Srwal; . 3b luß der eidgenössischen Tag⸗ 495 9 52 e. ,
Reprasentanten, igen melches Crlasse a) v. 6 ar r e . dürfen, sind die zugerischen Behörden in die Unmöglich . ö. Flose Anschuldigungen zu rechtfertigen, gestützt aber dar⸗ 1e, gehe, nnlkegälrung stetsfort ihres Hůäandlungsweise n , und nach dem Wunsche der überaus großen Mehrheit des zugerschen Volkes in Anwendung gebracht hat, müssen die zugerischen Magistrate Angriffe entschieden von der Hans weisen, deren Einseitigkeit in dem berührten Aufrufe hinläng⸗ lich bemerkbar ist 2 j k
Es wird sich nun in den nächsten Tagen entscheiden, was für ein Benehmen die eidgenössischen Nepräsentanten einzuhalten geden⸗ fen, und ob sie den Namen französischer Pro- Konsuln aus der Zeit des Schreckens Regimentes oder auch „eidgenössischer Zwing⸗— Vögte“, wie man sie in Freundeskreisen ziemlich allgemein zu nen⸗ nen anfängt, verdienen oder nicht. Zuverlässige Privat⸗ Briefe aus Zug selbst geben übrigens ganz andere Angaben über die Pseudo— Jandsgemeinde vom Sten d., als die, welche ich Ihnen gestern nach radikalen Berichten mitgetheilt habe. Nach Abzug aller Nicht⸗ Stimmberechtigten und der bloßen Zuschauer aus dem angränzenden Kanton Zürich habe die Versammlnng höchstens 3 bis * aller stimm⸗ fähigen Zuger ausgemacht. In die provisorische Regierung wurden auch die Herren Oberst⸗ Lieutenant Vonmoos und eidgenössische Oberst Müller gewählt, von denen der Letztere in den Reihen der Zwölser-Truppen seinen eigenen Heimats-Kanten bezwingen half.
In Freiburg scheinen die sehr beträchtlichen Kriegs- und Occupations⸗Kosten wirklich ganz ausschließlich von den „Schuldigen“ bezahlt werden zu müssen. Durch ein Dekret der pro— visorischen Regierung vom Zten d. werden wegen Hochverrath oder Theilnahme am Hochverrath in Anklage-Zustand versetzt und zur Entschädigung gegen den Staat angehalten: 1) Die Mit— glieder der Mehrheit des Staats-Raths, die den Sonder⸗ bund geschlossen oder ihre Zustimmung zu dessen Schließung und zum Widerstand gegen die Maßregeln der Tagsatzung gegeben haben; fer⸗ ner die Mitglieder des diplonatischen Departements, die freiburgischen Mitglieder des sonderbündischen Kriegs⸗-Rathes und die Tagsatzungs⸗ Gesandten, die am 29. Oktober d. J. ihren Sitz verlassen haben. (In diese Kategorie fallen 16 Namen, an deren Spitze die Schult—⸗ heiße Weck und Fournier. Bei diesem Anlasse kann ich es nicht unterlassen, über die in dieser Beziehung seltsamen Schicksale des etztgenannten etwas Näheres anzugeben. Herr Fournier, keiner Leiburgischen Patrizier-Familie angehörend, war in seiner Ju— gend ein sophistischer Advokat, was ihm, beiläufig gesagt, auch in seinen Naisonnements an der Tagsatzung immer noch nachging. Im Jahre 18144 machte er gegen die damalige Restaurations-Bewegung in seinem Heimatskanton einen Revolutions-Versuch im Sinne der Me⸗ diations Verfassung. Es mißlang ihm aber, und er wurde von der patriotischen Restaurations-Regierung zu Bezahlung einer sehr hohen Geldbuße verurtheilt. Dadurch blieb natürlich gewaltiger Groll in ihm zurück. Im Jahre 1830 zeigte sich neue Revolutions-Gelegen⸗ heit, und diesmal war Herr Fournier glücklicher. Er kam an die Spitze der Regierungsgeschäfte, und die gestürzte Regierung mußte ihm seine Geldstrafe mit Zins und Zinses⸗-Jins zurückerstatten. Nun verliert er abermals in einer politischen Katastrophe sein ganzes Ver— mögen. Da er aber bereits jetzt 68 Jahre zählt, zweifle ich sehr, daß er zum zweitenmal einen so glücklichen Umschwung erleben werde, wie im Jahre 1830!
2) Die Mitglieder der Mehrheit des Großen Rathes, die am 9. Juni 1846 zu Freiburgs Beitritt zum Sonderbunde oder am 15. Oktober 1847 zum Widerstand gegen die Beschlüsse der Tag⸗ satzung gestimmt haben. (Diese Rubrik umfaßt 16 Personen.)
3) Die Anführer von Truppen-Eorps, die Geistli— chen, Beamteten, Angestellten und andere Personen, die, um den Bürgerkrieg vorzubereiten oder zu unterstützen, die Pflichten, die ihr Amt ihnen auferlegte, überschritten oder Handlungen begangen haben, zu denen ihr Beruf sie nicht nöthigte. (Hierbei sind zwanzig Personen genannt, an deren Spitze Herr von Maillardoz, der sein einst beträchtliches Vermögen übrigens schon längst auf Null re—⸗ duzirt hat. — Die Angeklagten werden sämmtlich den ordentlichen Gerichten überwiesen, die nach den bestehenden Gesetzen zu urtheilen haben. (Diese Bestimmung wird zweifelsohne von den radikalen Blättern bald als überaus „human“ gepriesen werden. Dabei ist aber wohl zu bedenken, daß die „ordentlichen Gerichte“ ja gleich am ersten Tage der provisorischen Regierung „bereinigt“ wurden, so daß die Nevolutionaire diese Verfolgungs-Prozedur ganz zutrauensvoll den nunmehrigen Gerichten übergeben können. Dieselben werden ganz willfährig dieselben Dienste leisten wie „außerordentliche“, und dabei hat man in den Augen der Kurzsichtigen und Leichtgläubigen den Schein der Mäßigung gerettet.. Unterdessen sind sämmtliche Angeklagte in Ausübung ihrer politischen Rechte eingestellt. Die Güter derselben sollen sofort mit Beschlag belegt werden. Alle Ent— äußerungen und onerösen Verträge, die seit dem 15. Oktober ge⸗ macht wurden, sind null und nichtig erklärt. Auf diese Weise werden nicht weniger als 82 Männer betroffen, die bisher zu den geachtet⸗ sten des Kantons Freiburg gehörten. Das Defizit in der Staats⸗ Kasse (oder vielmehr die durch die Zurüstungen zur Landesvertheidi⸗ gung verursachten Ausgaben) und die auf Freiburg fallenden Occu⸗— pations-Kosten werden zusammen auf 2,629, 000 Schweizer⸗Franken angeschlagen. Die provisorische Regierung hofft, bis zum 2hsten d. 50,090 Schweizer⸗Franken an die eidgensͤssische Kriegskasse bezahlen zu können, denn die mit Beschlag belegten Güter der in Anklagezustand versetzten Mitglieder der abgetretenen Verwaltung sind bedeutend. Schultheiß Weck allein soll laut Kataster blos an Grundeigenthum einen Werth von fast 5006,00) Franken besitzen.
Nicht so erfreuliche Aussichten, wie die neuen Machthaber in Freiburg, haben dagegen diejenigen in Luzern. Hier scheinen näm— ich die gestürzten Regierungs- Glieder (doch sei es feinesweges zu ihrer Ehre gesagt) noch bei rechten Zeiten an die Möglichkeit eines Umsturzes und somit an Sicherstellung ihres Vermögens gedacht zu haben. Die begonnene Inventarisirung stellt heraus, daß fast keiner derselben mehr etwas besitze. Herr Schultheiß Rüttim ann will sein Haus seinen Schwestern verkauft haben. Herr General und Re⸗ gierungs-Rath von Sonnenberg erklärt, seine neapolitanische Pen⸗ sion Ci0, 000 Franken) sei eine Leibrente, die man ihm nicht entzie⸗ hen könne, sein Schloß Steinhof bei Luzern (in welchem bisher der Nuntius wohnte) gehöre seiner Frau, das Haus in der Stadt seinem . das Schloß Kastelen sei Fidei⸗Kommiß. Nur der größere Theil des Hausraths geböre ihm, nebst noch vorhandener Baärschaft eee. (h Franken, die man ihm zum Lebensunterhalt lassen misse; Pretiosen 2c. habe er nie besesfen, fondern immer nur eine ganz eln? fache Haushaltung geführt. Bisher hingegen galt Herr von Sonnen- berg immer für einen der reichsten Gutsbesstzer und Kapitalisten. Herr Negierungs - Nath (und ehemals Buchbinder) Hautt hat, nach Angabe seines Vaters, nicht einmal sein eigenes Bett und stand (nach luzernischem Strafgebrauche) noch in Muß und Brod des Vaters. Was er von seinem Salarium zurückgelegt, habe er immer als Al
mosen ausgegeben. Nach allem diesem laßt sich wohl annehmen, daß
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P. S. So eben treffen neue Nachrichten aus Luzern ein: Die Alt⸗Regierungs⸗-Räthe Schultheiß Rüttim ann, von Sonnen⸗ berg und W. Kost (die bisher frei waren) haben nun Stadt⸗Arrest. Regierungsrath Dr. Scherrer kam freiwillig nach Luzern zurück und ist nun verhaftet. General von Salis sei am Iten d. in Mailand angekommen; in Domodossola habe er sich von Siegwart getrennt. Fürst Schwarzenberg (der „Landsknecht“), der im Treffen bei Gislikon war, sei schon früher in Mailand angelangt. Am ten d. wurde die sonderbündische Kriegskasse eröffnet. Nach den aufgefundenen Papieren betrug sie im Ganzen 175.000 Fr. Jetzt sollen sich nur noch circa 10 000 Fres. in sardinischen 89 und 100⸗Fr.= Goldstücken darin befunden haben. Aus derselben wurden an Frei⸗ burg und Wallis Anleihen im Betrage von 90, 0090 Fl. gegen Hypo— thek gemacht. Wallis habe als seine Hypothek Grundstücke des Je⸗ suiten Kollegiums in Brieg gegeben. Woher all' dieses Geld kam, sei nicht genau ermittelt. Der Zusammentritt des neuen Großen Raths ist nun schon auf den 16ten d. angesetzt. Gegenwärtig sol⸗ len sich im ganzen Kanton Luzern noch 18,0065 Mann Occupations⸗
Truppen besinden. Tür kei.
Konstantinopel. Die Pforte hat unterm 16. November ein Memorandum in Bezug auf das türkisch-griechische Zerwürfniß an die Vertreter der fünf Großmächte erlassen. (Wir werden dies Aktenstück morgen mittheilen.)
Handels- und Görsen-Nachrichten.
Berlin, 11. Dez. Die Bewegungen der Börse waren in der abge— laufenen Woche dem Steigen nicht guͤnstig, durch die anhaltenden Verkäufe vieler Quittungsbogen sind deren Lourse bedeutend gewichen, auch volle Actien drückten sich mehr oder weniger, und eine allgemeine flaue Stim- mung blieb vorherrschend. — Bei dem günstigen Geldstand, nach den ge— rade jetzt befriedigenden Nachrichten vom Auslande, ist das Weichen der Course an unserer Börse nur dadurch zu erklären, daß vor Ablauf des Jahres manche früher eingegangene Engagements fällig werden und die Besitzer von Quittungsbogen sich der ferneren Einzahlungen durch Verkäufe entziehen wollen. Daß dem einen Papiere ungünstige Aspekten rückwirkend auf andere Effekten der Art sind, ist eine durch Erfahrung begründete That⸗ sach, und dies bestätigt sich auch diesmal wieder, wiewohl tie betreffenden Verhältnisse gar nicht zu einander passen. Den ersten Impuls zum Weichen der Course gaben die Friedr. Wilh. Nordbahn, welche in Folge Frank⸗ furt a. M.⸗Verkauf⸗Ordres auch in dieser Woche einen beträchtlichen Fall erlitten; es wichen alle anderen Quittungsbogen und waren, mit Ausnahme von Stargard-Posen, am Donnerstag fast unverkäuflich. So z. B. konnte man Magdeb. Wittenb. a 75 „6, Aachen⸗Mastricht a 76 „S6, Bergisch⸗Mär⸗ kische 2 787 “6 kaufen; seitdem zeigte sich wieder mehr Kauflust und die Notirungen hoben sich bis resp. 76, 77 und 80 65, wozu jedoch wieder we— . zu haben war. Die erstgenannten, Friedr. Wilh. Nordbahn, konnten sich nicht so leicht erholen, sie kamen zwar von ihrem dieswöchentlich nie- drigsten Stand von 614 bis 624 „, blieben jedoch nicht über 617 50. Wir müssen der Hoffnung Raum geben, daß die wenigen Bahnlinien, die noch im Bau begriffen sind, im nächsten Jahre vollendet sein werden, und möchten daher auch glauben, daß die Besitzer keine Ursache haben, sich zum Verkauf zu diängen, nachdem die Course einen so niedrigen Standpunkt eingenommen haben. Wenn die Köln-Minden-Thüringer Bahn, nach den Beschlußnahmen in der letzten General⸗-Versammlung, entweder genöthigt sein wird, den Bau auf lange Zeit hinaus zu sistiren, oder wohl am Ende durch das Ausscheiden einer
bei den flüchtigen Regierungs⸗Mitgliedern eben so weni sein werde. , z . ö.
großen Anzahl Mitglieder in den Fall kommt, das ganze Unternehmen aufzugeben, so ist einem großen Theil Verpflichteter eine für die ge— genwärtige Zeit schwer lastende Bedrängniß abgenommen, und müßte man danach auf eine bessere Gestaltung unseres Actien-Marktes schließen können, die auch sicherlich nicht ausbleiben wird. Fast alle volle Actien sind etwas gewichen, ohne daß sich Abgeber da— für zeigten; das Geschäft darin war übrigens sehr unbedeutend, und nur Köln- Mind. wurden in größeren Posten umgesetzt. Der niedrigste Cours dieser Actien war 95 3 und heute blieb 9b Brf. und G. ; pr. Januar wurde 97 dt. 1 35 bez. Anhalt. Lit. A. bleiben 120 3 G., Litt. B. a 109 3 gesucht; Berl.“ Sterk 113 Hez. Berl. Hamb. 1022 bez, 102 G., Krakau⸗Oberschl. von 70 bis S5 R gewichen; Oberschl. Litt. A. 1074 für Kleinigkeiten bez, Litt. B. 1099 G., Halberst. 11875 G., Magdeb. 937 G., Niederschl. Märk. 887 bis 885 bez. und G., Rhein. 84 Brf., Halle-Thü—⸗ ringer blieben stark offerirt, und fanden erst, nachdem sie von 89 bis 863 9 gewichen waren, einige Käufer. Für Niederschl.⸗ Märk. Zweigbahn zeigte sich Nachfrage, nachdem sich die Einnahmen dieser Bahn in den letzten drei Monaten und namentlich im Monat November um ca. 2400 Rthlr. ver- 4 haben. Es wurde 47 5 dafür geboten, doch zeigten sich keine Ab- geber.
Die Umsätze in Prioritäts-Actien waren nicht sonderlich belebt; es sind die Course meistens gewichen, und zwar: Niederschl. Märk. 5 6 alte von 1013 bis 101 und 3. Serie von 190 2 99 6, Köln⸗Minden 4596 von 983 bis ss a 7. Berlin⸗Hamb. 45 5 von 9935 bis 993 6, doch stellte sich wieder mehr Begehr ein und es schloß fester damit. Nach der in dieser Woche veröffentlichten Königl. Kabinetsordre ist der Niederschl. Märkischen Zweigbahn-Gesellschaft nachgegeben worden, die Hälfte der früher emittirten und nicht abgesetzten 4 20 Prior.⸗-Anl. in 5 56 Prioritäts-Actien mit glei— chen Prioritäts⸗Rechten umzuwandeln. Die ganze Anleihe betrug nur 590,00) Rthlr. auf die über 9 Meilen lange Bahnstrecke, hiervon blieben 248,009 Rthlr. unverkauft, und diese bilden das gegenwärlig Z prozent. Prio— ritäts⸗-Actien- Kapital. Es ist bereits gestern Einiges von diesen Prioritäts- Actien a 98 „6a gekauft, und besonders gegen 43 prozent. umgetauscht worden. Wir bemerken noch, daß die 43 prozent. Prioritäts-Actien im vorigen Jahre zum Course von 987 „6 übernommen worden und in feste Hände übergegangen sind.
Mit preuß. Fonds war es fest, Staatsschuldscheine heute a 92 96 be— zahlt; Prämien- Scheine 90 Rthlr. bez. Preuß. Bank⸗-Antheile sind durch Erledigung einiger p. ult. Dez. fälligen Engagements von 108 bis 107 90 gewichen, blieben jedoch heute a 107 56 gesucht.
In ausländ. Fonds wenig Geschäft bei geringer Cours-Veränderung.
Königsberg, 9. Dez. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60 — 73 Sgr. pro Schffl.; Noggen 42 — 46 Sgr. pro Schffl.; große Gerste 42 — 46 Sgr. pr. Schffl.; ileine Gerste 38 — 43 Sgr. pro Schffl.; Hafer 20 — 26 Sgr. pro Schffl.z graue Erbsen 60 —80 Sgr. pro Schffl.; weiße Erbsen 55 — 63 Sgr. pro Schffl.; Kartoffeln 26 — 28 Sgr. pr. Schffl. ; Stroh 109 Sgr. pro Schock.
Danzig, 9. Dez. An der Börse wurden verkauft, gestern noch: 6 L. 124pfd. inländischer Weizen und 12 Last 104pfd. inländ. Gerste zu nicht bekannt gewordenen Preisen; heute: 7 Last 124pfd. inländischer Weizen, 2 Last 1199s8. und 7 L. 117 — 18pfd. inländischer Roggen, so wie 5 L. in⸗ länd. w. Erbsen a Fl. (2), 7 L. 108 /9pfd. inländ. Gerste a 306 Fl., 16 L. 104pfd. do. a 294 Fl. preuß. Cour. pr. Last.
Stettin, 11. Dez. Roggen etwas fester, in loco 87 „ 88pfd. zu 44 Nthlr. zu lassen, 82pfd. pr. Frühjahr 453 Rihlr. G. Heutiger Landmarkt: Hafer. Erbsen. 8 2 WspPl.
Weizen. Roggen. Zufuhren ... 25 26 Preise 60 2 65 42 2 45 36 X 38 26 à 28 48 3 52 Rihlr. Spiritus desgleichen, aus erster Hand zur Stelle 155 R, aus zwei—= ter Hand 15646 9. geboten, pr. Frühjahr 147 5. Br. und G. Rü böl, in loco i0 ,. Rthir. bez., pr. Frühj. ohne Umgang.
Q Hamburg, 10. Dez. Getraide. Der beständige Abzug von WeiFen nach England verhinderte einen raschen Druck in den Preisen desselben; nichtsdestoweniger ist indeß wieder seit den letzten 8 Tagen eine Erniedrigung von 3 24 gehn Cour. pr. Last eingetreten, und man be⸗ zahlte 153sapfd. märkischen mit 151 zb:, 13 2pfd. dito mit 147 Rihlr, 132pfd. mecklenb, mit 148, 134 /1pfd. Capital. 46, und 130pfd. niederelbi= schen mit 140 Rihlr. Cour. pr. Last. ö
Das Herbst-Geschäft ab auswärts dürfte als beendet zu betrachten
Gerste. 12
Ostl. Holst. zu 110/12 Rihlr. Beo. und 119/30psd. ab Dänemark zu 106 Nthlr. Beo. offeriri.
Gerste loco 103s8psd. saal. und meckl. Sa /s 88 Rihlr. Cour, ab Dä⸗ nemk. werden pr. Frühj. einige 100 Last 1101/12958. zu 5256 Rthlr. Beo. genommen, und dazu blieb zu haben.
Dafer wird von allen Seiten mehr pr. Frühjahr billig angeboten ohne daß Käufer dadurch zum Vorschein kommen. S5ss6pfd., ab Ems zů 1718 Nthlr. Bes., ScsBzpfd. ab Ostküste Danemarks zu 40,13 Rihlt, Ws. ab Westfüste 39/40 Rihlr.,, 76/7798. Schweden 40/42
r. Beo.
Du ch weigen blieb unverändert. pab Erbsen, Wicken, Rappsaat zu den vor 8 Tagen notirten Preisen zu aben. ;
Gewürze. Engl. Piment etwas billiger, Umsatz gering. Pfeffer preis- und meinunghaltend; Cassia lignea steigt im Preise; Flores werden ebenfalls besser bezahlt bei sich mehrenden kleinen Aufträgen; Ma⸗ cisblüthe und Nüsse ohne Veränderung; Nelken finden wenig Be⸗ 2 — Cardamom gedrückt; Ingber ist etwas fester im Preise ge— worden.
Mandeln. Der Umsatz blieb in dieser Woche auch sehr träge.
Veränderte Preise:
Cassia lignea 77 a 73 Sch. pr. Pfd., Mandeln, süße Barb. 33 a 31 pr. 100 Pfd., Pardo 383 a2 40, bittere Barb. 27 a 28, Provence und Li⸗ cils 39 a 10 Sch. pr. 100 Pfd.; Pfeffer, weißer 4 a 4. Sch. Pr. Pfd.; Piment, engl. 55 a 5 Sch. pr. Pfd.
London, 6. Dez. Getraidepreise. Am heutigen Getraidemarlte wurden die Preise, wie folgt, notirt: Weizen, englischer p. Qrt. 44 a 60 Sh., danziger, königsberger, spanischer und weißer toscanischer 52 a 55 Sh., do. feiner weißer und ausgewählter 55 a 60 Sh., rostocker, pommer⸗ scher, rheinischer, hamburger und dänischer 46 a 52 Sh., do. bester 53 a 58 Sh, schlesischer, rother 46 a 51 Sh., Odessa, petersburger und vom Schwarzen Meere 40 a 48 Sh., polnischer, Odessa und Marianopel 44 2 52 Sh. Mais (Indian Corn), weißer 34 a 38 Sh., do. gelber 32 a 36 Sh. Erbsen, englische 34 2 45 Sh., fremde grüne 33 a 34 Sh., do. graue 34 a 40 Sh., do. weiße Koch- 38 a 43 Sh., do. gelbe 40 a 46 Sh., do. Futter⸗ 32 a 36 Sh. Roggen, englischer 28 a 32 Sh. Boh— nen, fremde kleine 32 a 40 Sh., do. mittel 30 a 38 Sh., do. große 28 a 34 Sh., ägyptische 28 a 32 Sh. Gerste, Malz 24 a 28 Sh., Mahl⸗ und Destillir⸗ 20 a 24 Sh. Hafer, holländischer Futter⸗ 15 a 22 She, do. Brau- 20 a 27 Sh., dänischer, schwedischer und russischer 16 a 25 Sh. Wicken, königsberger, dänische und hamburger 34 a2 40 Sh. Mehl, englisches p. Sack 38 a 46 Sh., amerikanisches, süßes p. Tonne 24 a 27 Sh., do. saures 19 a 23 Sh., Kanada⸗, süßes 23 2 26 Sh., do. saures 19 2 22 Sh. Roggenmehl, russisches 6 Pfd. 35 Sh. a 6 Pfd. 10 Sh.
Saamen, Oeltuchen ꝛc. Leinsaamen, Odessa p. Srt. 50 a 51 Sh., Ostsee 46 a 47 Sh. Rappsaamen, englischer p. Last 26 a 31 Pfd., fremder 24 a 36 Pfd. Kleesaamen, weißer deutscher p. Ctr. 20 a 48 Sh. rother französischer 42 a 46 Sh. Kümmel 34 a2 36 Sh. Kanariensaamen p. Qrt. 60 a 66 Sh. Leinkuchen, deutsche und französische p. Tonne 9 a 10 Pfd. Rappkuchen, deutsche und holländische 5 Pfd. 15 Sh. a 6 Pfd. 6 Sh.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 9. Dez. Kiederl. virkl. Sch. 543. 5960 Sa —
Antwerpen, 8. Dez. Zinsl. —. Neue Anl. 143 6.
Frankfurt a. M., 10. Dez. 596 Met. 1043. KBank- Act. 1937. Stiegl. 86. Inte gr. 55. Poln. 300 Fl. L. 97. do. S500 FI. 783. Span. 575 —. 396 do. 2453. 245. Bexb. 883. SS. Taunus Actien 382 3514.
lä a m burg. 10 Dez. Bank- Actien 1500 hr. Kral. Euas. 1045 1015. Hamb. Herg. Actien SS Br. Magd. Witteub. 79 Er. Hamb. Berl. 1001. 1007. Kiel Alt. III. 110. 06Glückst. Elms. 5 Br. Reudsb. Neun. 91 Br. Kopeub. Rothseb. G3 r. Meckl. 51. 50].
Leipzig, II. Dez. Leipa. Dresdu. Aet. 1153. 115. Sichs. Bayer. 893. 89. Sich. Schles. 9917. 993. Chem. Ries. 5 iz Br. Löb. Zitt. 17 Rr. Mgd. Leibr. —. Berl. Aub. Lt. A. 1203. 120. Li. B. 1093. 1093. Deas. Üauk-Aet. 101. 101.
London, 7. Nor. Cons. 396 S5 3. 85 3. Bel. 90. 88. Ard. 18. 173. Passive 37. 35. Ausg. Sch 11. 10. 2296 Moll. 5553. 55. 4955 do. 84. S4 *. Port. =. Eugl. Russ. 107. 196. Bras. 793. 785. Chili 90. 88. Mex. 18. 173.
sein. Pr. Frühjahr wird 132d, ab Rostock und Wismar, 13298. ab
PHeru 28. 26. wien, 10. Dez. 5 96 Met. 1013. 496 d. 93.
Aetien 1619. Anl. de 1824 1577. de 1139 1153. Glos 3n. 1I2.
395 du. 6553 Baulk KNordb. l553.
Meteorologische Beobachtungen.
1847. II. Dez.
Nachmittags
2 Ubr.
Nach einmaliger Beobachtung.
Morgens 6 Uhr.
Abends 10 Uhr.
Luftdruck Luftwärme .... Thaupuunlkt ....
338, 6“ Par. 338,37“ bar. 338, C1“ Par. Guell ürme 7,70 n. — 0, 85 R. 1,07 R. 0,9 R. Flusswärme 2,22 R.˖ — 2, 0? R. 40,25 R,. 4 (0,42 R. kodenxwärme
Dunustsüttigung. 90 pet 93 pet. 96 pet. Ausdünstung
Wetter. ...... neblig. nebli. neblig. Niederschlag
Wind WS w. WS w. / wSVw. Würme wechsel 4 1,07
Wolke zung ... — ws w. — — 0,27
Lagesmittel: 338, s3““ par... CO,” R... — O, 87 R... 93 pot. Ws w.
onigiitht Schausptele.
Montag, 13. Dez. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Zur Gedächtniß-Feier Felix Mendelssohn-Bartholdy's: Gedicht von Emanuel Geibel, vorgetragen von Herrn Döring. Hier⸗ auf: Athalja, Trauerspiel in 5 Abth., von Racine, übersetzt von E. Raupach. Musik von F. Mendelssohn⸗Bartholdy. Anfang 5h. Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Dienstag, 14. Dez. Im Opernhause. 145ste Abonnements— Vorstellung: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, von Paul Taglioni. Musik von C. Pugny. (Dlle. Marie Taglioni: Thea.) Vorher: Der Schatzgräber, Singspiel in 1 Aufzug. Mnsik von Mehul. Anfang halb 7 Uhr. —ͤ
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus Preisen .
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause. 22ste französische Abonnements⸗Vorstellung: La seconde représentation de;: Les Malheurs d'un amant heu— reux, ou: un homme à bonnes fortunes, comédie en 2 actes, melée de musique, du théâtre du Gymnase, par Scribe. Les deux silles à marier.
Mittwoch, 15. Dez. Im Schauspielhause, 208 te Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benutzung der Auerbachschen Erzählung: „Die Frau Professorin“, von Charlotte Birch-Pfeiffer.
Königsstädtisches Theater.
Montag, 13. Dez. (Italienische Opern⸗Vorstellung.), Il Matri- monio segreto. (Die heimliche Ehe) Komische Oper in 2 Akten. Mußjlk von Cimarosa. —
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet Logen 260 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sgr., arterre 109 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 75 Sgr. Ein Platz in der Orchester⸗Loge 1 Rthlr. 10 Sgr.
— — 0 —⸗— ) . Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
Gedrucht in ber Deckerschen Geheimen Ober · Hosbuchdruckerel Beilage
Beilage zu
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r Allgemein
nhalt.
eutsche Bundesstagten. Königreich Sachsen. Die Anstalt 9 9 — Danlschreiben des apostolischen Vilars in Dres- den. — n, m Baden. Programm für die Eröffnung der Stände -⸗Versammiung — Hof-⸗Nachricht. — Dixelte Schifffahrt zwischen Mannheim und Antwerpen. — Schiffsbau in Mannheim. Frankreich. Schreiben aus Paris. (Abd el Kader und Abd el NRhaman.) Italien. Nom. Widerlegung der Beschuldigungen gegen Torlonia. Darlegung des Finanzzustandes. — Kardinal Ciacchi. — Florenz. Die Lunigiana. — Die Familie Ponigtowsli. 4 f Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Görlitz. Beförderung der ostindischen Post. Handels- und Börsen⸗Nachrichten.
Deutsche GSundesstaaten.
Königreich Sachsen. (Lpzg. Ztg.). Unter den öffent⸗ lichen Anstalten des Landes ist in neuerer Zeit die vereinigte Anstalt zu Hubertusburg durch ihre Wirksamkeit in Verfolgung vielseitiger Zwecke besonders beachtungswerth geworden, Sie dient nicht allein in unter sich gehörig abgesonderten Räumlichkeiten als Arbeitshaus für weibliche Sträflinge und als Landesgefängniß dem Strafzwecke, sondern auch anderen wohlthätigen und gemeinnützigen Zwecken. als Hospital für allein stehende alte und hülflose Personen, als Siech⸗ haus für Blödsinnige, Epileptische, sich oder der öffentlichen Sicher⸗ heit Gefährliche, als aushelfendes Versorgungshaus für unheilbare Geisteskranke weiblichen Geschlechts und als Krankenhaus für heil⸗ bare Kranke. Im Laufe der letzlvergangenen Jahre sind jedoch noch eine Versuchs-Anstalt zur Ausbildung blödsinniger Kinder und eine Pensions⸗Eorrectionair=-Anstalt damit verbunden worden. Die Be⸗ gründung der ersteren Anstalt ist aus den Verhandlungen der letz fen Stände -Versammlung und dem allseitig anerkannten Bedürf⸗ nisse hervorgegangen, der Ausbildung bloͤdsinniger Kinder eine größere Theilnahme als bisher zu widmen und die Erfahrungen zu benutzen, welche Privat- Unternehmungen dieser Art, namentlich zu Paris und Berlin und in der Guggenbühlerschen Anstalt in der Schweiz, unter erfreulichen Erfolgen geliefert haben. Die Hubertus⸗ burger Anstalt ist zwar erst in der Mitte des vergangenen Jahres ins Leben getreten und fürs erste die Zahl der Zöglinge auf 10 Kna— ben, welche fast ausschließlich der Kommunal- Versorgung anheimge⸗ fallen waren, zu beschränken gewesen, die bisherigen Erfolge haben jedoch bereits die Ueberzeugung gewährt, daß bei einer unausgesetz= ten und unermüdlichen Verfolgung des Zwecks die Ausbildung und Anlernung blödsinniger Kinder zu irgend einer künftigen Berufsthä— tigkeit, zu Erweckung der Geisteskräfte und Entwickelung von Be⸗ griffen wenigstens nicht zu den Unmöglichkeiten gehöre; im Gegen⸗ theil zeigen sich schon jetzt in diesen Beziehungen höchst erfreuliche Fortschritte. Um die Theilnahme daran nicht länger denjenigen Ael⸗ fern und Angehörigen blödsinniger Kinder versagen zu müssen, welche den gesammten Aufwand oder bei beschränkteren Vermö ens⸗Verhält⸗ nissen wenigstens den für den speziellen Bedarf erforderlichen selbst zu übertragen sich erbieten, und um zugleich Gelegenheit zu gewinnen, noch mehrseitige Beobachtungen anstellen und erweiterte Erfahrungen sammeln zu können, ist die Aufnahme noch einiger Pensionairs für zulässig gefunden worden. .
Bie zweite Anstalt, das Pensions⸗ Correctionair⸗Institut, ist zur correctionellen Behandlung solcher Personen bestimmt, für welche ein dem Aufwande gleichkommendes Pensionsgeld an die Anstalts⸗ Kasse eingezahlt werden kann, und die, ohne zu der glasse gemeiner Vagabunden und sonst unbedingt nur zur Verweisung in das Landes⸗ Correctionshaus qualisizirter Subjekte zu gehören, doch nach ihrem Lebenswandel eine sorgfältige und unausgesetzte Ueberwachung, eine Anleitung zur, Wiedererlangung mangelnder Selbsiständigkeit und Berufsthätigkeit und überhaupt eine ihnen gegebene Gelegenheit, be⸗ dürfen, um unter mehr oder minderer Beschränkung ihrer Freiheit
sich wieder sittlich erheben und eine Lebensperiode sinden zu können, nach deren Ablauf sie, erstarkt durch gewonnene Selbsterkenntniß und Selbstvertrauen, in das bürgerliche Leben zurückzutreten vermögen. Namentlich ist es die Aufgabe der Anstalt, daß ihre Pfleglinge des übermäßigen Genusses geistiger Getränke, der Verschwendung, Spiel⸗ sucht, der Arbeitsscheu, geschlechtlicher Ausschweifungen und anderer ihnen verderblicher Leidenschaften, abgeschieden von der Gelegenheit, ihnen fröhnen zu können, sich entwöhnen lernen und gleichzeitig ihr durch frühere Lebensweise sehr häufig zerrütteter Gesundheitszustand unter ärztlicher Sorgfalt und strenger Diät wieder hergestellt werde. Die bisher gemachten Erfahrungen haben in mehreren Fällen die Ge⸗ meinnützlichkeit dieser Anstait bewährt, und das Bedürfniß einer sol⸗ chen hat sich zwar als ein dringendes herausgestellt, ist aber wegen Mangel an genügendem Raum nicht vollständig zu befriedigen gewe⸗ sen. Neuerdings sind aber größere Räumlichkeiten erlangt worden, welche nicht allein die Aufnahme noch einiger Pensionaire, sondern auch Veranstaltungen gestatten werden, um, durch Absonderung und sonst den Umgebungen des Pensionairs keine Kenntniß von dessen perfönlichen Verhältnissen erlangen zu lassen und, so weit irgend thun⸗ lich, den durch Aufenthalt in der Anstalt etwa in Gefahr, kommenden Ruf des Betheiligten schonen und die Störung seiner künftigen Le⸗ bensverhältnisse vermeiden zu können. .
Der Bischof von Corycus und apostolische Vikar in Dresden, Joseph Dittrich, hat in Bezug auf die in den österreichischen Staa⸗ fen veranstaltefe Kollekte für den Bau einer katholischen Kirche in Leipzig eine Danksagung veröffentlicht.
Großherzogthum Baden. Die Karlsr. Ztg. vom 8. Dezember enthält das nachstehende Programm für die feierliche Er⸗ öffnung, der Stände-Versammlung:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog wird Donnerstag, den J. De= zember, Vormittags um 10 Uhr, dem Bottesdienst in der Schloßkirche bei⸗ wohnen, zu welchem die Mitglieder beider Kammern durch ihre Präsidenten besonders eingeladen werden. ᷣ .
Jede Kammer wird durch einen Ceremonienmeister zu den für sie in dem Unteren Raume der Kirche zunächst dem Altar bestimmten Sißen ge⸗ führt. Die Sitze rechts und links unter den Tribünen sind für die Mit⸗ glieder der Ministerien und übrigen Behörden, so wie für das Stadtamt, Polizeiamt und den Gemeinderaih bestimmt; der Eingang hierzu ist durch die Thüre im inneren Schloßhofe. Die mittleren Tribünen bleiben für das Publikum vorbehalten, und hat solches seinen Eingang durch die Thüren nächst der Hof⸗-Bibliothek zu nehmen. Die oberen Tribünen sind, — und zwar die rechts von der Kanzel für das diplomatische Corps und die anwesen⸗ den Fremden, die Minister und Mitglieder des Staats-Ministeriums, die Gencral- und Flügel-Adbjutanten und die Militair- Chargen, — jene links für die Damen und Hof⸗Chargen bestimmt. J
Um halb 12 Uhr wird Se. Königl. Hoheit der Großherzog die Stände— Versammlung in Allerhöchster Person eröffnen.
Um 11 Uhr versammeln sich ͤ 1 der Ersten und Zweiten Kammer in ihren Sitzungssälen. Die Mitglieder der Zweiten Kammer nehmen sogleich ihre gewöhnlichen Sitze ein. Die Erste Kammer, den
Spitze, wird um halb 12 Uhr durch einen Ceremonienmeister in den Siz. zungssaal der Zweiten Kammer eingeführt und nimmt die für sie bereiteten ätze ein. . . . . bn halb 12 Uhr begiebt sich Se. Königl. Hoheit der Großherzog, in Begleitung Ihrer Großherzoglichen Hoheiten der Prinzen des Hauses und der General? und Flügel- Adjutanten, unter Abfeuerung der Kanonen und Geläute sämmtlicher Glocken, in das Ständehaus, wo der Großherzog von den aus bem Praͤsidenten und vier Mitgliedern der Ersten — dem Alters- Präsidenten und acht Mitgliedern der Zweiten Kammer bestehenden Depu⸗ sationen, so wie dem Hofstaate, den Ministern und Mitgliedern des Stagts-= Ministeriums, empfangen und in seine Appartements begleitet wird. Von da aus begiebt sich der Großherzog in den Sitzungssaal. Der Zug geht in folgender Ordnung: 1) die Hoffouriere, 2) die Hoffunker, 3) die Kam- merjunker, 4 die Kammerherren, 5) die Ober- Hoschargen; zwei Ceremo- nienmeister, die Deputationen der beiden Kammern der Stände, der Oberst= Kammerherr, Seine Königliche Hoheit der Großherzog, zur Seite die Ge— neral- und Flügel- Adjutanten, die Prinzen des Großherzoglichen Hauses, die Minister und Mitglieder des Siaats-Ministeriums. Bei dem Ein- tritt in den Saal erhebt sich die ganze Versammlung von ihren Sitzen. Die Fouriere stellen sich links und rechts neben die Stufen der Estrade. Die Hof- und Militairchargen nehmen ihre Plätze auf der Estrade links vom Thron ein. Die beiden Ceremonienmeister rechts und links auf der= selben. Die Deputationen der beiden Kammem begleiten Se. Königliche Hoheit den Großherzog bis zu den Stufen des Thrones und begeben sich sodann auf ihre Plätze. Die Minister und Mitglieder des Staats Mini-
steriums nehmen die für sie rechts vom Throne bestimmten Plätze ein. Nachdem der Großherzog durch den Präsidenten des Ministeriums des Innern den Stände⸗Mitgliedern die Erlaubniß, sich niederzusetzen, ertheilt hat, hält er seine Anrede an die Stände -Versammlung. Der Präsident des Ministeriumz des Innern verliest auf Befehl des Großherzogs die Formel des Verfassungs-Eides und ruft die neu eingetretenen Mitglieder der beiden Kammern namentlich auf, den Eid zu leisten. Jedes dieser Mitglieder erhebt sich auf den an desselbe ergangenen Llufruf von seinem Sitze und spricht mit aufgehobener Rechten von seinem Platze aus: „Ich schwöre!“ ; ;
Nach abgelegtem Eide erklärt derselbe auf Befehl des Großherzogs die Stände ⸗Versammlung für eröffnet. e
Der Großherzog verläßt in der nämlichen Begleitung, mit welcher er eingetreten ist, den Saal. 31 ;
Nach der Rückfunst der ständischen Deputationen ist der Eröffnungs- Akt beendigt, und die beiden Kammern verlassen den Saal in der Ord⸗ nung, wie sie eingetreten sind. Die Erste Kammer wird von dem Ceremo⸗ nienmeister in ihren Sitzungs-⸗-Saal zurückgeführt. .
Wenn Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin und die Höchsten Herr⸗ schaften der Eröffnung beiwohnen, so werden dieselben unter dem Portal kes Ständehauses von den Oberhof- und, Hofchargen empfangen und unter Vortretung von zwei Ceremonienmeistern in die Tribüne begleitet und eben so nach Beendigung der Feierlichkeit zurückgeführt.
Beim Eintritt Ihrer Königl. Hoheit erhebt sich die Versammlung von ihren Sitzen. ; ( . . Se. Großherzogl. Hoheit der Prinz Friedrich ist am 5. De zember Abends von Bonn in Karlsruhe eingetroffen, und am bten Vormittags sind Ihre Durchlauchten der Herzog, und die Herzogin von Ratibor, so wie der Prinz Maximilian und die Prinzessin Elisa⸗ beth von Fürstenberg, nach Mannheim abgereist. 2
Aus Mannheim vom 1. Dezember wird dem Schwäbischen Merk. geschrieben: „Die kölnischs Beurt⸗Schifffahrt hat durch den Einfluß der belgischen Eisenbahn die holländische Beurt so sehr über⸗ flügelt, daß letztere diesem Zustande nicht länger ruhig zusehen kann, wenn sie sich nicht entweder mit ersterer verschmelzen oder allmãälig eingehen will. Es ist deshalb bei den Rangschiffern die Nothwendig⸗ keit zur Ueberzeugung geworden, künftig in den Hafen von Antwer⸗ pen zu fahren, um dort die Güter, welche nun seit längerer Zeit auf der Eisenbahn nach Köln gelangen, in Empfang zu nehmen. Um dies zu bewerkstelligen, schreckt sie die hierzu nothwendige kleine See⸗ reise nicht ab; auch sind ihre jetzigen, Schiffe hinlänglich geeignet, um diese Fahrten zu bestehen. Tritt dieses Unternehmen ins Leben, so können die antwerpener Güter, weil die Schiffe ohne Unterbrechung hierher gelangen, eben so schnell, wie durch die theilweise Vermitte= lung der belgischen Eisenbahn, an Ort und Stelle gelangen. Die Fracht wird, weil das öftere Umladen und die bezüglichen Speditions= Gebühren wegfallen, jedenfalls weniger betragen, und es müßte auf diese Weise die holländische Beurt⸗Schifffahrt wieder zu einer erhöh⸗ ten Geltung gelangen. Diese direkten Fahrten sind vielleicht schon binnen Jahresfrist in Gang gebracht. .
„Heute wurde das erste größere, auf hiesiger Werfte erbaute Rheinschiff, ein Schleppkahn, das in diesem Jahre von den Gebrü⸗ dern Nelson gefertigt wurde, vom Stapel gelassen. Dasselbe hat 168 badische Fuß Länge, 24 Fuß Breite und 9 Fuß Höhe und eine muthmaßliche Ladungsfähigkeit von 8090 Ctrn. Derartige Schlepp⸗ kähne zeichnen sich vor den früher erbauten Schiffen dadurch aus, daß sie spitzer zulaufen, die Wellen also rascher durchschneiden und leichter gehen. Die hiesigen Beurtschiffer werden sich nach und nach lauter soͤlche hölzerne. Schleppkähne anschaffen und sich nicht für die eisernen Schiffe entscheiden; denn nach der seither gemachten Erfah⸗ rung sind letztere bei niederem Wasserstande mehr als die hölzernen der Gefahr ausgesetzt, auf Felsenriffen aufzufahren und Lecke zu be- kommen. Die hölzernen Schleppkähne sind, wenn sie auch mehr Tie= fung haben, auf diese Weise im Vortheil und werden zuletzt auf dem Rheine herrschend werden. Die , Rheinschiffer⸗Innung hat nun mit diesem den zweiten hölzernen Schleppkahn; der erste wurde in Speyer gebaut, zwei weitere sind ebenfalls dort in Arbeit. Da aber das heute hier vom Stapel ö. Schiff so meistermäßig und gut ausgefallen ist, so kann künftig die hiesige Schiffswerfte be⸗ lebter werden.“
Frankreich.
X Paris, 7. Dez. Die neue Wendung der Dinge in Ma⸗ rokfo, die Bewegung des Kaisers gegen Abd el Kader und dessen ge⸗ fährdete Stellung werden durch bie heute aus Algier vom 1. De= zember eingetroffenen Nachrichten vollkommen bestätigt, und zu Algier Iing sogar das ohne Zweifel oreilige Gerücht, Abd el Kader habe erklrt, sich dem Herzog von Aumale unterwerfen zu wollen. Ohne daß auf dieses Gerücht irgend ein Werth zu legen wäre, ist nur so viel zu sagen, daß in der That Depeschen von Wichtigkeit aus dem Westen zu Algier bei dem Herzoge von Aumale eingetroffen wanen, in Folge welcher dieser sogleich das Dampfschiff „Solon. mit De⸗ peschen für den General⸗Lꝗeeutenant von Lamoriciere nach dem Westen seinerseits absendete. Es bestätigt sich jedenfalls vollkommen, daß es dem neuen Kaid von Uschdah, wahrscheinlich in Folge der Wirkung, die das persönliche Erscheinen des Kaisers Muley Abd el Rhaman zu Fez und die Ansammlung beträchtlicher Streit⸗ kräfte daselbst, gelungen war, die, Stämme seines Bezirks, dre be⸗ kanntlich zu allen Zeiten zu den e g gehörten, für die Sache des Kaisers wieder zu gewinnen. Diese Stämme, unter welchen die Hangades und die Beni Snassen die bedeutendsten sind, haben sich bewegen lassen, starke Reiter⸗ Kontingente zu den Streitkräften stoßen zu lassen, welche der Kaid selbst mitbrachte, und so wurde es diesem
ligiösen Seite zu gewinnen wußte, indem er ihnen Abd el Kader als einen Eindringling und Rebellen gegen die rechtmäßige Autorität des wahren Lenau ger der Gläubigen darstellte, scheink außer Zweifel. General von Lamoricifre, der nun selbst an der äußersten Gränze gegen Marolfo sich befindet, wird die in diesem Staate vor sich ge⸗ henden Ereignisse genau überwachen und eintretenden Falles daraus Vortheil ziehen.
JZtalien.
Nom, 29. Nov. (A. 3.) Vorgestern ist in demselben AÄlatt, in welchem Paradisi seine Angriffe auf die Verwaltung der Salz- und Taback Steuer eröffnet hat, die ihm eine Kriminal-Anklage von Seiten des Fürsten D. Alessandro Torlonia zugezogen haben, eine Antwort des interimistischen General⸗-Direktors der Zölle, Verbrauchs- Steuern ꝛc., Grafen Carleschi, erschienen, in welcher derselbe den von Paradist vorgebrachten Anschuldigungen den aktenmäßigen Tert des Kontrakts und den Thatbestand gegenüberstellt. Er nimmt leinen Anstand, die Versicherung Paradist's, die Administration habe Mil⸗ lionen einkassirt, und man habe sie in dem ruhigen Besitz derselben zum Nachtheil des Staats gelassen, für falsch und verleumderisch zu erklären. Er weißt ebenfalls aus den Alten und Büchern der Zoll- Verwaltung nach, daß Torlonia jeden Monat seinen Pachtzins mit der gewohnten Pünktlichkeit, und zwar jährlich die erhebliche Summe von „355, 000 Scudi richtig erlegt habe, ja daß er auch nach provisorischer Liqui- dation die jährliche Quote des Antheils, welchen sich der Staat an dem Gewinn gesichert, pünktlich entrichtet hat, ja selbst die Summe von 110,090 Scudi für den präsumtiven Gewinn- Antheil, der dem Staat bis zum 3. November zustehen dürfte. So viel jetzt dem Pu- blikum von dieser Sache vorliegt, fällt der ganze Skandal der Cen⸗ sur, die in Lumpereien peinlich und in einer solchen Angelegenheit mehr wie leichtsinnig verfahren ist, zur Last. Bis jetzt hat man die Schuld sogar auf den Staats-Secretair und selbst auf Pius IX. schieben wollen, was Wohlunterrichtete für leeres albernes Gerede er⸗ lären. . ö Allgemeines Bedauern erregt D. Carlo Torlonia's Rücktritt vom Kommando der Bürgergarde. Vorigen Sonnabend beabsichtigte man, ihm im Theater Argentina eine Bemonstration zu machen, die er aber, da er von derselben Kunde erhalten hatte, zu vermeiden ge⸗ wußt hat. s In der Sitzung, welche vorigen Freitag die, Finanz- Abtheilung der Staats-Confulta abgehalten, ist Mons. Morichini, der gegenwär⸗ tige Tesoriere, mit einer gründlich bearbeiteten Darlegung der Uebel⸗ stände der Finanzen des Kirchenstaats hervorgetreten und hat an die⸗ selbe Vorschläge zur Abhülfe derselben angereiht. Diese Arbeit wird als tiefgehend, freimüthig, genau und fein durchgeführt gerühmt, und in der That läßt sich von der Feder eines Mannes, der die Geschichte der , Roms so trefflich zusammengestellt hat, zas Gediegenes hoffen. . 4 Rea ne Eee hat Ferrara, seiner Gesundheit halber, für ei⸗ nige Monate verlassen und ist in Pesaro, seinem Geburtsort, wo er einen Theil des Winters zu verbringen gedenkt, eingetroffen. Die Rührung der Bürger, welche ihn aus ihrer Mitte scheiden sahen, wird als groß beschrieben. . . Man spricht davon, daß Pius 1X. die Vermittelung zwischen Modena und Toscana bei den obschwebenden Vertrags⸗-Vollziehungen sibernommen habe, und daß Mons. Corboli mit selbiger beauftragt worden sei. Daß Mons. Corboli bei seiner Rückfehr den Kardinals hut, trotz seiner Jugend, erhalten werde, unterliegt keinem Zweifel. Alls Secrelair des Konklave hätte er schon nach früherer Sitte auf diefe Auszeichnung Ansprüche gehabt. Daß er in diesem Falle Fer⸗ retti's Stelle entweder ganz oder theilweise übernehmen werde, liegt eben so nahe zu vermuthen.
Florenz, 2. Dez, (A. 3.) Die Verhandlungen über die Angelegenheit der Lunigiana sollen, wie die Alba aus „guter Quelle“ versichern zu können glaubt, so gut als beendigt anzusehen sein; hiernach würde Fivizzano Modena, Pontremoli aber Toscana verbleiben. Indessen scheint dieses Gerücht noch sehr der Bestätigung zu bedürfen. . . Bekannt ist, wie sich die fürstlich Poniatowakische Familie wäh⸗ rend eines vieljährigen Aufenthalts hier bei allen Gelegenheiten, wo es sich sowohl um das allgemeine Beste oder den Vortheil wohlthä— tiger Anstalten handelte, stets mit unermüdlichem Eifer ausgezeichnet und oft mit Darbringung nicht unbedeutender Opfer, Anderen mit ihrem Beispiel vorausgehend, sich sehr thätig bewiesen hat. In An⸗ erkennung dieser Verdienste hat kürzlich der, Stadt⸗Magistrat dem Großherzog vorgeschlagen, genannte Familie in das florentiner Pa- triciat aufnehmen zu wollen. Se. Kaiserl. Hoheit hat mit Vergnü⸗ gen diesem Wunsch entsprochen und zu gleicher Zeit den verschiede⸗ nen Mitgliedern der Familie Poniatowski für sich, und ihre mannli- chen Nachkommen den Ehrentitel als Fürsten di Monte Notondo
verliehen.
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.
örli 8. Dez. (Sch les. Ztg.) Die ostindisch⸗englische Post er , zweimal die Tour durch Deutschland machen, und zwar das einemal von Triest über Wien, Breslau, Kohlsurt, Frankfurt a. d. O., Berlin, Hamburg nach. London und das an⸗ beremal von Triest über Wien, Breslau, Kohlfurt, Görlitz, Dresden, Leipzig, Magdeburg, Hannover, Köln, Sstende nach London. Die Post wird stets mit Extrazügen befördert, welche zwei Stunden vor= her angemeldet sein müssen, und mit denen die Meile in 19 Minuten zurückgelegt werden muß. Bis zum 1. Januar, wo, wie bekannt, diese Einrichtung ins Leben treten soll, werden auf. der ganzen Nie⸗ derschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn die elektro⸗magnetischen J,, . linien in' Thätigkeit treten können. Kohlfurt, dieses ee n e Dorf, welches auch durch die Ueberlands⸗Post einen reh 9. men serhält, wird in Bezug auf die Telegraphenlinie den Mittelpun bilden, wo die berliner, breslauer und görlitzer Linien ausmünden werden. Auf der Strecke von hier bis Kohlfurt n ,, . Stangen zu dem Telegraphen aufgestellt. Wie man hört, is ö. Linie von Berlin bis Kohlfurt bereits vollendet. Von Kohlfurt 5 Breslau zu soll schon bis Nimkau der Draht gezogen sein. a. . Sächsisch-⸗Schlesischen Bahn liegt das zweite Geleis von hier . Markersdorf und soll zu Weihnachten bis nach Reichenbach ö.. ö. sein. Das schöne Novemberwetter hat diese , 6. fördert, namentlich ist auch auf der Niederschlesischen . on chern. breiterung des Bahnkörpers für das zweite Geleis im leop
Einschnitt fast bis zum Abschluß gediehen.
gandels und görsen · Nachrichten. ö 64 Breslau, 11. Dez. Weizen, weißer, 76, 83 bis 91 264
möglich, eine entschiedenere Haltung der Deirah Abd el Kader's ge⸗
Präsidenten, Se. Großherzogliche Hoheit den Markgrafen Wilhelm, an ihrer
genüber anzunehmen. Daß der Kaid die Stämme auch von der re—
gelber 72, 78 bis 83 Sgr.
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