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ge in , m 2 — di. e n 6 erschicnen. Die Angaben aus ihrem. finn 2 ne der gestrigen Au⸗ kel und bandig. Uus der Nerz, die Pins * in; in
. 4—— t, wird nur so viel ange führt, daß sie kurz dienz an sie abgehalten hat sich mit der Feststellung des Jweckes ,, ,,, beschäftigt ** 2 gehabt, und den Erwartungen, die er an sie stelle, n . be gls der Papst mit seinem ganzen Hefolge erschienen war, . 6 ardinal Anfonelli im Namen der Deputirten angeredet, um h 2 Ehrfurchts· Gesinnungen und Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Die⸗ = Ansprache hatte die Rede des Papstes zur Antwort gedient. Nach bem Göottesbienst begaben sie sich in die zu ihrer Aufnahme bestimm⸗ en Säle, wo sie von dem Herzog D. Marino Torlonia mit einer farzen, aber passenden Anrede empfangen wurden. Er sprach als Fest. ort'er im Ramen des römischen Volkes zu dem Präsidenten. Die Tonsulta konstituirte sich. Man berieth sich und vereinigte sich in dem BVorschlag zu einer an Se. Heiligkeit zu richtenden Adresse. Die Sectionen wurden gebildet, und heute werden die Arbeiten beginnen. Es heißt, das Kriminalprozeß⸗Gesetzbuch und der Polizei Coder (letz terer meist das Werk des Advokaten Giuliani) seien bereits den Ge⸗ richten und Appellations⸗Gerichten von Rom und den Provinzen zur Einsicht übersandt worden. 13 :
Englische Umnterthanen, welche hier ansässig sind, haben gegen die Theilnahme an der Bürger-Garde protestirt, sind aber von dem bri- tischen Konsul zurückgewiesen, von dem römischen Volk deshalb ver⸗ höhnt worden. ,
Das Wetter ist leider fortwährend schön. Die Campagna hat Regen nöthig, wenn Gras wachsen soll. Das Weidevieh darbt, und die Schafe sollen bereits verkümmern und sterben. .
Mons. Savelli wird morgen Abend Morandi's Posten einnehmen und von letzterem die Akten des großen Prozesses als ein keinesweges beneidenswerthes, Erbe erhalten.
lorenz, 18. Nov. So viel man hört, hat sich der Herzog von Modena bis jetzt nicht geneigt gezeigt, dem Verlangen der hie⸗ sigen Regierung, seine Truppen von dem Gebiet von Fivizzano zu— rückzuziehen, zu entsprechen. Vorgestern Abend spät fand hier ein lan⸗ es Minister⸗Conseil statt, worauf ein Courier nach Modena abge⸗ ei wurde. Zwischen den modenesischen und toskanischen Truppen sind, wie man sagt, auf den Gränzposten einige Mißhelligkeiten vor⸗ gefallen, in Folge welcher mehrere Schüsse fielen, ohne daß Jemand verwundet wurde. In Pontremoli, wo man sich gleichem Schicksal wie in Fivizzano ausgeseßzt glaubt, ist jetzt Alles bewaffnet. In den Büreaus mehrerer Zeitungen hier und in Siena sind Unterzeichnungs⸗ listen eröffnet, um zum Unterhalt der bort unter den Waffen stehenden Einwohner Geldbeiträge zu sammeln.
Die regiere ide Frau Großherzogin hat beschlossen, die Schärpen für die Fahnen der Bürgergarde eigenhändig zu sticken, und so viel man vernimmt, hat Ihre Kaiserl. Hoheit bereits Hand ans Werk E. Die Verfertigung der Fahnen für die vier Bataillone der Stadt ist von mehreren Damen aus den hiesigen ersten Familien un— ternommen worden.
Neapel, 15. Nov. (A. 3.) Große Freude verbreitete die offizielle Nachricht, daß der König den zum Tode verurtheilten In-
surgentenchefs G. Andrea Romeo, Stefano Nomeo, Gabriele Nomeo, aolo Pellicano (4tanonifus), Gaetano Borruto, Pietro Mileti, , Travia, Raffaele Travia, Pietro Travia, Federico Geno vese, Casimiro Lieto, Stefano Gemmelli, Giov. Rosetti und Giov. Carrozza das Leben geschenkt. Da viele andere Häupter, namentlich der einflußreiche Plotiné — Einige meinen, er sei im Sila-Wald, Andere behaupten, er sei nach Corfu entkommen — noch nicht in der Gewalt der Regierung sind, so wird die so sehnlichst gehoffte Amne⸗ stie wahrscheinlich noch länger auf sich warten lassen.
Die Wahl der neuen Consultori di Stato ist ebenfalls als eine Regung zeitgemäßer Verbesserungen anzusehen; den fünf Genannten (Buoanni, Campomazza, della Cerda, Gamboa nnd Beneventani) sind noch die Herrn Cav. Rob. Filangieri und der Vice⸗Präsident des obersten Gerichtshofs zu Palermo, Salvatore Ognibene, hinzuzu— fügen. Ognibene und della Cerda sind für die Consulta in Sicilien en Die Staatszeitung vom 13. November enthält eine große Anzahl von Dekreten, Versetzungen und Entlassungen von Be— amten, besonders der Unter⸗Intendanten, z. B. von Avezzano, Gerace, Rossano, Campagna.
Für die Sila⸗Angelegenheiten wurden als Präsident der Giunta Ferd. Troja, als Menbri die Herren Nerdelli und Ferigni erwählt u. s. w. Sowohl in Palermo als in Neapel entwickeln die den An⸗ geklagten bestellten Advokaten eine außerordentliche Thätigkeit zu de—= ren Gunsten; es sind mehrere ausgezeichnete Reden gehalten, die mit Enthusiasmus aufgenommen wurden.
Man hofft, es werde endlich den vereinten Vorstellungen der Fabrikanten, deren Geschäfte hart darniederliegen, gelingen, eine Her⸗ absetzung der Zölle auf Rohstoffe zu bewirken, so sehr sich auch einige einflußreiche Gutsbesitzer, welche Baumwolle bauen, widersetzen.
Der König rief am Sonntag den Minister Santangelo zu sich nach Portici und theilte ihm die Absicht mit, das Ministerium des Innern in zwei Theile zu scheiden und mit der deitung der staats⸗ oöͤkonomischen Angelegenheiten z. den Fürsten von Comitini zu beauf- tragen. Santangelo vertheidigte die Integrität seines Ministeriunms und endigte — nachdem seine Beweisgründe und Wünsche keinen Eingang gefunden — damit, seine Entlassung zu begehren. Diese
wurde demnächst eingereicht und angenommen. Schon haben sich ein⸗ flußreiche Leute, wie z. B. Monsignor Code, der Beichtvater des Königs, hineingemengk, um den Schritt rückgängig zu machen, es
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scheint aber, als ob der König beharrlich sein wolle. Pietracatella, schon —— eit 1.2 verstimmt, auf alle mögliche Weise den Be⸗ such des ef ister⸗Raths vermeidend, und neuerdings durch die Er- theilung mehrerer Orden ohne seine Zustimmung (außer Campobasso z. erhielt auch General Nunziante eine neue Decoration; er wurde Comendatore des S. Giorgio, des höchsten Militair⸗Ordens) gekränkt, soll morgen ebenfalls seine Entlassung geben wollen. Man meint, daß der Principe di Compofranco sein Nachfolger werde. Der Fi⸗ nanz⸗Minister Ferri ist in Folge eines bereits publizirten Königlichen Dekrets (Portici, 11. November, unterzeichnet von Pietracatella) nach mehrfach geäußertem Verlangen, in Gnaden entlassen und der bis⸗ herige Minister⸗Secretair 383 Portefeuille, Cav. Giustino Fortu⸗ nato, an seine Stelle zum Finanz⸗Minister ernannt. Man redet da⸗ von, daß Delcarretto das bis jetzt unbesetzte Ministerium des Krie⸗ ges erhalten werde (s. das gestrige Blatt der Allg. Pr. Ztg.)
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.
Lemberg, 14. Nov. (A. 3.) Die österreichische Regierung ist nunmehr allen Ernstes darauf bedacht, gleich bei Beginn des näch—⸗ sten Frühjahrs die Bochnia⸗ Lemberger Eisenbahn auf Staatskosten in Angriff nehmen zu lassen. Man beabsichtigt, hierbei das in Ga⸗ lizien besindliche zahlreiche Militair zu verwenden, auf mehreren Punk- ten der projektirten Linie zu beginnen und diese sodann zu vereinigen. Das Militair behält seine Waffen, und Offiziere sowohl als Gemeine erhalten eine angemessene Zulage. Diese von Bochnia bis Brody führende Eisenbahn wird auf 3 Meilen nordöstlich oberhalb Lemberg vorbeigehen, letzteres aber mittelst einer Zweigbahn damit verbunden werden.
Während die Regierung ihre wohlwollenden Absichten zu Gun⸗— sten des produzirenden Theils der Bevölkerung durch die nun baldigst zu hoffende bessere Verbindung der so fruchtbaren östlichen Kreise Ga— liziens mit dem Westen so offenbar kundgiebt, ist die Elite des besser gesinnten polnischen Adels und an deren Spitze der umsichtige und reiche Fürst Sapieha auch auf Eröffnung einer besseren Verbindung zu Wasser eifrigst bedacht. Dieser Fürst ist eigens nach England ge⸗ reist, um von dort geschickte Schiffsbaumeister und Maschinisten mit- zubringen, die zur bequemeren Befahrung der galizischen Flüsse Stry, Pruth, Dniester, Sireth, Bug, San, Dunajez und der Weichsel flache Schiffe bauen sollen, welche theils auf Dampfkraft berechnet sind, theils durch Pferde gezogen werden. Die Erfahrung hat gelehrt, daß durch das gleiche , der Räder auf Cem fschifffn die
lüsse vertieft und daher zur Schifffahrt tauglicher gemacht worden ind. Da nun der Dniester 45 Meilen von Lemberg (bei dem Markt⸗ flecken Roswadow) vorbeifließt, so wird jene Stadt auf solche Art mit Odessa und dem Schwarzen Meere in Verbindung kommen und für den Verlust, den ihr das dem Innern der Monarchie und ande⸗ ren civilisirten Staaten näher und, weil an der Weichsel, günstiger gelegene Krakau — der zukünftige Sitz des Vice⸗Königs — herbei⸗ führen muß, einige Entschädigung erlangen.
Handels und Börsen - Nachrichten.
Berlin, 27. Nos. Im Actien-Geschäft ist es in dieser Woche stil= ler geworden, es kamen in ejnigen Effekten mehrfache Schwankungen vor, die — 6 mit einer Cours - Erniedrigung endeten, ohne jedoch weitere Nei- gung zum Weichen zu verrathen, denn die Börse schloß ziemlich fest. — Die nächste Veranlassung zum Weichen der Course lag in der bevorstehen- den Liquidation, welche manche bedeutende Realisirungen unserer Haussiers veranlaßte. Nächstdem trugen die sortgesetzten Verkäufe für Frankfurt a. M. Rechnung viel zum Druck unserer C0. bei und wirkten auch heute noch insbesondere nachtheilig auf den Coursstand der betreffenden Effekten, als ins besondere auf Friedrich Wilhelms Nordbahn, die von 68 bis 66 96 gewichen sind. Mit dieser letzten Reaction in diesen Effekten scheint der Handel darin aber auch sein Ende erreicht zu haben; denn so bedeutend die Umsätze darin auch früher waren, so zeigte sich heute doch nur schwache Kauflust dafür, und was für fremde Rechnung an den Markt kam, konnte nur noch an einige Blanco⸗Verkäuser zur Deckung abgesetzt wer- den. Mehr oder weniger zieht das Weichen eines Effekts die Uebrigen nach sich, und so haben unsere anderen Eisenbahn⸗Papiere, und namentlich unsere Quittungsbogen, schon oft unter den ungünstigen Verhältnissen der voran- geführten Effekten gelitten. — Köln ⸗Minden Actien sind durch den gegen andere garantirten unverhältnißmäßigen Coursstand in großen Posten zum Vorschein gekommen, und es zeigte sich statt eines Mangels an effektiven Stücken, worauf von manchen Seiten spekulirt wurde, ein großer Ueberfluß, wodurch der Cours von 97 bis 963 6 wich, wozu heute aber Geld blieb. Gestiegen sind Berlin⸗Anh. Litt. A. von 1195 bis 120 und blieben 119 55 Geld, und Nieders-⸗Märk. von 88 bis 89 .. Alle übrigen Actien sind etwas gewichen, als Berlin- Stettiner von 114 bis 1135 Y, Halle⸗Thüringer von git bis 91 h, Potsdam⸗Magdeb. von 943 bis 92 H, Rheinische von 845 bis 845 9h. Eben so ging auch der Cours unserer Quittungsbogen zurück, als: Berlin ⸗Anh. Litt. B. von 1087 bis 108 P, schließen aber 087 96 Geld, Aachen⸗-Mastricht. von 807 bis 8or 7h, Ber- gisch⸗Märk. von 82 bis Ii 6, Posen-Starg. von 835 bis 825 965, Mag- deburg⸗Wittenb. von 793 bis 79 5.
In Prioritäts-Eisenbahn - Actien fand nur mäßiger Umsatz statt, deren Course behaupteten sich meistentheils unverändert, nur Berlin- Hamburger 4 proz. wichen von 1004 bis 99 5. ö
In preuß. Bank⸗Antheilen war das Geschäft, besonders anfangs der Woche, sehr lebhaft, es zeigten sich sehr viel Käufer pr. Cassa, und es wurde bis 107 0 dafür bezahlt; einige Gewinn-Realisirungen drückten den Cours zwar bis 1074 9h, heute aber blieb 107 99. wieder Geld. Preuß. Sr ef pb. 9256 bezahlt. Mit fremden Fonds war es matter, als in voriger Woche, und das Geschäft darin beschränkte sich nur auf kleine
osten. 26 Das Wechsel-⸗Geschäft war sehr belebt, weil sich die meisten Valuta häufiger zeigten; auch ist Hamburg und London etwas gewichen und der
Umsatz dadurch leichter geworden. Heute waren die meisten Devisen auer und mußte der Cours von London, Hamburg und Frankfurt a. M. herab- gesetzt werden, wogegen andere Valuten gut zu lassen blieben. Peters burg und Wien fehlten.
K Breslau, 27. Nov. Weizen, weißer 80, 85 bis 90 Sgr., ael⸗ ber 75, S3 bie 36 / Sg̃. ; 6 w Roggen 55, 60 bis 64 Sgr.; am Schluß des Marktes war es wie- der fester, wurde aber später durch den Verkauf von 20 Wspl. loco S6 ipfd. 2 5243 Rihlr. gedrückt, 50 Wspl. schwmd. S5pfd. wurden a 53 Rihlt. verkauft. Gerste 50, 55 bis 58 Sgr.
TDafer war stark zugeführt und holte gestrige Preise, 2893, 303 big 315 Sgr. Der Verkauf ging dazu langsamer. .
Spiritus war schon gestern nach Ausgabe der berliner Briefe flauer, eute ging es wieder schlechter und Loco⸗Waare wurde 2 1295 und 129 thlr. verlauft, Dez. holte 125 Rihlr., April und Mai 1335 Rihlr. Br. Mai und Juni 139 Rthlr. G., Juni 139 Rthlr. zu bedingen.
9 Rü böl loco 115 Rthlr. Br., 113 Rthir. bezahlt und noch zu be— ingen.
Von Zink haben wir folgende Umsätze nachträglich zu berichten: am 25sten 1500 und 2000 Ctr. 2 5 Rihlr. 7 Sgr. ab Gleiwitz, sestem 2000 Ctr. oötz Rihlr. loco, heute ist es wieder besser und 57 Rthlr. ab Gleiwitz, 5) Rihln. loco Geld.
6 Hamburg, 26. Nov. Getraide. Es hat sich seit 8 Tagen in den Preisen von Weizen in loco nicht viel verändert; 600 Lst. etwa wur= den zur Versendung nach England genommen, und bezahlte man 133psd. märk. mit 158 Rihlr. Ct., 132ps8. braunschweiger mit 152 Rthlr. Ct., 1303 pfd. holstein. mit 148 — 150 Rthlr. Ct. und 128 / 30pfd. niederelb. mit 110 - 144 Rthlr. Ct. pr. Last.
Man bietet 132pfd. do. ab Ostküste Holsteins pr. Herbst zu 114 Rthlr. Beo. vergebens an. 132pfd. do. bedang pr. Frühjahr ab Ostk. Holsteins 112 Rthlr. Beo. pr. Last und blieb dazu gesucht. 6
Ankäufe für Norwegen räumten Roggen in loco ziemlich; 124pst. mecklenburger bedang 90 Rthlr. a 125 Moöpfd. do. 93 Rihlr. Ct. pr. Last. Ab Dänemark bot man pr. Frühjahr 122/2398. Waare zu 71 272 Rthlt. Beo. an, man bot indeß nicht über 68 2 69 Rihlr. Beo. pr. Last.
Gerste in loco, neue Saal⸗, nominell 80 2 90 Rthlr. Ab Dänemark bietet man vergebens pr. Herbst 110 11 u. 111 1293. Wagre zu 56 2 59 Rthlr. Beo. an; pr. Frühjahr bezahlte man 111298. Waare einzeln mit 58 2 60 Rthlr. Beo. ö
Hafer in loco sehr still, 42 a 44 Rthlr. Ct. pr. Last. Ab Dänemark forderte man für 80 / S2pfd. do. 0 a. 42 Rihlr. Beo. pr, Last, es fanden sich jedoch nur zu 2 a 3 Rthlt. r Käufer. Ab Westküste Holsteins 75pfd. do. pr. Frühjahr zu 40 Rihlr. Beo. zu haben und zu 1 Rthlr. bil= liger zu lassen. ; 6.
; — Buchweizen ab Ostk. Holsteins holte pr. Frühjahr 70 Rthlr. Beo., bleibt dazu jedoch zu haben. Erbsen loco 108 a i16 Nihlr. Ct., ab Dänemark 86 a 8a Rihlr. Bco. Bohnen loco 199 a 125 Rthlr. Ct., ab Dänemark 80 2a 84 Rihlr. Bco., in beiden Artifeln fand jedoch kein Umsatz statt. Dasselbe gilt von Rappsaat, welches ab West⸗ und Ostküste zu 130 Nihlr. Beo. pr. Frühjahr zu haben waren.
Im Ganzen blieb das Geschäft sehr träge.
London, 23. Nov. Waarenmarkt. Im Kolonialwaaren ⸗Geschäft hat sich keine Besserung eingestellt, obgleich mehr Geld vorhanden und der Dislonto billiger war. Die Regierung muß rasch geeignete Maßregeln treffen, um zu verhüten, daß die günstige Stellung des Handels bis in das neue Jahr hinein fortdauere. Aus der Hand ist wenig , und die versteigerten Waaren haben nur zum Theil Nehmer gefunden. Die Importeure von Kolonialwaaren machten forcirte Verkäufe, und der Werth fast aller Artikel ist gesunken, der von Zucker, There und Reis am meisten. Die Einkäufe zur Ausfuhr waren von feiner Bedeutung, obgleich die iel gewichen und weit billiger sind, als auf den Kontinentalmärkten. Rohstoffe zum Spinnen wurden uicht sonderlich beachtet, und die Inhaber davon zei=
en sich nachgiebiger; Baumwolle und Schafwolle ist reichlich am Marlt arbstoffe wenig verändert; bei größeren Particen angeboten, giebt sich wenig Kauflust dafür zu erkennen. Zufuhr aus dem Mittelländischen Meere be deutend, von anderen Gegenden her unerheblich. Es finden sich großt Auctionen angekündigt, worunter einige von Bedeutung. Das System, in Zeiten, wie die jetzigen, so große Partieen in Auction zu stellen, wird sehr getadeit, indem es viel dazü beitragen muß, die Verluste auf die Einfuhr noch empfindlicher zu machen, als sie so schon sind. Britisches Eisen bleibt im Werthe sinkend, und der Vorrath häuft sich sehr.
Geldmarkt. Die Bank hat gestern ihren Diskonto auf 7 herab- gesetzt. Auf die Anzeige hiervon besserten Consols gestern 3 76 und gingen heute abermals 4 ,. höher in Folge des Inhalts der Thronrede, welcher als ziemlich beruhigend augesehen wird. — Geld ist ziemlich reichlich an der Fonds Börse zu 5 2 5 . so wie am Platz zum Diskonto von 67 2 7 36 für beste Wechsel. Freinde Fonds theilten die Besserung der Consols, be- sonders hoben sich spanische auf Kauf⸗Ordres von Holland. Piaster und Silber in Barren rar und zur Notirung gesucht, Von Wechseln war Paris heute gesucht und etwas besser. Für Amsterdam, Hamburg und Frankfurt waren zu unveränderter Notirung weniger Nehmer. Wien und Triest Briefe und Geld. Genug begehrt. Spanien und Portugal unverändert. — Eisen⸗ bahn -⸗Actien im Allgemeinen fest, bei wenigem Umsatz.
St. Petersburg, 7. 19. Nov. Es friert gegenwärtig, und an Ab- schiffungen wird nicht mehr gedacht. ö
Von Talg-Kontrakten ist noch nichts zu vernehmen und dürfte auch schwerlich sobald darin etwas vorfallen.
,,. Pro Juli wurde Strohasche in Art der lasanschen zu 733 Ro. und gewöhnliche Strohasche zu 73 Ro. mit 10 Ro. Vorschuß
gemacht. ; . . . Hanf. Auf Juli soll eine kleine Partie reiner zu 82 Ro. mit a. G.
geschlossen sein. .
Roggen sehr fest von den Eignern auf Mai gehalten, da die Nach- richten vom Innern hohe Preise melden. Dagegen lassen sich auf dem Wasser befindliche Partieen billig selbst zu 163 Ro. erhandeln, da man die Unkosten des Lagerns zu vermeiden sucht. . .
Weiz en. Auch darin geht nichts vor, wenngleich man keine billigen Ankäufe machen kann; die Eigner richten sich nach den Preisen im Innern, wo dieselben höher wie hier sind. Gefordert wird für kubanka 28 a30 Ro., für russ. 25 a 27 Ro.
Roggenmehl 18 Ro. verlangt.
Hamb. 346 2 IZ. Amsterd. 1905 a 191.
Paris 400 a 40. London 373 — 4.
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Allgemeiner Anzeiger.
Bekanntmachungen. 114117
Da folgende vier Gito-⸗Anweisungen:
1) Nr. 18319, ausgestellt von Wolff C Co. hierselb über 200 Thlr. Courant, ger l von 5 n Comtoir der , Daußtbanl am 14. Juni 1843 unter Nr. 6614 und verfallen am 31. De= zember 18413,
2) Nr. 19,976, ausgestellt von E. J. Meyer bi über 400 Thlr. Ee ru, angen Snare n. Giro⸗Comtoir der Königlichen Hauptbank am 14.
uli 1843 unter Nr. S086 und verfallen am 31. anuar 1844,
3) Nr. 19, 753 , n. von Wolff e Co. hierselbst über 400 Thir. ourant, acceptirt von dem Giro⸗ Comtoir der Königlichen Hauptbank am 18. Juli 1843 unter Nr. 8189 und verfallen am 31. nuar 1844,
eladen, si
4) Nr. 16,529, ausgestellt von A. Köhne hierselbst über 400 Thlr. Courant, acceptirt von dem Giro⸗ Comtoir der Königlichen Hauptbank am 28. Juli 1843 unter Nr. S689 und verfallen am 31. Ja⸗ nuar 1844,
angeblich dem Partieulier Maximilian von Savoany am 16. August 1843 mittelst Einbruchs gestohlen und seitdem nicht wieder zum Vorschein n. vielmehr wahrscheinlich von den Dieben ver so werden auf den Antrag des Rentiers Johann Menke, als Cessiongrs des 3c. von Savoany, alle diejenigen, welche an diese Giro⸗Anweisungen als Eigenthümer, Cessiona= rien, Pfand⸗ oder Briefs - Inhaber, oder deren Erben, Ansprüche 1 vermeinen, hierdurch öffentlich vor⸗ sich in dem vor dem Kammergerichts - Assessor ache hier auf dem Kammergerichte auf
den 24. März 1848, Vormittags 11 uhr,
a- anberaumten Temine zu gestellen und ihre Ansprüche zu bescheinigen, Cunigen sall ;
klärt werden sollen.
datarien in Vorschlag gebracht. Berlin, den 11. November 1847.
rannt worden sind, fRammergerichd
dirt werden, ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt und die Giro⸗Anweisungen für amortisirt er=
Den Auswärtigen werden die Justiz-Kommissagrien Goldschmidt, Simonson und Justizrath Lüdicke zu Man-
Der Instructions - Senat des Königlichen Preußischen
Spezielle Darstellung
[i is] des gegenwärtigen Kriegsschauplatzes um Luzern, ven J. V. Kutscheit.
Preis 5 Sgr. Dieses Blatt, auf welchem alle Dörfer, Meiereien, ässe u. s. w. genau verzeichnet sind, bildet eine Er- änzung zu der von demselben Herrn Herauegeber be- 6 ten, in fünf Auflagen verbreiteten „Karte der Schweiz mit Bezeichnung des Sonderbun—
s sie mit denselben präklu⸗ zu haben:
Literarische Anzeigen.
So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen
des“, und wird den zahlreichen Besitzern derselben, so wie allen Zeitungslesern überhaupt, gewiß sehr will⸗ kommen sein.
Nicolai sche Buchhandlung in Berlin,
Brüdersiraße Nr. 13.
Gas Abonnement beträgt: Kthlr. für Jahr. 4 Rihlr. Jahr. 5 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der üonarchie ohne Preis- Erhöhung. Gei einzelnen Äummern wird der Zagen mit 274 Sgr. berechnet.
Berlin, Dienstag den 30sten Novem
nhalt.
Amtlicher Theil.
Inland. Berlin. Verordnungen des General -Post⸗Amts. — Pro- vinz Schlesien. Eröffnung des Schullehrer⸗Seminars in Löwen. — Nhein-Provinz. Ankunft des Prinzen Albert von Sachsen in Bonn.
Dentsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Landtags -⸗Ver⸗ handlungen. — Verordnung. — Kurfürstenthum Hessen. Hoftrauer. — Schreiben des verstorbenen Kurfürsten an die Stände Versammlung. — Adresse an den Kurfürsten. — Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Das neue Polizei⸗Strafgesetz — Ernennung. — Groß her— zogthum Oldenburg. Dank-Adresse an den Stadtrath von Olden— burg. — Herzogthum Hol stein. Diplomatisches. — Freie Stadt Frankfurt. Testament des verstorbenen Kurfürsten von Hessen.
Frankreich. Paris. Einberufung der Kammern. — Sendung nach Rom. — Depeschen aus Madrid. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland. Oberhaus. Adreß⸗Debatte. — Un— terhaus. Adreß-Debatte und einstimmige Annahme der Adresse. — 1 Hofnachricht. — Unterhandlungen wegen der schweizer Ver— alinisse.
Schweiz. Kanton Bern. Verbleiben eines französischen Gesandt— schafts-Secretairs in Bern und Ausweisung Krusinskös. — Beabsichtigte Publication von Jesuitenschriften. — Bevorstehende Tagsatzungs⸗Verhand⸗ lung. — Kanton Zürich. Aufregung vor der Nachricht von der Uebergabe Luzerns. — Kanton Basel. Militair-Disziplinar-Erkennt= niß. — Durchreise Peter Bonaparte's. — Kanton Aargau. Ver⸗ wundete in Muri. — Generalstab. — Nachricht an den englischen Ge⸗ sandten. — Kanton Tessin. Rückgängige Bewegung der Son— derbunds Truppen. — Kanton Waadt. Beschwerde des Pfar⸗ rers Monod. — Entlassung von Reserven. — Kanton Lu— zern. Der Einmarsch in Luzern. — Die vorausgegangenen Ge— fechte. — Die luzerner Regierung. — Landsturm⸗= Angriff. — Die Märsche der Kolonnen Burckhards und Ochsenbein's. — Proviso— rische Negierung und Volks-Versammlung. — Kanton Schwyz. Ca⸗ pitulation des Bezirks March. — Besetzung von Arh. — Kanton Zug. Gefangener. — Kanton Freiburg. Oberst Rilliet's Abreise nach der walliser Gränze. — Schreiben aus Zürich. (Die jüngsten Vorfälle bei Luzern.)
Italien. Nom. Die Eröffnungsrede des Papstes.
Handels- und Börsen⸗-Nachrichten.
Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Masjestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Geheimen Ober-Medizinal-Rathe, Br. Klug in Berlin, den Rothen Adler-Orden 2ter Klasse mit Eichenlaub zu verlei— hen; und .
Dem Malerei⸗Vorsteher der Königl. Porzellan⸗Manufaktur, Völcker, das Prädikat als Geheimer Hofrath beizulegen.
Angekommen: Der Präsident des Konsistoriums der Provinz Sachsen, Dr. Göschel, von Magdeburg.
lichtamtlicher Theil. Inland.
Berlin, 29. Nor. Se. Majestät der König haben Allergnä— digst geruht; dem Professor Dr. Karl Ritter an der Universität in Berlin die Anlegung des ihm verliehenen Ritterkreuzes vom Kö— niglich sächsischen Civil-Verdienst-Orden; so wie den Schiffs -Eigen⸗ thümern Gustav Friedrich Strack und Johann Friedrich Christian Brünnecke, den Dampfschiffs Capitainen Gu stav Krietsch und Friedrich Wilhelm Prueß, sämmtlich in Mag⸗ deburg, desgleichen dem Schiffs-Steuermann Siebert in Beuthen 4. d. O., die Anlegung der von dem Senate der Stadt Hamburg ihnen verliehenen, zur Erinnerung an den Brand im Jahre 1812 gestifteten Medaille zu gestatten.
Berlin, 29. Nov. Das Amtsblatt des Königl. Post⸗ Departements enthält die Verordnung, betreffend die Beförderung der englischen Briespost nach und aus Kanada über Halifax in Neu— Schottland und dadurch veränderte Porto- Erhebung für Zeitungs⸗ Sendungen nach Kanada; desgl., betreffend die Ermäßigung des Porto für die Korrespondenz zwischen Barmen, Elberfeld, Riftershausen und Wupperfeld einerseits und Hamburg andererseits; desgl. betreffend die Kontoführung der Kassen-Emolumente und jährliche Einsendung von Extrakten aus diesem Konto; desgl., betreffend die Bezeichnung der Pakete mit Exemplaren der Gesetz⸗ Sammlung; desgl., be= treffend die Post - Anstalten, zwischen welchen die Eimäßigung des Porto für Paket - Sendungen auf Eisenbahnen Anwendung sindet; desgl. betreffend die Spedition der Briefe ünd Fahrpost⸗Sendungen zwischen den östlichen preußischen Provinzen und Meiningen und Portosätze, welche dabei in Anwendung kommen. .
Proxpinz Schlesien. Am 22. November hat die Eröffaun des evangelischen Schullehrer ,,, h 3 öffnung staltgefunden chullehrer⸗ Seminars in Löwen in feierlicher Weise
NRhein⸗Provinz. Se. Köni l. Hohei ) x Sachen i nehst Hesetges in Hern che eder Prim Albert von
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. (N. .) Die ichs⸗ räthe beendigte in ihrer Sitzung am 2Zä. .
Allgemeine
Preußische Zeitung
über die Anlehens-Frage, nachdem die Vormittags-Sitzung bis Nachmtttags 3 Uhr, die Abend-Sitzung bis Nachts 9 Uhr ge⸗ dauert hatte. s
Die Kammer ist den Beschlüssen ihres vereinigten Ausschusses (siehe unten) beigetreten und hat sich sonach für ein' Anlehen mit ver Bank ausgesprochen. Die Annahme des desfallsigen Artikels soll dem Vernehmen nach mit 17 gegen 13 Stimmen ersolgt sein. Es wäre dies eine sehr kleine Majorität, zumal gegenüber der imposanten Mehrheit, die sich in der Abgeordneten ⸗ Kammer geg en die Bank erklärt hat. Von' den Anträgen und Wünschen, welche die Kammer der Abgeordn. dem Gesetz⸗Ent⸗ wurfe beigefügt, ist die Kammer der Reichsräthe jenem sub. Ziff. 1. in nachstehender eiwas modifizirter Fassung beigetreten: „Es möge Se. Königliche Majestät im verfassungsmäßigen Wege gebeten werden, der nächsten Stände ⸗Versammlung ein umfassendes Eisenbahn- System für den ganzen Staat mit Rückiichtnahme auf den kürzesten Schienenweg von Nürnberg nach Böhmen, in der Nichtung auf Pilsen, so wie auf die Linie von Udlm über Augsburg und München nach der österreichischen Gränze) vorlegen, einstweilen aber die dazu erforderlichen Erhebungen und technischen Vorarbeiten, so weit es thunlich ist, herstellen und endlich. die bereits gesetz - lich sestgestellten Eisenbahnen mit möglichster Beschleunigung der Vollendung zuführen zu lassen. Den Anträgen der Kammer der Abgeordneten, bezüg⸗ lich Ablösung der Dominikal-Gefälle und bezüglich Ausgabe von ileineren Partial-Obligationen, trat die Kammer der Reichsräthe nicht bei, den An= trägen bezüglich Vermeidung alles Luxus bei den Bauten, bezüglich Ver⸗ einfachung der Förmlichkeiten bei Geld⸗Anlagen und bezüglich der Sparkas⸗ sengelder ist sie beigetreten, dem letzteren jedoch mit dem Zusatze: „dieselbe Begünstigung auf, jene Kategorieen der älteren Staats“ Gläubiger auszu— dehnen, denen nicht gestattel war, bei Umwandlung des 4proz. in einen zzprox Zina fuß ihre Kapitalien zurückzuziehen.“
8. Die oben erwähnten Beschlüsse des vereinigten Ausschusses der Kammer der Reichsräthe lauten folgendermaßen:
„Art. 1, wie Beschluß der Kammer der Abgeordneten. (S. Allg. Preüß. 2. Nr. 327.) Im Art. II. Nr. 1, 2, 3, wie Beschluß der Kammer der Abgeordneten; Nr. 4 und 5 sind in folgender modifizirter Fas⸗ sung angenommen: 4) durch die Ermächtigung für die Regierung an der vermöge der Gesetze vom 25. August 1813 und 25. Mai 1846 bewilligten Besammt- Anlehenssumme einen Betrag von 10,500,000 Fl. gegen 456 t. Verzinsung selbst unter dem Nominalwerth aufzunehmen; 5) die Regierung ist, mit Hinweisung auf Tit. III. §. 7 der Verfassungs- Urkunde berechtigt, die durch Ablösung von Grundlasten dem Staate anfallenden Beträge dem Eisenbahnbaue zuzuwenden. Art. III. soll lauten: Die Regierung ist ferner ermächtigt, zur Realisirung des im Art. II. sub Nr. A bezeichneten Anlehens auf den Betrag von 8 Millionen ein Anlehen auf Annuitäten zu A pCt. Zins und 1 pEt. Tilgung bei der baverischen Hypotheken- und Wechselbank aufzunehmen. Art. JV. soll lauten: Im Falle ines Vertrags mit der baverischen Hypotheken- und Wechselbank kann die Regierung diese Bank ermächtigen, ihre Noten- Ausgabe von H auf F, zu er— höhen und demgemäß den §5. 8 ves Bankgesetzes vom“ 1. Juli 1834 dahin abzuändern. In Folge dieser Befügniß und Verbindlich⸗ keiten wird der Bank die Emlttirung von unverzinslichen Banknoten bewilligt, die Summe dieser Banknoten darf jedoch nie den Betrag von , des jemaligen Bank- Fonds überschreiten und muß jedenfalls bis der Emission mit dem Doppelten der von ihr auf Grund und Boden an— liegenden Hypothek, für das weitere S aber wenigstens mit einem gleichen, stets in Baarem vorhandenen Geldvorrathe der Bankkasse gedeckt sein. Die Bank ist verpflichtet, ihre Noten auf Begchren sogleich bei ihren Kassen ein= zulösen. Die Banknoten sollen in ihrem geringsten Betrage nicht unter 10 Jl. ausgestellt werden. Während der ersten Jahre von der Eingehung des Annuitäten - Anlehens mit dem Staate, und zwar längstens bis zum 1. Oltober 1852, soll die Bank jedoch befugt sein, die Annustätenschuld des Staates zu den auf Hypotheken ausgeliehenen Kapitalien behufs der Deckung ihrer Noten- Emission hinzuzurechnen. Die dem Staate annuitätenweise dar? geliehene Summe muß von der Hypotheken- und Wechselbank nach Maß— gabe ihrer Abtilgung gleichfalls annuitätenweise im Inlande auf Grund und Boden wieder angelegt werden. Art. V. des Beschlusses der Kammer der Abgeordneten soll wegfallen und hierfür der Art. JV. derselben gesetzt werden. Der Art. V., dessen Wegfall beantragt wird, betrifft die Ausgabe von Kassen-Anweisungen zc.,, der anzunehmende Art. JV. betrifft ein Arro— sirungs Anlehen.) Der Art. VI. der Beschlüsse der Kammer der Abgeord— neten soll ebenfalls wegfallen, die Art. Vil. und VIII. derselben aber als Art. VI. und VII. angenommen werden.
In Folge der Beschlüsse der Kammer der Reichsräthe in der Anlehens— frage versammelte sich am 25. November Vormittags der kombinirte zweite und vierte Ausschuß der Kammer der Abgeordneten, um diese Beschlüsse in Berathung zu nehmen. Die Masorität des Ausschussezs (6 gegen 5) be— antragte, die, Kammer der Abgeordneten solle bezüglich des Bank-A nlehens und der Kreirung von Kassen-Anweisungen auf ihren früheren Beschlüssen beharren, dagegen bezüglich des Nominalwerthes der aufzunehmenden 10 Millionen dem Beschlusse der Kammer der Reichsräthe beistimmen, nach Pllsßem dieses Anlehen zu 4 Prozent auch unter pari realisirt werden ürfte.
In der öffentlichen Sitzung der Kammer der Abgeordneten am 24. November war die Berathung der Nachweisungen über die Verwendun g der Staats- Ausgaben an der Tages-Omidnung und zwar a) über die Zollgefälle (Referent Neuffer); der Ausschuß hat die Beiziehung von Sachverständigen zu den Zoll-Konferenzen beantragt und Dr. Edel die Mobification eingebracht, daß bei der nächsten Regulirung des Zollvereins Tarifs der Zoll auf die Ein— führung von Schlachtvieh ermäßigt werde.
Frhr. von Schäzler bevorwortet die Beiziehung von Sachverständi= gen, kommt auf das Unhaltbare des Freihandels-Systems zurück und be— merkt, daß die Leinen-Industrie in den letzten Zügen liege; die niedrigen Zölle von 1848 reichten nicht aus, ein höherer Schutz sei dringend gebo— ten; Preußen sei die Hauptmacht im Zoll-Verein mit der einflußreichsten Stimme; eben deswegen müsse man dessen geringe Beihülfe zu höheren Schutzzöllen bedauern. Die aus dem Mangel an Sachverständigen entste— henden Uebel versucht Redner im Einzelnen, namentlich in Bezug auf den jüngsten berliner Kongreß, daizuthun. “ Der Handels-Vertrag zwischen Bel— gien und Holland 3 erheblichen Nachtheil für uns, der Zoll⸗-Verein sei ein bedeutender Konsument, England, Holland und andere Länder sendelen uns ihre Produkte, selbst fremde Fabrikate; Differenzialzölle seien geboten, insbesondere zur Gründung einer Vereins⸗Marine. Er hofft Ausdehnung des Zoll-Vereins trotz der hamburger Denkschrift, in Bremen sei man jener Ausdehnung geneigt; Bremen erblühe immermehr und werde allmälig der Baumwoll ⸗Markt lun Deutschland, wie Liverpool für England. Der Red⸗ ner kömmt wieder auf die Kritik des Ministerial-Raths von Hermann über die Schrift von Dönniges zurück und freut sich, daß ein so hochgestellter Beamter des zweiten Zollvereinsstaates sich für, den Zollschutz er⸗ klärt habe. Abg. Staatsrath Vetterlein weist auf den abneh— menden Wohlstand der Weber in Franken bei erhöhtem Zoll hin; insbeson—= dere vermißt er einen Rüczoll. Frhr. von Closen ist gleichfalls im In- teresse der Weber für Nückzoll, in dessen Folge er ein Mehrverdienst von über 13 Millionen Gulden erwartet, ohne daß die Konsumenten erheblich
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1847
ber
gedrückt würden. Durch Gründung größerer Wollmärlte würden die Preise zu Gunsten der Weber noch weiter fallen. England habe zur Hebung der Industrie (von Wolle und Leinwand) jährlich über 2 Millionen durch Aus- suhr- Prämien verwendet. Nun bedürfe es derselben freilich nicht mehr, es predige uns Freihandel, was ihm (dem Nedner) gerade so vorkomme, wie wenn ein bereits mit den kostbarsten Speisen gesättigter Engländer einen Deutschen zu Wasser und Brod einlüde. Wenn Bremen und die Hanse⸗ städte sich noch nicht angeschlossen, so sei die Ursache unser schwankendes Sostem, zumal gegen Holland, und unsere Büreaukratie; das habe man dem Nedner bei — Anwesenheit in Hamburg bemerkt. Nicht nur die Beiziehung von Sachverständigen zu den Zollvereins-Kongressen wolle er, sondern auch die Konkurrenz von Mitgliedern deutscher u,, denn diese verträten keinen besonderen Stand, etwa die Fabrikanten, sondern das gesammte Nationalwohl. Erfreulich sei es auf dem preußischen Landtage gewesen, die Prinzen selbst sich für den Schutzzoll aussprechen zu sehen; Preußen fei (was Nedner geschichtlich nachzuweisen jucht) das Freihandels-System von seher durchaus fremd gewesen. Der erste Secretair Kirchgeßner will dem Edel⸗ schen Antrag die Beschränkung beigefügt haben: „auf die Dauer übermäßi⸗ er Fleischpreise.“ Abgeord. Sattler will Sachverständige in Zollvereins-= . aus dem Stande der Landwirthe, der Gewerbe ünd des Handels, gleichviel, ob sie Stände⸗Mitglieder seien oder nicht. Nachdem ferner noch die Abgerdneten Dr. Edel, Fr. von Closen, Barsch, Rab! über die vorliegenden Fragen gesprochen, verlangt die Kammer den Schluß der De- batte. Ministerial⸗ Rath von Kleinschrod bemerlt rücksichtlich. der Bei⸗ ziehung von Sachverständigen, daß von Seiten der bayerischen Regierung stets die Handels-Kammern befragt und ihre Aeußerungen in gründliche Er⸗ wägung gezogen worden. Gewiß werde dieselbe sich auch für den nächsten Zollvereins- Kongreß mit technischem Beirathe umgeben. Bezüglich des Edelschen Antrags müsse er hervorheben, daß eine Verschiedenheit hierin zwischen Nord- und Süddeutschland bestehe; indeß habe man bereits Zoll= Ermäßigung für mageres Vieh erlangt und werde weitere Maßregeln bei dem nächsten Zollvereins-Kongresse nicht aus dem Auge verlieren. Im Be⸗ treff, der Spinnerei müsse er sich auf seine im Jahre 146 bereits gegebenen Erläuterungen um so mehr beziehen, als dieselben Verhältnisse noch fortbe⸗= ständen; Nachhülfe der Spinnerei angedeihen zu lassen, werde die Staats⸗ Regierung stets bestrebt sein und ein günstiges Resultat durch Vermittelung entgegenstehender Interessen herbeizuführen ie. Nicht übersehen dürfe man, daß die deutsche Industrie im gedeihlichen Wachsthum begriffen sei, die Ausfuhr die Einfuhr übertreffe und der Zoll-Verein bereits zu einer vom Auslande geachteten Macht erstarke. Das Differenzialzoll ⸗Sostem sei ein wichtiger Erwägungs⸗Gegenstand der Zollvereins -Staaten und stehe in Verbindung mit der deutschen Handels-Marine und einer deuischen Schiff⸗ fahrts Atte. Die Handels-Marine nehme schon den zweiten Rang ein und konkurrire an Kühnheit und Unternehmungsgeiste mit dem gesammten Aus⸗ lande. Hierbei dürften die entgegenstehenden Hindernisse nicht mißkannt werden, die durch ern ne n l des Zoll-Vereins zu beseitigen seien. Die deutsche Ehre erheische es, daß die unwürdige Stellung ö lands vor Allem in maritimer Beziehung aufhöre; Schutz und würdige Position, eine achtungebietende Flagge, direkter Handel, freie Bewegung des eigenen, Begünstigung des überseeischen Handels seien die Zielpunfte, wo⸗
nach Deutschland strebe; damit wolle es die Wiedererrin ung der Macht der deutschen Hansa verbinden. (Wiederholtes Bravo.) Wiederkehr eines großen, freien, einigen Deutschlands sei es, was man erstrebe. (Bravo.) Man vertraue daher der Weisheit der bayerischen Staats Regierung, daß sie in Vrebindung mit anderen Zollvereinsstaaten das gesteckte Ziel zu er⸗ reichen wissen werde; die sicherste Bürgschaft hierfür sei bie echtdeutsche Ge⸗ sinnung unseres patriotischen Landesherrn. (Bravo von allen Seiten.) Bei der Abstimmung wird der Antrag des Ausschusses auf Beiziehung von Sach verständigen zu den Zoll-Kongressen einstimmig angenommen, dagegen die Untermodification Kirchgeßner's und die Modification Edel verworfen. (Schluß folgt.)
Auf Befehl Sr. Majestät des Königs ist vor kurzem eine Ver— ordnung über den Besuch, die Benutzung und Erhaltung der Central⸗ Gemälde⸗-Gallerie, der Vasen⸗Sammlung und der Sammlung von Porzellan⸗Malereien im Druck erschienen.
Kurfürstenthum Hessen. Der Kurfürstliche Hof hat am 26. November Trauer auf drei Monate für Se. Königl. Hoheit den Kurfürsten Wilhelm II. angelegt. ;
Die Stände⸗Versammlung hielt am 22sten d. M. Vormittags eine vertrauliche Sitzung, worin, dem Vernehmen nach, der Präsident ein von Seiten des Dr. Jur. Ohlenschläger zu Frankfurt a. M. ein⸗ gesendetes Schreiben des Höchstseligen Kurfürsten Wilhelm II. an die Stände⸗Versammlung mittheilte.
Die Versammlung beschloß auch, wie verlautet, eine Adresse an Se. Königl. Hoheit den jetzt regierenden Kurfürsten Friedrich Wil⸗ helm J., deren Abfassung dem Herrn Präsidenten übertragen und demselben die Zuziehung von sechs Mitgliedern anheim gegeben wor- den wäre. In einer Abends 5 Uhr gehaltenen weiteren vertraulichen Sitzung soll sodann der von Herrn Nebelthau verfaßte Entwurf einer Adresse erörtert und angenommen worden sein.
Grosherzogthum Hessen und bei Rhein. Das neueste Regierungsblatt enthält das Polizei⸗Strafgesetz für das Großherzogthum Hessen vom 2. November d. J. Dasselbe zerfallt in zwei Theile, 21 Titel und 376 Artikel. Der J. Theil, aus 9 Ti⸗ teln und 50 Artikeln bestehend, handelt von den Polizei-Uebertretun— gen und deren Bestrafung im Allgemeinen, der II. Theil, Tit. X. bis XXI.. Art. 51-376, von den einzelnen Polizei⸗Uebertretungen.
Die durch den Tod des Dr. Köhler erledigte Stelle eines evan⸗ gelischen Prälaten ist dem Hofprediger Dr. Karl Zimmermann in Darmstadt verliehen worden.
Großherzogthum Oldenburg. (A. 3. Hundertund—⸗ dreißig Bürger der Stadt Oldenburg haben in einer Zuschrift an den Stadt⸗Rath der Nesidenz demselben ihren Dank für den von ihm gestellten Antrag auf Oeffentlichkeit sriner Sitzungen ausgespro—⸗ chen. Sie hoffen, daß, wenn der Bürger an den Stadt-Reaths⸗ Verhandlungen Theil nehmen könne, derselbe dadurch mit der wachsen⸗ den Einsicht in die Gemeinde-Verhältnisse auch zu größerem Gemein⸗ sinn geweckt werden werde, und schließen mit der Bitte, daß der Stadt⸗Rath von dieser ihrer Erklärung Veranlassung nehmen möge, „rauch ferner für das Recht des freien Zutritts zu den Sta ss. the, Versammlungen bei Großherzoglicher Regierung nach Krane, .
wirken.“ ĩ Sicherem erzogthum Holstein. (Deutsche 36g.) ᷣ gern , . f furzem eine ziemlich en,, , . derung in der Besetzung der dänischen Gesandtschaft . e m ren den, welche bereits beschlossen sein und bern cf, pin ö. lr, soll. Danach ist der kisherige Legations Serretamn .