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bnungen nach sich zieht, dann ist es Nicht 2 —— * ein Jiel zu setzen oder wenigstens die Wir⸗ kung dẽselben * ai ger lbb Tn, 2
j n Betre
kg ist unsere * err e f i n. spfli möge es mit uns die Ansprüche des Episko—= , ien e e T ff. zurückweisen; theilt dasselbe diese — gre es doch auf, sich als Vertheidiger der Grund-
ränken. Das Klerus in den Wahlen. Wenn
ehre nicht, so h
saße einer BVerfaffung hinzustellen, welche das geistliche Gebiet vom
politischen trennt.
ie Einnahme der Staats- Eisenbahnen belief sich wahrend des a. Monats Oftober auf 1,357,813 Fr., auf 62,009 Fr.
8 im Oktober 1816 und 223,000 Fr. mehr fi im r Dagegen ist die Einnahme gegen den verflossenen Mona ede 39 Der Monat ee een. ĩ wöhnlich eine Differenz, allein der Unterschied ist diesma e r . ef, Der Verkehr der Reisenden Dagegen hat die Zahl der unsten der dritten und letzten Klasse Im Oktober 1846 stand das Verhältniß der Reisen⸗ den der dritten im Verhältnisse zu denen der zweiten Klasse wie 59
mehr a 1845. ñ̃ h September um 258, 000 Fr. zurückgegangen.
ganz besonderen Ursachen zuzuschreiben. mit der ersten Klasse bleibt ch glei; Reisenden mit der zweiten zu
abgenommen.
zu 100, jetzt steht es wie 69 zu 100.
Der Moniteur veröffentlicht über die Abfahrten der Segel⸗ schiffe des regelmäßigen Dienstes siber Antwerpen für das Jahr 13848 Abfahrt von Antwerpen nach Konstantinopel mit Anlan⸗ dung in Athen, am 15. März; von Antwerpen nach Galacz und Ibrail mit Anlandung in Konstantinopel, am 15. Juni; von Antwer⸗ pen nach Alexandrien mit Anlandung in Algier, am 15. September; von Antwerpen nach Bahia und Pernambuco mit Anlandung in Ba⸗ hia oder Pernambuco, am 1. April und am 1. November; von Ant⸗ werpen nach Valparaiso und Callao mit fakultativer Anlandung in den Zwischenhäfen, am 1. April, 1. Juni, 1. August, 15. Oktober und 15. Dezember; von Antwerpen nach Veracruz, am 15. Mai und 15. Oktober; von Antwerpen nach Santo Thomas de Guatimala mit Anlandung in Guayra, am 15. Februar und am 15. Juni; zwi— schen Antwerpen, Singapore und Batavia mit fakultativer Anlandung in Batavia für jede Abfahrt, am 1. März, 15. Juni, 15. Oktober
Folgendes:
und 15. Dezember.
Bekanntmachungen.
11471 ö
Der unten näher bezeichnete Tischlergeselle Carl Gustav Heinrich Gerlach, aus Oels gebürtig, ist des Meineides dringend verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu er= mitteln gewesen ist.
Es werden alle Civil⸗- und Militair-Behörden des In und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den- selben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzuneh— men und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen—
ständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗Expedition abzuliefern.
Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent— standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Be- hörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Berlin, den 4. Dezember 1847.
Der Untersuchungsrichter des Königl. Kriminalgerichts. Neumann.
Signalement des 2c. Gerlach.
Derselbe ist 42 Jahr alt, evangelischer Religion, aus Oels in Schlesien gebürtig, und kann eine nähere Be— schreibung seiner Person und Kleidung nicht angegeben werden.
920 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. September 1847. Das dem Particulier Carl Ludwig Greiert gehörige,
hierselbst in der Besselstraße Nr. 11 belegene, im Hy—
pothekenbuche von der Friedrichsstadt Vol. 26. Nr. 816.
verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 11,218
Thlr. 26 83 6 Pf. soll
am 9. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy—
pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Der Eigenthümer des Grundstücks, Particulier Carl
Ludwig Greiert, oder dessen Erben werden hierdurch öf—
sentlich vorgeladen.
828 Nothwendiger Verkaus. von Kroechersches m ericht zu Lohm.
„Die dem Müller Johann Joachim Friedrich Rose ge— u Windmühle vor dem Dorfe Lohm nebst Wohn- ause im Dorfe Nr. 25, abgeschätzt zufolge der nebst Dppothekenschein und Verfaufsbedingungen im Geschäfts-= ende, . . und , , ,, .
rmann zu Havelberg, einzusehenden Tare au 6003 Thlr. 18 Sgi. . ö. Domminas 11 d, re g ils.
r, in der Gerichtsstube zu Lohm Schul⸗
den halber subhatirt werden. H
litze! Osffentliche Vorladun
Ueber das Vermögen der hiesigen Fabrsfanten Augu Jacob und Gottlieb Schmidi 3 n dr en . . . ö. der bonus von uns eröffne
nd e nmeldun ü ,, . . K
den 10. März 1848, Vormitta in unserem Gerichtslokale hierselbst , n Es werden daher alle unbelannten Gläubiger der Ja⸗ brikanten August Jacob und Gottlieb San hler⸗ durch aufgefordert, im gedachten Termine eniweder per⸗ sönlich oder durch zulässige und hinlänglich leginimirte Bevollmächtigte, wozu die Justiz⸗Kommissarien Knitzel hire f en in Reichenbach und Kanther in
imptsch vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre An- sprüche an die Jacob und Schmidtsche Kontkurs-Masse anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen.
er sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit
seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein eiwiges Still= schweigen auferlegt werden.
Langenbielau, den 29. September 1847.
Gräflich v. Sandreczlysches Patrimonialgericht.
2336
folg ender Einleitung:
breitung der Aufklärung
bis 30000 Lire zu stellen.
missionen.
Italien. Turin, 27. Nov. (N. K.) Das neue Preß⸗Edikt beginnt mit
„Da der gesunde Sinn und die Bildung, an welchen die Unse⸗ rer Regierung anvertrauten Völker keinem anderen in Italien nach⸗ stehen, Uns die Ueberzeugung gewähren, daß die Bestimmungen über die Censur ohne Uebelstand erweitert werden können, Uns gern entschlossen, Unseren Unterthanen diesen neuen Beweis Un⸗ seres gerechten Zutrauens und Unseres beständigen Wunsches, die; ? und die Förderung der Wissenschaften in jeder Weise zu begünstigen, zu geben.“
Das Edikt selbst enthält in 25 Artikeln folgende wesentliche Be⸗ stimmungen; Die Druck⸗Erlaubniß soll jedem Werke gewährt werden, welches nicht einen Angriff auf die Religion und ihre Diener, die öffentliche Moral, die Rechte der Souverainetät, die Regierung und Behörden, die Würde und Person auswärtiger Regenten und ihrer Vertreter und die Ehre von Privatpersonen enthält oder den Gang der Regierung zu stören geeignet ist. Regierungs- Handlungen kön nen erst dann veröffentlicht werden, wenn sie offiziell sind. Politische Blätter dürfen nur in den Hauptorten der Bezirke erscheinen. Der verantwortliche Herausgeber eines solchen hat eine Caution von 2000 Die Censur wird von einer Ober— Kommission und von Provinzial-Kommüissionen Ober -Kommission besteht aus einem Vorsitzenden und acht Mitglie⸗ dern; sie bildet die Appellations-Instanz von den Provinzial-Kom⸗ Letztere bestehen in Turin und Genua aus fünf, in den übrigen Provinzen aus drei Mitgliedern. Werkes wird je von einem einzelnen Mitgliede besorgt, welches das Imprimatur selbstständig ertheilen kann; glaubt es aber die Druck⸗ Bewilligung nicht ertheilen zu können, so hat es den Fall in der Kommission zu kollegialischer Berathung zu bringen. Schriften muß stets kollegialisch berathen werden. lichung eines Artikels ohne Censur wird mit einer Geldstrafe von 200 bis 2000 Lire, im ersten Wiederholungsfalle außerdem mit 14tägigem bis 2monatlichem Gefängniß und zeitweiser Suspension des Blattes und im zweiten mit Unterdrückung des Blattes und Unfähigkeit des Herausgeberg, ein anderes zu redigiren, geahndet.
New⸗NYork vom Staaten sollte am so haben Wir
mantla.
gegen die Bestimmungen dieses Gesetzes gehören zur Kompetenz der ordentlichen Gerichte.
bereinigte Staaten von Nord-Amerika. London, 30. Nov.
Die „Caledonia“ bringt Nachrichten aus 15. November. Der Kongreß der Vereinigten 6. Dezember eröffnet werden, und die Whigs be⸗
reiten sich schon darauf vor, die Politik des Präsidenten in Betreff Mexiko's lebhaft anzugreifen. Herr Clay hat dieselben in einer Whig⸗ Versammlung in Lexington aufs heftigste denunciirt.
Die Berichte aus Mexiko, ans der Hauptstadt bis zum 29. Oktober, aus Veracruz bis zum 1. November reichend, schei⸗ nen einige Aussicht auf Frieden zu geben. jöorität der in Queretaro versammelten Kongreß Mitglieder sich für Anknüpfung von Friedens⸗Unterhandlungen erklärt haben. Santana in dem Posten des Ober⸗Befehlshabers der Armee durch General Rincon ersetzt worden und hatte dafür dem Kongresse den Gehorsam aufgesagt und sich nach Tehuecan zurückgezogen. und Orizaba sind von den Amerikanern besetzt worden. Scott hatte der Stadt Guadelupe einen Besuch abgestattet. — Der Ort, bei welchem das letzte, neulich erwähnte, für Santana unglücks liche Treffen stattgefunden hat, heißt nicht Guatamala, sondern Hua⸗
Wenigstens soll die Ma⸗ Auch war
Atlexco General
ausgeübt. Die
Die Censur eines vorigen Preisen.
Ueber politische Die Veröffent⸗
Leinsaamen wie
Rü böl 36, Mai 36,
Contraventionen
Al 1lgem einer An zei ge r.
ost · ampfschifffahri iotgh 3 wischen ö. NEVIORKund BREMEN. Das amerikanische Post⸗Dampfschiff
VWAsSHllNG ILO NVe Capt. F. Hewitt,
wird am 19. De⸗ zember von der Weser und am 23. Dezember von Southamp⸗ ton nach Newyork
abgehen. Wegen Fracht und Passage be⸗ 33 liebe man sich zu
melden bei C. A. Heine ken C Co.
115656
Eisenbahn.
Wir machen hierdurch bekannt, daß die von uns unterm 1. Juli a. c. aus- gefertigten Interims⸗Ae⸗
Sr, tien à 25 Thlr. gegen die
. Original ⸗-Actiendo⸗
ffll⸗= = ln nn Ekumente l. it. B. nebst
üer Talon und Divi⸗
. 3 ndensche inen in der — — — Zeit
vom 15. bis mit dem 31. De— zember a. C.
mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, nach Wahl der Inhaber,
in unserem Haupt-Büreau zu Zittau,
bei den Herren Vetter & Co. in Leipzig, George Meusel C Co. in Dresden,
„A. 5. Seymann C Co. in Berlin
ausgetauscht werden sollen; gleichzeitig werden den Be—
sitzern pro Actie 19 Ngr. Zinsen vom 1. Juli a. c. à 5 76 baar vergütet.
Nach Ablauf obiger Frist kann der Umtausch und die Zinszahlung jedoch nur in unserem Haupt-Büreau all- hier erfolgen.
Zittau, den 30. November 1847.
Dil, m der Loebau-Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft.
Exner. Helfft.
*
5.
16 h
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* **
isa p]
Eisenbahn.
Von den in unserer
Bekanntmachung vom 2.
Oktober d. J. aufgeführ⸗
ten 28 Stück Initerinis⸗
Prioritäts-⸗Actien Lit. B.,
auf welche bis zum 1. Ol⸗
an tober 2. e. die zweite
arm Einzahlung nicht 6
. karg is mit
auf der Präklusivfrist
Ei, e 2. e. folgende Nummern der ersten
. Sä, und 6ꝛz3. goon und soo2. 128655 bis
mithin 9 Stüc, nicht eingelös worde
ö. n.
In Gemäßheit 5. 16. der Gesellschafts. Statuten wer⸗
den nun hiermit diese voraufgeführten Aeisen der ersten
Einzahlung für erloschen erklärt, und sind demgemäß deren Inhaber aller ihnen als solchen zustehenden Rechte verlustig. Zittau, den 1. Dezember 1817. . . der Loebau-Zittauer Eisenbahn«-Gesellschaft. Exner. Helfft.
Ludwigshafen-Bexbacher lis vj Eisenbahn. ahlung.
Laut uns von den Herren S. v. Haber Söhne in Karlsruhe und W. H. Ladenburg * ö, C, Söhne in Mann⸗
r, heim ertheilter Vollmacht, 1 — Un sind wir beauftragt, die
77 MFü9te Einzahlung auf die Actien der Ludwigshafen Berbacher Eisenbahn
Handels- und Börsen-Nachrichten. Amsterdam, 3. Dez. gen ien mit gutem Handel an Konsumenten, 128pfd. b. poln. 420 Fl., 132pfd. kubanka 275 Fl., 134pfd. mecklenb. 380 Fl. Verst. 124 pfd. münster. 218 Fl., 116958. pertersb. 196 Fl, 124pfd. geldersch. 220 Fl. dänische 206 Fl. Buchweizen etwas niediger abgegeben,, 121psd. holst. 250 Fl., 121pfd. gr. brab. 255 Fl., 115, 117pf8. fries. 227, 234 Fl. Kohlsaamen. dänisch. 595 L., königsb. Aveelsaamen 57 L., auf 9 Fß. im Sept. 623 L.
zig. 260 Fl., 11258. riga. 275 Fl., 114d. odessa. 315 Fl.
Getraidemarkt. Weizen zu reichlich vori⸗ Roggen zu eirca
Gerste 1154fd. holst. 215 Fl., 113d.
1 L. höher, verkauft: Stichts 60 L., Elbe 61 L.,
früher, 113, 114pfd. Marianopel 3 s5 Fl. 104pf8. dan—
—
leich und auf Lieferung angenehm, pr. 6 W. 372 Fl., flieg. Sept. 365. 317 a 31. Hanföl pr. 6 W. 33, flieeg. 323.
Leinöl wieder flauer, pr. 6 W. 32, flieg.
von 1053 mit 50 Fl., 2 Ao.
abzüglich Zinsen demnach Fl. 47. 20. pro Actie, in Empfang zu nehmen und darüber zu quittiren. ö . Wir ersuchen daher die Besitzer, die betreffende Ein- zahlung bis
zum 1. Januar 1848, späte— stens aber bis 1. Februar 1818, mit 4 Verzugszinsen, vom 1. Januar an
gerechnet, in unserem Comtoir, Linden Nr. 27
zu leisten und die einzuzahlenden Stücke mit einem Ver— zeichniß nach Nummernreihe, Litt. A. von Litt. B. ge— trennt, zu versehen.
Die Annahme der Interims— scheine zur vollen Einzahlung findet fortwährend statt.
Berlin, den 6. Dezember 1847.
Hirschfeld C Wolff.
*
Literarische
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Verein von Kaufleuten des
Manufakur⸗Waaren⸗Faches li 44 hl en gros.
Hamburg, den 1. Dezember 1847. Von vielen Vereins ⸗Migliedern ist wiederholt Be⸗ schwerde geführt worden, daß ihre Kommittenten häufig Banco Beträge durch Kassen. Anweisungen zu dem hier ei m notirten Cours für klingend Courant berichtigen wollen. Die Unterzeichnete sieht sich deshalb, sowohl im In-
teresse der Empfänger, als der Remittenten, zu der An⸗— zeige veranlaßt: „daß die für 1 1, 1.3 und 116 Tha— ler notirten Course für Kassen⸗-Anweisungen nicht maß- gebend sind, und daß diese Valuta, welche im Cours- zettel nicht notirt wird, deren Cours aber nach dem Mehr⸗ oder Minder -Begehr bedungen wird, nur zu dem Cours in Banco berechnet werden kann, zu welchem sie bei Empfang zu lassen ist. Die Kommission.
[1156b Oeffentliche Danksagung.
Durch einen unglücklichen Fall entwickelte sich an dem
rechten Kniegelenke meines zweiten Sohnes ein Glied— schwamm von dem fürchterlichen Umfange eines Manns— kopfes. Der hohe Grad dieses Uebels, die dadurch be— dingten, Tag und Nacht Monate lang andauernden Schmerzen, s wie hinzugetretenes Zehrfleber, brachten ihn an den Rand des Grabes. Hoffnungslos und in Verzweiflung fand er nach vielen vergeblichen Heilver⸗ suchen berühmter Aerzte endlich den letzten Trost unter des Allmächtigen Beistand bei dem hochverdienten Di⸗— reltor des orthopädischen Instituts, Herrn Dr. H. W. Berend, Oranienburgerstraße Nr. 64. Eine von die— sem erfahrenen Operateur mit allbekannter Geschicklich— keit in wenigen Minuten ausgeführte Ablösung (Am- putation) des rechten Oberschenkels befreite ihn von sei⸗ nem qualvollen Leiden. Aber zum zweitenmale schwebte er einige Wochen nachher in größter Gefahr, als durch eine von selbst eintretende allgemeine Wassersucht und eine hierauf folgende Eiterung an dem gesunden Ober⸗ schenkel die letzten Kräfte zu nn, drohten. Doch auch diese Nachkrankheiten wurden durch die ausdauern⸗ den ärztlichen Bemühungen des Herin Dr. Berend auf unerwartete Weise überwunden.
Nachdem mein Sohn jetzt seit längerer Zeit völlig gesund und dem Leben im eigentlichen Sinne wieder— gegeben, kennen wir kein anderes Gefühl, als das des Dankes gegen einen Mann, der zwar unseres Lobes nicht bedarf, dessen Andenken aber nimmer in unserem Herzen erlöschen wird. Mögen aber auch andere Lei- densgenossen, denen die Furcht vor solchen operativen Eingriffen ost den letzten Rettungs⸗Anker raubt, sich ver⸗ trauungsvoll dem genannten menschenfreundlichen Arzte hingeben, dessen geübte Hand zur Heilung und Lebens- rettung schon so vieles 1. und Segensreiche voll- führt hat! H. Roy, Landsbergerstraße Nr. 34
Gas Abonnement deträgt: 2 Rthlr. für J Jahr. 1 Räthlr. — 7 Jahr. 8 thlr. — 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung. Gei einzelnen unmern wird der Gogen mit 23 Sgr. berechnet.
Allgemeine
Preußische Zeitung.
Berlin, Donnerstag den gien Dezember
Alle Pol -Anstalten des Zn
und Aus landes nehmen gestellung
auf dieses Slatt an, sür Serlin
die Expedition der Allg. Preuß. Zeiiung:
Sehren- Straße Ar. 57. Insertions-Gebützr für den Raum einer Zeile des Allg.
Anzeigers 2 Sgr.
Anhalt.
Amtlicher Theil.
Inland. Provinz Preußen. Jubelfest.
deutsche Bundesftaaten. Großherzogthum Mecklenburg⸗ Schwerin. Landtags -Verhandlungen. — Freie Stadt Frank— furt. Bürgermeister⸗Wahlen.
Desterreichische Monarchie. Von der galizischen Gränze. Bildung von Gendarmerie-Corps. — Schreiben aus Wien. (Die Afade— mie.) — Schreiben aus Böhmen. (Verordnungen wegen der Kartoffel= krankheit und der Marktpolizei.) ̃
Frankreich. Paris. Hofnachrichten. — Abreise des Herzogs von Serra Tapriola. — Die Verhandlungen über die schweizer Angelegenheiten. Gerüchte von Personalveränderungen in der Diplomatie. = Tunesischer Gesandter in Algier. — General Villefranche 4. — Quarantaine? Vor⸗ schrist. — Bermischtes. — Schreiben aus Paris. (Die Vorgänge in der Untersuchungssache gegen die Gebrüder Lamarque.)
Großbritanien und Irland. London. Wahl des Erzbischofs von Jork. — Parlaments Verhandlungen: Fortsetzung der Debatte über die Handelskrisis. — Besseruug der kommerziellen Verhältnisfe.— Abrech⸗ nungen der fallirten Häuser. — Vermischtes. — Nachrichten aus den Vereinigten Staaten und Mexiko.
, , m. Kopenhagen. Post-⸗Convention zwischen Dänemark und Schweden.
Schweiz. Tagsatzung. Die Verhandlungen über die Executions- Kosten. — Die Bundesrevisions-Frage. — Kanton Bern. Das Gerücht von einer französischen Note. — Kanton Luzern. Ausweisung der Jesuiten. — Schreiben an den Bischof von Basel. — Aufhebung der Zeitungs Verbote. — Die Parteien. — Zurückstellung der Sta als sie⸗ gel. — Die Vorgänge vor der Ueberga be Luzern's. — Vermischtes. — Kanton Schwyz. Regierungsbeschluß in Betreff schweizerischer Zei⸗ tungen. Kanton Zug. Radikale Aufforderung. — Kanton Frei⸗ burg. Angebliches Verlangen des französischen Gesandten. — Hüter des Jesuiten⸗-Ordens. — Kanton Tessin. Waffenstillstand mit den Urnern. — Kanton Wallis. Reise eines französischen Gesandt⸗
schafts-⸗Secretairs.
Griechenland. Athen. Kammer-Verhandlungen.
Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Dritte Quartett-Soiree. — Schreiben aus D ü ssel dorf. (Wo ist Arbeit?)
Amltli i milicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Ober⸗Bürgermeister Hüffer zu Muͤnster den Charakter als Geheimer Regierungs⸗Rath; und Dem Oberlandesgerichts Assessor Hoffbauer zu Münster den Charakter als Land- und Stadtgerichts Rath zu verleihen; so wie Den Musikhändler Gustav Moritz Bock hierselbst zu Aller höchstihrem Hof-Musikhändler zu ernennen. Das 42ste Stück der Gesetz-Sammlung, welches heute ausge⸗— geben wird, enthält unter Nr. 2905. Die Verordnung über die Marktstandsgelder; vom 4. Oktober d. J.;
2906. Das Allerhöchste Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender greiffenhagener Kreis⸗-Obligationen von 60,000 Rthlrn.;
2907. und die Allerhöchste Kabinets-Ordre, beides vom 2y9sten desselben Monats, betreffend die den Kreisständen des greiffenhagener Kreises in Bezug auf den Bau und die Unterhaltung einer Kunststraße von Bahn nach Greiffen⸗ hagen bewilligten fiskalischen Vorrechte; ferner
2908. das Allerhöchste Privilegium vom 1. November d. 32 wegen Ausfertigung *. den Inhaber lautender ruppi— ner Kreis⸗Obligationen zum Betrage von 130,000 Rthlr. ind
2909. Die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 12ten ejsd. m., betreffend die Erhöhung des Zinssatzes für die zufolge der Bestätigungs⸗-Urkunde vom 12. Juni 1846 noch aus— zugebenden Prioritäts-Obligationen der Niederschlesischen Zweigbahn⸗Gesellschaft im Betrage von 218, 0 Rthlrn.
Berlin, den 9. Dezember 1847. ; Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits-Comtoir.
Angekommen: Se. Excellenz der General- Lieutenant und kommandirende General des 2ten Armee⸗ Corps, von Wra ngel, von Stettin. .
Uichtamtlicher Theil.
n vd.
Provinz Preußen. Aus Königsberg vom 5. Dezember meldet die dortige Zeitung: „Am heutigen Tage ist das 200 jährige Jubelfest der neuroßgärtschen Kirche in ansprechender und würdiger Weise, unter großer Theilnahme ber hiesigen Bevölkerung, feierlich begangen worben. Nachdem am Tage vorher das Fest eingeläutet worden war, begann die Feier heute um 9 Uhr in der durch freiwil⸗ lige Beiträge der Mitglieder der Gemeinde aufs beste ausgeschmück⸗ ten und schön erleuchte ten Kirche, um deren Altar die Chefs und die Deputirten sämmtlicher Behörden ihre Plätze eingenommen hat⸗ ten, während alle übrigen Räume des Gokteshauses von einer gro— ßen Schaar andächtiger Zuhörer erfüllt waren. Es wurde mit dem Gesange des Liedes: „Herr Gott, dich loben wir“, be— gönnen, auf welches die Liturgie folgte. Nach dieser wurde eine Kan— tate vorgetragen, deren schönen und erhebenden Text Dr. Gottschall gedichtet, die Musik aber der Musik⸗-Direktor Gervais, auf eine des Textes würdige Weise, komponirt hatte. Nach der Beendigung der Kantate folgte die vier ersten Verse des Liedes: „Eine feste Burg ist unser Gott“, und darauf die der feierlichen Gelegenheit in jeder Be— ziehung völlig entsprechende Festpredigt, welche der Pfarrer Sagels⸗ dorff über 1 Korinth. 3, 11 hielt, und welche alle Zuhörer sichtlich rührte und erbaute. Die schöne Feier endigte damit, daß die Ge— meinde den Hten und 7ten Vers des Liedes: „Bringt her dem Herrn Lob und Ehr“, anstimmte.“ .
Deutsche Gunvbesstaaten.
Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin. (H. C.) In der Sitzung der Landtags-Versammlung am 4. Dezember wurde der Comité-Bericht über die Großherzogliche Proposition, die Unter⸗ stützung der Mecklenburgischen Eisenbahn⸗Gesellschaft betreffend, ab⸗ gestattet und darin Folgendes aufgestellt: Daß Eisenbahnen zwar gemeinnützig seien, das Land aber aus früheren Beschlüssen keine Ver⸗ pflichtung habe zu deren Unterstützung, — daß kein Grund vorhanden sei, bei den mecklenburgischen Eisenbahnen, deren Reinertrag in Zwei⸗ fel gezogen werden dürfe, sich aus öffentlichen Mitteln zu betheili⸗ gen, — daß noch nicht nachgewiesen vorliege, wie die Mecklen— burgische Eisenbahn⸗Gesellschaft schon in dem Stadium sich be— finde, wo sie sich nicht noch selbst helfen könne, — daß eventua—
liter erst das Statut seine Anwendung finden möchte, wegen Ver—
1847
suchs einer Veräußerung der Bahn, — daß eine Betheiligung aus Landesmitteln zur Unterstützung des Unternehmens die Besorgniß er⸗ wecken möchte, dadurch eine schwer zu empfindende Steigerung des jetzigen Zinsfußes von 35 auf 47 pCt. im Lande herbeizusühren. Und hieran war der Vorschlag geknüpft, die betreffende landesherr⸗ liche Proposition gänzlich abzülehnen. Nur zwei Mitglieder des Co⸗ mité's hatten, abweichend, für eine etwanige Unterstützung in anderer als proponirter Weise sich ausgesprochen. Bei der Abstimmung wurde die Proposition mit 131 Stimmen gegen 28 gänzlich abgelehnt.
Freie Stadt Frankfurt. In der außerordentlichen Sitzung des Großen Rathes am 6. Dezember wurde Herr Schöff von Hey= den zum älteren regierenden Bürgermeister und Herr Senator Dr. von Schweitzer zum jüngeren Bürgermeister ernannt.
Oesterreichische Monarchie.
Von der galizischen Gränze, 26. Nov. Nachrichten aus Galizien zufolge, wird eben die dort vor kurzem errichtete Sicher heits Wache aufgelöst und aus der Finanz-Wache eine Art von Gen— darmerie⸗Corps gebildet, welches letztere nicht der Militair=, sondern der Civil-Behörde unterliegen soll.
Wien, 3. Dez. Durch den (bereits gemeldeten) Tod des Patriarchen von Erlau, Lad. von Pyrker, verliert die wiener Akademie der Wissenschaften seit ihrem kurzen Bestehen durch den Tod das zweite würdige Mitglied. Wenerich, Professor der orientalischen Sprachen, starb viel früher, kaum noch zum Akademiker gewählt; Graf Desöwffy ist das dritte Mitglied, welches, jedoch auf eigenes Ansuchen, aus diesem gelehrten Verein ausscheidet. Es sind sonach, mit den acht erledigt gelassenen Stellen, zur Ergänzung der kompletten Akademiker-Zahl noch 11 österreichischen Gelehrten der Wahl der Akademiker vorbehalten, die ehestens vorgenommen werden dürste, indem die ordentlichen wöchentlichen akademischen Versammlungen in zwei Sectionen schon ihren Anfang genommen haben. Die Akademie erhielt durch den Fürsten Dietrichstein einen Präsidentenstuhl mit seinem Wappen, ein Meisterstück wiener Tischler⸗ und Tapezier-Arbeit.
d Aus Böhmen, Anfangs Dezember. Da noch immer die Hoffnung vorhanden ist, daß der sich als gesund zeigende Theil der Kartoffel- Aerndte für den Bedarf des Genusses ausreichen werde, und daß diese gesund gebliebenen Knollen, selbst von solchen Feldern und Stöcken, die von der Krankheit angesteckt waren, nach der ge⸗ machten Erfahrung sich auch über den Winter erhalten dürften, bei sorgfältiger Absonderung von den krankhaften und einer zweckmäßigen Aufbewahrung, so hat das Landes-Gubernium an Obrigkeiten und Grundbesitzer die Warnung erlassen, daß sie sich zu übereilten Ver— käufen ihrer Kartoffeln an Branntwein-Brennereien oder zu anderen Arten der Verschleuderung aus übertriebener Furcht vor dem Ver⸗ derben berselben nicht hinreißen lassen sollen, sondern vielmehr dafür zu sorgen hätten, daß sie sich einen hinreichenden Vorrath an gesun⸗ den Saat-Kartoffeln beischaffen und sichern, besonders aus jenen Ge— genden, wo die Krankheit sich gar nicht gezeigt hat.
Ueber die prager Marktpolizei werden noch fortwährend eine Menge Untersuchungen gepflogen und Vorschriften erlassen, die mit- unter den Verkehr im ganzen Lande, besonders bei Verführung der Cerealien, sehr erschweren, ohne jedoch die Theurung der Lebensbe— dürfnisse zu mindern oder doch wenigstens die Zufuhr derselben nach der Hauptstadt zu vermehren. Man scheint dort aus einem Extrem ins andere verfallen zu sein, denn während seit Jahren die Markt Ordnung der Hauptstadt sehr vernachlässigt schien und selbst in ziem- lich entfernte Gegenden des Landes die Vorkäuferei von dort aus sich
Dritte Quartett⸗Soiree im Saale des Hotel de Russie. (Den 6. Dezember.)
Das Andenken des jüngst verstorbenen Tondichters auch ihrerseits würdig zu begehen, hatten die Herren Zimmermann und Genossen den heutigen Abend ausschließlich dem Vortrage Men dels sohnscher Compo- sitionen geweiht. Zur Ausführung kamen: ein Streich⸗Quartett, ein Piano⸗ sorte⸗Trio und das berühmte Oktett. Erregten schon die beiden zuerst
zeichneten Werke durch ihren gediegenen Inhalt die Theilnahme der Hö— cer, so steigerte sich dieselbe doch noch in bedeutendem Grade bei Ausfüh— rung des Okttetts. Letzteres ist eine von jenen Schöpfungen Mendels⸗— sohn's, die, obgleich im Jünglingsalter entstanden, dennoch die Reife von Meisterwerken tragen. Mit der Ouvertüre zum „Sommernachts— traum“ in einem und demselben Jahre (1826) komponirt, darf es, gleich dieser, zu den vollendetsten und anziehendsten Compositionen ge⸗ ählt werden, die im Gebiete der Kammermusik aus Mendels— 9 hn's Feder geflosn sind. Neben den Schätzen eines wahrhaft
anstaunenswerthen Wissens und Fleißes — der letzte Satz bildet z. B. eine
achtstimmige freie Fuge — offenbart der Inhalt eine Genialität der Erfin- dung, einen Reichthum hochpoetischer Gedanken und bei aller Kunst des Baues eine solche Klarheit der Ausarbeitung, daß wir keinen Augenblick anstehen, das Werk den besten Schöpfungen der größten Instrumental-He— 1 an die Seite zu stellen und es als ein wahrhaft klassisches zu be— eichnen.
⸗ Die Schönheit der Compositionen hatte die ausübenden Künstler sicht— lich begeistert. Die Ausführung war eine vorzügliche. Die acht Spieler, lauter Mitglieder der Kapelle, lösten ihre Aufgaben, mit einem Worte, in echt künstlerischer Vollendung. Mit dem wärmsten Danke für den bereite—⸗ ten Kunstgenuß verbinden wir schließlich die Bitte um eine wiederholte Vor— führung der herrlichen Tondichtung, wodurch Herr Zimmermann sicher-— lich den Wünschen aller Kunstfreunde begegnen würde. 2.
„Wo ist Arbeit?“
A Düsseldorf, 1. Dez. Unter obigem Titel hat der Gründer des hiesigen Adreß-Comtoirs für die arbeitende Klasse, Dr. Bücheler, so eben ein Schriftchen veröffentlicht, in welchem die Resultate jener Anstalt, so wie die Grundsätze, nach welchen das Institut geleitet wird, niedergelegt sind. Der Verfasser sieht als Aufgabe des Comtoirs die an: der drohenden Ver— armung unter der arbeitenden Klasse vorzubeugen, ihre jetzige Noth zu lin- dern und sie vor künstiger zu wahren. Er theilt die Menschenklasse, auf deren Unterstützung es hier besonders abgesehen ist, in drei Abtheilungen, in Arbeitsunfäͤhige, Arbeitsscheue und Arbeitslose. Die Sorge für die Er=
steren (Alte, Schwache, Kranke) überläßt er der Armen-Verwaltung, die Arbeitsscheuen weist er unter die fürsorgliche Beachtung der Polizei und die dritte Abtheilung, die Arbeitslosen, die fähig und willig zur Arheit sind, jedoch keine genügende Arbeit finden, macht er zum Obsekt der ausschließ— lichen Fürsorge der von ihm gegründeten Anstalt. Diese Fürsorge giebt sich aber zu erkennen durch Anweisung von Arbeit, so wie durch größere Befä⸗— higung der Arbeitsuchenden. In Beziehung auf Anweisung von Arbeit wirft sich die unläugbar wichtige und nothwendige Frage auf: Wo ist Ar— beit? Die Arbeit, sagt der Verfasser und mit Recht, ist zu suchen bei uns selbst. In unserer Armuth liegt auch die Arbeit. Weil wir Alle Glieder eines und desselben Organismus sind, so fühlt das menschliche Herz allein sich hülflos und verlassen und sucht sich in einem anderen zu ergänzen; un— vermögend, sich selbst zu helfen, ist es der Hülfe des Anderen so höchst be⸗
dürftig. Die Gemeinde birgt eine große Anzahl solcher in sich, die sich die
nothwendigsten Lebensbedürfnisse, Nahrung, Wärme, Luft und Licht, nicht selbst beschaffen können. Wie viele Hände müssen nicht wirksam sein, um mit Spinnen, Spulen, Weben, Stricken, Drucken, Färben, Schneidern, Nähen u. s. w. allein die nöthige Bekleidung unserer Armen zu beschaffen? Wie viele müssen nicht Graben und Hacken, Pflanzen, Säen und Mähen, Dreschen, Mahlen und Backen um allein das unabweisliche Begehr des Magens unserer Arbeits- Unfähigen 7 befriedigen? Welche Maurer-, Zimmermanns, Schreiner⸗, Schlosser⸗, Glaser⸗ Rafe i cher eb len sind nicht jährlich im Interesse der Kommune zu verrichten? Die Höhe der zu ver⸗= ausgabenden Summe giebt Kunde von der Größe der Arbeit. Wie nun? wenn wir unseren arbeitslosen aber arbeitsfähigen Armen alle jene im In teresse der Arbeits Unfähigen zu verrichtenden Arbeiten übertrügen? gäben wir ihnen dann nicht mit der Arbeit zugleich das Mittel in die Hände, sich selbst aus ihrer Noth herauszuarbeiten und dadurch geistig und sittlich edle Menschen zu werden? denn alles höhere Leben kann nur auf dem Boden des materiellen Wurzeln und Früchte tragen. Ein Theil der Aufgabe des Adreß-Comtoirs würde daher darin bestehen, einem Jeden nach Verhältniß seiner Fähigkeit und Würdigkeit die Arbeit zuzutheilen, wodurch denn auch indirelt der von dorther dem Gemeinwesen und jedem Besitzenden drohenden eigenen Noth kräftig entgegengewirkt würde. Gegen die Armuth iebt es nur ein souveraines Mittel — die Arbeit — und die Geldunter⸗ tützungen, welche die Fonds den Armen Verwaltungen bewilligen, reichen in der Regel kaum hin, die Miethen zu bestreiten: alles Uebrige, was zum Lebensunterhalt durchaus unentbehrlich ist, muß trotz alledem anderswoher beschafft werden und zwar durch, Arbeit, wenn man nicht der Bettelei, dem Laster Thür und Thor öffnen will. Wenn aber über Mangel an Arbeit geklagt wird, so ist diese Klage gegründet nicht in einem Mangel an Bedürfnissen, sondern in einer gewissen Scheu vor der Arbeit,
an der wir Alle mehr oder weniger laboriren. Diese Trägheit, die Tochter des weltherrschenden Egoismus, sst eine Hauptsünde unseres Geschlechts, sie
erkaltet die Liebe und erstickt das Mitleiden für Andere, so daß Jeder nur an sich selbst denkt. Anstatt die Arbeit an Mehrere zu vertheilen, zieht sie es vor, Einzelne damit zu überhäufen; anstatt die Arbeit selbstständig zu organisiren und Jedem nach Verhältniß seiner Würdigkeit und Fähigkeit seinen Antheil an der Arbeit zuzuweisen, begnügt sie sich damit, dieselbe an den Mindestfordernden zu vergeben, es der Willkür des Unternehmers überlassend, wessen Hülfe er heran zu ziehen für gut findet, ob die des Fremden oder die des Einheimischen, ob die des Verbrechers oder die des redlichen Mitbürgers. Während die Selbstsucht nur um sich und ihren ei⸗ genen Seckel bekümmert, träge der Noth des Nächsten zusieht, ist die Liebe allenthalben geschäftig, sich selbst zu überwinden und mit Hintenansetzung des zeitlichen Gewinnes dem meist Bedrängten zunächst zu Hülfe zu eilen. Somit ist denn das menschliche Herz das Feld, auf dem zu arbeiten wir Alle hingewiesen werden; denn den guten Willen zu bethätigen, ist hier wie dort die Forderung des Tages. .
Was nun die Befähigung des Arbeitsuchenden betrifft, so will der Verfasser, daß das Adreß-Comtoir hauptsächlich darauf sehe, daß die bestellte Arbeit zur vollkommenen Zufriedenheit des Bestellers ausfalle. Hierzu hält er eine spezielle Beaufsichtigung u hig; welche stattfinden soll sowohl in einer mit dem Institut verbundenen Arbeitsschule, als auch an Ort und Stelle, wo gearbeitet wird. Selbstredend wird das Institut bei jener Ar⸗ beitsschule ihr vorzügliches Augenmerk auf die verwahrloste aus der Schule entlassene Jugend zu richten haben, damit sie frühzeitig zu tüchtigen Handwerkern und brauchbaren Dienstboten erzogen und so allmälig in der kommenden Generation einem besseren Geiste Bahn gebrochen werde, dem Geiste der Rührigkeit, der Ordnung, der Mäßigkeit und Nüchternheit in der arbeitenden Klasse. Anziehend ist das Bild, welches der Verfasser nun von der Wirksamkeit der von ihm hier gegründeten Arbeits- Nachwei⸗ sungs-Anstalt entwirft, und erstaunlich sind die Nesultate, welche der feste Wille des einzelnen Mannes in so kurzer Zeit mit den geringfügigsten ma⸗ teriellen Mitteln zu erzielen vermocht hat. Im Laufe von 9 Monaten vom 10. Februar bis Ende Oktober waren 1936 Arbeitsgesuche eingegangen, von denen 1137 mit Anweisungen versehen wurden, und zwar 197 für männliche und 940 für weibliche Beschäftigung. ö .
Der Verfasser betrachtet die Wirksamkeit des Adreß-Comtoirs wesent⸗ lich als eine vermittelnde zwischen Arbeitsuchenden und Arbeitgebenden . überzeugt uns von der Nothwendigkeit einer solchen Vermittelung e, die mannichfaltigen Ursachen der Arbeitslosigkeit näher ins auge aß arbe eine solche Ursache erkennt er zunächst, daß der i e n,. 1 . gebenden Publikum fremd und unbekannt ist. Ein em g s Tr. . den durch die elende Lage, in die sie gerathen, den rn, de. bie, früheren Bekannten oft gänzlich entruͤckt, ö . , 6 herangezogen durch die Augsicht auf, reichli fe. nid. d e ui sie hit getäufcht init Entbehrungen zu kämpfen haben, wi ⸗