1847 / 336 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

für die Herstellung des Oberbaues schon seit längerer Zeit alle Vor⸗ kehrungen getroffen seien. Nie ders chlesisch- Märkische Eisenbahn.

Die Erequena auf der Niederschles isch Märkischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 21. bis 27. November 1847 9345 Personen und 28,814 Rihlr. 25 Sgr. 2 Pf. Gesammt-Einnahme für Personen-, Güter- und Vieh- Transport ete., vorbehaltlich späterer Festsetzung durch die Kontrolle.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

2306

Pud ausgesuchte Waare mit 163 Rub. bezahlt wurden. Wolle unver—=

andert.

Die Besitzer zogen es vor, Sendungen größtentheils für eigene

Rechnung zu machen, als sich hier mit dem ihnen angebotenen niedrigen

Preise zu begnügen.

Amsterdam, 27. Nov. Wochenbericht.

Kaffee. Ohne be⸗

sonderen Umsatz, gab sich diese Woche doch einige Frage für den Artikel

kund, und es wurden einige kleine Partieen genommen.

sich übrigens ziemlich gut gehalten.

Ta back. Verkauft wurden 126 F. Maryland⸗.

Die Preise haben Die hohen Forde⸗

nungen der Eigner sind schuld, daß nicht größere Umsätze zu Stande famen. Von Java- wurden 1029 P. begeben und 576 P. zugeführt.

Mit rohem Zucker hat es sich nicht gebessert. Es wurden nur einige kleine Partieen Surinam⸗ zu 20 a 23 Fl. und reichlich 200 Körbe Java⸗

Mit Süd-Früchten ist es flauer. Smirna-Rosinen 11 Fl.; neue Smirna-Feigen 22 Fi,, Candade 8 Fl,, Comadre 10 Fl. Zante · Korinthen auf 155 a 16 Fl. gewichen.

ö ewürz e. Pfeffer gilt 55 a 16 C., Piment 31 Fl., Cassia lignea

Wildhäute wenig umgesetzt. Preise unverändert.

Ueber Farbwagareu ist nichts Verändertes zu berichten.

. Banka - Zinn ohne weiteren Umsatz; zu 49 Fl. er⸗ hältlich.

Hanf. Ciniges gelauft; Niga-polnischer Rein- zu 755 2 753 gl, petersburger Rein zu 745 Fl.; diefe Sorten sind nunmehr geräumt. Ri⸗ gaer- Ausschuß,, in kleinen Posten holte 70 Fl, do. f. Paß 70 Fl., riga⸗ , Paß- 67 Fl.i, do. langer brauner Paß- 64e Fl.; lange Heede 9 5 I.

Odessa, 12. Nov. Die auswärtigen Berichte laden wenig zu Ge⸗ Die Verkäufe während der letzten 3 Tage beschränkf⸗ ten sich auf 6290 Tschetwert Weizen aus Polen, Cherson und Bessarabien zu 19–=23 Rub. Die Preise werden ohne Zweifel zurückgehen, wenn nicht bald bessere Nachrichten eintreffen. 3000 Tschetwert Mais erhielten bei An- dauerndem Begehr 19 Rub. Leinsaat wird ebenfalls stark gesucht. Die Verkäufe erreichten 10,009 Tschetwert zu 214 —22 Rub. Assign.; der Preis dürfte höher gehen, da die Vorräthe abnehmen. Talg trifft bereits aus dem Innern ein, wird angeboten, findet aber in größeren Partieen assortir- ter Waare selbst zu 11 Rub. p. Pud keine Käufer, obgleich zuletzt 3000

traide⸗ Geschäften ein.

geblieben.

man kann zu den

hier und in Rotterdam stimmen.

zu unbekannten Preisen begeben; die Notirung ist inzwischen unverändert

Die Verkäufe von raffinirtem Zucker beschränkten sich in den letzten acht Tagen auf einige Partieen Dampfmelis. folgenden Preisen ankommen: Melis 28 a 46 Fl., Dampfmelis 30 2 40 FI.; Sirup 29 Fl., Dampfsirup 28 Fl.

Im Reiß-Markt ist wenig Veränderung. Die bedeukenden Zu fuhren werden den Gang der Preise wohl näher be—

Der Markt blieb flau, und

Petersburger gelber Licht⸗Talg 32 a 321 Archangeler 31 a 352 Fl.

Mit Thran ist es sehr still; Südsee- zu 30 Fl. unverz., angeboten. Nur blanker Leberthran etwas mehr gefragt. ö

Hering 265 Fl. Die Herings-Jäger sind alle angekommen, und das Resultat des Fanges hat alle Erwartungen übertroffen, so daß wir einen belangreichen Vorrath besitzen.

Rundfisch 19 a 20 F.

Il, Seifen⸗Talg 31 Fl,

noch

Bekanntmachungen. 7291 Oeffentliche Vorladung. Nachdem auf den Antrag des Gutsbesitzers Munkel zu Nistow das in Hinterpommern im Regenwaldeschen Kreise belegene Lehngut Bernsdorf zur Subhastation gestellt worden ist, werden in Gemäßheit des Gesetzes vom 11. Mai 1839 sämmtliche Agnaten des von Bor— ckeschen Geschlechts, Gesammthänder und Mitbelehnte, welche an dem vorgenannten Gute Bernsdorf zu Lehn berechtigt sind, ingleichen nachstehende, ihrem Aufent— halte nach unbekannte Agnaten des gedachten Ge— schlechts, als: 1) der Ernst Curth Gottlieb v. Borcke, 2) der Ferdinand Wilhelm v. Borcke, 3) der Ernst August Magnus Friedrich v. Borcke, 4) der Major Georg Ludwig Friedrich v. Borcke, frü— her in Berlin, 5) der Carl Theodor von Borcke, 6) der Oberstlieutenant Otto Christoph v. Borcke, sonst zu Frankenstein, 7) der Major Hans Carl Caesar von Borcke, früher zu Torgau, 8) der Masor Ernst Friedrich v. Borcke, ehemals zu Erfurt, Y der Hauptmann Carl August v. Borcke, früher zu Graudenz, 10) der Ernst Anton Gottlieb v. Borcke resp. deren Lehnserben, so wie 11) die Lehns-Sueccessoren des verstorbenen Gutsbe— sitzers Ludwig Friedrich Carl Wilhelm v. Borcke auf Annenhoff bei Anclam, hierdurch aufgefordert, ihre etwanigen Lehnrechte an dem gedachten Lehngute Bernsdorf binnen sechs Monaten, spätestens aber in dem auf den 23. Februgr 1848, Vormittags 41 Uhr, vor dem Deputirten, Ober! Landesgerichts Assessor Bartels, in unserem Geschäfts— Lokale anberaumten Termine entweder persönlich oder durch einen zulässigen Bevollmächtigten, wozu denen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die hiesigen Ju⸗ stiz-Kommissarien Herrmann, Krause, Hanow, Alfer vor— geschlagen werden, anzuzeigen und nachzuweisen. Bei ihrem Ausbleiben werden sie aller ihrer Lehnrechte an dem gedachten Gute Bernsdorf verlustig erklärt und ih— nen damit ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden. Auch werden zu diesem Termine die unbekannten Neal-Prätendenten an dem Gute Bernsdorf zur Aus— führung ihrer Rechte unter der Warnung vorgeladen daß die Ausbleibenden Alles gegen sich gelten lassen müssen, was von den bekannten Real-Prätendenten mit den übrigen Betheiligten verhandelt wird. Stettin, den 14. Juli 1817. Königliches Ober-Landesgericht. Erster Senat. v. Moeller.

Wilhelm

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. Juli 1817.

Das dem Maurermeister Johann Heinrich Ferdinand Bennekenstein gehörige, hier in der Rosenquergasse Nr. (l belegene und im Hypothekenbuche von der Königs— stadt Vol. 38. No. 2368. verzeichnete Grundstück, ge⸗ nichtlich abgeschätzt zu 8207 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., soll am 25. Februar 1848, Vormittags 11 ühr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

728

8161 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. Juli 1817.

Das dem Viehhalter Johann George Stechert zuge⸗ hörige, in der Krautsgasse Nr. 37 belegene und im Hy— pothekenbuche von der Königsstadt Vos. 25. Nr. 1853. Vtzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 12,627 Thlr. 13 Sgr., soll

am 28. März 1848, Pormittags 11 uhr, an der Jerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ dothekenschein sind in der Registratur einzufehen.

Der dem Aufenthalt nach ünbekannte Particulier Carl August Klooß und die Wittwe Eberharkt, Wilhelmine Charlotte, geborene Fischer, modo deren Erben werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

902 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 18. September 1817. Das dem Rentier Friedrich Wilhelm Brennschütz ge⸗ hörige, hier in der Blumenstraße Nr. 50 a belegene und im Hypothekenbuche von der Königsstadt, Stralauer Viertels, Vol. 38. No. 2415. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 15.300 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf, soll

am 6. Mai ̃is48, Vormittags ii Uhr, an der Gerichts telle subhastirt werden. Tare und Ho— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

1129 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den T2. November 1817.

Die Subhastation des in der verlängerten Frucht— straße belegenen. Volumin 38. No. 23589. im Hypo⸗ in, der Königestadt verzeichneten, früher Müller

ogelschen Grund stücks, iarirt zu? 12619 Thir. 8 Sgr. . Pf., welches dem pensioninen Feldwebel Dismas Glauber zugeschlagen worden, soll in Folge des Er⸗= kenntnisses des Königl. Geheimen Ober-Tribunals vom 16. März 1847 fortgesetzt werden.

Zu dem Ende ist ein Termin auf

den 265. Juni 1848, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle anberaumt. Taxe und Hypothe— kenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real-Interessenten werden unter der Warnung der Präklusion hierdurch vorgeladen.

e,, Ueber das Vermögen des Gastwirths Johann Franz Lintzen von hierselbst ist der Konkurs eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konlursmasse steht am 10. März 1848, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Ober- Landesgerichts -Assessor Lesse im Parteienzimmer des hiesigen Gerichts an. Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still— schweigen auferlegt werden. Zu Mandatarien werden den am hiesigen Orte Un— bekannten der Herr Justiz-Kommissarius Schüler in Riesen— burg und der Herr Bürgermeister Hellmuth von hier in Vorschlag gebracht. Rosenberg, den 4. November 1847. Königl. Preuß. Stadtgericht. (L. S.) Holzt.

ü ,,,,

Der seinem Leben und Aufenthalt nach unbekannte Bäckergeselle Friedrich Wilhelm Beda, welcher am 19. Januar 1793 hierselbst geboren und bis zum Jahre 1812 in Danzig in Arbeit gestanden, wird nebst feinen etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbneh— mern hierdurch vorgeladen, sich spätestens im Termine

den 15. März 1818, Vormittags 10 Uhr, in der Negistratur des unterzeich— neten Gerichts schriftlich oder perfönlich zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und sein aus circa 215 Rthlr. bestehendes Vermögen seinen gesetzlichen Erben ausge⸗ antwortet werden wird.

Falkenburg, den 26. April 1847. Königl. Stadtgericht.

11406 JJ,,

Nachdem der hiesige Kaufmann G. H. Klockenberg seine Insuffizienz einbekannt und die Einleitung konkur⸗ sivischer Maßregeln beantragt hat, so werden zur Fest— stellung des Passivstandes alle diesenigen, welche am den Kaufmann G. H. Klockenberg hierselbst und dessen Ver— mögen aus irgend einem Nechtsgrunde Forderungen und Ansprüche machen zu können vermeinen sollten, hiermit geladen, solche in einem der auf den 174en kft. Mts. und den 11. und 25. Ja— nugr kft. Is, jedesmal Morgens 10 Uhr, angesetzten Liquidations-Termine vor dem Stadtgericht hierselbst speziell und unter Ausführung der etwanigen Vorzugsrechte anzumelden, bei Vermeidung der in term. den 8. Februgr kt. J., gleichfalls Morgens 10 Uhr, zu erkennenden Präklusion und Abweisung von der vor— handenen Masse.

Auswärtige Kreditoren werden zugleich aufgefordert, PrGeuratores ad Acta zu bestellen, sub praejudicio, daß die nicht vertretenen Kreditoren an die Beschluß—Q— nahme der Mehrheit der anwesenden oder vertretenen überall werden gebunden werden.

Daneben werden Creditores hiermit geladen, in dem ersten Liquidations -Termine, den 17ten kft. Mts., Morgens 10 Uhr, zur Beschlußnahme über die in Be⸗ treff der Masse zu treffenden Maßregeln und allgemeine, die Behandlung dieses Konkurses angehende Angelegen⸗ heiten vor dem Sitadtgerichte zu erscheinen, 0 Suh raejudicio, daß der Beschluß der Mehrheit der Er— rn en, für die Nichterscheinenden für maßgebend werde erachtet werden.

Datum Greifswald, den 27. November 1847.

Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (L. S.) Dr. Teßmann.

Magdeburg-Wittenbergesche

1109p

Eisenbahn.

Auf folgende Quit- tungsbogen unserer Ge⸗ sellschaft ist die durch die Bekanntmachung vom. Oktober er. ausgeschrie⸗

pre Ste Actien⸗

rate von 10 Pro-— zent bis zum fest— gesetzten Schluß-Termine, den 15ten dieses Mis,

nicht gezahlt worden; Nr. 581. 1851. 1918. 2323. 2624. 2888. 3035. 3190. 3290. 3323. 3376. 3410. 40990. 4106. 66 4109. 4138. 4255. 4256. 4272. 4603. 697.

Wir fordern deshalb die betreffenden Herren Actio= neire in Gemäßheit des §. 14. des am 31. Januar er. bestätigten Statuts hiermit anderweit auf, die aus ge—= schriebenen sten Zehn Prozent nebst der verwirkten Conventional faßt von 2 Thlr.

für jede Actie spätestens bis zum 6. Januar k. J. entweder bei unserer hiesigen Hauptkasse Schif⸗ ferstraße Nr. 1A 2 oder bei Herrn S. Herz in Berlin Dorotheenstraße Nr. 1 in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr, einzuzahlen, wi⸗ drigenfalls die bereits geleisteten vier Ratenzahlungen als verfallen, die durch die früheren Zahlungen uͤnd die ursprünglichen Zeichnungen den Acklonairen gege— benen Anrechte auf den Empfang von Actien für erlo— schen erklärt und die ertheilten Quittungsbogen werden annullirt werden. Magdeburg, den 23. November 1847.

w . der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn-Gesellschaft.

(gez) Francke, Vorsitzender.

los i b] ö tauer Eisenbahn.

Es wird hierdurch die mit Zehn Thalern auf jede Prioritäts-Actie Litt. B. der Loebau-Zittauer Ei— senbahn zu leistende

nh dritte und letzte Ein— reh zahlung ausgeschrieben. m n. Dieselbe ist n, am 29., 30. und 31. ; Dezember a. e.,

w 6

von früh 9 bis Mittags 12 Uhr und von 2 bis Abends 5 Uhr, allhier zu Zittau in dem Büreau der Loebau— Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft, unter Rückgabe der vom 1. Oktober a. «. datirten Interims⸗-Actien der zweiten Einzahlung, gegen welche sodann die Actien-Dokumente LüÜt. z, auf 25 Thlr. lautend, ausgegeben werden, mit 9 Thlr. 243 Sgr. baar und 53 Sgr. durch Zurechnung dreimonatlicher, vom 1. Oktober a. «. anhebender Zinsen von den ein gezahlten 15 Thlrn., zu gewähren. Diejenigen Herren Actionaire, welche die Einzahlung bis zu obigem Schlußtermin (den 31. Dezember 2. c, Nachmittags 5 Uhr) allhier nicht geleistet haben, ver= fallen in die §. 15. der Statuten festgesetzte Conventio— nalstrafe von 10 6 der Einzahlungssumme von 1 Thlr. Um den auswärtigen Herren Actiongirs eine Erleichte— rung zu gewähren, kann die dritte Einzahlung auch ö in Leipzig bei den Herren Vetter C Co., . George Meusel K Co, en A. H. Heymann C Co., welche von uns zur Ausstellung von Interimsquittun— gen ermächtigt sind, gegen deren Rückgabe an den Or— ten, wo die Zahlung ersolgt ist, die neuen Actien in den Tagen vom 29. bis 31. Dezember 1847 ausgehändigt werden sollen, geleistet werden. Zittau, den 13. November 18417. Direktorium der Loebau-Zittauer Eisenbahn -Gesellschaft. Exner. 8

Liter arische

Berlin, Jägerstrasse No. 42. Breslau, Schweidnitzer Str. No. S.

Musikalien - Leih-lInstitut. Abonnement für 3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr. Mir der Berechtigung, für den ganzen gezahlten Betrag Musikalien àls Eigent hum zu entnehmen, 3 Thlr. Ausführlicher Prospekt gratis.

Hir vortheillaftesten Bedingungen.

tosz]

Auswärtige die

In unserem Verlage ist so eben erschienen und in

der Sortiments-⸗-Buchhandlung von Die⸗ * 82 6 2 ; . . trich Reimer, Wilhelmsstr. 73, vorräthig:

11396 Die neuere Deutsche National⸗-Literatur nach ihren ethischen und religiösen Gesichtspunkten zur inneren Geschichte de deutschen Protestantismus. zon

V

Dr. Heinrich Gelzer, ordentl. Professor a. d. Friedr. Wilhelms-Universität zu Berlin.

ö ..

Zweite umgearbeitete und vermehrte Auflage. gr. 8. geh. Preis 1 Thlr.

Leipzig, November 1847. Weidmannsche Buchhandlung.

Weihnachts-Geschenk. li ia Schiller's

3 4 Bde. (circa 100 Bogen.) Preis 4 Thlr. (Elegant gebunden 5. Thlr.)

ist nunmehr vollständig erschienen und in allen Buch— handlungen vorräthig. Er umfaßt einundzwanzig Jahre aus dem kurzen Leben Schäller's und fann, von allen Seiten als einer der wichtigsten und interessantesten Briefwechsel anerkannt, als ein

Supplement zu Schiller's Werken betrachtet werden.

Berlin, den 2. Dezember 1817. Veit C Co.

Neue Pianosorte Compositionen von Stepli. Ilellern!

itary Stephen Heller

gehört zu den poesiereichsten Komponisten der Ge— genwart, er ist gleich Chopin und Mendelssohn Dichter, seine Werke sind Original- Schöpfungen. Op. 29. La Chasse Die Jagd, Op. 34. Die Fo- relle, Op. 53. Tarantella, sind von Liszt, Döhler u. A. sehr oft in Konzerten gespielt worden, seine Etüden Op. 46., 145., 16. gehören zu den Studien des Pianosortespiels in den Konservatorien der Mu— sik in Paris, Brüssel, Leipzig und Wien. Die mu— sibal. Zeitungen rähmen die dustige Poesie, die Frische, die Feinheit der Ausarbeitung, das echt Klaviermälsige, überhaupt das originale Element in Heller's Compositionen (S. Rezensionen über 3 Val- ses brill. Op. 42 44., 18 Morceanx, Fantaisie, 30 Etudes et 25 Etudes Op. 45. eie. in der Neuen Zeit- schrift, Leipa. u Wiener musik. Zig, Musik-Sralon

etc.). Neu sind erschienen: Venitienne,

Anzeigen.

Ed. Bote & G. Bock. Musikalien-Lager auf das vollständigste assortirt. Beim Ankauf den höch— sten Rabalt.

Tarantelle (2te veränderte Lusgabe), Fantaisie, Scrénade, Scher- 20 fantastique. RGveries

pour. Piano 0p. 52 58. Pr. à 20-25 Sgr. Alle Musikalien mit üblichem Rabatt.

* 34 Linden. Schlesinger Buch- u. Musikhandlung.

Literarische Anzeige der Besserschen Euchihand—

1128 lung (VV. Hertz), 44 Behrenstn.

Auf Eelix Mendelssohn-Ba rtholdy's IX . von Emanuel Geibel. Hamburg. Perthes, Besser & Mau ke. geh. 4 Sgr

Stuitgart. Cotta. geh. 1 Thlr. 25 Sgr.

1054p K =.

Im Auftrage der Direction der Preußischen Südsee⸗= Fischerei⸗-Gesellschaft werde ich das vom Wallfischfang zurückgekehrte, jetzt am Hofe des Schiffbaumeisters Herrn Nüscke liegende 282 Normallasten große Barkschiff „Borussia“, welches im Jahre 18416 hier neu erbaut worden ist, am 8. Dezember d. J., Nachmittags 3 Uhr, in meinem Comtoir öffentlich an den Meistbietenden verkaufen, und sind die Verkaufs⸗-Bedingungen, so wie das Inventarium, jederzeit bei mir einzusehen.

Stettin, den 9. November 1847.

W. Geisel er, Schiffsmakler.

11386 K,, . Am 26sten d. M., Mittags 12 Uhr, raubte uns der

unerbittliche Tod unsere innigst geliebte Mutter, Schwie⸗

ger⸗ und Großmutter Christiane Karoline Hen—

piette, verwittwete Dre. Puscher, geborene

von Schweinitz, nach einem zweimonatlichen harten Krankenlager im 55sten Lebensjahre.

Diese traurige Anzeige widmen im tiessten Schmerze

allen Verwandten und Freunden nur auf diesem Weg die Hinterlassenen. Kl. Briesen und Schneeberg

Dresden. Werchow.

tos ri HIGtel des Princes

Place de la monnaie in Brüssel,

neben dem Theatre 8 gegenüber der Börse, in der

Nähe der ersten Kaffeehäuser und der Briespost.

Preis des Zimmers: 2 Franc pr. Tag, Mittagessen an der Table d'kiote 3 Franc.

Gas Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für I Nahr. 4 Rthlr. . Jahr. 8 Kthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchit ohne Preis - Erhöhung. Sei einzelnen Uurmern wird der sgen mit 25 gr. berechnet.

. 65 D De * 6.

nh alt

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Weiteres zur Charakteristik der Deutschen 3tg. Berichtigendes in Betreff der öffentlichen Bauten in Westpreußen. Pro- vinz Preußen. Geschenke an die Kleinkinderschule. ;

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Vermischtes. Großherzogthum Baden. Einberufung der Stände. Fürsten⸗ thum Hohenzollͤlern-Heching en. Testament der verstorbenen Fürstin.

Oesterreichische Monarchie. Preßburg. Stände⸗Verhandlungen. Abreise des Reichs Palatins nach Wien.

Frankreich. Paris. Herr von Tschann 4. Diplomatische Sendun⸗— gen. Rückkehr des Mittelmeer-Geschwaders nach Toulon. Vergeb— liche Unterhandlungen mit Madagaskar. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Lord. John Russell's Rede über die gegenwärtige Krisis und den Freihandel. London. Verstärkung der Artillerie. Irländische Zustände. Vermischtes.

Niederlande. Aus dem Hagg. Ankunft der Prinzessin von Oranien.

Schweiz. Tagsatzung. Schreiben des preußischen Gesandten. Kanton Bern. Suspension des Zuchthaus⸗Verwalters. Ein— zug der Division Ochsenbein's. Kanton Zürich. Stellvertreter für Regierungsrath Bollier. Verabschiedung der Bürgerwachen. Divisions Befehl des Oberst Ziegler. Rückkehr und Entlassung der zweiten Landwehr. Plünderungen und Profanationen. Kan ton Luzern. Volksversammlungs-Beschluß. Zurücksendung der gefangenen Tessiner. Adsutant des General Salis. 2 Gmür's Division. Landsturm -Bewegung im Entlibuch. Mit— glieder der geflüchteten Regierung in Altorf. Vermischtes. Kanton Freiburg. Rechtfertigungs -Schreiben des Oberst Kurz. Reclamationen der provisorischen Regierung und des Bischofs. Pro⸗ elamation des Kriegs-Departements. Dekret. Kanton Bassel. Aufforderung zu weiblichen Arbeiten für die drei Urkantone. Basel— landschaftliche Protestation. Kanton Tessin. Abzug der Walli— ser. Kanton Waadt. Sardinische Pässe für waadtländische Mi— lizen.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Dritte Symphonie-Soiree. sührung der „Antigone“. Karte der Umgegend Neapels.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Maiestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Grafen Franz Egon Marquis von und zu Hoens⸗ broech auf Schloß Haag das von seinen Vorfahren besessene Erb⸗ Marschall⸗-Amt im Herzogthum Geldern zu erneuen.

Die bisherigen Advokaten Johann Karl Ritzenhoff und Maximilian Commer zu Köln sind zugleich zu Anwälten bei dem dortigen Königlichen Landgericht ernannt worden.

Dem Mechaniker Thomas Borroughs zu Berlin ist unter dem 30. November 1847 ein Patent auf einen Condensations⸗ und Vorwärme⸗ Apparat bei Dampf-⸗Maschinen, insoweit derselbe nach der vorgelegten Zeichnung und Beschreibung für neu und eigenthümlich er— achtet worden ist, ohne Jemand in der Anwendung bekann— ter Theile desselben zu beschränken, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

tanmtlicher Theil. n 9 n d.

Berlin, 3. Dez. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht, dem Kammerherrn Leopold von Buch die Anlegung des von des Königs von Schweden Majestät ihm verliehenen Com' mandeur-Kreuzes des norwegischen Ordens vom heiligen Olaf zu ge— statten.

Berlin, 3. De unseren Tadel wegen d die Amnestie vom 15. Oktober mit vielen Worten auch mit einem leitenden Artikel.

In dem letzteren versicht sie zuerst ihre eigenthümliche Behaup—

Dez. Die Deutsche Zeitung antwortet auf er Aufnahme des vielbesprochenen Artikels über unter Anderem

Ben in,

Allgemeine

Preußische Zeitu

tung wieder, daß eine Redaction für den Inhalt der Korresponden⸗ zen, welche sie doch selbst veranlaßt und auswählt, in keiner Art ver— antwortlich sei, und wirft es uns gar als Charakterfehler vor, daß wir unseren Tadel gegen die Redaction der Deutschen Zeitung und nicht gegen ihren Korrespondenten gerichtet und auf einen kleinen verlorenen Artikel, worin sie zwei Tage später ihren Korrespondenten beruhigte“ und ihren saus pas wieder gut machen wollte, keine Rücksicht genommen haben.

Doch fühlt die Deutsche Zeitung im Fortgange ihres leitenden Artikels, daß sie, auch wenn sie den Inhalt und den Schreiber des Aufsatzes in Nr. 117 ganz im Stich läßt, doch einige Motive ange— ben muß, welche die unbedachte Aufnahme jener Zeilen in ihre Spal⸗ ten entschuldigen könnten.

Das erste Motiv war der Wunsch der Deutschen Zeitung, uns ein in jenem Aufsatze erwähntes Faktum zur geeigneten Nutzanwen— dung ins Gedächtniß zu rufen, nämlich: daß England an Irland 70 Millionen geschenkt hat, „und daß die Folge davon ist, daß die Nothgebeugten alle Bande bürgerlicher Verpflichtung in ihrem Ge— wissen und ihren Handlungen auflösten.“ Dies war also der erste Grund, warum die Deutsche Zeitung den beregten Artikel, welchen sie im Uebrigen selbst preisgiebt, aufgenommen hat? Für die Wich⸗ tigkeit dieses Motivs will sie also selbst einstehen? Wir haben, in— dem wir in unserem früheren Tadel diese Phrase als nebensächlich ganz übersehen haben, der Deutschen Zeitung mehr Ehre angethan, als sie sich selbst anthut, wenn sie jetzt diese Nebensache als Haupt⸗ sache hinstellt und sich für die Sunme falscher Schlüsse, auf welcher diese Phrase ruht, als Selbstschuldnerin verbindlich macht. Denn einmal ist es unrichtig, zu sagen, weil England geschenkt hat, ist Ir⸗ land in Auflösung; dann ist es falsch, die Wirkungen einer Amnestie mit denen einer Geldspende zu verwechseln; endlich aber gehört eine eigenthümliche Verblendung dazu, irländische Zustände mit preußischen zu vergleichen und von zwei ganz verschiedenen Bäumen dieselbe Frucht zu prophezeien.

Wir können in diesem Motiv nur eine Entschuldigung finden, wie die Verlegenheit sie eingiebt, vielleicht ist das zweite Motiv der Deut schen Zeitung etwas weniger leicht wiegend. Sie wollte uns nämlich auch als ihre eigene Ansicht insinuiren: „daß die menschliche Wohl-⸗ that des Gnadenaktes sich ganz eben so vollständig hätte erreichen lassen, wenn die Rathgeber der Krone dahin gerathen hätten, jeden Sträfling einzeln und schweigend zu begnadigen.“ Wir sind erstaunt, die Deutsche Zeitung als Gegnerin der Oeffentlichkeit zu sehen, zu hören, wie sie die Censur zu Hälfe ruft und verlangt, daß jedes Ge— richt für jeden einzelnen Fall, ohne ausgesprochenes leitendes Prinzip, besonders instruirt werde! Damit kann es ihr nicht Ernst sein, denn wie würde sie selbst über „einen geheimen Gnadenakt in Preußen“ geurtheilt, was für reactionaire Gelüste und dunkle Nebenabsichten hätte sie nicht dahinter wittern können?

Und doch haben diese beiden Motive die gen Artikels in Nr. 117 entschieden! Da die Deutsche Zeitung den Inhalt und Schreiber jenes Aufsatzes selbst im Stich läßt, wir aber nicht glauben wollen, daß die Redaction, nachdem sie ihren Fehler eingesehen und der bei fernerem Schweigen unvermeidlichen An nahme ihres Bekenntnisses, gefehlt zu haben, durch ihren Artikel vorgebeugt hat, die hierbei von ihr gemachte Erfahrung unbe— nutzt lassen werde, so können wir bei der Deutschen Zeitung künftig vielleicht auf eine unbefangenere Beurtheilung der preußischen Ver— hältnisse rechnen.

Sie würde zu einer solchen Beurtheilung gelangen, wenn sie sich einer fixen Idee entschlagen könnte, welche ihr sehr häusig den Blick trübt. Sie sieht nämlich überall Verschwörungen, bald einer „Hof— Partei“, bald einer „büreaukratisch absolutistischen Partei“, und legt die Verzweigungen und geheimen Absichten derselben mit einer über— feinen, in seltenem Grade ausgebildeten psychologischen Sicherheit aus einander. So sieht sie auch in unserem früheren Tadel nur den Ausdruck einer Alles netzartig umspinnenden geheimen absolutistisch büreaukratischen Partei, welche „jetzt eine Allianz mit den unteren Schichten der Gesellschaft dem Proletariat vorschlägt, zum Schutz gegen die liberale Bourgeoisie.“

Wir gestehen, daß eine solche Geschichts Auffassung uns ein Lächeln abgewinnen könnte, wenn wir nicht wüßten, daß Vorurtheil und vorgefaßte Meinungen überall hinterhaltige Berechnung suchen oder vorhandene Verhältnisse und was diese hervorbringen gar gern geheimnißvollen Parteien oder Persönlichkeiten zuschreiben.

Wenn die überwiegende Menge des Volkes, wenn die Armen und der Mittelstand zugleich, aus Furcht vor der unerbittlichen Skla⸗

Aufnahme des trauri⸗

Sonnabend den 41e Dezember

Alle Dost-Anstalten des In- und Aug landes nehmen gesteliung auf dieses Glatt an, fur Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: ehren- Straße Nr. 57. Insertions-Gebützr für den Kaum einer Zeile des Allg. Anjeigers 2 8gr.

ng.

verei des Kapitals und dem herzlosen Mechanismus der doktrinellen Staatsweisheit, ihre Blicke zu der fürstlichen Macht emporhöben, wo sie, wie Preußens Geschichte lehrt, ein menschliches Herz treffen so wäre es schicklich, auch für die Deutsche Zeitung, auf dies Zeichen der Zeit zu achten; es bliebe ihr auch unbenommen, demselben zu widerstreben. Wenn sie aber Bewegungen, welche von Menschen nicht hervorgerufen werden können, einer Partei, dem Phantom einer Bü⸗ reaukratie oder gar einem Buche zuschreibt, so verläßt sie die Höhe, auf welche sie sich zu stellen gewohnt ist.

1847.

Berlin, 3. Dez. Die Hamburger Börsenhalle läßt sich in Nr; 11,010 in einem aus Westpreußen vom 12. b. M. datir ken Artikel die Versicherung geben, „daß in jener Provinz sämmtliche öf⸗ fentliche Bauten (Straßen, Kanäle, öffentliche Gebäude) bis 1850 eingestellt seien, und daß selbst für die Erhaltung der vorhandenen Chausseen statt der bisherigen 13 1500 Rthlr. für die Meile von nun an nur 1100 Rthlr. jährlich verabreicht werden sollen.“ Obwohl diese Nachricht aus guter Quelle herrühren soll, so enthält sie doch in jeder Zeile eine Unwahrheit. U

Mit Ausnahme derjenigen öffentlichen Arbeiten, welche zunächst nur den Zweck hatten, während des letzten Nothstandes den bedürf⸗ tigen Einwohnern Gelegenheit zum Erwerbe ihres Lebensunterheltes zu verschaffen, ist selbst bis jetzt noch keiner der für Rechnung der Staatskasse in der Ausführung begriffenen Baue von Belang fistirt worden? obwohl, die in anderen Jahren gewöhnliche Bauzeit durch die diesjährige Witterung sich schon um mehrere Wo— chen verlängert hat. Jener Artikel läßt aber die Bauten nicht blos für jetzt, sondern gleich bis 1850 eingestellt sein, während noch nicht einmal für das nächste Jahr eine Bestimmung getroffen ist und dem bestehenden Geschäftsgange zufolge überhaupt erst im Anfange eines jeden Jahres angeordnet wird, in welchem Umfange die größeren Staatsbauten während desselben fortgesetzt werden sollen.

Auf welche Glaubwürdigkeit der Einsender oder Verferti⸗ ger jenes Artikels Anspruch hat, ergiebt sich noch besonders aus der von ihm mitgetheilten Ermäßigung der Summen zur Erhaltung der vorhandenen Chausseen. Jeder, der sich darüber unterrichten will, kann ohne Mühe erfahren, daß diese Sum— men nach der Länge der Straßen, der Lebhaftigkeit des Verkehrs auf denselben und nach der Kostbarkeit ihrer Unterhaltung für jeden Re— gierungs-Bezirk auf einen feststehenden Betrag normirt sind, welcher nur alsdann einer Abänderung unterliegt, wenn in einem der ange⸗ deuteten Momente eine solche in erheblichem Maße eintritt. Die Summe von 1500 Rthlr. für die Meile ist überdies bis jetzt noch in keinem Theile der Monarchie außer in ganz außerordentlichen Fällen erforderlich ge⸗ wesen, in Westpreußen aber ist die Meile Chaussee durchschnittlich sogar mit einem noch um mehrere hundert Thaler geringeren Be— trage wirklich unterhalten worden, als derjenige ist, anf welchen der Einsender diese Ausgabe ermäßigen läßt.

Provinz Preußen. Die Königsb. Ztg. meldet: „Der Geburtstag Ihrer Majestät der Königin brächte auch in diesem Jahre den Kindern der sackheimer Kleinkinderschule reiche Freude; 23 Kin— der wurden durch die unermüdete Güte und Fürsorge des Frauen Vereins ganz bekleidet und außerdem noch 45 Heniden, 2 leinene Kleider, 12 Paar Stiefeln und 18 Paar Strümpfe, welche letzteren die Kinder bereits selbst gestricht hatten, je nach dem Bedürfnisse vertheilt. 32 Zöglinge, die das sechste Jahr überschritten, wurden der Armen— schule überwiesen. Die Bitten von Müttern und Kindern, doch nur noch ein halb Jahr länger in der Anstalt weilen zu dürfen, legen für den Sinn, der drinnen waltet, das beste Zeugniß ab.“

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. (N. K.) Se. Majestät der König präsidirte am 29. November in der Sitzung des Staats⸗-Raths, in welcher die Berathung des Landtags- Abschieds stattfindet. Se. Kö⸗ nigl. Hoheit der Prinz Luitpold wird als Königl. Commissair am 30sten Mittags 12 Uhr die feierliche Schließung des Landtags im Sitzungs⸗ Saale der Kammer der Abgeordneten vornehmen. Die Auffahrt Sr. Königl. Hoheit nach dem Stände⸗Haus, der Empfang dortselbst durch Deputationen beider Kammern, die Verkündung des Abschieds u. s. w. sindet nach dem ausgegebenen Programm ganz in derselben Weise statt, wie früher. . . Die Kammer der Reichsräthe hat in ihrer letzten Sitzung am Sonnabend Abend noch die Regierungs⸗Vorlage bezüglich des Stan⸗ des ꝛc. der Staatsschuld berathen und den desfallsigen Beschlüssen der

ca, , =, e, = n e. i

Dritte Synphonie⸗Sviree. Zweite Trio⸗Soiree.

Die am Mittwoch stattgehabte dritte Spmphonie-Soiree sordert uns insofern zu einer besonderen Besprechung auf, als diesmal nicht nun ältere Compositionen, sondern auch ein neues Werk, eine Symphonie von Kittl, zur Ausführung kam. Der Komponist (Direktor des prager Nonservatoriums) bethätigt sich in dieser Arbeit als ein Musiker von gereif— ter Knnstbildung und echtem Kunststreben, ohne indeß ein hervorragendes schöpferisches Talent dadurch zu bekunden. Hinsichtlich künstlerischer Beherr⸗ schung der musilalischen Form, geschickter Durchführung der Hauptgedan⸗ ken u. s. w zeigt er sich als erfahrener, kundiger Meister, während der In⸗ halt leinesweges der Vollendung der Form überall entspricht. Namentlich läßt die Arbeit eine wesentliche Forderung charakteristischer Ausprä⸗— gung der Hauptthemen fast gänzlich unerfüllt. So ist das Scherzo,

„obgleich sehr ansprechend, für die Gattung jedenfalls zu leicht gehalten, das

Andante, wiewohl recht melodisch, ebenfalls ohne hervortretende Charak-

teristik, wogegen das Streben danach in dem ersten und letzten Satze

öfters in erfolgreicher Weise bemerllich wird. Diese beiden Sätze dürften daher, von unserem Standpunkte aus, als die gelungensten des Werkes zu bezeich= nen sein. Doch verdient die Symphonie auch im Uebrigen, abgesehen von dem Mangel an Originalität und Gedankentiefe, als eine Arbeit, die sich durch formelle Abrundung, melodischen Gehalt, fließende und klare Schreibart, so wie durch verständige und wirksame Instrumentirung, auszeichnet, Anerkennung. Letztere ward ihr von Seiten des Publikums durch lauten Beifall mehrfach zu Theil. Die Execution dieser Somphonie sowehl, wie der sich anschließenden Ouvertüre zu „Jessonda“ von Spohr (die übrigens ins Konzert nicht recht passen will), ferner der Ouvertüre zum Freischütz“ von Weber, endlich der schließlich zu Gehör gebrachten, wundervollen A-dur- Symphonie von Beethoven (die alle Hörer auf den Gipfel des Genusses führte),

war, einige unreine Posaunenstöße und einige zu schnelle Tempi abgerech⸗ net, durchaus lobenswerth. Die Königliche Kapelle bewährte ihre glänzende Virtuosität unter Taubert's Leitung aufs neue.

Die zweite Trio-Soiree der Herren Löschhorn und Gebrüder Stahlknecht fand am verflossenn Montag statt. Sie brachte ein Trio von Onslow in E-moll (Op. 14), von Beethoven in G-dur (Op. 1) und von Fr. Schubert in B- dur (Op. 99), lauter gediegene Werke, deren Ausführung, was treffliches Zusammenspiel, feine Nüancirung und richtiges Eingehen in den Geist der Compositionen betrifft, nichts zu wünschen ließ. Besonders gelang den Spielern das Beethovensche Trio ausgezeichnet. Der Vortrag desselben war in der That vollendet. Das Adagio namentlich wurde mit einer Zartheit ausgeführt, die ans Aethe— rische streiste. Fesselte dies reizvolle Musitstück somit die Hörer vorzugs- weise, so fehlte indeß auch den übrigen Sätzen dieser Tonschöpfung voller Klarheit, Laune und Genialität der Erfindung die wärmste Theilnahme nicht. Die gelungene Execution der beiden anderen Meisterwerke von Onslow und Schubert sand ebenfalls den gewohnten Anklang, wie der nach jedem Satze laut werdende Beifall deutlich zu ae. gab.

1

Halberstadt, 28. Nov. (Magdb. Ztg.) Das hiesige Dom= Gymnasium hat durch die Aufführung der „Antigone“ sich selbst, aber auch allen denen ein Fest bereitet, welche in Folge der Einlavungskarten Zutritt gefunden hatten. Es giebt diese Aufführung einen höchst erfreulichen Be⸗ weis von dem Streben der Lehrer für das Höchste in der Wissenschaft und Kunst. Sie giebt einen Beweis von der D fr. Mitwirkenden; sie hatten den Geist dieser herrlichen Tragödie des klassischen Alterthums glück · lich aufgefaßt, sin waren von deren hoher Bedeutung durchdrungen. Die

8

Redner, resp. die Lesenden, betraten die eigens eingerichtete kleine Bühne, sobald deren Rolle es erforderte; der Chor war vor derselben aufgestellt und durch Klavierbegleitung unterstützt Zu dem Gelingen der Aufführung und zum allgemeinen Verständniß der Tragödie des Sophokles hat das vom Herrn Dr. Hepland gesprochene Vorwort sehr viel beigetragen. Er gab den Anwesenden zunächst ein Bild der Zeit, in welcher Kunst und Wissenschast im alten Griechenland in höchster Blüthe standen, der Zeit, in welcher Sophokles die „Antigone“ dichtete. Dann gab er einen kurzen Abriß der Schicksale des Dedipus, zu deren Folgen auch die Begebenheiten gehören, welche der Tragödie zum Grunde liegen. Mit steigender Begeisterung rühmte er die hohe That un— seres erhabenen Königs, die Anordnung der Darstellung der Antigone zu— nächst in Sanssonci, dann in Berlin, wodurch der König der Vermittler für das allgemeinere Verständniß dieser Dichtung und mehrerer anderer des klassischen Alterthums geworden sei, was bis dahin nur als ein Vorrecht der Gelehrtesten angesehen war. Das Dom -Gomnasium habe aus diesem Grunde, sagte er ferner, den Geburtstag unseres Königs durch die Auffüh⸗ rung der Antigone zu feiern gewünscht, es habe aber so bald nicht zu Stande gebracht werden können. Dann weihte er auch den Manen des jüngst verstorbenen Tondichters, des Komponisten der Chöre und Begleinnng zur Antigone, F. Mendelssohn, . Worte und empfahl die Auffüh— rung selbst der Nachsicht der Anwesenden.

5 9 Di effli 9 te der Umgegend Neapel, 18. Nov. (A. 3.) Die treffliche 1— —4—

Neapels von Westphal ist mit vielen Zusätzen und Verhesserung neu 2 worden und übertrifft, namentlich was e Ueberreste des Alterthums anbelangt, die Karte des hiesig 9 Instituts um ein Bedeutendes.