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seiner Stelle wieder die Eidgenössische Zeitung selbst erschei· nen werde.

Kanton Luzern. Der Bischof von Basel hat auf das vor einiger Zeit mitgetheilte Schreiben der provisorischen Regierung von Luzern ein Cirkular an die Geistlichkeit dieses Kantons erlassen, worin er dieselbe zur Pflicht ruft und dringend von allem politischen Trei⸗

ben abmahnt.

( * zt. M.) Am 16. Dezember beschloß der Große Rath, in dessen Sitzungssaal das Bildniß Leu's entfernt und durch ein Kru⸗ zifir ersetzt worden ist, noch eine Abordnung an die eid enössischen Repräsentanten zu senden, ihnen die Konstituirung des gas Rathes

anzuzeigen und sie einzuladen, in seinem Sitzungs⸗Lokale zu erscheinen, wo . bereitwillig angehört werden sollten. Am 17ten zeigte der Prä= dent an, daß die Herren Repräsentanten, die um Audienz nachgesucht

atten, erschienen seien. Die Herren Dr. Kern, Regierungs⸗Rath . und Sberrichter Burki nebst Secretair, Ordonnanz⸗Offizier und Stan⸗ desfarbe werden nun in den Saal eingeführt. Der gesammte Große Rath erhebt sich von den Sitzen und bezeugt dadurch seinen Gruß und seine Achtung. Den „hochgeachteten Herren“ werden rechts und links vom un fr enten Plätze angewiesen und dieselben von ihm begrüßt, wobei er bemerkte, die Einladung sei erfolgt, um den Be- weis zu geben, daß der jetzige Große Rath jenes Benehmen gut zu machen suche, wodurch die abgetretene Regierung, unwürdigen Andenkens, ihnen verbot, mit dem Volke und den Behörden in Verkehr zu treten. Dann nahm Obergerichts Präsident Dr. Kern aus Thurgau als erster Repräsentant das Wort; „Es ist, uns, getreue, liebe Eidgenossen“, sagte derselbe, „die Einladung, hier zu erscheinen, durch persönliche Abordnung zugekommen. Mit Vergnü—⸗ . haben wir entsprochen. Die oberste Bundesbehörde hat uns hier⸗ ergesandt, um im Sinne echter Pacification zu wirken. Es ist mit Recht daran erinnert worden, daß die oberste Bundes ⸗Behörde vor nicht zwei Monaten auch zu Eurem Volke und seinen Repräsentanten sprach. Ihre Sprache wurde nicht gehört, sondern derjenige mit Strafe bedroht, der ihre Proclamation verbreite. Jetzt hat sich die Sache geändert, und es mag wohl an das Wort erinnert werden, womit der letzte Gesandte von Luzern die Tagsatzung verließ. Der Allmächtige wird richten zwischen uns und euch! rief er aus. Der Allmächtige hat gerichtet. Der eidgenössischen Armee, ihrer Tapfer⸗ keit und Ausdauer, so wie der Einsicht der Führer, ist es gelungen, jenes unheilstiftende Band zu zerreißen, das Vaterland zu retten und das verführte Volk zu enttäuschen. Die Verräther sind erkannt, be⸗ siegt und gebrandmarkt durch die Kraft und die Gesinnung des schwei⸗ zer Volkes. Dieser schöne Sieg ist durch theure, aber doch nicht gar zahlreiche Opfer erkauft worden. Die Tagsatzung sieht aber in den besetzten Kantonen keine Besiegte, sie will keine Vernichtung der Souverainetät, keine Bedrückung, keine Gefährdung der Religion. Aber wenn der Sieg ein vollständiger werden, wenn er schöne Früchte bringen soll, so bedarf es der Mitwirkung der neuen Behörden. Die Schweiz, Europa, ja man darf wohl sagen, die Welt sieht jetzt auf Luzern. Es hat eine schöne, aber schwierige Aufgabe. Vorerst soll zwischen ihm und der hohen Tagsatzung jenes freundeidgenössische Verhältniß wieder eintreten, das so lange bestand und nur kurze Zeit gestört werden konnte. Jener Trotz gegen Bundes-Be— schlüsse wird nicht läuger fortdauern, ist doch die Ursache ent⸗ fernt. Die 1 weiß, wie sehr ihr Glück von dem des Fantons Luzerns abhängt. Sie werden es herstellen, wenn es Ih⸗ nen gelingt, das rechte Verhältniß zwischen Staat und Kirche zu finden, ohne die wirklichen Rechte der letzteren zu verletzen und eigene zu schmälern. Sodann werden Sie Ihre Sorge vorzüglich dem Schulwesen, den Finanzen und der Nechspflege widmen müssen. Diese schöne Aufgabe werden Sie erreichen, wenn von allem Par⸗ teihaß abgelassen wird. Mögen die bitteren Erfahrungen benutzt werden. Der Kanton Luzern hat in den letzten Jahren unendlich elitten. Die umgeänderte Stimmung des Volkes ist erfreulich (von 25,969 stimmfähigen Bürgern haben 203923 zur Erwählung des Großen Rathes, in den meisten Wahlbezirken einstimmig, mitgewirkt, und man darf annehmen, daß es seinen Irrthum anerkannt hat. Umsicht und Mäßigung ist aber sehr nöthig, wenn den Feinden des Vaterlandes nicht in die Hände gearbeitet werden soll. Nehmen Sie diese Worte mit dem freundeidgenössischen Vertrauen auf, womit sie gesprochen worden.“ Der Präsident Dr. Steig er spricht den Repräsentanten im Namen des Großen Rathes den Dank aus „für ihre weisen Rathschläge und versöhnliche Gesin⸗ nung“, worauf die Repräsentanten sich wieder entfernten.

(Nat. 3.) Am 17ten kam der Befehl in Luzern an, daß 8 Ba⸗ taillone Infanterie, 9 Compagnieen Scharfschützen, 1 Compagnie Ka⸗ vallerie, 3 Compagnieen Artillerie von der eidgenössischen Armee zu entlassen seien. Am 18ten traten sodann das Bataillon Künzli von Aargau, Bataillon Benzinger von Appenzell und andere Corps den Heimweg an. Plötzlich kam Contre⸗Ordre. Es soll kein Bein ent- lassen werden.

(Frkf. Bl.) Am 19ten Abends haben im Großen Rath die Herren Widmer und Arnold Nicht⸗Annahme der Stellen (als Re⸗ gierungsräthe) angezeigt, und Regierungsrath Bucher hat seine Ent⸗ lassung verlangt. Ins Kriminalgericht wurden gewählt: 1) Her⸗ tenstein Dr. jur. 2) Fürsprech Villiger von Hitzkirch. 3) Fürsprech Vonmatt. 4) Fürsprech Fleuri.

Kanton Uri. (Frkf. Bl.). Die Vorschläge der provisori⸗ schen Regierung sind am 19. Dezember in Bausch und Bogen so zu sagen einstimmig von der Landsgemeinde gutgeheißen worden. So⸗ fort fanden dann die Wahlen in den Regierungs⸗Rath statt, welcher nunmehr aus folgenden zum größten Theile der freisinnigen Sache eff enn Personen besteht: 1) Zgraggen, Landammann; 2) Dr. Lusser, Landes⸗Statthalter; 3) Alex. Muh eim, Landesseckelmeister; Y Alt Landammann Epp; 5) Alt-Landaminann Muheim; 6) Für⸗ ehe n . dusser 8) Nathsherr Arnold; 9) Bau⸗

. r. 1, 3, aßi i . O65 her ar g eben „5 gemäßigt liberal, Nr. 6, 7, 8liberal,

Kanton Schwyz. (Frkf. Bl.) Der Prälat des Klosters Einsiedeln hat für Abtragung der ersten Rate . bie dem Kanton Schwyz auf den 20. Dezember zu leisten auferlegt wor⸗ den, 40,000 Fl. Hypothek, um auf dieselbe die benöthigte Baarschaft entheben zu können, angeboten. Die Regierungs⸗Kommission gab sich 2. fen hehe i derie gie schristlich, daß das Klo⸗

er für Herbei ung des Geldes besor dri es für alle Folgen verantwortlich 2 ö ,

Kanton Freiburg. Die eidgenössischen Repräsentanten im Kanton Freiburg haben an den Präsidenten de n g err, h Präsi r Tagsatzung folgenden

Bekanntmachungen.

11241 l 4 Der Inhaber des hiesigen Omnibus-⸗Fuhrwesens, der

lucht entzogen. Dr. phis. Eduard Gustav Ferdinand Freyberg, n .

Arnh. Utr.

gegen welchen wegen Betruges die gerichtliche Vorun= . eingeleitet werden soll, hat sich dem mit sei⸗ ner Verhaftung beaustragten Polizei⸗Bramten durch die

e Polizei⸗Behörden des In- und Anslandes wer⸗=

2442

räsideni! Wir sind heute von unserer Reise in den französi= schen Theil Kantons nn . Ueberall wurden die Gesandten der Bundes- Behörde mit freudigem Jubel aufgenommen. In Pulle, Grupzres, Chatel St. Denis, Nomont, Rut, Estavaper fanden zahlreiche Versammlun⸗ gen statt, die nicht blos aus den Bezirks -Behörden, sondern auch aus an- . Bürgern der Gemeinden, verschiedenen Meinungen angehörend, estanden. Die Worte, welche wir an sie gerichtet, schienen sie zu befriedi⸗ ke, und diese Männer, die noch kürzlich faͤst saämmtlich in den Reihen der andwehr und des Landsturms standen, und von denen Einige sogar aufs höchste fanatisirt waren, haben uns ibren traurigen Irrthum eingestanden und uns Gefühle ausgesprochen, die uns gestatten, zu lauben, daß der Kan- ton Freiburg aufrichtig mit der kiel ef , ausges . und daß seine poli- tische Negenerirung gesichert ist. Die allgemeinen Wahlen haben vor drei Tagen stattgefunden. Sie sind sehr zahlreich besucht gewesen, und es waren auf ihnen sowohl die äußersten Partesen, als die dazwischen liegenden Schatti= rungen vertreten. Die Landleute kamen nach den Kreis Hauptorten auf Wagen, die meistens mit Fahnen in den eidgenössischen Farben geschmückt waren; es ging sehr lebhaft zu, aber es fiel keine Unordnung vor. Die radikalen und liberalen Anhänger der neuen Ordnung der Dinge haben glänzend gesiegt; die Theokraten haben nur sieben oder acht Ernennungen, und zwar in dem deutschen Distrikt, durchgesetzt, sonst nirgends. Die Pa⸗ trizier sind vollständig durchgefallen. Der neue Große Rath wird sich am nächsten Dienstag ,, Sobald er sich konstituirt hat, wird er den Staats -Rath und die Tagsatzungs - Gesandten ernennen und sich mit den Mitteln zur Zahlung der Kriegskosten beschäftigen. Es wird ihm aber un= möglich * zum 20sten d. 9 irgend eiwas einzuzahlen. Oberst Rilliet hat verlangt, daß das aargauer Hillen nach Wallis geschickt werden möge; wir haben nichts dagegen einzuwenden gehabt, da das Occupations- Corps im Kanton Freiburg ohne Nachtheil vermindert werden kann. Ge⸗ nehmigen Sie 2c. 1. Freiburg, 14. Dezember 1847, 8 Uhr Abends. Im Namen der eidgenössischen Repräsentanten, C. Stockmar.“ Am 18. Dezember konstituirte sich der Große Rath, und zwar in liberalem Sinne. Zum Präsidenten wurde erwählt Herr Lander set, zum Vice⸗Präsidenten Herr Page, zum Statthalter Herr Folly. Als Tagsatzungs⸗Gesandten wählte man den Dr. Bussard und Herrn Page. Die Regierung wurde noch nicht gewählt, weil man die Re— dision der Verfassung und deren Annahme durch das Volk voran gehen lassen will. Die provisorische Regierung bleibt bis dahin in Wirksamkeit.

Kanton Solothurn. Der am 13. Dezember in ordent— licher Sitzung zusammengetretene Kantonsrath hat zum Landammann (Präsident des Regierungsrathes) für 1848 erwählt: Herrn Benja— min Brunner, der seit Jahren, jeweilen abwechselnd mit Herrn Mun⸗ zinger, diese Würde bekleidete. Kantonsraths-Pröäsident für dasselbe Jahr ist Herr Burki, derzeitiger eidgenössischer Repräsentant in Lu⸗ zern; Vice⸗Kantonsraths⸗Präsident: Herr Trog, bisheriger Präsident. Gerichts Präsident Lack von Bucheggberg und Kriegstetten, welcher gegen die bewaffnete Auflösung des Sonderbundes stimmte, wurde nicht wieder bestätigt. An seine Stelle wurde Herr Burki gewählt.

Kanton Wallis. Das Dekret, der provisorischen Regie⸗ rung über Ausweisung, der Jesuiten ersteckt sich nicht auf die den Jesuiten affiliirten Marianiten und Ursulinerinnen.

Herr

Handels und Görsen - Nachrichten. Berlin, den 24. Dezember 1847.

Auslindische Fonds: HPandbrief=, Kommunal- Papiere und Geld- Course.

Geld. 914

Zf. Brief. Gem. Brief. Gem. Kur- u. Nm. Pfdbr. Schlesische do. 8735 40. Lt. B. Sar. 40. 914 Pr. Ble Auth. S ch Friedrighad'or. And. doldm. a 5tk. Disconto.

do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. da.

g5 927 Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 FI. do. do. 300 FI. HIamb Feuer- Cas. do. Staats- Pr. Anl oll. 23 9, Int.

Kurb. Pr. O. a6 th. Sardin. do. 36 Er. N. Bad. do. 35 FI.

Russ. Hamb. Cert. do. heillope 3.4.8. de. do. 1. Anl. do. Stiel. 2. 4. A.

d. do. 5 A. do. v. Rthseh. Lst. do. Poln. Schatz 0. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200RI. Pol. a. Pfdbr. a. C.

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917 15 913 Hisenb ahn- Actien.

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Rhein. Stm. do. Prior. do. v. St. gar. Sächs. Bayr. Sag. - Glo.

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do. Prior. Thüringer.

Wyhbh. (C. 0.) do. Prior. Zarsk. Selo.

120 br

lo38 . 1023 b. 10d n. S3, 6 113 ba. u. G.

Berl. Anh. A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Eonn-Cöln. Eresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Gõörl. Dũss. Elberf. do. Prior. Gloggnitz. Ninb. Bergd. Kiel- Alt. Lp. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipꝝ. do. Prior. MN. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Ed. O. Schl. Lt. A do.

Quit. Bog. 4 960

Aach. Mastr. Berz. Mr.

Berl. Anh. B. Bexh. Ludw. Brieg - Neiss. Thür. V. Man d. Witt. NMecklenb.

Rrdb. F. W. Rh. St. Er. Starg. Pos.

Börse 3 Uhr.)

775 6. S0 6. 10695 6 110 R.

S8 p. 9275 6. 1013 6. 109 h. 107 6.

(Schluss der

—— —— 2 3

tungs fa

Allgemeiner Anzeiger.

den ersucht, den gedachten Dr. Freyberg, welcher un- gefähr 36 Jahre alt ist, schwarzes Haar hat, eher ven großer als mittlerer Statur ist, und in seinem Beneh⸗ men , . Formen und Bildung zeit, im Be

I verhaften und an das Haus volgiei⸗ Gefäng-

Aulser in Magdeb. Wittenberger Quittungsbogen, worin die Um- sätze zu steigenden Coursen bedeutend waren, ist in 2nderen Effekten wenig gemacht, und deren Notirungen waren, mit einigen Ausnahmen matter als gestern.

Getraiĩide - Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folg:

Weizen 66—72 Rthlr. Roggen loco neuer 46 - 48 Rthlr.

April / Mai E. J. 47 Rihlr. bea. Hafer 48 / 52pfd. 27 - 29 Rthlr.

A8pfd. pr. Frühjahr 28 Rthlr. zu machen. Gerste 42 - 43 Rthlr.

' Frühjahr 26 Rthlr. bez. u. Bf.

Auswärtige Börsen. 5b Spas, 153.

Neues Anl. 15 6.

Amsterdam, 21. Der. Nieden. ird. Sch. 55.

Antwerpen, 20. Dez. Zinsl.

Hamburg, 22 Dez g Bank- Actien 1600 gr. Kugl. Russ. 194 * Hab. Berg. Actien 83 Er. Magd. Wittonb. T5 Rr. Hamb. Rerl. 1013. 10 Alt. II0. Glückat. Elmab. 50 Br. Rendeb. Neun. 941 Kr. Kopenkł. Rotach. 63 Br. Meckl. 48. 473.

Lei P 2 i g, 23. Der. Leipz. Dresdn. Act. 1165 Br. Sehn. Bayer. 897 589 Sxcchs. Schles. 74 Br. Chem. Ries. 51. 503. Löb. Zitt. 47 Br. Mgd. Leipa 233 Berl. Anb. Lt. A. 1203. 120. Deas. Bank- Act. 102 1012.

Paris, 20. Dez. 636 Rente fin our. 1I7. 30. 359 in cour. d0. 75. 70. Neue 396 Anl. 76. 80.

Wien, 22. Dez. 65 6 Met. 104. Acuen 1615. Anl. de 1824 1573. de 18929 114.

Lt. B. 110 G.

490 do. 91 . 99 40. 65. Bank- Gdloggn. 114. Nordb. 153.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

Abends 190 br.

1847. 23 Deæ.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens 6 Uhr.

337,32 Per. 337, 29“ Par. 338, 10““ Par. 1,47 R 1,07 R.. 1,22 R. 16975 R. 2, 27 R. 2,17 R. 97 pet. 90 pet. göõ pet.

trüh. trüb. trüh 080. 80. 80. Wärmewechsel . 80. 1,2*

. n. .. 2, 17 N. .. 94 pet, Os

Quelliärme 7,72 n. Flusswärme C0, o? R. Bodenwärme Aus dünstung KNiederschlas

Luftdruck. .... Luftwiürme .... Thaupunkt .... Dunstsũttigung. Wetter!. ......

Wolkenzng... Tagesmittel: 337,37“ ar...

Königliche Schauspiele. .

Sonnabend, 25. Dez. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Rienzi, der Letzte der Tribunen, große tragische Oper in 5 Abth., von Richard Wagner. Ballets vom Königl. Ballet meister Hoguet. (Mab. Louise Köster: Adriano, als vorletzte Gast⸗ rolle.) 3 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellun DOpernhaus⸗Preisen n . .

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube.

Sonntag, 2s. Dez. Im Opernhause. Mit aufgehoben, Abonnement. Zum erstenmale: Annette, komisches Singspiel i 1 Akt. Musik von Otto Tiehsen. Hierauf: Thea, oder: Die Blu menfee, Ballet in 3 Bildern, von Paul Taglioni. Musik, von C. Pugny. (Dlle. Marie Taglioni: Theg.) Anfang halb 7 Uhr,

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Zum erstenmale: Der Rechnungsrath und seine Töchter, Original ⸗Lustspiel in 3 Abth., von L. Feldmann. Hierauf: Der Weg durch's Fenster, Lustspiel in 1 Akt, nach Scribe, von W. Friedrich. Und: Eigensinn, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix.

Montag, 27. Dez. Im Schauspielhause. 214te Abonnements⸗ Vorstellung: Böttcher, der Goldmacher, historisches Driginal⸗Lnse

in 4 Abth., mit einem Vorspiele: Ein Abend im Thiergarteh. Dr. C. Töpfer. *

werden Billets zu folgenden mittleren Rthlr. 10 Sgr. 2

D

Königsstädtisches Theater. Sonnabend, 25. Dez. Zum erstenmale wiederholt: Einmo! Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth., von D. Kal., Musik vom Königl. Musik⸗Direktor Gährich. ie. Sonntag, 265. Dez. Einmal Hunderttausend Thaler. Montag, 27. Dez. Einmal Hunderttausend Thaler.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Eppedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

1 niß abliefern zu lassen, wo alle Kosten sofort erstattet werden.

Berlin, den 24. Dezember 1847. Der Uniersuchungs⸗Richter des Königl. Jammergerichts,

Kammergerichts⸗Rath v. Bülow. Beilage

Betre⸗

1

n 358.

ton Aargau.

Sas Ab 0nunement betragt 2 Kthlr. für I Jahr. 4 Räthir. 3 Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung. Sei einzelnen Uummern wird der Gogen mit 23 Sgr. berechnet.

Preußische Zei

Allgemeine

Berlin, Montag den 27ten Dezember

Inusertions-Gekühr für den 5 Raum einer Seile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

1 4

us es nehmen

3, 6 ö 3

die edition der Preuß. * Zeitung:

g: gehren - Straße Nr. 5.

1847.

Die Allgemeine Preußische Zeitung wird, wie es früher bei dem Vereinigten Lr ständischen Ausschüsse vollständig und mit möglichster Beschleunigung mittheilen. Wir bitten daher die respe zu Anfange des Quartals danach bemessn können.

Nummern vielleicht nicht immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen. W

bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage gleich Nachlieferung der dann bereits erschienenen

da wir uns zur Zeit des Vereinigten Landtags vielfach außer Stande m tr ze Pränumerations-Preis beträgt 2 Rihlr. Preuß. Eoir. für das . hrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt durch die

ins Haus gesandt. Auswärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei zen resp. Post⸗Aemtern.

Der vierteljährliche

berechnet.

nhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Anstellung von Ausländern im preußischen Staats- dienste. Zur Entgegnung an die Hamburger Börsenhalle. Provinz Westfalen. Inthronisation des Bischofs Johann Georg in Münster. Neuenburger Angelegenheiten. Reise des Gou— verneurs. .

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Kirchen-Kollelte. Die früheren Minister. Protestantisches Bethaus in Pertlach. Schreiben aus München. (Vermischtes Königreich Sachsen. Ernennung. Königreich Hannover. Die Gemeinde- Schulden in Folge der Theurung. Großherzogthum Baden. Adresse der er sten badenschen Kammer. Kunfürstenthum Hessen. Abreise der Prinzessin Karoline. Freie Stadt Frankfurt. Die Main ⸗Cor- rection.

Hesterreichische Monarchie. Bozen. Ankunst Siegwart-⸗Müller's. Schreiben aus Wien. (Die Erzherzogin Marie Louise; Prinz

o Heinrich von Hohenzollern-Hechingen .

Frankreich. Paris. Hofnachrichten. Abd el Kader,.

Hroßbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Parla—= , Vertagung des Parlaments bis zum 3. Fe-

ruar.

Schweiz. Kanton Bern. Tagsatzungs-Gesandten Freibur'gs und Un = terwalden's. Neuenburg's Zahlung. Stratsord Canning. Kan⸗ In Zürich. Contreordre an heimkehrende Truppen. Erklärung des Redacteur Schulrheß. Kriegsrath. Kanton Luzern. Ablehnun⸗ gen von Wahlen ins Obergericht. Beeidigung des Großen Raths. Rückkehr flüchtiger Regierungs-⸗Mitglieder. Aenderung im Großraths- Präsidlum. Ernennung und Instruirung der Tagsatzungs-Gesandten. Vertagung des Großen Raths. Verhandlungen über Geistliche.

Kanton Sch woz. Wahlen und Verfassungs⸗-Revisions-Frage. Be⸗ schwerde über Geistliche. Kanton Zug,. Freilassung Verhafteter. anton Freiburg. Verhältniß der politischen Parteien im Großen Nath. Instruction für die Tagsatzungs-Gesandten. Kanton Ba⸗ .J. Bois le Comte. Der eidgenössische Alt-Stagtsschreiber. Kan= Antrag auf Bundes⸗Revision. Kanton Thurgau. Versammlung des Großen Naths. Kanton Wallis. Wahlen in Sen Großen Rath. Untersuchung auf dem Bernhardt und Verhaftun⸗ gen. Oberst Rilliet, . K Italien. Rom. Bücher verbot. Neapel. Die Vorfälle in Pa- sermo. Vorstellung wegen des Evviva-Rufens. Berathungen wegen des Zollvereins. Griechenland. Aufruhr in Patras.

Aàn die Leser.

sahen, verspäteten Abonnenten nach Wunsch zu genügen. Inland.

Bei

Handels- und Börsen⸗Nachrichten.

Gesellschaft für Kunst des Mittelalters. Zur Geschichte der deutschen Sprache im 16ten und 17ten Jahrhundert.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allirgnädigst geruht;

Dem Postmeister Möller zu Warendorf den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Major a. D. Unver— richt und dem katholischen Probst, Pfarrer Beder Zu Chorzow, Kreis Beuthen in Oberschlesten, da Rothen Adler-Srden vierter Klasse; so wie dem früheren Beigecdneten Johann Smitmans 9 Schäphuysen, im Kreise Geldern., das Allgemeine Ehrenzeichen; erner

Dem Regierungs-Rath Lehmann zu Marienwerder den Cha— rakter als . Regierungs⸗Rat! zu verleihen;

Den Land und Stadtgerichts -Direktor, Geheimen Justizrath von Brauchitsch in Erfurt, zugleich zum Kreis-Justizrath für den erfurter Kreis zu ernennen;

Später, nach Beginn desselben, ir hielten es um so mehr für Pflicht, hierauf besonders

Stadtpost, schon

Den Bber-Zoll-Juspektoren Splieth in Tilsit und Bennecke in Salzwedel und den Ober-Steuer⸗Inspektoren Lubow in Prenz-⸗ low und Bamihl in Berlin den Dienst⸗Charakter als Steuerrath

zu verleihen; und ᷣ. Zu gestatten, daß das dem verstorbenen Kaufmann Heinrich Prädikat als Hof⸗Lie=

Friedrich Hengstmaänn verliehen gewesene 8 * ferant von seiner Wittwe une seinem Sohne Karl Friedrich Hengstmanu fernerhin geführt werde.

Der Justiz⸗Kommissarius und Notarius Gregorovius ist von

Ortelsburg nach Braunsberg; und . Der Notar Anton Bahmen zu Wald in seiner Eigenschaft

als Notar für den Friedensgerichts-Bezirk Solingen vom 1. Januar k. J. ab nach Solingen versetzt worden.

e.

ndtage der Fall war, auch die bevorstehenden Verhandlungen der Vereinigten ktiven Abonnenten, ihre

Bestellungen gefälligst rechtzeitig so eintretende Abonnenten würden auf vollständige aufmerksam zu machen,

we ste lungen für Berlin werden in der Expedition en Abend vor dem angegebenen Datum, frei

einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 23 Sgr.

Bekanntmachung.

Zufolge eines mit der Königlich schwedischen Post⸗Verwaltung getroffenen Uebereinkommens können Päckereien und, Gelder nach Schweden, welche gegenwärtig an einen Spediteur in stadt oder Helsingborg adressirt werden müssen, vom 1. Januar k. J. ab un⸗ mittelbar an den Empfänger abgefertigt werden. *

Die nach Schweden bestimmten Fahrpost⸗Gegenstände werden während der Dauer der Post⸗Dampfschifffahrt zwischen Preußen und Schweden über Stralsund und A stadt und über Stettin und Istadt, während der übrigen Jahreszeit aber über Hamburg und durch Dä— nemark geleitet. Die Absendung kann .

) auf dem Wege über Stralsund und Istadt sowohl,

als auf dem Wege über Stettin und Astadt

unfrankirt, . ; bis zum Ausgangspunkte an der preußischen Meeresküste frankirt, oder bis zum Eingangspunkte in Schweden (stadt) frankirt; b) auf dem Wege über Hamburg und durch Dänemark unfrankirt, oder bis Hamburg frankirt ; . . erfolgen. Eine Frankirung bis zum schwedischen Bestimmungs-Orte ist noch nicht gestattet. Berlin, den 22. Dezember 1847. General⸗Post⸗Amt.

Anzeige .

Die öffentliche Aufführung der von den Eleven der akademischen Schule für musikalische Composition nach einer Aufgabe der musikali⸗ schen Section der Akademie aus gearbeiteten vor züglichsten Composi⸗ lionen findet am Mittwoch, den 29sten d. M., im . Saale der Sing⸗Akademie statt, und werden Freunde der Musik und des Unter- richts hierdurch ergebenst eingeladen. Berlin, den 26. Dezember 1847. Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste.

Dr. G. Schadow, Direktor.

nichtamtlicher Theil. 3nland 26. Dez. Das Justiz⸗Ministerialblatzt enthält

Berlin, 2 t folgende allgemeine Verfügung, die Anstellung von Ausländern im

preußischen Staats dienste betreffend:

Gesellschaft für Kunst des Mittelalters. am 16. Dezember theilte zunächst Herr Waagen Nachrichten über Kunstdenkmäler in Hamburg mit. Auf der dor⸗ igen? Stadtbibliothek, an deren Spitze der Dr. Petersen mit, dem besten 3 thätig ist, zeichnen sich unter den Handschriften mit Miniaturen vor= ai, folgende aus. Ein Evangeliarium, welches nach einer gleichzeiti⸗ 4 vorhandenen Nachricht von dem 1106 gestorbenen Gottfried, fen von Normarn, zu welchem Gau Hamburg gehörte, der Kirche der arg und des heil. Veit in Hamburg vermacht worden ist. Auf der Schaufeite des Deckels befindet sich eine Elfenbeintafel, mit einer schwer zu erklärenden Vorstellung von einer Arbeit, welche au die späteren Diptychen erinnert und mithin auf eine ältere Zeit deutet. Diese Tafel ist mit Fili⸗ an- A-Leit und rohen Halbedelsteinen umgeben, von denen indeß jeßt ver= iedene fehlen. Die architektonische Einfässung der Canones und ein gro sind von gutem Geschmack der Erfindung und von vielem Handge⸗· schick. Dieses für Hamburg sehr kostbare Denkmal befand sich vordem in ber Bibliothek des dortigen Domes. Drei Psalterieen, welche aus der be⸗ rühmten Uffenbachischen Bibliothek in Frankfurt a, M. stammen und der veiten Hälfte des 12ten, dem Ende desselben Jahrhunderts und dem An⸗ inge des 13ten Jahrhunderts angehören möchten, gehören durch den Neich⸗ thum in der Erfindung eigenthümlicher, in der Ausführung kunstreicher hi⸗ storischer Darstellungen zu den wichtigsten Denkmälern der Malerei, welche Denischland aus dieser Epoche besitzt, und zeichnen sich auch durch die vor- treffliche Erhaltung sehr vortheilhast aus. Auch ein Gebetbuch mit nieder⸗ ländischen Miniatüren, bis auf das Fleisch grau in Grau, etwa um 1460 gemalt, ist ein feineres Denkmal dieser Art. Zwei Mappen mit Handzeich⸗ nungen enthalten unter manchem Schätzbaren zwei, Zeichnungen des nurer, eine des Quintyn Messps, so wie einige Studien von Rubens zu dem kleinen jüngsten Gericht in der Pinakothek zu München. Unter sechs und dreißig Miniatur -Bildnissen in Oel von Bürgermeistern und Senatoren Hamburgs, welche in vier Rahmen aufge⸗ stellt sind, findet sich eine Reihe von Le. Donner von seltenster Feinheit und Wahrheit. Von den Privatsammlungen enthalten für ältere Bilder, beson-= ders aus der niederländischen Schule, die die des Herrn Nikolaus Huth— walker und des Herm Amsing manches Werth volle und einiges Ausge- zeichnete. Für moderne Bilder nimmt die zahlreiche Sammlung des Herrn Senator Jänisch die erste Stelle ein; aber anch die Sammlungen des Herrn Goltlieb Jänisch und Hartwig Hesse haben sehr gute Bilder auf⸗ uweisen. Hier und da trifft man vortreffliche Bildnisse von Donner an. 2 , . Herrn Dr. Ehaufegied dem Jüngeren und bei Herrn Nahnike.

In Betreff, der Miniaturen des heiligen Bernradt in dreien, im Domsthatz zu Hildesheim befindlichen Evangeliarien bemerkte Herr Waagen „hließlich, daß sie in der ganzen Kunstweise auf eine überraschende Art mit pen ungefähr gleichzeitigen Miniaturen übereinstimmen, welche auf Veran= lassung des Kaiser Heinrichs II. ausgeführt, jetzt in den Königl. Bibliothe⸗

u zu München und Bamberg befindlich sind, denselben jedoch an Feinheit ber Ausbildung beträchtlich nachstehen müssen.

Herr von Quast sprach sodann über die alten Bauwerke in Fulda theils aus eigener Anschauung, theils aus Mittheilungen des Herrn J. F.

In der Sitzung des Vereins

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Lange daselbst, welcher unter den Forschern unserer vaterländischen Monu⸗ mente unzweifelhaft einen hervorragenden Platz einnimmt. In der kleinen Schrift: Bau- Denkmäler und Alterthümer Fulda's. 1847, hat tr Pie Resultate langsähriger Studien in Bezug auf jenen wichtigen Kul- tursitz im Umriß zusammengestellt, doch wird er bei der ihm über= tragenen Fortsetzung des Hofstedtschen gothischen ABC-Buches ein wenteres Feld haben, von seinen Forschungen Rechenschaft abzulegen, ob- schon seine Grundansichten über die Ausbildung der Baukunst des Mittel alters von denen seines Vorgängers sehr abweichen. Die gegenwättige Kathedrale im reich italienischen Style des vorigen Jahrhunderts bewahrt keine Neste weder der unsprünglichen Anlage des heil. Bonifacius aus dem VIII. Jahrhundert, noch der Erneuerungen, zu= nächst am Ende desselben und am Anfange des folgenden (wo zuerst die in Deutschland so häufige Form der westlichen Chöre erscheint), und sodann der des X. Jahrhunderts; mit dem Neubau des jetzigen Prachtbaues ver- schwand jede Erinnerung der älteren Zeiten; dagegen bewahrt die Kirche der Probstei auf dem Petersberge noch eine vom ersten Abte Sturmi (4 779) gebaute Krypta, von der einfachen Form dreier Tonnengewölbe neben einander, welche durch ein viertes davor hin- laufendes mit einander verbunden werden. Bedeutender ist jedoch die noch vorhandene Rundkirche auf dem Michelsberge, welche 822 beendet wurde und zuunterst eine Krypta mit einem runden, Umgange zeigt und in der Mitte von einer einzelnen ionischen Säule gestützt ist; die obere Kirche wird von acht Säulen mit korinthischen und kompositen Kapitälern umgeben, welche ehemals eine Kuppel trugen, unter der eine Nachbildung des heiligen Grabes aufgestellt war, das nun zur Seite gerückt ist. Die Stiftung einer Probstei bei dieser Kirche im Jahre 1092 bewirkte vielfache Zubauten und Veränderungen, welche von jenen älteren Theilen jedoch sich wesentlich un= terscheiden lassen, nicht minder die Verzopfungen des 18ten Jahrhunderts. Auch die Mehrzahl der übrigen, die Stadt umgebenden Probsteien und Kirchen bewahrt Reste der romgnischen und gothischen Bautunst, weniger sindet man in den Kirchen der Stadt selbst: . ö Sodann begann derselbe, die oberrheinischen Bauwerke einer näheren Betrachtung zu unterziehen, indem er heute mit dem Dome zu Mainz be gann, um dann später Speier, Worms u. s. w. folgen zu lassen. . Diese Baugruppe steht in wesentlichem ontraste zu der des Niederrheins, als deren Hauptrepräsentanten die Kirchen zu Köln hervortreten, welche bereits früher einer genaueren Betrachtung unterworfen wurden. Wie bei letzteren das Tufsteinmauerwerk vorherrscht, so am Oberrhein der roihe Sandstein, wodurch von vornherein ein verschiedenartiger Charakter der Architeftur bedingt wird. Beide Systeme begegnen sich in Ingelheim, wo die nörd- liche Kirche dem niederrheinischen, die südliche dem oberrheinischen angehört. Der Dom zu Mainz nimmt nun in dem letzteren durch die Größe seiner Maße und die innere Konsegquenz des größeren Theiles feiner Archilektur eine bedeutende Stelle ein. Ueber die Zeit der Erbauung deffelben herrscht aber bisher, eben so wie bei senen anderen Domen, eine roße Differenz, doch seßte man sie in ihren wesentlichen noch vorhandenen Feen bisher fast ohne Ausnahme in das 11te Jahrhundert, wodurch für diese frühe Periode zugleich das System des konsequenten Gewölbbaues fest

estellt fein würde, den jene Bauwerke durchgehend zeigen. in Was den Dom zu Mainz im Besonderen betrifft, so unterscheidet man

an ihm mit Leichtigkeit drei verschiedene Bauzeiten. Der ältesten gehören allein die beiden östlichen runden Treppenthürme (mit Ausnahme natürlich der oberen Aufsätze) an; sodann folgt der Hauptkörper der Kirche, das Schiff mit dem östlichen Chore; zuletzt wurde der westliche Chor mit dem Kreuze daselbst gebaut. Wir besitzen nun allerdings eine Menge von Nachrichten über verschiedene Bauten vom Ende des löten Jahrhunderts an, wo der Dom an seiner jetzigen Stelle gegründet, bis zum Jahre 1239, wo er zu⸗ letzt geweiht wurde; man vereinigte sich bisher fast durchgehend dahin, daß der östliche Chor, so wie das Schiff, noch von dem Baue herrühre, den Erzbischof Willigis 1009 nach dem Brande begann, der am Tage der Ein= welhung den von ihm 978 begründeten Bau zerstörte, und der dann vom Erzbischof Bardo 1037 vollendet wurde; einzelne Theile der Ostseite könnten demnach dem ersten Baue angehören. Der westliche Bau dagegen sei nach dem Brande von 1191 entstanden und mit der Einweihung von 1239 be⸗ endet worden. ö .

Sehr unsicher bleiben solche Bestimmungen immer, wenn man eine Menge von Jahreszahlen zur beliebigen Anwendung zur Hand hat; sicherer geht man daher, wenn man sie mit solchen vergleichen kann, welche wegen der sicher beglaubigten Gründung u. s. w. keinen Schwankungen unterworfen sind, obschon sie durch ihre Größe nicht von der Bedeutsamkeit der Hauptkirchen sind. Einen solchen festen Anhalts-= punkt fand Herr von Quast nun hier in de erst 1135 gegründeten und 1138 beendeten Gotthard's-Kapelle neben dem Dome. Die noch sehr rohen und daher Vielen alterthümlich erscheinenden Details lassen also lein älteres Datum zu. Dieselben Deiglls finden sich aber im größeren Theile des Domes, namentlich im Schiffe, so vollständig wieder, daß sie theilweise fast nach denselben Schablonen gearbeitet erscheinen; der Chor scheint selbst noch etwas jünger zu sein. Aus diesem Grunde wurde der jetzige Bau als nach dem großen Brande von 1137 erbaut angenommen so daß nur die beiden östlichen Treppenthürme als Reste eines älteren Baues anzunehmen sind, während der westliche, wie bisher, dem 43ten Jahrhundert zugeeignet wurde. Die em letzieren wurde auch der schöne spät romanische Kapitelsaal, die Me⸗ monie genannt, angewiesen, als Theil des 1213 eingeweihten Kreuzgauges.

Wie spät sich der romanische Baustyl in Mainz noch erhielt, zeigen die Reste der erst nach 1200 gebauten Mauern, zu denen das leider im vori-= gen Jahre abgebrochene Fischthor gehört, durch Zichzackbogen charakterisirt; die Fragmente desselben liegen jeßt im Museum neben denen des gleichfalls leider 1 dre gen n Rauchhauses, wo man die dereinst so herrliche Lieb- frauen- Kirche vergebens sucht; sie sind gänzlich verschwunden. Noch mehr zeigt dies das 1230 1236 gebaute, noch völlig romanische Heilige · Geist⸗ Doßpital, das demnächst gleichfalls abgebrochen werden soll. Mainz hat schon zu viel seiner alten Herrlichkeit verloren, als daß man nicht dringend die kchallng der wenigen Reste mittelalterlichen Architektur daselbst wün-

en sollte! 26 ; * gan schöne Metallschilde waren von einem Mitgliede aus seiner errlichen Waffen Sammlung vorgelegt; der älteste ünter ihnen, von 8 Form, dürste, wohl * krlegerischen Gebrauche bestimmt ge-

in“ ba er mit scharfer Spit. auf der Milk des Buckels wesen fein 6 und zeigt * reichts, vergoldetes Renaissance-

jefte Grund schwarz gefärbt ist. Der ar e, deren Halsberge mit dem

bewaffnet ist. Er ist von Ei r Ornament, während der nur wenig / Schild gehört zu einer vollständigen