1847 / 326 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ü ö Rthr., für gelb. märl. 72 74 Rthlr. * fa e, mn, , 1 nur langsam abgeht, da un⸗

verlangt, wozu i auen. sere Sie * 2 ziemlich aufgeräumt. Das Disponi⸗ , n. J 0 Nihlr. gehalten und auch frischer n feng ,, bisherigen Pres andi e n war der Umfatz bei seltenen Anerbietun.

47 Rthlr. begeben. chr geringfügig, wodurch die Preise etwas

aachen g cg; pfd. wird 7. Rihlr, gesordeit und nur

8 I. geboten yr. Frühjahr S2apfd. 48 Nihlr. einzeln zu bedingen, 483 zupn, in fab haltend, aber zu 44 46 Rthlr. ohne wesentlichen

umsag ü i illi a isse ge, gg

urde stärker zugeführt und billiger erlassen, in loco 2 . 22 im hl ahr 8 psd. 307 Rthlr.; 50 pfd. 31 Nthlr. * 6 Kleesaat sind ein paar kleine Partien fein zu 12 Nthlr. a 12 Rthlr. gehandelt; mittel Waare 10 a 14 Rihlr. nominell; weiße dagegen ganz vernachlässigt und zu 11 14 Rthlt. nach Quali-

lich offerirt.

1 * 1 fand selbst zu ermäßigten Preisen wenig Abgang, und da die diegezeit der S. mit einigen Partieen inzwischen abgelaufen war, mußten die Inhaber damit zu Lager gehen. Gefordert wird für nicht schö⸗ nen Rapps 5 77 Rthlr., für besseren 77 373 Nthlr., und für eine hier hald rintteffende Ladung vorjähr, Gewächs 83 Rthlr. Eine kleine Ladung W. Rübsen, stark gemischt und nicht ohne Geruch, bedang 73 Nthlr. Besse⸗ rer wird im nl. von 75 77 Nthlr. gehalten. S. Nübsen blieb ganz vernachlässigt, mit 62 64 Rthlr. ist anzukommen.

Rüböl mußte in der ersten Hälfte dieser Woche bei schwacher Frage niedriger begeben werden besserte sich aber später etwas und steht momen- tan in loco à Nov. / Dez. auf 1 Nihlr. Br. und bezahlt, 11364 Nihlr. Geld; Dez. Jan. 1 Nihlr. Br. und bezahlt; Jan. / März 114 Nthlr. Br. 113 Rihlr. Gld, März Mai 113 Rihlr. Vr. 114, Nthlr. Gld.

Leinöl loco 11 Rthlr. zu haben. Palmöl 133 Rthlr., Lieferung 13 Rthlr. Han föl 16 Rthlr.

Mohnöl 22 Nihlr.

Südseethran 10 Nthlr.

Preise von Spiritus erfuhren in den letzten Tagen dieser Woche durch vermehrte Zufuhren und geringere Kauflust, namentlich für schles. Rechnung, einen wesentlichen Rückgang und schlossen heute: locn ohne Fässer 253 = 257 Rihlr. verkaust, Nov. / Bez. mit Fäser 25 Nihlr. Br, 25 Rthlr. Glö.; Jan. Febr. 26 Rthlr. nominell, pr. Frühjahr 27 Ntihlr. bez. Br. und Geld.

Ueber Kartoffeln laufen mehr schlechte Berichte ein; die Fäulniß dieser Frucht soll im bedenllichen Grade zunehmen, selbst in Gegenden, die bisher nicht klagten, doch scheint man darauf immer noch keinen besonderen Werth zu legen, und um so weniger, da von anderer Seite wieder Gegentheiliges gemeldet wird.

Stettin, 20. Nov. (B. N) Wochenbericht. Hering. Noch immer ist von Hering erst äußerst wenig gelagert, und sind unsere Sellhäu— ser so schwach gefüllt damit, wie noch nie zuvor der Fall war. Schott. Jullbrand, wovon augenblicklich ein paar Ladungen an der Stadt sind, ist auch in bester Qualität ein wenig billiger, zu 8t Rthlr. unverst. gekauft, worauf ferner gehalten wird. Für eine angekommene kleine Partie schott. Ihlen wurde 75; Rihlr. unverst. geboten, dazu aber bis jetztr nicht erlassen. Von norweg. großen Vaar ist augenblicklich eine große Ladung von circa 15600 To. aus Bergen an der Stadt, woraus zu 5 Nthlr. unverst. erlassen wird. AUleiner Var wurde in Auction bis 5 Nthlr. 12 Sgr. unverst. be⸗ zahlt. Norweg. Fetthering ist, wenngleich theilweise eiwas billiger gekauft, doch noch immer ziemlich hoch im Preise und in Auction, trotzdem neue 1000 To. davon so eben angekommen waren, noch zuletzt wieder bezahlt: Kaufmanns 95 a 10 Nthlr. 1 Sgr., groß mittel bis 83 Nihlr., mittel 7 Rihlr., klein mittel 63 a7 Rthlr. unverst. Rthlr. bei geringem Vorrath.

Küsten unverändert 6 a J

2232

Fettwaaren. Rüböl ist wieder etwas fester, in les au gehalten, Jo ;. Rihlr, geboten, pr. Dez. 1 Rihlr. bezahlt, pr. März Apr. Ils Rihlr. bez. Leinöl 105 5 zu haben. Palmöl in loco auf 137 Rihir. fest gehalten, auf Lief. zu 13 125 Rthlr. gelauft und zu 13 353 noch zu haben. Für Kolugnußöl wird fr der hohe Preis von 30 Rihir., verlangt. Baumoͤl etwas billiger, Gallipoly 163 Rthlr,, Malaga 168 157 Nihlr. unverst. erlassen. ren, Südfee zu 95 Rthlr. gekauft und noch zu haben, für br. Leber Berger 19 Rihlr., blanken 22 Rihlr. verlangt. Talg unverändert.

Alkalien ohne wesentliche Veränderung. Amerikan. Steinasche in loro auf 2 Rthir. gehalten, auf Lief. 113 Nthlr. bezahlt. Soda ohne Frage, calclon. 13 2 X Rthir. unverst. nach Stärke, krystall. 25 2 3 Rthlr. unverst. zu haben.

Kaffee unverändert und ohne nennenswerthen Umsatz.

Sorop in loco ungemein knapp, kölner er Schiff 10 Nihlr. bezahlt, auf Lief. 10 Rthlr. bez.

Reis, namentlich karoliner, hatte in dieser Woche mehrfache Frage und ist nicht unbedeutend davon gelgust worden. Karoliner 93 a10 Rthir. nach Qual., tertia 66 gr a Rihlr. bez. Eine Partie von 500 B. theils grob, theils ileinkörnig Patna ging zu 85 2 9 Rthlr. ab. Bengal und Java in ord. Gattungen wenig beachtet. Erstere Sorte nach Qual. auf 75a 8 Nthlr. gehalten. s

Südfrüchte. Nosinen fest; Cisme 73 Nthlr. unverst. bez. Für Ko⸗ rinthen nach Qual. 97 a 11 Rthir. unverst. gefordert. Mandeln, süße Pugl. 22 Rthlr. unverst. bez.

11 Rthlr.

Braunschweig, 17. Nov. Getraide. Von Weizen haben sich die Anfuühren in diesem Monat, wie zu erwarten stand, vergrößert, indessen da Sachsen und Anhalt gern kausten und unsere Eisenbahn, stets benutzt, gute Quantitäten fortschaffte, haben wir uns noch vom Lager frei erhalten können. Am vorigen Mittwoch wurde mit 62 Rthlr. bezahlt, am Freitag nur 60 Rthlr. geboten, auf die bessere englische und hamburger Post war indessen am leßten Sonnabend wieder zu 62 Nthlr. volle Kauf lust. Von Roggen nehmen die Aufuhren ebenfalls zu, und da noch keine Neigung zu lagern aufzukommen scheint, so muß sich der Werth so stellen, daß wir nach außen verkaufen können, was bisher noch mit 42 Rthlr. zu beschaffen stand. Gerste wird so viel zur Brenn- und Brauerei gebraucht, auch die Graupen⸗ mühlen sind noch so angestrengt beschäftigt, daß schwere heile Waare noch nicht unter 37 Nthlr. zu kaüfen war. Hafer ist zu 23 Nthlr. an unsere und die preuß. Militair⸗Magazine viel geliefert, es haben auch ferner die Militair-Verwaltungen über den Preis allein zu bestimmen.

Von Kartoffeln, Zuckerrüben und Cich orien sind noch Klei⸗ nigkeiten im Felde, indessen ist die Aerndte jetzt als gesichert anzusehen und sehr günstig gewesen, da wir durch stärlere Nachtfröste bei der vielen Arbeit nicht in Nachtheil gekommen sind. Die Kartoffeln haben einen sehr guten Ertrag, durchschnittlich 5 Wspl. pr. Morgen gegeben; von kranken Knollen haben sich später immer weniger gezeigt, und die Brenner und Gärtner la⸗ gern große Quantitäten, ohne besondere Furcht vor Fäulniß zu zeigen.

Spiritus. Das jetzt interessanteste Geschäst ist die Spiritus brenne⸗ rei, die mit einem außergewöhnlichen Nutzen betrieben wird. Es ist sehr günstig, daß diesen Sommer noch auf vielen Domainen und Gütern neue Inlagen gemacht oder die vorhandenen Brennereien vergrößert sind, wo— durch denn aber auch die Production so groß ist. daß Spiritus einen der bedeutendsten Zweige unserer Ausfuhr bildet. Die Brennereien sind jetzt in vollem Besriebe, und einige der Landbrennereien, die noch nicht das ganze Futter verwenden können, achten solches nicht, um nur keine Zeit in der Production zu verlieren. Unsere meisten Anlagen beschaffen 25 a 30 Oxh. Spiritus die Woche, die bei dem jetzigen d sich einen Brennnutzen von 109 Rthlr. für diese Zeit zurechnen, wobei denn das nicht zu benutzende Futter auch kein Gegenstand zur Beachtung ist. Die Preise des Spiritus variirken wenig und richteten sich nach der berliner Notirung, wobei nur das neu ist, daß Händler, die bis jetzt alle Jahre noch über dem berliner Preis bezahlten, jetzt nur unter diesem Preise kaufen wollen. Es fehlt der Abzug nach Westfalen und dem Rhein, weil auch dort die Brennerei zu Kartof⸗ feln und Korn bei dem einladenden Nutzen in Betrieb gesetzt ist, und wenn bisher noch alle Jahre nach und über hier Beziehungen aus Sachsen und Preußen für jene Gegenden gemacht sind, so wird der umgelehrte Fall ein⸗

treten, daß wir bei unserer bedeutend vergrößerten Produc tion an Preußen und Schlesien von unserem Spiritus abgeben werden. ama

Triest, 15. Nov. Getraide. Die Verkäufe betrugen 1300 St Welzen vom Schwarzen Meere zu 6 Bl., 3og St, von der Dongn zu 56 55 J., 700 Mischkorn von der Levante zu 55 Fl., 49,00 St. Mais von der Donau zu 3. 3 Fl., 1800 St. desgl. auf Lieferung * 35 Fl., 10900 St. ven der Ledante zu 35 Fl., 4000 *. Roggen vom Schwarzen Meere zu * Fl, i090 Staja Gerstt von der Levante zu 33 Fl, 2690 5t. Daser von der Levante u 23 2 Fl., 8o0 St. desgl. zu unbek. Preisen, 300 St. banater zu 24 Fl, 1öh Bohnen von Aegypten auf Lieferung zu 4 Fl., S090 St. Leinsaat von Messina und 300 Staja von Apulien zu 95 p. 5 0 .

aumwolle. Der Umsatz betrug 1108 Balle ämlich: 130 B. Malo zu 38 Fl., 30 Ballen levanter 6 28 34 Fl., . zu 28 Fl., 4209 B. nordamerikanische zu 31 36 und 116 B. Surate zu unbek. Preisen.

Gummi. Abgesetzt wurben 28) Ctr. Suakim zu 22 24 51., 50 Ctr. feine Fabriksorte zu 42 Fl., 80 Ctr. ord. Embavi zu 30—32 Fl. und 140 Ctr. ord. in Granis zu 16— 20 Fl. p. ECtr.

Hanf. Man bezahlte für 200 Ballen ferrareser 16 16 Fl. p. Ctr.

Knoppern. Verkauft wurden 2840 Ctr. von Anatolien und Smyrna zu 5— 11 Fl., 1110 Ctr. vom Golf und der Morea zu 44 5 Fl. und 480 Ctr. von Earamanien zu 3 Fl. p. Ctr.

Metalle. Verlaͤust: 500 K. Stahl zu 134— 115 Fl. p. Meiler, , e. span. Blei zu 9 Fl. und 200 Ctr. Kupfer zu 47 –— 51 J. pro Ctr.

Oel. Unter den abgegangenen 2100 Ornen waren 1209 eßbares von Apulien zu 25 25 Fl., 400 G. von den Abruzzen und Sicilien zu 24 FI., 500 O. feines von Apulien zu 33 36 Fl., 259 O. von Dalmatien zu 275 Fl. und 50 O. von Pirano zu 235 Il, per Orna.

Schwämme. Es wurden 310 B. Pfeideschwämme mit 41 Fl. und 18 B. feine mit 160 Fl. per Ctr. bezahlt.

Seide. Es erhielten 3 B. von Brussa⸗ 6 Fl. per Pfund und 5 B. unbekannten Preis.

Südfrüchte. Es erhielten 500 Ctr. Johannisbrot 45 55 Fl., 40 Fäßchen neue Datteln von Aegypten 15 18 Fl., 800 Ctr. neue Feigen von Calamata 67 7 Fl., ö Fäßchen desgleichen von Apulien 53 Ilz, 300 F. desgl. von Dalmatien 5 Fl., 500 Schach. desgl. von Smyrna 9 bis 16 Fl., 400 Ctr. neue süße Mandeln von Apulien 313 —32 Fl., 350 F. neue rothe Rosinen von Smhrna 95 - 10 Fl,, 420 F. desgl. von Stanchio S7 Fl., 300 Etr. desgl. von Samos 55 Jl., 1200 Ctr. neue schwarze 4 bis 47 Fl., 700 Schachteln neue Sultan 26 -= 28 Fl., 800 Ctr. neue Ko⸗ rinthen Son der Morea 9 11 Fl. und 200 F. neue sicilianische Weinbee⸗ ren 125 Fl. per Ctr.

Wolle und Haare. Verkauft wurden 25 B. weiße gewaschene halb= feine Wolle von Scopia zu 35 Fl., 40 B. desgleichen von Serbien zu 29 Fl., 18 Ballen weiße gewaschene von Kahira in Sorten zu 20— 221. 70 B. desgl. von Odessa und Taganrog zu 26 30 Jl., 35 B. grau⸗ schwarze gewaschene in Sorten zu 23 Fl., 30 B. weiße gewaschene von Missolunghi zu 29 30 Fl. und 100 B. desgl; von Bosnien zu 25 26 Fl., dann 14 Dall rothe und schwarze gelöste Wickelwolle zu 49 58 Fl. und 10 B. Kameelhaar zu 45 88 Fl. per Ctr.

Galacz, 1. Nov. Im Anfange der Woche wurde Mais um 5 Piaster höher als vorher, und zwar eine artie zu 115 P. und eine andere später sogar zu 117 P. bezahlt. Da dleser Aufschlag eben nicht motivirt war, so erfolgten seit zwei Tagen keine weiteren Abschlüsse, und die Besitzer stimmten ihre Ansprüche wieder auf 113—115 P. p. Kilo herab. Ueber- haupt ist es nach Ankunft der letzten Post im Getraide⸗Geschäft stiller ge= worden. Roggen ist jedoch anf 115 P. gestiegen und dürfte sich halten. Auch die Frachten steigen in dem Grade, als es an disponiblen Schiffen fehlt. Der Cours ist im Fallen.

Allgem e ine

r Anzeiger.

Bekanntmachungen.

6e Edita l- Vorladung. Folgende Verschollene:

1) Bie unverehelichte Katharina Dutkiewicz, welche sich ungefähr 1776 von Znin entfernt;

2 ber Maurergeselle Johann August Fritz, welcher vor 20 Jahren die Dttorower Mühle verlassen;

3) der Wogciech (George) Dziadek alias Gadek aus Macznik, welcher ini Jahre 1809 zum polnischen

Militair ausgehoben worden;

) der Johann Hie aus Neuteich, welcher im Jahre 1817 zum polnischen Militair genommen worden;

56) der Stellmachergeselle Mathäus Lechowski aus Strzelno, welcher zuletzt vor 20 Jahren aus Wrzeszewo hinter Krakau Nachricht gegeben;

6) der Viehhirte Martin Konieczka, welcher sich aus Lubin im Jahre 1823 entfernt hat;

7) der Müllergeselle Woyciech (George Adalbert) Jankowski aus Sadowiec, welcher vor 18 Jahren sich zum Militair begeben;

8) ber Brauer und Brenner Casimir Henke, welcher ungefähr 1802 Kruszewo verlassen;

9) der Ignatz Piglosiewicz alia; Piglowsli, welcher

ch im Jahre 1826 aus Raszewo entfernt hat;

10) der Schuhmacher Jacob Piechocki aus , welcher um das Jahr 1806 zum französischen Mi⸗ litair ausgehoben und in die Gegend von War- schau e n, sein soll;

11) der Windmühlen Pächter Carl Schauer, welcher etwa in den Jahren 1810 bis 1814 von Gollancz

nach Polen verzogen;

12) der Florian Stanislaus Gerezynski aus Noslo, welcher im Jahre 1831 ins polnische Militair eingetreten sein soll;

13) die am 2. Oktober 1811 in Grodstwo bei Ino⸗ bee, er geborene Anna Maria oder Marianna =. . e, . oder Freymann genannt,

] . 5 i Jahren nach Posen begeben

14) der Koch Andreas Dembicki und dessen Bruder

15) Hin enn rc hn. Dembicki, welcher von

re iegs⸗

. n n So6 oder 1807 in Kriegs 16) der Joseph Kowalski aus Schulitz, welcher sich im

6 1831 als Schi n . . be⸗

*

17) der Tuchmacher Martin Zorn aus Nadolin, wel- cher sich vor länger als 20 Ja ʒ

i . ö. . 3. hren nach Polen

1 er Artillerist Johann hulz aus ;

p fh. 1768 von da nach n, . be 2 46. eg . tz 9) der . o isiecki alias Pozwingli aus .

i w ö. im Jahre 1829 aus dem , qussitorigie entsprungen;

20) der Michael Streich aus Przyborowo, welcher im Jahre 1808 zum polnischen Militair ausgehoben

worden; 21) bea Baibier Heinrich Wilhelm Henfel aus Schön- lanle, welcher sich von da 1826 entfernt hat;

22) die unverehelichte Marianna Stelter aus Schok- ken, welche sich seit etwa 20 Jahren von dort ent— fernt hat;

23) der Jakob Wilhelm Marohn aus Rupienice, wel⸗ cher im Jahre 1806 zum preußischen Heere aus-

ehoben und in der Schlacht bei Eylau geblieben . soll; imgleichen

24) dessen Bruder Christopuhh Marohn aus Rupienice, welcher mit den französischen Truppen nach Ruß⸗ old marschirt und bei der Berezyna gefallen sein oll;

25) der Michael Klawitter aus Kolonie Sadtke, wel⸗ cher sich im Jahre 1836 nach Modlin in Polen begeben;

26) der Schlossergeselle Joseph Waldig aus Bromberg, welcher sich in Jahre 1818 auf die Wanderschaft begeben,

oder ihte Erben und Erbnehmer werden hierdurch auf⸗

gefordert, uns von ihrem Leben und Aufenthalte sofort

Nachricht zu geben, oder in dem am

24. Mai is48, Vorm. 11 Uhr,

in unserem Instructions Zimmer vor dem Herrn Ober—

Landesgerichts -Rath Ulrlei anberaumten Termine per—

soönlich oder durch einen Bevollmächtigten, wozu ihnen

die Justiz⸗Kommissarien, Landesgerichts-Rath Roguette,

, ,, Schulz J. und Justiz⸗Kommissarius

Schulz 11. vorgeschlagen werden, zu melden, widrigen

falls sie für tobt erklärt und ihr Vermögen ihren näch-

sten legitimirten Erben und Erbnehmern ausgeantwor- tet werden wird. Bromberg, 14. Juni 1817. Königl. Ober - Landesgericht, J. Senat.

19751 Aus zug.

Alle diejenigen, welche an die von den Erben des Gottlieb von Üsedom, weiland auf Freesen, an den Carl Heinrich Ewert unlängst verkauften, auf Rügen resp. im Treebner und Gingster Kirchspiele belegenen Güter Free⸗ sen und Grosow nebst Pertinentien Kosel und Näse, Kolhof und Breen rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche machen zu können vermeinen, werden zu de ren Anmeldung und Beglaubigung in einem der solgen⸗ den Termine: am 5. und 22. November, oder am 10. De⸗

zember d. IS., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgerichte bei Vermeidung der am 10. Januar I. Is. zu erkennenden Präbklusion, hiermit aufgefordert. Lie vollständigen Ladungen sind den Stralsundischen Zeitungen inserirt.

Daium Greifswald, 5. Oltober 1847.

Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. (L. 8.) v. Klot.

Iioy99] Aachen⸗Masteich ter Eisen bahn.

Auf den Grund des Artikels 13 der Gesellschafts⸗ Statuten erlassen wir hiermit die Aufforderung, die an⸗ geblich verlorenen Qusttungs bogen über die erste und zweite Einzahlung auf die Achen Nr. 6839 bis 0841 einzuliesern ober die eiwanigen Rechte daran geltend zu

machen, widrigenfalls die Amortisation derselben veran-= laßt und nach Vorschrift des bezogenen Artikels an de⸗= 6 Stelle andere Quittungsbogen ausgefertigt werden sollen. Aachen, den 18. November 1847. . 119 der Aachen-Mastrichter Eisenbahn Gesellschast.

Rheinische Eisenbahn— lionen Gesellschaft.

Die Inhaber von noch nicht vollstän⸗ dig eingezahlten

. ß ö * H 8 0 8. E 8⸗ m, . Prioritäts . , Actien W unserer Gesellschaft wer=

den hierdurch aufgefor— dert, die

noch restirenden 20 *

oder 66 Thlr. per Actie längstens

bis zum 31. Dezember d. J.

entweder bei uns 6 3 bei den Herren J. D. Herstatt 3. Oppenheim jun. Gk Co. in Köln A. Schaaffhausen ( J. H. . Oeder C Co-. z. Wergifofse in Anhen. PMendelssohn Co. in Berlin einzuzahlen. Es sind darauf jedoch die am 21. De⸗ ember c. verfallenen ratirlichen Zinsen ? A5h von den en. geleisteten acht i engen mit 7 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf. pro Actie in Anrechnung zu bringen, so daß nur 427 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. pro Äctie noch zu zahlen sind. Die vorgenannten Banthäuser werden über die em- pfangenen Zahlungen Interims- Quittungen ertheilen, welche demnächst gegen die von uns vollzogenen Prioꝛi- säts-Actien umgetauscht werden. Köln, den 18. November 1847. Die Direction. Hirte, Spez. Dir. Subst.

18911 Edikt al- Lad ung.

Der am 21. Oltober 1807 geborene, seit länger als 10 Jahren nachrichtlos abwesende Maurergesell Wil- helm August Wettich von jer wird andurch auf⸗ gefordert, sich vor uns bis längstens

s tlic d 36 un, ng itimirten Be persönlich oder durch einen geri eqitimirten. Ver hollmächtigten, ober auf un zweifelhafte Weise schriftlich u melden, um über sein Vermögen selbst verfügen zu önnen, wi drig en falls derselbe durch einen

den 27. Januar 1848

a eröffnenden Bescheid für todt erklärt und sein Nach- nach erlangter Nechtẽlraft des Bescheides an seine Erben ohne Caution ausgeantwortet werden wird.

Zugleich werden alle diejenigen, welche ein Erbrecht auf das Vermögen des Verschollenen zu haben vermei- nen, geladen, in dem anbergumten Anmeldungs-Ter= mine sich gehörig zu legitimiren und ihre Erbansprüche auf den Nachlaß des Verschollenen anzugeben, indem anfonst der Nachlaß in Gemäßheit des die Rechtskraft beschreitenden Erkenntnisses, ohne auf die Ausgebliebe⸗ nen Rücksicht zu nehmen, denen, welche ein Erbrecht be scheinigt haben, ausgeaniwortet werden wird.

Schwerstedt bei Weimar, den 20. September 1847.

Adelig Helldorffsches Pflegegericht daselbst. Dr. Hase.

1026 b J

Seit einiger Zeit sind in vielen Iläusern aus den Fluren und Treppen die metallenen Arme der Gasliechte- Kinriechtunt g estoh- en worden. Die Gas- Association erlaubt ich deshalb die Herren Gaslieh t- Kons u men- ren, in deren eigenem Interesse, hierauf aufmerk- zam zu machen und zu bitten, ein wachsames Auge auf diesc Arme zu haben, um sich vor Sctiaden zu sichern und wo möglich zur Et— deckung der Thäter beizntragen.

Demjenigen, welcher die Thäter nach weist, so dass sie zur Bestrafung ge- zogen werden können, sichert die Gas- Association hiermit eine Belo linuns von Zehn Thalern zu und warnt zu- gleich vor dem Ankauf solcher gestohlenen Gegenstände.

Da és vorgekommen sein soll, dass die Ent- wender sieh unter dem Varwande, sie hätten an den Gaslicht- Einrichtuuken eine Reparatur ru machen, in die 1läuser eingeschlichen und darch dieses Vargeben die Wirihe und Dienzthoten getäuscht haben, um ihr Vorhaben auszusühren, 9 wird hiernit wiederholt in Erinnerung ge- bracht, dals die Arbeiter, welchs von der Gas- Anstalt abgeschickt werden, um Reparaturen und Gaslicht-Einrichtungen zu machen, für jeden ein- zelnen Fall, mit gestempelten Legitimations- Kar- ten verselien sind, die sie als Beweis ihrer Be- kfugznils, die Arbeiten an den Einrichtungen auszuführen, vorzeigen müssen.

BFerlin, den 13. November 1817.

Die Gas-Associati on.

los n Hotel des Princes

Place de Ja monnaie in Brüssel, neben dem Théätre royal, gegenüber der Börse, in der Nähe der ersten Kaffeehäuser und der Briespost.

——

Preis des Zimmers: 2 Franc pr,. Tag, Miltagessen an der Table d'hote 3 Franc.

Bas Abonnement beträgt: 2 KRthlr. für 4 Jahr. 4 Rthlr.ä . Aahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Sei einzelnen Nummern wird der 6ogen mit 23 Sgr. berechnet.

1 326.

3nhalt.

Amtlicher Theil. ;

Inland. Berlin. Verordnungen des General⸗Post⸗ Amts. Nhein⸗ Provinz. Ehrenbecher für den Geheimen Kommerzien⸗Rath Diergardt. Schreiben aus Halle. (Wohlthätigkeit)

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Stände ⸗Ver⸗ handlungen. Königreich Sachsen. Ankunft Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Preußen in Dresden. Königreich Württemberg. Ankunft des Herzogs von Leuchtenberg in Stuttgart. Fürstenthum Schwarzburg - Sondershausen. Reform im Behördewesen.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Sammlung für den Bau der katholischen Kirche in Leipzig. Preßburg. Reichstags -⸗Verhandlun— gen. ;

Frankreich. Paris. Hofnachrichten. Schreiben des Kaisers von Rußland an General Oudinot. Schweizer Angelegenheiten. Der ö mit England. Freilassung des Fräulein von Luzu. Ver— mischtes.

Großbritanien und Irland. Lon don. Eröffnung des Parlaments. Sprecherwahl im Unterhause. Kabinetsrath. Erzieher des Prin= zen von Wales. Die Einkommen-Steuer. Schreiben aus London. (Irländische Zustände und die Meinung in England; Eröffnung des Parlaments; Personal Veränderungen in den höheren Aemtern.)

Belgien. Repräsentanten-Kammer. Fortsetzung der Adreß-Dis= kussion. Brüssel. Hof ⸗-Nachricht. ;

Schweiz. Kanton Bern. Der Konflikt mit dem französischen Ge— sandten. Schreiben Dufour's an einen polnischen Offizier. Ver— mischtes. Kanton Basel. Ankunft des fin g n Gesand⸗ ten. Vermischtes Kanton Aargau. Zurückweisung eines lu— zerner Parlamentärs. Kanton Tessin. Zurückschlagung der Tessi⸗ ner. Kanton Waadt. Die Truppen in Aigle. Kanton Frei— burg. Belagerungszustand. Proclamation der provisorischen Regie— 16 Vermischies. Kanton Wallis. Staatsrath und Großer Rath.

Spanien. Madrid. Eröffnung der Cortes.

Griechenland. Athen. Erkrankung des Kultus⸗Ministers.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

Granada, Andalusien, Malaga und Cadix.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Des Königs Majestät haben bei Allerhöchstdero Anwesenheit in der Provinz Westfalen an Charakter-Erhöhungen zu verleihen ge⸗ ruht: ; den Titel: Geheimer Regierungs-Rath dem Regierungs- und Baurath von Briesen zu Münster,

den Titel: Geheimer Bergrath dem Ober-Bergrath und Bergamts-Direktor Heuser zu Siegen, den Titel: Rechnungsrath dem Provinzial⸗Steuer-Kassen⸗Rendanten Delius zu Münster, dem Kommunal-Steuer-Empfänger Rocholl zu Soest, dem Provinzial-Steuer-Secretair Salzer zu Minster, den Titel: Baurath dem Kanal-Inspektor Veltmann zu Minster, den Titel: Steuerrath dem Steuer-Empfänger Ehlert zu Siegen, dem Kataster-Inspektor Ha erbeck zu Münster, dem Steuer-Empfänger Rave zu Ramsdorf, Kr. Borken, dem Steuer-Empfänger Schmetz zu Burgsteinfurt, dem Steuer⸗Empfänger Schmitz zu Bochum, dem Ober-Steuer-Inspektor Schniewind zu Lemgo, dem Ober-Steuer-Inspektor Schulze zu Münster, den Titel: Bergrath dem Major und Bergamts-Assessor Barth zu Essen, den Titel: Kanzleirath dem Ober⸗Bergamts-Secretair Heine zu Dortmund,

Preusi

ll gemeine

den Titel: Kom merzien-Rath dem Kaufmann und Handels- Kammer- Präsidenten Harkort zu Harkorten, Kr. Hagen, ; dem Kaufmann M. Kleff zu Siegen, dem Kaufmann Meese zu Tedlenburg, dem Fabrikbesitzer Thom ée zu Altena, dem Kaufmann Witte zu Iserlohn.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Landgerichts-Assessor Weyers zu Aachen zum Staats- Prokurator bei dem Landgerichte zu Köln, und zwar bei dem Unter— suchungs-Amte in Bonn, zu ernennen.

Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin von Oranien ist über Hannover nach dem Haag abgereist.

Der bisherige Privat⸗-Dozent, Dr. Budge in Bonn, ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Königli⸗ chen Universität daselbst ernannt worden.

Uichtamtlicher Theil. nnd.

. Berlin, 23. Nov. Das Amtsblatt des Königlichen Post= Departements enthält die Verordnung, betreffend die Verwendung der bei den Post-Anstalten vorräthigen alten Geldeinlieferungs-Schein⸗ Formulare; desgleichen betreffend die Benutzung des vierten Dampf⸗ wagenzuges zwischen Görlitz und Dresden zur Beförderung von Kor⸗ respodenz nach und aus Sachsen; desgleichen betreffend die Portofrei⸗ heit der Paket⸗ Sendungen der Königlichen Bank.

. Dasselbe, Blatt enthält ferner die Verfügung, betreffend die Fälle, in welchen die Prokurg- Gebühren nicht getheilt werden; desgleichen betreffend das Verlag Portowesen der Post⸗Verwaltungen und nicht Rechnung legenden Postämter; desgleichen betreffend die Bestellung von Geld-Sendungen durch expresse Ven,

Rhein⸗Provinz. (Köln. Ztg.) Am 13ten d. über⸗ brachte ein von einer großen Zahl Einwohner aus allen Klassen der Städte Gladbach, Rheydt, Vierssen, Dülken, Süchteln, Oden⸗ kirchen, Wickrath und anderen gewählte Deputation dem Geheimen Kommerzien⸗Rath Diergardt zu Vierssen ein werthvollss Ehrenge— schenk, bestehend in einem von Hossauer in Berlin gefertigten Pracht⸗ Becher. Die Absicht, dem Herrn Diergardt ein bleibendes äußeres Zeichen der dankbaren Liebe seiner Mitbürger in diesem Werke dar⸗ zubringen, sindet sich auf demselben durch Juschriften angegeben; auf dem Deckel, welcher mit einem auf einem Felsen sitzenden Adler ge—⸗ schmückt ist, sind die Worte eingravirt: „Handelsgericht, Gewerb⸗ gericht, Friedensgericht, Handels-Kammer, Appretur-AUnstalt, Eisen- bahnen, Blinden-Anstalt, Krankenhaus, Sparkasse“, und damit die Institute und Unternehmungen angedeutet, deren Errichtung die Begend entweder den eifrigen Bestrebungen des Herrn Diergardt hauptsächlich verdankt, oder bei welchen derselbe mit gewohnter un⸗ ermüdlicher Thätigkeit fortwährend wirkte. Auf deu drei Flächen des Bechers, welche durch völlig freistehende Figuren auf Konsolen in ausgezeichnet schöner Arbeit, den Merkur, die Themis und die Minerva nebst ihren Attributen vorstellend, getrennt sind, befindet sich eingegraben auf der ersten die Inschrift: „Dem Königlichen Gehei⸗ men Kommerzien-Rathe Herrn Friedrich Diergardt, Ritter ꝛc. zu Vierssen“, auf der zweiten: „Dem unermüdlichen Förderer der vaterQ ländischen Industrie“, und auf der dritten: „Dem Wohlthäter der Gegend, dem Freunde der Arbeiter“. Dann folgen im Fuße des Bechers die Worte: „Von dankbaren Einwohnern des Gewerbe— Bezirkes Gladbach.“

* Halle, 21. Nov. Das hiesige Patriotische Wochen⸗ blatt enthält in seiner neuesten Nummer vom 20sten d. M. den Rechenschafts-Bericht der städtischen Deputation, welche es übernom- men hatte, während der überstandenen Theurung die Beschafsung wohlfeiler Lebensmittel zu besorgen und zur Abwehr wirklichen Man—

sche Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 241en November

Alle Post -Anstalten des In- und Aus landes nehmen Gestellung auf dieses Glatt an, sür Serlin die Erpedition der Alg. Preuß. Zeitung: gehren-Straße Rr. 57. YInsertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 7 Sgr.

gels stets einen angemessenen Vorrath von Getraide bereit zu halten. Diese Rechnung, welche den zweiten Abschnitt der Thätigkeit dieser Deputation vom 15. April bis Ende Juli d. J. umfaßt, weist einen Umsatz von 341,684 Rthlr. 9 Sgr. 5 Pf. nach, welche Summen theils aus dem Kämmerei-Vermögen, theils aus dem Geschenk der Sparkasse von 2000 Rthlre, theils aus den reichen Beiträgen, welche die Mildthätigkeit Einzelner gespendet hat, entnommen worden ist. „Erwägen wir nun“, heißt es in dem gemeinschaftlichen Berichte des Magistrats und der Stadtverordneten, „daß unseren unbemittelten Mitbürgern daher die speziell angeführten sehr bedeutenden Quan— titäten Reis, Kartoffeln und Brod um viel mehr als ein Drittheil unter dem damaligen Preise gewährt worden sind, und daß stets an⸗ sehnliche Getraide⸗-Vorräthe zur Abwendung wirklichen Mangels be— reit gehalten wurden, so können wir der Stadt nur zu diesem gün⸗ stigen Resultat, obschon dasselbe die Kämmerei schwer belastet, Glück wünschen“. Zugleich danken beide städtische Behörden auf das innigste den Bezirk,: Vorstehern und allen sonst bei diesem Geschäfte Bethei— ligten, eben so denjenigen Kaufleuten, die unaufgefordert vielfältigen und unentgeltlichen Beistand gewährten, vor Allen aber den neuen wackeren Mitgliedern der städtischen Deputation, deren Umsicht, Ge— schäftskenntniß, Ausdauer und mannigfache Aufopferungen] an Zeit und Mitteln das menschenfreundliche Werk zu einem gesegneten Ende geleitet haben. Daß in diesem Zeugniß die volle Wahrheit ausge⸗ sprochen worden ist, weiß jeder hallische Bürger und erkennt darin eine hohe Bethätigung des echten Bürgersinnes, der im Krieg, und im Frieben, wo nur immer Noth oder Gefahr drohte, das Eigen⸗ thum der Stadt Halle gewesen ist.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (A. 3.) In der Sitzung der Kam⸗ mer der Abgeordneten am 17. November Abends ist der Gesetz⸗Ent= wurf über die Eisenbahn-Anleihe, in modisizirter Weise, mit 87 gegen 38 Stimmen angenommen. Sodann enthielten noch die nachstehen⸗ den Wünsche und Anträge zu dem Gesetz-Entwurfe über die Eisen⸗ bahn - Anleihe die Zustimmung der Kammer:

1) Es möge Se. Königl. Majestät in verfassungsmäßigem Wege gebeten werden: die Revision des Eisenbahn⸗Systems mil Rücksichts nahme auf eine kürzeste Schienen-Verbindung von Nürnberg nach Pilsen und Böhmen anzuordnen, sodann die baldige Vorlage eines allgemeinen baperi-= schen Eisenbahn-Netzes und die dazu erforderlichen Erhebungen und techni= schen Vorarbeiten anzubefehlen geruhen, endlich die bereits gesetzlich fest .

estellten Eisenbahnen mit möglichster Beschlennigung der Vollendung zu⸗ len zu lassen. 2) Se. Masestät wolle Allergnädigst verfügen: daß bis zur Erlassung eines allgemeinen Gesetzes uͤber Ablösung der Do— minikalgefälle die dem Staate gehörenden ständigen und un- ständigen, grundgerichtszins⸗ und zehentherrlichen Gefälle in Geld und in Getraide nach billigem Maßstabe ablösbar und die dafür eingehenden Summen dem Eisenbahnbau zuzuuwenden seien. 3) Se. Ma⸗ jestät seien allerehrfurchtsvollst zu bitten: gemessene Befehle zur Vermeidung alles Lurus bei den Kunstbauten, namentlich bei den sogenannten Hochbau⸗ ten, zu ertheilen, dieselben vielmehr nur auf das dringen dste Bedürfniß der Gegenwart zu beschränken und alle Kräfte auf die möglichst schnelle Vollen⸗ dung und baldige Inbetriebsetzung kürzerer zusammenhängender Strecken zu verwenden. 4) Daß die Förmlichkeiten der Anlage von Geldern bei der Schuldentilgungs-Anstalt möglichst vereinfacht, die dadurch nöthig werden den Sendungen portofrei bewirkt und das Porto von Coupons der baveri⸗ schen Staatsschuld auf denselben Portosatz, wie jenes der Banknoten, herab- gesetzt werden möge. 5) Es wolle an Se. Königl. Majestät die allerehr= furchtsvollste Bitte gestellt werden: bei Realisirung des Anlehens zu 4 pCt. auch kleinere Partialen, als bisher geschehen, und zwar bis herab auf den Betrag von 26 Fl, emittiren zu lassen. C) Es möge Se. Majestät gebeten werden: die Schuldentilgungs-Kasse zu ermächtigen, auf Ansuchen der Spar- kassen statt der bisherigen 31proz. Obligationen proz. nur im Wege der allgemeinen Verloosung oder nach einer sechs Monate vorausgegangenen Auftündung von Seiten der Staatsschulden-Tilgungs«Kasse heimzahlbare Obligationen auszustellen.

Königreich Sachsen. Ihre Majestäten der König und die Königin von Preußen sind am 26. November Abends in Dres⸗ den angekommen ünd in den für Allerhöchstdieselben bereit gehaltenen Zimmern im Königlichen Schlosse abgetreten.

Königreich Württemberg. Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Leuchtenberg ist am 17. November in Stuttgart ange⸗ kommen.

Fürstenthum Schwarzburg⸗Sondershgusen. (D. A. 3.) Bie totale Reform in der Srganisation unserer Staatsbehörden

Granada, Andalusien, Malaga und Cadix.

Zwei Jahre in Spanien und Portugal. Von Ernst Willkomm. 2 Bd. Leipzig bei Arnold, 1847. ñ

Nachdem wir das Publikum auf den ersten Band dieses sehr in—Q teressanten Reisewerkes ausmerksam gemacht haben, können wir nicht umhin seine Theilnahme auch dem zweiten, der seinem Vorgänger in keiner Hin⸗ sicht nachsteht, zuzuwenden. Es herrscht in ihm dieselbe Frische der Bar— stellung, dieselbe, Fülle des Inhaltes, der dem Naturforscher und Ethno⸗ graphen gleich wichtig ist, zumal der Verfasser Wege eingeschlagen hat, die bisher kein wissenschaftlicher Reisender zu betreten sich getraute.

Die Provinzen Granada und Andalusien, denen der zweite Band ge— widmet ist, bieten, so nahe sie einander liegen, dennoch große Unterschiede in der Bevölkerung dar. Denn in Granada sind die Spuren der orienta— lischen Herrschaft noch bis auf diese Stunde, nicht blos in den Bauten, sondern auch in den Menschen, ihren Sitten und Dichtungen sichtbar. Der Bauer von Granada ist bei aller Lebendigkeit viel ernster und schweigsamer, als der Bewohner Andalusiens. Er antwortet kurz auf jede Frage und wird erst, wenn er volles Vertrauen gefaßt hat, in andalusischer Weise red-= selig. Auf, dem Gesicht der Alpujarresios zeigt sich derselbe stolze Ernst, dieselbe forschende Unbeweglichkeit der Züge, durch die den Reisenden die Mauren in Gibraltar frappiren. Orientalisch ist auch die phantasievolle Ausdrucksweise des Granadiners, sein Glaube an geheimnißvolle Natur= kräste und wunderbare Ereignisse, wie er sich bei den übrigen von Aber=

lauben durchaus freien Spaniern nicht findet. Dies zeigt sich weniger in einer alltäglichen Unterhaltung, als in seinen poetischen Improvisanlonen in denen er alle seine Landsleute bei weitem übertrifft. Die Gewandtheit, mit welcher selbst die ungebildetsten Bauern ihre Sprache handhaben und hre Gedanken in das beliebte Versmaß des Fandango bringen, die Zart= heit der Empsindung die diese „Coplas“ athmen, die blumenreiche Sprache,

die Wahl der Bilder Alles setzt in Erstaunen und erinnert an die glü⸗—

hende Phantasie der Orientalen.

Von diesem Improvisations-Talent theilt Willkomm eine Probe mit,

deren Authentizität wir bezweifeln würden, wenn der Verfasser nicht in allem Uebrigen als ein sehr zuverlässiger Berichterstatter erschiene; ein lorisches Gespräch nämlich, das zwischen seinem Bedienten Vicente und einem Bauern.

burschen Diego stattfand, der ihnen bei einer Wanderung im Gebirge als

Führer dient. Als es bei der Heimkehr nichts mehr zu erklären gab, ver— trieb sich Diego, der aus dem Flecken la Puebla war, die Langeweile da— mit, daß er mit aller Kraft seiner Lungen die Melodie des Fandango an⸗= stimmte und bald sich in einer improvisirten Copla an Vicente wendete, die folgendes Duett zwischen Beiden hervorrief, welches Willkomm in der Eile

blos stückweis aufzeichnen konnte und in der Uebersetzung mittheilt:

Diego. Warum kamst Du, stattlicher Bursche, In die Lande der Monteras, Warum veiließest Du die Sphären Des Vergnügens und der Wonne, Die die Büsche füllen der Alhambra? Vicente. Weil ich folgen muß den Spuren Meines Herrn, Don Enrique, Der nach Puebla de Fadrique Sich begab, um dort zu sehen ; Die schönen . der Sagra Sierra. iego. Und Du konntest ohne Grauen Deine liebe Gattin lassen. Der Morgenröthe gleich an Schönheit, Nicht bewegte Dich ihr Weinen Sder sst nicht reizend Deine Herrin?

*

Vicente. Ja, sie ist noch mehr bezaubernd Als der Rose Duft im Frühling, Mehr jetzt möchte ich ihr Lächeln, So verführerisch, genießen Als den rothen Wein von Caravaca.

Nachdem Vicente hierauf die ganze Reise von Granada aus in meh— reren Coplas erzählt hatte, fragte er Diego, ob er verheirathet sei. Dieser verneinte dies, erzählte jedoch in einer neuen Copla, daß er eine Geliebte besitze, die zwar arm, aber schön sei, und hier ergoß sich seine Phantasie unter Anderem in folgende Strophen, die er abwechselnd mit Vicente, der seinerseits die Reize seiner Frau schilderte, sang:

Diego. Ich habe Perlen und Diamanten, Ich habe Gold, ich habe Silber, Elfenbein und Goldgewebe, Von Allem habe ich Uebeisluß,

Wenn Du mich liebst, O Mädchen meiner Seele! Ach! Dein Granatenblüthenmund Ist viel schöner und viel süßer Als der frische Thau des Morgens,

Der im Mai auf Lilien ruht.

Gewürze sind die Lüfte, die Du athmest! Wie der Blitzstrahl aus dem Himmel Niederschmettert stolze Palmen,

So versengen Aller Herzen Deine glüh'nden FTeuerblicke. ;

Gesegnel seien Deine schönen Augen!

Kann der Schnee auf dem Gebirge, Kann er, frag' ich, sich vergleichen