1847 / 336 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Mailand, 24. Nov. (1. 3) Zur Verhinderung von Ueber= treibungen diene folgende Erzählung eines an sich bedeutungslosen Vorfalls. Vorgestern Abend geriethen zwei Soldaten mit mehreren Civilisten in einem Wirthshaüse in Streit. Eine herbeigekommene

izei ĩ ie sich jedoch dlizei- Patrouille wollte die Soldaten verhaften, welche sich je

w . da sie die Polizei nicht für e,,

wurde daher Militair- Patrouille geholt und die 6 . ö. nommen. Es war also ein einfacher Wirthshausstreit, wurde,

schon hier in Mailand von dem gläubigen Gerücht zu einem Militair= Aufstand in der Francesco-Kaserne ausgedehnt.

and und Polen. Rußl p 1dirende der Trup⸗

5 x ar St. Petersburg, 25. Noo. Der 5. al Lieutenant Fürst pen im nördlichen und oberen Daghestan, E 6. . r , n , Bebutoff J., ist zum Chef der y,, ie g, e en; ãsi in des Consei er Ober⸗Verwaltune chs, zum Präsidenten des Conseils der Ober⸗Vern 2 1 6 des General⸗Lieutenants * n , , iner zerrütte zesundheit wegen, mit Unisor! 1 = einer zerrütteten Gesundh g erm ; i her wird; der Kriegs⸗Gouverneur von . . dirende der Truppen im südlichen Daghestan, eie . eu i. Ie. Argutinski Dolgoruki, zum , ö. 1 r e g 18 a 24 * ö * ö ö ö Lan stri⸗ ( ; 9 zen am Kaspischen Meere gelegenen e 3. v ü der Eivil-Verwaltung daselbst; und bereden, n, en. umd . gesonderten kaukasischen Corps aggregirte Genera * gjor 6 ö. garin zum Kriegs-Gouverneunr der Stadt Derbent und zum hef de Gouvernements gleiches Rumnens, unter dem Befehl des General- Lieutenants Fürsten Argutinski⸗- Do

lgoruki, ernannt. In Moskau nimmt die Cholera sichtlich ab. Vom Sten bis zum 15. November, also in 7 Tagen, erkrankten im Ganzen 275 und starben 148 Personen. Die mittlere Zahl der in dieser Periode täg= lich Erkrankenden belief sich somit auf 39; die Woche vorher betzug sie noch 8). Am 14, November erkrankten 28 und starben 11. Am 2. November brach

die Krankheit in der Stadt Podolsk aus. Die Zahl der Kranken war hier jedoch überall nicht beträchtlich. In Kiew hat am 6. November die Epidemie den höchsten Punkt ihrer Entwickelung erreicht; von da an begann sie abzunehmen. Mit Aus⸗ nahme der Stadt Kiew selbst zeigt sie sich überall wenig bösartig, und der Gesundheitszustand der Bevölkerung des Gouvernements Kiew ist im Allgemeinen befriedigend. In Kasan hat seit dem 3. November die Cholera fortwährend abgenommen und nähert sich sichtlich ihrem Ende. In der letzten Zeit wurden weniger eigentliche Städter als zum Besuch in die Stadt gekommene Bewohner anderer Ortschaften davon befallen. Zu derselben Zeit, als die Krankheit in der Gouvernementsstadt abnahm, hat sie mit steigender Kraft und Schneliigkeit in den im letzten Berichte genaunten 7Kreisen des Gou⸗ vernements um sich gegriffen und am 5. November noch die Stadt Tschistopol nebst deren Kreis heimgesucht. Besenders gelitten haben die Stadt Swijaschsk und die Kreise Laischew, Kasan und Swijaschsk. Unter den Tataren tritt die Epidemie, wie bemerkt wird, heftiger auf. Aus einer Vergleichung des Auftretens der Epidemie in Kasan im Jahre 1830 mit ihrem gegenwärtigen Verhalten geht hervor, daß die Zahl der Erkrankungen gegenwärtig im Ganzeu geringer, die Sterblichkeit aber beinahe eben so groß ist, als damals. Jetzt wie damals kommen Fälle, wo die Erkrankten in 6 bis 8 Stunden schöon ein Opfer der Epidemie werden, selten vor. Bemerkt wird außerdem, daß dieses Mal nicht selten Personen aus den mittleren und höheren Ständen davon befallen wurden, während im Jahr 1830 vorzugsweise die niedere Volksklasse der Epidemie zum Opfer siel. Gegenwärtig haben während der Cholera die anderen Krank— heiten nicht ganz und gar aufgehört, wie das früher der Fall war. Nicht selten kommen Leiden, wie sie die Jahreszeit und das Klima mit sich bringt, wie Gelbsucht, Fieber, Entzündungen und dergleichen, vor, was gleichfalls dafür angeführt wird, daß in Kasan gegenwärtig die Epidemie nicht den Grad der Bösartigkeit erreicht hat, den sie 1830 erreichte. Die Witterung während der Monate September und Oktober war, mit Ausnahme von 3 oder vier Tagen, fortwäh— rend mild und heiter. Der Wind kam aus Süden. Das Barometer zeigte meistens mehr als 30 Zoll, das Thermometer mehr als *102* R. In Charkoff ist die Epidemie im Erlöschen. In den Kreisen des Gouvernements zeigt sich die Cholera beinahe überall, ohne bösartig zu sein. Im Gouvernement Taurien kommen nur noch wenige Er— krankungen vor, in der Gouvernements-Stadt beinahe gar keine mehr. In den übrigen von der Epidemie heimgesuchten Gouverne= ments hat sich gegen den letzten Bericht im Gange der Krankheit wenig geändert. Sie ist meistens im Abnehmen und greift nicht wei⸗ ter um sich. Aufs neue ist die Cholera ausgebrochen: 1) Am 25. Oktober im Kreise Nowotorschck, im Gouvernement Twer. 2) Am 29. Oktober in der Stadt Pokroff, im Gouvernement Wladimir. 3) Im Kreise Rostoff, im Gouvernement Jaroßlaw. 4) Jn Nischni⸗ Nowgorod.

Am 23. November gegen 11 Uhr Vormittags zeigten sich inner⸗ halb des Weichbildes der Stadt St. Petersburg die ersten Eisschollen auf der Newa und gleich in solcher Menge, daß die woskressenskische, die troizlische und die samsonsche Brücke abgelassen werden mußten. Gegen 4 hr wurde die Isaaksbrücke gleichfalls abgelassen.

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Paris, 28. Nov. An dem Wahlreform⸗Bankett, welches am vori⸗ . zu Lyon stattfand, nahmen 1600 Personen Theil. Den Vor— . 24 Der Alcoch Rath am Königlichen Gerichts hofe von Lyon, ehe⸗ e,, Er brachte den Toast aus, „auf die Wahl⸗ und par⸗ a . Mid fern um die Regierung durch gesetzliche und consti⸗ , ellen zwingen, die Bedingungen der Repräsentativ⸗Re⸗ ** . ier g Ein Toast, auf den König kam nicht vor. e gen, w Peöeleden Einfluß der Jesuiten auf die Eizie— ster in Frankreich Ausdehnung der Congregationen und der Klö⸗ . än deer, W Paris ist jetzt auch von einer hier Lorbe— reiteten neuen Neform Demonstrali die , g hat zwar den Saal Monte Kation die Rede. Der Polizei⸗Präfekt allein für den Valentino Sehen Kafür zu benutzen nicht gestattet, weshalb man sich seine 6 Eilaubniß gegeben, der größer ist, dies Bankett von der by ge ea icht si erklären weiß. Da Barrot's ausgeht, so wird auf de en oder der Partei Odilon zusgebracht werben. Von den hack len zer Teast auf den König demonstration gedacht werden. oll bereits an eine Gegen—

Die an der schweizeris— i . alm ge ye stc is he , das te Linien-Regiment von Weißenburg nach Straßbi. zgiebt sich erste Bataillon und das Depot bleiben in Weißenbur dug; blos das nien - Regiment entsendet ein Bataillon von e ee weg el. barg; is 1tzte leihhte Nteginment klebt in Mähiöansenn Keen

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diesem Zwecke erst nach Dschidschelly und sodann nach Konstantine . 2 Bedeau. Auch mehrere Theile des bedeutenden Stam⸗ mes der Beni Gala haben ihre Ünterwerfung eingeschickt. Aus dem Westen erfährt man, daß Abd el Kader fortwährend ruhig war und

achten. ; Die Akademie der Wissenschaften ist von der Regierung aufge⸗

fordert worden, Experimente anzustellen, um die Eigenschaft des vor kurzein in Edinburg entdeckten Chloroforms zu erkennen, welche denen des Schwefel- Aethers gleich kommen sollen. Bei den am 26sten d. M. im Krankenhause des King's College zu London angestellten Versuchen hat man ssch bei drei kranken Personen überzeugt, daß die Wirkungen des Chloroforms hinter denen des Schwefel-Aethers in keiner Weise zurückstehen. . Der von den Zeitungen gemeldeten Rückkehr des bekannten Mi⸗ nisterial-Journalisten Granier de Cassagnac nach Paris wird jetzt widersprochen. Er befindet sich noch in Rom. . .

In Havre hat das Haus Bonnafé und Compagnie seine Zah⸗ lungen mit 2 Millionen Fr. Passiven eingestellt. Den Hauptverlust werden die Fabrikanten in Lyon und St. Etienne tragen.

Die Verwaltung der Kron-Domainen läßt gegenwärtig eine Taxation der Kronwaldungen vornehmen, mit welcher sie vor die Kammern zu treten gedenkt, um die in der vorigen Session gegen die Beforstung derselben erhobenen Anschuldigungen gründlich nieder- zuschlagen. . ;

Mittelst Verordnung vom 16. November ist der Abbé von Bonnechose, Superior des Hauses von St. Louis de Frangais in Rom, zum Bischof von Carcassonne ernannt. Der Abbé war Ge— neral-Advokat am Königlichen Gerichtshofe von Besangon, als er plötzlich die richterliche Laufbahn verließ und in den geistlichen Stand eintrat. .

Es sind hier Nachrichten aus Port- au-Pringe bis zum 18. Oktober angelangt. Die Insel war vollkommen ruhig, und seit der Rückkehr des Präsidenten hatte kein aufrührerischer Versuch den öffentlichen Frieden gestört. General Solouque war im Gegentheile bein Volke beliebter, als je, und Festlichkeiten aller Art wurden ihm zu Ehren angestellt. Man weiß noch nicht, welche Maßregeln die Regierung gegen die Urheber der letzten Unruhen zu ergreifen be— absichtigt.

Die Reforme kündigt neue Forts auf dem Montmartre und den Bau einer befestigten Kaserne auf der Insel Louviers an. Alle diese Arbeiten sollten schon im Frühjahr begonnen werden. Indessen würden in Vincennes die Kanonen, Mörser und Munitionen zur Be⸗ waffuung immer mehr angehäuft. . .

In der Stadt Palma auf den Kanarischen Inseln ist das gelbe Fieber ausgebrochen. Eine amtliche Anzeige des spanischen General Konsulats in Paris verkündigt, daß alle von den Kanarischen Inseln eingehende Schiffe vorläufig unter Quarantaine gestellt und hierzu die Lazarethe von Vigo und Mahon angewiesen werden. ;

Von französischen Eisenbahnen sind bis jetzt Anlehen bis zum Gesammt-Betrage von 91,119,000 Fr. kontrahirt worden. In eini⸗ gen wenigen Jahren aber wird diese Summe verdoppelt sein. Die Arbeiten auf der Eisenbahn zwischen Paris und Straßburg werden mit dem größten Eifer betrieben.

Die französische Regierung hat abermals eine Ladung Gewehre für die Infanterie des Rirchenstaats von Toulon nach Civitavecchia geschickt.

Die einheimische Zuckerfabrieation macht sehr, bedeutende Fort- schritte. In den beiden ersten Monaten der. diesjährigen Fabri⸗ cationszeit hat sie 9,460, 009 Kilogramm gegen 6,882,000 Kilogramm für denselben Zeitraum in 1846 geliefert. Zu gleicher Zeit ist auch die Einfuhr von Kolonial-Zucker im Zunehmen, 74* Millionen Ki⸗ logramm bis zum 1. Oktober 1847 gegen 68 Millionen in 1846.

Am vorigen Sonntag ist zu Bitry-le⸗Frangais die Statue Royer⸗ Collard's enthüllt worden.

Ein neues Buch unter dem Titel „der Robespierre des Herrn von Lamartine“, erregt großes Aufsehen. Es werden in dieser Schrift ver⸗ schiedene Punkte widerlegt, welche in Lamartine's „Geschichte der Gi⸗ ron? isten“ vorkommen. .

Vor dem Civil Tribunal kam am Freitag eine Klage des Dr. Koreff gegen die Vertreter der verstorbenen Demoiselle Duplessis, eine starke Forderung wegen ihm angeblich gutkommenden ärztlichen Ho⸗ norars betreffend, zur Verhandlung. Der Anwalt der Verklagten erinnerte den Gerichtshof an den Hamiltonschen Fall, wo derselbe Arzt als ihm zuständiges ärztliches Honorar 200, 000 Fr. gefordert habe, während das Gexicht ihm keinen einzigen Franken zusprach. Der Anwalt behauptete sodann, daß der Kläger nie die Verstorbene in ärztlicher Eigenschaft behandelt habe, sondern blos als Gast durch den Virtuosen Lißt bei ihr eingeführt worden sei. Er bewies ferner, daß der Doktor für Besuche in den Monaten Mai, Juni und Zuli 1846 Honorar fordere, während diese ganze Zeit hindurch Demoiselle Duplessis in Deutschland, Herr Koreff aber, zu Paris war. ie Grundlosigkeit der Forderung wurde so vollständig dargethan, daß der Präsident den Anwalt unterbrach und den Kläger unter Verurtheilung in die Kosten mit seiner Klage abwies.

Selg ien.

Brüssel, 30. Nov. Gestern wurde in der Repräsentanten= Kammer das Budget der auswärtigen Angelegenheiten diskutirt und das erste, so wie ein Theil des zweiten Käpitels desselben, angenom⸗ men. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hatte am 2lsten in einer Depesche an die Central Section den Antrag gestellt, das Budget seines Departements auf fünf Jahre um 100,000 Fr. zu vermehren, um mittelst dieser Summe Handels⸗Comtoirs in den krans. atlantischen Ländern unter gewissen Bedingungen zu gründen. Aus dem von Herrn Osy verfaßten Bericht der Central-Section geht 3 dessen hervor, daß dieselbe die Bewilligung dieses Rrehits vertagt, weil sie es für wünschenswerther hält, daß die gi, , e. besonderen Gesetz- Entwurf zur, Errichtung dieser Handels⸗ Comtoirs vorlege. Die ministerielle Independance mahnt die Mitglieder der Repräsentanten Kammer ernstlich an ihre Pflichten. „Die politischen Debatten, sagt sie, sind vorüber, und g kommt nun die Reihe an die Geschäftsfragen. Nur zu lange ist es der Fall gewesen, daß unsere Mandatare sich zu allen pelitischen Debatten draͤngten, sich aber zurückzogen, sobald von den Verhand⸗ lungen materieller Interessen die Rede war. Der . muß nicht blos glänzen, er muß auch nützlich sein können. Die Arbeiten in den Abtheilungen sind der wahre Probirstein des Volksvertreters; der Eifer und die Fähigkeiten, welche er dort an den Tag legt, werden immer

aber geht von Straßburg nach Befort; die 1ste Schwadron des 2ten Lancier-Regiments begiebt sich von Luneville nach Neubreisach; der Stab und vier Schwadronen des Sten Lancier⸗Regiments gehen nach Hagenau, die 1ste Schwadron kömmt nach Weißenburg, und endlich . te Husaren-Regiment Luneville, um sich nach Straßburg zu begeben.

2 Moniteur algerien vom 15. November meldet, daß der mächtige Stamm der Beni Fusal bei Dschidschelly sich unterworfen habe. Sechs der vornehmsten Scheiks und der Kaid begaben sich zu

den Maßstab seines Werthes abgeben und seinen Einfluß auf seine , Die Retrograden sind immer sehr pünktlich in der Erfüllung ihrer Pflichten goa g sie besuchten in Masse die Abthei⸗ lungen, und deswegen wurden die Berichterstatter fast immer aus ihrer Mitte hh, Sie äberließen ihre Geschäfte nie Anderen, sondern führten sie elbst durch. Die Liberalen sollten diesem Beispiele folgen. Die Pünktlichkeit bei den Debatten ist in gleichem Grade erforderlich und die Länge der Verhandlungen eine Klippe, die man vermeiden muß. Nur zu oft werden die Debatten durch ungereifte Anträge über Ge⸗

die marokfanischen Truppen sich darauf beschränkten, ihn zu beob⸗

zung, bringen nicht genug überlegte Amendements vor, welche zu un— nützen Erörterungen führen und die kostbare Zeit der Sitzungen hin— wegnehmen. Die Kammer hat wahrlich nicht so viel Zeit vor sich, um alle ihre vorzulegenden wichtigen Fragen zu lösen. Das Mini- sterium geht ihr mit gutem Beispiele durch Eifer und Thätigkeit voran, und sie würde ihre Aufgabe verkennen, wenn sie diesem Bei— spiele nicht folgte. Die Majorität aber würde vor Allem eine große Verantwortlichkeit auf sich laden, indem jetzt gerade sie aufgefordert ist, zu beweisen, daß sie mit Kraft und Würde zu herrschen im Stande ist.“ Man liest im Courrier d' Anvers: „Es bestätigt sich, daß Unterhandlungen mit dem römischen Hofe behufs friedlicher Lösung des Leclereqschen Vorganges angeknüpft sind, und zwar unter der Vermittlung Frankreichs. Es heißt, daß Graf Vilain RXIIII., Mit— glied der Repräsentanten-Kammer, der schon vor 16 Jahren Belgien in Rom vertreten, abermals als Gesandter hingeschickt werden wird.“ Aus der französischen Uebersicht über die belgische Einfuhr nach Frankreich ergiebt sich, daß Belgiens Linnen- und Linnengarn-Aus⸗ fuhr nach Frankreich in furchtbarer Progression abgenommen. Unsere Garn⸗Ausfuhr betrug 1845: 18,891 Centner, 1846: 15, 165 Cent⸗ ner und 1847 für die ersten zehn Monate blos 10,226 Centner. Die Linnen-Ausfuhr verminderte sich von 21,271 Centner 1845, im Jahre 46 auf 18,134 Centner und in diesem Jahre auf 13,163 Centner. Uebrigens hat sich die Einfuhr englischer Garne und Lin— nen nach Frankreich noch in stärkerem Grade gemindert. Unsere Koh⸗ len- und Gußeisen-Ausfuhr nach Frankreich hat dagegen bedeutend zugenommen. 1 Herr von Hennequin hat seine Vorträge über sein sozialistisches System beendigt. Seine Zuhörer werden ihm ein Ban!ett geben. Die Preisvertheilung an die Theilnehmer an der jüngsten In— dustrie⸗ und Ackerbau-Ausstellung wird am Geburtetage des Königs (16. Dezember) statthaben. An männliche Arbeiter werden dabei 235, an weibliche 25 Medaillen vertheilt werden. Die Jury wird nur Ar— beiter berücksichtigen, die entweder allein arbeiten und ausgestellt ha— ben, oder die einem Etablissement angehören, das über 49 Arbeiter zählt. Werkführer werden nur berücksichtigt, wenn sie früher selbst Arbeiter waren. Die Journale veröffentlichen neue Details über den Mord im Evenepoelschen Hause. Die beiden Verhafteten heißen Rosseel und Vandenplaesche und haben ihre Gräuelthat, nach der Erzählung des Ersteren, mit einer empörenden Kaltblütigleit begangen. Tie beiden Dienstmädchen sind, wie man nun erfährt, zuerst hingemordet worden und dann Fräulein Evenepoel. Während sie beim Ausplündern des Hauses waren, klingelte es einmal; hätte es noch einmal gelliugelt 3. sagte Rosseel vor dem Instructionsrichter, „so wäre ich aufmachen gegangen und hätte dem Eintretenden meinen Tolch ins Herz ge⸗ stoßen.“ Rosseel war so frech, mit bluttriefenden Kleidern durch eine Gasse zu gehen, die wegen einer Kirmeß des Kirchspiels illuminirt war. Am anderen Tage ging er unter der Volksmenge in das Haus, wo der Mord begangen worden, und sprach darüber, als ob es ihm etwas ganz Fremdes wäre. ö J Ueber die Auesichten der flandrischen Linnen— Industrie für den Winter liest man in der Emancipation: „Die Mittheilungen, die uns jede Woche von den verschiedenen flandrischen Linneumärlten zugehen, melden uns leider das allgemeine Verkommen dieser Indu⸗ strie. Die Anzahl der zu Markt gebrachten Stücke ist in so bedeu- tender Abnahme, daß man sieht, die Fabrication habe seit ? Jahren wohl die Hälfte ihrer Bedeutung verloren. Zwar sind seit 3 bis 4 Monaten die Preise um ungefähr 2Centimen die Elle gestiegen, aber es wird darum nicht mehr fabrizirt, die Bauern sagen, sie wellen nicht mit Verlust arbeiten. Wenn gute Waare auf den Markt kãme, fände sie Käufer, aber diese letzteren sind chen nicht im Stande, ihre Bedürfnisse an Handleinen zu befriedigen. Alles berechtigt somit zu der Ansicht, daß den Winter über die Märkte unbedeutend und schlecht mit Geweben versehen sein werden.“ Andererseits liest man im aut⸗ werpener Precurseur, daß in Thielt die Werkstätte zur Vervoll⸗ fommnung' der Leinenweberei im vollen Gange ist; die Weber kom— men hin, um den Gebrauch der fliegenden Schisschen zu lernen; sie bringen ihre Kette mit und, arbeiten für eigene Rechnung, erhalten aber“ Fr. tägliche Unterstützung vom Staat während Lieser Lehr zeit. Ein erstes Stück Leinen ist schon in dieser Werkstätte gearbei- let worden und hat, obgleich der Rohsioff dazu alt und mangelhaft war, dem Weber 14 bis 18 Cts. per Elle mehr eingebracht, als sein gewöhnliches Fabrikat. Tir Kaufleute fanden sich von der Regelmä— ßigkeit des Gewebes vollkommen. befriedigt. . * Ein Rundschreiben des Ministers des Innern an die Gouver— neure Flanderns, Hennegaus und Brabants thut kund, daß die Ne⸗ gierung bereit ist, die Privat- Industrie zu unterstützen in der Einrich⸗ tung von Anstalten und der Einführung von Gewerbszweigen, welche dienlich sein könnten, den Wohlstand unter die arbeitenden Klassen zurückzuführen. ö . Aus Antwerpen wird der Inde pendance geschrieben; . rige Woche sind die Getraide⸗Preise hier, wenn auch nicht in die Höhe gegangen, doch fester geworden, da die Nachfrage etwas zug nommen hat. Dieselbe galt aber nur dem heimischen der n Denn ich freue mich, Ihnen melden zu können, daß bis jeßt von Getraide⸗ Speculationen auch noch nicht der mindeste Anschein hier dorhanden, und da wir schon tief im Jahre sind, so ist das ein Umstand von Vorbedeutung.“ ; . ,,, hier einen neuen sommerziellen Unfall auf. hiesi⸗ gem Platze: Grosjean Neffe, ein Banquierhaus, das hauptsächlich Diskonto-Geschäfte gemacht, hat seine Zahlungen eingestellt. 2 In den Archiven der ehemaligen brügger Kathedrale von St. Donat hat man herausgefunden, daß Johann van Eyl im Juni 1449 gestorben und im Chorgange dieser Kirche begraben, ein Nuhr hernach aber sein Leichnahm ausgegraben und im Innern der Kirche beige— setzt worden. . . . Der Gemeinderath von Brüssel hat beschlossen, nächstes Früh jahr in allen Gemeindeschulen einen Turnkursus einzuführen, da en erster in einer Schule gemachter Versuch sehr günstige Resultate für die Gesundheit der Zöglinge gehabt hat.

D änem ar .

uhagen, 27. Nov. (A. M. Durch Kanzlei⸗Reskript

ist ae , . ernannt worden, welche die zur Errichtung einer Irren-Anstalt in Jütland erforderlichen Bauten leiten soll., . Die Abschaffung der Hofdienste macht gute Fortschritte. Die Collegial-Zeitung theilt mit, daß nach dem darüber bei Sr. Majestät dem Könige eingegangenen Berichte von den am Schlusse des Jahres 1845 übrig gebliebenen 272 Haupthöfen w auf welchen Hofdienst geleistet wurde, am Schlusse des Jahres 1846 noch 257 Höfe übrig blieben, auf welchen von 36095 Bauerhöfen voller Hof⸗ dienst mit 19,321 Tonnen Hartkorn und partieller Hofdienst von 53394 Höfen mit ra. 29, Sö9) Tonnen Hartkorn geleistet. wurde, Der volle Hofdienst ist also in genanntem Jahre für 1035 Bauerhöfe mit 5901 Tonnen Hartkorn abgeschafft worden, während ein Theil dieses Hartkorns von vollem zu partiellem sibergegangen ist, wodurch

letzteres sich um 1177 Tonnen vermehrt hat.

bühr ausgedehnt. Die Beputirten kommen unvorbereitet in die Siz⸗-

die Hülfeleistungen gegen denselben.

Ytalien.

dom, 19. Nov. (A. 3.) Es scheint, daß die Aufregung, in welcher sich der heilige Vater bei Eröffnung der Staats-Consulta be— funden hat, durch Böswilligkeit und Unverstand theils auf direkte, theils auf indirekte Weise hervorgerufen worden sei. Nachdem er sich beruhigt gehabt, soll er den auf seinen alten Posten zurückkehrenden Monsignore Morandi, der ihn am Vorabend des Festes so zu alar⸗ miren gewußt hat, vorgenommen und ihm seinen Unwillen zu erken⸗ nen gegeben haben, daß er ihn auf diese Weise mit falschen Gerüchten ge⸗ täuscht oder sich selbst durch Andere habe täuschen lassen. Faktisch ist, daß er die in der ersten Sitzung der Consulta berathene Adresse angenom⸗ men hat. Sie enthält nichts weiter als einen Dank⸗Akt. Das Wort Deputirte⸗ hat der Papst mit eigener Hand ausgestrichen und „Con⸗ sultori“ an dessen Stelle gesetzt. Man erwartet jetzt den Beginn der Arbeiten. SHeute soll eine zweite Sitzung statthaben. Die Verthei⸗ lung der Deputirten in Sectionen rührt von bem Papste selbst her. Die Wahl ist mit solcher Umsicht vorgenommen, daß sie von den De— putirten selbst ausgegangen zu sein schien. Jetzt, da man weiß, daß sie auch dem Papst zusteht, ist sie eine Garantie mehr, daß das Gou— vernement von dem wahren Werth seiner Organe unterrichtet ist.

Flwrenz, 19. Nov. Die englische Flotte hat sich bis jetzt, den jüngsten Nachrichten zufolge, noch nicht bei Portoferrajo, wie man angekündigt hatte, sehen lassen. Dagegen soll das französische Geschwader seine bisher inne gehabte Stellung im Golf von La Spezia plötzlich verlassen haben, und in der Richtung nach Genua unter Segel gegangen sein. Die Dampfkorvette „Titan“ hatte in der letzten Zeit wiederholt die Fahrt zwischen Livorno und La Spe⸗ zia gemacht.

In Sarzana, im genuesischen Küstenlande, die letzte Stadt gegen das Gebiet von Pontremoli und Carrara hin, ist ein kleines Beobäch⸗ tungs Corps von sardinischen Truppen eingetroffen.

; Monsig. Corholi und Cav. Martini besinden sich gegenwärtig in Modena, um daselbst die Unterhandlungen wegen Theilnahme Mo— dena's an dem italienischen Zoll-Verein fortzusetzen. ; . . Baron Bettino Ricasoli, einer der Direktoren der Zeitung La Patria, wurde in diesen Tagen, mit einer außerordentlschen diplo⸗ matischen Mission beauftragt, nach Turin abgesandt.

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( Turin. In Folge der neulich angekündigten Reformen der Rechts⸗ pflege im Königreich Sardinien bringt die amtliche Gazzetta Pie⸗ montese vom 22. November zwei ausführliche Königliche Edifte in 3X und resp. 81 Artikeln über die Einrichtung des neuen Cassations⸗ hofs (magistrato di cassazione) in Turin und das vor und in dem— selben einzuhaltende Prozeß⸗Verfahren. Durch dieses Rechts Institut soll, wie die Einleitung sagt, der ausgesprochenen Gleichformigkeit der Eivil= und Kriminal- Gesetzgebung die gleichmäßige Anwendung der Gesetze hinzugefügt werden. Das Tribunal besteht aus einem ersten und einem zweiten Präsidenten und 16 Räthen, nebst einem Stäaté - Anwalt (Orvrgcato Generale) und 5 Substituten. Der erste Präsident führt den Vorsitz im Civil=, der zweite im Kriminal-Senat, deren jeder aus der Hälfte der Räthe besteht; doch hat der erste Präsi⸗ dent die Wahl des Präsidiums. Die Mitglieder der beiden Senate werden alljährlich vom König bestimmt. Zu einem Erkenntniß ist ab⸗ solute Stimmenmehrheit erforderlich. Die Gerichts Sitzungen (udienze) sind öffentlich, und der Staats- Anwalt wohnt ihnen bei. Kompetenzkonflikte werden in gemeinsamen Sitzungen beider Senate entschieden. Folgen genaue Einzel-Bestimmungen über Zeit und Modalität der Rekurse, die Fälle, in denen kein Cassations Gesuch stattfinden könne, in welcher Beziehung, was Civilsachen anbetrifft, durchaus feine ungewöhnlichen Beschränkungen statuirt werden. In Strafrechts Sachen, kriminellen oder zuchtpolizeilichen, sindet kein Nekurs statt gegen Erkenntnisse des Admiralitätshofs, noch gegen die eines Kriegsgerichts, ausgenommen wegen behaupteter Inkompetenz oder Ueberschreitung der Amtsgewalt. In diesen Fällen wird die Berufungsschrift an die Ober⸗-Hofkanzlei eingereicht, welche zu prü— fen hat, ob dieselbe an den Cassationshof zu gelangen habe, oder nicht. Mit der Organisation dieses neuen Ober-Tribunals soll sogleich begonnen werden, und sobald es in Wirksamkeit tritt, wird die im April 1841 eingesetzte Revisions-Kommission aufhören.

Neapel, 18. Nov. Santangelo's Entlassung ist noch immer nicht offiziell angezeigt. Als Delcarretto's etwanigen Nachfolger im Polizei⸗Ministerium werden außer Niccolini noch Lecca und Spinelli genannt. Ferri zog sich mit 880 Duc. jährlichen Gehalts zurück, während er als Minister nur 8000 Duc, erhielt. Von Fortunato ist man nicht sehr erbaut.

Lord Minto wird schon zwischen dem 24. bis 26. November hier erwartet. Auf der englischen und der französischen Gesandtschaf herrscht große Thätigkeit. Der König erließ den Gemeinden von Pedavoli und Scido die Dazj civici ganz, der von Gerace zu zwei

Drittheilen als Belohnung für die Nichttheilnahme am Aufstande und

In einigen Provinzen hat sich die bisher hier unbekannte Kar— toffel Krankheit gezeigt, was für manche Bezirke, wo Kartoffeln schon seit Jahr und Tag eines der Hauptnahrungsmittel der Armen bilden, sehr bedenklich ist.

Es sollen mehrere calabresische Studenten verhaftet worden sein, welche dem König unter verdächtigen Nebenumständen eine Supplik überreichen wollten.

Neapel, 20. Nov. (A. Z.) Heute ist der Wechsel des Mi⸗ nisteriums offiziell verkündigt: Santangelo ist entlassen. Die öffent⸗ lichen Arbeiten bilden künftig ein eigenes Ministerium; eben so Acker⸗ bau und Handel; das erstere Portefeuille erhält der Commendatore

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Livorno, 19. Nov. (A. 3.) Noch immer gehen Truppen und Munition nach der Gränze gegen Modena ab. Dennoch scheint es kaum glaublich, daß wirkliche Feindseligkeiten ausbrechen sollten da die Folgen für ganz Italien nur höchst betrübend sein könnten. linsere Stadt ist, beinahe ganz von Milttair entblößt, und die Posten sind durch die Bürger- Garde besetzt. In Pontremoli ist man auf das Höchste entflammt, um sich gegen jede fremde Besitznehmung zu vertheidigen, die Bewohner der Umgegenden sind mit Waffen in die Stadt gezogen, wo man jedoch anfängt einzusehen, daß die Erhaltung einer Menge unthätiger Personen lästig wird, weshalb man die Hand ausstreckt, um Geld von Toscana zu erhalten. Der bisherige Her⸗ zog von Lcea wird Alles, was bei ihm steht, anwenden, um Blut— vergießen zu vermeiden, es heißt, er dürfte für 2 Millionen Lirè em Besttz Pontremoli's entsagen; es fragt sich dann aber, wie Parma welches dagegen Guastalla an Desterreich abtreten soll, und dann auch Oesterreich sich darin finden würden.

Einem ganz unvergleichlich schönen Herbste ist nun seit gester der Winter gefolgt, und die Apenninen en G n elf n Selen zogen,. Mit dem Pressen des Oels hat man schon angefangen, die Qualität ist vortrefflich. ö

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Konstantinopel, 16. Nov. hält Folgendes:

„Bekanntlich hatte der Sultan den Botschafter der h Pfor Kaiserl. österreichischen Hofe, Schekib Efendi, a fg, ehen ch hien . verfügen, um Sr. Heiligkeit Papst Pius 1X. zu seiner Thronbesteigung Glück zu wünschen. Der Paßst will nun dem Sultan seine Erfenntlichkest dafür bezeigen und ihm einen Beweis des Werthes geben, welchen er auf die Erhaltung seines guten Einvernehmens mit der Pforte legt Es wird nämlich angezeigt, daß der zum Patriarchen von Jeru falem so eben ernannte Monsignor Valenza den Befehl erhalten hat, sich in Begleitung des ehema⸗ ligen päpstlichen Geschäftsträgers im Haag, Herrn Ferrieri, nach Konstanti⸗ noöpel zu begeben, um dem Sultan zu danken und ihm die Gesinn ingen auszudrücken, von denen der Papst gegen den Großherrn beseelt ist. Nach Beendigung seiner Mission wird Herr Valenza den ihm verliehenen Posten eines Patriarchen von Jerusalem in Besitz nehmen.“ ĩ . Dampfboot von sechzig Pferdekraft, welches kürzlich im Beisein des Sultans von Stapel gelassen wurde, wird zur Verfügung des Gouverneurs von Candia, Mustapha Pascha, gestellt werden damit dasselbe die regelmäßige Verbindung zwischen Canca und Syrg aufrecht halte. Im letzteren Hafenorte wird das alle vierzehn Tage von Triest kommende Lloyd-Dampfboot die Briefschaften und Pakete übernehmen und sie nach Konstantinopel befördern.

. Das Sanitäts⸗-Conseil dieser Hauptstadt hat beschlossen, sämmt— lichen Provenienzen aus Gegenden, wo die Cholera herrscht, die freie Pratica zu ertheilen. Uebrigens äußert sich diese Krankheit in Kon— stantinopel fortwährend unter den mildesten Erscheinungen.

Die Nachrichten aus Albanien lauten sehr befriedigend. Die Pforte hat die offizielle Meldung erhalten, daß Rappo Calli und (mit Ausnahme des Dsuleka) alle anderen Häupter der Rebellion verhaftet und nach Konstantinopel gesendet worden waren. Konstantinopel, 19. Nov. (Oest. Beob.) Se. Hoheit der Sultan wird seinen zum Winter -Aufenthalt gewählten Palast von Tschiragan, wegen einiger noch unvollendeten Reparaturen, erst

Das Journ. de Const. ent—

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Art. V. In Rücksicht möglichster Sicherung der älteren Staats gläubiger vor Verlusten ist die bisher kontrahirte Staatsschuld von der behufs des Eisenbahnbaues fernerhin aufzunehmenden vollständig zu scheiden und der alten Schuld die ihr durch die Gesetze vom 11. November 1825 und 28. Dezember 1831 zugewiesene Dotation der Tilgungskasse (mit Einschluß ihres Guthabens an die Pensions-Amorkisations - Kasse) ausschließlich zuzuwenden. Art. VI. Dem nächsten Landtage soll der Nachweis über das Verhältniß der von der Staatsschuldentilgungs⸗

Anstalt bisher zum Eisenbahnbau aufgenommenen 35proözentigen Schuld

vorgelegt und die für die Eisenbahnschuld durch Art. III. des Gesetzes

vom 23. Mai 1846 (den Ausbau der Ludwigs⸗Süd⸗Nord⸗Bahn be⸗ treffend), dann durch Art. V. des Gesetzes de eodem (den Bau ei ner Eisenbahn von Lichtenfels an die Reichsgränze nach Koburg be— treffend), dann durch Art. V. des Gesetzes e eodem (den Bau ei— ner Eisenbahn von Bamberg über Wurzburg und Aschaffenburg an die Reichsgränze betreffend) festgesetzte Tilgüngs-Dotation ermittelt werden. Art. VII. Das Königliche Finanz-Ministerium ist mit dem Vollzug des gegenwärtigen Gesetzes beauftragt.

Hamburg, 29. Nov. (B. H.) Heute früh um 9 Uhr wurde (wie bereits gemeldet) die Konferenz der vereinigten deutschen Eisenbahn⸗Directionen im kleinen Saale der Tonhalle eröffnet, nach⸗ dem Abends zuvor die anwesenden Mitglieder in dem gastlichen Hause des Herrn Hr. Abendroth, Vorsitzenden des Ausschusses der Berlin⸗ Hamburger Eisenbahn⸗Gesellschaft, in geselligem Zirkel zusammenge⸗ kommen waren. Die Versammlung bestand aus etwa 160 Personen, beiläufig 40 Eisenbahn-Verwaltungen vertretend, von denen einige, wie z. B. die Herzoglich Braunschweigische und die Krakau-Oberschle— sische, ihren förmlichen Beitritt zum Verbande erst in der Versamm— lung selbst erklärt. Aus Bayern war die Ludwigshafen-Bexbacher Bahn, dagegen Baden gar nicht vertreten. k

Nachdem einige reglementarische Fragen erledigt waren, wurde von den seit der letzten Konferenz kommissarisch ausgearbeiteten Entwürfen zuerst der zu einem gemeinschaftlichen Veiwaltungs-Etat vorgelegt (Referent Herr Costenoble, Vorsitzender der Berlin-Hamburger Eisenbahn-Direction), aus welchem, nach feststehenden gemeinsamen Bedingnissen, die Kosten und Er— trägnisse der einzelnen Verwaltungszweige aller Vereinsbahnen zu berechnen sein würden. Die spezielle Erörterung dieser in alle Details eingehenden Vorlage wurde ausgesetzt bis nach Erledigung derjenigen über den Entwurf eines Vereins⸗Reglements für den Güter-Vertehr (Referent Herr Landrath von Möller, von der Köln-Mindener Eisenbahn-Direction), eine der wich— tigsten Fragen, namentlich für das handelnde und gewerbtreibende Publikum. Dieser in möglichst bündiger Kürze (er begreift nur 16 Paragraphen) alle wesentlich zu berücksichtigenden Punkte umsassend, ist besonders darauf be— rechnet, das Verhältniß des Absenders und Empfängers zu den transportirenden Eisenbahnen und ihre Berechnungen mit densel- ben möglichst zu vereinfachen. So soll unter Anderem beim Uebergang der Güter von einer Bahn auf die andere es keiner Vermittelung des Absen— ders oder Empfängers bedürfen; das Auf- und Abladen auf die und von den Eisenbahn-Waggons geschieht überall durch die Verwaltung, und sind die Kosten dafür im Tarif enthalten; außer den im Fracht-Tarif berechne⸗ ten Sätzen, den sonst im Vereins-Reglement vorgesehenen Erhebungen und baaren Auslagen (z. B. Transit-, Aus- und Eingangs-Abgaben u. dergl.) dürfen keinerlei Kosten berechnet werden 2c. ꝛc. Eine verlängerte Debatte veranlaßte besonders die Frage über die Fassung desjenigen Paragraphen, der sich mit der Verantwortlichkeit der Gesellschast beim Transport mangel- haft verpackter Güter beschäftigt, indem es einerseits darauf ankam, die resp.

nach den Festlichkeiten des Kurban Beiram beziehen und befindet sich gegenwärtig noch in der Sommer-Residenz zu Beilerbei. Der Groß⸗ Wesir und die übrigen Würdenträger haben mit Genehmigung des Sultans in voriger Woche ihre Landhäuser am Bosporus verlassen, um nach der Stadt zu ziehen. Der, Groß Admiral, Halil Pascha, hat am 13ten d. M. auf dem Negierungs —Dampfschiffe „Erekli“ den Hafen dieser Hauptstadt verlassen, um sich nach Urlak zu begeben, wo die zur Rundreise im Archipel beorderte Flotten-Abtheilung vor Anker liegt.

. Die Cholera-Quarantaine, die beim Auftauchen einzelner Fälle in der Hauptstadt gleich anfangs in den anderen türkischen Häfen

1) durch

2) durch

25. August 1843

e, 3) durch

. f . zom 1. Juli 1834 für den Festungsban in Ingolstadt bestimmten Kredits von 18,310, 000 frei— gewordene Dotation desselben, 4) durch die Ermächtigung für die Staatsschulden⸗Tilgungs-Kommission, an der vermöge der Gesetze vom 25. August 1843 und 23. Mai 1846 bewilligten Gesammt⸗ An . lehns Summe einen Betrag von 107 Millionen Gulden bis zu 4pCt. Verzinsung selbst unter dem Nominalwerthe aufzunehmen, 5) das Königliche Finanz⸗-Ministerium ist mit Hinweisung auf Tit. III. §. 7 der Versaffungs⸗ Urkunde berechtigt, die durch Ablösungen von Grundlasten dem Staate anfallenden Beträge dem Ei—

he. Pietro d'llrso, das letztere A. Spinelli, das Portefeuille des Innern Gius. Parisi, bisher Intendant von Messina.

Genua, 22. Nov. Heute früh starb hier der Erzbischof, Kardinal Tadini, hoch betagt im S3sten Jahr. Er war ein Prälat ohne politische Meinungen, gutmüthig und ließ in seinem Alter, wie man behauptet, Andere, die ihm zunächst standen, für sich walten. Auf die öffentlichen Ereignisse wird daher sein Tod von keinem ande— ren Einfluß sein, als daß er einzelne öffentliche Feste und Demonstra—⸗ tionen der Freude, die etwa noch sich kundgeben möchten, hindert. Als seinen Nad folger im Erzbisthum nennt man den noch sehr jungen Bischof von Savona, Ricardi, Conte di Netro. Tadini, von geringer Herkunft, hatte seine geistliche Laufbahn als Mönch be—

senbahnbau, zuzuwenden. Art. IIl. Das Finanz-Ministerium ist ferner ermächtigt, verzinsliche Kassen Anweisungen im Minimalbetrage von 35 Fl. oder 20 Rthlr. bis zum Betrage von 6 Millionen Gulden zu emittiren, zu deren Annahme jedoch Niemand verpflichtet ist. Diese Kassen-Anweisungen sollen bei allen Staatskassen an Zahlungs— statt angenommen und bei mehreren zu bezeichnenden Anstalten oder Personen stets gegen baares Geld umgewechselt werden können. Der Gesammt-Aufwand für dieses Unternehmen einschließlich der Verzinà— sung darf in keinem Falle 37 pCt. übersteigen. Art. IV. Endlich ist die Staatsschulden⸗Tilgungs Kommission ermächtigt, ein Arrostrungs Anlehen von 4 pCt. aufzunehmen, wobei dem Darleiher nicht nur für den baar bezahlten Geldbetrag 4 pCt. Staatsschulbscheine aus— zustellen sind, sondern ihm auch noch ein gleicher Betrag von älteren

gonnen.

Besellschaften vor unbegründeten Schaden -Ansprüchen zu schützen, anderer seits, den Verkehr nicht durch lästige Vorschriften zu hemmen. Nach Fest— stellung der Ansichten wurde die neue Redaction des Paragraphen an die ursprüngliche Kommission zurück verwiesen, um darüber in der morgenden Sitzung zu berichten. Aehnlich erging es mit einigen anderen Para— graphen. ö Nach geschlossener Verhandlung vereinigte sich die Gesellschaft gegen 5 Uhr zu einem gemeinschaftlichen Mittagsessen im Victoria-Hotel. Den ersten Toast der Bewilllommnung brachte den fremden Gästen Dr. Asher als von dem hiesigen Senate der Berlin-Hamburger Eisenbahn· Verwastung zugeordneter Direktor. Er erwähnte dabei, wie er die große Bedeutung der Eisenbahnen vornehmlich darin sehe, daß sie dem Landhandel diejenigen Rechte wieder gewönnen, welche die Seefahrt ihm theilweise genommen. Denn mit dem wieder aufblühenden Landhandel müsse Deutschland auch diejenige Stellung wieder gewinnen, die ihm, im Herzen Europas belegen als Vermittler desselben gebühre, und die es früher innegehabt habe. Ihm, dem Landhandel, verdankten jene Städte ihre Blüthe, Augsburg, Nurnberg, Köln und so viele andere Städte, in welchen am schönsten de Kraft und Herrlichkeit einer für Deutschland glorreichen Zeit sich entfaltet. Jetzt aufs neue könne man hoffen, über die Eisen-Straßen Deutschlands die Waaren-Züge zu leiten, die der Orient dem Occident und dieser jenem sende, und daran schlössen sich die Menschenzüge, die, mit so viel größerer Leichtigkeit sich bewegend, überall Grüße des Friedens bräch— ten und seine beste Gewähr, den Austausch des Geistes, der Intelligenz der Gesittung. Von solchen Ansichten ausgehend, haben auch der Sena und die Bürgerschaft Hamburgs nicht nur auf eigenem Gebiet eine Eisen— bahn bgründet, sondern auch, bedeutende Geldmittel zur Fortführung dersel— ben bewilligt, und danach sei zu ermessen, mit welcher Freude man hier das Zusammentreten aller Directionen begrüße, worin man die Gewähr erblicke, daß ein guter Geist in denselben walte, ein Geist, der einträchtig dahin strebe, daß großartige Unternehmungen in großherzigem Sinne durchgeführt würden, mit Hinblick auf das Gemeinwohl nicht minder, als auf das In- teresse der unmittelbar Betheiligten. Unmittelbar hieran knüpfte der Vor— sitzende der geschäftführenden (Berlin-Stettiner) Eisenbahn, Herr Me— dizinal⸗Nath Rhades, den Toast auf die Forterhaltung eines einmü— thigen Geistes unter den verbundenen Verwaltungen zum Frommen Aller. Herr von Wittgenstein aus Köln brachte in warmen Worten ein Hoch! anf das dem deutschen Vaterlande im Unglück wie in seiner Wiedererhe⸗ bung theure Hamburg, und Herr Dr. Petersen (Syndikus der Berlin Hamburger Eisenbahn-Gesellschaft) erwiederte mit einem Toast auf „das einige Deutschland“, ein Toast, von dem er wisse, daß er in allen Herzen Anklang finden werde. Zwar sei es den verschiedenen Stämmen, aus wel- chen das gemeinsame Vaterland sich bilde, noch nicht möglich, unmittelbar auf jene Einheit hinzuwirken, aber Versammlungen, wie die jetzige und wie so viele andere, die wir in jüngster Zeit sich bilden gesehen haben, müßten unausbleiblich dahin führen, daß man des Bedürfnisses, der Nothwendigkeit derselben immer klarer und lebendiger sich bewußt werde. Möge es wahr werden, daß sie auch so manche traurige, jedes zureichenden Grundes ent behrende Mißstimmung zu beseitigen beitragen.

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Z5äprozentigen Obligationen auf den Zinsfuß von 4 pCt. erhöht wird.

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5 3 J

Bekanntmachungen. en n 11371 Erneuerter Steckbrief.

Der unten näher bezeichnete Fechtlehrer Heinrich Carl Loebeling ist der Verübung eines gewaltsamen Diebstahls dringend verdächtig und hat sich von hier heimlich entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufent- halt zu ermitteln gewesen ist.

In- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den— selben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzuneh⸗ men und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen— ständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗Expedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Be—

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fgem einer Anz eiĩge

hörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit

Civil⸗ und Militair-Behörden des versichert. Berlin, den 29. November 1847. Der Staats- Anwalt beim Königl. Kr

Si des Fechtlehrers Derselbe ist 41 Jahr alt, evangelischer Religion, zu

einrich Carl L

nalement

T. Nörthen im Hannöverschen geboren, 5 Fuß 19 Zoll groß, hat schwarze Haare, freie Stirn, . schwarze Augenbrauen, rundes Kinn, runde 6 * deng, blasse Gesichtsfarbe, gew hnlich ae lt 4 schwarzen Bart, vollständige Zähne, ist nn,. ö ĩ tür. Die Bekleidung fann nicht angegeben werden.

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iminalgericht.

oebeling.