mit solchen Leuten in Verkehr gelömmen zu sein. Herr Rüttimann
inzi anwesende Regierungs-⸗Rath. — ;
6 k r sich noch an der Schindellegi hart⸗ näckig geschlagen, allein jetzt laufen Nachrichten ein daß Schwyz, so 2 wn . sich unterwerfen werden. So eben (E2bsten) heißt es, daß Unterwalden seine Unterwerfung angeboten habe; dennoch wild es von eidgenössischen Truppen besetzt werden. ꝛ
Der so sehr durch Muth und weise Anordnung ausgezeichnete Oberst Ziegler, Divisionair, ist zum Platz Kommandanten von Luzern ernannt worden, was man mit Freude allgemein vernommen hat.
(Nat. 3.) In Münster wurde vom luzerner Militair, welches am 24sten entwaffnet aus der Stadt Luzern zurückfam, behauptet, die schwyzer und urner Truppen seien am 24Ästen auf dem Dampsschiffe heimgeschickt worden, Siegwart und andere Magnaten nebst sämmt⸗ lichen Schriften und Valoren mit sich führend. Dagegen seien Am⸗ mann, Haut, Elgger, Wendel Kost und Salis-Soglio von den eige⸗ nen Soldaten gefangen gesetzt worden.
(Frkf. J.) Schwyz hat einen Parlamentair gesandt; er ist aber mit einer entschieden scharfen Antwort heimgeschickt worden. Wenn am 2bsten nicht kapitulirt ist, so wird angegriffen.
Kanton Zug. (Allg. Ztg.) Die Besetzung des Kantons Zug geschah in folgender Weise: Am 22sten war in Cappel eine ganze Brigade der Gmürschen Division angelangt, um dort zu bi— vouakiren. Am folgenden Morgen, hieß es dort, werde man die Gränze überschreiten, und unter den Truppen schien Freude darüber und kampflustige Stimmung vorherrschend; von Unterhandlungen wußte man daselbst noch nichts. In Knonau lag eine zweite Brigade, und der Divisionair Oberst Gmür traf am 22sten selbst dort ein. Plötzlich hieß es, daß zum zweitenmal zwei Parlementaire mit ver— bundenen Augen von Zug angelangt und vor den Divisionair geführt worden seien. Der dreifache Landrath von Zug hatte sich Vormittags versammelt und mit 92 gegen 26 Stim— men beschlossen, die Capitulations Bedingungen des Ober— sten Dufour anzunehmen. Die 3000 schwyzer Hülfstruppen hatten voll Unwillen den Kanton verlassen und zuvor noch einige Schüsse gegen das Haus des radikalen Herrn Keiser abgefeuert. Ge⸗ gen 4 Uhr ward in Knonau zum Aufbruch getrommelt. Eine An— zahl züricher Civilpersonen begleiteten die Brigade bis zur Gränze und kehrten dann zurück. Das erste Bataillon, welches die Gränze überschritt, führte die St. galler Fahne, das zweite war aus Thur⸗ gau, das dritte aus Glarus. Vor den Dörfern standen Bauernhau— fen, die sie ohne Gruß vorübermarschiren sahen. Viele Haufen ent⸗ lassener Soldaten und Landstürmer kehrten ohne Waffen in ihre Dörfer zurück. Um 7 Uhr Abends war die von Cappel abgegangene Brigade noch nicht in Zug eingetroffen, nur 2 Mann bewaffnete Bür⸗ ger ohne Uniform mit weißen Armbinden standen an der Hauptwache. Bereits boten aber die Straßen einen merkwürdigen Anblick. Die meisten Häuser waren festlich beleuchtet, mit eidgenössischen Fahnen und mit der Inschrift: „Es leben die Eidgenossen!“ geschmückt. Große Vollsmassen zogen durch die belebten Gassen ungeduldig auf und ab. Die Stadt Zug ist bekanntlich der Mehrzahl nach liberal. Als das erste Bataillon Güricher Landwehr) um 8 Uhr Abends ein— rückte, mit weißer Friedensfahne voran, drückte man den eidgenössi⸗ schen Soldaten die Hände, man umarmte sie, Volksgruppen tanzten neben den Bataillonen und schwangen eidgenössische Fahnen. Am 23sten brachen Truppen an beiden Ufern des Sees nach der Gränze auf.
Kanton Schwyz. (Tägl. Büll. d. Eidg. Ztg) Vor— gestern (24. November) Nachmittags wurde Wollerau besetzt und der Hemeinde-Rath festgenommen. An der Schindellegi soll es ziemlich lebhaft zugegangen und auch Artillerie ins Gefecht gekommen sein. Die eidgenössischen Truppen sollen einen Todten und 'ein paar Ver⸗ wundete haben. Einige Landstürmer seien gefangen. Offizielle Be—= richte fehlen noch. ;
Bei Occupation der March wurde, nach der Glarner Ztg., in Reichenburg der Vikar, Pater Urban, weil er an der Sturmglocke gezogen hatte, festgenommen und als Geisel erklärt. In den armen Hütten Reichenburgs ließen die Glarner Lebensmittel zurück. In den Dörfern trafen sie nur Weiber, Kinder und Greise, bis ihnen die Deputation von Lachen entgegenkam, die um Capitulation bat.
(Frkf. Bl.) Es bestätigt sich, daß Wollerau besetzt ist, eben so Pfiffikon. Von beiden Orten sind Geiseln abgeführt worden. Ge— gen Schindellegi ist noch kein ernstlicher Angriff erfolgt, obgleich es wahr ist, daß dort Schüsse gewechselt, ein paar eidgenössische Solda= ten verwundet und mehrere Landstürmer gefangen wurden.
Kanton Wallis. Aus dem Unter-Wallis wird gemeldet, die Gegend von St. Moritz bis St. Gingolph sei seit einigen Tagen durch Landsturm besetzt, die Armee habe sich Martinach genähert, und der in St. Moritz versammelte Große Rath erwarte die Ereig⸗
nisse von Luzern, um einen Entschluß zu fassen.
w. (N. K.) Der Circolo Romano hatte am
Rum, 18. Nov. 15. November jedem der gewählten Deputirten zwei Ehrenbegleiter
(Cavalieri di compagnia) zugetheilt. Unter diesen befanden sich Einige, die Sr. Heiligkeit nicht gerade von der empfehlendsten Seite bekannt waren, und man beging noch obendrein den großen Fehler, alle diese an der Antritts- Audienz Theil nehmen zu lassen. Dies überhaupt und insbesondere die Gegenwart jener bezeichneten Herren machte auf Se. Heiligkeit einen höchst verletzenden Eindruck, und die= sem hauptsächlich ist es zuzuschreiben, daß die Rede Sr. Helligkeit ei⸗ nen Ausdruck annahm, der Manchem aus Pius' Munde befremdend erscheinen mußte. Das dies natürlich auf die Deputirten selbst einen unangenehmen Eindruck machte, ist natürlich, und man war der Mei— nung, die Rede des Papstes nicht zu erwiebern. Allein der Kardinal
, trat ins Mütel, und die Ädresse wurde beschlossen und über—
5. Genua, 20. Nov. (A. 3.) Die Stadt ist von dem lauten Freudenjubel ö ruhigen, doch sehr lemsigen Thätigkeit überge⸗ Fangen, welche in ihrer ernsten Schweigsamteit auf gespannte Erwär— tung neuer, wenn schon nicht unvorbereiteter Begebnssse deutet. Diese . scheingn von, Tag zu Tag unvermeidlicher eintreten zu müssen seit der Besitznaohme Fivizzand'z von Seiten Moden e g- allgemeine Stimmung nicht lut über den Aft selbst, sondern noch mehr über die Art der Ausführung hat auf die hiesigen Gemüther einen tiefen Eindruck gemacht. Das Längstbefürchtete! Krieg wird hier so zu sagen schon für begonnen angesehen. Die NRustun in dazu werden von Seiten der Regierung hier plötlich mit e . Eile und sehr umfassend angestellt. Unter solchen Umständen hat man keine Zeit zu den beabsichtigten öffentlichen Festen. Die Deputation von Turin, bestehend aus vielen Adeligen und angesehe⸗ nen Bürgern, mit den Sindaci an ihrer Spie, ist hier eingettbszen und hat die Dank-Adresse der Stadt Turin dem verehrten Herrscher übergeben, um welchen sich das ganze Land wie um eine feste Burg sammelt. So eben ist das Gerücht hier eingetroffen, daß Triest von der englischen Flotte blokirt sei. Obgleich die Authentizität desselben nicht , werden kann, so findet es doch hier allgemeinen Glau— ben. (Die Allg. Ztg. bemerkt hierzu: „Wir brauchen nicht beizu⸗ fügen, daß das Gerücht durchaus falsch ist. Ohne Zweifel verdient
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auch die von französischen Blättern ausgesprengte Sage, englische Schiffe soudirten bei Nacht die Küsten von Triest, gleich wenig Glauben. Uebrigens ist die Sprache der englischen Preffe, nament⸗ lich des Morning Chronicle — des Palmerstonschen Organs — in der letzten Zeit gegen Oesterreichs Stellung in Italien wieder aggressiver als je geworden.“
Turin, 17. Nov. (A. 3.) Nachdem die modenesische Regie⸗ rung die von Sardinien und dem Kirchenstaat an sie ergangene Ein⸗ ladung, sich an den Verhandlungen wegen Errichtung eines italieni⸗ schen Zoll⸗Vereins zu betheiligen, abgelehnt hat, sind an den Herzog von Modena von Seiten Sr. Heiligkeit und des Königs Karl Albert eigenhändige Schreiben gerichtet worden, worin der Herzog dringend aufgefordert wird, sich von diesen Verhandiungen nicht auszuschließen und den kommerziellen Interessen des Landes gebührende Rechnung zu tragen. Zu Modena scheint man dagegen von der Ueberzeugung durchdrungen zu sein, daß die Handels-⸗Interessen, auf die man sich in Rom und Turin beruft, bei der Verabredung zum künftigen Ab= schluß eines Zoll-Vereins eine sehr untergeordnete Rolle gespielt ha⸗ ben, daß der eigentliche Zweck dieser Unierhandlungen rein politischer Natur und so beschaffen sei, daß über kurz oder lang sich zwischen Rom und Turin Kollisionen ergeben müßten, wobei höchst wahrschein— lich der gesicherte Bestand Modena's und vielleicht eben so sehr Tos— cana's in Frage gestellt werden könnte.
Handels- und Börsen-Nachrichlen. Berlin, den 30. Vovember 1847.
II echsel- Course.
rief. Geld. 143 142 152 151
Amsterdam Kurz do. 5 ö 2 Mt. Iamburg Kurz do. 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. S Tage 2 Mi. 2 Mt. 57 — 100 sRbl. 3 Wochen 1083 108
Hfandhries-, KRommundl- Papiere und!
Gelcl- Course.
Geld.
London —
81 102 Augsburg 4 75 65 35. 5
Breslau
Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss.. 100 Thlr.
Arankfurt a. M. südd. W. Petersburg
Ausländische Fonds:
Brief. Geld. 925 90 87 913 912
f. Brief. Kur- u. Nm. Pfdbr. “ 914 Sehlesische do. 37 96 do. Lt. B. gar. do. ? Pr. Bk-Anth. Sch
Gem. Gem.
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St. Schuld-Scb. Seeh. Präm. Sch. HRK. u. Nm. Schuldv. 37 Berl. Stadt- Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do. do. do. Ostpr. Pfaudhbr. Pomm. do.
— —— d....
Friedrichsd'or. — Aud. Goldi. à 5th. 95 Disconto.
93
.
än dhische HFonds.
Poln. neue Pfdbr. do. beillope 3. 4.8. do. Part. 500 FI. do. do. 1. Aul. . do. do. 300 FI. do. Stiegl. 2. 4. A. it= * b Feuer- Cas. do. v. Rthseh. Lst. . Staats-Pr. Anl- do. Polu. Schatz. ) Iloll. 2 S6 Int.
do. do. Cert. L. A. 5 * Kurh. Pr. O. 40 th.
Russ. Ilamb. Cert.
o. do. L. B. 200FI. — Sardin. do. 365 Er. Pol. a. Pfdbr. a. C. 4 N. Bad. do. 35 FI.
Hisenbhafn- Actien.
Volleing. Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A.
do. Prior.
Berl. IHamb.
do. Prior. Berl. Stett.
Bonn-Cäln. Bresl. Freib.
do. Prior. Chem. Risa. Cäöln. Mind.
do. Prior. Cäth. Bernb. Er. Ob. Seb.
Dresd. Görl. Dũss. Elhersf.
do. Prior.
Gloggnitz. Iimb. Bergd. Kiel- Alt. Lp. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipæ.
do. Prior. N. Schl. Mb.
do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. HK. Ed. O. Schl. I.t. A do. Prior.
8 8
O. Sehl. L. B. . Pts. Mgdb.
I1I93 6. 120 B. do. Pr. B. . do. do.
97 B. 96 6. 1003 n. 9147 k. 91 bꝛ. 106 6. 844 B.
ö —— 2
102 beꝛ. u. B. Rhein. Stm. 9935 k. 997 6. do. 1133 bæ. do. v. St. gar. Sächs. Bayr. Sag. Glo.
do. Prior. St. Voh w.
do. Prior. Thüringer.
Wbhb. (C. 0.) do. Prior. Farsk Selo.
Prior.
— — — — * 2 — —
S9 C.
= 8 6 Y 3
2 —
75 B. 995 6. 91 6.
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102 g. 681 9.
m . - G
1005 6. 985 6.
Quit. Bog. 4 Ih
Aach. Mastr. Berg. Mrb. Berl. Amh. B. Bexb. Lud. Brieg Neiss. 5 Thür. V. Matz d. Witt. Meeklenb. Nrdb. F. W. Rh. St. Er. Starg. Pos.
— — — N — — — — — — — —
(Schluss der Börse 3 Uhr.) Bei günstiger Stimmung und einigen Umsätzen sind unsere Actien etwas höher bezalilt worden.
Getrai de- Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie falgt:
Weizen 72 —-— 76 KRthlr. Roggen loco neuer 16 - 50 Rihlr.
* April Mai k. J. 48 Rihlr. Hafer 48 / 52pfd. 28 - 30 Rthlr.
— As8pfd. pr. Frühjahr 297 Rihlr Bs. Gerste A5 - 44 Rthlr. Rüböl loco 1155 Rthlr.
— pr. Frühjahr 11277 — Rihlr. Spiritus loco 243 Rrihlr.
= Frühjahr 266 —-— 26 Rihlr.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 29. November.
Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 5 567 auch 3 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rtihlr.; große Gerste 1 Nthlr. 25 88 auch 1 Rthlr. 20 Sgr.; kleine Gerste 1 Rthlr. 25 Sgr.; Hafer 1. Rihlr. 9 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. Sgr. 3 Pf.; Erbsen 2 Rthlr. 12 ** 6 Pf. Eingegangen sind 48 Wispel.
u Wasser: eizen (weißer) 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 3 Nthlr. 3 Sgr. 9 Pf. und 3 Rihir.; Roggen 2 Nthli. 5 Sgr., auch 2 Rthlr.; große Geiste 1 Rihlr. 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 1 Rihir. 8 Sgr.
9 Pf., auch 1 Rihlr. 6 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 2 (schlechte Sorte.) Eingegangen . 1 — 2 Das Shoa ie n! den 27. November. a ock Stro thlr., auch 8 78S * Centner Heu 1 Rihlr. 10 Sgr., auch 1 Rech eth. . e
Königsberg, 27. Nov. Marktbericht. ifuhr mittelmöt Weizen 69 — 75 * pro Schffl.; Roggen hr g g r — oße Gerste 44 — 47 Sgr. pro Schfsl. ; Ileine Gerste 3 = 415 8e ii Schfst ; Hafer 20 27 Sgr. vr Schffl.; graue Erbfen I= 7. pro Schffl. weiße Erbsen 52 — 60 Sgr. pro Schffl.; Kartoffeln 2 Sg. Sgr. pro Schffl; Heu 13 — 14 Sga, pio Ctr.; Sti o5' 9o Sgt. pro Sol Spiritus 27 Rthlr. 20 Sgr. pro Ohm. 43 bie,
Danzig, 27. Nov. An der Bahn wurde gezahlt: Weizen 68 = 83 Sgr., Roggen 50 — 60 Sgr., Erbsen 52 — 62 Sgr., Gerste 45 - 55 Sar Hafer 26— 28 Sgr. p. Schfl. Spiritus 25 Nthlr p. 120 Quart S0
K Breslau, 29. Nov. Weizen, weißer erfuhr heute, in Felg— starker Nachfrage, in den besten Qualitäten eine Steigerung von 6 San und darüber, indem man für dergleichen Waare 91 — 98 Sgr. bewillsaf mittel und geringe Waare holte 89 — ss Sgr., gelber Weizen wurde sia⸗ angeboten, doch stellte sich der Preis fester, wir notiren 75, 83— 88 San.
Roggen war wieder für Oberschlesien gefragter, und bezahlte mn 535, 60 bis 04 Sgr.; 45 Wispel wurden bei 84pfd. 337 Rthlr. ae. Für Ss8psd., entfernt schwimmend, bot man 52 Nthlr., für dito SFyfd. Rthlr. Pr. Frühjahr S4pfd. 52 Rthlr. zu bedingen, 82/68 z0fd. dazu'n getragen.
Gerste 50, 55 bis 57 Sgr.
Hafer 30, 31 bis 32 Sgr.
Napps in kleinen Partieen bedingte 86 — 99 Sgr., in großen Posten 87 — 92 Sgr.
Rothe Kleesaat, etwas fein mittel Saat fand a2 103 Rthlr. einen Käufer und von weißer Kleesaat wurde ein Posten mittel Qualitat a 93 Rthlr. verkauft. Erstere notiren wir 8 — 117 Nthlr., letztere 93 123 Rthlr.
Spiritus loco fester 12 — 144 Rthlr. bez., erster Preis blleb Br letzter Geld.
Nüböl unverändert.
Zink 5ir Rthlr. ab Gleiwitz Br, 533 Rthlr. zu bedingen, loco 5! Rthlr. Br., 1609 Centner wurden a 52 witz verkauft.
Von den Märkten an der österreichischen Gränze wird berichtet, daß sich ein starker Abzug von Getraide nach Oesterreich entwickelt. Die sehr große Zufuhr brachte auf jenen Plätzen doch ein Fallen der Preise hervor,
Köln, 27. Nov. Getraidepreise. (27 Schffl.) Weizen direkt 8 Rihlr., Gerste 4 Rthlr. 15 Sgr., Haser 3 Rthlr. 5 Sgr., Rappsaamen 19 Rihlr. 10 Sgr., Roggen direlt 6 Nthlr., dito p. Nov. 5 Rthlr. 22 Sgr, dito p. März 1848 6 Rthlr.
RNostock', 21. Nov. Anhaltend bleibt unsere Zufuhr von Getraide schwach. Die Preise sind fest geblieben, und haben sich von Weizen und Hafer um ca. 1 Sch. gebessert. Mit recht merklicher Kauflust zahlt man für 133/1348. Weizen 1 Nthlr. 34 Sch. Gerste flauer, und es ist nur in schöner Waare der höchste Preis zu bedingen. Erbsen sind weniger gem fragt, und es ist demzufolge nur mit Mühe möglich, den höchst notirken Preis zu erreichen. Unsere Notirungen sind: für Weizen 1 Nthlr. 24 bis 34 Sch., Roggen 44 Sch. — 1 Rthlr. 1 Sch., Gerste 38 — 42 Sch., Erb— sen 1 Rthlr. S — 14 Sch., Hafer 32 — 36 Sch., Leinsaamen 1 Rthlr. 16 bis 24 Sch., Dotter 1 Rihlr. 16 — 22 Sch., Buchweizen 40 — 42 Sch.
Sgr. 9 pf
; 4 35 N.
und 5 Rthlr. 12 Sgr. ab lch
Anußwüärti ge där in.
Amsterdam, 27. Nov. Kiedarl. wirkl. Sch. 544. 579 Spaun. 1415,
Ant wer ben, 26. Nor. Zinsl. — Neue Aul. 14 77.
Leipzig, 29. Nor. Leipz. Dresdu. Act. 115 Rr. Sächs. Bayer. 90. 89. Sachs. Schles. 100 Br. Chem. Ries. 5I. 503. Lb. ziti. 47 Rr. Md. Leipa. 227 6. kerl. Aub Lt. A. I203 Rr. 120 bz. Lt. B. 1087 G. Hes. Hauk Act. 1003. 100
Londo n, 25. Nov. Cons. 35 855. 855. Belg. —. Ard. 17 . . Passive 337. 33. Ausg. Sch. —. 2395 II0Il. 54]. 54. 495 do. S3. 83. Port, 23. I. Kugl. Russ. —. Bras. 8I. 79. chili — Mex. 165. 153.
Paris, 26. Nor. 65: Reute fin eour. LI6. 50. 335 6u cur. d0. 77. I0, Neue 355 Aul. 76. 90.
wien. 28. Nov. GlogExn. 113. Kordb. 1573.
Metrorologische geobachtungen. Nachmittags Abends 2 Uhr. 10 Uhr.
S ce 23
1847. 29. Nov.
Morgens Nach einmaliger
6 Uhr.
Reohachtung-.
Luft druck. .... 332, 67 Par. 332, 36! Par. 334,8 7 Par. Quell ürme . R. — 1,8 R., 4 3, i9 n. 4 1,27 R. Flusswärme 2.149 M. — 2 R. — 6.2 R. — 0, 49 R. hoden rm , 8 R. Dunstsätiigung. 89 pCt. 75 pCt. 87 pCt. Aus dlnstungh , ood Rh. Wetter trüb. trüb, trijh. FRiederschlas Wind 80. 80. 80. Wärme wechsel 3,97 Wolke zung ... — 56. — 1,09
Lagesmittel: 333, oa“ Par... 4 1,0 R... — l, o R. Sd pet. So.
Königliche Schauspiel⸗. Mittwoch, 1. Dez. Im Schauspielhause. 202te Abonne ments-Vorstellung. Auf vielfaches Begehren: orf und Stad“ Schauspiel in 2 Abth. und 5. Akten, mit freier Benutzung der Auer bachschen Erzählung: „Die Frau Professorin“, von Charlotte Birch— Pfeiffer.
Donnerstag, 2.
Luftwöürme .. .. Thaupunkkt ....
26 9
Dez. Im Schauspielhause. 293te Abonnements— Vorstellung. Zum erstenmale: Eigensinn, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix. Hierauf, zum erstenmale: Joseph Haydn, Original Lustspiel in 4 Abth., von L. Schubar (Dr. Lubarsch.)
Freitag, 3. Dez. Im Opernhause. 140 ste Abonnements= Vorstellung: Rienzi, der Letzte der Tribunen, große tragische Oper ir 5 Abth., von Richard Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeistt. Hoguet. (Mad. Köster: Adriano.) Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei— ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran— ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden-Logen 2 Rthlr.
Im Schauspielhause. 19te französische Abonnements-Vorstellung.
Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 1. Dez. Italienische Opern-Vorstellung.) Leonora. Oper in 4 Akten, Musik von Mercadante. J
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w. .
Donnerstag, 2. Dez. Vorstellung der Herren Brill und Siegmund: Welt-Tableaux. Optische Darstellungen aus dem Ge— biete der Kunst und Natur, in 4 Abtheilungen.
Erste Abtheilung: Plastische Darstellungen.
Zweite Abtheilung: Darstellungen aus der Sternenwelt.
Dritte Abtheilung: Eine Reihe von Wandelbildern.
Vierte Abtheilung: Optisches Farben- und Linienspiel.
Vorher: (Neu einstudirt.. Des Herzogs Befehl. Lustspiel in 4 Akten, von Dr. Töpfer.
Verantwortlicher Redacheur De 3. W. Zinke isen. Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei. Beilage
M 333.
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? ö s8-Ver⸗ Deutsche Bundesstaaten. Königreich Baorun ict 2 — — Kunfürstenthum Hessen. Gesetz übe und gewerbe und handeltreibender Ausländer. . Wirren. Desterreichische Monarchie. Wie n. Die . Rußland und Polen. Si. P elersbung. n , ng gegen den — Besorgnisse vor der Cholera? — Gauncrischer . l ifensegelungen. Banquier von Stieglitz. — Evangelischer Beetsaal. — 8 Reichstag. 8 e Schweden und Norwegen. Stockholm. Quarantaine⸗ Maßregeln. * Präsidenten der Depu- Spanien. Schreiben aus Dar risn l - ee z lirten Kammer; Herr Salamanca; Mordihat; ,
zahres-Sitzung der Sozietät der Wissenschaften in Göttingen.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. (N. K.) (Schluß aus dem gestri⸗ gen Blatte.)
Sierauf kommt das zweite Referat Neuffer's über Hütten-, Berg⸗— und Salinenwesen zur Disfussion. Der Antrag des Ausschusses auf Genehmigung der Rechnungen wird einstimmig angenommen.
Sodann kommt das Referat Neuffer's über die Post-Einnahmen zur Sprache. Abg. Sattler erwartet von dem Post-Kongresse in Dresden um so ersprießlichere Folgen, als die baverische Staats-Jiegierung durch einen so tüchtigen Commissair vertreten sei und den besten Willen habe. Er hofft, wie ein zollvereinigtes, so auch ein postvereinigtes Deutschland; unser Com- missair bei dem Kongresse habe eine schwierige Aufgabe zu lösen; er stehe so verschiedenen abweichenden Systemen gegenüber. Der Redner geht mit vieler Sachkunde eine Reihe, von Mißständen im deutschen Postwesen durch. In vielen Fällen könne man sich bei der Korrespondenz nicht des geraden Weges bedienen, denn dieser sei weit theurer, als der längere Umweg, so zum Beispiel zahle ein Brief nach England über Frantreich weniger Porto, als auf dem fürzeren Wege über Belgien; und wolle man wohlfeil mit Belgien korrespondiren, so müsse man die Briefe über Frantreich nach England schicken und erst über die See jach Belgien kommen lassen. Nicht unsere Regierung tadle er, sondern das Ausland, und nur deshalb erhebe er seine Stimme, damit dieses, damit namentlich der Kongreß in Dresden erfahre, daß wir wohl wissen, wo uns der Schuh drückt. Um 18 Kr. könne man einen Brief bis Afrifa Algier) schicken; wie aber in Deutschland? Man sehne sich nach einem Zustande, wie er in Frankreich etwa, selbst in Oesterreich oder Preußen besiehe; der unsrige sei unerträglich. Der Redner wünscht die Erhöhung des Gewicht— satzes für den einfachen Brief und reicht zwei Anträge ein: Porto⸗Ermäßi⸗ gung, zumal mit Rücksicht auf die Eisenbahnen, und die Einführung des Pennz-Sostems betreffend. Die Anträge gelangen zur Berathung. Bei der Abstimmung wind der Ausschuß-Antrag einstimmig genehmigt, und die Sattlerschen Anträge werden als Wünsche angenommen.
In der Abendsitzung erhielten die Nachweisungen über Staats-Ausga— ben für Brücken-, Straßen und Wasserbauten, so wie die Militair⸗ Ausga⸗ ben, die einstimmige Genehmigung. In letzterer Beziehung äußert Dekan Bauer: Schon bei der vorigen Stände-Versammlung habe er den Antrag auf Verbesserung des Gehaltes der Militair-Veamten gestellt; sein Antrag habe die Zustimmung beider Kammern erhalten, sei aber nicht in dem Ab— schiede berüchichtigt worden; beim nächsten Landtage werde er seinen An— trag erneuern. Aber bedauern müsse er, daß die Militair-Beamten nicht gleiche Ehre, selbst nicht mit den jüngsten Offizieren haben, und hierin ver— möge er keine Beförderung des vaterländischen Heerwesens zu erblicken. Der Königliche MinisterVerweser von Hohenhausen: „Rücksichtlich der Intelligenz der Königlichen Armee, wovon — wenn ich nicht irre — auch die Rede war, habe ich zu versichern die Ehre, daß sie anderen Armeen durchaus nicht nachsteht, auch dem Fortschritte der Zeit bereits nicht min— der durch Vorschristen für die taltische Ausbildung der Königlichen Truppen gehuldigt ist, und was die angeregten Verhältnisse der Militair-Beamten betrifft, so beschäftigt man sich eben damit auch in den neuen Dienstvor⸗— schriften, welche demnächst Sr. Majestät dem Könige zur Beurtheilung und Entschließung werden vorgelegt werden. Wir sind darin in gar mancher Beziehung gegen andere Heere im Vorrange, namentlich bezüglich des ärzt- lichen Personals.“ ;
Hierauf folgt das Referat des Freiherrn von Lerchenfeld über die Gesammt⸗Staats-⸗Ausgaben. Dr. Ruland will den Universitäten und resp. ihren Lehrern die ihnen bestimmten Fonds erhalten haben, welche aber durch Pensionirungen immer mehr geschwächt würden, und stellt einen desfallsigen Antrag. Es handle sich um die herrlichsten Anstalten Bayerns, welche die Aufgabe hätten, die Herzen zu veredeln, den Geist zu bilden, die Augend heranzuziehen. Dieses sei nur möglich, wenn die Lehrer gehörig
schert seien; der Staat solle daher den Üniversitäten ihre Zuschüuͤsse als echt zufließen lassen; aber es scheine, als verliere man jenen hohen Zweck dielfach aus dem Auge. Die Universitäten seien hochachtbare Corporationen gewesen, ein Charakter, welchen sie immer mehr durch gehäufte Quieszirun— en einbüßten; er spreche nicht blos von der Gegenwart. Der Redner führt viele Beispiele, besonders aus der neueren Zeit, an und be— merkt über den oft gebrauchten Ausdruck „Ultramontanismus“, daß ihn dies stets geschmerzt habe; verstehe man darunter das Unruhestiften zwischen onfessionen, so sei der Ultramontanismus verflucht; verstehe man darunter as Festhalten an einer Konfession, so huldigten ihm Viele im deutschen Vaterlande. Er wolle nur ein Wort zur Erhaltung der Freiheit der Hoch— sulen an den Thron gebracht haben. Nur so könnten sie gedeihen, außer- dem ersterbe das Wort auf den Lippen, und die Ehre gehe zu Grabe. An= re Staaten hätten würdiger und edler an ihren Hochschulen gehandelt; er eiwarte, daß sein heißer Wunsch von der Kammer unierstützt werde. Der rag des Abgeordneten Pfarrer, Ruland wird unterstützt und gelangt zur erathung. Der erste Secretair Kirchgeßner fügt zu Dr. Ruland's Antrag den Zusatz: „Und überhaupt im Interesse des Etc le von dem un—⸗ veräußerlichen Kroͤnrechte in Bezug auf Entziehung der Staats-, Militair= und Kirchendienste 24. den mäßigsten Gebrauch zu machen.“ Fast allgemein wird dieser Antrag unterstützt und gelangt zur Berathung. Auf Vorschlag des Abgeordneten Heinz erhebt sich die ganze Kammer und genehmigt die geäußerten Wünsche, worauf Dr. Ruland und Dr. Kirchgeßner ihre Anträge zurückziehen. ;
Hierauf nahm der Veiweser des Kriegs-Ministeriums, von Hohen- hausen, das Wort: „In Beziehung der über Militair-Pensionirungen gemachten Bemerkungen habe ich zu erklären, daß das Recht der Krone über Pensionirungen ein anerkanntes, ein unbestrittenes ist und nirgends unbestrittener als gerade im Heerwesen sein muß, dessen Kraft und Diszi— plin in diesem Rechte seine wesentlichste Bürgschaft hat. Alle Verfügungen bei Pensionirungen beruhen übrigens auf sorgfältiger Erwägung der dienst= lichen und persoͤnlichen Verhältnisse.“
Bei der namentlichen AÄbstinimung wurde den Nachweisungen über die Staats- Einnahmen und Ausgaben einstimmig die Genehmigung ertheilt (mit einziger Ausnahme des Abg. Rabl).
Sodann referirte der Abg. Rabl über die Rückäußerung der Kammer der Neichsräthe, bezüglich der Umwandlung und Fixirung der Mahllöhne, und der Abg. Pr. Miller über die Nückäußerung derselben Kammer in Be⸗ treff der Anträge wegen Schutzmaßregeln gegen Noth und Theurung. Die Modificationen der Kammer der Neichsraͤthe zu beiden Anträgen wurden angenommen und dadurch Gesammt-Beschluß erzielt.
Der Beschluß der Kammer der Abgeordnelen über die Firirung und Ablösung der grundherrlichen Lasten lautet: „Se. Majestät der König sei zu bitten, daß Allerhöchstderselbe geruhen wolle, baldigst eines Geseß⸗-Ent— wurf hinsichtlich der Umwandlung, beziehungsweise Ablösung der Lasten des Grund-⸗Eigenthums gegen eine den Interessen der Berechtiglen wie der Ver=
pflichteten entsprechende Enischädigung den Ständen des Reiches vorleage lassen.“« Dazu wurde der Wunsch gefügt: „Es wolle . — 2 — sungs - Kasse gegründet und deshalb ein Gesetz· Entwurf der nächsten Stände⸗ Versammlung vorgelegt werden.“
In der öffentlichen Sitzung der Kammer der Abgeordneten am 26. November war die Rückäußerung der Kammer der Reichsräthe über das Anlehen-Gesetz an der Tagesordnung. Die Gallerien sind schon frühzeitig überfüllt, der Zudrang ist außerordentlich. Unter den Abgeordneten große Bewegung. Endlich um r Uhr wird die Sitzung vom Präsidenten eröffnet; es dauert aber geraume Zeit, bevor der Präsident sich Gehör verschaffen kann, da die Abgeordneten, in be— * Unterredung begriffen, ihre Sitze nur sehr allmälig ein⸗ nehmen. ;
Freiherr von Lerchenfeld beginnt sein Neferat über die Rückänße⸗ rung der Reichsraths- Kammer, und zwar abschnittweise, so daß sich die Diskussion sofort an jeden einzelnen Artikel anschließt. Der reichsräthlichen Redaction des Art. J. wird ohne Debatte beigetreten. In dem Art. II. hatten die Neichsräthe die Anlehens-Aufnahme unter Pari zugegeben, wozu der Ausschuß seine Zustimmung mit der geringen Abänderung ertheilt hat: siatt gegen“ 4 pCt. zu setzen „bis zu“ 4 pCt. Die Kammer tritt obiger Modification: „bis zu 4 pCt.“ bei und nimmt den reichsräthlichen Be⸗ schluß der Darlehens-Aufnahme unter Pari einstimmig an ). Zu Art. II. Nr. 5 will die Reichsraths- Kammer eine Hinweisung auf §. 7 T. 11. der Verfassungs-Urkunde eingeschaltet haben. Abg. Dire stor Schwindl: Da— mit sei gar nichts gesagt, denn das verstehe sich von selbst; aber zu Grabe sei der schöne Wunsch nach Ablösung der Grundlasten im Sinne der Ver— ordnungen von 1826 und 1832 gegangen! Wohlweislich habe er seinen Antrag so eingerichtet, daß die Ablösung wirklich stattfinden könne; nun aber sei der Antrag in Bausch und Bogen angenommen und führe zu nichts. Prof. Dr. von Scheurl spricht in demselben Sinne; dagegen Frhr. von Lerchenfeld sieht hierin keinen Nachtheil, denn jene Bestim= mung der Verfassungs - Urkunde stehe immer in Beziehung zu dem gegen⸗ wärtigen Gesetz; es handle sich nur darum, daß sie (die Abgeordneten) ih⸗ ren Antrag nicht zurücknähmen. Die Kammer stimmt zu der reichs räth⸗ lichen Modification.“ ) In Art. III. hatte die Kammer der Reichsräthe die Kassenscheine gestrichen und das Bank-Anlehen wieder— hergestellt. Letzteres wird von dem Referenten, Freihenn von Ler— chenfeld, mit Wiederholung der bereits bekannten Gründe nach— drücklich empfohlen. Dazu hatte die erste Kammer noch den Zusatz 5 „drei Viertel des vom Staat heimgezahlten Annuitäten-Kapitals ei auf Grund und Boden darzuleihen“; wogegen sich Referent ausspricht. Abg. Rie zler (Bank-Direktor): Die Bank sei mit diesem Zusatz einver⸗ standen. Delan Bauer: Abermals ergreife er das Wort gegen die Bank. Es schmerze ihn, an die Möglichkeit zu denken, daß neuerdings der Zank⸗ apfel in diese Kammer falle; doch die Kammer der Reichsräthe sei in ihrem Rechte, eben so der Referent. Zuerst mache er das Zugeständniß, daß das Bank-Afnlehen wohlfeil, schnell und sicher dem Staate Geld verschaffe, aber man untersuche dieses Saagmenkorn, ob nicht eine verderbliche Aerndte dar— aus sprieße! Er sei auch zu der Ueberzengung gelangt, daß die Zukunft zu den traurigsten Verwickelungen zwischen Staat und Bank führen würde. Zwei Gründe habe er besonders hervorgehoben: politische und moralische; diese seien ihm nicht widerlegt worden. Komme einmal der Staat in die Nothwendigkeit, verzinsliche Kassen⸗Anweisungen zu emittiren, so lasse sich dieses mit vermehrter Noten- Circulation nicht vereinbaren. Denn dann würde die Bank sagen: Im Jahre 1817 haben uns Staat und Kam— mern hintergangen! (Bewegung.) Das spiele hinüber auf das Gebiet der Moral; ihm (Redner) wäre es moralifch und darum absolut unmög⸗ lich, zu diesem Bank-Projekt seine Zustimmung zu geben, welches mehr als wahrscheinlich zu solchen Folgen führe. Gerade das Lockende beim Schul— denmachen habe schon so manchen ruinirt. Kein größeres Unrecht gebe es, als Widerspruch in sich selbst. Graf Hegnenberg-Dux: Er befinde sich in derselben Lage, wie Dekan Bauer, auch seine Gründe seien noch nicht widerlegt. Er bestreite die Nothwendigkeit einer künftigen Kollision zwischen Staat und Bank. Auch das Moralische müsse er bestreiten, denn ein Ver⸗— trag mit der Bank könnte das Weitere ordnen. Nachdem die milcharme Kuh des Finanz-Haushaltes durch Kammer der Reichsräthe und Ausschuß von der verödeten Weide der Paritheorie auf die fetten Fluren der Unter- pari-Anlehen hinübergekommen, hoffe er von dem Finanz⸗Haushalt so viel Milch, als für unsere Kinder, die Eisenbahnen, nothwendig sei, und was thue man nicht Alles für ein geliebtes Kind? (Allgemeine Heiterkeit, Dekan Goetz: Er könne dem Bank-Anlehen nicht die hohe Wichtigkeit, wie sein Kollege Bauer, beimessen; spricht sich gleichwohl gegen dieses Anlehen aus. Frhr. von Lerchenfeld spricht für das Bank-Anlehen. Was das unveräußerliche Recht, Kassenscheine zu emittiren, betreffe, so erinnere er an die in einer Kammer gegebenen und in einer späteren Kammer zurückgenommenen Schutzzölle. Dekan Bauer: Das Beispiel der Schutzzölle passe nicht, denn Zölle könne der Staat erhöhen oder mindern. Abg. Rehlen: Nach⸗ drücklich müsse er sich gegen das Bank-Anleihen aussprechen. Die Bank leihe nur zu hoher, ja, doppelter Sicherheit. Eine Emission von 12 Mill. Banknoten heiße 12 Mill. bei den baverischen Unterthanen unverzinslich aufneh— men. Dr. Edel will die Bank ihrem ursprünglichen Zweck erhalten haben und spricht gegen das Anlehen bei derselben. Abg. Staedler ist nunmehr für die Bank und will nur das Recht des Staats, Kassenscheine auszugeben, gewahrt wissen. Abg. Heinz: Die Kammer der Abgeordneten habe mit entschiedener Majorität das Bank-Anlehen abgelehnt; die Kammer der Reichs-Räthe aber habe das Bank -Anlehen adoptirt und die Kassen-Anweisungen beseitigt; das bedaure er, da sonst eine Kammer auf die Stimmung der anderen Rücksicht zu nehmen pflege. Noch heute seien die Motive der Reichsraths-Kammer unbekannt, kaum vermöge er sie zu errathen. Vielleicht habe sie Furcht vor Papiergeld. Allein das könne nicht sein, denn nun erhalte man Bank-Pa— piergeld. Die Bank sei schon eine Macht; die Regierung sei für sie, die Kammer der Reichsräthe desgleichen, auch in ihrer (der Abgeordneten) Mitte spuke es. Man solle die Bank unter seinen Schutz nehmen, nicht unter ih⸗— rem Schutze stehen; niemals könne er für ein Bank- Anlehen stimmen. De⸗ kan Lechner: Früher sei er gegen Bank- und Kassenscheine gewesen, da jetzt aber nur noch die Alternative zwischen beiden vorliege, so sei er für die Bank, denn Kassenscheine seien ihm in der Seele verleidet. Von allen Seiten ertönt der Ruf zum Schlusse. Dr. Willich (Korreferent) er— hält noch das Wort und spricht, noch immer leidend, mit kaum verständlicher Stimme: Er müsse erwarten, daß dieselben Gründe, welche früher die Kam— mer vermochten, gegen die Bank zu stimmen, noch sortbeständen; die Regie—= rung habe bereits ein Bank-Anlehen abgelehnt, die Gesetz⸗Motive erwähn⸗— ten desselben nicht; erst Referent Freiherr von Lerchenfeld habe dasselbe her— eingezogen; er hoffe, daß die Bank das frühere Schicksal wieder haben werde. Zur einen Thür sei das Bank- Projekt hereingelommen, zur anderen habe man es ausgewiesen; nun komme es wieder in Begleitung von Modisica— tionen; Respekt vor der Begleitung, aber dem Projekt selbst würden sie wie⸗ der die Thür weisen. (Beifall.) Ministerial⸗Rath von Bezold will noch einige Erläuterungen über die Bank -Anträge, geben; die Bank habe das Anlehen mit dem Bemerken angeboten, daß sie außerdem auf keine Annui⸗ täten mehr darleihen könne, denn dazu wäre Vermehrung von Banknoten nothwendig. Graf es sieht keine himmelschreiende Sünde darin, sich bekehren zu lassen; habe doch auch e,. Willich der Pari⸗- Theorie das cousilium abeundi gegeben. Er werde für Arrosirung und Kassenscheine stim⸗ men, ohne das Bankanlehen damit unvereinbarlich zu finden. Dr. Willich: Rücksichtlich der Paritheorie habe man ihm Inkonsequenz vorgeworfen; er habe nur die Regierung ermächtigt, nicht aber ohne Zustimmung der Kammer ein solch es Recht der Regierung anerkannt. Frhr. von Closen berechnet die Vor— theile der Bank bei dem Anlehen und findet in 8 Jahren Zins auf Zins 66 Millionen. Wegen einiger Millionen mehr oder minder für die Guts—=
*) Danach wird die Regierung ermächtigt, 103 Millionen bis zu 4pCt.
Verzinsung, auch unter Pari, auszunehmen. . . nul „Die Regierung ist, mit Hinsicht auf Tit. III. S. 7 der V. U., be- rechtigt, die durch Ablösung von Grundlasten dem Staate anfallenden Be—
träge dem Eisenbahnbaue zuzuwenden.“
Theile g en, weit eher zu dem Bekenntniß geneigt,
besitzer sei man nicht zu so großen Opfern berechtigt. 86 Jahre ließe sich das Ministerium durch ein gern in, ,, binden und verkaufe, wie Esau, um ein Linsengericht das Recht der Erstgeburt, Banknoten zu emittiren. Regierungs-Direktor Schwindl: Das moralische Gewicht, welches Dekan Bauer geltend gemacht, sei hoch anzuschlagen. Die Bank würde sich in alle Finanz- Operationen mischen, wir würden noch Fünfgulden⸗Scheine der Bank und wohl noch geringere erhalten; wir wollten an ihr keine Geldmacht, und selbst der für sie so eifrige Reichsrath habe sich früher eben so ausgespro⸗ chen. In Geldsachen sei die Abgeordneten - Kammer das vorwie⸗ gende Element; in England würde es das Oberhaus nie wagen, gegen das Unterhaus in Geldsachen zu sprechen. Daher möge man nichts fürchten. Ministerverweser von Zu-Rhein: Als die Regierung
den Gesetz- Entwurf in die Kammer brachte, habe sie nur Entfesselung des Zinsfußes und Erhaltung der früheren Gesetze von 1843 und 1846 gewollt;
landesväterlich habe sie dadurch für das Land sorgen wollen. Der Gesetz⸗ Entwurf sei aus dem Ausschuß in einer Gestalt hervorgekommen, daß nur
noch der Schatten des ursprünglichen Körpers übrig gewesen. Mit den
Ausschuß -Vorschlägen hätte die Regierung nicht zum Ziele kommen können.
Statt Entfesselung habe der Ausschuß der Regierung neue Fesseln angelegt,
und dagegen habe er (Redner) gesprochen, daß die Regierung diese Vor⸗
schläge zurückweisen müsse. In diesem Stadium sei das Bank-⸗Anlehen das
einzig annehmbare Mittel für die Regierung gewesen. Wenn die Regierung
den Gesetz-⸗Entwurf nicht zurückgezogen, so sei dies geschehen im Vertrauen
auf die Stände; die Regierung habe sich groß und stark gezeigt, da sie Ge⸗
setze angenommen, welche aus der sreien Berathung der Stände hervorge—⸗
gangen. Deshalb preise er seinen Königlichen Herrn, daß er den Entwurf
nicht zurückgezogen. Zu allen vorgeschlagenen Deckungsmitteln
könne er (Redner) die Zustimmung der Regierung aussprechen;
nur noch eine kleine Kluft bestehe, diese werde wohl in kürzester Zeit aus⸗
gefüllt werden. Sie (die Kammer) habe die früheren Gesetze, die Rechte
der älteren Gläubiger anerkannt, die Aufnahme unter Pari gestattet. Die
Negierung fühle sich durch solche Beschlüsse gehoben. Auf verschiedenem
Wege sei man zu demselben Ziele gelangt. Auch ohne Bank—
Anlehen könne die Negierung zu ihrem Ziele gelangen, er verzichte
vom finanziellen Gesichtspunkte auf diese Hülfe. Aber es gebe noch
einen anderen Gesichtspunkt; es sei auch Pflicht der Regierung und
der National-Vertreter, das Anlehen zu deu billigsten Bedingungen
aufzunehmen. Günstiger sei wohl die Lage des Darlehen-Suchers, wenn
er die Konkurrenz anderer Deckungsmittel habe. Als Reichsrath habe er
in der anderen Kammer zu allen vorgeschlagenen Deckungsmitteln seine Zu-
stimmung gegeben; aber am günstigsten sei das Bank- Projekt, und ohne
dieses erwarte er nichts vom Arrosement. Wolle man das Eine, so dürfe
man das Andere nicht verwerfen. Er kenne die Vorliebe dieser Kammer
für Kassen⸗Anweisungen; gegen diese habe er sich aussprechen müssen, wie
hier, so in der Kammer der Reichsräthe. Gewinne die Regierung die Ue⸗
berzeugung des Gegentheils, so werde sie auch dieses Mittel annehmen,
aber gewiß nun und nimmermehr in erster Reihe. Die Regierung könne
mit Ruhe der Beschlußfassung entgegensehen; aber er überlasse es ihrer Er—
wägung, ob sie von wirthschaftlichem Standpunkte aus sich gegen das Bank
Projekt aussprechen könnten. .
Hierauf wurde zur Abstimmung geschritten und Tas Bank -Projeht mit 91 gegen 31 Stimmen verworfen. Die in der Minderheit Stimmenden waren dieselben, wie bei der früheren Abstimmung, nur daß einige Wenige zu der Majorität übergegangen waren.
Die Verhandlung ging dann zu dem nächsten Artikel — den Kas⸗ sen⸗-Anweisung en — über. Hr. Edel beantragt als Modification die Weglassung des Wortes „jederzeit“ (nämlich vom Staate einlös⸗ bar). Frhr. von Closen bringt ebenfalls eine Modification ein, wonach die Kassenscheine nicht unter 35 Fl. emittirt werden sollen. Dr. Edel beantragt nun weiter, daß, wie man der Regierung bei Art. II. ein Vertrauens-Votum gegeben, dies auch in Betreff der Kassenscheine geschehen möge, weshalb er kein Minimum und kein Maximum des Betrags und keine Zeit⸗Festsetzung für die Einlösung in das Gesetz aufgenommen wissen will. Dr. Willich und Freiherr von Lerchenfeld stimmen dieser Modification bei. Der Closensche Antrag wird verworfen, dagegen der Ausschuß⸗— Beschluß mit der zuletzt angeführten Modification Edel's mit großer Majorität angenommen. .
Die Ausgabe von Kassen-Anweisungen wurde in der Kammer der Reichsräthe nur mit einer Majorität von 2 Stimmen (16 gegen 14) abgelehnt. Man glaubt, daß, wenn nicht morgen, jedenfalls am Montag die letzten Sitzungen beider Kammern stattfinden werden.
Kurfürstenthum Hessen. (Kass. Ztg.) Das Gesetz, die Besteuerung der Ausländer, welche in Kurhessen Handel und Gewerbe treiben, betreffend, enthält folgende Bestimmungen:
S8. 1. Die Ausländer, welche die kurhessischen Messen und Jahrmärkte zur Ausübung des Handels oder zum Absatze eigener Erzeugnisse oder Fa⸗ brikate besuchen, desgleichen diejenigen, welche in Kurhessen für ihr Gewerbe Waaren-Auftäufe machen, sind, insofern sie einem der Zollvereins-Staaten angehören, von Gewerbesteuer frei. Sind sie Unterthanen eines anderen Staates, so wird ihnen eine solche Befreiung nur dann zu Theil, wenn in diesem Staate die kurhessischen Unterthanen eine gleiche Befreiung genießen. Entgegengesetztenfalls werden sie nach Maßgabe der Bestimmung im 5. 3 dieses Gesetzes zur Gewerbesteuer herangezogen. — S. 2. Ausländische Handels-Reisende, welche nur Bestellungen auf Waaren und Arbeiten sam- meln, ohne jedoch außer Mustern Waaren bei sich zu führen, sind, unbe⸗ schadet der auch für die Inländer bestehenden gesetzlichen Beschrän⸗ kungen hinsichtlich des Einsammelns von Waarenbestellungen, von Gewerbesteuer frei, oder werden zu derselben gleich den eigenen Unterthanen (nach Maßgabe, der Bestimmung im S. 3 dieses Gesetzes) herangezogen, je nachdem mit der Regierung des Landes ihrer Herkunft eine Uebereinkunft über gegenseitige Freilassung oder gegenseitige gleichmäßige Behandlung der Handelsreisenden in Betreff der Gewerb⸗ steuer besteht. Ist dieses der Fall nicht, so kommen die Bestimmungen des Staatsministerial⸗Ausschreibens vom 18. September 1824 zur Anwendung. — §. 3. Ausländer, welche in anderen als den vorbemerklen Fällen in Kur⸗ hessen Handel und Gewerbe treiben, haben eine Gewerbsteuer zu entrichten, welche von der Stener-Behörde für die Dauer des Gewerbs-Betriebes gleichmäßig mit der Steuer für ähnliche inländische Gewerbe im voraus zu bestimmen und mittelst des Stempels zu erheben ist. S. 4. Retorsions⸗ weise können Ausländer aus Ländern, wo die kurhessischen Unterthanen einer höheren Besteuerung unterliegen, in jedem der in dem vorstehenden Para⸗ graphen genannten Fälle zu einer jedem höheren Satze entsprechenden Steuer, welche ebenfalls durch den Stempel zu erheben ist, herangezogen werden. §. 5. Der 8. 39 des Gesetzes vom 21. Juli 1840 wird hiermit
aufgehoben. Oesterreichische Monarchie.
Wien, 28. Nov. Der Oesterr. Beob. enthält nachstehen⸗ den Artikel über die schweizerischen Angelegenheiten:
„Zu den Vorgängen in der Schweiz, welche neben allen anderen auch in den höheren Kreisen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, darf mit Recht der Vorfall zwischen dem französischen Botschafter und dem General Dufour gezählt werden; noch mehr aber die Art und Weise, wie die jetzt dort . noch bestehende Presse, namentlich der Berner Verfassungssfreun vom 19ten d. M., über denselben urtheilt. Indem auch wir dere, Wort ergreifen, stellen wir uns auf den staatsrechtlichen, somit auf völlig
ö inen, noch dem anderen neutralen Boden, ohne von vornherein weder dem ein . , .
ihm zukommenden Befugniß gemäß gehandelt habe. shutg, ⸗ n die 3 , Waffensendungen . ,, r n noch die ‚gehcimniß vollen Besuche des Herrn Bois. . ls Grim nnen
habern der Sonderbunds⸗ Kantone“, am , berechtigten Herrn
ich „ministeriellen Organs in Paris“ ; yer y, ge ir rf, mfr. das Gere ri, Be n l e. weigern, wohl aber der behauptete Verkehr, bell renn die ser Ver⸗=
„Sonderbunds⸗Kriegsrath“ gestanden haben soll.