1847 / 337 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ö G rgeschlossen auftreten zu sehen, als se k 3 , 9 Ee von Girardin und . neren sianden kamals an der Spitze der sogenannten . . servativen, die einen Augenblick dem Kabinet so schlimme 3 en .

beten Hun iste aber Graf Castellane gestorben un an . * lerer ee rschisedenen Rionservativer zu Murat gewählt worden; Emi

hlt r in ber steht allein, da die anderen Deputirten, die einen din gememschaftliche Sache mit ihm gemacht hatten, wie Clap= ö an Marseille, Blanqui und einige Andere, von ihm sich wie⸗ pier. Indessen ist der Horizont des Ministeriums doch

8 t haben. t de J do! . Wolken frei. Im Schoße des Kabinets selbst scheint in der That nicht jene vollkommene Uebereinstimmung zu herrschen, welche die

edingung der Stärke ist. Die Gerüchte von einer gewissen Spannung e, e we und . Grafen Duchatel, Minister des Innern, sollen keinesweges ganz ohne Grund sein. Ueber die Veranlassung zu der Spannung zwischen den zwei Männern, welche die eigentlichen Häupter und Leiter des ganzen Rabinets sind, erzählt man sich man- cherlei Dinge, und Gerüchte darüber haben auch schon den Weg in die Journale gefunden. An der Thatsache ist kein Zweifel, daß eine gewsse Kälte zwischen den beiden genannten Ministern herrscht⸗ und es scheint, daß die Frage, welcher Posten dem Bruder des Grafen Duchatel, bisherigen Präfekten des Departements der Haute-Garonne zu Tou⸗ loufe, zu übertragen sei, allerdings einer der Anlässe zu der minder freundlichen Stellung beider Minister zu einander geworden ist. Ob sich Alles wieder ausgleichen wird bis zum Zusammentritte der Kam⸗ mern, muß sich bald zeigen. Gelänge dies nicht, käme es zu ernst⸗ lichem Zwiespalt, und träte in delge davon Graf Duchatel aus dem Kabinette, so ließe sich die Rückwirkung davon auf den ganzen ferne⸗ ren Bestanb dieses in ihrem ganzen Umfange kaum berechnen; denn das ist gewiß, Graf Duchatel ließe sich schwer ersetzen, und sein Aus⸗ tritt könnte selbst zu einer ernstlichen Spaltung in den Reihen der Majorität führen. Vielleicht gelingt es aber einem höheren Einflusse, die gewünschte und nothwendige Verständigung wieder herbeizuführen. Der alte Streit zwischen Engländern und Franzosen über die beiderseitige Ausdehnung des Rechtes zum Fischfang in der Manche dauert immer noch fort, trotz aller Uebereinkünfte, welche zur Schlich⸗ tung desselben abgeschlossen worden sind, Die neueste Uebereinkunft setzt fest, daß jedes der beiden Länder längs seiner Küsten das aus⸗ schließliche Recht zum Betrieb des Fischfangs haben solle, in dem Rayon von drei Seemeilen, von dem Punkte an gerechnet, den das Wasscer zur Zeit der Ebbe bespült. Die nämliche Klausel fügt aber bei, daß dieser Rayon für die Bänke, deren Oeffnung nicht zehn Meilen überschreitet, bemessen werden soll von einer geraden Linie aus, die von einem Cap zum anderen zu ziehen ist. ieser Zusatz nun ist nach den Angaben der französischen Fischer ganz zu Gunsten der Engländer, deren Küsten zahlreiche tiefe Buchten besitzen und so ihren Fischern einen großen Raum diesseits der eigentlichen Ab- gränzungslinie sichern, während das französische Littorale, mit Felsen besäet, an manchen Stellen zur Zeit, der Ebbe bis auf drei Meilen hinaus trocken liegt. Darin liegt nun der Anlaß zu beständigen Uebergriffen der französischen Fischer in den vertragsmäßig den Engländern zugewiesenen Rayon. Die Franzosen sind dabei unstreitig im Unrecht. Indessen drückt man von englischer Seite häufig die Augen zu gegen diese Uebergriffe, um den französischen Fischern den Vortheil gewährenden Ankauf von Fischen in England zu erleichtern, der durch die bestehenden Vorschriften ver— boten ist. Manchmal aber verfahren die englischen Fischwachtschiffe auch mit der größten Strenge. Ein solcher Fall ist eben jetzt wieder vorgekommen. Die Fischer von Boulogne hatten seit acht Tagen so gut als nichts gefangen und entschlossen sich endlich, ihre Netze auf einem von der Rhede der Dünen nur wenig entfernten, unstreitig im englischen Rayon liegenden Punkte auszuwerfen. Anfangs ließen die Engländer sie gewähren, ohne eine Aufforderung zur Entfernung an sie zu richten. Die Franzosen glaubten sich daher sicher, legten ihre Masten um, nachdem sie die Segel eingezogen, und versetzten sich so selbst in die Unmöglichkeit, zu entfliehen. Da liefen vier Küstensischerei⸗Wacht⸗ schiffe plötzlich aus dem Hafen von Deal aus, warfen sich auf sir, bemächtig⸗ ten sich der Patrone und führten sie gefangen nach Deal. So er— ging es nach und nach allen Fischerschiffen von Boulogne. Im Augenblicke des Konfliktes hatte sich die französische Korvette „Sur⸗ veillante“ in der Gegend gezeigt, und, von den Fischern um Hülfe angerufen, begab sich der Kommandant derselben, Herr von Moucroy,

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nach Deal, um sich für sie zu verwenden, aber vergeblich, wie vor⸗ auszusehen war. Alle Mannschaften wurden zu Geldbußen verurtheilt, einige bis zu 450 Fr., und die Patrone wurden erst nach der Zah⸗ lung wieder freigelassen. Am vorigen Freitag Abends segelte nun das Fischerschiff Ny. ZZ, Patron Gournay, Angesichts von Dover in geringer Entfernung von der Abgränzungslinie, diesseits oder jenseits derselben, als ein englischer Kreüzer, der angeblich dem französischen Fahrzeuge kein Signal zuvor gegeben hatte, einen Schuß aus einem kleinen Stücke auf dasselbe abfeuerte, dessen Block zerschmettert und dessen großes Segel durch die Kugel durchlöchert wurde. Nach der Rückkunft machte der Patron in Boulogne Anzeige davon bei den Behörden, welche ein Protokoll darüber aufnahmen, um weiteren Re⸗— elamationen als Stütze zu dienen. Indessen ist schwerlich irgend ein ie zu erwarten, da das Recht zu entscheiden für die Engländer pricht.

Großbritanien und Irland.

London, 29. Nov. Vorgestern fand in der Privatwohnung des Marquis von Lansdowne ein mehrstündiger Kabinetsrath statt.

Heute ist mit den pariser Blättern die Nachricht von der Ein— nahme Luzerns durch die eirgenössischen Truppen hier eingegangen, und gleichzeitig enthält die Tim es die Mittheilung, daß am vergan— genen Freitage den 26. d. Lord Palmerston und der Herzog von Broglie, mit Wissen und Genehmigung der Gesandten der nordischen Mächte in London und Paris, ein Protokoll unterzeichnet haben, in Folge dessen Sir Stratford Canning bereits England verlassen hat, um sich über Paris nach Bern zu begeben, dort die Einstellung aller Feindseligkeiten zu verlangen und beiden Parteien in diesem unglück⸗ lichen Kriege die von den Hauptmächten Europa's anempfohlenen Be— stimmungen ihrer Ueberlegung anheimzugeben. „Wir freuen uns“ schreibt die Times, „daß die franzoͤsische Regierung ohne Anstand in den Gegen⸗ vorschlag eingewilligt hat, welchen das britische Kabinet als Grundlage der Vermittelung der Großmächte in den Angelegenheiten der Schweiz vorgeschlagen hat, und daß unsere Hoffnung, die wir kürzlich ausge— sproͤchen, England und Frankreich würden gemeinschaftlich den Frieden jenem Theile Europa's wiederherstellen, bereits erfüllt ist. Ein Pro— tokoll oder eine diplomatische Convention ist in London am vergan— genen Freitage von dem Herzog von Broglie und Lord Palmerston unterzeichnet worden, und Sir Stratsord Canning hat bereits Eng⸗ land verlassen, um nach Bern sich zu begeben. Niemand eignet sich für diesen wichtigen Dienst mehr, als Sir Stratford Canning, so— wohl wegen seiner diplomatischen Erfahrung, als seiner persönlichen Geradheit und Geschicklichkeit, mit Umsicht und Entschlossenheit zu Werke zu gehen. Wir haben ein Recht, zu erwarten, daß die be— merkenswerthe Mäßigung und der gute Wille der britischen Regie— rung und ihrer Agenten gegen den gegenwärtigen Vorort der Schweiz mehr als ein gewöhnliches Gewicht den Vorstellun— gen eines britischen Gesandten verleihen werden, dessen Ver— mittelungs-A1Anerbieten durch die Autorität von ganz Europa gedeckt ist; und daß die Unterwerfung Luzerns, die wir heute melden, ohne Zweifel auch die katholischen Kantone veranlassen wird, angemessene und ehrenhafte Bedingungen anzunehmen. Wenn dem⸗ nach eine Vermittelung überhaupt möglich ist, so ist sie nur möglich in der Gestalt, welche ihr von den Ministern der Königin von Eng land und deren Bundesgenossen gegeben zu sein scheint.“ Die Times erklärt sich im weiteren Verlauf dieses Artikels für die gemäßigte Partei unter den Eidgenossen, wenn es eine solche wirklich geben sollte, wie sie aus der Wahl der drei Anführer Dufour, Burckhardt und Ziegler entnehmen zu können glaubt, und baut auf diese Partei ihre Hoffnung, daß die Vermittelung Englands und der Mächte ge— lingen werde. Sie erklärt, wie in ihren früheren Artikeln, auch hier den Krieg für ungerecht und von der radikalen Partei hervorgerufen, hält aber eine Intervention zu Gunsten des Sonderbundes für eben so gefährlich, als den Sieg des radikalen Elements, das die Revo⸗ lution mit sich führe. „Bie einzige Hoffnung, den Frieden wieder herzustellen“, sagt dies Blatt, „liegt in dem Einfluß der gemäßigteren Bürger, welche sich dahin beschieden, den Krieg unter angemessenen Bedingungen zu beendigen und den Fortschritt der revolutionairen Pläne zu hemmen. Wenn solche Männer in der Schweiz zu finden sind, so bieten die Mission Sir Stratford Canning's und die Ver⸗ mittelung der Mächte ihnen ein ehrenvolles Mittel, jene Politik aus- zuführen; anderenfalls aber muß man in jenem Lande, wie in ganz

Europa, fühlen, daß, wenn der britische Vermittelungsplan unglück⸗ licherweise scheitern sollte, andere Pläne anderswo in Erwägung ge— zogen worden sind, welche für die Unabhängigkeit der Schweiz un— ent lich unheilvoller sind.“

Die liverpooler Blätter enthalten eine Anzeige der Direktoren der Royal⸗Bank, dergemäß dieselben ein Arrangement getroffen ha⸗ ben, das sie in den Stand setzt, die Geschäfte der Bank wieder auf⸗ zunehmen. Zugleich zeigen sie an, daß die finanziellen Verhältnisse der Bank sich günstig genug gestellt haben, num in Betreff der vor⸗ handenen Deposita das bestehende Reglement in Betreff der Kündi— gungsfrist zur Einzahlung einzuhalten (dem ursprünglichen Antrage zufolge, sollte die Auszahlung der gekündigten Deposita über mehrere Monate erstreckt werden); für die Zukunft jedoch sollen die in dem Reglement angeordneten Kündigungsfristen nach einer der Anzeige beigegebenen Tabelle abgeändert werden. Der Zinsfuß für die De⸗ possta ist vom 1. Oktober 1847 bis zum 31. Dezember 18418 auf 5 pCt. gestellt worden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 21. Nov. Die (ihrem Inhalte nach bereits er⸗ wähnte) Thronrede lautete folgendermaßen:

„Gute Herren und schwedische Männer! Mit Freuden und trauen sehe Ich Euch wieder um den Thron versammelt, gute Herren und schwedische Männer, zu abermaliger gemeinsamer Berathung über das Wohlergehen der vaterländischen Angelegenheiten. .

„Der Allmächtige hat die Jahre, die seit Eurem letzten Beisammensein

verflossen, mit innerer und äußerer Ruhe gesegnet. Indeß hat es auch an Tagen der Unruhe und der Besorgniß nicht gefehlt. Während des ersten Jahres nahm eine ungünstig ausgefallene Aerndte in umsassender Weise die öffentliche Unterstüßung und die Privat-Wohlthätigkeit in Anspruch. Während des anderen, das von einem ergiebigeren Ertrage begünstigt war, wurde jedoch das Reich in Folge eines in den fruchtbarsten Ländern Euro— pa's bisher unerhörten Getraide-Mangels von der Gefahr bedroht, sich seines eigenen Vorraths durch eine übereilte Ausfuhr desselben be⸗ raubt zu fehen, was hemmende Maßregeln hervorrief, zu denen Ich Mich durch Meine Königliche Pflich bewogen fand. Diese unerfreulichen 3Zu⸗ stände sind nunmehr gehoben; eine milde Vorsehung hat unsere Fluren ge— segnet und uns erhöhten Anlaß zur Dankbarkeit gegeben. Aber die War nuͤngen der Erfahrung dürfen nicht in Vergessenheit gerathen. Ich werde Euch, gute Herren und schwedische Männer, die Verfügungen vorlegen, die Ich für angemessen erachte, um so viel als möglich das Reich gegen die G fahren solcher Wechselsälle zu sichern und Euren König vor der Alter— native zwischen den gebicterischen Forderungen des Nothstandes und des Elends und der Auftechthaltung gemeinnütziger Staatsgrundsatze zu be⸗ wahren. . „Das längst erkannte Bedürfniß mehrerer veränderten Bestimmungen in der Staats-Verwaltung und den höheren Dienstzweigen ist der Gegen— stand Meiner unablässigen Sorgfalt gewesen. In Euren während der vorigen Reichs-Versammlung darüber geäußerten, Ansichten und Wünschen habe Ich einen Leitfaden und eine Stütze für Meine eigenen gern gesucht und gefunden. .

„Ihr habt bereits die Hauptgrundsätze eines neuen, den Sitten und Bedürfnissen der jetzigen Zeit angemessenen Strafgesetzes genehmigt. Vie Strafbestimmungen desselben, die ernst und streng sind, ohne jedoch die edle⸗ ren Gefühle der Humanität zu unterdrücken, sollen in einer erneuerten Ab— fassung Euch zur Prüfung übergeben werden. . ö

„Um Euren während des letzten Reichstages geäußerten Wünschen ent- gegenzukommen, habe Ich einem Comité aufgetragen, eine weitere Ausein andersetzung der Frage über die Umbildung der. National- Nepräsentation auszuarbeiten. Die Arbeiten und gesammelten statistischen Angaben diests Comité's sollen Euch mitgetheilt werden, und bin Ich überzeugt, daß, hr in dieser wichtigen Staatsfrage Euch die ernste und unbefangene Prüfung aneignen werdei, welche das vaterländische Wohl und die Bedeutsamkeit der Sache erheischen. . ;

„Die Stellung der Vereinigten Reiche zu allen fremden Mächten läßt hinsichtlich der gegenseitigen Achtung und Freundschaft nichts zu wünschen übrig. . . ö J „In Gemäßheit Meiner bei Eurer letzten Zusammenkunft geäußerten Absicht sollen von mir genehmigte Vorschläge zur volltommenen Reguli⸗ rung des Land- und See-Veriheidigungswesens Euch vorgelegt werden. Ich leite Eure besondere Aufmerksamkeit auf diesen mit dem Ansehen und der Selbstständigkeit des Vaterlandes so enge zusammenhängenden Ge— genstand. . . .

„Im Laufe des abgewichenen Jahres habe Ich neue Handels, Fabrit= und Gewerbe⸗Ordnungen abfassen lassen. Sie eröffnen der Sachkunde und Fähigkeit in jedem Zweige einen fieieren Wirkungskreis und gewähren dem Privatmanne eine vermehrte Aussicht auf Unterhalt. .

Das Bergwerkswesen und der Kohlenhandel haben durch spezielle

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. Ver⸗

Mandoline, junge Männer sind umher; über die Figuren ist der poetisch

ist ein hübsches, sehr junges Mädchen, einem Maler als Modell stehend, mit der einen Hand die fallenden Gewänder haltend; sie steht im Profil vor der zweiten Figur, einem weiblichen Skelett, das an der Wand hängt, und betrachtet dasselbe mit Aufmerksamkeit, ohne Schauder, vielmehr als wollte sie die Geheimnisse der Anatomie kennen lernen. Diese wunderliche Zusam—= menstellung der jugendlichen Schönheit, des besten Stoffs des Malers, mit dem Knochengerüst, dem Letzten, was Tod und Verwesung übrig lassen, was also den widrigsten Gegensatz zu dem wahren Kunst-Objekt macht, und was daher die Kunst verhüllen, höchstens im Nebel andeuten soll, charakterisirt sich von selbst; Wiertz überläßt sich gern bizarren Einfällen. Uebrigens ist das lebende Modell trefflich gezeichnet, von welligen Linien, die fleischigen Theile wohlgerundet, nur müßte mehr Festigkeit in den Schatten herrschen; die Arbeit, wenn man von dem in der Idee derselben liegenden unerträg- lin Kontrast absieht, gehört zu den interessantesten des Salons. Wir VLin hier auch wohl einschalten, daß Wiertz jetzt an einem ungeheuren 3. für die St. Josephs- Kirche in der Leopoldstadt (einer neuen Vorstadt on Brüssel) arbeiket, deffen Leinwand so groß ist, daß dem Maler ein Lo— kal zur Veilstat dient, wo man vorher die Remorqueurs und die Wagen ir die Eisenbahn zusammenseßzte. —portaels, hat ein „Andenken aus Sairo . „Sulamith“ ausgestellt. Beide Stücke sind nur Studien, be= weilen 2 der Künstler seinen Aufenthalt in Italien (wo er das Re— fag ö n sür Rom genoß) benutzt hat, seine Farben sind treff⸗ . emma h ang ist elegant. Dat erste Stück zeigt eine Frau, auf dem i * n 3 ie Dände unter dem Kopf, in halber Länge, der Kopf ist e fn ö . tadellos gezeichnet. Die „Sulamith“ ist technisch e 6 ang Lern elt. aber im Ausdruck entsprichl sie nicht dem fünften un fg 3 E 5 Dohenliedeg; es ist ein junges Mädchen, in orienta= , 3 auf beide Hände stützt, in einer 2 end. iese Figu ĩ ĩ ĩ Lebensgröße. Porta els verdient durch i ih . Us nr nr Ausführung zu den besseren Malern des Landes gezählt zu werden Eines der zartesten und rührendsten Swucke vielleicht dag einzige, dem man diese Eigenschast unbedenllich beilegen kann ist „ein junges 5. das einen Brief liest“; von Decaisn e,. Wir haben 2 diesem aus Brüssel gebürtigen, in Paris wohnenden Meister schon bei früheren Gelegen- heiten esprochen und sein gutes Talent gewürdigt. Die Briefleserin“ 8 J sich auf die Linke und hält in der Rechten einen Brief; man , ö. 2 Gesicht, der Brief kommt von dem Geliebten und enthält die ieh fla ben zärilichen Verhältnisses. Die Leserin macht eine innere Wnssren . e sich gegen den Ungetreuen zu erzürnen; doch ist die Liebe zu gioß 6 anderen Gefühle Platz zu machen; will sie dieselbe in die Tiefe des 2

gegeben; ein junger Kavalier spielt die Mandoline, während Andere mit einander reden; die Figuren sind gut zusammengeordnet.

Der „Mönch“ von Gallait stützt sich auf ein Buch, er scheint, durch den zum Himmel erhobenen Blick, von dem, was er liest, den Sinn zu suchen; der Kopf ist sehr kräftig beleuchtet; Gewand und Hände hat Gal— lalt mit der ausgezeichneten Kunst behandelt, die ihm Alle zuerkennen; die Augen des Nachdenkenden glänzen, der Gesichts-Ausdruck ist sehr anständig.

In den „Zechern der guten alten Zeit“ hat Wauters (in Mecheln) abermals die große Biegsamteit seines Pinsels bewiesen, den er schon in mehrerlei Gattungen der Malerei versuchl hat. Daß in den Arbeiten von Wauters sich ein achtungswerthes Talent kundgiebt, ist anerkannt; daß er aber bisher in der Vielseitigkeit, die er anstrebte, zwischen verschiedenen Ge⸗= bieten seiner Kunst schwankend blieb, daß er es nicht verstand, sich in der Wahl derselben zu beschränken und zu befestigen, ist der Grund davon ge= wesen, daß er unter den Meistern seines Landes den Namen und Plat noch nicht eingenommen hat, den er durch besseren Haushalt mit sei⸗ nen' Kräften würde erringen können. Seinen Arbeiten gebricht es hin und wieder an den genauen und richtigen Studien, er hat sich zu feiner Eigenthümlichkeit hinausgearbeitet, und anstatt seinen Geist irgend ei- ner Malerei⸗Gattung einzuprägen, hat er nur von allen ,. Stücchen an sich gerissen. Uebrigens sind „zwei Zecher“ trefflich ausgefallen. Eine Ta— fel ist im Freien angerichtet, im Park eines Schlosses; umher sitzen Edel⸗ leute, Geistliche u. J., das Mahl ist eben zu Ende, das Gespräch beginnt, nur, weil man in der Gewohnheit ist, scheint es, schenkt man noch einige Gläser ein, das Wichtigsté sind offenbar die Erzählungen über schöne Frauen. Vornehmlich gefällt uns ein junger Abbe, der, ngihlas. sig über den Tisch geworfen, das Bildniß einer jungen Dame, bie vor ihm sitzt, auf das Tafeltuch zeichnet. Ein anderes Paar, das in dem 6 des Parks versteckt ist, paßt ganz und gar zu der Zeit Lud⸗ wig's XV. Das Gemälde ist mit Leichtigkeit ausgeführt, von angenehmem, durchsichtigem Kolorit. Weniger durchdacht ist ein anderes Bild desselben Malers, „zwei Waisen, an einem Brunnen trinfend!. Die Scene ist in ber romischen Campagna, zwei vor Durst erschöpste Kinder, Elend und Mangel auf die gebräuchliche Weise gemalt, aber eben deswegen unbe- stimmt, so daß man nicht recht weiß, was man daraus machen soll.“) Die „Sprache der Blumen“, von Eeckhout, eine lebensgroße weibliche Gestalt, in holländischer Tracht, ist recht gut gemalt, erinnert aber zu sehr an Bilber von Terbierghen und anderen Meistern, der Ton ist durchsichtig und harmonisch, ganz wie bei den Holländern, die Zeichnung ist mangel⸗ haft. E. De block, der bekannte Genremaler, hat, abermals ein trauri⸗ ges Familienstück, „Hunger und Frost“, das wir in einer früheren Ausstel⸗

ens zurückdrängen, so bricht sie doch in ein Paar großen Thrä— ö die an den Augenliedern abrinnen; der ine , r n aus ihren Mienen aufsteigt, wird bald ganz ihrer Herr werden, und die quillende Thräne wird bald in lautes Schluchzen ausbrechen. Der Seelen. kampf zwischen der ersten Negung des Unwillens und dem mächtigeren Lie besschmerz spiegelt sich in diesem Bilde fein und innig ab. Diese Tafel, ff klein, daß kaum ein Kopf ünd die Arme in natürlicher Größe Raum finden, ist eine wahre Herzensgeschichte; das rührende Gemisch verschiedener Gemüthsbewegungen eine schwere Aufgabe. ist dem Maler durchaus gelungen. Noch hat Decaisne eine „venetianische Unterhaltnng“, ein Bild in kleinem Maße,

lung in Brüssel sahen, eingesandt; dann einen „Alten“ und eine „Alte“, kleinere Figuren, kraftvoll gemalt, mit glänzender Farbenwirkung, worin Deb lock Meister ist; die Köpfe sind zu rund, die Flächen sind vernach⸗ lässigt; „der Alte“ liest eine Zeitung, „die Alte. ein Buch. Ferner sahen wir von ihm die „Spanierin Emmanuella“„ nach einem Hoffmannschen Ro= man. Dit sehr hübsche Dame, nebeu einem Tische sitzend, spielt auf der

) In der vorjährigen Ausstellung zu Antwerpen sah man von Wauters ein . Bild, 8 bild gnser Maler „Albano mit sei⸗

ner Familie“ vorstellend.

phantastische Hauch verbreitet, der für Hoffmannsche Dichtungen paßt, auch die Färbung hat etwas Phantastisches, stark und bizarr in den Schatten; die Schöne wirkt durch Spiel und Anschauen sichtbar auf den einen der Männer. Außerdem hat Deblock noch „spielende Kinder“ und einen „weiblichen Studienkopf“ geliefert. Seine Bilder haben eine krästige wohl⸗ burchdrungene Färbung gemein, desgleichen lebhaste Effelte; nur mehr Sorgfalt in der Zeichnung, strengere Behandlung des Fleisches und mehr Abwechselung in den Gesichtern wäre diesem fruchtbaren Künstler zu wün⸗ schen, um uns wieder in die Zeiten von Ostade und Brauwer zu Her setzen; wollte er nur etwas weniger schnell produziren, so würde er, bei seinen großen Gaben, von diesem Ziel nicht fern bleiben. ö ö

Mit Fleiß durchgearbeitet ist: „Es lebe Sanct Basil“, von F. Ver⸗ heyden. Die Aufwärterin eines Priesters kommt aus der Küche mit ei- nem Kuchen, in dessen Mitte ein Blumenstrauß steckt, sie steigt einige Treppenstufen hinauf, die ohne Zweifel ins Speisezimmer führen; das Mädchen ist jung, hübsch, lacht den Beschauern zu. Die Näumlichteit stimmt bestens zu dem Gange irgend eines alten Pfarrhauses der Hul des Pfarrherrn hängt an der Wand neben einem gothischen Bildstück, dessen mittlere Tafel eine Kreuzabnahme vorstellt, die Seitenflügel aber Adam und Eva. Hier wollen wir noch einreihen: einen sitzenden, gegen eine Mauer gelehnten „Kapuziner-Mönch“, gut gemalt, von löblicher Wirkung, von Fahoult in Rom; die sorgsam gefertigten Stücke von S. Dillens, eine „Esmeralda“ von van Lerins, die recht artig ist, ein „Kerzenspiel“ von Benneman, von glücklichem Pinselstrich, den „Savovarden“ von Grielens, einem Schüler von Deblock, mit guten, an holländische Meister anklingenden Lokaltönen, guten Gesichtsbildungen, aber schwach in der Ausführung. 1 4

Die „Beffeiung der Gemeinde Hasselt“ von G. Gu ffens ist ein we nig steif, aber sorgfältig gearbeitet. Die „Einnahme des Schlosses Roß⸗ berg“ von Lugardon in Genf macht eine gute Wirkung, die freie Dand⸗ habung der Beleuchtung der Figuren und der Styl in der Zeichnung erinnern an die Schule des französischen Meisters Ingres. d ö,

Ein „holländischer Fischmarkt, Mond- und Licht- Effekt“ von Van⸗— schen del ist mit derselben Wahrheit durchgeführt, wie anden Sachen die—⸗ ses fleißigen Malers; voriges Jahr in Antwerpen hatte Van chende! zwei Stücke eingesandt, einen „Markt“ und ein „Ufer im Mondlicht“, von denen das erste vorzüglich zu loben war. Dat man aber mehrere Produtte seines Pinsels gesehen, so verlieren sie an Interesse, wegen der Aehnlichkeit, der Eintönigkeit, die darunter herrscht. Ein hübsches Bild von Ley 38. ein „Vorposten“, ist mit viel Geist entworfen, die Gesichter sind glücklich er=

en. ;

ö Ueber das Portrait haben wir bei Gelegenheit der ausgezeichneten Arbeiten, welche der brüsseler Salon vor zwei Jahren bot, allgemeine e⸗ merkungen gegeben, welche andeuten, in welcher Art dieser ergiebige und in neuerer? Zeil beliebte Zweig der Malerei in Belgien gepflegt wird. Dieses Mal haben wir nur Weniges als Nachtrag und Ergänzung beizufügen. Von Vanderhaert ist im ersten Artikel die Rede geweses. Nächst ihm sind die besten Portraits von de Gronckel und Guignet geliefert. Von de Gronckel ist das „weibliche Portrait“ trefflich modellirt, im Kostüm geschmackvoll, richtig und übereinstimmend in der ganzen Auffassung

Verfügungen erweiterte Freiheit erhalten, die, mit Klugheit und Umsicht be⸗ nutzt, auf die fernere Entwickelung und Förderung dieser Nahrungszweige

vortheilhaft einwirken werden.

„Die Vereinfachung des Steuerwesens, so wie der Staats- Einnahme und der Rechnungsführung, nimmt fortwährend unter Meinen Regierungs- Sorgen den wichtigen Platz ein, der ihr gebührt. Ein vollständiger Vor- schlag in dieser Beziehung ist auf Meinen Besehl ausgearbeitet worden. Nach reiflicher Prüfung habe Ich, wie Mein Vorschlag Euch des Näheren darthun wird, solche Theile desselben genehmigt, von denen Ich erachtete, daß sie zum allgemeinen Nutzen für jetzt zur Anwendung gebracht werden sollen und können.

„Ihr werdet ohne Zweifel die Befriedigung theilen, welche es Mir ge— währt, Euch mittheilen zu können, daß in Folge Meines Antrages und Eu—Q— rer edlen Mitwirkung die Sklaverei auf der Insel St. Barthelemy mit die— sem Jahre aufhört.

„Der Volks-Unterricht ist in Folge der von Mir ertheilten Vorschrif⸗ ten in dem größten Theile der Gemeinden des Reiches bereitwillig einge— führt worden.

„Eine Verordnung über das Armenwesen ist in Anlaß des von Euch deshalb gestellten Ansuchens ausgefertigt worden.

„Das unter allen Klassen der Gesellschast empfundene Bedürfniß einer umfassenden Bildung erfordert Veränderungen in dem Elementar-Unterrichts wesen. Die betreffenden Entwürfe sind ausgearbeitet worden, und die Aus- führung derselben beruht hauptsächlich auf den Mitteln, die Ihr im Stande wäret, dazu anzuweisen. 36

„Gute Herren und schwedische Männer! Eure Berathungen sind nun— mehr eröffnet. Ueber dieselben und deren Fortgang erflehe Ich den Segen des Allmächtigen und verbleibe Euch Allen insgesammt und Jedem insbe— sondere mit aller Königlichen Gnade und Huld stets wohlgewogen.“

Zum Sprecher des Bürgerstandes ist der Justiz-Bürgermeister von Stockholm, Gustav Holm, zum Vice-Sprecher der Kaufmann Magnus Bꝛinck, zum Sprecher des Bauernstaudes Hans Jansson, zum Vice-Sprecher Niels Pehrsson ernannt. Sie haben saͤmmtlich diese Posten schon während der beiden letzten Reichstage bekleidet.

ü ne mar

Kopenhagen, 29. Nov. Die Berlingsche Zeitung enthält in ihrem heutigen Blatte die folgenden (bereits erwähnten) diplomatischen Ernennungen. General-Major Graf Lövenstern ist seines Gesandtenpostens beim Kaiser von Oesterreich fin Gnaden enthoben und Kammerherr Graf Luckner, bisheriger Geschäftsträger beim portugiesischen Hofe, zurückberufen. Dagegen sind ernannt: Kammerherr Graf Bille-Brahe, bisher Geschäftsträger im Haag, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Wien; Graf Wulf H. B. Plessen, bisherig Legakions⸗ Secretair in Stockholm, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Berlin; Kammerherr F. E. V. de Lövenörn, bisherig Legations⸗-Secretair in Berlin, zum Minister-Nesidenten bei den Hansestädten und General-Konsul in Hamburg; Baron L. U. Brock— dorff, bisher Legations-Secretair in London, zum Geschäftsträger im Haag; J. N. Grevencop-Castenstjold, bisher Legations. Secretair in Wien, zum Geschäftsträger in Lissabon, und der Kammerjunker Bjelke zum Legations-Secretair in London.

n ch we i z

Tagsatzung. Die Siebener-Kommission erstattete in der Sitzung vom 29. Nov. durch Bürgermeister Dr. Furrer Bericht in Betreff der Capitulation von Uri und trug in Befolgung des bisher beobachteten Verfahrens, darauf an, zwei eidgenössischen Repräsentan— ten mit bekannter Instruction nach Uri abzuordnen; dieser Antrag erhielt 135 Stimmen, und es wurden zu eidgenössischen Repräsen— tanten im ersten Skrutinium und mit je 13 Stimmen erwählt: 1) Kriminalgerichts-Präsident Dr. Trümpy aus Glarus und 2) Ober⸗ richter Msgy aus Bern. Das Schreiben Dufour's über die Capitu— lation von Schwyz und Uri lautet:

ö 9

nössischen Vororts. Hauptquartier Luzern, 27. November 1847. Tit. Beilie⸗ gend habe ich die Ehre, Ihnen die Natification der mit den Delegirten des

Der Ober-Kommandant an den Herrn Präsidenten des hohen eidge⸗

hohen Standes Schwoz abgeschlossenen Convention zu übersenden, in Folge

welcher die eidgenössischen Truppen heute Abend in den Kanton Schwoöz eingerückt sind. Zugleich melde ich Ihnen, Standes Uri diesen Morgen hier angelangt sind, und daß sie nach langer Verhandlung unter Ratifications-Vorbehalt eine Capitulation unterschrieben, die mit den früheren fast ganz gleichlautend ist. Ich werde Ihnen dieselbe zu— senden, sobald sie mir mit Ratification wird zugekommen sein. d derbund ist also aufgelöst, und bei dieser Sachlage glaubte ich mit der Re—

daß zwei Delegirte des hohen

,,, Der Son⸗

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duction der Armee beginnen zu sollen, so weit es nicht wesentlich die alti⸗ ven Divisionen betrifft. Zuerst entließ ich die kantonalen Reserven und Landwehr, 2) die Artillerie⸗Reserve der Armee, I) die Kavallerie⸗Reserven, 4) die Hälfte der Divisions⸗Batterieen. Es bleiben noch mehr Streitkräfte, als zur Occupation der unterworfenen Kantone nothwendig sind. Neue Redüctionen aber müßten durch die hohe Tagsatzung oder durch die eidge— nössischen Repräsentanten beschlossen werden. Genehmigen Sie ꝛc. (ge) G. H Du four.“

Die Siebener⸗Kommission hat folgende Anträge an die Tag— satzung beschlossen: Die sieben Sonderstände tragen solidarisch die Kosten der Tagsatzungs⸗Execution 2c. unter Vorbehalt des Regresses gegen die Urheber des Sonderbundes. Ueber die in einzelnen Kan— tonen gestifteten Schäden wird die Tagsatzung besonders verfügen. Eine Million Fr. sollen bis zum 20. Dezember baar entrichtet wer— den. Die übrigen Kosten sind zu liquidiren und in zu bestimmenden Terminen zu entrichten. Bis dies geschehen sein wird, bleiben die Kantone okkupirt. Diese Bestimmungen präjudiziren nicht denjenigen Verfügungen, welche die Tagsatzung in Betreff Neuenburgs beschließen wird.

Von der neuenburger Gesandtschaft wurde (nach Frkf. Bl.) am 28. November dem Vice-Präsidenten der Tagsatzung, Regierungs— Rath Funk, ein Schreiben ihres Standes übergeben, worin die Be— reitwilligkeit zur Bezahlung des doppelten Geld-Kontingents ausge— sprochen wird. . .

Kanton Bern. (Frkf. Bl.) Die Reserve Bataillone wurden am 29. November in Bern einquartiert.

Am 28sten Mittags reiste durch Bern ein Parlamentair aus dem Wallis zum General Dufour.

Die Grimsel soll von berner Scharfschützen besetzt und be— wacht sein.

Kanton Luzern. (Köln. Z.) Seit zehn Tagen schon fehlte es den Sonderbunds⸗Truppen an gehörigem Mundvorrathe; einzelne Compagnieen litten Hunger, da sie nur die Hälfte der täglichen Nah⸗ jung erhielten. Noch am Dienstage (23. Nov.) kämpften die Luzerner wie Löwen; sie äußerten, der Tag wäre heiß, allein morgen werde es noch heißer zugehen. Die Entmuthigung trat erst ein, als die Flucht der Regierung bekannt geworden war. Als am Donnerstage (25. Nov.) einige der nach dem Freischaarenzuge in Luzern gefangen gehaltenen Berner Exzesse begehen wollten, wurden sie alsbald in Haft gebracht. Man hat übrigens in Luzern Alles in kläglichem Zustande vorgefun— den. Die meisten Werthschaften waren bereits ins Ausland gebracht worden. Jetzt beginnen neue Wehen für die Eidgenossenschaft, denn die Sonderbunds-Kantone bleiben vor der Hand eidgenössisch besetzt; die Kosten, welche die einzelnen Stände zu tragen haben, sind unge— heuer; die Verwüstungen, welche ausgebessert werden müssen, erfor— dern ungewöhnliche Opfer, die Kantons⸗-Kassen sind erschöpft, die Ma⸗ gazine entblößt, alle Geschäfte vernachlässigt.

(Allg. Ztg.) Was züricher Blätter von einem Aufstand in Luzern berichten, welcher der Flucht der Regierung vorangegangen sei, ist durchaus falsch. Die Liberalen der Stadt mucksten nicht, so lange Siegwart, von Landjägern und Landstürmern umgeben, in der Stadt weilte. Er floh um 2 Uhr Nachts. Die Verwirrung Tages darauf, wo 40,000 eidgenössische Soldaten die Stadt, die ohne befehlende Behörde war, besetzten, war unbeschreiblich. Die überall verbreitete Erzählung, der Verhörrichter Ammann sei, in einem Dachstübchen des Gasthauses zum Schwanen versteckt, ergriffen, vom Volk mißhandelt und in den Kesselthurm gebracht worden, hat sich als ungegründet erwiesen. Er befindet sich mit heiler Haut in Altorf. Der Stadt⸗ Rath, der immer liberal war, fungirte für den ersten Augenblick als vollziehende Behörde, d. h. er vollzog die Befehle des Generals Dufonr in Betreff der Einquartierung und Verpflegung der Trup⸗ pen, die, wie eine Wolke Heuschrecken, den unglücklichen Kanton fast auffressen.

(Basel. Ztg.) Folgendes Aktenstück wird uns aus Uri zuge— sandt. Es giebt ÄAufschluß darüber, daß die Regierung von Luzern nicht erst am Morgen des 24., sondern schon am 23. November Abends Luzern verlassen hat. Es geschah also die Flucht, in Folge der unglücklichen Wendung des Kampfes, jedenfalls sehr eilig; dem General von Salis scheinen die in dem Aktenstücke erwähnten Auf⸗ träge nicht persönlich ertheilt worden zu sein, sondern erst von Flüelen aus, es dürfte also die Angabe eines Korrespondenten der N. Z. Z3.,

daß er bei seiner Rückkehr vom Kampfplatze die Flucht erfahren habe, dadurch bestätigt werden. Es muß übrigens daran erinnert werden, daß nach Angabe mehrerer Blätter die Herren Schultheiß, Rütti⸗ mann, General Sonnenberg und Regierungs- Rath Kost nicht ent⸗ flohen, sondern in Luzern geblieben sind, was ihnen nur zur Ehre ge⸗ reichen kann. Das besagte Aktenstück lautet:

Schultheiß und Regierungs-Rath des Kantons Luzern an das Volk desselben. Getreue, liebe Mitbürger! Die unglückliche Wendung des heu⸗ tigen Kampfes hat uns, um nicht durch den Feind zur Niederlegung der uns anvertrauten Regierungsgewalt gezwungen zu werden, bewogen, uns, da kein Punkt des Kantons Luzern Sicherheit bot, nach dem Kanton Uri zurückzuziehen. Indem wir uns wegbegaben, haben wir dem Herrn General den Auftrag gegeben, so viel wie möglich für Sicherheit der Personen und des Eigenthums zu sorgen; wir beauftragten ihn weiter, wenn die Stadt Luzern gegen die vordringende Uebermacht nicht mehr vertheidigt werden könne, unnützes Blutvergießen zu verhindern; gleichzeitig hat er von uns Vollmacht und Auftrag erhalten, ohne der Regierungsgewalt zu nahe zu treten, über Schutz von Personen und Eigenthüm im Kanton Luzern mit der feindlichen Macht zu unterhandeln. Wir haben gemäß der Verantwort- lichkeit, welche auf uns ruht, für die noch in der Staatskasse vorhandenen Gelder sichernde Maßnahmen getroffen, so wie wir es uns ange legen sein ließen, die Sigille des Staates mitzunechmen. Wenn wir auch gezwungen sind, der Gewalt zu weichen und das Gebiet des Kantons Lu— zern zu verlassen, so sind wir nichtsdestoweniger Eure rechtmäßige Landes- obrigkeit. Unsere Wirksamkeit für Euch ist gegenwärtig freilich leider gering, die Zeit kann aber mit Gottes Hülfe wiederkommen, wo es uns gegeben ist, in unserer vollen rechtlichen Stellung wieder zu Euch zurückzukehren. Wir hoffen, daß es dem Herrn General gelingen wird, Euch durch Unter⸗ handlung vor ferneren Unbilden zu schützen. Ertraget indessen das große Ünglück mit Gottergebung; wenn der Herr uns auch schwer heimgesucht hat, so wird er uns doch nicht ganz verlassen, durch geduldige Fügung in dessen Willen erwerben wir uns das Verdienst, seiner Erbarmung später wieder theilhaftig zu werden. So gegeben und dem Herrn General zur an— gemessenen Publication zugestellt. Flüelen, den 23. Wintermongt 1847. Der Statthalter; C. Siegwart-Müller. Namens des Regierungs— Rathes; der Staatsschreiber, Bernhard Meier.“

Ein Bevollmächtigter von Wallis ist in Luzern eingetroffen, um mit dem Ober⸗General zu unterhandeln.

(Nat. 3.) Die provisorische Regierung hat am 28. November dem Volke durch eine Proclamation ihre amtliche Wirksamkeit ange⸗ zeigt und die Erwartung allseitiger Unterstützung ausgesprochen. Es scheint, daß sie den Beschlüssen der Volks -Versammlung nachkommen wolle, denn bereits hat sie die Inventarisation der Güter aller Re⸗ gierungs- und Großrgths-Mitglieder angeordnet. Auch werden die Gefängnisse im Kesselthurm und anderwärts in wohnlichen Stand gestellt. Steiger's Gefängniß trägt die Ueberschrift: „Es lebe die Vergeltung!“ Die Truppen im hiesigen Kanton sind überall mit Zerstörung der Festungswerke und Minen beschäftigt. Am 2yhsten ist der Eidgenosse von Luzern wieder zum erstenmal erschienen. Alt⸗Kriminialgerichts-Schreiber Stocker ist Redacteur. ö

In der obenerwähnten Proclamation heißt es: „In Erfüllung unserer schweren und verschiedenartigen Obliegenheiten rechnen wir besonders auch auf die Unterstützung und Pflichttreue der bisherigen unteren Behörden und Beamten. Es werden diese nämlich fortfah⸗ ren, mit Eifer und Treue die bestehenden Gesetze zu handhaben und ihre Dienstgeschäfte gewissenhaft zu besorgen, bis durch neue Wahlen

die verfassuͤngsmäßigen Stellen wieder besetzt sein werden. Auch zählen wir auf die Mitwirkung einer hochwürdigen Geistlichkeit des Kantons und hoffen, sie werde, als Verkünder des Evangeliums der Liebe, möglichst auf Versöhnung und brüderliche Vereinigung hinwir⸗ ken. Schutz und Unterstützung von Seiten der Regierung wird einem solchen Handeln in vollstem Maße zu Theil werden.“

(Frkf. Bl.) Gegen die in Luzern sich aufhaltenden Mitglie⸗ der der ehemaligen Regierung ist bereits Kriminal⸗Untersuchung ein⸗ geleitet und das Vermögen aller Mitglieder mit Beschlag belegt worden.

Am 28. November ist die Ratisication des Capitulations⸗Ver⸗ trages mit Uri in dem Hauptquartier angekommen. Es enthält der selbe neben den Bestimmungen, welche den übrigen Verträgen fast gleichlauten, auch noch die, daß Uri die im Kanton Tessin gemachte Beute herausgeben und zwei Dampfschiffe zur Ueberschiffung der Oc— cupations⸗-Truppen nach Luzern zu senden habe. General Dufour hat nunmehr die Regierung von Wallis von den bisherigen Vorfällen in Kenntniß gesetzt und sie ebenfalls zur Capitulation aufgefordert. Am

und wegen der sehr sorgfältigen technischen Vollendung besonders zu be— achten. Das „männliche Portrait“ zeichnet sich durch freie und große Be⸗ leuchtung aus. Ueberhaupt weiß de Gronckel die Haltung seiner Figu— ren und den Farbenton mit dem Ausdruck wohl in Harmonie zu setzen, in der Anlage derselben bemerkt man eine gewisse Auszeichnung des Charak- ters, wie dies bei der wahren Portraitkunst, die nicht blos äußerliche Aehn⸗ lichkeiten geben soll, erfordert wird. Wir sind diesem Maler bereits in meh— reren Ausstellungen begegnet und erkennen auch in diesem Jahre einen Fortschritß in Auffgssung und Technik und das Streben nach deutlicher Charakterisirung. Vom vorigen Jahr, im Salon zu Antwerpen, erinnern wir an ein treffliches Genrebild von de Gronckel, „die glückliche Num— mer“; seine diesjährigen Stücke gehören zu den am gründlichsten gearbei⸗ teten Bildern der Ausstellung. ;

Das „männliche Portrait“ von Guignet ist gut gehalten, nur viel leicht ein wenig im Ausdruck übertrieben, die Flachen und Formen des Kopfes sind mit Wahrheit angedeutet, die Zeichnung scheint sich der Schule von Ingres zu nähern.

Dem Bildniß „Mehmed Ali's, Vice⸗-Königs von Aegypten“, welches gut gemalt ist, schadet leider die orientalische Mode des Sitzens, die für Darstellungen in ganzer Länge nicht wohl angeht. Mit Leichtigkeit sind die Portraits Lon de Nobele behandelt, Farbe und Auffassung jedoch zei— gen zu wenig Wahl und fallen ins Gemeine. .

Landschaft. Seit dem Tode de Jonghe's, des ersten unter den belgischen Landschaftern, hat Belgien keinen wahrhaft originalen Maler in dieser Gattung aufzuweisen. Einige, wie Verbeeck und andere antwer— pener, reihen sich um den Holländer Koeckoeck, andere, und dahin gehö⸗ ten vornehmlich die in Brüssel wohnenden, arbeiten mehr in franzoöfi— scher Weise oder süchen die schöne Manier Calame's nachzuahmen. Diese Richtungen führen zu verdienstlichen Reproductionen, allein wahrhaft fruchtbar kann die Landschaftskunst nur durch eigene und unmittelbare Na- turauffassung werden; so lange die Maler die Natur mit den Augen ande— rer Meister sehen, ist auf diesem Felde nichts Neues zu erwarten.

In dem „Bach in den Ardennen“ von Verbeeck finden sich Partieen

eben so gut ausgeführt, wie in Koeckoeckschen Stücken; es ist sehr ge— läufig gemalt, von großer Vollendung, man sieht das Wasser flüssig in dem Bach, freundlich bricht es sich auf Schollen und Gestein, Alles thut eine höchst wahre Wirkung, die Farbe ist durchsichtig und angenehm. In der letzten Ausstellung von Antwerpen war der r n r, als die beste belgische Landschaft angesehen. Ein „Sturm, Erinnerung aus dem berner Oberland“ von Keelhoff ist groß entworfen, nicht ohne Geist und Styl. Es ist eine Leinewand von bedeutendem Umfang. In der Mitte Tannen, von Regen und Sturm gepeitscht, eine Felsenreihe auf der Rechten, deren Gipfel sich in die Wol- en verlieren, die der Wind herbeitreibt, links Wasser, das den Fuß der Tannen bespült; das Ganze ist recht schön erfunden und verstanden, allein das Detail ist nicht gehörig durchstudirt; indeß ist der junge Künstler auf einem guten Wege.

Die „Baumstudie“ von Sto cg uart ist mit ängstlicher Genauigkeit gearbeitet, entbehrt dagegen der Frische und Natürlichkeit.

Die „Pferde in einem Meierhofe“ von demselben könnten besser gezeichnet sein.

Der „Sturm in den Ardennen“ von Kinderman i Bewe⸗

gung und ist genau gearbeitet. Die Ansicht aus der Gegend von Rom“, von E. Devigne, zeigt einen trefflichen Styl, die „Pa— stellzeichnung“, von P. Lauters, ist perspektivisch gut bearbeitet. In der vorjährigen Ausstellung zu Antwerpen hatte die „Bergkette aus dem baverischen Tyrol“, von Funk in Frankfurt a. M., den unbezweifelt ersten Rang unter allen damals ausgestellten Landschaften eingenommen. Von demselben Meister zeigte der genter Salon eine „Toroler -Landschaft“, durch charaktervolle Zeichnung und Naturwahrheit ausgezeichnet. Es ist eine Abend⸗-Scene; die Ferne ist mit größter Sorgfalt behandelt, auf dem Vor— dergrunde ist das Licht, scheint es, zu gleichartig ausgetheilt. Durch spre⸗ chende Wahrheit ragt vor Allem die „Wassermühle“, von Tavernier (ei— nem seit langer Zeit in Brüssel wohnhaften Franzosen), hervor. Taver⸗ nier folgt im Ganzen der französischen Methode, er hat aber seine Töne hinreichend abgewechselt, die Färbung ist warm, und das Grau, welches über der Tafel liegt, paßt vortrefflich zur Sache.

Marine. Die von Gudin in Paris eingesandten Sachen zeugen von der großen Leichtigkeit seines Pinsels, zugleich jedoch von Mangel an Studium. Das „stürmische Meer“, von Kannemans ist in manchem Be— tracht verdienstvoll, Wogen und Wolken fallen ins Bleifarbene. An See— stücken ist die Sammlung dieses Jahr schwach gewesen. Dieser Gegenstand wird von den Holländern desto mehr behandelt; es ist aber auch darin so viel Gewöhnlichkeit eingerissen, das Meer muß sich zu allerlei zierlichen Vor— stellungen verstehen, das gewaltige Element muß den kleinsten Wirkungen dienen, damit man Zimmer und Gänge ausschmücken könne, die graue holländische See läßt uns so oft das weite Weltmeer vermissen, daß es an der Zeit sein möchte, daß die Seemaler zu der einfachen und mächtigen, ja erhabenen Natur dieses Elements zurückkehrten und sein Leben mit dichte rischem Auge betrachteten.

Von der Skulptur endlich brauchen wir nur ein kurzes Wort zu sa—

gen. Sie ist richtungslos, oberflächlich und ohne Ernst und Adel. Sehen wir auch eine „Jungfrau mit dem Jesuskinde recht artig gemeißelt, so kann uns dieser Gegenstand, nach Art einer Saal-Verzierung abgebildet, nicht be— friedigen. Einige „Büsten“ in Göps oder Marmor verweilen auch den Be— trachter nicht lange. Aus den Werkstätten der angesehenen Bildhauer Bel— giens ist nichts zur Schau gestellt, ö

Die vorstehende Ueberschau ist das Ergebniß einer wiederholten Be— trachtung; es wird kaum vermieden werden können, daß Einzelnes, der Be⸗ achtung würdige, übersehen ist, doch haben wir uns bemüht, überall das Hervorstechende zu berücksichtigen. Wir haben den ersten Artikel ausschließlich zwei Männern gewidmet, die, wenn auch unter einander sehr ungleich, doch Beide berufen zu sein schienen, auf den Gang der Malerei im Großen ein⸗ zuwirken: Vanderhaert, als vortrefflicher Lehrer, auf die materielle Seite derselben, Zeichnung, reine Naturwahrheit und Ausarbeitung, denn es war diefer Mann wirklich auf eine seltene Weise mit dem Sinn für die äußere Form begabt, die Linien und Flächen der Dinge waren ihm so zu sagen eingepflanztz G allait, dessen schnell wachsender Name eine glänzende Zukunft ver spricht, auf das innere Moment der Kunst, in Auffassung und Composition eines Kunstwerkes durch den Gedanken, so wie durch seinen freieren Stol. Jenen hat der Tod seinem Wirkungskreise entrissen, dieser hat jedem anderen Wirkungskreise, als dem einsamen Atelier, entsagt; er nimmt weder Schüler an, noch will er hinfort an solchen Kommissionen, welche die Regierung

manchmal in Angelegenheiten der schönen Kunst ernennt, Theil haben. Frei⸗

lich ist in Belgien von der größeren Zahl der Schüler keine Freude und kein Dank zu hoffen, die Jugend ist voll Vorwitz und sucht selbstgefällig nur eine oberflächliche ästhetische Kultur. Unkenntniß und Anmaßung sind so häufig gepaart und bereiten dem verständigen Mann unangenehme Er— fahrungen; daß ein Meister von echtem Kunstsinn sich in seinen Arbeits—= saal zurückzieht, bedarf wohl nirgend einer Erklärung. Für die belgischen Schulen ist aber Gallait's Abgeschlossenheit ein wahrer Verlust; denn es fehlt denselben an einer entschiedenen und gründlichen Leitung, seitdem die antwerpener Schule, nach einer kurzen, schönen Blüthe durch Wappers, zu verweichlichen und in die Aeußerlichkeiten der Farbenlunst zu verlieren angefangen hat, indem sie über glänzender Färbung und pPinselfertigkeit das ernstere Studium der Zeichnung und die tiefere Charalterisirung vernach⸗ lässigt. Erste Erfolge junger Maler sind mehrfach aus Antwerpen hervor- gegangen, die eben denjenigen Eigenschaften, welche in das Auge scheinen, zu danken waren; aber diese Erfolge haben sich selten erhalten, denn mit den Jahren wurde das Publikum strenger, es vermißte geistige Form und Inhalt an Arbeiten, die nur auf einen Gemüths-Effekt berechnet waren. Shne ein fortwährendes Treiben und Trachten nach dem innersten und ernstesten Wesen der Kunst, welches von einzelnen Häuptern der Schulen ausgeht, kann die künstlerische Thätigkeit überhaupt nicht gedeihen, im besten Fall kann sie eine Reihe von Jahren aus Erinnerungen sich nähren. In Brüssel selbst giebt es keine Malerschule, die diesen Namen verdient, so viel dort auch gemalt wird, eine allgemeinere ersprießliche Anregung ist von da in neuerer Zeit nicht ausgegangen. Hören wir nun, daß Gallait, der seinem Vaterlande wesentlich dienen könnte, sich rüstet, um sich wieder nach Paris zurückzusiedeln, so sehen wir für den Augenblick in den belgischen Schulen keinen Leiter. Es wird also den aufwachsenden Talenten über⸗ lassen sein, für sich und andere nach diesem Verdienste zu ringen.

Auwendung des Chlorsforms bei chirurgischen Operationen.

Berlin, 3. Dez. 1847. In der chirurgischen Klinik des Herrn Geheimraths Dr. Jüngken wurde heute der erste Versuch mit der Anwen- dung des Chloroform bei einer größeren chirurgischen Operation gemacht. Der Patient war ein junger Mann, dem wegen eines langjährigen Knochen⸗ leidens der Unterschenkel amputirt werden mußte. Die Anwendung des Chloroform geschah anfangs auf einem Waschschwamm in einer Tute von Wachspapier; als sich jedoch hierbei die Wirkung verzögerte, wurde das Mittel auf ein feines Tuch geträufelt und so dem Kranken vor Mund und Nase gehalten; in ungefähr zehn Minuten befand sich der Kranke in tiefer Betäubung und wurde in diefem Zustande aus seinem Bette auf den Ope- rationstisch gelegt. Die Operation ging ohne besondere Zufälle bei völliger Bewußtlosigkeit des Kranken glücklich von statten. Als derselbe nach voll- endetem Verbande in feinem Beite wieder erwachte, konnte er nur mit Lie- ler Mühe überführt werden, daß die Operation wirklich bereits 2 sei. Bei diesem ersten Versuche ergab sich, daß die Dämpfe vom —— bei weitem angenehmer zu athmen und für die gung. er hne, m, die zend sind, als die Dampfe vom Schwefelather, daß fie 6643 Pint Betäubung nicht eine so schwere ist, und daß das Erwa 5 lassung einer unangenehmen Empfindung erfolgt.