; dankenganges dieser Nede uns sreuen, daß unser . — 6. ö und unsere Fortschritte den Ameri-
sanern richtig geschildert werden,. r an die beiden großen deutschen Begebenheiten, * . i, welche dem Gedanken Flügel verleiht., der
ö d Kunst, . ꝛ è . * . an die große moralische Nevolution, welche das Chri- 2 von seinen gröbsten Irrthümern gereinigt und den Fortschritt der
, mali nacht haf, „an die Reformation“, seine Betrachtung = . „Die amerikanische Freiheit“, sagt er, jist 17 Tochter der britischen Freiheit, und sie sind beide die Jinder der Nesor= mation. Aber weder die englische noch die amerilanische Nevolution hätten ausgeführt werden können ohne den Beistand jener magischen Kunst, welche der Bürger von Mainz unbewußt als ein Wertzeug der bürgerlichen und religidsen Freiheit erfunden hatte.“ Indem er so auf dem Deutschland eis genihümlichen Gebiet der geistigen Bildung seinen Standpunkt nimmt und don dem Grundsatz ausgeht, daß „das Charakteristische der deutschen Civi= lisation in jedem Stadium ihres Fortschritts darin besteht, daß die geistige Entwickelung stets die soziale übertroffen habe und die Bildung des Gei= stes stets dem sozialen und politischen Zustande der Nation voraus gewesen fei. findet er gewiß den einzig richtigen Weg, um seinem Plane gemäß den Nachweis u llefern, wie der gegenwärtige nationale Charatter der Deutschen sich gebildet hat und welche Resultate von Aim weiteren Fortschritt erwartet werden können. In der eigenthümlichen Bildung der deutschen Schriftsprache sieht Herr Wheaton den ersten Fortschritt. Er zeigt, wie dieselbe sich aus dem Gelehrtenstande entwickelte, der, getrennt vom Leben und unbckannt mit dem Volke und al— ler praktischen Beschäftigung, in seinen Büchern lebte, wie Luther diese Sprache zu seiner Bibel-Uebersetzung erfand, wie sie unter dem französischen Einfluß dem Untergange nahe war, aber endlich in der Mitte des achtzehn⸗ ten Jahrhunderts in einer reichen Literatur herrlich ausgebildet wurde. Doch sie sei das Eigenthum der gebildeten Stände geblieben, und die alte Trennung zwischen den Gelehrten und dem Volke habe fortbestanden. „Die niederen Stände müssen sie erlernen, gewissermaßen wie eine für sie todte Sprache, um vollständig in den Geist und das Verständniß ihrer klassischen Schriftsteller einzudringen.“ Erst in neuester Zeit beginnen die Schranken zwischen dem Volle und seinen Männern der Wissenschaft und Literatur zu fallen und die Allen gemeinsame Sprache als ein mächtiges Mittel zur Ausbildung der Nationalität zu wirken, wie es in England und Amerika immer der Fall war.
Die Freiheit der Glaubens-Meinung, welche die Reformation nach vielen Kämpfen errang, ist Herrn Wheaton ein anderer charakteristischer Zug deutscher Civilisation. Er beleuchtet den Kampf um dieselbe von den Zei- ten bes Johann Huß bis zum Ende des dreißigjährigen Krieges. Als eine der wichtigsten Folgen der Nesormation bezeichnet er dann die Eman- cipation der philosophischen Schulen von der Ober-Aufsicht der Kirche; aber hier ist es eben, wo wir den Nachweis des Einflusses der neueren Philo⸗ sophie auf den Fortschritt der Nation vermissen. Herr Wheaton sagt da⸗ gegen: „Es kann nicht, wie ich glaube, geleugnet werden, daß die hierdurch erlangte philosophische Freiheit oft in Zügellosigkeit ausgegrtet und durch die Erfindung metaphysischer Systeme gemißbraucht worden ist, deren grunde lofes Gebäude in einen dichten Nebel verwickelter Terminologie eingehüllt ist, welche den Sinn verdunkelt, den sie aufhellen soll. In den Schriften der deutschen Philosophen sucht der Geist des Lesers häufig vergebens den Sinn zu entdecken, welcher sich seinem Verständniß entzieht, eingehüllt in eine dunkle Wolle von Worten, die uns ost an die mostische Phraseologie Plato's erinnert, während sie der Anmuth der reinen und makellosen Die⸗ fion desselben entbehrt.“ Doch fügt er gleich hinzu: „Man kann indeß, was die äußere Form der deutschen Philosophie anbetrifft, zugeben, daß sie mächtig die allgemeine Bildung befördert hat, welche dem deutschen Geiste so charakteristisch ist. Wenn sie nicht neue Wahrheiten entdeckt hat, in Hin- sicht der metaphysischen Natur des Menschen und anderer Wesen, so hat
sie wenigstens als eint Uebung des Geistes gedient und hat reiche Früchte in ihrer Anwendung auf andere Studien, wie die Geschichte, die Juris= prudenz, die Theorie der schönen Künste und die Kritik, getragen.“
Die in gewissem Grade puritanische Nechtgläubigkeit des ernsten Ame— rikaners hindert ihn, die Bedeutung und den Nutzen der freien philosophi⸗ schen Forschung für die geistige Entwickelung Deutschlands zu würdigen und in die Tiefe der philosophischen Systeme zu dringen, die er einer kurzen Kritik unterwirst. Herr Wheaton betrachtet die Systeme von Leibnitz, Kant, Fichte, Hegel, Schelling, aber er ist „froh, aus diesem dunkelen Ab⸗ grund deutscher Metaphpsik ünd Theologie herauszukommen“, nachdem er als eine Folge derselben die Untergrabung des religiösen Glaubens erkannt
hat. Die gegenwärtige religiöse Bewegung, die Wirksamkeit Schelling's als Philosophen und Neanderis als Theologen ist ihm weiter nichts, als ein Kampf gegen den Indifferentismus und die Jmreligiosität, welche er, son⸗=
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derbar genug, neben den Lehren Fichte's und Hegel's dem vermeintlichen Unglauben Friedrich's des Großen zuschreibt. „Jene neue und gefährliche Gestalt“, sagt er, „welche der Ünglaube kürzlich in Deutschland angenom- men hat, und durch welche der solide Beweis des historischen Christenthums den schaitenhaften Unrealitäten der grundlosen Visionen eines Strauß Plaß machen soll, würde wahrscheinlich niemals in jenem erleuchteten Lande aus⸗ genommen worden sein, wäre nicht der böffentliche Geist vorher vergistet und zu ihrer Aufnahme durch den Zauber vorbereitet werden, welchen das in= üelleftuelle Uebergewicht und das Beispiel eines Herrschers ausübte, der von dem preußischen Volke immer als der Urheber seiner nationalen Größe be⸗ trachtet worden ist.“
Mit größerer Vorliebe und lieferem Verständniß betrachtet Herr Whea⸗ ton hiernächst als einen weiteren Zug deutschen Fortschrittes die glänzenden Arbeiten der nationalen Geschichtsforfchung und endlich die politische Nege— neration des Landes nach der fianzösischen Invasion und nach der Einrich- tung deutscher Stände ⸗Versammlungen. Diese Dinge sind uns Allen viel ausführlicher und in gründlicherem Zusammenhange bekannt, als sie hier dargelegt werden, aber wir freuen uns doch, die in ihrem Grundlon richtig aufgefaßten und mit Liebe behandelten Verhältnisse den Amerikanern be⸗ kannt gemacht zu sehen. Man erfährt dort, welche Bedeutung Männer, wie Leibnitz und Stein für Deutschland, als Urheber der Monunienta Ger- mania und der Quellensammlung deutscher Geschichte des Mittelalters hatten, wie unsere heutigen Gelehrten Pertz, Dahlmann, Lappenberg u. s. w. durch Bearbeitung dieser Werke den nationalen Geist Deutschlands, der auf dem Schlachtfelde von Jena für immer unterdrückt zu sein schien, mächtig beleben und in Verbindung mit dem Volke treten, nachdem Preußens Ne⸗ formen durch die Stein-Hardenbergsche Gesetzgebung die Freiheit des Eigen⸗ thums und der Person, bürgerliche und politische Freiheit angebahnt und hergestellt hatten, wie ferner die Bildung des deutschen Bundes, die Ein⸗ richtung constitutioneller Regierungsformen in den kleineren Bundes staaten, die Heistellung des Zollvereins, „das größte Ereigniß in Deutschland seit dem wiener Kongreß“, und endlich die Berufung eines Vereinigten Land⸗ tags in Preußen das Gefühl der National⸗ Einheit gestärkt, das deutsche Vost in Verbindung mit seinen Theilen unter einander gesetzt und den na— tionalen Fortschritt befördert haben.
„Das ist“, so schließt Herr Wheaton mit einem Blick in die Zu⸗— kunft feine Rede, „das nach vorwärts auf die Verwirklichung jener glorio— sen Vision der National -Einheit gerichtete Streben Deutschlands gewesen, welche seine Patrioten ihm als das letzte Ziel vorgesteckt haben. Dieser Forischritt war langsam, aber sicher, dem eigenthümlichen Charakter und dem Genius seines Volkes angemessen. Die Wand der Trennung zwischen sei— nen Männern der Wissenschaft und dem handelnden Theil des Volkes ist niedergebrochen, und man fängt an, die Nothwendigkeit zu fühlen, dieselbe Sprache und dieselbe Literatur für alle Klassen der Gesellschaft zu brauchen. Die Gewohnheit, die öffentlichen Angelegenheiten in National- und Pro⸗ vinzial-Landtagen zu erörtern, so wie die Einführung des öffentlichen und mündlichen Verfahrens bei den Gerichten, müssen bald eine Klasse öffent· licher Männer bilden, wie sie in jedem freien Lande entstehen, und wie sie nur durch ein thatvolles und praktisches öffentliches Leben gebildet werden können. Der Herstellung des Zoll vereins, durch welchen die große Majorität des deutschen Volkes und seiner Staa⸗ ten, und zwar die erleuchtetsten, durch die mächtigen Bande kommerziellen und finanziellen Interesses verbunden wurde, ist die Erbauung von Eisen⸗ bahnen gefolgt, welche das Land seiner ganzen weiten Ausdehnung nach durchschneiden, das Mittelländische Meer mit der Nordsee und dem Balti— schen Meere verbindend und Glieder in der ununterbrochenen Verbindungs- kelte bildend, mittelst welcher der alte Verkehr zwischen Europa und Asien durch Aegypten wiederhergestellt und durch die ganze nördliche Halbkugel bis an den Golf von Mexiko, so daß sie den Erdkreis umschlingt, sortgesetzt werden wird. Diese großartigen Vervollkommnungen in den materiellen Interessen müssen nothwendig auch auf die moralischen Interessen influiren. Wenn die Hindernisse des freien Handelsverkehrs zwischen den verschiedenen Deuischen Staaten und zwischen ihnen und der übrigen Welt aus dem Wege geräumt sein, diesen Verkehr aber die wunderbaren Erfindungen mechanischer Wissenschaft erleichtert haben werden, so ist offenbar, daß dieselben Mittel auch zur Verbreitung politischer Bildung unter jenen verschiedenen Völkern beitra⸗ gen müssen. Wenn der Handels verkehr auf diese Weise gefördert ist, kann der freie Austausch der Ideen und Meinungen durch keine Gewalt mehr verhindert werden. Wonach die edle deutsche Nation jetzt strebt, das haben wir schon seit lange erreicht. Die Revolution, welche uns unabhängig vom Mutter⸗ lande machte, war das Ergebniß eines Versuchs von Seiten jenes Landes, uns zu Sklaven zu machein. In unserer Hemisphäre sind die wunderbar⸗ sten materiellen Vervollkommnungen das Ergebniß dieser politischen Revolu— tion gewesen. In Deutschland können wir hoffen, die materiellen Vervoll⸗
lommnungen, von denen ich gesprochen habe, auch von der Her
litischer und sozialer Institutionen begleitet zu sehen, a' .
23 mit dem Geist des Zeitalters und mit der Bildungsstufe — olles.“
— , gandels und Börsen-Nachrichten.
Memel, 16. Nov. Getraidebericht. Weizen ohne Umsat
ö . ; . mn früheren Preisen. Roggen, die Zufuhr von Polen hat aufgehört, w am Wasser war, ist zu 45 Sgr. für 109psd. bis 48 Sgr. für e ( rrn Transit verkaust. Zur Consumtion vom Speicher 56 2 57 Sgr. ui ü; 120pf6. Gerste, nachdem die Brauereien sich a 47 — 48 Sgr. versorgt, ist es damit stiller und jetzt nichts zu verkaufen. Hafer 23 Sgr. Erbsen weiße 70 Sgr., graue 80 Sgr., grau Transit 75 Sgr. Leinsa at, hier? mit ist es jeßt sehr still, 111 — 155pfd. poln. Saat, mit 61 Sgr. zuletzt be⸗ zahlt, ist nicht mehr am Wasser, auch dafür kein Begehr vorhanden. Für c. Z60 Last, welche bei den Thorhändlern lagern, ist kein Käufer zu finden
Flachs, bis jetzt noch sehr wenig zugeführt, ist etwas zur Verschiffung zum Frühjahrspreise und unter Garantie von 8 Fl. wenigstens genommen
Oeltkuchen aus hiesiger Fabrik auf Lieferung bis Heu h ich 1000 4 1500 Ctr. monatlich, mit 623 Sgr. p. Ctr. bezahlt.
Spiritus wenig begehrt, 14 Sgr. p. F Richter versteuert.
Heringe, nicht weiter angebracht, behaupten sich im Preise. anzunehmen, daß die Zufuhr aufgehört hat.
Steinkohlen, kleine 15 Sgr., große 17 Sgr. p. hiesige Meßtonne. Ein paar Ladungen, die kürzlich eingetroffen, gingen größtentheils nach Tilsit.
Holzꝭ‚ Balken, p. lauf. Fuß engl., sichtene Aft. Kron 11 Sgr., do. Iste mittel 10 Sgr., do. 2Ate mittel 8 Sgr., do. eichene Kron 20 Sgr., Planken, sichtene, 3ö6ll. Kron 2 Sgr., do. mittel 13 Sgr., Wagenschoß 30 a 45 Sgr. Pro Schock: Piepenstäbe, eichene Kron 30 Rthlre, Orhoftstäbe, eichene , 2 Rthlr., Klappholz 30 Rthlr., Splittholz, ficht. und Faden fuß. 1 thlr.
Russisches Mehl, . 200 Kullen, ist neuerdings von Stettin leinge⸗ troffen und wird zu 86 Sgr. p. Ctr. verlauft.
Wechsel wurden in den letzten Tagen gesucht, man bewilligte für London 3 Mon. 206 Sgr., für Hamburg 9 Wochen 453 Sgr., Silber⸗ Nubel im Course weichend mit 3398 Sgr. ausgeboten.
Schifffahrt. Es liegen hier mehrere Schiffe, welche wegen des nie— drigen Wassers in der Fahrt nicht hinauskommen können, eben so haben mehrere zum Einkommen den größten Theil des Ballastes in See werfen müssen. Es wäre sehr zu wünschen, daß das Projekt, einen Dampfbagger zu stationiren, baldigst zur Ausführung kommen möchte, denn die paar Jha⸗ ler, welche jedes Schiff alsdann an Hafengeldern mehr zu entrichten haben würde, können gar nicht in Betracht kommen gegen den großen Zeit- und Kostenaufwand, welchen das Laden auf der Rhede der Kaufmannschaft und den Rhedern verursacht. Kürzlich wurde wieder beim Laden auf der Rhede ein Prahm zerschlagen, und 40 Schock Stäbe gingen verloren, wodurch der Ablader c. 1509 Rthlr. einbüßte. Die kostspieligen Molenbauten haben bei uns zur Vertiefung der Fahrt noch nichts beigetragen.
Das hiesige Dampfboot Friedrich Wilhelm LV. ist von zwei Kaufleu— ten in Windau gegen eine Miethe von 3590 R. S., freier Holzfeurung und freler Assurance bis zum 4. Januar k. J. engagirt worden, um, sobald die Versicherungs- Police hier ist, nach dort abzugehen und dort liegende Schiffe nach See zu bugsiren und ankommende hinein zu bringen. Auch soll abgemacht worden sein, daß die Windauer, wenn es ihnen konveniren sollte, das Boot gegen den Kaufpreis von 21,096 Nthlr. behalten können. — Es wäre zu bedauern, wenn dieses schöne Boot nicht zurückkehren sollte.
Der hiesige Schiffsbau gewinnt immer mehr an Ausdehnung; wie man hört, sollen wieder zwei neue Werftplätze angelegt werden.
St. Petersburg, 31. Okt. (2. Nov.) In Talg war es still, da es an Schiffen fehlt und auch die Jahreszeit so spät wird. Gelb Lichtn ist zu 120 Ro. geschlossen worden, wozu noch Abgeber. Seifen fehlt. Weiß ist auf 137 Ro. gehalten.
Pottasche wird bei Kleinigkeiten zu 8 Ro, gemacht.
Hanföl zum Konsumo in loro 15 Ro. geschlossen.
In Hanfen wird zur Verschiffung nichts mehr umgesetzt.
Die Preise von Leinsaamen weichen, da es an Schiffen mangelt und Mancher noch Reste gern placiren möchte. Bester Moschansky von 245 a 26 Ro., geringeres 2 a 24 Ro.
Roggen hält man p. Mai auf Preis, 1917 Ro. wird gefordert, wäh— rend loco zu 17–— 165 Ro. zu haben ist.
Weizen ganz nominell.
Hamburg 345 2 4.
London 37 a 38433.
Es ist
Amsterdam 191 a 1913. Paris 400 a 4013.
9 Bekanntmachungen. 3 i098 G rn, ref.
Der angebliche Regierungs . Assessor und Hauptmann a. D. Max Friedrich Wilhelm Müller hat sich der Anfertigung falscher gerichtlicher Dokumente und mittelst derselben verübter Betrügereien dringend, ver dächtig gemacht. Da sich derselbe von hier heimlich entfernt 7 und sein gegenwärtiger Aufenthalt nicht zu ermitteln gewesen ist, so werden alle Civil- und Mili— tair⸗Behörden des In- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den 2c. Müller, welcher 45 Jahr alt, von mittlerer Statur ist und braunes Haar hat, zu vi⸗ iliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und unter icherer Begleitung mit den bei ihm sich etwa vorsin— denden Geldern und Effekten an die hiesigen Hausvoig⸗ tei⸗Gefängnisse abliefern zu lassen.
Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Be— 8 . Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit
ichert.
Berlin, den 41. November 1847.
Königliches Preußisches Kammergericht.
6
789]
1972! Nothwendiger Verkauf. Instructions Senat des al cchen Kammergerichts in ⸗ erlin.
Das im Niederbarnimschen Kreise der Mittelmark be—= legene, im Hypothekenbuche des Königlichen Kammerge—= richts Vol, IV. bas. 4 verzeichnete frühere Erbpachts= Vorwerk, jetzt Rittergut Zehlendorf, abgeschätzt auf 400566 Thlr. 3 Sgr; 10 pf. zufolge der nebst Hypo= thekenschein und Bedingungen in der Registratur einzu= sehenden Taxe, soll
am 2. Mai 1848, Vormittags 10 uhr an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. ⸗
Hierbei wird jedoch ausdrücklich bemertt, daß die Erb= pachts-⸗ Gerechtigkeit von den zeither mit dem Gute ge= meinschastlich bewirthschafteten Zehlendorsfer Kirchen= 9 . ändereien nicht mit Gegenstand der Sub- astaiion ist.
Die dem Aufenthalt nach unbekannten Real⸗Interes⸗ senten, als:
) der Kolonist J. H. Hansen, modo dessen Erben,
bp) ö. verehelichte Büdner Blankenburg, geborene Sa= omon,
c) der Tagelöhner J. Christ. Benßien, inodo dessen
Erben werden ange ohr, ich zur Wahrnehmung ihrer Rechte in diesem Termine gleichfalls zu melden.
968
1096
Der Magistrat.
Ediꝓi tt al- Citation des Land- und Stadtgerichts zu Cöslin.
Nachdem über das Vermögen des Kaufmanns Gu— stas Schirmer hierselbst mittelst der am 20. August und 2 7. September 8. J. publizirten Verfügung vom 3. Au- gust d. J. der Konkurs eröffnet worden, werden sämmt- siche Gläubiger desselben hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche an die Konkursmasse in dem zu dem Ende auf den 28. Februar 1848, V. M. 9 Uhr, in un— serem Geschäftslokale vor dem Herrn Justizrath Mah— lendorff anberaumten Termine anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, widrigenfalls sie damit werden präkludirt und ihnen deshalb, den übrigen Gläubigern gegenüber, ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt wer= den. — Den auswärtigen hier unbekannten Gläubigern werden die Justizräthe Vellnow und Leopold und Ju— stiz-Keommissarius Eckardt hierselbst zu Mandataren in Vorschlag gebracht.
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 16. August 1847.
Das dem Schiffseigenthümer Carl Ludwig Krüger gehörige, hier vor dem Rosenthaler Thore am Wein- bergsweg Nr. 156 belegene und im Hypothekenbuche von den Umgebungen Berlins Vol. 27. Nr. 1758. verzeich= nete Grundstück nebst Zubehör, gerichtlich abgeschäßt zu 5825 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., soll
am 14. März 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 11. Oktober 1847.
Das dem Dachdeckermeister Johann Friedrich Hilde⸗ brandt gehörige, in der Orangenstraße Nr. 54 belegene, im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 12. Nr. 811. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 22,291 Thlr. 16 Sgr. 10 Pf., soll.
am 15. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Bekanntmachung.
Behufs Ausloosung der Nummern der hiesigen Stadt⸗ Obligationen, welche gemäß Allerhöchsten Privilegii vom 14. März 1845 (Gese S. pro 1845 S. 209) im Jahre
Sa7 zu amortisiren sind, steht ein Termin auf Mon- tag den 6. Dezember e., Vormitt. 10 Uhr, im Magistrats - Sesstons - Lokale an, was wir hiermit zur allgemeinen Kenniniß bringen. ;
Memel, den 16. November 1847.
ltos i]
Minden »
ios2 b
Berlin, am 1. November 1847. Anh al t und
Köln-⸗Mindener Eisenbahn. Tägliche Abfahrten der Personenzüge: von Minden nach Hamm Morgens 7 Uhr, Deutz (Köln) Nachmittags 12 Ühr 45 Minuten. Der letzte Zug schließt in Minden an den um 12 Uhr von Berlin und Braunschweig eintreffenden Zug an.
Diejenigen Inhaber von Certisiaten der Russi- schen Anleihe bei Hope et Co., 3ter Serie, welche den Betrag der am 1. 13. Dezember d. J. verfallenden Coupons in Berlin zu erleben wün- schen, werden hiermit aufgesordert, die betressenden Coupons bis spätestens den 283ten dieses Monats bei den Unterzeichneten zur Aumeldung und Astempelung zu präsentiren.
Der Zahlungs- Fermin der abgestempelten Coupons wird zu seiner Zeit bekannt gemacht werden.
VW agener, Brüderstralse No. 5.
Allgemeiner Anzeiger.
scheinigen, darüber mit dem bestellten Kontradiktor, auch nach Befinden unter einander rechtlich zu verfahrn binnen 3 Wochen zu beschließen und sodann den 17. Juni 1848 der Inrotulation der Akten, endlich auch den 31. August 1848 4
der Publication eines Erkennmnisses, welches rücksichtl der Äußengebliebenen Mittags um 42 Uhr für eröfft— erachtet werden soll, gewärtig zu sein. .
Dafern aber in dem zuerst gedachten Termine abwesende Körbitz oder dessen unbekannte Leibeserben oder diejenigen, welche Ansprüche an sein Vermögen zu machen haben, nicht erscheinen sollten, so wird der Ab⸗ wesende für todt erklärt und sein Nachlaß denen, welche das nächste Recht darauf dargethan haben, ausgeant= wortet, seine Leibeserben aber und diejenigen, welche Ansprüche an seinen Nachlaß zu haben vermeinen, wer= den für ausgeschlossen, ihrer Rechte und Ansprüche, so wie der Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, für verlustig erachtet werden.
Schließlich bedeuten wir nach der Bestimmung unter III. des allerhöchsten Mandats vom 13. November 1779 die auswärtigen Interessenten, einen Gevollmächtigten
iosol Der am
nige Nachricht über
Taxe und Hy— h J nicht zu erlangen gewesen.
deren Ehemann, Mstr.
eiwanige Erben und alle diejenigen,
an afl Gerichtsstelle, Person oder durch zu erscheinen, ihre
Die Schuldentilgungs ⸗Kommission.
Edietal-⸗- Citation. 30. Dezember 1784 allhier geborene Jo- hann Goltfried Körbitz ist im Jahre 1806 unter das Isenburgsche Militair⸗Corps gegangen und seitdem ei⸗
—r sein Leben oder seinen Aufenthalt In dem von seiner Mut⸗ ter, Annen Sophien Körbitz, am 22. August 1834 all- hier errichteten Testamente ist demselben ein Erbtheil von 200 Thlr. ausgesetzt, und sind ihm für den Fall, daß er daffelbe nicht fordern und ohne Leibes erben ver= sterben oder aber gesetzlich für todt erklärt werden sollte, Johanne Dorothee, geb. Merker, verehel. Brauer, und Friedrich August Brauer, als Nacherben substituirt worden. Letztere haben auf Ein⸗ leitung des Ediktal⸗Prozesses resp. zur Todeserklärung des Abwesenden und zur Ermittelung seiner Leibeserben bei uns angetragen, daher wir denn auch diesen Prozeß u eröffnen Vbeschloffen haben und nach bestehender ge⸗ ihn! Vorschrift und wegen Unbekanntschaft mit den etwanigen näheren Erben des gedachten Johann Gott⸗ fried Körbitz nicht allein ihn seibst, sondern auch dessen welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an sein Vermögen zu haben verneinen, hiermit öffentlich vorladen,
den 22. Mai 1848
Vormittags um 19 Uhr, in ehörig legitimirte a, nnn nsprüche anzumelden und zu be-
an Gerichtsstelle zu—r Annehmung künftiger Ausfertigun-= gen zu. bestellen. Rötha, den 13. November 1847. Freiherrlich Friesensche Patrimonialgerichte. F. Knörich. G. Schösser.
1095 b
Am . November, Abends 7 Uhr, entschlief zu einem besseren Leben nach einer achttägigen Krankheit die ver wittwete Kammerherrin Baronin von Me dem, gebo⸗ rene Gräfin von Wallwitz, im kürzlich zurückgelegten 7asten Lebensjahre. Wer die Verewigte kannte, wird ihr eine stille Theilnahme widmen.
Berlin, den 20. November 1847. Friedrich Graf zu Solms-⸗Baruth,
Im Auftrage und Namen der übrigen Anverwandten.
Unser Comtoir und Wechsel-Geschäft (lräher unter den Linden No. 15) (tog4b] ist jetas in unserem Hause
Behrenstr. No. 33 part.
(un weit des Opernplatæes).
J. Gebert C C
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Sas Abonnement beträgt: 2 Athlr. für d Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Vreis - Erhöhung. gei einzelnen urmern wird der gogen mit 25 Sgr. berechnet.
325.
nhalt.
Amtlicher . ;
n, K42 Brand im Dämmerwalde. — Rh ein- Provinz. Verfehr auf dem Spov - Kanal. — Die Rettungs- Anstalt in Düsselthal. — Schreiben aus Merseburg. ( Sparfassen · Ilebersicht.
Dentsche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Geschenk für Mehmed Ali. — Königreich Hannover. Hofnachricht. — Groß⸗ herzogthum Baden. Verordnung wegen der Steuer- Erhebung. — Besuch des Prinzen und der Prinzessin Karl von Preußen in Mann— heim. — Abgeordnetenwahl in Karlsruhe. — Freie Stadt Frank⸗— furt. Der Kurfürst von Hessen *.
Oesterreichische Monarchie. Wien. Rücklehr des Kaisers und der Kaiserin. — Der Syndikus Dr. Banks aus Hamburg. — Triest. Reise der Herzogin von Parma. — Venedig. Vice - Admiral Dandolo *.
Nußland und Polen. St. Petersburg. Nachrichten vom Kauka— sus. — Schiffbruch.
Frankreich. Paris. Die schweizer Angelegenheiten. — Graf Bresson und das Ministerium. — Schreiben der Königin Pomareh. — Das General-Conseil des Seine Departements gegen Handels- Freiheit. — Vermischtes. c
Großbritanien und Irland. Lon don. Die Königin Wittwe. — Zahlungseinstellung. — O' Connell's Denkmal. — Die englische Escadre im Mittelmeere. — Nachrichten aus Süd -Australien. — Vermischtes.
Niederlande. Amsterdam. Die spanische Finanz- Kommission.
Belgien. Nepräsentanten- Kammer. Fortsetzung der Adreß-Dis— kussion. — Brüssel. Hof⸗Nachricht. — Vermischtes.
Schweiz. Kanton Bern. Kreisschreiben des Vororts. — Stimmung unter den Zwölfer-Truppen. — Abreise des französischen Gesandten we— gen verweigerten Sauf-Conduits nach Luzern für seine Secretaire. — Die militairischen Maßregeln in Freiburg. — Zurückweisung von neuen burger Freizüglein. — Kanton Basel. Marschweigerung von Offi⸗ zieren. — Der Große Nath von Luzern. — Kanton Aargau. Besetzung der luzernischen Dörfer Pfäffikon und Schwarzenbach,. Falsches Gerücht. — Kanton Schwyz. Todesart des Hauptmann Aufdermauer. — Kan⸗ ton Freiburg. Oberst Maillardoz und der Kriegsrath. — Der Ein— zug der Tagsatzungs-Truppen. — Bericht der eidgenössischen Kommissare. — Die Auflösung des alten Staatsraths. — Die provisorische Regierung.
Jesuiten⸗Akten. .
Italien. Nom. Die Preßfrage, Florenz. Vermischtes.
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Köln. Das Dampsschiff „Beethoven.“ — Paris. Die Bahn von Dijon nach Chalons.
Handels⸗ und Börsen-Nachrichten. .
Ein Gemälde von Nicaise de Keyser. — Verein für märkische Geschichte. — Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Bonn.
Beilage.
Amtlicher Theil.
Des Königs Majestät haben bei Allerhöchstdero Anwesenheit in der Rhein-Proͤvinz an Charakter- Erhöhungen zu verleihen geruht: . Den Titel Stener⸗Rath: Dem Ober-Steuer-Inspektor Zinnow zu Trier. Dem Kreis- Einnehmer Hecking zu Neuß. Den Titel Kanzlei-Rath:
Dem Kanzlei-⸗-Inspektor Ko sch el beim Ober-Bergamt zu Bonn. Sen Titel Kommerzien-Rath: . Dem Maschinen-Spinnerei-Besitzer Jung zu Jungenthal, Kreis
Altenkirchen. Dem Fabrikbesitzer D' Ester zu Vallendar. Dem Fabrikanten Kesselkaul zu Aachen.
Allgemeine
23 sten
Dem Fabrikanten Jan sen zu Montsoie.
Dem Kaufmann und Banquier Luckemeyer zu Dässeldorf.
Dem Kaufmann und Fabrikanten Troost zu Mülheim a. d. Ruhr.
Dem Fabrikanten Forstmann zu Werden.
Dem Fabrikanten Siebel zu Barmen.
Dem Fabrikanten Grah zu Solingen.
Berlin, den 20. November. Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin
von Mecklenburg-Schwerin und Höchstderen Tochter, die Her⸗ zogin Luise Hoheit, sind nach Schwerin zurücgereist.
Bei der heute beendigten Ziehung der Aten Klasse 96 ster Königl. Klassen-Lotterie fiel 1 Hauptgewinn von 30,900 Rthlr. auf Nr. 14,220 nach Breslau bei Schreiber; 1 Hauptgewinn von 10000 Rthlr. auf Nr. 15,719 in Berlin bei Seeger; 1 Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 72,951 nach Breslau bei Schreiber; 4 Gewinne zu 2009 Rthlr. fielen auf Nr. 213. 14,281. 46,88 und 83,0928 in Berlin bei Grack und bei Moser, nach Breslau bei Schreiber und nach Magdeburg bei Brauns; 28 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 5559. 958. II, 519. 25,577. 28,292. 360072. 32,366. 34, 225 34, 237. 31,151. 39, 80s. 40, 172. 40, 252. 41,975. 46,481. 47, 151. 8. 316. 19,383. 59, 1066. 0, 999. 6, 090. 62,318. 6d, 587. 65, 956. 78,965. 80, 003. 82, 655 und 84, 904 in Berlin bei Aron jun., bei Dett⸗ mann, bei Klage, 2mal bei Matzdorff und Zmal bei Seeger, nach Breslau bei Holschau, 2mal bei Löwenstein und bei Schreiber, Cöln bei Krauß und 3mal bei Reimbold, Crefeld bei Meyer, Danzig bei Rotzoll, Driesen bei Abraham, Düsseldorf bei Simon, Elberfeld bei Heymer, Jüterbogk bei Apponius, Königsberg in Pr. bei Samter, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Elbthal, Naumburg bei Vogel, Potsdam bei Hiller und nach Stettin bei Wilsnach; 39 Gewinne zu 560 Rthlr. auf Nr. 2518. 3133. 3641. 6051. 9779. 14,597. 15,948. 18, 172. 22,023. 23,234. 265,806. 28, 594. 32,751. 39, 106. 39,3557. 40,796. 11.119. 41,253. 11,106. 43,6813. 14, 569. 18,5 5. 18,796. 50,24. 52,199. 52,290. 61,121. 62,111. 64,851. 71,433. 73, 172. 75, 7657.
November
76,213. 78.2058. 78,253. S6, 879. SI, 053. It, 90, und Sl, 609 in Berlin 3mal bei Burg, bei Matzdorff, bei Mendheim und Zmal bei Seeger, nach Bonn bei Haast, Breslau mal bei Schreiber, Bromberg bei George, Cöln 2mal bei Krauß und bei Reimbold, Düsseldorf bei Spatz, Elberfeld bei Brüning, Elbing bei Silber, Halle Zmal bei Lehmann, Iserlohn bei Hellmann, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns und bei Roch, Merseburg bei Kieselbach, Münster bei Windmüller, Naumburg bei Vogel, Neumarkt bei Wirsieg, Potsdam bei Hiller, Schönebeck bei Flitner, Schweidnitz bei Scholz, Stettin bei Rolin' und bei Wilsnach, Thorn bei Krupinsky, Wittenberg bei Haberland und nach Zeltz bei Zürn; 44 Gewinne zu 2090 Nthlr. auf Nr. 323. 529. 1180. 1899. 1860. 5288. 6097. 7352. S581. 11,590. 11,738. 12, 247. 13, 179. 18,296. 19,974. 20, 299. 23, 134. 26,197. 26,388. 29, 869. 30, 167. 32,299. 45,261. 46,037. 48,9770. I9 oöb. 32,222. JZ 401. 35, 6. 57,589). 62,312. G2, 60. G3, 5698. hö, 83h. 65. 177. 7I, 5253. 2-219. 72, 530. 72.922. 77, 2806. S0, 097. S0, 3938. 84,321 und S4, 621. Berlin, den 22. November 1847. Königl. General-Lotterie⸗-Direction.
Abgereist: Der Vice-Ober-Jägermeister, Graf von der Asseburg-⸗Falkenstein, nach Meisdorf,
Se. Lxcellenz der Königlich sächsische Staats- und Minister des Innern, von Falkenstein, nach Dresden.
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Alle Post-Anslalten des In- und Aus landes nehmen gestellung auf dieses glatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuß.
eitung: gehren - Straße r. 57.
Ansertions- Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
isa].
nichtamtlicher Theil. Inland.
Berlin, 22. Nov. Im Laufe dieses Sommers ist in den öffentlichen Blättern wiederholt von einem Brande im Dämmerwalde bei Wesel die Rede gewesen und dabei dessen Umfang stets als höchst bedeutend geschildert worden. Die Kölner Zeitung z. B. berich- tet auf Grund einer Nachricht aus Wesel, bald nach dem Ausbruche des Brandes: „Der Brand in Dämmerwalde hat so bedeutend um sich gegriffen, daß man den Schaden jetzt schon auf 80, 000 Rthlr. anschlägt.“ Eine spätere Nachricht, ebenfalls aus Wesel in derselben Zeitung, bemerkte: „Der Dämmerwald brennt nicht nur fortwährend, sondern der Brand hat auch schon den Nauhenwald erfaßt. Der Schaden mehrt sich mit jedem Tage, mit jeder Stunde und wird bei dem Mangel an Holz immer schlimmer.“ Diese Nachrichten sind in die meisten inländischen Zeitungen übergegangen und haben das, In⸗ teresse des Publikunis erregt, da es in der That schien, als sei das Wohl eines ganzen Landstriches durch diesen Brand gefährdet. Es mag daher auch nicht überflüssig sein, das wahre Sachverhältniß noch jetzt mitzutheilen. . Das Feuer ist, wie die Zeitungen richtig angegeben haben, wahr⸗ scheinlich durch die Unvorsichtigkeit zweier Knaben in einem mit kie⸗ fern Stangenholz und alten anbrüchigen Eichen bestandenen Forstorte bes Sämmerwaldes entstanden. Die ungewöhnlich trockene Witte⸗ rung, der damals herrschende Nordostwind und die Nahrung, welche das Feuer in dem torsigen Boden selbst, so wie in den Stöcken der alten Eichen fand, erschwerten dessen Dämpfung. Durch die Ziehung von Gräben, durch das Bewerfen des Erdfeuers mit nicht brennbarer Erde und durch fortgesetzte Ausstellung von Wachen glaubte man sich vollständig gesichert. Dennoch erfolgte einige Zeit später ein noch⸗ maliger Ausbruch des Feuers, welches aber bei raschem Eingreifen bald unterdrückt wurde. Der darauf eintretende Regen beseitigte jede weitere Gefahr. Der ganze Brand hat sich auf eirca 55 Morgen Fläche beschränkt, auf welcher das aufstehende kiefern Stangenholz und eine Anzahl alter abständiger Eichen zerstört sind. Der dadurch verursachte Schaden beträgt höch stens 2100 Rthlr.
Diese aus amtlichen Quellen gezogenen Nachrichten ergeben den Grad der Uebertreibung des der Aufmerksamkeit in weiteren Kreisen kaum werthen Ereignisses.
Rhein⸗-Provinz. Der Köln. Ztg. schreibt man aus Cleve: „Das hiesige Kreisblatt liefert eine Uebersicht über den Verkehr auf dem Spöy- anal seit seiner Eröffnung am 25. August d. J. Beides veranlaßt uns zu einem kurzen Berichte über diese großartige und nützliche Anlage. Großartig nennen wir diese An⸗ sage, da sie eine sehr bedeutende und eben so schöne als solid kon⸗ struirte Kammerschleuse umfaßt, und nützlich nennen wir die Anlage in doppelter Beziehung: der Kanal eröffnet der Stadt Kleve einen Wasserweg nach dem Rheine und bietet den Rheinschiffern den be⸗ quenisten und sichersten Winterhafen dar; denn gerade durch die Kam— merschleuse kann der Stand des Binnenwassers gleichmäßig hoch ge⸗ halten und durch Ablassen des sich so langsam aufstauenden Kanal⸗ wassers bei eintretendem Thauwetter eine sofortige Communication mit dem Rheine hergestellt werden. Der Nachweis im Kreis⸗ blatt ergiebt. binnen der zwei Monate ein Durchschleusen von 207 Rheinschiffen, eine Einfuhr von 70,900 Ctrn., eine Aus⸗ fuhr von (60600 Etrn. und eine Einnahme der, Stadt an Werftgeldern bon 177 Rthlrn. bei einem Anlage- Kapital von nur 6000 Rthlrn. Die Kanal- und Schleusengelder find im Tarife, welchen die Nr. 28 der Gesetz Sammlung mittheilt, äußerst billig gesetzt, und die Winter- und Hafenschutz-Gelder betragen pro Rhein⸗, resp. Dampf⸗
Ein Gemälde von Nicaise de Keyser. Der berühmte Künstler hat in Folge einer Bestellung von Seiten Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen eine Sage aus dem Leben
res großen Malers Memling, der in Deutschland mehr unter dem irrigen 9 ?
Ramen Hemling bekannt ist, benutzt, um ein höchst anziehendes Gemälde hervorzubringen. Zufolge jener Sage soll einst zu Brügge ein Soldat in sehr krankem und erschöpftem Zustande um die Aufnahme in das dortige Hos⸗ pital des heiligen Johannes gebeten und solche auch erhalten haben. Durch die sorg⸗ fältige Pflege der der Ordensregel des heiligen Augustin angehörigen Nonnen jenes Hospitals endlich wieder zu Kräften gekommen, soll er Pinsel und Farben begehrt und zum Dank für seine Pflege einige vortreffliche Bilder ausgeführt haben, woran man denn alsbald den berühmten Maler Mem⸗ ling erkannt haben soll. De Keyser hat nun angenommen, daß der in der Genesung begriffene Maler von der Herzogin Maria von Burgund und ihrem Gemahl, dem Eizherzog Maximilian von Oesterreich, nachmaligem Kaiser von Deutschland, einen Besuch erhält, ein. Vorgang, der nach der Zeitrechnung füglich stattgehabt haben kann. Die k Motive, Fie malerischen Gegensätze, welche dieser Gegenstand darbietet, hat nun unser Künstler mit der Feinheit des Sinnes, mit dem gewählten Geschmack, welche ihm eigen sind, ausgebeutet und dabei zugleich in Benutzung der Portraits der historisch bekannten Personen, in den zeitgemäßen Trachten, wie in der Ausbildung der ganzen Räumlichkeit eben so viel genaue Kenntniß, als ein löbliches Streben nach Treue bewiesen. Eine eiwas nähere Be—= schreibung des Bildes dürfte daher besonders solchen, welche nicht Gelegen- heit haben, dasselbe zu sehen, vielleicht erwünscht sein.
Dem Beschauer links sehen wir in seiner einfachen Tracht als Kranken den Maler, welcher seinen Blick von einem großen Buch anf seinen Knieen voll Ehrerbietung zu dem sich gegen ihn heraubewegenden Fürstenpaar er= hebt. In den Zügen, in der blassen Farbe seines Gesichts erkennt man noch die Spuren eines Leidens, und eine Anstrengung, welche er macht, um aufzustehen, würde vielleicht vergeblich sein, wenn er nicht liebreich durch eine noch jugendliche Schwester des Hospitals, in deren schönem Gesicht sich die Neinheit ihrer Seele spiegelt, unterstützt würde. Hinter dem Sessel des Malers sieht man den Geistlichen des Hospitals mit gefalteten Händen. In fen ihn spricht sich das Gefühl des freu digen Danks aus über die Auszeichnung, welche dem großen Künstler zu Theil wird. Unweit von ihm, mehr ini Hintergrunde, befinden sich noch zwei andere Schwestern des Hospitals, In der Ecke, ganz im Vorgrunde, ein Tisch, worauf Pinsel und Pallette, ein . Buch mit Miniaturen und verschiedene Gefäße eben so malerisch angeordnet, als meisterlich gemacht sind. Auf der anderen Seite des Sessels
eine andere männliche Gestalt, worin de Keyser wahrscheinlich
den Arzt des Hospitals hat darstellen wollen. Ihm zunächst, und etwa in der Mute des Bildes, der Erzherzog Maximilian mit seinen bekannten, aber hier noch sehr jugendlichen Zügen, in dem langen Prachtrocke von rothem Goldbrokat, welcher von soschen, die mit der Tracht jener Zeit nicht bekannt sind, leicht für einen Schlafrock nach der heutigen Form genom— men werden kann, auf der Brust den Orden des goldenen Vließes, auf der rechten Seite einen lostbaren Dolch, tragend. Indem er den Maler wohlwollend anblickt, deutet er ihm mit der etwas erhabenen Rechten an, daß er sich nicht in seiner Ruhe stö6ren lassen möge. An seinem lin— ken Arme führt er seine Gemahlin, die Herzogin Maria von Burgund, de⸗ ren schö8ne Züge in dem vollen Genusse der Jugend und im Besitz eines geliebten Gemahls vom xeinsten Glücke strahlen. Sie ist in den prächtig sten Stoffen von heller Farbe gekleidet. Von der hohen und spitzen Kopf— tracht, welche bei den vornehmen Frauen ihrer Zeit üblich war, wallt ein langer Schleier herab. Dem Fürstenpaar schließt sich ein glänzendes Ge— folge an. Zunächst zwei Pagen, von denen der eine, ein besonders hüb⸗ scher Knabe, die Schleppe der Herzogin trägt. Von zwei Hoffräulein macht sich vorzüglich durch ihre feinen Züge eine bemerllich, welche, rückwärts ge= wendet, sich mit einem jungen Derr vom Hofe unterhält. Ein Krieger, welcher sich durch den charakteristischen Kopf, die kräflige Färbung und die! tüchtige Modellirung sehr vortheilhast auszeichnet schließt im Vorgrunde auf dieser Seite, das Bild ab. In dem Hinter⸗ grunde des Zimmers sieht man die beiden berühmtesten, von Memling für das Hospital ausgeführten Werke angedeutet, welche dort noch heute als wunderköstliche Kleinodien altniederlandischer Kunst aufbewahrt wer den, ein Altargemälde mit Flügeln, gewöhnlich die Ver mãählung der hei⸗ ligen Katharina genannt, und der berühmte Neliquienkasten der heiligen UÜrsula, in der felnsten Miniatur in Oel, mit Vorgängen aus der Legende dieser Heiligen geschmückt, mit deren Betrachtung man hier eine Person beschäftigt sieht. Die Vertheilung dieser zahlreichen Figuren im Raum, so wie deren Beleuchtung, ist eben so geschickt abgewogen, als die im Allge⸗ meinen gegen das Helle gehaltenen Farben harmonisch zusammen stimmen. Die meisteiliche Pinselführung ist in manchen Theilen kräftig, in den mei⸗ sten höchst delikat, an einigen Stellen vielleicht fast zu glati, der Eindruck
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des Ganzen endlich von seltener Feinheit und Eleganz. G. F. W.
Verein für märkische Geschichte. In der Sitzung des Vereins sür märlische Geschichte vom 8. Septem-
ber sz hiels Herr? Rellor Stappenbeck einen Vortrag über die Rolands⸗
Säulen. Derselbe stellte die verschiedenen Meinungen früherer Autoren neben einander, suchte deren Unhaltbarkeit darzuthun und entschied sich zu⸗ letzt dafür, daß diese Standbilder, die nur in dem alten Sachsenlande und den von Sachsen germanisirten angränzenden Ländern, besonders zahlreich in der Mark Brandenburg vorkommen, ursprünglich die Marktgerechtigkeit ausdrückten, dann aber übergingen in die Bedeütung von Zeichen höherer Gerichts bar= keit. Der Königl. Hofschauspieler L. Schneider gab Mittheilungen über Johann Karl von Eckenberg, genannt der starke Mann, der als Königl. Hof⸗-Komödiant zur Zeit König Friedrich Wilhelms J. unter Anderem in demjenigen Hause (Zimmer- und (harletten⸗= Straßen - Ecke), worin die Gesellschast ihre Sitzungen hält, sein Theater bauen wollte. Die merlwürdigen Verhältnisse dieses Theater-Prinzipals, sowohl in kunst= als sittengeschichtlicher Hinsicht für Berlin, die von ihm gegebenen adelichen Assembleen, die Beschwerdeschriften der Magistrate und Universitäten von Frankfurt a. O. und von Halle boten den Stoff der Unterhaltung, entlehnt bisher unbenutzten Aktenstücken des Geheimen Staats-Archives, aus denen ein vollständiger Ueberblick über, die eigenthümlichen Theater-Verhältnisse jener Zeit gegeben wurde. Schließlich machte der Direltor von Ledebur aufmeitsam' auf ein für die Königl. Kunstlammer acquirirtes Siegel, durch welches zum erstenmal bekannt werde, daß der Franziskaner - Orden eine besondere Ordens - Provinz „Marck gehabt habe, und knüpfte hieran Be— trachtungen über die provinziellen Gliederungen der mehr militairisch orga⸗ nisirten Ritter und Bettelmönchs Orden, gegenüber der mehr patriarcha= lischen Filiations ⸗Verhältnisse der Benediktiner, Cisterzienser, Prämonstra⸗ tenfer, und wies darauf hin, daß letzteres durch Stammtafeln, erste⸗ res durch charthographische Darstellungen am besten klar und übersichtlich zu machen sei. In der Sitzung vom 13. Oktober besprach Herr Direktor don Ledebur die Bedeutsamkeit der Forschungen, welche in NMello's Bei⸗ trägen zur Siegelkunde des Mittelalters dem Vereine zum Geschenk über= reicht wurden. Herr Geheime Archivrath Dr. Niedel machte dem Ver⸗ eine die Mittheilung, daß auf Antrag des Kuratoriums Se. Majestat der König die Allerhöchste Gnade gehabt, dem . drel Jahre eine jährliche Unter- stützung von 100 Rthlr. zur fortgesetzten Herausgabe der Vereinsschriften u bewilligen, was mit dem lebhaftesten ehrfurchtsvollsten Danke 1 . ersammlueng vernommen wurde. Derselbe berichtete sodann über 2 2 beute, welche eine jüngst von ihm im Königlich ayerischen Rei * r. 2 die brandenburgische Geschichte zur olge hatte.
nd mannigfaltige ünterstii zung — t
nter H or ma ve ris trefflicher ei-
wärtig zu erfreuen hat. Herr
Herrn Lehrer Lahn
d 2. u gal l ahe im Ländchen