1847 / 340 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Deutsche Zundesstaaten.

dim j 6 rn. Am 1. Dezember Nachmittags n en,, des nen emen Kabinets von Sr. Majestät dem Könige in feierlicher Audienz empfangen. Württemberg. Den, Schw ab. Merkur enthält Nachstehendes: „Abermals ist eine Anzahl um fete Lanke- „e urch unvorsichtige Auswanderung verunglückt, und abermals 2 Gemeindekassen vergeblich angestrengt, um der Armen los

3 die Württemberger in Siebenbürgen sind in vollem

Bereits haben Manche das Vaterland wiedergefunden, hülflos, krank vom ungesunden, fiebererzeugenden Klima, die dortigen Zustände, über die Wallachen, von die Ungarn, von denen sie verachtet, über die Deutschen, vor nen nicht geholfen worden, über den trost⸗ losen Zustand des dortigen Kirchen und Schulwesens, wo die Alten die Kinder ohne Unterricht seien. Ein Familienvater einem drei Wochen alten Kinde habe

58 Nind

Königreich

wurden die zu werden: Rückzug.

aber elend, voll von lagen über denen sie bestohlen, über

D 15 ö von

ohne Erbauung,

erzählt, mit seinem Weibe und er den Rückweg angetreten, das Ki aebunden, wochenlang unter freiem Himme nmal um Geld aufgenommen, als einen hen, Kranken,

st einem Kameraden, sein Weib

liebliche leine ist unversehrt ge

Alle klagen sich an, ust im Vaterlande nicht zufrieden gewesen, rühmen jetzt, nach theurem Lehrgeld, es sei nirgends so gut, wie in Württemberg. Im nächsten Frühling werden fast Alle, die noch

leben und die

weil man ihn Menschen.

Mittel haben, ihnen nachfolgen.“

Kurfürstenthum Hessen. (Kass. Ztg.) In der öffent lichen Sitzung der Stände-Versammlung am 3. Dezember berichtete Herr Ziegler für den Budget-Ausschuß über den Gesetz Entwurf, be— treffend die Abänderung des durch die Verordnung vom 13. Juli d. J. für die September 1847 bis dahin 1850 publizirten Steuersatzes von inländischem Rübenzucker und empfahl den Entwurf zur Annahme. Seitens der Regierung war auch Herr Geh. Finanz rath Duysing als Spezial- Kommissar zugegen. Die Stände-Ver⸗ sammlung entschied sich fast einstimmig für die Annahme des Ent

d Periode vom 1.

Der Präsident eröffnete hierauf, daß Herr Thon einen selbst ständigen Antrag des Inhalts angemeldet habe: „Die Stände⸗-Ver sammlung wolle sich dahin aussprechen, daß durch den tödtlichen Hin tritt Sr. Königl. Hoheit des Kurfürsten Wilhelm 1II. keine Veran lassung gegeben sei, daß Se. Königl. Hoheit der jetzige Kurfürst Friedrich Wilhelm J. nochmals nach §. 6 der Verfassungs- Urkunde angelobe, die Staats⸗Verfassung aufrecht zu erhalten und in Gemäß— heit derselben und nach den Gesetzen zu regieren und eine Urkunde darüber ausstelle, sondern daß durch die darüber von Sr. Königl. Hoheit bei Allerhöchstihrem im Jahre 1831 erfolg ten Regierungs- Antritt unterm 1. Oktober besagten Jahres ausgestellte und im landständischen Archiv hinterlegte Ur— kunde dem Erfordernisse des 5. 6 der Verfassungs- Urkunde für die ganze Regierungsdauer Allerhöchstdesselben ein für alle Mal Genüge geschehen und daher dieser Akt jetzt nicht zu wiederholen sei.“

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Der Präsident äußerte, der Antrag betreffe einen höchst wichtigen, aber auch so einfachen Gegenstand, daß er eine weitere Begründung desselben und eine Begutachtung durch den Ausschuß für überflüssig halte, der Stände-Versammlung vielmehr anheim gebe, alsbald dar— über abzustimmen, ob sie der entwickelten Ansicht beitrete, die mit sei— ner (des Präsidenten) Ansicht vollkommen übereinstimme. Sämmtliche Mitglieder der Stände-Versammlung erhoben sich zum einstimmigen Beitritt, worauf der Präsident die Sitzung für geschlossen erklärte.

Freie Stadt Frankfurt. (Fr. J.) Die gesetzgebende Versammlung hat in ihrer Sitzung am 14. Dezember zuerst über den Senats -Antrag auf Bewilligung von 20,20 Fl. aus den früheren Ueberschüssen, zum Zweck der mit Hessen und Nassau gemeinschaftlich auszuführenden und binnen vier Jahren zu vollendenden Main-Cor rection, zu berathen. Der Gegenstand wurde an eine Kommission zur Prüfung einzelner Bedenken gewiesen, die sich nicht sowohl hin— sichtlich der Nützlichkeit und Dringlichkeit der Sache, als wegen ein— zelner Lokal-Verhältnisse erhoben. Dem Antrage wegen Aufhebung der Abzugsgelder wurde ohne Debatte beigestimmt, da mit den mei— sten Bundes und mehreren anderen Staaten bereits Frei⸗ zügigkeits-Verträge geschlossen, auch der Ertrag der Nach— steuer hierdurch auf ungefähr 100 Fl. jährlich geschmolzen sei, mithin zu den vielfachen Belästigungen, die mit der Cautionsstellung sowohl für die Pflichtigen als die verrechnende Behörde verbunden sind, in keinem Verhältniß stehe. Nicht beistimmend entschied sich dagegen die Versammlung bei dem Antrage des Herrn Dr. Kugler auf Ab— kürzung der (bisher 30jährigen) Verjährungszeit für mehrere Arten von Klagen. Der von Herrn Dr. Reinganum vorgetragene Kom— missions-Bericht führte aus, wie eine solche Abkürzung den täglichen Geschäftsverkehr nicht fördern, vielmehr beeinträchtigen, die Bürger in der Betreibung ihre Schuldforderungen bevormunden und sie im Auslande, so lange nicht alle oder doch mehrere deutsche Staaten eine gemeinschastliche Gesetzgebung über Verjährung besäßen, offen— bar in Nachtheil versetzen würde. Den Gegengründen des Herrn Antragstellers gelang es nicht, den Eindruck des Kommissions-Gut— achtens zu entkräften, vielmehr sprach sich die Versammlung mit über— wiegentet Mehrheit für Ablehnung des Antrages aus.

Freie Stadt Bremen. (H. C.) In der Versammlung

ü t am 3. Dezember wurden die Verhandlungen über

er Steuern und Erhöhung einzelner älterer fort— erklärte seine Zustimmung zur Feststellung der Einkommenschosses, vorläufig von 1 pCt.

bis zum Schlusse des Jahres 1852, desgleichen

Erhöhung der Grund- und Erbe-Steuer und

und Erleuchtungs-Abgabe, nicht minder die

nes Flaggengeldes auf fünf Jahre. Ein Vor

Hull g von besond eren Steucrgerichten wurde von der n rk. . n der im Jahre 1843 ver⸗ n. . ,, eren Schulen, se wie schuß , . g ö . / wurde ein Aus

und schle uche e lr. sl f . niedergesetzt, Namen ben hof ar. . ürger chast. den Senat, auch in ihrem . ich in den nächsten Tagen mit dem „Washington“ aus den Vereinigten Staaten zurücklehrenden Mitbürger, Herrn C. T. Gevekoht, auf seutschem Boden wieder herzlich willkommen zu heißen und, ihm ihren innigsten Dank für die aufopfernden Bemühnß— gen, für die warme Liebe zu dem Gesammt⸗Vaterlande auszudrücken

welche er in Vertretiung der Zuteressen desselben bei den Velhandlun?! gen über eine Dampsschifffahrts= Verbindung mit Amerika bethätigt habe. Der Senat erwiederte, daß er dieser' Aufforderung um so be reitwilliger zu entsprechen bemüht sein werde, als ihm die ununterbroche⸗ nen, mit so viel Umsicht als Aufopferung fortgeführten patriotischen Anstrengungen des Erwarteten zur Förderung des setzt Erreichten in ihrem ganzen Umfange zur Kunde gekommen und unvergeßlich bleiben würden. ;

.

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2332 F rann rei

Baris, 3. Dez. Der König kam gestern wieder zu einem Ministerrath nach Paris und kehrte zum Diner nach St. Cloud zurück.

Die verbreiteten Gerüchte von einem bedenklichen Leiden des Prinzen Joinville werden in der Patrie für unbegründet erklärt. „Der Prinz“, sagt dies Blatt, „ist allerdings unwohl, aber er leidet an keiner ernsten Nrankheit und wird nach einer ihm von den Aerzten anempfohlenen Ruhe von wenigen Monaten wieder in See gehen können.“ Der belgische Botschafter am hiesigen Hofe, ist wieder in Paris eingetroffen.

Der heutige Moniteur meldet: „Mit dem Paketboot „Stadt Bordeaux“, welches am 28. November in Marseille eingelaufen ist,

t man Nachrichten aus Oran bis zum 25. November erhalten.

Echo d' Oran berichtet, daß General von Lamoriciere sich m 19ten auf dem Dampfschiffe „Veloce“ eingeschifft hatte, um sich nach Nemours (Dschemma Gasauat) zu begeben. Biese Abreise des Generals war durch die Bewegungen veranlaßt, welche in Marokko stattgefunden haben. Man hat in der That erfahren, daß die Trup pen Abd el Rhaman's eine Offenfiv⸗Bewegung gegen den Emir (Abd el Nader) gemacht hatten, der mit 1500 Mann Fußvolk und 500 Rei tern fünf Stunden von Melilah lagerte. Der General von Lamo riciere hatte bei seiner Abreise nach Nemours dem General Renault und dem Oberst Mac-⸗Mahon befohlen, sich in Marsch zu setzen, um sich mit ihren Kolonnen ihm anzuschließen. Man glaubt, seine Ab⸗— sicht sei, die Truppen Abd el Rhaman's zu unterstützen und sich des Emirs zu bemächtigen, wenn derselbe in das französische Gebiet ein dränge. General von Lamoriciere wird sich auf diesem Punkt an der Spitze von 5060) Mann befinden.“

Furst von Ligne,

Sroßbritanien und Irland.

London, 2. Dez. Die Bank von England hat Die konto von 7 pCt. auf 6 pCt. herabgesetzt.

Die Times meldet heute die Ankunft Sir Stratford Can—

igs in Paris auf seinem Wege nach Bern und theilt zugleich die . mit, welche die Grundlagen der Vermittelung der fünf Mächte in der Schweiz ausmachen sollen. Das Vermittelungs-An erbieten der Mächte ist hiernach an die Tagsatzung und den Sonder— bund gerichtet und beschränkt sich auf folgende Punkte: „I) Daß die katholischen Kantone in Bezug auf den religiösen Theil des Strei— tes an den Rath des heiligen Stuhles appelliren, 2) daß die Tag— satzung sich anheischig macht, diejenigen Kantone, deren Souveraine tät bedroht ist, zu schützen, 3) die Auflösung des Sonderbundes, [) allgemeine und gegenseitige Entwaffnung, 5) die Zusage, den Bun— desvertrag ohne einmüthige Zustimmung aller Kantone weder zu verletzen noch in irgend einer Weise zu ändern. Wird die Vermitte— lung auf diesen Grundlagen angenommen, so werden die Pepräsen tanten der fünf Mächte ihr Friedenswerk unverzüglich beginnen. Wird sie zurückgewiesen, so werden die fünf Mächte den Vermitte lungsversuch für beendigt ansehen, in ihre respektive Stellungen zu— rücktreten, als ob gar kein Vorschlag gemacht worden wäre, und den Umständen gemäß handeln.

Aus Dublin wird dem Globe unterm 30. November geschrie⸗ ben, daß der Entschluß der Regierung, durch Anwendung entschiede— ner Unterdrückungs Maßregeln dem Leben und Eigenthum in Irland wieder Sicherheit zu verschaffen, unter allen Klassen lauten Beifall sinde, und daß selbst die seitherigen Verfechter des Gewaltthätigkeits— Systems nicht den Muth hätten, die Nothwendigkeit einer kräftigen Einschreitung zu leugnen. Leider sind wieder mehrere Berichte von neuerdings vorgefallenen Mordthaten eingelaufen. Der Pfarrer Lloyd zu Strokestown in der Grafschaft Roscommon wurde am 27. No vember erschossen, als er aus der Kirche heimkehrte. Man glaubt die Veranlassung darin zu finden, daß er mehrere Personen, jedoch nicht wegen Pacht- Rückstandes, zu verklagen genöthigt war. Am folgenden Abend wurde der Ober⸗Amtmann des Grafen Lucan, Herr M'Donnell, bei der Stadt Castlebar in der Grafschaft Majo ermor— det. Das zu Dublin liegende 9este Regiment Hochländer hat plötz— lich Befehl erhalten, am 1. Dezember nach Limerick und Nenagh, wo die Ruhe stark bedroht sein soll, in Eilmärschen abzugehen.

Nach Berichten aus Malta vom 24. November, welche den Tod des dortigen Bischofs melden, kreuzte unsere Mittelmeer-Flotte unter Admiral Parker bis nach Maritimo hin, auf der Höhe der siciliani— schen Küste. Die Flotte sollte in zwei Abtheilungen geschieden wer— den, und die eine derselben angeblich bei Palermo, die andere bei Li— vorno ihre Station nehmen.

Die neueste indische Ueberlandpost, wejche Bombay den 1. No— vember verlassen hat, bringt die Nachricht von dem am 14. Okt. er— folgten Ableben des Ex-Radschah von Sattara, für dessen Ansprüche auf sein ihm angeblich unrechtmäßig genommenes Besitzthum Herr Hume so unermüdlich im Parlamente thätig war. Er hinterläßt keine Kinder, und einen anderen Erben zu ernennen, war ihm nicht gestattet. Die Agitation zu Gunsten seiner Sache hat also mit seinem Tode ein Ende. Sein Reich, dem jetzt auch ein kinderloser Radschah vorsteht, fällt nach dessen Tode an die britische Regierung. Im Uebrigen ist aus Indien nichts zu berichten. Es herrschte überall Ruhe. Der General-Gouverneur Lord Hardinge war auf einer Reise 40 Miles nördlich von Simla in das Gebirge begriffen und wird erst zu Ende des Jahres nach einem längeren Besuche in Lucknow bei dem König von Oude über Allahadad nach Kalkutta zurückkehren, um von seinem Nachfolger, Lord Dalhousie, abgelöst zu werden.

heute ihren

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Tagsatzung. Sitzung vom 2. Dezember. Gegenstand der Verhandlung war zunächst die Capitulation von Wallis. Dieselbe wurde genehmigt und Herr Delarageaz von Waadt, Franscini von Tessin und Dr. Frei von Basellandschaft als eidgenössische Ne⸗ präsentanten dahin erwählt. Sodann kam der (schon im Wesentlichen mitgetheilte) Entwurf der Siebner-Kommission, wegen der Kosten der Execution gegen den Sonderbund, zur Berathung. Er lautet voll⸗ ständig: 1) Den sieben Sonderbunds-Kantonen sollen alle Kosten auf⸗ erlegt werden, welche der Eidgenossenschast durch deren Widerhand lung erwachsen sind, unter Vorbehalt des Rückgriffs gegen die Schul⸗ digen. 2) Sie haften dafür solidarisch und haben solche unter sich nach der eidgenössischen Geldskala zu tragen. 3) Bis zum 20. De zember ist eine Million Schweizerfranken zu bezahlen. 4) Der von der Tagsatzung zu bestimmende Rest ist, ebenfalls baar oder in sicheren Titeln zu entrichten. 5) Bis diese Verpflichtungen erfüllt sind, dauert die militairische Besetzung fort. 6) Sie haben auch Ersatz für den von ihren Truppen durch Plünderung und Zerstörung angerichteten Schaden zu leisten. 7) Hierdurch ist den Beschlüssen der Tagsatzung für die Verautwortlichkeit von Neuenburg und Ap⸗ penzell J. Rh. nicht vorgegrisfen, welche ihr Mannschafts-Kontingent nicht gestellt haben. Diese Anträge wurden mit 13 Stimmen an⸗ genommen. Die Kosten für den Sonderbunds⸗-Feldzug belaufen sich vom 25. Oktober bis zum 3. Dezember 1847 auf 3,163,000 Fr. und werden bis zum Schluß der Occupation auf 5,01 t, 900 Fr. zu stehen kommen. Der Bericht des Vororts über die Maßregeln zur Herbeischaffung der nöthigen Geldmittel wurde genehmigt und ver—

dankt.

Hierauf wurden noch zwei Adressen von Leipzig und Zwei⸗ brücken vorgelegt. Sodann stellte Bern den Antrag auf Entschãdi⸗ gung ven Verwundeten und Hinterlassenen der Gebliebenen. Zuletzt wurde Anzeige von dem in Paris erfolgten Ableben des dortigen ein' genössischen Geschäftsträgers gemacht, und daß der Gesandischafts⸗ Secrctair bis auf Weiteres die Geschäfte besorgen werde. ;

Kanton Bern. Das von Neuenburg zur eidgenössischen Kasse eingesandte Geldkontingent beläuft sich, der Baseler Zeitun 9 zufolge, auf 20,000 Fr.

General Dufour ist am 3. Dezember Mittags in Bern ange— langt, wo er ganz einfach, ohne Eskorte, in einem Zweispänner seine Einfahrt hielt. Niemand erkannte ihn, bis er ausstieg. Die Regie rung scheint selbst nicht von der Zeit seiner Ankunft vorher unterrich tet gewesen zu sein, denn sie hatte ihm keinen Empfang bereitet. Vielleicht hatte er sich einen solchen auch verbeten. Der Generalstab, dessen Einzug zu sehen, sich um 2 Uhr eine Menschenmenge versam melt hatte, war ebenfalls, wie man erfuhr, schon früher angekommen, ohne daß man etwas davon gewußt. „Jedenfalls“, schreibt man dem Frankf. Journal aus Bern, „ist der Abstand zwischen dem Ein zug Dusour's und Ochsenbein's ungeheuer groß.“

ösische Note angelangt sei; welches Inhalts, war nicht bekannt.

Professor Stettler will nicht mehr über schweizerisches Staats recht lesen, da dieses gewaltsam zerrissen sei.

Kanton Luzern. Die eidgenössischen Repräsentanten im Kanton Luzern haben an die provisorische Regierung des Rantons Luzern unterm 28. November folgendes Schreiben gerichtet:

„Tit.!“ Durch Ihre verehrliche Zuschrift vom gestrigen Datum und eine aus den Herren Schuhmacher Uttenberg und Alt-Schultheiß Kopp be— stehende persönliche Abordnung ist uns die Mittheilung zugekommen, daß sich die Mitglieder des Stadtraths von Luzern in Verbindung mit den in Ihrem Schreiben näher bezeichneten Mitgliedern aus den übrigen Aemtern Ihres Kantons als provisorische Negierung für den Kanton Luzern konsti— tuirten, nachdem sich die meisten Mitglieder der früheren Regierung geflüch— tet haben und somit keine andere Regierung in Ihrem Kanton mehr be— steht. Im Hinblick darauf, daß sowohl die Interessen der Eidgenossenschaft, als diejenigen des Kantons Luzern, gebieterisch fordern, daß provisorisch eine Behörde im Kanton Luzern für Handhabung von Ruhe und Ordnung sorge, bis in Folge neuer Wahlen eine Regierung sich desinitiv konstituiren kann, nehmen wir keinen Anstand, gestützt auf die von der hohen Tagsatzung uns interm 26. d. M. ertheilten Instructionen und Vollmachten, Sie in der Eigenschaft als provisorische Regierung für den Kanton Luzern anzuerken nen. Es gereicht uns zum wahren Vergnügen, in der neu konstituirten pro— visorischen Behörde Männer zu erblicken, die durch bewährte eidgenössische Gesinnung, durch vielfache Geschäftserfahrung und Kenntniß der Verhält— nisse und Bedürfnisse Ihres Kantons dem Gesammtvaterlande, wie dem Kanton Luzern, Gewähr einer besseren Zukunft darbieten. Wir werden es uns zur Pflicht machen, Sie in Ihrem Sireben für Handhabung von Ruhe und Ordnung bestens zu unterstützen. Die Eidgenossenschaft kann nichts sehnlicher wünschen, als daß es Ihnen gelingen möge, im Kanton Luzern recht bald einen beruhigenden Zustand herbeizuführen, da Glück und Friede in unse⸗— rem Vaterland so eng mit dem Frieden und der Wohlfahrt des vorörtlichen Kantons Luzern zusammenhängen. Wir werden nicht ermangeln, sowohl die eidgenössische Tagsatzung, als den eidgenössischen Vorort von Ihrer proviso— rischen Konstitnirung unverzüglich in Kenntniß zu setzen. Unserer gegenwärti= gen Zuschrift fügen wir eine Anzahl der von der hohen Tagsatzung in der Sonderbundsfrage gefaßten Beschlüsse und erlassenen Proclamationen bei und ersuchen Sie, dieselben in allen Gemeinden des Kantons zu verbrei— ten, damit das Volk des Kantons Luzern nachträglich noch offiziell von den versöhnlichen und beruhigenden Zusicherungen Keuntuiß erhalte, welche die eidge⸗ nössische Tagsatzung an Behörden und Volk des Kantons Luzern gerichtet hat, de⸗ ren Bekanntmachung aber von der letzten Negierung durch ein besonderes Straf dekret verboten worden war. Indem wir uns schließlich nur noch bewogen finden, Ihnen angelegentlich zu empfehlen, für definitive Konstituirung einer neuen Regierung mit möglichster Beförderung die erforderlichen Einleitungen treffen zu wollen, benutzen wir diesen Anlaß, Sie unserer vollkommenen Hochachtung zu versichern. Die eidgenössischen Repräsentanten im Kanton Luzern: (gez) Dr. Kern. Bollier, Regierungsrath.

Aus einem Beschluß der provisorischen Regierung vom 30. No— vember, welcher in Vollziehung ihres Beschlusses vom 29sten erlassen wurde, wonach „wegen Verschleppung der eidgenössischen Kriegskasse und der eidgenössischen Spital-Effekten“ gegen sämmtliche Mitglieder der ehemaligen Regierung eingeschritten werden sollte, geht hervor, daß das unbewegliche und bewegliche Vermögen folgender Personen mit Beschlag belegt und inventarisirt worden ist. Rudolf Rüttimann von Luzern, Konstantin Siegwart Müller von Oberkirch, Karl Ema nuel Müller von Eschenbach, Ludwig Sigrist von Menznau, Wendelin Kost von Buchenrain, Ludwig von Sonnenberg von Luzern, Joseph Zünd von Luzern, Peter Thalmann von Entlibuch, Alots Hautt von Luzern, Joseph Tschopp. von Mauensee, Joseph Scherer, Dr. von Hochdorf. Die von einem Blatte gebrachte Nachricht, daß auch gegen die Mitglieder des Großen Raths mit Vermögens-Inventarisation eingeschritten werde, hat sich his jetzt nicht bestätigt. ö .

l Unterm 2. Dezember hat die provisorische Regierung ein Jesuiten— Ausweisungs-Tekret erlassen. .

General Salis-Soglio soll sich nach Stanz im Kanton Unter— walden zurückgezogen haben. ö ö. .

(Frkf. Bl.) General Dufour ist (mit dem eidgenössischen Ge neralstab) am 2. Dezember nach Bern abgereist. Vas Ständchen das ihm am Abend vorher von der Bürgerschaft gebracht wurde. scheint ihn, wiewohl er ein solches in Bern ausgeschlagen hatte, nun, nach der Auflösung des Sonderkundes, doch gefreut zu haben. Es war mit Gesang und Militair⸗-Musit begleitet. Nach dem Liede „Wer ist groß“, sprach ihm, Alt⸗Stadtammaun Isaaßt den tiefsten d ank der Bürgeischaft aus für die humane Art, wie er seinen schwierigen Auftrag vollzogen habe. Seinen weisen Anordnungen verdanke die Stadt Luzern ihre Rettung, der Kanton seine, Befreiung von siebenjährigem Joche, die Eidgenossenschaft den Frieden. Sodann brachte er Sr. Excellenz ein feuriges Lebehoch. General Dufour antwortete vom großen Balkon des Schweizerhofes in französischer Sprache mit sehr starker Stimme: „Er sei überrascht durch diese so glänzende Ehrenbezeigung, denn er verdiene sie nicht. Zu der Er⸗ füllung des Willens der, hohen Tagsatzung habe er am wenigsten beigetragen; der vortrefflichen Haltung der eidgenössischen. Armee sei die glückkiche Lösung der Aufgabe zu verdanken; ohne sie hätte er nichts vermocht. Möge nur die Eidgenossenschaft einen, dauenuden Frieden erlangen., Tie Eidgenossenschaft lebe hoch. Dir , stimmte tausendstimmig ein. Darauf sangen die Luzerner nit. Mustk: „Rufst du mein Vaterland“, und das Militair stinmte kräftig ein. Dann brachte Herr Isaak noch, ein Lebehoch auf die eidgenössische Armee aus, das ebenfalls mit Euthusigsmus dargebracht nr Der General dankte mit vielen Verbeugungen. Darauf folgte Musik, und die Menge zog ab.

Kanton Schwyz. Turch Beschluß vom 28. November hat nun die Regierungs- Kommission das Dekret, durch welches auf alles Gut der Angehörigen der bekannten 122 Stände Beschlag gelegt worden, aufgehoben und als folgenlos erklärt.

Kanton Zug. Hier ist folgende Bekanntmachung der eid⸗ genössischen Repraͤsentanten an das Volk des Standes zug erschienen: „Getreue Miteidgenossen! Nachdem Euer dreifacher Landrath sich ge—⸗ zwungen gesehen, westeren Bestrebungen gegen bundesgemäßen Fortbestand

med.

der schweizerischen Eidgenossenschaft und gegen die Rechtsgültigkeit bundes-⸗ gemäßer Beschlüsse zu entsagen und Euren Kanton durch Capitulation in die Reihe der bundesgetreuen Stände zurückzuführen, hat die hohe Tag— satzung für nöthig erachtet, für baldigste Herstellung gesetzlicher Justände Vorsorge zu treffen und zu diesem Zwecke eidgenössische Nepräsentanten ab⸗ zuordnen, die den Auftrag haben, die einstweilige Besetzung Eures Landes durch eidgenössische Truppen zu leiten und zugleich das Wal ten von Ruhe und Ordnung in demselben bestens zu verbürgen. Verpflich⸗ tet durch diesen ernsten Ruf, Eure Jukunft vor ähnlichem Unheile, wie das gegenwärtige, zu wahren, eiwarten wir auch von Euch freudiges Entgegen⸗ kommen und Unterstützung. Solche bedauerliche Zustände können nie wie— derkehren, so lange eidgenössische Treue die Kantone vereinigt hält und Ihr Euch bestrebt, durch Liebe und offenes Vertrauen den angebotenen Fricden zu befestigen. Zug, den 26. November 1817. Die eidgenössischen Neprä⸗ sentanten: Hoffmann; Hegetschweiler.“

Kantou Freiburg. Der von der provisorischen Regierung aufgestellten neuen Wahl-Ordnung zufolge, nach welcher der neue Große Rath gewählt werden soll, werden die Wahlen am 10. Dez., statt in 13, in 6 Wahlkreisen vorgenommen: 1) Gebirgskreis mit dem Hauptorte Bulle, enthält 22,006 Seelen. 2) Glanekreis: Haupt ort Romont, mit 14,000 Seelen. 3) Saanekreis, Hauptort Freiburg, mit 29, 800 Seelen. 1) Broyekreis, Hauptort Stäffis, mit 11,060 Seelen. 5) Seekreis, Hauptort Murten, mit 13,500 Seelen. 6) Sensekreis, Hauptort Tafers, mit 11,0090 Seelen. Der neue Große Rath ist (wie schon erwähnt) zugleich gesetz gebende Behörde und Verfassungsrath. Das Volk wählt direkt (früher waren die Wahlen indirekt) 64 Mitglieder, die ihrerseits noch 10 Mitglieder dazu wählen. Ein Census ist nicht festgestellt. Um wäh len zu können, wird ein Alter von 20 Jahren, um gewählt werden zu können, ein Alter von 25 Jahren erfordert. Die Eigenschaft eines Geistlichen wird mit der Ausübung politischer Rechte für unverträg lich erklärt. Die Wahlen finden eine nach der anderen mit Hand— aufhebung nach der Mehrheit der Stimmen statt. Der Große Rath wird auf neun Jahre ernannt. .

Es wird jetzt im Kanton an der

Bildung von Volls-Vereinen gearbeitet.

Kanton Basel. (Frkf. Bl. Schon um 11 Uhr strömte heute eine Masse Volkes der heimlehrenden Artillerie von Baselstadt entgegen. Um 1 Uhr war der Zug in der Stadt. Eine öffentliche oder ofsizielle Feier war es aber nicht, denn es waren Privaten, welche einige Geschütze auf einem Hügel, nahe der Gränze von Baselland, aufgestellt hatten, um die Heimkehrenden zu grüßen. Kein Vivat tönte, kein Tuch aus den Fenstern sah man winken.

. en kriegsgefangenen Wallisern wurde bei ihrem Durchzug durch Basellandschaft allseitig der gastfreundschaftlichste Empfang' zu Theil, und jede Gemeinde, durch welche sie passirten, beeiferte sich, sie reich— lich zu traktiren. Es sind sehr kräftige, gesunde Leute, und die be— standenen Strapazen während 39 Tagen, worunter mehrtägiger Bi— vouak im Schnee, kostete sie nur wenige Hautkranke. Dagegen hat ihre Bekleidung unendlich gelitten; es wird aber sehr freigebig hier in Basel nachgeholfen. .

Kanton Graubündten. Die Regierung hat vier Land wehr Bataillone einberufen.

Kanton Tessin. (Frkf. Bl.) Man schreibt aus Lugano vom 28. November: „Die Sonderbündler haben ssich gänzlich zurück gezogen; nur noch wenig Mannschaft blieb auf dem Hospiz zurück. Nach genaueren Berichten aus Airolo bestand die Kolonne, die in unseren Kanton einfiel, aus 800 bis 1000 wohlgeübten Scharfschützen und eben so viel Mann Infanterie.“ ĩ

Kanton Wallis. Der Beschluß des hiesigen Großen Ra— thes zur Anknüpfung von Unterhandlungen, auf den sich die De— pesche des Kommandanten der ersten Division an die Tagsatzung be⸗ rief, lantet folgendermaßen: .

„Auf den Antrag seiner Kommission erklärt der Große Nath im Na— men von Wallis, daß er von der Verbindung der 7 Stände zurücktritt, und giebt dem Staats-Nath Vollmachten, um bei den kompetenten Behörden Unterhandlungen zur Erhaltung der günstigsten Bedingungen für Wallis anzuknüpfen, die Ratisication des Großen Rathes wo möglich vorbehalten. Der Große Rath verordnet die Entlassung der Truppen, indem er den Staats-Rath bevollmächtigt, diejenigen im Dienst zu behalten, die er zur Aufrechthaltung der Ordnung im Innern für nothwendig erachtet. Der Große Rath erklärte sich permanent, außer daß die zur Armee gehörigen Offiziere bevollmächtigt sind, sich zu den unter ihrem Befehl stehenden Mi— lizen zu begeben, um sie von dem wahren Zustand der Dinge in Kenntniß zu setzen. Der Staatsrath wird jedoch dafür sorgen, daß eine hinreichende Anzahl Mitglieder bleibt, um berathen zu können. Der Staatsrath ist beauftragt, einen Tagesbefehl an die Truppen und eine Proclamatisn an das Volk zu erlassen. Sitten, den 28. November (unterz.) Bovier, Vice⸗Präsident; C. de Werra, Secretair.“

(O. P. A. 3.) Am 30. Nov. sind die ersten eidgenössischen Truppen in das walliser Gebiet eingerlickt. Die Walliser hoffen, es möchte die capitulationsmäßige Zahl der 8000 Mann Besatzung auf EC 00 verringert werden, der allgemeinen Armuth wegen. Die Je suitenhäuser zu Sitten und Brieg werden mit Einquartierung wohl bedacht werden. Baares Geld wird man nicht vorfinden und auch keine werthvollen Papiere; dieselben sind schon längst nach Piemont gegangen, mit ihnen die Patres Neltner, Chaignon, Michellod, Per— rig, Welte, Iten, Moullet, Dronchat, Zweisig, Loretan, Staudin— ger, Caveng, Petitjean, Hübner, Schlosser, Odermatt, Brückner, Schlaberg, Spicher, Frey, Havard, de Mehlem, Wiget und über 36 Scholastiker und Helfer. Von den Letzteren sind blos ö zurückgeblieben, um zu sehen, was in beiden Ordenshäu⸗ sern vorgeht, und dieses dann an die Oberen zu berichten.

O Zürich, 2. Dez. Wie Sie bereits wissen werden, sind der Tagsatzung in jüngster Zeit allmälig eine ganze Reihe von Adr essen aus verschiedenen Städten Deutschlands zugekommen, deren Zweck der ist, der Zwölfer⸗Mehrheit zu Handen des ganzen schweizerischen Volkes die tiefste Hochachtung für die von der Tagsatzung bewiesene „Energie.“ und die lebhafte Sympathie der Unterzeichner mit den neuesten Ereignissen in der Schweiz zu bezeugen. Es wird nun aus ziemlich guter Quelle versichert, der (ursprünglich aus Preußen ge— bürtige) alte Professor Ludwig Snell mache sich ein förmliches Geschäft daraus, zur Betreibung solcher Adressen herumzureisen.

Die National-Zeitung (ein radikales Blatt aus Basel) erläßt in ihrer neuesten Nummer einen Aufruf an das gesammte Schweizer-Volk, worauf sie darauf anträgt, es möchte deim Herrn General Dufour von der Tagsatzung im Namen der ganzen Schweiz für seine siegreiche und zugleich schoͤnende Kriegführung ein werth— volles Geschenk als Zeichen der National-Erkenntlichkeit dekretirt werden. Die National-Zeitu ng macht den Voschlag, es möchte dasselbe in einem Besitzthum bestehen, das auf immer in der Familie Dufour bleiben sollte.

Ueber die schreckliche Verwüstung, welche der Kanton Luzern in den letzten paar Wochen von Freund und Feind zu erdulden hatte, kommen fortwährend, die betrübendsten Nachrichten hierher. Ein Augenzeuge, dessen eigener Brief mir zu Gesichte gekommen, schreibt darüber: „Wenn man jetzt den eben noch so reichen Kanton Luzern durchreist, so findet man überall Zerstörung, Jammer, Elend und nirgends den Frieden, welchen nach radikaler Verheißung der

Krieg bringen sollte, Die Rache derjenigen unter den Zwölfertruppen,

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die am 31. März 18145 Luzern als Freischärler betraten, damals aber geschlagen und in der Jesuiten⸗- Kirche gesangen gehalten worden wa ren, hat hier und da fürchterlich gewüthet. Mehrere Häuser in Lu— zern wurden gänzlich zerstört, die Mobilien zerschlagen, sogar die Tapeten der Zimmer abgerissen. Im Entlibuch wurde furchtbar ge haust durch eine Rotte Gesindels aus dem Kanton Bern, das der Reserve⸗Division Ochsenbein's nachzog. In der Gegend von Sursee, Münster und Neuendorf wurden von Radikalen Freiheitsbäume aufgestellt mit Inschriften. Häufig zwang man die Landstürmer, die selben zu küssen und zu rufen: „Es lebe die Eidgenossenschaft!“ In Neukirch wurden 15 außer

den 1 n

die (noch vom Jahre 18135 her) Kirchhof beerdigten Freischärler wieder anege

mußte ihnen eine feierliche Beerdigung auf

Ueber die Berner und Baselländler wird da hesten und zügellosesten am meisten geklagt, dag Züricher wohl, unsere züricherischen Truppen

ihres humanen Betrag us willen höchlich ihres hüumgnnen Detragens willen hochlic

36 J 1

in

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dem

daher

Napitol war en entschiedenen Mißvergnügens monstration damit verbunden war. an die Munizipalräthe gerichtet hat, wir dermaßen von Gemüth erfüllt angegeben, rung begleitet war. Als der Zug aus der

eine Messe abgehalten wurde, in das

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die in diesen Tage getroffen war, geschritten, dann zu der der; gionen, welche 42 Deputirte dem Präsidenten Kardinal Altieri, aushändigten. Einer welche mit dem Wunsche schloß, daß man blos sagen dürfe, es war, sondern worauf der Kardinal mit Gewandtheit t nd f einen ähnlichen Schluß hinarbeitete, der e Verheißung gab: Rom war, ist und wird sein. Der Applaus war natürlich groß und vermehrte sich noch, als er im Namen des Papstes 12 Deputirte eben so viele Silber-Medaillen ; denkwürdige Begebenheit vertheilte. Dann begannen Es kam nicht mehr als die Terne des Senators zu dieser trat der Liebling des Volkes, Fürst Corsini, mit voran, Fürst Borghese mit 66 und Doria mit 60. Als sultat kund wurde, erhob sich im Volk i

eine Rede, von Rom nicht

an jene Andenken an diese

* gewaltiger Jubel.

o giößer, als man zur Mehrung des Mißvergnügens die Nachricht den Tag über verbreitet hatte, daß Fürst Orsini, der bisherige, we gen seiner Härte verhaßte Senator, wieder gewählt werden? dürfte. In der That hatte er nach obigen Dreien die meisten Stimmen. Der Papst soll die Wahl Corsini's sofort gebilligt haben. Heute frilh haben sich die hundert Näthe aufs neüe verfammelt, um die acht Nonservatoren Zu wählen, von denen zwei durch das Accessit zuin Senator ihre Stimmen schon erhalten haben.

1 10 19

Iloreunz, 27. Nov. Vor einigen Tagen hatte der Comthur Hippolyt Vilain XIV. die Ehre, in einer Privat-Audienz Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großherzog sein Beglaubigungs- Schreiben als Ministerresident des Königs der Belgier am tostanischen Hof zu überreichen.

Der hiesige französische Gesandte ertheilte kürzlich seinen hier wohnhaften Landsleuten den Rath, in die Neihen der toscanischen Bürgergarde einzutreten, auch wenn sie durch die Gesetze keine Ver= bindlichkeit dazu haben sollten. ;

Die aus den Studenten hier, in Pisa und Siena, einem un— längst erlassenen Ministerial-Schreiben gemäß, zu errichtende Univer sitäts-Bürgergarde soll in jeder der genannten Städte ein Bataillon bilden, zu deren Obersten, zur Freunde der studirenden Jugend, der Minister Marchese Ridolfi vom Großherzog ernannt worden ist. Ein zusammengetretener Verein von Architekten, Ingenieuren u. s. w. hat darauf angetragen daß aus demselben ein Geniecorps bei der Bürgergarde organisirt werden möchte. Der Großherzog hat auch bereits einer deshalb an ihn abgesandten Deputation eine willfährige Antwort gegeben und das Nöthige wegen der erforderlichen Unter— richtsertheilung verfügt.

Aus Livorno vom 26. November schreibt man der Allg. Ztg.: „Es heißt seit gestern, daß die Zwistigkeiten mit Modena ausgeglichen seien. Bis jetzt ist noch nichts Offizielles bekannt ge— worden. Unser Handel stockt, aber man hat unrecht, wenn man die ses allein der politischen Aufregung zuschreibt. Die Krisis in England ist die Hauptursache, denn die Kaufleute wollen weder Aufträge ge gen Tratten ausführen, noch die Banquiers deren nehmen; so sind auch die Sendungen nach Amerika im Stocken, da für dieselben meh rentheils Bankcourse auf England angewiesen werden. Mit Verwun derung empfangen wir übrigens aus Deutschland sorgliche Aeußerun— gen über unsere eigene Sicherheit. Wir haben uns seit langen Jah ren rücksichtlich unserer persönlichen Sicherheit und der unseres Eigen— thums nicht so ruhig schlafen gelegt, als seit kurzem, wo wir uns von uns selbst bewacht wissen. So sind denn auch Missethaten und

Diebstähle seit kurzem viel seltener. Die Gleichgültigkeit im Volke, mit der man die Spitzbuben gewähren ließ, hat aufgehört, und ein besseres moralisches Gefühl ist in die Masse gedrungen, seit sie be— greift, daß sie nur dadurch sich auf den Standpunkt der Nation er heben kann.“

Neapel, 25. Nov. (A. 3.) Gestern Abend wiederholte sich das Evviva-Rufen in einem so vermehrten Grade, daß nicht allein die Schloßwachen verdoppelt, sondern auch alles Militair in den Ka— sernen zusammengezogen wurde,. Auf dem Schloßplatze wogten ein paar Tausend Menschen auf und ab; man hörte dem Könige, Pius 1X., dem Progresso, der Lega Italiana, der Preßfreiheit Lebehochs brin gen mit Händeklatschen, Singen und Schreien. Auch auf dem To— ledo und dem Largo di Castello war großes Gedränge von Leuten, welche den mittleren Ständen, keinesweges den Lazaroni angehörten. Da es galt dem Könige eine Huldigung zu bringen, und da derglei— chen Auftritte in der Residenz, gehörig dargestellt, in der Provinz eine kalmirende Wirkung hervorbringen müssen, so ists begreiflich, daß Nie⸗ manden ein Leid geschah. Die Verhältnisse zwischen König und Volk sind jedoch noch immer sehr eigenthümlicher Art, gleichsam aus Furcht und Hoffnung, aus Mißtrauen und Wohlwollen zusammengesetzt. Solcher Zusammensetzung hat man auch die plötzliche Eröffnung einer neuen Schloßwache neben dem S. Carlo Theater und deren Be setzung mit ungefähr 50 Husaren zu danken. Der Enthusiasmus trägt den intermittirenden Fieber-Charakter, und da die ersten Pa— rorysmen am 22. und 24. November stattfanden, so dürfen wir erst morgen Abend, 26. November, den dritten Anfall erwarten. Da sollen dann auch zahlreiche KavalleriePatrouillen die Straßen durch- streifen, während gestern nur Gendarmerie, schweizer und andere Trup— pen auf den Beinen waren. Wenn auch ein lebhaftes Evviva⸗ Schreien gern gesehen wird, so ist man doch bis zur heutigen Stunde

auf die Lega Italiana und die Preßfreiheit zu Neapel noch gar nicht gefaßt gewesen.

Beleuchtung der Schutzzoll⸗Theorie

Herrn Dr. Hermann.

des von

zeitung theilt in zwei außerordentlichen und 16. November (Nr. z1I6 und 317) einen voll⸗ der Erwiderung mit, welche der Professor und Mi⸗ Hermann zu München der Schrift des

stem des freien Handels und der

Rücksicht auf den deutschen Zollverein,

eil werden lassen. Diese Entgegnung

'rarischen Bedeutung und amtlichen Stel- mehr als gewöhnliche Aufmerk⸗ erklärt die Elberfelder Zeitung,

der Schutzzölle, jene Kritik für das Beste, s Freihandels und der Schutzzölle Sein ehrenwerthes Mitglied der

hat in der Sitzung vom 24.

ines hochgestellten Beamten

Lande feierlich Glück ge⸗

Elberfelder

—— 811

hutzzölle, mi zerlin, 1847“, nimmt nach der lun Verfassers

1 shon

den von Herrn Dr. von

ch wir, obschon keinesweges anden, heißen jene Aeuße⸗—

un gewonnenen Resultaten eint

mehrfacher Hinsicht willkommen.

Zunächst ist uns eine gewisse Empfindlichkeit über die in neuerer

eit hier und da wider die süddeutschen Staaten und die Anhänger der Schutzzölle erhobenen Anschuldigungen zwar etwas unerwartet, aber deshalb nicht minder erfreulich gewesen. Wer da weiß, mit welcher Heftigkeit eine zwar nicht allzu große, aber äußerst betrieb⸗ same Anzahl von Tagesschriftstellern die angeblich von Preußen ver— tretene Handels-Politik mit Vorwürfen aller Art überschüttet hat, wer sich vergegenwärtigt, wie namentlich das in Augsburg, also in nächster Nachbarschaft des Verfassers der Entgegnung, erscheinende Zollvereinsblatt nicht müde gen n uist, alle diejenigen, die dem allein seligmachenden Glauben an die Heilkraft der Schutzzölle für alle ebel nicht zugethan sind, mit den gehässigsten Schmähungen zu verfolgen, der muß al⸗ lerdings sich lebhaft an den bekannten Satz erinnert fühlen, daß Niemand Prophet in seinem Lande ist, wenn er von Herrn Dr. von Hermann die im Verhältniß zu den Schimpfreden eines List und seiner Schaar doch nur geringen Leistungen einiger Freihandelsmänner so hoch aufgenommen sieht. Wir würden uns aber gar sehr freuen, wenn alle Freunde der Schutzzölle gleich lebhaft die hier und da wi⸗ der sie gerichteten Verunglimpfungen empfänden, weil in Folge dessen wohl zu hoffen stände, daß die widerwärtige Art und Weise, in wel⸗ cher gerade ihrerseits die Diskussionen über Schutzzölle geführt wor⸗ den sind, endlich allgemein beseitigt, daß die gegenseitigen Anfeindungen zwischen den süddeutschen und norddeutschen Staaten aufhören, daß wir seitens der Regierungen, so auch im Publikum bei den auf eine Aenderung des Zollvereins Tarifs gerichteten Vorschlä⸗ gen und Maßnahmen, nur das Gewicht der für oder wider die frag⸗ liche Maßregel sprechenden Gründe abgewogen würde, gleichviel, ob der Vorschlag von Bayern oder von Preußen, von Württemberg oder von Sachsen ausgegangen ist.“)

Zu der Entgegnung des Herrn Dr. von Hermann muß man sich jedoch vorzüglich deshalb Glück wünschen, weil wir hier dem Versuche, die Vorliebe für Schutzzölle theoretisch zu begründen und praktisch zu erläutern, das „vage Hin- und Herreden“ zu beseitigen, bei einem mit der Theorie der Staatswirthschaft vollkommen vertrau— ten Manne begegnen. Einen derartigen Gegner kann man durch Bekäm⸗ pfung seiner Gründe entweder regelrecht widerlegen oder ihn bereitwillig als Sieger anerkennen, sofern etwa die Widerlegung nicht gelingen sollte. Möchten nur recht viele Verehrer der Schutzzölle dem Beispiele der Elberfelder Zeitung folgen und die Aeußerungen des Herrn Dr. von Hermann für das Beste erklären, was sie über diese wich⸗ tige Frage mitzutheilen im Stande sind!

Der oft erwähnte Artikel zerfällt in zwei Abschnitte, einmal in die belehrende und zurechtweisende Beurtheilung der Schrift von Dönniges, dann in die Erörterung der Gränzen, „inner denen ein Schutzzoll der Volkswirthschaft Vortheil verspricht oder Nachtheil Nur mit dem letzteren Abschnitte beabsichtigen wir uns hier zu beschäftigen. Herr Dönniges bedarf unserer Hülfe nicht und wird selbst am besten wissen, inwieweit er die gegen ihn erhobenen An⸗ griffe abzuwehren im Stande und geneigt ist.

Bevor wir aber die von Herrn Dr. von Hermann aufgestellten Ansichten im die Beispiele, wodurch er in

l irdischen U

droht“.

Einzelnen erörtern und die dankbar anzuerkennender Weise seine Theorie erläutert hat, näher be⸗ leuchten, mag hier die allgemeine Bemerkung Platz finden, daß Herr Dr. von Hermann sowohl in den Irrthümern, die gerügt, als in den Regeln, die aufgestellt werden, das Hauptgewicht auf die Verbes⸗ serung des Looses der Arbeiterklasse legt. Es ist hauptsäch⸗ lich ihö! Wohl, dessen Förderung er von der Beibehaltung und Er— weiterung der Schutzzölle erwartet und gegen welches ihm der etwa für die übrigen Einwohnerklassen sich ergebende Nachtheil von unter⸗ geordneter Bedeutung ist.

Es wäre eine lehrreie schildern, welche die Vertheidigung der Schutzzölle vor und nach durch⸗ laufen hat, wenn sie aus einer Stellnng vertrieben sich in eine andere Stellung zu werfen genöthigt wurde. Man würde erkennen, daß die Waffen häufig mit Rücksicht auf die gerade vorherrschende Zeitrichtung gewechselt haben, daß zwar das Mittel die Schutzzölle so ziemlich dasselbe geblieben, daß dagegen der dadurch zu erreichende Zweck gar manchen Wandlungen unterworfen gewesen ist. Die Schrif ten des Dr. List haben den unbestreitbaren Erfolg, den sie zum Erstaunen so Vieler erlangten, welche über die wissenschaftlichen Mängel die politische Bedeutung seines Buches übersahen, großentheils dem Umstande zu

he Aufgabe, die Phasen zu erforschen und zu ö

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verdanken gehabt, daß List mit bedeutendem Geschick das in Deutsch land neu erwachte Gefühl der Nationalität und die weitverbreitete Abneigung gegen die Büreaukratie seinen Zwecken dienstbar gemacht, daß ein Theil seiner eifrigsten Anhänger in Vertheidigung der Schutz zölle die Büreaukratie zu bekämpfen, die Nationalität zu fördern glaubte. Herr Dr. von Hermann hat nun nicht allein die noch fort⸗ tönende und hoffentlich nicht so bald verklingende nationale Saite angeschlagen, er hat vor Allem mit der Verbesserung des Looses

) Nach Herrn De. von Hermann hat übrigens, beiläufg bemerkt, eine solche Divergenz zwischen den Vereins Regierungen, wie sie das Pu— blikum häufig vorausgesetzt hat, keinesweges bestanden; die preußische Negie= rung hat vielmehr, seiner Schilderung nach, so ziemlich den größten Ciser gezeigt, den inländischen Gewerbfleiß durch Schutzzölle zu fördern, ,. es gewesen wäre, die den Zoll auf Roheisen in Antrag n, 6 A Rihlr. Twistzoll mit 3 Rthlr. Rückzoll für erportirte Baumwo . ren vorgeschlagen hat. Ob in dieser den sserma en an h, sehr an⸗ lung ein spätes Anerkenntniß der Bemühungen den seiner giest Balstelling gefeindeten preußischen Regierung zu finden, oder, , ö. Standpunkte ge—⸗ doch nicht so ganz dem mit Recht gepriesenen historischer z

mäß sei, wagen wir nicht zu entscheiden.