushalts schon sehr in Anspruch genommen worden, so sei doch noch Vieles geschehen, was zum Wohle der Stadt gereiche; zwei nene Schulen seien begründet worden, eine dritte sei im Werden; 20, 000 Rthlr. habe man auf den Bau einer Kirche verwandt, und die städtische Gas-Beleuchtung sei, vielfacher Schwierigkeiten unge⸗ achtet, mit Kraft und Energie fast ihrer Vollendung zugeführt wor⸗ den. Aber das Beste und Herrlichste, was uns das verflossene Jahr gebracht, sei von Sr. Majestät dem Könige ausgegangen; zuerst die Einberufung des Vereinigten Landtags und der Erlaß der mit dieser in Verbindung ni e en Gesetze und nun das Geschenk der Oeffentlichkeit der Sitzungen der Stadtverordneten, welche dem städtischen Leben einen neuen Aufschwung zu geben bestimmt sei. In rinem Lande, wo die Gesetzgebung so beschaffen sei und so gehand⸗ habt werde, da sei es gewiß gut bestellt. Es geite jetzt vor Allem, sich dieses großen Geschenkes durch richtigen Gebrauch desselben wür⸗ big zu beweisen in Dankbarkeit, Vertrauen, Treue und Hingebung gegen den erhabenen Geber, auf dessen Wohl das erste Glas geleert verde! Ein dreifaches stürmisches „Lebehoch!“ folgte der mit wah⸗ rer Wärme gesprochenen Rede, deren Sinn auch ein sofort ange⸗ stimmter zweiter von Cosmar gedichteter Gesang nach der Weise: „Heil Dir im Siegerkranz“, entsprach. . ö Der zweite Trinkspruch war Ihrer Majestät der Königin ge⸗ weiht. Ein Lied von Thiersch und Neithardt leitete ihn sin⸗ nig ein: ; „Es glänzt an Preußens Throne Mit wunderhellem Schein, Als schönster Schmuck der Krone, Ein seltner Edelstein. Der König mag ihn nicht missen, Eh' gäb' er das Leben hin. Wollt ihr dies Kleinod wissen? Es ist die Königin. u. s. w.“

Herr Stadtverordneten⸗Vorsteher Four nier erhob sich hierauf und erinnerle mit herzlichen Worten daran, daß dieses Doppelfest ein um so freubigeres sein müsse, da Ihre Majestät, erst vor nicht langer Zeit von einer schweren Krankheit genesen, sich jetzt wieder der Fülle der Gesundheit erfreue. Jeder werde sich daher mit aufrichtiger Er⸗ gebenheit dem Wunsche anschließen, daß die vielgeliebte Landesmutter noch lange Jahre so Ihrem erhabenen Gemahle zur Seite stehen möge! Der Jubel, mit welchem unter dreimaligem „Lebehoch!“ die Glaͤser geleert wurden, war der Ausdruck der innigen Liebe und Verehrung, welche in diesem Momente die ganze Versammlung be⸗ eelte.

s Der dritte Trinkspruch galt, durch ein passendes Lied vorbereitet, dem Königlichen Hause. Herr Bürgermeister Naunyn nahm das Wort, um daran zu erinnern, daß das städtische Wesen in frü⸗ herer Zeit allerdings immer mehr und mehr in Versunkenheit gera⸗ then, daß viele der alten Pergamente, die die Rechte und Freiheiten der Stäbte gesichert, durchlöchert gewesen; allmälig sei es aber wie⸗ der anders geworden; die Städte haben sich von neuem gehoben, sie haben sich namentlich bei uns gehoben durch den Schutz und die Für⸗ sorge, welche ihnen von jeher das preußische Fürstenhaus habe ange⸗ beihen lassen; alle unsere Könige haben das Gedeihen und die Kräf⸗ tigung des städtischen Wesens stets im Auge. gehabt, und dazu werde auch die jüngste Königliche Gabe, die Oeffentlichkeit der Sitzungen der Stadtverordneten, mitwirken; eine der wichtigsten Folgen dersel⸗ ben werde sein, daß nun das Vertrauen der Vertretenen zu den Ver⸗ tretern das etwa früher noch dann und wann gehegte Mißtrauen gegen ihre Wirksamkeit gänzlich verscheuchen müsse; gerade durch diefes Vertrauen könne man den edlen Absichten des hochher⸗ zigen Begründers dieser Oeffentlichkeit am besten entsprechen; und sof zose die Vaterlandsliebe die höchste Tugend sei, so habe man sie in Preußen auch nie von der Liebe zu dem augestammten . getrennt, den man so viel verdanke; beide seien Eines und Dasselbe:

Königliches Opernhaus. Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Ihrer Ma⸗ jestät der Königin zum erstenmale: Der Prätendent. Romantisch-komische Oper in 3 Akten von E. P. Ber— ger. Musik von Fr. Kücken. (Den 19. November.)

Nachdem Herr Rott eine der Frier des Tages geweihte Rede gespro⸗ chen hatte, kam Kücken's Oper: „Der Prätendent“, zum erstenmale zur Aufführung. Trotz der glücklichen Besetzung vermochte sich jedoch das neue Werk nur inen mittelmäßigen Erfolg zu erringen. Im Stoff, mit der im vorigen Jahre gegebenen Esserschen Oper: „Die beiden Prinzen“, ver⸗ wandt, bringt „der Prätendent“ weder eine neue, noch eine pikante Hand⸗ lung. Auch die Musik ist nicht geeignet, das besondere Interesse des Hö= ters zu erregen. Wie von deni Lieder⸗-Komponisten J erwarten stand, entfaltet . zwar viel melodische Verzüge, doch fehlen ihr Styl, dra⸗= matische Haltung und veutsche Gemüthstiefe gänzlich. So findet sich namentlich von? einer künstlerischen Mannigfaltigkeit in Behand⸗ lung der Singstimmen, von einer Charakterzeichnung, keine Spur. Die verschiedenen Parts sind meist in italienischer Ma—⸗ nier kehlgerecht, brillant und dankbar für die Sänger geschrieben, das Ganze wird' von einer in französischer Weise recht effektvoll gehal= tenen Instrumentirung unterstützt, doch ein Streben nach höherem, drama⸗ tischen Ausdruck, nach tieferen, charakteristischen Erfassen der Situationen und . im Stücke macht der Komponist nicht bemerklich. Die einzige

igur, welche eine einigermaßen 6 musikalische Haltung ziemlich treu be wahrt, ist die des Postschreibers Levraut, die überhaupt zur Belebung der Dper das Meiste beiträgl, ohne eine gewisse Monotonse des Eindrucks,

welche sich über das Ganze ausbreitet, verwischen zu können. Nichts desto⸗ weniger enthält das Werk unterhaltende Momente, e, jedoch der ganze erste Akt nicht gerechnet werden darf, der an einer die Wirkung beeinträch⸗ tigenden Breite der Musilstücke und an einer merlwürdig matten Handlung leidet. Im zweiten Akt belebt sich diese etwas mehr. Auch musikalisch ge⸗ staltet er sich bei weitem interessanter. Gleich die Introduction, bestehend in einem hinter der Scene gesungenen vierstimmigen Liede mil Chor, ist von höchst angenehmer Wirkung. Küchen befindet sich hier als Lieder- Komponist ganz in seinem Elemente. Nächstdem verdient Nr. 11, ein Chor mit Solo: „Hier in der frischen Luft Genießet der Blumen Dust ꝛc.“ der hübschen kanonischen Nachahmungen, womit er beginnt, überhaupt sei⸗ ner gesunden, frischen Haltung wegen, Auszeichnung, wiewohl wir dem tri- vialen Walzer⸗Rhythmus sowohl hier, als überhaupt in der Oper, lieber nicht begegnet wären. ; Auch das folgende Lied der Mad. Vhopital: „Ihr Mädchen habet Acht“ bildet eine sehr ansprechende Nummer und beansprucht, abgesehen von den darin vorkommenden Reminiscenzen, an denen die Oper überhaupt keines weges Mangel leidet, zunächst Anerkennung. Im dritten Akte dürfte vor= zugsweise die komische Arie des Postschreibers Levraut: ö „Mit Grazie will ich den Scepter führen

als ein ausnahlnsweise charafteristisch und ziemlich eigenthümlich gehaltsnes Musilstück Erwähnung verdienen, wiewohl allen diesen so eben cinrten Ein⸗ zelheiten unsererseits auch nur dem in der Musik überwiegend Unbedeuten · den gegenüber Auszeichnung zu Theil wird. Hat „der Prätendent“ übri=

ens nicht total mißfallen, so schreiben wir die Ursache mit der trefflichen Aus · fh un zu, die, wie wir bereits oben andeuteten, in der That eine gelun-

gene war. Vorzugsweise gebührt Herrn Kraus als Levraut, den wir heute zum erstenmale in einer somischen Partie sahen, das Verdienst, durch seine humoristische und wirksame Durchführung dieser an sich untergeordneten Rolle bie Darstellung kräftig gefördert zu haben. Der Sänger bekundet sichtlich Talent für das komische Genre und erwarb sich den allgemeinen Beifall des Publikums. Nächst ihm ertheilen wir der Dlle. Tu ezeck und den! Herren Mantius und Krause als die würdigen Vertreter der grö⸗ ßeren Rollen, der Cerile, des Emile und des Prätendenten, volles Lob, das wir jedoch auch den Herren Fischer und Zschiesche, die als englische Sce⸗-Capitaine ihren Platz trefflich ausfüllten, nicht vorenthalten ,

Königliches Schauspielhaus.

Zur Feier des Geburtsfestes Ihrer Majestät der Köni⸗ gin zum erstenmale:; Dorf und Stadt, Schau spiel in 5

Akten nach Auerbach von Birch⸗Pfeiffer.

(Den 19. November.) .

Nachdem ein Prolog, den Herr Hopp“ sprach, an die Bedeutung de Tages ., . il. ,. 6 , Prosessorin!, durch Mad. Birch-Pfeiffer in dialogische Form gebracht , Rollen Das Spiel unserer Schauspieler sprach sehr an: sie, thaten in ö

die für sie de. . Bestes, und der Fieiz bes schwäbischen Dialeltes er

. i ĩ s Bialestes ist Herr ,,. ein norddeutsches Publikum. 3 .

einen Aufenthalt in Stuttgart und Fi) , . fällige il: bung mächtig; dazu Lie innigen, Mone ö. 4 . k.

e ge ! an benen Lluerbach's Dichtungen so reich sind, ö. . Scene auch von der Bühne aus jhre Wirkung that.