hei * Di theilten en der neuen Freiheit vereinigten sich mehrere Diebe und ver ,, , r, ,. ĩ ü s gehen und die Effe — =, , — weiter spediren konnten. Das
e ĩ die Wahersen, damit 6. 2 von allen Seiten mit Garten- Anlagen
1 2 wurde von dem Ersten zwar vollbracht, das
umgeben. ch einer unrechten Seite gerichtet, und Alles
en aber na Ser . ? 5 verborgen werden, bevor die Diebe das Mißlingen ihres
Planes inne wurden.
anton Schwyz. (Frkf. Bl.) Unter den Anträgen, 2 — 10. K— versammelte Große Rath der Kantons Landsgemeinde vorzulegen beschlossen hat, ist auch einer auf formliche Lossagung vom Sonderbunde und auf Austreibung der Jesuiten ge⸗ richtet, letztere jedoch unter Wahrung der konfessionellen Souveraine⸗ tälsrechte. Der Große Rath erklärte ferner, es seien die Mitglieder der abgetretenen Regierung der Verautwortlichkeit für ihre Handlun⸗ gen noch nicht entlassen. Nach beendigten Geschäften erklärte sich
der Große Rath als aufgelöst.
Kanton Zug. Die provisorische Regierug hat am 9. De⸗ zember beschlossen, es sei Herr Konrad Bossard der Landammannschaft enthoben und habe seine Insignien sofort an die provisorische Regie rung abzugeben. Derselbe hat diesem Beschlusse Folge gegeben.
Nach den Sol. Bl. sind auch für Rückerhalt der seit dem Frei⸗ schaarenzug in Zug befindlichen Kanone der längendorfer Schützen⸗ Gesellschaft Schritte gethan worden. Acht Scharfschützen der züricher Compagnie Schärer im Begleit des Lieutenant von Benzel-Sternau haben sich nämlich dafür verwendet, sind aber von Oberst Jsler mit ihrem Ansuchen abgewiesen worden.
Kanton Freiburg. Am 19. Dezember fanden im ganzen Kanton die Wahlen in den Großen Rath statt. Murten hat neun Mitglieder zu wählen. Die Wahlen sind dort liberal ausgefallen. Herr Chatoney ist jedoch nicht gewählt worden. Nach der Berner Zeitung sind auch 13 Wahlen, welche die Stadt Freiburg selbst zu treffen hatte, sämmtlich „im Sinne des Fortschritts“ ausgefallen.
In Murten sind am 9. Dezember zwei katholische Gtistliche, der von Latour und der von Domdidier, verhaftet worden, weil sie von Religionsgefahr gepredigt.
Kanton Wallis. Laut dem Nouv. Vaud. ist die provi⸗= sorische Regierung von den eidgenössischen Repräsentanten anerkannt worden. Die Berichte aus dem Ober-Wallis sollen für die Regie⸗— rungs- Umwälzung günstig lauten.
Rtalien.
Florenz, 7. Dez. (A. Z.) Vor wenigen Tagen ist eine friedliche Ausgleichung in der Angelegenheit von Fivizzans zu Stande gekommen. In der Gazz. di Firenze wird dieselbe so eben an⸗ gekündigt. Dieser offiziellen Bekanntmachung zufolge, sind alle von Seiten der toscanischen Regierung eingeleiteten Versuche zur Erfül— lung der Wünsche der Einwohner von Fivizzano, vereint mit Tos- cana zu bleiben, vergeblich gewesen, indem der Heizog von Modena glaubte, auf keine ihm durch ältere und neuere Traktate zukommen— den Rechte verzichten zu dürfen. Hinsichtlich der Beilegung der Differenzen wegen der Art, wie die Besetzung von Fivizzano von Seiten Modeng's vollzogen wurde, ist unter Vermittelung der von Sr. Heiligkeit und dem Könige von Sardinien ernannten Bevoll-— mächtigten am 2ten d. in Modena zwischen Toscana und Modena eine Übereinkunft abgeschlossen worden; demzufolge haben sich die modenesischen Trüppen unter Capitain Graf Guerra, von Fivizzano auf das alte modenesische Gebiet zurückzuziehen; in Fi— vizzano selbst sollen dagegen gerade heute die Kommissarien der bei⸗ derseitigen Regierungen, von militairischen Ehren-Eskorten begleitet, zusammentreffen, und nachdem von Seiten der toskanischen Beamten ein Großherzogliches Motuproprio, worin die Einwohner ihres Unter— thanen⸗Eibes entbunden werden, bekannt gemacht worden ist, wird der feierliche Akt der Uebergabe und Abtretung vollzogen, worauf der modenesische mit Empfangnahme des Eides der neuen Unterthanen beauftragte Commissair eine Proclamation des Herzogs mit der Zu sicherung völligen Vergessens alles Vorgefallenen zur öffentlichen r nnz bringen wird. Die Unterhandlungen über die Verhältnisse von Pontremoli und Bagnone sind noch nicht beendigt, man darf aber hoffen, daß auch in dieser Beziehung eine baldige friedliche Bei⸗ legung wohl stattfinden wird.
Ein Cirkular an die Gonfalonieri spricht sich über die Verpflich⸗ tung protestantischer oder überhaupt akatholischer Mitglieder, der Guardia civica zu gewissen religiösen Ceremonieen beim Dienste (Kniebeugung) aus. Da die katholische Religion die herrschende im Großherzogthum sei, so könne eine ausnahmsweise Konzession, durch welche die vorgeschriebenen Gebräuche abgeschafft würden, um so we⸗ niger bewilligt werden, als eine blos durch die militairische Disziplin angeordnete Erfüllung einer religiösen Aeußerlichkeit die Gewissens⸗ freiheit in keiner Weise verletze. Uebrigens wird es den Compagnie⸗ Kommandanten anheimgestellt, akatholische Mitglieder der Guardia civica von der Theilnahme an religiösen Festlichkeiten zu entbinden.
Der Vice⸗Admiral Parker, Befehlshaber der englischen Escadre, ist gestern von Livorno hier angekommen und sofort zur Großherzog— lichen Tafel gezogen worden. In Pisa geben sich die Studirenden und die Offiziere der Flotte gegenseitig Feste.
gandels und Börsen-Nachrichten.
Berlin, den 16. Dezember 1847. Mechsel- Course.
Brief. Geld. 143 1423 1525 1515
6 27
Kurz 2 Mt. HKurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tags 2 Mt. 2 Mt. 3 —— * * 3 Wochen 1085 2 ie -=, Kommiund t- Bani Geld- Course. 1 83
Gem.
Breslau
Loipꝛzig in Courant im 14 Thlr. Fuss.. 100 Tpblr. Vrankfurt a. M. eidd. V...... 100 .
Ausländische Fonds.
Brief. Geld. Kur- u. Nm. Pfadbr. 945 94 Schlesische do. 86 do. Lt. R. gar. do. 924 Pr. RK Anth. · Seb 1065
Friedriehsdꝰor. 131 And. qoldm.à õᷣtk. 12 Disconto. 47
. 5 Gem. St. Schuld- Son.
Seeb. Prum.- Sch.
I. a. N. Schuld. Perl. Stadt- Obl.
Wes pr. Pfandbr. 3 Grosab. Posen do. o. do. 1 Ostyr. Pfandbr.
Pomm. do.
2392
Ausländische Fonds.
Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 300 FI. Iamb Feuer- Cas. do. Staats-Pr. Anl oll. 23 b Int.
Kurh. Pr. O. 40 th. Sardin. do. 36 Er. N. Bad. do. 35 FI.
Russ. Ilamb. Cert. do. beillope 3.4.8. de. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A. do. do. 5 A. do. v. Rthseh. Lst. do. Poln. Schatz. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 FI. Fol. a. Pfdbr. a. C.
1 8 42 3
8
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2 — ST318811 8 *
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5 26
Hisenbakn- Acitien.
I —— — 6 — — 3
8 — 2 d 29 0
Volleing. Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A. do. Prior. Berl. IIamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cõln. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cõln. Mind. do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düũss. Elherf. do. Prior. Gloggnitz. IImb. Berg d. Kiel- Alt. Lpæ. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Ilalb. Magd. Leip. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Ed. O. Schl. Lt. A do. Prior.
8 2
O. Schl. L. R. Pts. Mgdb. 1193 G. do. Pr. B. 3 do. do. 1024 in Posten ba. Rhein. Stm. 9973 R. 995 * do. Prior. 1125 d 113 ß. do. v. St. gar. ö. Sächs. Baꝝyr. Sag. · Glog. do. Prior. do. do. St. Vohw. do. Prior. Thüringer. Whb. (C. O.) do. Prior. Tarsk. Selo.
3 T SS — 8 Sß·b
— 8
11779 1EFII1
Quit. Bog.
1125 8. 11234. 453
. Aach. Mastr. 118 G. Rerg. Mrh. . Berl. Anh. B. Bexb. Ludw. Brieg ·Neiss. Thür. V. Magd. Witt. Mecklenb. — Nrdb. F. W. 1077 B. 1064 6. Rh. St. Pr. — Starg. Pos. (Schluss der Börse 3 U
In Eisenbahn- Actien aller Art war der Umsatz hente sehr be- schrönkt, und die Course schliessen etwas matter als gestern. Die Frankfurt a. M. höheren Notirungen blieben hier ohne Einsluls.
Getraide - Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie solgt: Weinen 66—72 Rthlr. Roggen loco russ. 16 —- 8 Rihlr. — April sMai k. J. 48 Rihlr. bez. u. Bf. Haser 48 529fd. 27 - 29 Rthlr. —Aspfd. pr. Frühjahr 285 Rihlr, 50psd. 29 Rihlr. Gerste 42 —43 Rthlr. Rüböl loco 115 Rthlr. bez. n. Bs. — Jan. Fehr. 1174 Rtlilr. Rf., 4 G. — Febr. März 11, Rihlr. Bf., 4 G. Spiritus loco 24 - 233 Rihlr. 2 P Brennzeir 25 —-· 243 Rihlr. . Frühjahr 26 Rthlr. Bt,
Königsberg, 13. Dez. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60 — 72 Sgr. pro Schffl. ; Noggen 40 — 46 Sgr. pro Schffl.; große Gerste 40 — 45 Sgr. pro Schffl.; kleine Gerste 35 — 42 Sgr. pro Schffl.; Hafer 22 — 26 Sgr. pro Schffl.; graue Erbsen 60 — 70 Sgr. pro Schffl.; weiße Erbsen 50 — 60 Sgr. pro Schffl.; Kartoffeln 28 — 30 Sgr. pro Schffl.; Stroh go — 100 Sgr. pro Schock.
Stettin, 15. Dez. Roggen ist fester; in loco für neuen nach Qualität 44 a 46 Rthlr. gefordert, auf Frühjahrs - Lieferung für S4pfd. 473 Rthlr. bezahlt.
Heutiger Landmarkt:
Roggen. Zufuhren ... 26 Preise 42 2 45
Heu pr. Ctr. 11 2 20 Sgr.
Stroh pr. Schock 4 Rthlr. 20 a 25 Sgr.
Kartoffeln 290 a 227 Sgr. pr. Schffl.
Spiritus noch ziemlich wie gestern gemeldet; aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 155 — 9, auf Frühjahrs-Lieferung 14 99 bezahlt und Geld.
Rüböl wieder ein wenig fester; in loco für ein paar 109 Centner 11 Rthlr. bezahlt, März (April 113 Rthlr. bezahlt.
Tabacksmarkt. Derselbe ist noch in derselben Position, wie vor 7 Tagen gemeldet. Es kommt ziemlich viel, doch größtentheils schon ver— kaufte Waare, aus Garz und der Uckermark zur Stadt, wofür 4 243 Rthlr. und selbst bis 5 Rthlr. bewilligt worden ß Die unverkauft zur Stadt kommende, von nicht so guter Qualität, wird nicht über 3 a3 bis 4 Rthlr. bezahlt.
Danzig, 13. Dez. Getraidebericht. Nachdem wir mehrere Wo⸗ chen hindurch anhaltend milde Witterung hatten, stellte sich am verwichenen Donnerstage Nachmittags Frost ein, welcher jedoch nur die Nacht hindurch anhielt, wo es wieder ganz gelinde wurde. Die Luft war fortwährend trübe, und heute ist es heiter bei etwas Frost.
Im Laufe der vorigen Woche war an unserem Kornmarfte wieder etwas Leben bemerkbar, denn es sind während dieser Zeit ca. 240 Last Weizen gut hochb. 129/30 pfd. zu 510 509 Fl., 128 29 ps6. 492 - 4990 Fl.. 126./ 27pfd. zu 485 Fl, geringere Gattungen bnt. 124pfd. zu 380 = 375 Fl. . gen. Es scheint, daß die Preise von diesem Artifel sich nicht nur halten, sondern dieselben besonders für feine Güter noch höher gehen werden. Da⸗ egen fangen die Preise von den anderen Getraide⸗ Arten an zu sinken. , wovon ca. 33 Last umgesetzt wurden, ist 1417 18pfd. mit 290 — 285 Fl. bezahlt worden. Ferner 19 Last Gerste; 12 Last 191 psd. zu 294 Fl., 7 Last 108/109 pfd. zu 306 Fl. und 8 Last Erbsen zu 350 — 348 Fl.
Am heutigen Marlte war es wieder sehr still, denn nur 33 Last Erb- sen zu 350 Fl. und kurz vor Schluß der Börse wurden noch 113 Last Weizen 128 psb. zu nicht bekannt gewordenen Preisen verkauft.
Breslau, 15. Dez. Weizen, weißer, 75, 82 bis 90 Sgr. gelber bei ziemlicher Zufuhr bedang 74, 8 bis 6 Sgr. . Roggen bei mäßiger Zufuhr erfuhr in der Mittel Sorte wieder eine enn von 1 Sgr., wir notiren 53, 59 bis 62 Sgr. ZSs8yfd. Roggen auf hie schwimmend wurde 2 523 Rthlr. offerirt, 515 Rthlr. eboten. ; Gerste 46, 50 bis 54 Sgr. Hafer 29, 30 bis 315 Sgr. Kocherbsen 655 bis 69 Sgr. Rapps ohne Geschäft. ; ; Spiritus loco Li a 12Rthlr., 2000 Eimer pro Juni, Juli, August wurden an der Börse, zu einem uns bis jetzt noch nicht bekannt geworbe—= nen Preise, gehandelt. 150 Eimer pr. Montag zu liefern 2 12 Rthlr. 150 Eimer Januar, Februar, März a 123 Rthlr. Rüböl loco 11 Rthlr. Geld., Janr. Apr. 1195 Rthlr. Br., 119 Rihlr. Geld. ink ohne e, ie Zufuhr aller Getraldearten, mit Ausnahme von gelbem Weizen, der ziemlich angeboten war, mäßig.
79 geboten. 10835 6.
887 B. S8 ba 92 6.
1015 4. 101 h. 100 B. 100 6.
274 geboten.
——— 2 — —— — — — — — — —— —
111
Gerste. Erbsen. 8 2 Wspl. 36 à 38 26 2 28 48 50 Rthlr.
Hafer. 6
Gr Hamburg, 11. Dez. Seit unserem lezen Berichte haben sich die Verhältnisse wenig verändert; des herannahenden j e 3 . . h henden inters wegen werden
it Gewürzen war es indeß zum Theil angene ner: ĩ Flores und Ingber lassen dies besonders 3 sich een n ee ng; unbedeutende Umsätze darin statt. Mal, Cardamom und Piment sind ge= wichen. Cacao wenig Veränderung, Wegen mangelnder uufträge werden Mandeln im Allgemeinen etwas billiger erlassen. — In zroguen sind einige Artikel niedriger zu notiren. Harz dagegen, wie Liheer, welßer Mer, Siliqua dulcis und raff. Salpeter gingen im Preise her. In Auction wurde verkauft 214 Ser. bittere Barbar. Mandeln a 25 2 26 Nit und 2 Kisten gut. Mal. Cardam. zu 377 a 38 Sch. 61 2 . Preise: Sc auholz⸗Extrakt 6 a 67 p. Pfd., Camphor raff. ohne Ppi
9 Ech. . phö., Carkamgm. Mialb. 35 m Sch.. . def? lignea 7ę a 8 Sch. p. Pfd., Chini. sulphur. 7 Mrk. p. Unz. Gallen, reiße 37 2 41 Mrk. p. 1090 Pfd., Gum. seneg. natur. 53 a 55 Mrk. p. 00 Pfd. Harz, amerik. 2 2 63 Mrk. p. 190 Pfd., Lorbeer 8 a 9 Mrkf. * i090 Pfd., Mandeln, bittere Barb. 273 a 283 Mrkt., Prov. 3975 a 40. Mrkt., süße Barb. 335 a 345 Mrk., Porto 39 a 40 Mrkf. p. 1650 Pfd. Palmöl 203 a 22 Mrf. p. 100 Pfd., Pfeffer, weißer 4 2 5 Sch. p. Pfd., Piment, engl. 57 a 55 Sch. p. Pfd., Quercitron. 9a 11 Mrk. p. 1090 Pfd., Salpeter, gel. engl. 263 2 27 Mrk. p. 100 Pfd., hies. do. 279 2 30 Mrk. p. 100 Pfd., Semen cumini 17 a 173 Mrk. p. 100 Pfd., Sem. ecynge Levant. 11 2 13 Sch. p. Pfd., Siliqua dulcis 195 Mrk. p. 1400 Pfd., Terpentin -Oel, amerik. 24 a 25 Mrk., bayonner 245 a 2535 Mrk. p. 106 Pfd., Zink 115 2 13 Mrk. p. 100 Pfd.
Unser Buttergeschäft ruht. Die letzte engl. Post brachte wieder keine Aufträge und meldete überhaupt den Butter-Artikel etwas flauer. . 4. Preisen hat sich jedoch seit unserem letzten Berichte nichts ver— andert.
Odessa, 29. Nov. Die Getraide⸗Abschlüsse während der letzten vier Tage erstreckten sich lediglich in Folge eines Speculations⸗Geschäftes auf . im künftigen Jahre, über 22000 Tschw. weichen Weizen je nach Qualität zu 19 — 24 Rub., 2009 Tschw. harten zu 195 — 21 Rub. S800 Tschw. Roggen zu 1375 — 14 Rub, 1000 Tschw. Hafer zu 11 Rub. und 4000 Tschw. Leinsaat zu 225 — 23 Rub. Assig. Wiewohl für das Ausland keine Käufer vorhanden sind, ist trockene Waare bei dem geringen Vorrathe doch preishaltend, weil man binnen zwei Monaten besonders von England eine Nachfrage erwartet. Geld ist flüͤssiger, und der Wechselcours
bessert sich.
AnsSwärtige Börsen-.
Amsterdam, 13. Dez. Niederl. vi-kl. Sch. 542. 5h Kper. 145.
Frankfurt a. M., 14. pez. 5976 Met. 104. RBauk- Act. I936. Stiegl. 85 ß. IxteKr. 5 Iz. Loln. 300 FI. IL. 978. do. S0 FI. I88. San. 596 ,, 395 do. 243. 24. Bexhb. 883. 884. Taunus Actien 3513. 351.
Hamburg, 14. Dez. Bank- Actien 1600 Rr. Rngl. use. 1043. 1013. Harb. Berg. Aciien 88 Br. Matgzd. Wittenb. 76 Br. lamh. Rerl. 100. 1003. Kiel Alt. 110. 1094. Glückst. Elmsb. 54 Br. Rendab. Neun. 91 Br. Kopenbh. Rothech. 63 Br. Meckl. 493 Br.
Loipæzig, 15. Dez. Leipzꝛ. Dresdn. Act. 1155. 115. Sachs. Bayer. 89], Br. Sächs. Schles. 997 Br. Chem. Ries. 515. 51. L5b. zitt. 47 Br. Mgd. Loipa 232 6. Berl. Anh. Lt. A. 1203. 11943. Li. B. 1095. 1082. Ness. Bank- Aet. 10 1 65,
London, II. Nov. Cons. 395 S5 4. S583. Bel. —. Ard. 17. 17. Passive 33. 35. Ausg. Sch 11. 10. 2195 Iloll. 553. 55. 495 do. S5. 31. Fort. 23. 22. Engl. Russ. — Bras. 8. 79. Cbili —. Mex. 173. 17. Feru 30. 28.
Wien, 14. er. 5 26 Met. 1013. 1360 a0 93. Aelien 1619. Anl. de 1834 158. de 1439 115. GlοS. 113
336 do. 65 Bank Kondb. 1565.
Meteorologische Ceobachtungen.
Nach einmaliger
Abends
10 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
1847. 15. Dex.
Morgens 6 Uhr. Beobachtung.
341, 57“ Par. 311,56“ Par. 341,53“ Par. Quell wärme 77 R. — , R. 3 1,27 R. — 2,8 R. Flusswärme . R. ] — 3,8 R.˖ — 2, 7 n. . 3,8) R. Bodenwärme 86 pCt. 73 pCt. 90 pCt.
heiter. heiter. heiter.
080 080.
080. —
4 1,2 R. .. — 3,37 R.
Lustdrn ck Luftwärme .... Thaupunkt .... Dunstsättigung. Wetter
Ausdinstung Niedersehlag Wärmewechsel — , — 3, 0*
83 pCt. Os.
Wolkezung ... . Tagesmittel: 341, 37“ Tar..
Königliche Schauspiele.
Freitag, 17. Dez. Im Opernhause. 146sie Abonnements⸗ Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 2 Abth. Musik von Donizetti. Nach dem ersten Akt der Oper: Pas de la Rosière, ausgeführt von Qlle. Marie Taglioni und Corps de Ballet. Zum Schluß: 1) Pas de trois, ausgeführt von Mad. Brue, Dlle. Polin und Herrn Hoguet-Vestris. 2) Pos- nania, neuer Mazureck, ausgeführt von Dlle. Marie Taglioni. An⸗ fang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rihlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, L Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei— ten Ranges 1 Rthlr.,, in den Logen und im Balkon des dritten Ran— ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden⸗Logen 2 Rthli. ;
Im Schauspielhause. 22ste französische Abonnements-Vorstellung Auf Höchstes , La premiere représentation de la re- prise de:; Miche] Perrin, Gu; l7esbion sans le savoir, com(- die- vaudeville en 2 actes, par M. Mélesville. La märe de famille, comédie - vaudeville en 1 acte, par M. Dennery.
Sonnabend, 18. Dez. Im Egan nn en . ments ⸗Vorstellung: Mein Mann geht aus. Hierauf: Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix. Anfang halbe? Uhr.
2190te Abonne⸗ Eigensinn,
Königsstädtisches Theater.
Freitag, 17. Dez. Vorstellung der Herren Brill und Siegmund: Welt⸗Tableaux, mit neuen optischen Darstellungen aus dem Gebiete der Kunst und Natur, in 5 Abtheilungen. —
Vorher: Pantoffel und Degen. Lustspiel in 3 Akten, von Holbein.
Sonnabend, 18. Dez. (Italienische Spern-Vorstellung.) Il Matri- monio segreto. (Die heimliche Ehe.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Cimarosa. ;
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w. ̃
Sonntag, 19. Dez. Welt-Tableaur, mit neuen optischen Dar— stellungen aus dem Gebiete der Kunst und Natur. ;
, . Die Wiener in Berlin. Posse mit Gesang in 1 Akt, von K. von Holtei. Und: Wer ißt mit? Vaudeville⸗Posse in 1 Akt, von W. Friedrich.
Im Selbstverlage der Enppedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.
Beilage
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
2393
Freitag den 7tien Dezember
Jnhalt.
Griechenland. Das Memorandum der griechischen Regierung. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Griechenland.
Das Memorandum der griechischen Regierung an die Pforte, welches letztere veranlaßte, das (in Nr. 346 der Allg. Pr. Ztg. mitgetheilte) Aktenstück an die Repräsentanten der fünf Großmächke zu richten, lautet folgendermaßen:
Die hohe Pforte hat den Vertretern der fünf Höfe ein Memorandum zugehen lassen, um ihr Verhalten bei derjenigen Angelegenheit, welche in diesem Augenblick ihre Beziehungen zu Ye gen ign unterbrochen hat, zu rechtfertigen. Die Regierung Sr. Majestät des Königs von Griechenland hat das Necht und die Pflicht, sich ebenfalls zu erklären. Indem sie an— sänglich Stillschweigen beobachtete und indem sie jetzt das Wort nimmt, hatte und hat sie keinen anderen Zweck, als die Ausgleichung eines bedauerlichen Zwistes zu erleichtern, welcher die Mächte unangenehm beschäftigt.
Soll aus den gegenseitigen Darlegungen ein billiges Urtheil hervor— gehen, so haben nur die Thatsachen Bedeutung. Die Regierung des Kö- nigs wird sich deshalb darauf beschränken, sowohl den Vorfall, welcher den Zwist herbeigeführt hat, als das Verhalten, welches zur Ausgleichung dessel⸗ ben beobachtet worden ist, darzustellen. Diese einfache Darlegung der That sachen wird durch offizielle Dokumente erhärtet werden. Jede Auseinander- setzung, jeder Kommentar könnte selbst unabsichtlich dem Zwecke entgegen- wirken: der Versöhnung.
Die Negierung Sr. Majestät des Königs von Griechenland war stets fest überzeugt, daß die freundnachbarlichen Beziehungen zwischen Griechenland und dem osmanischen Reiche, wie die Mächte sie immer gewollt haben, von wahren Interessen des Königreichs dringend erheischt werden. Zur Wieder⸗ herstellung dieser Beziehungen war nur das redlichste Einvernehmen von Wirksamkeit, bei der Befestigung derselben hatten die beiden Regierungen Schwierigkeiten zu überwinden, die nicht von ihnen ausgingen; zu diefem Behufe mußten sie sich außerhalb der und über den Leidenschaften erhalten, welche ein Interesse dabei hatten, die unpolitischen und gefährlichen Aufre= gungen fortdauern zu lassen.
Von dieser Ansicht durchdrungen, betrachtete die Regierung des Königs den osmanischen Gesandten in Athen als den Vertreter jenes auch von der Regierung Sr. Majestät des Sultans getheilten Gedankens. Sie wünschte, in diesem Gesandten einen Agenten zu sehen, der in Uebereinstimmung mit ihr an Beschwichtigung der Vorurtheile und des Hasses zu arbeiten und auch zwischen den Völkern die Bande eines gemeinsamen Interesses anzuknüpfen bestimmt sei, welche die beiden Regierungen bereits umschlangen.
Während der ersten Jahre der Anwesenheit des Herrn Mussurus in Athen nahm die Regierung des Königs gern an, daß er den Charakter und die Bedeutsamleit seiner Aufgabe begriffen habe. Als später Beweggründe, welche seiner Amtspflicht fremd waren, Herrn Mussurus die offizielle und ohne allen Zweifel auch mit Aufrichtigkeit als den Zweck seiner Sendung bezeichnete Wirksamkeit aufzugeben veranlaßten, als bereits das gute Ver= hältniß zwischen beiden Ländern darunter zu leiden Gefahr lief, setzte die Regierung des Königs die hohe Pforte vertrauensvoll davon in Kenntniß, da sie überzeugt war, daß diese in ihrer Billigkeit und unter genauer Wür—= digung aller Interessen ungesäumt Abhülfe eintreten lassen werde.
Diese Thatsache in Erinnerung zu bringen war unerläßlich, damit der Vorfall, um den es sich gegenwärtig handelt, nach seinem wahren Werthe gewürdigt werde.
Im Laufe des letztverflossenen Januar kam der Oberst-Lieutenant Ka— ratassos, welcher im April 1844 unter dem Ministerium des Herrn Mauro⸗ kordatos, sechs Tage nach der Bildung des Kabinets, zum Adjutanten des Königs ernannt worden, und ersuchte Se. Majestät um einige Wochen Ur— laub zu einer Reise nach Konstantinopel. Der Oberst-Lieutenant Karatassos gab Familien -Angelegenheiten als Grund an und unterstützte sein Gesuch durch das Schreiben eines Bekannten von ihm, der als Arzt im Dienste des Großwesirs Reschid Pascha stand, ihm anrieth, nach Konstantinopel zu kommen, und ihm versprach, daß die wohlwollenden Gesinnungen, welche er dort finden werde, ihm zur Wiedererlangung einiger Landgüter, welche seine Familie früher in Macedonien besessen, behülflich sein würden.
Der Oberst-Lieutenant Karatassos war im Jahre 1841 in die Unruhen verwickelt gewesen, welche an der Gränze von Thessalien ausbrachen. Er wurde präventio verhaftet. Seit jener Zeit war sein Betragen aber in jeder Beziehung ehrenwerth und ordnungsmäßig. Hierin lag also kein Grund, einen Urlaub zu verweigern, dessen Nachfuchung durch thatsächliche Inter- essen motivirt und durch die Bürgschaft eines Mannes, von dem man wußte, daß er das Wohlwollen des höchsten Beamten im Reiche genieße, man könnte wohl sagen: gerechtfertigt war. Auch darf nicht unerwähnt bleiben, daß die ruhigen, aber unwandelbaren Freundschafts -Verhältnisse des Oberst⸗ Lieutenants Karatassos in Griechenland keinesweges diejenigen Männer um— faßten, welche die hohe Pforte und ihr Gesandter in Athen als Beförderer von Umtrieben betrachteten, vor denen sie zuweilen Besorgnisse zu hegen schienen. Endlich ist noch hinzuzufügen, daß den im Jahr 1841 lompro— mittirten Personen der Eintritt ins osmanische Gebiet noch nie verweigert worden, daß Herr Mussurus unlängst sogar mehreren Personen, welche die ser Kategorie angehören, und namentlich einem nach Macedonien reisenden Manne, von dem er wußte, daß derselbe durch ein großes Kabinet als das Haupt der macedonischen Hetairie bezeichnet worden, den Paß visirt hatte. Augenscheinlich hatte die Negierung des Königs durchaus keinen Grund, das Vorhandensein von Instructionen der Pforte zu argwöhnen, wodurch der einen oder der anderen Klasse von Personen ein Visa zu ertheilen ver— boten sei; dergleichen Instructionen waren ihr weder amtlich noch vertrau- lich mitgetheilt, und es ist später erwiesen worden, daß die osmanischen Konsular⸗-Agenten weder von der Gesandtschaft in Athen noch aus Kon— stantinopel solchen Instructionen entsprechende Befehle erhalten hatten.
Der König fand es demgemäß angemessen, jenen Urlaub zu bewilligen. Die zuständige Behörde stellte einen Paß aus, und am Morgen des 24. Januar, des Abfahrtstages eines Paketbootes nach Konstantinopel, erschien der Oberst-Lieutenant Kargtassos auf der osmanischen Kanzlei, um dort das Visa zu erlangen. Ein Beamter der Gesandtschaft, welcher die Befehle sei⸗ nes Vorgesetzten eingeholt hatte, machte ihm dessen Verweigerung kund. Davon in Kenntniß gesetzt, aber ohne Argwohn, erwartete der König eine Aufklärung. Am Abend erschien ein Gesandtschafts⸗Secretair bei dem Herrn Conseil-Präsidenten, um diesem zu sagen, daß Herr Mussurus, da er früher gegen Herrn Karatassos geschrieben, diesem keinen Paß nach der Turkei vi= siren könne. Herr Kolettis antwortete, die 6 des Oberst-⸗Lieutenants beim Könige sei Bürge für sein Verhalten; diese hohe Garantie müsse die Hindernisse beseitigen, und wenn Herr Mussurus das als Grund für die Bewilligung eines Visa anführe, werde er sicher die Billigung seiner Re—= gierung nicht erhalten, da diese nicht ermangeln werde, die dem Souverain gebührenden Rücksichten in Betracht zu ziehen.
Der osmanische Secretair entfernte sich mit dem Versprechen, am fol genden Tage Herrn Mussurus' Antwort überbringen zu wollen. Der 25. Jannar verging, ohne daß diese Antwort ertheilt wurde; sie war jedenfalls wichtig genug, daß Herr Mussurus den Herrn Conseil-Präsidenten zu spre⸗= chen suche; em mußte dies um so mehr thun, da am Abend ein Hofball stattfinden sellte, zu dem er eingeladen war. Bevor der König eintrat, er- kundigte er sich, wie es mit dieser Sache stehe, wesche bereits die Gemüther zu srannen begann, er, Confeil-Präsitent siattete Sr. Mascstät Bericht darüber ab; Se. Majestät fanben Las Benehmen nicht schr schicklich und sagten, an Hern Mussurus herportretend: „Mein Herr, ich glaubte, daß der Koͤnig und dessen Garantie mehr Ehrfurcht“ verdient hätten, als Sie be— wiesen habens; eine Aeuzrung; weiche, was wir zu sagen für wesentlich halten, keinesweges den Charakter einer Beleidigung, sondern einzig und allein ven Charatter eines Vedauerng hat. Herr Muͤssurus antwortete nicht, blieb fast zwei Stunden Auf Tem Ball, unterhicst sich mit verschiedenen Perfonen, welche durch die Heftigkeit ihrer Opposition belannt find, und
ging erst, nachdem er mit dem Herrn Conseil-Präsidenten eine Besprechung
ehabt hatte, worin er zum erstenmale von einem Befehle sagte, den er von 228 Regierung erhalten habe, den im Jahre 1811 fompromittirten Per= sonen das Visa zu verweigern. ;
Der Conseil-Präsident beeilte sich, mit dem ersten nach Konstantinopel abgehenden Paketboot unter re n,. der Thatsachen durch das Organ des Geschäftsträgers Griechenlands in Konstantinopel der hohen Pforte die= jenigen Darlegungen zugehen zu lassen, welche dieselbe über das Verhalten des Herrn Müssurus aufzuflären geeignet waren, und die Versicherung zu ertheilen, daß die Instructionen des Königs und seiner Regierung, wie es durch die Ereignisse erwiesen worden, nicht von der Art seien, Argwohn oder Empfindlichkeit zu erregen. Auf demselben Wege übersendete Herr Mussurus seiner Regierung eine an Herrn Kolettis gerichtete Note, worin der Vorfall in den schwärzesten Farben geschildert, das unartige Benehmen aber durch die Behauptung, daß am 24. Januar von seiner Seite ein Schritt geschehen sei, gemildert wurde. Diese Note enthielt die erste amtliche Er⸗= wähnung der Instructionen, auf die Herr Mussurus sich, als er den Ball verließ, zum erstenmale berufen hatte.
Da Herr Mussurus von einem Besuche bei dem Conseil-Präsidenten am Morgen des 24. Januar gesprochen hatte, so mußte diese Thatsache un- tersucht werden, und wir sehen uns genöthigt, zu eiklären, daß Herr Kolettis, der den größten Theil des Tages zu af gewesen war und vielfachen Besuch, auch von mehreren fremden Gesandten, empfangen hatte, von Herrn Mussurus nicht besucht worden war, so wie auch, während derselbe ausge⸗ gangen, Niemand vom Dienstpersonal an seiner Thür den Herrn Gesandten der Türkei gesehen hatte, keine Karte abgegeben wurde, kein Schreiben eine Unterredung nachsuchte. Auch der Secrelair, welcher am 24. Januar Abends Herrn Kolettis besuchte, hatte kein Wort von jenem Besuche gesagt, an dem er nach Angabe der Note Theil genommen haben sollte.
Ohne auf das frühere Verhalten des Herrn Mussurus und auf die Vorstellungen, wozu dasselbe Anlaß gegeben, irgend eine Rücksicht zu neh- men, unter der Voraussetzung, daß die griechische Regierung von den In— structionen hinsichtlich des Visa in Kenntniß gesetzt fei, in der Meinung, daß die einem Souverain und seiner Regiernng gebührenden Rücksichten genau beobachtet werden und hinsichtlich des Ursprungs und der Zeit der Ernennung des Oberst-Lieutenant Karatassos zu der Stelle eines Adjutan- ten des Königs, so wie über verschiedene Nebenumstände, im Irrthum schwe—⸗ bend, erklärte die hehe Pforte, ohne den Gehalt einer von ihrem Vertreter gegen den Souverain und die Regierung, bei denen er beglaubigt worden, erhobenen Anklage zu prüfen, den Sultan in der Person des Herrn Mus⸗— surus beleidigt, verlangte binnen drei Tagen eine Genugthuung, bestimmie die Beschaffenheit dieser Genugthuung und ertheilte ihrem Gesandten Befehl, wenn dieselbe verweigert werde, Griechenland zu verlassen.
Ein so eilfertiger Beschluß machte einen schmerzlichen Eindruck auf den König. Er verlor jedoch nicht das Hauptinteresse eines guten Verhältnisses zwischen den beiden Ländern aus den Augen, und da er sah, daß die Pforte den Vorfall bis zu den beiden Kronen emporhob, richtete Se. Majestät un— term 13. Februar ein eigenhändiges Schreiben an Se. Majestät den Sul— tan, welches in den geeigneisten Ausdrücken abgefaßt war, um die an einen Agenten, welcher den erhabenen Zweck seines Auftrags vergessen zu haben schien, gerichteten Worte zu erklären. ; Dieses Schreiben enthält, wie Jedermann einräumen wird, die förm— lichste Verneinung jeder beleidigenden Absicht und den offensten Ausdruck des Wunsches, die besten Beziehungen auftecht zu erhalten. Der Conseil-Prä— sident schrieb den nämlichen Tag an Ali-Efendi einen Brief, dessen vollkom— mene Angemessenheit Niemand in Abrede stellen kann, und der Herrn Mus⸗— surus in der sesten Ueberzeugung mitgetheilt wurde, daß er, nachdem er von dem Ersuchen des Königs unterrichtet worden, sich zur Abwartung neuer Befehle entschließen werde. Ein aufrichtiger Wunsch nach Versöhnung würde dazu gerathen haben. Andere Eingebungen überwogen, und der Herr Ge— sandte der Türkei erhielt auf sein wiederholtes Ansuchen seine Pässe.
Das eigenhändige Schreiben des Königs fand in Konstantinopel nicht diejenige Aufnahme, welche man erwarten durfte. Se. Majestät der Sul⸗ tan aniwortele in verbindlichen Ausdrücken, es werde der Würde der beiden Kronen angemessener sein, die Frage der Weisheit der Minister anheimzu— geben. In gleichem Sinne antwortete Ali- Efendi Herrn Kolettis.
Man hatte demgemäß anfänglich in Konstantinopel die Frage, wenn nicht verschlimmert, doch erhöht, indem man sie zwischen die beiden Souve⸗ raine brachte; hernach gab man die Verhandlung den beiden Regierungen zurück. Ueber die Bedeutung und den Zweck dieser verschiedenen Beschluͤsse konnte die Regierung Sr. Masestät des Königs von Griechenland nicht im Un— klaren sein. Sie sprach zwar ihr Bedauern aus, betrat aber den neuen Weg und säumte nicht, abermals einen versöhnlichen Schritt zu thun. Sie erklärte sich zwar, eben weil sie eine aufrichtige und dauernde Ausgleichung wünschte, gegen die Rückkehr des Herrn Mussurus, machte aber unterm 16. März den Vorschlag, einen Gesandten nach Konstantinopel zu senden, dessen erste Pflicht darin bestehen würde, es auszusprechen, wie fehr seine Regie⸗ rung bedauere, daß unangenehme Umstände das gute Verhältniß zwischen beiden Ländern auf einen Augenblick gestört hätten. Der griechische Ge— schäststräger mußte außerdem erklären: ein jeder osmanische Gesandte werde als treuer Vertreter der Gesinnungen und der Instructionen seiner Regie— rung mit allen dem Gesandten des Sultans gebührenden Rücksichten in Athen aufgenommen werden und gleich bei seiner Aufunst die bestimmtesten Bezeigungen des Wunsches erhalten, selbst aus diesem Vorfall ein den ge— genseitigen Interessen entsprechendes Einvernehmen hervorgehen zu lassen.
Dieser Schritt, der, wenn der Sultan sich hätte für beleidigt halten können, als eine Genugthuung zu betrachten gewesen wäre, diese einste Hin⸗ weisung auf die wahren Interessen beider Länder überwand eine leider tiefe Voreingenommenheit nicht. Sie wurde mit dem vollständigen Abbrechen der diplomatischen Beziehungen und mit der Androhung von Iwangsmaßti geln erwiedert.
Während dies vorging, brachte eine der Großmächte, welche sorgsam über den Frieden Europa's wacht, von freien Stücken sowohl im Interesse der Pforte wie im Interesse Griechenlands und in so manchem sonstigen solidarisch verbundenen Interesse eine Art der Ausgleichung in Vorschlag. Se. Durchlaucht der Fürst von Metternich machte unterm 15. und 13. März folgende Vorschläge:
„Griechenland solle der Pforte erklären, daß es jeden Gesandten, und wäre es selbst Herr Mussurus, mit den dem Vertreter einer befreundeten Macht gebührenden Rücksichten empfangen werde, vorausgesetzt, daß derselbe mit Instructionen komme, welche den im Schreiben des Een kundgege⸗ benen Gesinnungen entsprächen. Die Regierung Sr. Majestät des Königs von Griechenland solle sich verbindlich machen, diesem Vertreter bei seiner Ankunft in Athen Aeußerungen zu thun, welche, ohne der Würde des Kö— nigs und des Landes zu nahe zu treten, über dasjenige, was eine unan— genehme Verwickelung herbeigeführt habe, Bedauern aussprächen.
„Die Pforte solle sich mit dieser Erklärung befriedigt halten, an die Stelle des Herrn Mussurus einen Muselmann schicken, vder wenn sie dar— auf bestehe, Herrn Mussurus zu schicken, solle dies doch nur für eine kurze Zeit geschehen.“
In richtiger Würdigung der weisen und wohlwollenden Absichten des Herrn Fürsten von Metternich verzichtete die Negierung Sr. Majestät des Königs von Griechenland auf ihre Protestation gegen die Rückkehr des Herrn Mussurus und willigte am 28. März in den Hrrsth la der vermit⸗ telnden Macht. Die Regierung Sr. Majestät des Königs von Griechen= land mußte erwarten, welche Aufnahme derselbe Vorschlag in Konstantinopel finden werde. Die erste Nachricht darüber erhielt sie am 29. April durch die Mittheilung einer Depesche des Herrn Internüntius vom 25. April, welche der Herr Gesandte Oesterreichs in Athen ihr machte. Da sie aus dieser Mittheilung ersah, daß in Konstantinopel ein Zweifel über die Ein= willigung der griechischen Regierung obwalte: so erneuerte Herr Kolettis die Zusicherung derselben durch ein Schreiben vom 10. Mai an den Herrn Fürsten von Helle .
. Diese wiederholte Erklärung der griechischen Regierung hatte sich mit einer Note des Herrn Fürsten von Metternich vom 8. Mai, welche am 20. Mai dem Herrn Gesandten Oesterreichs in Athen zukam, gekreuzt. Der Doppel - Vorschlag war auf folgende Weise ausgedrückt — es wird von Nutzen sein, den ofsiziell mitgetheilten Satz hier wörtlich anzuführen —:
„Sie wissen, daß ich gleichzeitig der Pforte und dem athener Kabinet Rath⸗ schläge ertheilt habe; meine Rathschläge waren folgende: Die griechische Regierung lündige dem Divan an, daß sie jeden Gesandten des Sultans, wäre es selbst Herr Mussurus, mit allen Rücksichten, die ihm gebühren, empfangen werde; die Pforte erkenne sich mit dieser Erklärung befriedigt und schicke Herin Mussurus nicht nach Athen zurück, oder wenn sie ihn sen⸗— det, geschehe dies doch nicht, um ihn dort zu lassen. In Erwiederung auf diese doppelte Eröffnung habe ich ein Schreiben des Großwesirs empfangen, welches die Annahme meines Vorschlags enthält. Der Graf von Stürmer hat der Uebersendung des Schreibens von Reschid Pascha den Ausdruck der an Ort und Stelle geschöpften Ueberzeugung hinzugefügt, daß der Sultan, mit der auf solche Weise abgefaßten Erlläͤrung des athener Hofes zufrie⸗ den, Herrin Mussurus selbst nicht wieder hinschicken werde. Herr Kolettis hat seinerseits ein Schreiben an mich gerichtet, welches seine volle Zustim= mung zu meinem Vorschlage enthält. Die Schreiben der beiden Minister sind mir in einem Zwischenraume von vierundzwanzig Stunden zuge⸗ an Es ist klar, daß ich demnächst die Frage als erledigt betrachten mußte.“
Diese erste amtliche Ankündigung der Einwilligung der Pforte wurde durch die Antwort des Herrn Fürsten von Metternich an Herrn Kolettis unterm 22. Mai bestätigt. Der Herr Gesandte Oesterreichs in Athen ver- band mit der Uebergabe dieses Schreibens die Nachricht, daß die Pforte auf Zurücksendung des Herrn Mussurus bestehe, und den Rath, die Frage der Dauer des Aufenthalts des Herrn Mussurus in Athen der unmittelba⸗ ren und vertraulichen Verständigung des wiener und des konstantinopolita⸗ nischen Kabinets anheimzugeben.
Diese Mittheilung empfing die Regierung des Königs am 1. Juni. Obwohl sie bedauerte, daß die . den politischen Werth des weisen Raths von Oesterreich, Herrn Mussurus nicht zurückzuschicken, nicht vollstän- dig gewürdigt habe; obwohl sie bedauerte, daß die Pforte, ungeachtet der Hoffnung auf einen freundschaftlichen Entschluß, welche sie im Geiste des Herrn Internuntius hatte entstehen lassen, von neuem auf der Zurücksen⸗ dung eines Agenten bestehe, der zur Aufrechthaltung des guten Verhältnis-= ses wenig geeignet war; obwohl sie sich die bedeutenden Uebelstände dieser Wiederkehr, die Gefahren selbst, welche sie herbeiführen könne, nicht ver- hehlte, glaubte die Regierung des Königs dennoch, ihrer Ehre es schuldig zu sein, die gegen Oesterreich übernommene Verpflichtung zu halten, und aus Achtung vor der Absicht, welche das wiener Kabinet die bezeichnete Veränderung in den Bestimmungen der Versöhnung wünschen ließ, verzich⸗ tete sie auf die vorgängige Festsetzung der Dauer des Aufenthalts des Herrn Mussurus, verzichtete sie auf eine ausdrückliche Einwilligung der Pforte in die Bedingung des beschränkten Aufenthalts, welche Einwilligung in dem ersten Vorschlage eine Bedingung der Einwilligung Griechenlands in die Zurückfehr des Herrn Mussurus gewesen war. Die Negierung des Königs ging noch weiter: sie willigte ein, selbst auf die ausdrückliche Angabe dieser Bedingung Verzicht zu leisten. Durch diese Opfer wollte die Regierung des Königs alle möglichen Unterpfänder ihrer versöhnlichen Gesinnungen geben; sie betrachtete es überdies als ihre Pflicht, der Freiwilligkeit des wohlwollenden Einschreitens Oesterreichs durch ein vollständiges Vertrauen zu entsprechen. .
Am 6. Juni übersendete der Conseil-Präsident dem Herrn Fürsten von Metternich das Schreiben für Ali Efendi und verband damit einen neuen Ausdruck des Wunsches, Beziehungen ernstlicher und wirksamer Freundschaft mit dem osmanischen Reiche wieder anzuknüpfen.
Durch Instructionen, welche unterm 28. Juni an den Herrn General von Prokesch gerichtet wurden, billigte der Herr Fürst von Metternich den Sinn des Schreibens von Herrn Kolettis an Ali Efendi, sendete dasselbe mit Anempfehlung einiger Abänderungen des Ausdrucks zurück und rieth zu einer unmittelbaren Uebersendung aus Athen nach Konstantinopel. Durch dieselben Instructionen gab der Herr Fürst von Metternich die Herrn Mus⸗ surus bei seiner Rückkehr zu machenden Aeußerungen genau an, so wie auch die Punkte der Etikette, welche zwischen ihm und dem osmanischen Bot⸗ schafter in Wien vereinbart waren. Gleichzeitig setzte der Herr Gesandte Oesterreichs das athener Kabinet davon in Kenntniß, daß ein neues Schrei- ben des Groß-Wesirs an den Herrn Fürsten von Metternich vom 2. Juni ankündige, die Pforte sei den von der Vermittelung vorgeschlagenen Bedin-
ungen beigetreten, wie sie in den Depeschen des wiener Kabinets nach Athen unterm Sten und unterm 22. Mai angegeben worden.
Die Ausgleichung schien demnach gesichert: Dies war noch die Ueber— zeugung des Vertreters von Oesterreich in Konstantinopel nach der Ankunft des Schreibens von Herrn Kolettis, welches am 2. Juli aus Athen abging. Der General von Prokfesch theilte der Regierung des Königs folgende Stelle aus einer Depesche des Herrn Grafen von Stürmer vom 8. Juli mit: Mit Befriedigung habe ich erfahren, daß die griechische Regierung die Rathschläge unseres Hofes in ihrem ganzen Umfange befolgt hat. Hin- sichtlich der Besorgniß, die Sie mir aussprechen, daß Ali Efendl's Antwort eiwas enthalten werde, was die Königliche Regierung in Verlegenheit setze, bitte ich Se. Majestät, völlig beruhigt zu sein. Ich werde sorgfältig dar⸗= über wachen, daß bei der Abfassung dieses Schreibens Alles, was der Wie—⸗ derherstellung des guten Verhältnisses schaden könnte, sorgfältig vermieden werde.“
Durch das Paketboot vom 18. Juli empfing die Regierung des Königs Ali Efendi's Antwort. Sie war in verbindlichen Ausdrücken abgefaßt, sagfe, daß nunmehr Alles glücklich aufgellärt sei, und schloß mit einer Forde⸗ rung, von der die Vermittelung der Regierung des Königs nie etwas ge⸗ sagt hatte. Ali-Efendi verlangte, daß Herr Kolettis ihm die Ermächti-= gung zugehen lasse, Herrn Mussurus den Ausdruck des Bedauerns seiner Reglerung mitzutheilen.
Obwohl tief verletzt durch eine so unerwartete Forderung, wollte doch die Regierung des Königs die verbindliche Form des Schreibens von Ali— Efendi berücksichtigen und legte besonderes Gewicht darauf, nichts zu un- terlassen, was sie der Vermittelung schuldig sei. Sie enthielt sich demnach jeder Ablehnung oder Erörterung und war bereit, dem Herrn Fürsten von Metternich, unterm 26. Juli, Nachricht zu geben, welche Aufnahme das Schreiben des athener Kabinets wider die begründetste Erwartung in Kon- stantinopel gefunden habe. Das Ergebniß dieser Mittheilung wartete sie ab. Dann wurden drei Schreiben an den Herrn Gesandten Oesterreichs gerichtet. Sie hatten zum Zweck, ihn in Kenntniß zu setzen, daß der Be- schluß gefaßt worden f über die von der Intervention bezeichnete Bahn keinen Schritt hinaus zu thun; hervorzuheben, daß die Regierung des Königs, da sie ihre Meinung über das Benehmen des Herrn Mussurus in die Frage hinsichtlich seiner Rückkehr nach Athen nicht eingemischt habe, eine gleiche Zurückhaltung von Seiten der Pforte verlange, und anzuer= kennen, was in der Abfassung des Schreibens von Ali- Efendi Freund- liches lag. Die Regierung des Königs ließ den Herrn Grafen von Stür- mer ersuchen, Dolmetscher der in diesen Briefen enthaltenen Gesinnungen und Ansichten zu sein.
An das offizielle Organ des intervenirenden Hofes gerichtet, hat- ten diese Mittheilungen die Rückkehr des Divans zu einer Gesinnung und zu einem Verhalten zum Zwecke, wie sie seinen ausdrücklichen Verheißungen der Einwilligung in die Vorschläge Oesterreichs ent- sprächen, welchen Vorschlägen Griechenland müht der pünktlichsten Genauigkeit und unter mehr als einem bedeutenden Zugeständnisse nachge⸗ kommen war.
Diese Hoffnung ist getäuscht worden. Ohne der griechischen Regierung Zeit zu lassen, auf ihre Mittheilungen vom 26. Juli aus Wien Antwort zu erhalten, beeilte die Pforte sich, durch Vermittelung des Herrn Inter= nuntius, dessen Depeschen am 10. August in Athen ankamen, die Erklärung zu geben, wenn nicht das schon am 10. August von Athen nach Konstanti— nopel abgehende Paketboot den Ausdruck des persönlichen Bedauerns für Herrn Muͤffurus überbringe, werde die Vermittelung Oesterreichs als beendet betrachtet werden und die r zur Vollziehung e nge J
Am 10. August kannte die Regierung des nig, erst den ersten Ein
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Juli. Durch diesen Brief hatte der Fürst unter dem Eindrucke der Weige⸗