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. an. . z bis 6 Rthlr. wobei ein blos achttägiger Aufen ; , R 6 2 27 scheint den Unternehmungsgeist der , . belebt zu haben, denn während der letzten Tage ist hier ine Actien? Geseischaft zur Errichtung einer Struveschen künstlichen ie,. sser Anstalt ins Leben getreten, welche bei der im schönsten 5 ** hier artens von der Stadt und der Königlichen Regie heile de ö Aussicht gestellten Kolonnade gewiß
ö JZonds) in ;
* 3 3 für das im Aufschwunge befindliche Bade⸗
leben äußerst förderlich sein wird ˖ . . Am? 18. November fand durch ein dazu kommittirtes Mitglied
serungs- Kolleginms von Düsseldorf die Uebergabe der Ret- e hr in Düsselthal, die von dem Grafen 2. d. Recke ge⸗ ründet und bisher geleitet wurde, an den Seminar- Direktor Georgi att. Die Anstalt, die trotz ihrer wohlthätigen Tendenz bisher in ber Ferne mehr Anklang und Unterstützung gefunden hat, als in der Nähe, wird durch uf. Veränderung und neue Einrichtung gewiß auch in ihrer näheren Umgebung wieder eine regere Theilnahme des
Publikums erwecken.
XñNMꝛeerseburg, im Nov. Die Sparkassen des hiesigen Re⸗ ierungs⸗-Bezirkes haben im Jahre 1846 abgeschlossen mit einem Ein= agebetrag von ...... ...... 1,506,309 Rthlr. 19 Sgr. 4 Pf. Dle Einlagen am Schlusse 1845
betrugen k 1,279,545 * 18 kö so daß sich pro 18146 ein Zu⸗
1 226,564 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf. herausstellt.
Der Zuwachs pro 1845 im Vergleich von 1844 betrug 130,015 Rthlr., woraus hervorgeht, daß die Benutzung der Sparkassen in steigender Progresston zunimmt. Die Sparkassen dienen jetzt als lo⸗ kale r n r. und haben dadurch die wohlthätigsten Folgen für den kleinen Handelsverkehr.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. (Münch. Ztg.) In der König— lichen Porzellan⸗Manufaktur zu München ist nunmehr das von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Luitpold bestellte Service ausgestellt, welches als Geschenk für Mehmed-⸗AUli bestimmt ist und durch Gelegen⸗ heit des hier anwesenden Geheim⸗Secretairs des Königs von Griechen⸗ land, Herrn von Wening, weiter befördert wird. Dasselbe besteht aus 690 Tellern, welche die Wappen Bayerns und Aegyptens, so wie Landschaftsbilder der interessantesten Gegenden, Städte, Burgen ꝛc., schmücken, welche von tüchtigen Künstlern mit vollendeter Meisterschaft ausgeführt wurden und den glänzenden Ruf dieser schönen Anstalt neuerdings in einen fremden Welttheil tragen.
Königreich Hannover. Se. Durchlaucht der Herzog Karl von Holstein⸗-Sonderburg-Beck und Glücksburg und Se. Durch⸗ laucht der Prinz Wilhelm von Holstein sind in Hannover eingetroffen.
Großherzogthum Baden. (Karlsr. Ztg.) Eine Großherzogliche Verordnung vom 13. November verfügt: „Nach Ansicht des §. 62 der Verfassungs⸗-Urkunde und in Erwägung, daß die Berathung über das Auflagen ⸗Gesetz für die Kalender- Jahre 1848 und 1849, welches Unseren getreuen Ständen alsbald nach ihrem in Kürze bevorstehenden Zusammentritte vorgelegt werden soll, vor dem Ersten des kommenden Monats Dezember, als dem Aufangs⸗ Termine der Steuer-Erhebung für 1848 nicht wird erfolgen können, haben Wir beschlossen und verordnen: Die direkten und indirekten Steuern sind für die ersten sechs Monate des Kalenderjahres 1848 nach dem bestehenden Umlagefuße und den bestehenden Tarifen zu erheben.“
? Ihre Königliche Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Karl von Preußen sind am 15. November Nachmittags, von Baden kom⸗ mend, zum Besuch bei Ihrer Königl. Hoh. der Großherzogin Ste— phanie in Mannheim eingetroffen und im Pfälzer⸗Hof abgestiegen. Höchstdieselben haben den Abend im Schlosse zugebracht und sind am 16ten um 2 Uhr, nach eingenommenem Frühstück am Hofe, nach Ba⸗ den zurückgekehrt.
Bei der am 16. November in Karlsruhe stattgehabten Abgeord⸗ netenwahl wurde der ausgetretene Abgeordnete, Herr Knittel, Hof— Buchhändler, mit 55 unter 78 Stimmen von neuem gewählt.
Freie Stadt Frankfurt. Die O. P. A. Z. meldet Nach⸗ stehendes aus Frankfurt vom 20. November: „Nachdem die An⸗ fälle von Brustbeklemmungen bei Sr. Königl. Hoheit dem Kurfürsten von Hessen in der Nacht vom 19ten auf den 20sten d. M. an Hef⸗
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gkeit und Dauer zugenommen hatten, befand sich derselbe heute
ti Morgen äußerst . und schwach. Der Kurfürst verließ in⸗
dessen heute Morgen dessenungeachtet das Bett; um 12 Uhr Mit tags wiederholten sich jedoch die Anfälle auf eine das Leben des er— laüchten Kranken höchst bedrohende Weise und um 127 Uhr ent⸗ schlief derselbe sanft und ohne besondere äußerlich ersichtliche Schmerzen dem Herrn.“
Oesterreichische Monarchie.
Wien, 19. Nov. (Oder-Ztg.) So eben, nach 3 Uhr Nach⸗ mittags, sind Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin in er⸗ wünschtem Wohlsein von Preßburg hier eingetroffen.
Dr. Banks, Syndikus von Hamburg, der, auf seiner Rückreise aus Italien begriffen, sich seit einigen Tagen hier befindet, hat eine Unterredung mit dem Fürsten Staats⸗Kanzler gehabt. Es heißt, daß der österreichische Gesandtschaftsposten in Hamburg, der seit einiger Zeit erledigt geblieben, in kurzem wieder besetzt werden soll.
Triest, 12. Nov. (A. 3.) Ihre Majestät die Erzherzogin Marie Luise ist gestern, von Wien kommend, hier eingetroffen und hat sich heute mit einem Dampfboote des Lloyd nach Venedig be⸗ geben, um von dort zu Lande ihre Reise nach Parma fortzusetzen.
Die Nachricht von der Bildung eines italienischen Zollvereins zwischen dem Kirchenstaat, Sardinien und Toscana hat hier die größte Sensation erregt. Wir hoffen mit Zuversicht, daß die österreichische Regierung auch ihrerseits angemessene Schritte thun werde, um die materiellen Interessen ihrer Staaten zu wahren.
Venedig, 14. Nov. Die Marine hat neuerdings einen Ver⸗ lust erlitten. Heute früh um 5 Uhr verschied der Nestor der Kai⸗ serlichen Marine, Vice-Admiral Graf Dandolo, im 86sten Jahre seines thätigen Lebens.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 14. Nov. Vom Kaukasus sind folgende Nachrichten eingegangen:
„Dadurch, daß im Laufe dieses Jahres am Flüßchen Assa, bei der
Furth von Ach-Barsa, eine neue Staniza errichtet worden, sind die frucht- baren Ebenen zu beiden Seiten des Stromes den noch nicht unterworfenen Karabulaken entzogen. Gegen diesen äußersten Posten, der die Bergvölker in ihren Bewegungen hindert, mußten nothwendig alle ihre Anstrengungen gerichtet sein. Am 23. September brach ein zahlreicher feindlicher Haufen, mit 8 Feldzeichen, plötzlich aus dem Walde hervor, umringte die Stanitza und bemächtigte sich des in der Nähe weidenden Viehes. Der Befehlshaber der Reserven an der Assa, Oberst-Lieutenant vom Generalstabe, Großman, warf sich dem Feinde entgegen, entriß ihm die gemachte Beute und ver— folgte ihn, nachdem er durch den Obersten Slepzoff verstärkt worden, über den Fluß hinüber bis zu den Gipfeln der sogenannten schwar— zen Berge. Die Bergbewohner verloren an Getödteten über 109 Mann und ein Feldzeichen, 73 Pferde und eine Menge Waffen. Auf unserer Seite wurden 7 Kosaken getödtet und 13 verwundet; 6 erlitten Kontusio— nen. Nach der Einnahme des Dorfes Salty war im Daghestan Alles ru— hig; die noch im Felde stehenden feindlichen Abtheilungen zerstreuten sich, und Schamil selbst verbarg sich in Weden. Am 6. Oktober rückte das sa— mursche Corps nach Zudachari vor, wo der Ober⸗Befehlshaber an 300 neu— angesiedelte Familien fand. Zu deren Schutze und besonders, um die Com- municatoin zwischen Kumuch und dem nördlichen Daghestan zu sichern, wurde ein Bataillen Infauterie mit einem Geschütz daselbst zurückgelassen; die Truppen bezogen einen abgesonderten Weiler, welcher unverzüglich be— festig wurde. Von allen Seiten laufen Nachrichten ein, welche bestätigen, daß der Fall von Salt) die Bergvölker mit Schrecken erfüllt und das Vertrauen der Daghestaner zu Schamil erschüttert habe, unter dessen Augen, trotz seiner Schwüre und Versprechungen, die tapfere Garnison gänzlich vernichtet und die festen Mauern und Thürme, welche in den Bergen für unersteigbar gehalten wurden, von Grund aus zerstört wor⸗— den sind. m 9. Oktober traf der Ober⸗Befehlshaber in Temir-Chan⸗ Tschura ein, zu gleicher Zeit mit dem Chef des samurschen Corps, dem General -Lieutenant Fürsten Argutinski⸗Dolgoruli, dessen Wunde beinahe schon gänzlich geheilt ist. Am 15. Oftober ging der Fürst Woronzoff über Tschir⸗Jurt, Wnesapngja, Chasoff⸗Jurt und Tasch⸗Kitsch nach Wladikawkas ab. Von den durch Schamil über den Kara⸗-Koissu weggeführten Einwoh- nern von Zudachari haben 70 Mann sich zu befreien gewußt und sind wie— der nach Zudachar zurückgekehrt. Die neuen Ansiedelungen bei Erpeli un— weit Ischkarty, bei Tschirke, in der Nähe des ewgeniewschen Forts und in der Umgegend von Tschir-Jurt weiden von Tag zu Tage durch Anlömm— linge aus den Bergen immer mehr und mehr verstärkt.“
Am 31. Oktober hatte das preußische Brigg⸗-Schiff „Harmonie“, geführt vom Schiffs⸗Capitain H. Westerberg, das Unglück, bei Sturm und starken Brandungen von der Strömung versetzt, vor dem hiesi— gen Hafen auf den Strand zu gerathen. Die Schiffsbesatzung be⸗ stand aus 9 Mann. Durch Hülfe vom Lande wurden 7 Mann gleich gerettet, weil das Boot, welches sie aufnahm, nicht mehr fassen konnte. Ein junger Matrose und der Schiffssunge mußten wegen
des zunehmenden Sturms, der starken Meereswogen und der einge⸗ tretenen Dunkelheit auf dem hin und her geworfenen Schiffe zurück⸗ bleiben. Am anderen Tage früh Morgens fand sich der hiesige Arbeitsmann Gottfried Martin, schon rühmlichst bekannt durch Men⸗ schenrettung, wofür er auch mit einer Medaille und einer Geld— Gratification belohnt worden ist, nebst zwei anderen braven Leuten, Namens Heinrichsen und Kiebr, ein, scheuten nicht die augenschein= liche Gefahr und begaben sich mit einem kleinen Boote in die schäu⸗ menden Fluthen des tobenden Meeres, gelangten an das Schiff und retteten mit eigener großer Lebensgefahr, der Gottfried Martin theils schwimmend, das Leben der beiden schon fast erstarrten zurückgeblie⸗ benen Matrosen.
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Paris, 18. Nö. Das Journal des Debats, welches heute die näheren Berichte über die Capitulation Freiburgs bringt, macht dabei folgende Bemerkungen: „Dieses Resultat war vorher— zusehen, wir hatten es schon mehrmals vorausgesagt. Man wußte sehr wohl, daß Freiburg, als offene Stadt, jener Vertheidigungsmittel beraubt, mit denen die Natur einige Städte bevorzugt hat, einer Armee von 30,000 Mann mit 100 oder 200 Stücken Geschütz nicht Widerstand leisten könne. Allerdings hätte der Widerstand lebhafter und länger sein können. Es waren in der Stadt 7 — 8000 Mann Miliz und zum wenigstens eben so viel Landwehr und Landsturm, aber das Endresultat war doch unvermeidlich. Diese Ueberzeugung bestimmte die Freiburger zum Nachgeben, und da sie nicht als Sieger aus diesem Kampf hervorgehen konnten, so glaubten sie, es sei besser, sich in die Niederlage zu fügen, ohne erst die Ungelegenheiten eines verzweifelten Widerstandes auf sich zu nehmen. Man muß sich die Bedeutung dieses Ereignisses nicht übertreiben, noch auch seine Fol— gen für die Angelegenheiten der Schweiz, obwohl es sicher ein mo⸗ ralisches Gewicht hat, welches wir uns nicht verhehlen wollen. Frei- burg war in politischer, aber nicht in militairischer Hinsicht ein Theil des Sonderbundes. Es ist von den anderen Kantonen dieses Bun⸗ des ganz abgeschnitten und konnte von ihnen keinen Beistand erhal— ten; sein Sieg würde ihnen keine größere Stärke gegeben ir, seine Niederlage schwächt sie eben so wenig. Der Sonderbund beruht eigentlich ganz auf Luzern und den kleinen Kantoneng selbst Wallis ist nur ein unabhängiges Annexum davvn, obgleich es mit letzteren dutch den ,, in Verbindung steht. Und auch wenn Luzern genommen wäre, könnte der Bund sich hinter der Reuß noch lange halten; das ist die Meinung Aller, die das Land kennen. Was werden nun die Luzerner thun, wenn sie sich von den radikalen Streitkräften bedroht sehen? Darüber wird die nächste Zukunft belehren. Wir unserer⸗ seits, die wir über diesen Kampf ohne Interesse und Leidenschaft ur— theilen, so macht es uns die Menschlichkeit zur Pflicht, zu wünschen, daß man in Luzern die Resignation nachahme, die man in Freiburg gezeigt; aber überzeugt davon, daß dies geschehen werde, sind wir eigentlich nicht. Erstens steht die Wagschale des Kampfes hier weit gleicher; die Streitkräfte Luzerns und der kleinen Kantone sind viel bedeutender als die von Freiburg; die Natur, die Luzern nicht so ganz ohne Vertheidigungsmittel gelassen hat, wie Freiburg, hat deren den kleinen Kantonen sehr reichliche verliehen, in dem Grade, daß an eine Aushungerung derselben nicht zu denken ist. Endlich befindet sich zu Luzern die Seele des Bundes, wie die Radikalen oft genug selbst gesagt haben; dort sind die Siegwart Müller, Bernhard Meper, Salis-Soglio und Ab-Aberg, der Gedanke, das Wort und das Schwert des Bundes. Durch die Capitulation Freiburgs ist also nichts entschieden. Wir haben den Prolog gesehen, aber noch nicht den Beginn des Drama's, dessen Ende wir bereits zu sehen sehn⸗ lichst gewünscht hätten.“ Es geht in Paris das Gerücht, daß jetzt nach Freiburgs Einnahme der französische Gesandte in Verein mit den Gesandten anderer Mächte an den Sonderbund den Vorschlag machen werde, die Jesui⸗ ten zu entfernen, und daß man von der Majorität der Tagsatzung dagegen das Versprechen verlangen werde, den Bundes⸗Vertrag und die Kantonal-Unabhängigkeit aufrecht zu halten. Andererseits be⸗ hauptet man, daß die Intervention hier prinzipiell entschieden sei, daß sie aber nur im äußersten Fall, wenn Luzern in die Hände des Bun⸗— desheeres fiele, Platz greifen solle. Oesterreich und Frankreich wür— den für diesen Fall aber nicht vereint handeln, sondern eine jede Macht so, wie ihr Interesse es erheische. .
Das Sinele findet die Fassung der Erklärungen des Jour— nal des Deébats über die angeblichen Ursachen zu der That des Grafen Bresson sehr hinterhaltig. Das ministerielle Blatt suche allen Schein von Undankbarkeit und Kränlung des Grafen zu beseitigen, die das Ministerium sich könnte haben zu Schulden kommen lassen. Es verneine, daß Graf Bresson in London den Lord Palmerston ge— sehen habe. Das aber sei Nebensache. Es handele sich vielmehr
Rhinow, welcher der Herr Majorats⸗Besitzer von der Hagen auf Hohen— nauen einige Bemerkungen; hinzufügte. Herr Direltor Odebrecht gab eine Uebersicht der die Geschichte der Mark Brandenburg betreffenden Ürkunden, welche in dem II. Bande des der Bibliothek des Vereines zum Geschenk gemachten Urkundenbuches des Landes Henneberg enthalten sind. Endlich hielt Herr Direktor von Ledebur einen Vortrag über die sächsi⸗ schen Marken, ihre Eintheilung in nord - albingische, Nord⸗ und Ostmark, und über deren Gliederung in Legationen, denen in der Regel der Umfang eines bischöflichen Diözesan Sprengels entsprach. Von der Nordmark wurde nachgewiesen, daß 3. in zwei Legationen, der Rhedarier und der He⸗ veller, zerfiel, welchen Legationen der nachmalige havelbergische und brandenburgische Stiftssprengel entsprach. — In der Sitzung vom 10. No- vember machte der Herr Direktor von Ledebur die Anzeige, daß der in der Maisizung 1546 erwähnte Hugo von der Mark einem Eichsfeldschen Keschlechte angehöre, und belegte dies durch mehrere Urkunden. Derselbe 2 einen Vortrag über die Gruppe von Adelsgeschlechtern, mit dem Steig⸗ aken im Wappen, welches auf die westfälische Familie von Sonop zurücührt und welcher sich die Familien von Bredow, von Falkenrehde, gon Ramin und andere anschließen. Herr Lieutenant Freiherr von Kap⸗ sferling las, eine Abhandlung über den Zufammenhang der von Manteufel mit der, westfälischen Familit der von Qüerenheim. Herr Geheimer Archio= 2 Riedel 9 lte einige Attenstücke aus dein merkwürdigen Prozeffe mit, cher im Ja n. zwischen dem Kurfürsten Albrecht und dem Bal⸗ thasar von Schlieben zu Trebbin und Baruth stattfand über die von dem Letzteren in Anspruch genommen Succession in bie Lehns - Besitzungen Ludwig Küchenmeister s, Cinzigen Sohnes lllrich Zeuschel's, des belannken mächtigen ünd reichen FKüchenmeisters des Kurfürsten Friedrich's 11. Herr Riedel besprach endlich noch die dem Vereint! mitgethilte, Geschichte der Uckermark“, welche der Prediger de la Pierre nach ihr en, e sonstigen Quellen bearbeitet hat, indem er auf, die Sorgfan aufmerksam! machte mit welcher dieser erste Versuch einer für sich a Geschichte jenes N.
Theils der Mar ausgeführt ist. 9 derrheinische Gesellschaft für Natur⸗ il⸗ w n, 2 . n, mr Oil
Bonn, 12. Nan. (Köln. Ztg.), Die genannte Gesell am ii. Ros. ein. Sitzung ihrer physitalischen Sectjon, in wel 3
Vorträge vorkamen: rofessor Nögg era th sprach über das merlwürdige
Geheimer Bergrath Vorlommen eines uß und mehr mächtigen Braunkohlen-Lagers bei dem Dorfe Liessem, eine Stunde von Godesberg.
hyt-Tuff; was sie aber besonders auszeichnet, sst der Umstand, daß sie mit sehr bebeutenden Massen von lieseligen Infusorim-⸗ Panzern gemengt iss.
Diese Braunkohle ruht auf
Die Braunkohle ist größtentheils sehr dünnschieferig (Papierkohle), überall liegt die weiße Masse der Infusorien-Panzer dazwischen, und zwar so fre⸗ quent, daß vielleicht ein Drittel des ganzen Lagers aus diesen besteht. Die Kohle ist daher ein schlechtes Brennmaterial. Professor Ehrenberg in Berlin hat die Formen der hiesigen Infusorien mitrosfopisch untersucht und sie im Wesentlichen übereinstimmend gefunden mit denjenigen, welche am Habichtswalde bei Kassel im Polirschiefer unter ähnlichen Verhältnissen vor— kommen. Professor Ehrenberg wird Näheres über die Entdeckung der un⸗ geheuren Menge des einstmaligen „kleinsten Lebens“ bei Liessem bekannt machen. Es kommen auch in der dortigen Braunkohle sehr zahlreiche nuß= artige Früchte vor, meist plattgedrückt; es ist diejenige Spezies, welche Göp= pert (Juglans rostrata) genannt hat. Sie war früher nur sehr vereinzelt und selten in anderen rheinischen Braunkohlen-Flötzen gefunden worden. Nöggerath sprach weiter von einem Vorkommen von Basalt, welches an der Gberfläche nicht durch das Thonschiefer-Gebirge durchgebrochen ist, sondern, noch mit diesem bedeckt, in einein steilen Weinberge des Hager Hofe bei Menzenberg in der Gemeinde Honnef (dem Herrn Farina, von Köln zugehörig) im Profil sichtbar ist. Die Basalt-Miasse bildet in diesem rofil einen nach oben gewölbten, flachgedrückten Halbkreis, welcher in der öhe und an den Seiten unmittelbar von Thonschiefer begränzt wird, ohne daß dieser in seinem Streichen und Fallen irgend eine Störung erleidet. Nur diejenige Thonschiefer-⸗Masse, welche den Halbkreis unmittelbar bedeckt, ist etwas zerrissen und zerklüftet; auf der Begränzung des Thonschiefers mit dem Basalte sieht man bei ersterem keine Veränderung der Masse. Die Fort⸗ seßung der nach oben halb kreisförmig begränzten Basalt⸗Masse nach der Tiefe hin ist der Beobachtung durch die Dammerde - Bedeckung entzogen. Die Erscheinung ist jedenfalls interessant und verdiente in einer Zeichnung dargestellt zu werden; ein ähnliches Verhalten des Basalts dürfte im Sie= bengebirge und überhaupt in der ganzen Rheingegend nicht bekannt sein. Ober⸗Bergrath von Carnall setzte die geognostischen Verhältnisse der reichen Galmel-Lagerstätte vom Altenberg (vieille montagne) bei Moresnet, auf der Straße von Aachen nach Lüttich, in einer sehr klaren und anschau⸗ lichen Weise aus einander, indem er zugleich übersichtliche Grundrisse und T. jener Lagerstätte vorlegte. Wir unterlassen es, aus diesem Vortrage äheres auszuheben, da derselbe an einem anderen Orte vollständig ge⸗ druckt erscheinen wird. Ober⸗Bergrath von Carnall sprach schließlich nöch über die geognostischen Erscheinungen des sehr denlwürdigen und ausgezeich-
̃neten Vorkommens von Zinkerzen zu Corfalé bei Huß an der Maas.
Berghauptmann von Dech en zeigte ein paar Eremplare von proble- matischen Körpern in den Sphärosiderit⸗- Nieren von Lebach vor. Bekannt= lich ist die lebacher Eisenstein-Lagerstätte im Steinlohlen- Gebirge berühmt
eworden durch den Fund der vielen Reste von verschiedenen Wirbelthieren. anche Arten von Fischen waren schon lange von dorther bekannt; der merkwürdige Archegosaurus, über welchen jeßt eine vollständige Monographie
vom Geh. Reg. Rath Prof. Goldfuß unter der Presse ist, ist aber eine Entdeckung der neueren Zeit. Jene rundlichen Körper, welche Bergrath von Dechen vorzeigte, sind zu Lebach sehr häufig; man hat sie zwar ihrer Gestalt wegen immer für Koprolithen gehalten, aber es war bisher nicht möglich gewesen, die für solche charakterisirenden Knochensplitter und Fisch-— schuppen darin aufzufinden. Um so interessanter sind daher die jetzt vorge= legten Beispiele, da diese ganz unverkennbar den längst gesuchten Inhalt von solchen unverdauten Knochen- und Schuppen -Resten nachweisen. Es ist nun keinem Zweifel mehr unterworfen, daß die fraglichen Körper wirk⸗ liche Koprolithen sind. Sie rühren wahrscheinlich von größeren Reptilien her, die vielleicht auch noch selbst in ihren Skeletten in der Lagerstätte zu Lebach entdeckt werden mögen. Diese scheint überhaupt die reichste Fund- grube von fossilen animalischen Resten zu sein, welche man bisher noch ir- gend im Steinkohlen-Gebirge erkannt hat.
Professor Argelander legte der Gesellschaft die Resultate vor, die er aus den neuesten Beobachtungen der veränderlichen Sterne gezogen hat, namentlich der Sterne Mirg, Algol und Beta in der Leier. Er wies nach, daß sich für den ersteren Stern mit großer Wahrscheinlichkeit eine in sich zurücklaufende Störung in der Periode ergebe, die 88 Einzel-Perioden um⸗ fasse, und deren Coefsicient 23 bis 24 Tage betrage. Bei dem Veränder⸗ lichen in der Leier finde n. eine ähnliche Störung in der Periode statt, indem die Dauer derselben, die von den Zeiten der Entdeckung an immer größer geworden, in den Jahren 1810 bis 1844 konstant geblieben war, jetzt unbezweifelt im Abnehmen begriffen sei. Diese Ungleichheit in der Periode scheine aber selbst wieder eine sehr lange Periode zu haben, die sich bei der geringen Anzahl der früheren Beobachtungen noch nicht ermit⸗ teln lasse. Auch bei Algol sei jetzt an der Abnahme der Dauer der Periode nicht mehr zu zweifeln; aber die neuesten Beobachtungen zeigten zugleich, daß diese Abnahme rascher werde, und es sei hieran um so weniger zu zweifeln, als drei Beobachter un n von einander fast genau zu den⸗ selben Resultaten gelangt seien. Vortragende machte hierbei darauf aufmerksam, wie nur durch dieses Zusammenwirken von mehreren Btobach⸗ tern ein so wichtiges Resultat erlangt sei, und wie dasselbe ee f unbe⸗ zweifelt eine andere, bisher nur dermnihete Erscheinung festgestellt habe, nämlich daß auch Algol in seinem kleinsten Lichte nicht immer den gleichen Grad der Helligkeit e g. Zum Beweise, dieser Behauptung wurden die von den Herren Heis in Aachen und Schmidt gezeichneten Lichtkurven über die letzten Erscheinungen vorgelegt, mit denen auch die Beobachtungen des Vortragenden übereinstimmten. Derselbe schloß mit dem Wunsche, daß sich doch richt viele Liebhaber der Himmelskunde mit den so leicht und ohne alle Hülfgmittel zu bewirkenden Beobachtungen über den Lichtwechsel der Sterne beschäftigen möchten, und erklärte sich zu allen Erläuterungen über die Art, wie solche anzustellen seien, sehr gern bereit. —
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darum, ob dem Grafen die verlangte Stelle in London abgeschlagen worden sei. Daß er sie dringend verlangt habe, sei notorisch. Auch wisse das Journal des Debats, daß eine nothwendig gut unter⸗ richtete 3 bei Empfang der Nachricht von dem Ende des Gra—
en Breffon gesagt habe: „Das ist ein trauriger Anfall von zu⸗ kit er Ehrgeiz.“ Daß Graf Bresson endlich den Posten in Neapel angenommen, beweise nicht, daß er an den in London nicht mehr gedacht. Vielmehr erhelle aus dem Journal des Debats selbst, daß er von Rom aus an Herrn Guizot geschrieben, um nach Madrid zurückzukehren, bie Antwort darauf aber nicht erlebt habe. Das Alles lasse doch wohl abnehmen, daß er mit Widerwillen nach Neapel gegangen sei und weil ihm sein Vermögen nicht erlaubt habe, mit dem * Einkommen eines zur Verfügung gestellten Diploma⸗ ten in Paris zu bleiben.
Der Contre⸗-Admiral Bruat bringt ein eigenhändiges Schreiben der Königin Pomareh an den König der Franzosen, nebst einer An⸗ zahl von 21 Kindern von den Sandwichs-Inseln, welche in Frank- reich erzogen und ausgebildet werden sollen. ;
Das General-Conseil des Seine⸗Departements hat einen bean⸗
tragten Beschluß zu Gunsten des Freihandels nach sehr lebhafter und langer Erörterung mit großer Mehrheit verworfen. Dagegen ward ein gegentheiliger Beschlüß angenommen, welcher dahin lautet, daß der Schutz für den nationalen Gewerbfleiß fortbestehen möge; die Regierung wird aber zugleich aufgefordert, die Frage, ob es kein Mittel zur Revision des Zolltarifs gebe, in reifliche Erwägung zu iehen. . Man erwartet, daß in derselben Nummer des Moniteur, welche die Kammern für die Session von 1848 einberufen wird, auch eine Reihe von Pairs- Ernennungen enthalten sein werde; unter den Kandidaten nennt man außer mehreren Mitgliedern der Deputirten⸗ Kammer und zwei hohen Verwaltungs-Beamten auch den dermaligen Gesandten in Konstantinopel, Baron Bourqueney, und den General Bedeau, der gegenwärtig ein Kommando in Afrika hat.
Man erwartet in den nächsten Tagen die Königliche Verordnung, welche die Kammern auf den 28. Dezember einberufen soll. Als einen der bedeutendsten Gegenstände, welche die Session beschäftigen werden, nennt man die Rekrutirungsfrage. Herr Joffré hat den Conseils-Präsidenten ersucht, eine Spezial⸗Kommission zur Prüfung des von ihm vorgeschlagenen Systems anzuordnen.
Der Cassationshof hat früheren Entscheidungen gemäß so eben dahin erkannt, daß alles Bäckerbrod, das zu einem bestimmten Ge— wichte angezeigt ist, genau dieses Gewicht halten muß, in welcher Form und in welcher Weise es auch gebacken werde.
Der Monitenr zeigt an, daß die Raths-Kammer des Tribu— nals der Seine den bekannten Waruery wegen Verleumdung vor das Zuchtpolizeigericht verwiesen hat.
Lord Brougham ist von Cannes auf der Reise nach England hier eingetroffen.
Großbritanien und Irland.
London, 16. Nov.“) Nach Berichten aus Madeira, welche heute hier eingegangen sind, ist Ihre Majestät die Königin Wittwe von England wohlbehalten auf der Insel angekommen.
Heute wird die Zahlungs⸗Einstellung des Herrn A. Arkell, eines Spekulanten, und des Herrn Robert Farrand, eines Korn-Faktors, gemeldet; die Passiva Beider sollen nicht bedeutend sein. — Die von Einigen gehegte Besorgniß, daß die Zahlungs⸗Einstellung der Herren Trueman und Cook unter einer Anzahl von Firmen, denen das Haus gelegentlich Kredit zu geben gewohnt war, Verlegenheiten veranlassen werde, hat sich als nicht begründet erwiesen, so gewiß es auch ist, daß eine große Kalamität hätte erfolgen müssen, wenn das Haus ge— nöthigt gewesen wäre, schon vor einigen Wochen seine Zahlungen ein⸗ zustellen. Uebrigens scheint man die von den Herren Trueman und Cook getroffenen Maßregeln allgemein als dem Interesse ihrer Gläu⸗ biger selbst entsprechend anzuerkennen. ö
Für das Denkmal, welches O'Connell zu Ehren in Dublin er— richtet werden soll, ist am 14ten in den verschiedenen Kirchspielen der Stadt die Summe von 1299 Pfd. gesammelt worden.
Nach Berichten aus Malta hat Sir William Parker am 6ten mit seiner aus 6 Linienschiffen und 4 Fregatten bestehenden Escadre den Hafen verlassen und die Richtung nach Livorno eingeschlagen. Die eigentliche Bestimmung der Escadre ist jedoch Niemand bekannt, nur will man wissen, daß dieselbe vor Weihnachten nicht nach Malta zurückkehren werde, und daß eines jener 6 Linienschiffe, der „Albion“, nach Lissabon bestimmt sei, zur Verstärkung der Escadre des Admirals Napier.
Nach Berichten aus Süd-Australien bis Mitte Juni war der gesetzgebende Rath von Neu⸗Süd-Wales eröffnet worden, und man glaubte, daß die Session von Wichtigkeit sein werde. Herr Boyd hatte 65 sehr brauchbare Eingeborene von den Neu⸗-Hebriden einge— führt und es heißt, daß man von den verschiedenen polynesischen In— seln, monatlich mittelst des Dampfbootes, welches Boyd abschicken wollte, 1000 Arbeiter nach der Kolonie übersiedeln könne. — Im Bezirke von Hunter hatte man ein großes Steinkohlenlager und in Australia Felix reiche Minen des reinsten Salzes entdeckt. Die Wohl⸗ fahrt aller australischen Kolonieen schreitet rasch vorwärts.
Die Liverpool Albion giebt einen ausführlichen Bericht über den Schiffbruch des new⸗vorker Paketschiffes „Stephen Whitney“, der in der Nacht vom 10ten d. M. an der Westküste von Irland (an der Felsen⸗Insel West Calf) stattgefunden hat. Das Schiff war am 18. Oktober mit 110 Individuen am Bord von New-⸗Norkenb—⸗ gegangen; von diesen sind gl, worunter 76 Passagiere (mit Einschluß von 20 Frauen und 3 Kindern) und 15 von der Mannschaft (mit Einschluß des Capitains) ertrunken, die übrigen 19 gerettet. Die Ladung des Schiffes, das innerhalb einer Biertelstunde völlig zer⸗ trümmert war, soll sehr werthvoll gewesen sein. Als Ursache des Schiffbruches giebt der überlebende 2ber-Steuermann an, daß man am Vord das Leuchtfeuer von Crookhaven für das des Old? Head von Kinsale angesehen habe. ö
Herr Cobden wird wahrscheinlich West-Norkshire im Unterhause vertreten, so daß für Stockport, wo er ebenfalls gewählt ward, eine neue Wahl nothwendig sein würde. Ein Journal will wissen, daß Cobden, der bekanntlich einer der bedeutendsten Fabrikanten in Lanca— shire ist, die Fortführung seiner Geschäfte demnächst seinem Sohne übertragen werde, um seinen bleibenden Wohnsitz in London zu nehmen.
Die bedeutendsten deutschen Häuser zu Manchester, welche sich mit der Ausfuhr britischer Fabrikate und Twiste befassen, haben an Lord J. Russell eine Bittschrift gegen den hohen Diskontosatz der Bank von 8 Prozent gerichtet. Sie erklären darin, daß an Belebung der Industrie⸗Thätigkeit, so lange der Diskonto so hoch stehe, nicht zu denken sei. Bei 8 Prozent Zinsen könnten sie keine Geschäfte nach dem Auslande machen, die englischen Fabrik⸗-Interessen aber würden bei Fortdauer des jetzigen gr . stark leiden, weil das Ausland die hohen englischen en nicht zahlen, sondern seine Bedürfnisse anderswoher . werde. .
Auch in Schottland findet jetzt die Einstellung der Eisenbahn—
) Die londoner Blätter vom 17. November sind uns heute auf dem gewöhnlichen Wege über Ostende nicht zugegangen. h f
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Arbeiten in größerem Maßstabe statt, und die entlassenen Eisenbahn⸗ Arbeiter wandern in großer Zahl südwärts, um wo möglich Beschäf⸗ tigung zu finden. Außerdem aber sind auch in Schottland viele Fabrik= Arbeiter, insbesondere Weber, arbeitslos; hauptsächlich leidet die Stadt Paisley unter diesem Zustande der Dinge.
niederlande.
Amsterdam, 18. Nov. In Betreff der in Holland angekom= menen spanischen Finanz- Kommission (s. Allg. Pr. Itg. Nr. 392) äußert sich das Allgemeen Han delsblad: „Sollte sich heraus⸗ stellen, daß der Zweck dieser Kommission kein anderer ist, als durch trügerische Versprechungen die übergroße Anzahl der unglücklichen Opfer der spanischen Redlichkeit in diesem Lande noch zu vergrößern, dann hoffen wir, daß darüber gehörig Wache wird gehalten werden. Man soll von Niederland nicht sagen können, daß dort Betrug und Schwindel erlaubt sind, wenn sie durch die Bevollmächtigten von Re⸗ gierungen verübt werden und sich nicht auf Tausende, sondern auf Millionen belaufen. Alle Bankerotte, alle Diebstähle, alle Verbrechen gegen das Eigenthum, die seit dem Bestehen Niederlands verübt wurden, haben zusammen nicht den funfzigsten Theil anständiger Haus⸗ haltungen zu Grunde gerichtet, welche durch das beispiellos schändliche Benehmen Spaniens gegen seine auswärtigen, rechtmäßig anerkannten Schuldner an den Bettelstab gekommen sind.“
6 Selgie n.
Nepräsentanten⸗Kammer. Sitzung vom 17. Nov. Fortsetzung der Adreß-⸗-Diskussion.
Herr Malou ergriff das Wort und entwickelte, wie er sich dem Kabi— net gegenüber in zuwartendem Wohlwollen verhalten werde, wobei er jedoch nicht unterließ, einzelne Handlungen des Gouvernements mit Energie zu bekämpfen, doch will er in dem Programm des neuen Kabinets keinen Unterschied zwischen den Prinzipien des jetzigen und des früheren Kabinets finden, indem auch er für die Unabhängigkeit der Civilgewalt in die Schran- ken tritt. Was er übrigens dem Kabinet zum Vorwurf macht, ist, daß es in seinen Handlungen noch keine Gerechtigkeit und politische Moralität an den Tag gelegt, wobei er die Gesandtschaftsfrage zu Rom und die Finan;⸗ Pläne des Gouvernements kritisirt. Herr Rogier macht auf diese Aus- stellungen geltend, wie ein guter Deputirter nach solcher Kritik das Kabinet zu stürzen suchen müsse, wolle er seine Pflicht thun; es sei dann aber nicht damit abgethan, daß man sich der Abstimmung zu enthalten suche. Herr Frere suchte zu beweisen, worin die Scheidungs= linie beider Parteien zu erkennen seiz beide Parteien führten freilich „die Ün— abhängigkeit der Civilgewalt“ im Munde, aber worin sie sich trennten, wäre die Art und Weise der Anwendung dieses Prinzips. Als Beleg dafür, wie die katholische Partei diese Unabhängigkeit auffasse, führt er an, daß das Episkopat förmlich das Verlangen gestellt, bei der Ernennung aller Professo ren mitzuwirken, und daß es nur gegen gewisse Garantieen bei der Ernen— nung der Professoren sich betheiligen wollte, welche mit den Normalkursen, die mit den Elementarschulen verbunden, anzustellen seien, indem diese Kurse den bischöflichen Schulen Eintrag thäten. Das letzte Ministerium habe zwar die von den Bischöfen geforderte Garantie nicht einzuräumen ge— wagt, eben so wenig aber die Normalkurse bei den Elementarschulen organi— sirt. Die Erklärungen, welche Herr de Theux darüber gab, konnten diese Thatsache nicht in Abrede stellen. Herr Rogier suchte dann in ausführ— licher Rede darzuthun, wie das Gouvernement in seinem Verfahren gegen gewisse Beamte nicht anders habe handeln können, wobei er auch die Poli— tik des Gouvernements in Bezug auf Rom rechtfertigte. In Betreff der flandrischen Frage verfehlte er auch nicht, die leitenden Gedanken anzugeben, welche das Gouvernement in Bezug auf die Linderung der Noth jener Pro— vinzen hege. In Bezug auf eine Frage, welche Herr Orts in Betreff der Anwendung harter Körperstrafen in der Marine an den Justiz-Minister richtete, erklärte Letzterer, daß er nicht wisse, ob dieselben noch zu Recht be— ständen, übernahm aber dabei die Verpflichtung, ihre Abschaffung zu veran— lassen. Graf von Mero de sprach sich stark gegen die politischen Absetzun— gen des vorigen Kabinets aus und meinte, daß er jetzt begreife, warum Aristides von den Atheniensern verbannt worden sei. Die Herren Vil ain XIIII. und Deuterghen erklärten, für die Adresse zu stimmen, obgleich sie nicht alle Ansichten des Kabinets theilten.
Brüssel, 19. Nov. Vorgestern war hier Diner bei Hofe zu Ehren der hier anwesenden hohen Gäste, des Herzogs von Holstein—⸗ Glücksburg und des Prinzen Wilhelm, seines Bruders. Abends kehr⸗ ten Ihre Majestät die Königin mit den Königlichen Prinzen und der Prinzessin nach Laeken zurück.
Auch gestern hat die Repräsentanten-Kammer die allgemeine Debatte über die Adresse noch nicht beendigt.
Das Journal d' Anvers meldet, Herr Henderson befinde sich jetzt in Belgien, um Bericht über seine Leistungen zu Madrid zu Gunsten einer definitiven Regulirung der spanischen Schuld abzustat⸗ ten. Herr Henderson versichert, daß alle Minister, die bisher dort am Steuer der Finanzen gewesen, sich bereit gezeigt hätten, den ge—⸗ rechten Forderungen der spanischen Gläubiger zu entsprechen, indem sie zugleich die UÜieberzeugung gehegt, Spanien besitze die Mittel zu ihrer Befriedigung.
Herr Vikt. Hennequin, Redacteur der Democratie pacifique, hält Vorträge über die Sozial-Wissenschaft.
In den Getraidepreisen ist in den letzten Wochen zu Antwerpen fast keine Veränderung eingetreten; die Geschäfte sind sehr matt, in— dem wenig Kauf⸗-Aufträge einliefen.
Schweiz.
Kanton Bern. Der Vorort hat den Regierungen die mit Freiburg abgeschlossene Capitulation mit folgendein Kreisschreiben übermittelt:
„Bern, 14. Nov. Abends halb 5 Uhr. Diesen Augenblick ist dem eid— genössischen Vororte durch Estaffette von St. Ercellenz Herrn General Du⸗ sour aus dem Haupt-Quartiere Belfaux die Nachricht zugegangen, daß in Folge Capitulation die Stadt Freiburg Morgens 8 Uhr in die Gewalt der eidgenössischen Truppen übergegangen sei. Die näheren Punkte dieser Capi—⸗ tulation sinden Ew. Wohlgeboren in der, Anlage, und wir haben im Wei teren noch beizufügen, daß nach der Mittheilung Sr. Excellenz des Ober— Befehlshabers die Uebergabe ohne Schwertstreich erfolgt und der unbedingte Rücktritt des Kantons Freiburg vom Sonderbunde bewerkstelligt worden sst. Womit wir 2c. Präsident und Regierungsrath des Kantons Bern als eid— genössischer Vorort; in deren Namen der Vice⸗Präsident J. R. Schne ider. Der eidgenössische Kanzler Schieß.“ 359 5
Unter den Truppen der Zwölfer haben sich nun alle politischen Parteiungen vollständig verwischt. Alle Berichte lauten einstimmig dahin, in Allen, bei Konservaliven ganz eben so sehr, wie bei Radi⸗ kalen, sei nunmehr blos das dem Schweizer angeborne kriegerische Naturell vorherrschend. Alle, selbst die vor vier Wochen noch diesen Krieg den gottlosesten aller Kriege nannten, rufen jetzt nur noch: Vorwärts gegen Luzern! ö
(O. P. A. 3.) Der französische Gesandte, Graf Bois le Comte, hat Bern verlassen. Seinem Begehren, jetzt, im entscheidenden Au⸗ geublicke, einen Gesandtsschafts-Secretair in die umzingelte Haupt⸗ stadt des Sonderbundes (Luzern) schicken zu wollen, konnte der Ober⸗ General Dufour aus formellen und materiellen Gründen nicht ent⸗ sprechen. Die so zu sagen hermetische Sperre gegen Luzern ist für Alles und Jedes ausgesprochen und kann nicht zu Gunsten eines Ein- zelnen abgeändert weiben. Dufour würde bei dem geringsten, Unfall der Zn r l me! die größten Vorwürfe für seine Nachgiebigkeit geärndtet, ja, bei der nf e chen Gesinnung vieler Schweizer ge⸗
radezu seine y. Existenz aufs Spiel gesetzt haben. Der Gesandte hat sich mit fo Aktenstücke vera
emdem, wörtlich aus dem Französischen übersetzten .
„An Se. Excellenz Herrn General Dufour, Ober- General der Execu⸗ tions⸗-Armee. Bern, 17. November 1817. Französischer Botschasterposten in der Schweiz. General! Ich erhalte den Brief, welchen Sie mir unterm 16ten d. zu schreiben die Ehre erwiesen haben und worin Sie mich benach- richtigen, daß Sie mir das verlangte Sauf⸗Conduit nicht gewähren können, das ich zu Gunsten eines meiner 8 Gesandtschafts⸗Secretaire, welchen ich nach Luzern zu senden beabsichtigte, von Ihnen verlangte. Ich bedaure diese abschlägige Antwort um so mehr, da sie mich in die Notwendigkeit versezt, Bern zu verlassen. Nicht nur kann ich in keinem Fall einen Vor- gang anerkennen, welcher aus der Zahl der souverainen Kan⸗ tone, bei welchen ich akkreditirt bin, eine bestimmte Zahl von Kantonen ausschlösse und die Wirkungen meiner tragenden Voll⸗ machten auch des Schirmes für französische Angehörige unter- bräche; sondern ich sehe auch die Schweiz getheilk in zwei be⸗ waffnete Lager, die sich bekämpfen; und wenn ich ferner auch in einem der- selben verbliebe, nachdem man mir von offizieller Stelle die Freiheit meiner Communicationen mit anderen untersagt, so liefe ich Gefahr, daß man hier- aus Folgerungen zöge, denen ich durch meine Abreise zuvorkommen soll. Diesen Betrachtungen Folge leistend, gedenke ich Bern noch im Laufe die- ses Tages zu verlassen, um mich in einen derjenigen Kantone zu begeben, welche sich enthalten haben, an den Abstimmungen Theil zu nehmen, in Folge deren dieser unglückselige Krieg entstanden ist. Der französische Bot- schafter: (gez.) Graf von Bois le Comte.“
Der Gesandte begiebt sich in das nur eine halbe Stunde von der französischen Gränze entlegene Basel. Einem Gerüchte zufolge, soll die gesteigerte Empfindlichkeit des Repräsentanten von Frankreich in der Schweiz mit Nachrichten aus England in Verbindung stehen, denen zufolge Lord Palmerston nicht mehr so abgeneigt wäre, ohne direktes Interventionsdrohen einen gemeinschaftlichen Pacifications⸗ Versuch mit den vier anderen Großmächten zu unternehmen. Man hofft, daß Luzern vor einem solchen Schritte kapituliren werde.
Die beim Kriegsrath am 18ten Abends eingelaufenen Nachrich⸗ ten melden nichts von Erschießung zweier gefangenen Landstürmer in Freiburg, wovon ein Gerücht ging. Eben so übertrieben sind die Nachrichten von den Angriffen des noch nicht entwaffneten Landsturms in Wäldern und Feldern. Zur Ergänzung der im Kanton bleibenden Brigade ist gestern eine aargauer Scharfschützen⸗Compagnie abgegan⸗ gen. Brigadier Bontems verfuhr bei der Entwaffnung zu nach⸗ sichtig; dieser Fehler ist aber bereits verbessert. Maillardoz's Woh- nung in Freiburg ist ebenfalls arg mitgenommen worden. Er wird von Zwölfertruppen bewacht. Bei Abgabe seines Degens soll er geweint haben.
(Constit. Neuchat.) Die als Freizügler von La Chaux de Fonds, le Locle und aus dem St. Imier-Thal abgegangenen Indi⸗ viduen sind nicht unter die eidgenösstschen Truppen zugelassen worden. Einige von ihnen unterwarfen sich dem ihnen ertheilten Umkehr⸗ Befehl, andere wollten durchaus nicht zurück und wurden durch das von Herrn von Vevey befehligte solothurner Bataillon festgenommen; dieser ließ für die Nacht sie in Verwahrsam bringen und schickte sie am folgenden Tage nach Murten, wo sie sehr mißmuthig aulangten. Sie waren mit Dolchen, Pistolen und zum Theil auch mit kurzen Säbeln bewaffnet, hatten aber weder Flinten noch Karabiner.
Kanton Basel. (Const. Neuchat.) Folgende baseler Infanterie-Ofsiziere haben sich zu marschiren geweigert: Speiser, Courvoister, Respinger, Riggenbach und Müller, sämmtlich vom Jä⸗ ger-Bataillon, Zund der Artillerie⸗Offizier Thurneysen. Es freut uns, einen neuenburger Namen unter ihnen zu sehen.
Die Angabe der National-Zeitung, daß der Große Rath von Luzern am TDienstage (16ten) zusammengetreten sei, wird durch andere Blätter nicht bestätigt.
Kanton Aargau. (Frkf. Bl.) Das Dorf Pfäffikon im Kanton Luzern, westlich von der aargauischen Ortschaft Reinach, wurde am 15. November Nachmittag von den an der Gränze liegen-
den aargauischen Truppen von Gontischwyl und Umgegend umgan⸗ gen, während die geladenen Kanonen auf dem Platze vor dem Bä⸗ ren in Reinach in gerader Richtung gegen die Kirche in Pfäffikon gerichtet waren, und sodann von den eidgenössischen Truppen ohne Widerstand eingenommen. Den Einwohnern wurden die Waffen abge⸗ nommen und nach Aarau abgeführt. Das Militair ist gut aufgenommen worden. Eine andere luzernische Ortschaft, Schwarzenbach (Pfäffikon ist 5 und Schwarzenbach 45 Stunden nördlich von Luzern gelegen), östlich von Menzikon, wurde gleichzeitig eingenommen. Eine aargauische Schützen Compagnie hat sich freiwillig zu diesem Zwecke hergegeben. Auch diese Operation ging ohne allen Widerstand vor sich.
(Constit. Neuchat.) Die Nachricht von der Ankunft des Ge⸗ neral von Salis in Zofingen (s. Art. Paris in unserem gestrigen Blatt) hat sich nicht bestätigt; was zu diesem Gerücht Anlaß gab, war das Einrücken der Sonderbunds-Truppen auf der einen Seite in die freien Aemter, auf der anderen in die Stadt Kulm, im Kan⸗ ton Aargau. (Bekanntlich sind dieselben aber auf beiden Seiten wie⸗ der nach dem Kanton Luzern zurückgedrängt worden.)
Kanton Schwyz. (Const. Neuchat.) Die Angaben der radikalen Blätter über den Tod des Hauptmann Aufdermauer sind durchaus falsch. Er wurde von seinem Bedienten ermordet. Dieser ist verhaftet, man glaubt, daß er ein bezahltes Werlzeug politischer Rache gewesen.
Kanton Freiburg. (Freib. Ztg.) Oberst von Maillardoz soll bereits am Freitag (Iten) seine Demission eingegeben haben, aus welchem Grunde, wird nicht gemeldet. Am Sonnabend war Kriegs-Rath in Freiburg, in welchem von 7 Bataillons— Komman- danten nur noch einer sich für Vertheidigung soll ausgesprochen ha⸗ ben. Die Unzufriedenheit und die Besorgniß der in ihrer Mehrheit radikalen Stadt⸗-Bevölkerung, der Geldmangel und die Theurung der Lebensmittel soll eine innere Desorganisation herbeigeführt haben.
(Gr. Hess. Ztg.). Die deutschen Freiburger f wüthend über die so schnelle und wirklich, schmähliche Abdankung der Regierung. Man sagt, Maillardoz sei in Freiburg von Landstürmern aufgesucht worden, daß er einen blutigen Lohn für sein bereitwilliges Kapituliren empfange. Viele Landstürmer haben vor Wuth über den unerwartet schlechten Ausgang ihrer Sache die Kolben ihrer Gewehre auf der Straße zerschlagen. Dies berichten Augenzeugen.
Der Berner Verfassungsfreund eschreibt den festlichen Einzug der Tagsatzungs⸗Truppen in Freiburg.
„Wir bezogen“, heißt es in diesem Berichte, „vier Bataillone, nebst Artillerie und Scharfschützen, das Jesuiten-Pensionat, dessen weite Räume hinreichenden Platz darbolen. Hier deutete Manches auf eine übereilte Ab⸗ reise der Bewohner hin, denn in den Zimmern 3 zerstreut umher: Or= denskleider, Wäsche, Bücher u. s. w. Die Beitstellen in den Schlafzimmern hingegen waren, mit Ausnahme der Strohsäcke, leer, die Matrazen, Decken, Kissen' und Leintücher fanden sich aber auf den Speichern vor und wurden um Gebrauche soögleich hinuntergeschafft zig versteht sich's, daß der 5
heil der Mn ef mit einm bloßen Stroh ager sich begnü . e . das auf dem Boben der Säle und Zimmer zubereitet murde; . beschäftigt, ih
Ankunft waren drei Köche des Instituts mit Suppenlochen denen sich später noch ein vierter gesellte, den wir für den e . bier ten, ein kleiner runder Mann mit gepudertem . a denn. der schnellen Schicksals wendung fast. die , n nt ost
wußte sich anfänglich nicht zu fassen, sondern ke . r f e . ünterdessen n. 1 . e , n m n,, ,,, rksamkeit fe —⸗ ; , 8 w, 922 Raum mit Wandgestellen, wie ein .