Gefüble des wärmsten Dankes laum aus zudrüden auf die inhaltsschweren
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selbst ren wollen“ die wir so glü h ne chstrero eigenem Munde zu whoören. , . ken unsere Empfindungen
i ö J 2 9 1 — 9 5 * die Huldigungen des Danles für landegväter=
; ü diese wohlthuende huldvollste ee, me, m e . . — 9 ** welche uns BVethänigung des Alerbochten Jutrauneng un nat welche
estatte len, unserg tie ste Ehrfurcht Ew. Königl. Hoheit in Aller 3 ,
erson an den Stufen des Thrones darbringen zu dürfen. w. König Hoheit wollen deshalb allergnadi st geruhen, die ehrfurchtvollste Persiche= rung anzunehmen, daß wir 28 eiligere Pflicht kennen, als sür die huld. volte Versicherung: „daß es der Wunsch Ew. Königl. Hoheit gewesen, uns früher berufen zu können“, dadurch unseren ehrerbietigsten Dam zu zollen, daß wir den in unsere verfassungs mäßige Thatigkeit gesetzten Allerhöchsten Hoffnungen und Erwartungen stets zu entsprechen uns mit allen Kräften
ühen werden. ; =
er, danken wir der Vorsehung, daß die Aerndte nicht hinter den gehegten Erwartungen zurüdgeblieben ist, weil wir wissen, daß das väterliche Len Ew. Königl. Hoheit, wie das Wohl, so auch das Wehe Allerhöchst= hhrer Unterthanen, unter banger Sorge und rastlosem Streben, den Bedürf⸗ ligen Hülfe zu spenden, stets mitempsindet. Die treuen und dankbaren Un- terthanen Ew. Königl. Hoheit haben bei der Mißärndte und Theurung der jüngsten Zeit die beruhigende und wohlthuende Zuversicht verwirklicht gese- hen, daß Ew. Königl. Hoheit väterliche Fürsorge und Unterstützung Alles gethan hat, was die edelste menschliche Kraft dermochte, um dem Hülfsbe⸗ därftigen in harter Bedrängniß Trost und Erleichterung zu verschaffen. Wir sprechen deshalb zuverlässig die innerste Empfindung aller ge— treuen Unterthanen Ew. Königl. Hoheit aus, wenn wir mit dem ehrer⸗ bietigsten Danke für jene väterliche Fürsorge und Hülfe zugleich die Ueberzeugung ausdrücken, daß, da Ew. Königl. Hoheit entschlossen sind, die Frage in Erwägung ziehen zu lassen: ob nicht der Staat durch vorsorgliche Maßregeln die zerstörenden Folgen etwaiger künftiger Mißärnd⸗ ten wenigstens mildern könne? unter der Wirkung der Mittel, welche Aller- höchstdieselben bei dem gefaßten Vorsatze anzuwenden geruhen werden, ein Nothstand, wie der war, der im verflossenen Jahre das Land heimsuchte, nicht so leicht wieder zu befürchten sein wird. Fortgesetzte Erfahrungen haben wohl die Ueberzeugung allgemein befestigt, daß der Gegenstand dieser Erwägung einer der ug g nf g ist, welche das Allerhöchste Vertrauen unserer Mitwirkung Allergnädigst zu unterlegen geruhen wollen. Wir wer— den deshalb auch nichts versäumen, um uns nach allen Kräften an der Lö⸗ sung einer Aufgabe zu betheiligen, wodurch dem ganzen Vaterlande in der vor= sorglichen Sicherung seines materiellen Wohlstandes eine der größten Wohl— thaten zugedacht ist.
So erhebend diese Aussicht in ihren Folgen auf die Sicherung des Wohlstandes des getreuen Volkes Ew. Königl. Hoheit ist; eben so beruhi⸗ gend ist es in anderer Hinsicht, daß Allerhöchstdieselben die Vereinfachung und Verbesserung der Gesetzgebung in anhaltendster Sorgsalt bewahren. Tie allergnädigste Eröffnung, daß von den noch zurückstehenden Abtheilun= gen des bürgerlichen Gesetzbuches zwei weitere Theile an die Stände dem— nächst gelangen sollen, ist uns besonders erfreulich, da wir darin einen aber⸗ maligen Beweis des unausgesetzten Bemühens Ew. Königl. Hoheit verehren, das zu verwirklichen, wovon seit der Verleihung der Verfassung so große Wohlthaten erwartet werden.
Als ein besonders freudiges Ereigniß aber begrüßen wir die Aussicht auf ein allgemeines deutsches Wechsel-Gesetz, und wir werden um so eifri⸗ ger bemüht sein, dem Entwurfe, sobald er uns zur verfassungsmäßigen Zu⸗ siimmung vorgelegt wird, unsere ganze Aufmerksamkeit und Thätigkeit zu widmen, weil diefer Versuch, zu einem allgemeinen dentschen Gesetze zu ge⸗ langen, wenn er von dem erwarteten Erfolge gekrönt wird, vielleicht dereinst noch andere Gesetze ähnlicher Art im Gefolge hat.
Dadurch, daß Ew. Königl. Hoheit Allerhöchstselbst geruht haben, der Prüfung der für den Wohlstand höchst wichtigen Frage: In welcher Weise dem Steigen der Kommunal-Umlagen vorgebeugt und eine nachhaltige Verminderung dieser Ausschläge herbeigeführt werden könne? eine besondere Aufmerksamteit zu widmen, und in Alerhöchsidero Weisheit zur Erreichung dieses Zweckes Anordnungen getroffen haben, von denen Allerhöchstdieselben die Hoffnung hegen, daß sie den Erwartungen entsprechen, ist dem Lande eine der größten Wohlthaten verkündet. Viese Wohlthat ist groß, besen= ders in einer Zeit, in welcher, unerachtet sie schwere Opfer heischte, eine Vermehrung der Staats-Abgaben nicht nöthig befunden worden ist. Der freudige Anklang, welchen diese Verheißung aus dem Allerhöchsteigenen Munde Ew. Königl. Hoheit in der Nähe bereits gefunden hat, wird Wie— derhall im ganzen Lande finden. . . .
Unter solchen segensreichen Aussichten und solcher weiser und väterlicher Obhut Eurer Königl. Hoheit darf Allerhöchstdero getreues Volk einer stets froheren Zukunst vertrauensvoll entgegensehen; und die erste Kammer der Landstände wird sich bestreben, ihren ehrfurchtsvollsten Dank für die uner- müdliche Fürsorge um das Wohl des Vaterlandes und das unerschütterliche Vertrauen auf die landesväterlichen Absichten Ew. Königl. Hoheit nach ih⸗ ren Kräften auch dadurch zu bethätigen, daß sie sich, dem Allerhöchsten Willen entsprechend, vorzugsweise mit dem Budget, und den Angelegenhei— fen der Finanz-Verwaltung, und zwar mit der Thätigkeit beschäftigt, die er= forderlich ist, um eine allzu lange Dauer des Landtags zu vermeiden. Wir ersterben in tiesster Ehrfurcht Ew. Königl. Hoheit allerunterthänigst treuge— horsamste erste Kammer der Stände des Großherzogthums.“
Herzogthum Anhalt⸗Bernburg. (Leipz. Ztg.) Schon seit mehreren Jahren haben die Ausgaben der Civil-Diener— Wittwen- und Waisen⸗Kasse des Herzogthumes die Einnahmen über⸗ stiegen, und dieser Mehrbetrag hat im verflossenen Jahre gegen 3000 Thaler betragen. Es ist daher, damit nicht die Kapitalien in gefähr- dender Weise angegriffen werden müssen, festgesetzt worden, daß vom 1. Januar 1848 an der Betrag der erledigten Wittwen Pensionen mit 1500 Rthlr. jährlich aus der Kammer- Kasse gezahlt, zugleich aber die Beitrags⸗Quote der Kontrihuenten von 2 auf 3 pCt. des Einkommens erhöht werden soll, Beides auf so lange, als das Bi— dürfniß es erfordert. —
Frankreich.
„Paris, 24. Dez. Der König hat, da er sich in Folge einer Erkällung seit Mittwoch etwas unwohl befindet, in den drei letzten Tagen keinen Besuch angenommen, weil ihm empfohlen worden ist, sich Ruhe zu . um bei Eröffnung der Kammern nicht mehr durch die Heiserkeit belästigt zu werden, an welcher Se. Majestät leidet. Mit Bezug auf diese Unpäßlichkeit des Königs macht ein Blatt die Bemerkung, daß Lubwig Philipp seit 1830, also seit sieb⸗ zehn Jahren, nicht zwei Tage hinter einander sich unwohl befunden habe. Dasselbe Blatt fügt hinzu, dies rühre theils von dem kräfti⸗ gen Körperbau des Königs, theils aber auch davon her, daß er fein eigener Arzt sei.
Der Moniteur Algerien meldet unterm 15. Dezember: „Der Abgesandte des Bey von Tunis, General Reschid, ist in Be—= leitung zweier Stabs- Offiziere gestern auf einer unserer Dampf⸗ e fen hier angelangt. Heute Abend wird der General-Gouver— ueur ihn empfangen. — Die Mannschast eines unlängst zwischen Bugia und Dellys gescheiterten Schiffes, aus sechs Köpfen bestehend, war (wie seiner Zeit gemeldet), am Ufer ju die Hände des wildesten Kabylen⸗Stamines gefallen, der ihnen die geborge⸗ nen Habseligkeiten abnahm und sie ins Innere fortschleppte. Unser Aga zu Sebau, Bel - Kassem, erhielt vom General⸗ Gouverneür den Befehl, die Schiffbrüchigen herbeizuschaßen und sie nach Dellys zu bringen. Er begab sa zu dem Stamme und bewirkte sowohl die Auslieferung der Schi
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Stellung dieser Lager ihnen einen gleichzeitigen und eng verbundenen Angriff möglich machen würde. Der Kalifa Bu-Hamedi war zu Fez zurückbehalten worden. General Lamoricièsre steht mit seinen Trup⸗ pen an der äußersten Gränze, um bei geeignetem Anlasse sofort han—⸗
delnd eingreifen zu können. Der Emir scheint seinem Untergange
nahe; mit 600 ge gern und eben so vielen Reitern ist er zwi⸗
schen drei zahlreiche Lager eingezwängt; die Stämme haben ihn ver- lassen und unterstützen * Gegner. Es ist jedoch ef ich daß er dem ihm drohenden Schicksale abermals entgeht.“ Ueber Spanien eingetroffene Briefe sprechen die Ansicht aus, daß Abd el Kader, falls der Kaiser von Marokko seine Bedingungen nicht annehmen sollte, eine Zuflucht in Melilla, auf spanischem Gebiet, suchen würde. „Die Truppen Abd el Rhaman's“, sagt ein Bericht aus Melilla vom 11. Dezember, „haben, in drei Corps getheilt, die von zweien seiner Söhne und dem Gouverneur des Riff befehligt sind, sich end⸗ lich dem Lager Abd el Kader's genähert, welches sich auf dem Ab— hange eines Gebirgszuges, sechs Lieues von Melilla nach der alge⸗ rischen Gränze hin, befindet. Auf den 13ten war ein Angriff auf das Lager des Emirs bestimmt. Die drei marokkanischen Truppen Corps bestehen aus 30, 000 Mann Reiterei und 5 — 6090 Mann Fußvolk. Abd el Kader hat nur etwa 3009 Mann unter seinen Befehlen, und ein nicht geringer Verlust ist es für ihn, daß er gerade jetzt seines ersten Unter-Befehlshabers, Bu⸗Ha⸗ medi's, welchen er vor einigen Tagen an den Kaiser abgesandt hatte, um die Bewilligung einer Frist zu erwirken, beraubt ist. Die kleine Schaar Abd el Kader's wird so zahlreichen Heerhaufen wohl nicht widerstehen können, und in diesem Falle wird der Emir, der sich sicher nicht auf das algerische Gebiet flüchten würde, wo ihn der General Lamoriciere mit 5 = 6000 Mann erwartet, ein Asyl in Me⸗ lila suchen, wo er seit einiger Zeit vielfache Beziehungen unterhält. Was wird dann die spanische Regierung thun? Wahrscheinlich wird sie den afrikanischen Häuptling an die französischen Behörden aus⸗ liefern.“
Der Herzog von Broglie, Botschafter Fraukreichs in London, wird noch vor Ende Dezembers nach Paris zurückkehren. Er soll be— reits vor einigen Tagen sein Entlassungs-Gesuch eingesandt haben. Ueber die Wahl eines Nachsolgers für denselben verlautet noch nichts Bestimmtes.
Aus Toulon wird vom 18. Dezember geschrieben, daß mit den Dampf- Fregatten „Albatros“ und „Vauban“ am 17ten und 18ten mehr als 2000 Mann Infanterie nach Algier abgegangen sind, und daß zu Toulon noch zahlreiche Truppen-Abtheilungen erwartet wur— den, die sich ebenfalls nach Algier begeben sollten.
In den letzten Tagen waren 4 Reform-⸗Bankette fast zu gleicher Zeit, nämlich in Chalons sur⸗-Saone, Grenoble, Roanne und Vienne. In den nächsten Tagen sollen deren noch gegen 60 gehalten werden. Das Haupt-⸗Wahl-Reform⸗Comité in Paris fordert sämmtliche De⸗ partements-Comités auf, ihre Petitionen um Wahl-Reform möglichst bald einzusenden, damit dieselben in großer Zahl der Kammer über⸗ geben werden könnten.
Graf Mols zeigt, obgleich er etwas leidend ist, eine lebhafte Thätigkeit vor Eröffnung der Session; vorgestern hatte er eine lange Konferenz mit Herrn Thiers.
Eine Königliche Verordnung verfügt die Publication des am 3. November d. J. zwischen Frankreich und Belgien abgeschlossenen Postvertrags. .
Graf Walewski ist für die Dienste, welche er auf seiner Mission nach dem La Plata geleistet, zum Offizier der Ehrenlegion ernannt worden.
Mittelst Beschlusses des Ministers der öffentlichen Arbeiten hat die zweite Abtheilung seines Ministeriums (Straßen und Brücken) eine neue Organisation erhalten. Sie besteht hinfort aus zwei Bü— reau's, das erste für die gesammten Staatsstraßen, das zweite für die Departementalstraßen und Alles, was damit in Verbindung steht. Das spezielle Büreau für die Wege- Polizei geht ein.
Man hat hier und in den Provinzen Subscriptionen eröffnet, um der Jeanne d'Are, auf dem größen Platze von Arc eine Reiter⸗ statue zu errichten, deren Ausführung einem der bedeutendsten fran⸗ zösischen Künstler übertragen werden soll. Der König hat seinen Namen auf der Unterzeichnungsliste obenan setzen lassen.
Der Büreau-Chef Lassalle im Kriegs⸗Ministerium ist zur Unter⸗ suchung gezogen worden, weil er mit verschiedenen Amtsstellen in Al— gier foͤrmlichen Handel getrieben haben soll. .
Alle Bildsäulen, Vasen, Sockel und andere Marmor-Verzierun— gen im Tuilerieengarten sind durch ein noch geheim gehaltenes Ver⸗ fahren so wiederhergestellt worden, daß sie als ganz neu erscheinen.
Am 18. Dezember wurde die Sitzung des Assisen⸗ Hofes von Toulouse, wie das dortige Journal berichtet, auf eine eigenthüm⸗ liche Weise unterbrochen. Während der Sitzung erschien der Supe⸗= rior der Congregation „zur christlichen Lehre“, von einem Ordens⸗ bruder begleitet, und verlangte sofort den Assisen Präsidenten zu sprechen. Einige Minuten später sah man einen Wagen abfahren, in welchem sich neben dem Superior der Präsident und der Gerichts⸗ schreiber befanden. Man verliert sich in Vermuthungen über die Na⸗ tur des Verbrechens, das eine so plötzliche Unterbrechung der Ver⸗ handlungen des Assisen⸗ Hofes veranlaßte, ᷣ
Privatbriefe aus Tripolis vom 28. November melden, daß die⸗ ses Land in offenem Aufstande gegen den Pascha sei, und daß der⸗ selbe, da er nicht eine hinreichende Truppenmacht zur Verfügung habe, um ben Aufstand zu bewältigen, die Hülfe des Sultans angerufen, Es wird hinzugefügt, daß einer der Söhne des Beys von Bangasi an der Spitz der Empörung stehe. Alle, Europäer in Tripolis schwebten in den größten Besorgnissen, da sich im Augenblicke nicht ein einziges Kriegsschiff zu ihrem Schutze daselbst befinde. Die Lage der Dinge in Tripolis sei der Art, daß einige Tage vor Abgang der erwähnten Briese der Sohn des britischen Konsuls in der Stadt an⸗ gegriffen und geschlagen worden und die Behörden außer Stand ge⸗ wefen, die Indivibuen, welche sich dessen schuldig machten, zur Haft zu bringen.
X Paris, 24. Dez. Auch gestern noch wirkten die Gerüchte vom k des Königs an der Börse fort, und alle Course blie⸗ ben fortwährend gedrückt. Indessen heschränkt sich dieses Unwohlsein auf einen bei der jetzigen Jahreszeit und der geringen Schonung, welche der König gegen sich selbst beobachtet, sehr erklärlichen Schnupfen, weshalb seit zwei Tagen kein Empfang bei Sr. Majestät sst. Sonst aber hat der König in seiner gewohnten Lebensweise nichts geändert und selbst mit dem Kabinets-Präsidenten Herrn Guizot vor⸗ gestern längere Zeit gearbeitet. Das Gerücht hatte diesen Schnupfen sogleich in ein heftiges Fieber und zuletzt sogar in eine Gehirn. Ent⸗ zündung umgewandelt. Diese übertriebenen Gerüchte hatten auch so⸗ gleich ihren Weg, wie gewöhnlich, in die englischen Blätter gefunden, von denen eines sogar die lächerliche Fabel von der Abdankung Lud⸗
brüchigen, als die Zurück⸗ gabe ihres Eigenthums; gestern langte er mit den Geretteten hier an. — Der vorgestern aus dem ö angelangte Courier hat die entscheidenden Nächrichten, welche man aus Marokko wohl erwarten konnte, noch nicht mitgebracht, Nach den neuesten Nachrichten näher⸗ ten sich die marolkanischen Lager der Deira Abd el Kader s, und man wußte bei der Koloune bes Generals Lamoricière, daß die
wig Philipp's seinen Lesern auftischte. ; *. ö 9 Interesse, die Aenderung zu bemerken, welche im Tone der Blätter der ,,,. O fen vor sich gegangen ist, seit wir nun wirklich am Vorabend der Eröffnung der Session der Kammern stehen. Das Ministerium greifen sie zwar fortwährend mit Heftigkeit an, dagegen sind je jetzt voll zuvorkommender Höflichkeit gegen die Majoritäͤt. 9 'i dem letzten Wahlreform-Bankett,
welchem Odilon Barrot beigewohnt, gestehen sie sogar ein, daß es aufgeklärte und unabhängige Konservative giebt. Tie Redner der Linken wußten offenbar kein Wort hiervon, als sie bei jenen Banketten mit den Radifalen tranken und Freundschaftsküsse wechselten: ihre Journale aber proklamiren jetzt freudig die neue Entdeckung und ver⸗ fünden selbst die Bedingungen, unter welchen jeder konservative De⸗ putirte ein Tugend⸗Jeugniß erlangen kann. Er darf nur mit Sack und Pack ins Lager des Herrn Thiers überlaufen, und sein Diplom als großer Mann und ehrenfester Patriot wird ihm sogleich ausge⸗ händigt. Die ministerielle Presse wußte ihren Gegnern durch Er⸗ hebung der Wiedererwählung des Herrn Sanzet zu einer Kabinets⸗ Frage aber mit einer sehr gut berechneten Taktik zu begegnen. Man konnte allerdings bei den bekannten Gesinnungen der konservativen Deputirten für Herrn Sauzet nicht leicht eine Frage wählen, deren Lösung mit weniger Ungewißheit vorauszusehen war, und man wird nicht verfehlen, nach der erfolgten Wahl des Herrn Sanzet derselben eine Wichtigkeit beizulegen, die ihr denn doch kaum zukommen dürfte. Jedenfalls aber hat die ministerielle Presse ihr Terrain sehr geschickt gewählt und wird den errungenen Sieg um so mehr rühmen, je we⸗ niger die Opposition den Kampf auf diesem Boden abgelehnt haben wird. Die Opposition nahm ihn anfangs so an, sieht aber jetzt schon ihren taktischen Fehler ein. Darum scheut sie sich nun, den hinge⸗ worfenen Handschuh aufzuheben, und träte wirklich der Fall ein, daß Herr Dufaure oder Herr Dupin die ihnen anfangs von der Opposition angebotene Kandidatur annähme, so würde diese ihnen dafür jetzt sehr wenig Dank mwissen. Jeder der beiden Herren hat allerdings eine gewisse Zahl von Anhängern, die unter allen Umständen für sie stimmen, und also im vorliegenden Falle mit der Opposition stimmen würden. Würde aber die Spposition trotz der ihr zugehenden Verstärkung geschlagen, so würde natürlich ihre Ohnmacht nur noch entschiedener herausge⸗ stellt sein. Diesem schlimmen Falle zu entgehen, scheint es nun, als beabsichtige die Opposition, zu dem Kunststückchen ihre Zuflucht zu nehmen, daß sie selbst für die vom Ministerium aufgestellten Kandi⸗ daten stimmen will, mit der Ausrede, sie füge sich nur dem Wunsche der Majorität, keinesweges aber dem Willen des Herrn Guizot. Al lerdings wäre dies das klügste Verfahren, um sich ohne ine förmliche Niederlage aus der Verlegenheit zu ziehen. Allem Anschein nach wird also der mit so großem Pomp angekündigte ernstliche Kampf um die Präsidentenwahl kaum den Werth eines Scharmützels haben in dem Portefeuille Kriege, der sich jetzt eröffnet. Erst mit der De⸗ batte über die Adresse wird der ernstliche Kampf beginnen, und dann erst wird es sich zeigen, ob der Abfall eines Theils der Konservatisen von dem Ministerium wirklich zu fürchten ist oder nicht. Die Opposition wenigstens hat sicherlich nicht den Weg eingeschlagen, der zu solchem Abfall führen könnte. Die wahrhaft aufgeklärten und unabhängigen Kon⸗ servativen sind weit zahlreicher, als man glaubt, und sie werden Herrn Guizot die erforderliche Zeit lassen, das Vertrauen, das sie in ihn setzen, durch Erfüllung der von ihm gegebenen Versprechungen zu rechtfertigen. Was aber die von neuem mit großer. Reckheit Uuftre⸗ tenden Radikalen und Kommunisten anlangt, so scheinen Ministerium wie Opposition (d. h. die constitutionelle) sich Illusionen über diesel⸗ ben zu machen, indem sie die wahre Gefahr, die von dieser Seite droht, verkennen. Die Opposition sieht in Radikalen und Kommu⸗ nisten nur Werkzeuge, mit deien Hülfe (d. i. mit Hülfe ihres Ge⸗ schreiee) man das Ministerium stürzen lönne; nach gemachtem Ge⸗ brauch und erreichtem Zweck glaubt die Spposition dieselben wieder bei Seite werfen zu können. Das Ministerium aber zeigt in dieser Beziehung eine Sorglosigkeit, die sich schwer erklären läßt.
Großbritanien und Irland.
London, 23. Dez. Auf die Eingabe des Dekans der Kathe drale von Hereford an die Königin, worin dieselbe gebeten wird, das Kapitel von der Nothwendigkeit zu entbinden, den Dr. Hampden zum Bischof zu wählen, hat der Minister, des Innern Sir George Grey die Antwort ertheilt, daß Ihre Majestät, welcher die Eingabe vorgelegt worden sei, nicht geruht habe, irgend welche Befehle dar— auf zu erlassen. .
Die Weihnachtszeit führt eine politische Stille mit sich. Die Aristokratie verläßt die Stadt, um auf ihren Landhäusern das Fest zu verleben; die Geschäfte werden beschränkt, und Alles, zieht sich mehr in seine Häuslichkeit zurück. Der Herzog von Wellington ist nach Strathfieldsaye, Graf Grey nach Howickhall, Lord J. Russell nach dem alten Landsitze der Russells, Woburn Abbey zu seinem Bruder, dem Herzoge von Bedford, Sir R. Peel nach Drayton Manor, Lord Palmerston nach Brondlands ze. abgereist.
In der City beschäftigt man sich viel mit der Juden⸗Frage, und vorgestern hat ein Bankett in der London Tavern, welches der neu erwählte Alderman Salomons seinen Wählern und Freunden gab, zu einer Demonstration zu Gunsten der Juden⸗Emancipation eine passende Veranlassung gegeben. Alderman. Salomons machte bei Ge⸗ legenheit seines Toastspruches für die City auf die Fortschritte der Toleranz aufmerksam, da vor kaum 17 Jahren noch kein Jude einen Detailladen in der Eity besitzen durfte und er heute einstimmig als ihr Alderman gewählt worden sei. Indem zugleich die Gesundheit der Vertreter der City ausgebracht wurde, stellte der neue Alderman Herrn Rothschild der Gesellschaft vor und sprach die zuversichtliche Hoffnung aus, daß derselbe als ein thätiges Mitglied des Parlaments sich erweisen werde. Herr Rothschild drückte seinen Dank aus und versicherte, wie er auf den Rath seiner Freunde ruhig und mit Ge⸗ duld warten wolle, bis die Juden-Bill durchgegangen sei, indem er nicht mit Gewalt den Eingang ins Parlament sich erzwingen wolle. Frü⸗ her oder später werde man mit der Unterstützung der City von Lon— don wohl dies durchsetzen. Uebrigens wisse man recht gut in der Cit), daß seine Glaubensgenossen sich in die religiösen Landes⸗Ange— legenheiten durchaus nicht einmischen wollten, und daß der Grund, welchen man gegen ihre politischen Gerechtsame aus solchen Besorg— nissen geltend mache, ganz unhaltbar sei.
Der Eyppreß meldet, daß das Finanz- und Rechnungs-Depar⸗ tement der Post-Verwaltung Herrn Rowland Hill', dem man das Pennyporto verdankt, übertragen worden ist. Wie eine Bekannt⸗ machung der Post- Verwaltung besagt, wird vom 25. Dezember an der Schluß der Brief-Aufgabe nach Belgien, Frankreich und Ham⸗ burg am Dienstag und Freitag nicht mehr um 10 Uhr, wie bisher, sondern um 8 Uhr stattsinden, .
In London ist die Sterblichkeit noch immer ungewöhnlich groß. In der am 18. Dezember beendeten Woche starben von den 1,948, 200 Einwohnern 1946, was 900 über die Durchschnittszahl ist; geboren wurden 1319.
Die neue indische Ueberlandpost mit Nachrichten aus Bombay vom 15. Ro vember meldet nichts von Bedeutung. Der Staat des Nizam bleibt unruhig Der erste Minister desselben hat seine Entlassung genommen. AÜus Ching gehen die Bericht, bis zum 30. Sktober. In Canton ist Alles ruhig; aber die eingeführten Wagren stehen niedrig im Preise. In den letzten vier Monaten sind 19 Mil⸗ lionen Pfund Thee ausgeführt, und der Thee ist etwas gestiegen. Sir John Davis hatte n verlassen und sich nach Cochinchina begeben, wo, er zwar mit sklavischer Freundlichkeit aufgenommen ward, aber nicht die Erlaubniß erhalten konnte, zur nahen Hauptstadt Hue zu gehen und sich mit dem Könige von Cochinchina zu unterreden. Tork Dalhousie, der neue General-Gouverneur von Indien, hat
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auf seiner Reise dorthin Mehmed Ali in Kahira einen Besuch abge⸗ stattet.
Eine Deputation von 41 irländischen Mitgliedern des Unterhau⸗ ses, Herrn Grattan an der Spitze, hat dem Minister des Innern eine Denkschrift überreicht, in welcher sie nachzuweisen suchen, daß die Re⸗ gierung die Zahl der hülfsbedürftigen Bezirke in Irland zu niedrig auschtge, und das Gesuch an die Regierung stellen, den Lord-Lieu⸗ tenant von Irland mit den nöthigen Mitteln zu versehen, damit er überall ohne alle Ausnahme, wo sich das neue Armengesetz als nicht zureichend erweise, sogleich helfend einschreiten könne; die bereitwillige Rückzahlung der in solcher Weise dargeliehenen Geldsummen glaubt die Deputation zusichern zu können. Sir G. Grey verbreitete sich in seiner Antwort an die Deputation sehr ausführlich über die gegen—⸗ wärtigen nationalen Zustände Irlands und gab die Versicherung, daß die Regierung im Besitz der nöthigen Mittel sei, um für die nächste e geh eit überall, wo sich Hülfe nöthig zeigen dürfte, helfen zu önnen.
Bei dem Kolonial-Minister Grafen Grey hatte vorgestern eine Deputation von Parlaments⸗-Mitgliedern und anderen Männern von Ansehen eine Audienz, um einen umfassenden Plan zur Beförderung der Auswanderung nach Australien vorzulegen und die Theilnahme der Regierung für denselben zu gewinnen. Graf Grey erklärte der Deputation, daß die Regierung für jetzt nicht im Stande sei, Aus⸗ wanderungspläne umfassender Art zu unterstützen, daß indeß binnen kurzem aus Australien eine Summe von 100,000 Pfd. St. als Er— trag verkaufter Ländereien zu erwarten sei, und daß diese Summe ausschließlich zur Förderung der Auswanderung verwendet werden solle. Ueberdies gehe die Regierung mit dem Plane um, eine be⸗ trächtliche Anzahl von Waisen beiderlei Geschlechts nach Australien bringen und dort unter Obhut der Regierung erziehen zu lassen.
Der South Afriean, der am Cap erscheint, meldet vom 30. Oktober, daß Sandilla, das anerkannte Haupt der Gaika —Kaffern, sich mit 89 seiner Anhänger unbedingt unterworfen habe. Die mili= tairischen Vorkehrungen der Engländer waren so geschickt getroffen gewesen, daß die Kaffern sehr bald von der Unmöglichkeit überzeugt wurden, sich in den Amatola⸗ Gebirgen zu halten; indeß ergab sich Sandilla nicht eher, als bis ihm die Lebensmittel fast ganz ausge⸗— gangen und er von der Mehrzahl der übrigen Kaffern Häuptlinge verlassen worden war. Die den Kolonisten gestohlenen Viehheerden hatte man nur zum geringen Theile wieder erbeutet, sie schienen über den Kei in das Gebiet von Creilli getrieben worden zu sein, und es schien noch nicht ausgemacht, ob man die Operationen bis in jenes Gebiet ausdehnen wollte. Sir H. Smith war noch nicht am Cap eingetroffen. .
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TVagsatzung. Sitzung vom 23. Dezember. Die neuen Ge— sandten von Unterwalden wurden für gehörig legitimirt erklärt, be—⸗ eidigt und nahmen ihre Fauteuils ein. Hauptgegenstand der Bera— thung war nicht die erwartete Vertagungs-Angelegenheit, sondern die Art der Zahlung des Contributions-Antheils von Unterwalden (ob und demnächst auch von nid dem Wald). In Ermangelung bestimm— ter Forderung von Baarzahlung in dem betreffenden Dekrete der Tagsatzung, die Kriegskosten betreffend, haben die Kantonstheile über ihre Rate Schuldtitel, verzinslich und in sieben Jahres-Terminen ab— zahlbar, zu Gunsten der eidgenössischen Kasse ausgestellt und neben ihrer eigenen Haftbarkeit auch, noch genügende Bürgschaft durch zahl⸗ fähige Personen gestellt. Die eidgenössischen Nepräsentanten, mit denen sie sich dieserhalb benommen, hatten sich nicht gegen diese Zahlungsart erklärt. Die anwesende Gesandtschaft bevorwortete de— ren Annahme in Betreff der im allgemeinen schwierigen Lage des Geldmarktes und die bedrängte finanzielle Lage des Kantons insbe⸗ sondere und wünschte baldthunliche Rückziehung der Occęupations⸗ Truppen, zumal sich derselbe möglichst beeilt habe, das Geschehene gut zu machen und Garantieen für seine künftige eidgenössische Hal⸗ kung zu geben. Die Diskussion war ziemlich lebhaft und lang, und es wurde am Ende beschlossen, den Gegenstand nochmals zur Vorbe⸗ rathung an die Siebner-Kommisston zurückzuweisen. Einen weiteren Gegenstand der Berathung gab der Antrag des Oberauditors und Bericht des eidgenössischen Kriegsraths auf Abänderung oder anderweite Fassung eines Artikels des eidgenössischen Strafgesetzbuchs ab. Auf Zürichs Antrag wurde jedoch beschlossen, hierauf nicht einzugehen, da man den Sinn des alten Artikels ohnehin so auffassen müsse, wie er nach der neuen Fassung ausgedrückt werden solle. Der Artikel betrifft eine Kompe⸗ tenz⸗Frage, nämlich wegen Vergehen, die ein Wehrmann im Militair— dienste begangen hat, die aber erst nach seiner Entlassung aus dem Dienste anhängig werden, ob dann die Untersuchung und Bestrasung dem eidgenössischen oder Kantonal-Kriegsgerichte zustehen solle. Es wurde nun als sich von selbst verstehend erklärt, daß, wenn das eid— genössische Kriegsgericht noch in Function sei, dieses, anderenfalls das Kantonalgericht urtheilen solle. Auch die Kriegsgerichte sind gleich den anderen Militair⸗Behörden keine beständigen, sondern werden nur für die Dauer des Militairdienstes zusammenberufen. Mit 16 Stimmen wird Streichung des eidgenössischen QObersten Breni beschlossen, Herr Battaglini als Großrichter zum Oberst-Lieutenant ernannt und Herr Bluntschli mit 17 Stimmen aus dem Justizstab entlassen. Eine große Anzahl eingelaufener Adressen sollen, da das Verlesen außerordentlich viel Zeit wegnehmen würde, lithographirt vertheilt werden. Am 24sten ist wieder Sitzung. Zu dieser wird die luzerner Gesandtschaft (Dr. Steiger) erwartet. Es würden dann noch Uri, Schwyz und Wallis fehlen. .
(Köln. Ztg.) Es steht zu erwarten, daß auf Antrag der Tagsatzung demnächst eine theilweise Amnestie in den ehemaligen Sonderbunds-Kantonen verkündet und den Confiscationen ein Ziel gesetzt werde. Der neugewählte Präsident des Großen Rathes in Luzern, Hr. Steiger, hat in seiner Antrittsrede auf einen allgemei— nen Versöhnungs⸗-Akt in der Schweiz hingewiesen und darunter na— mentlich die Nothwendigkeit einer allgemeinen Begnadigung verstan⸗ den. Frankreich wird, wie es heißt, üur von jenen Grundlagen sei— ner Note an die Tagsatzung abgehen, welche durch das fait Accom- pli der Unterwerfung des Sonderbundes von selbst wegsielen; dage— gen wird es darauf bestehen, daß die gar nnn an'] hh ken ge⸗ wisse Bürgschaften erlange und man endlich in Bezug auf das Ein— treiben der Kriegssteuern mäßiger verfahre, als in Aussicht gestellt ist. Auch sei Frankreich willens, darauf anzutragen, daß die Gefetze, welche von den einzelnen Regierungen bezüglich der Güter⸗-Beschlag⸗ nahme gefaßt wurden, einer nachträglichen Durchsicht unterworfen würden. Alle Bedenken und Vorstellungen sollen in einem besonde⸗ ren Memorandum zu Handen der Tagsatzung überliefert werden. Die ,, daß sich England doch noch entschließen werde, an den Be— rathungen Theil zu nehmen, gewinnt mehr und mehr Glauben.
Kanton Zürich. Großraths-Verhandlungen. Siz— zung vom 21. Dezember. An der Tagesordnung war die Berathung des Gesetz⸗Entwurfes über das Schullehrer-Seminar.
Schon in der vorigen Sitzung halte der Referent, Bürgermeister Dr. Zehnder, das Wesentliche des Entwurfs hervorgehoben. Durch ihn hofft man endlich die Anstalt des Seminars den bisherigen Schwankungen eni— rissen und in die gehörige 36. gebracht zu haben. Neben der obligatori⸗ schen Einführung der fränzösischen Sprache, der Luufhsebung der bisherigen
ekundarklasse, der Errichtung einer Uebungsschule statt der alten Muster⸗
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Schulen ist die Hauptfrage die über Aufhebung oder Beibehaltung des Konviftes. Dieses Institut wurde ven Erziehungsrath Billeter und Sefkundarlehrer Meier vom pädagogischen, humanen und öktonomischen Standpunkte aus lebhast angegriffen, dagen von Bürgermeister Dr. Zehnder und namentlich von Erziehungsrath Rue gg mit großer Wärme und mit dem Be⸗ wußtsein mannigfacher eigener für die Vortrefflichkeit des Institutes spre⸗ chenden Erfahrungen in Schuß gegommen. Alt-Regierungsrath Bürgi sprach vom sinanziellen Standpunkte aus gegen den Konvilt, da er zu viel koste und das Seminar mit demselben nicht besser sei, als dasjenige der Dreißigerjahre, der „Glanzperiode“ desselben. Nach einer ziemlich e Dis kussion wurde mit 1092 gegen 42 Stimmen die Beibehaltung des Kon- viktes beschlossen und die Zahl der Jahre, während welcher die Zöglinge in demselben zu verbleiben haben, nach dem Antrage des Bürgermeisters Dr. Zehnder auf zwei Jahre (statt blos auf ein Jahr, wie der Negierungs— rath vorgeschlagen) sestgesetzt. — „Durch diese Abstimmung“, bemerlt die Eidgenössische Zeitung, hat sich eine Reorganisation aus dem Jahre 1839, welche wegen dieses Ursprunges derselben einem gewissen Mißtredit nicht entgehen lonnte und auch von dem Redner der Lehrerschast aus diesem Gesichtspunkte angegriffen wurde, wegen ihrer Zweckmäßigkeit und Vortrefflich keit erhalten. Zu wünschen bleibt nur übrig, daß die wohlthätigen Einrichtungen des Konvikfts durch die glückliche Wahl eines Direktors erst noch ins rechte Licht ge⸗ stellt und für die Anstalt und die Volksschule überhaupt zu einer segens⸗ reichen gemacht werde.“ — Im Uebrigen wurde der Gesetzesvorschlag des Regierungs⸗-Rathes unwesentlicheren Abänderungs-Anträgen gegenüber zum Gesetz erhoben. Eine längere Diskussion erhob sich nur über die Frage, ob der Direktor und die ubrigen Lehrer der Anstalt auf Lebenszeit oder nur auf eine Amtsdauer von 6 Jahren angestellt werden sollen. „Gegen das Interesse der Anstalt“, sagt die Eidg. Ztg., „siegte mit 70 gegen 52 Stimmen der Grundfatz der Nichtlebenslänglichieit, weicher von Herin Re— gierungs-Rath Hüni und Bezirksgerichts Präsidenten Huggenberger verfoch— ten, dagegen von Bürgermeister Zehnder und Staatsschreiber Dr Escher bekämpft wurde. — Nach Erledigung dieses Geschästs wurde zu dem Be— richt der Kommission, betreffend die Staats - Nechnung und die Rechnungen über die unter besonderen Verwaltungen stehenden Kantonal- Güter vom Jahr 1846, übergegangen. Der Antrag der Kommission wurde angenom- men. — Schließlich wird noch das Budget berathen und genehmigt. Sitzung vom 22. Dez. Nach Verlesung des Protokolls der gestri gen Sitzung wird der Beschlusses Entwurf über den Nachbezug einer Ver— mögenssteuer von R per mille berathen und angenommen. Der erste Secretair des Großen Rathes, Regierungs -Nath Ed. Sulzer, referirte darüber: „Der Regierungs-Rath trägt darauf an, es möchte für das Jahr 1847 über den schon bestimmten Stenerbezug von eins per mille noch ein halb per mille bezogen werden. Zur Begruͤndung dieses Antrages erlaube ich mir einen kurzen Rückblick auf die Finanzverhältnisse des Jahres 1847. Besonders zwei Verhältnisse sind zu beachten. Zu Ende des Jahres 1816 gestalteten sich die Verhältnisse so, daß man für 1847 noch viel größere Noth, als 1816 war, erwartete. Wir hatten im Jahre 16460 alle Vor— räthe erschöpft und mußten darauf Bedacht nehmen, neue Ein⸗ läufe zu machen. Die hohen Ausfuhrzölle unserer nördlichen Nach- barstaaten kamen einem vollen Verbote gleich. Der Finanz-Rath mußte daher darauf bedacht sein, von anderswo her Früchte zu bezie— hen. Die großen Schwierigkeiten solcher Operationen sind bekannt. Der Staat spekulirte wie ein großes Handelshaus. Sie sind auch sehr kostspie⸗ lig. Zudem sind uns mehrere Schiffe auf der Donau im Kanal unterge— gangen. Es ist Ihnen bekannt, daß der ganze Fruchtverkehr uns ein De— sizit von eirea 280,000 Fr. hervorgebracht hat. Ein Theil dieses Verlustes rührt von Menschen her, und ein anderer Theil wurde durch Natur- Ereig- nisse bewirkt. In ersterer Beziehung ist Ihnen bekannt, daß zur Zeit durch einen Auflauf in der Lombardei größere Fruchtvorräthe theils geraubt, theils verschüttet wurden. Hieran war die züricherische Regierung auch ganz be— deutend betheiligt, vielleicht am meisten. Wir haben dabei nämlich verlo—⸗ ren 1057 Säcke Mais und 178 Malter der besten Weizenkörner. Dies veranlaßte den Regierungs-Rath, den Herrn Bürgermeister Pr. Furrer nach Mailand zu schicken, um einerseits die Ausfuhr der noch in Ober-Italien liegenden Frucht und andererseits wo möglich Ersatz für ven erlittenen Schaden zu erhalten. Wir wurden aber abgewiesen. So waren alle Un— terhandlungen fruchtlos, es war nicht einmal möglich, die schon verzollte und deklarirte Frucht zu erhalten, und wir wurden dadurch gezwungen, die noch in Italien liegende Frucht dort zu verkaufen, damit sie nicht zu Grunde gehe, um so wenigstens noch den möglichen Nutzen daraus zu zie hen. Wir mußten nun neue Einkäufe zu machen suchen, und damals war noch Ungarn die einzige Vorräthskammer. Man machte daher dort Einkäufe, allein die Frucht konnte nur bis Linz kommen, da neue und schärfere Ausfuhrverbote auch hier erlassen worden. Der Weiter— transport ward dadurch unmöglich. Herr Dr. Furrer, der in Postangelegen— heiten gerade in Wien war, mußte sich neuerdings bei den Behörden ver— wenden, allein es ward erst nach wiederholten und den eindringlichsten Ver— wendungen und nach langem Zeitablauf möglich, die Freilassung der Frucht zu erwirken. Während die erwähnten, durch den Einfluß der Menschen bewirlten Mißverhältnisse große Spannung hervorbrach— ten und uns theils nicht gestatteten, die nöthige Hülfe mit der wünschbaren Schnelligkeit zu schaffen, theils aber auch namentlich große Geldopfer verursachten, kam der verhängnißvolle Mongt April heran, der große Furcht erweckte, es möchte das Jahr 1847 durch Mißwachs noch ein größeres Theurungsjahr werden, als das vorhergegangene. Daher glaubte die Regierung, noch bei Zeiten möglichste Vorsorge treffen zu sollen. Es wurden daher wieder große Frucht-Ankäufe gemacht, bei denen aber dann, da jene Besorgnisse glücklicherweise nicht eintrafen, sehr bedeutende Verluste gemacht wurden. Ja gerade aus diesen Frucht⸗Ankäufen ist der größte Verlust entstanden. Es sind im Ganzen 44,009 Centner Mais an— gekauft worden. Von diesen wurden 36,890 Centner in den Kanton einge- führt und an die Gemeinden theils vertheilt, theils zu niedrigen Preisen verkaust. Ferner wurden 6000 Fässer Mehl angekauft. Der ganze Ver— kehr ist auf die Summe von 1,B700,9900 Fr. angestiegen, und der ganze Ver— lust beträgt ungefähr 18 pCt., nämlich 280,006 Fr. Es ist dies allerdings ein großes Opfer des Staats, aber es ist jener Verlust der Bevölkerung mehr als zehnfach zu gute gelommen. Es ist aber nicht zu übersehen, daß wir dabei wesentlich an Ehren gewonnen haben dadurch, daß bei uns wäh- rend der ganzen Theurungszeit kein Raub, keine Mißachtnng des Eigen— thums vorgekommen ist. Dies hat uns im Auslande einen guten Namen erworben, und wenn auch diese Jahre einige Millionen an Geld gekostet haben, so hat die Schweiz dadurch unbertchenbar an Ansehen gewonnen. Uebrigens haben wir gegenwärtig noch vorräthig circa 7700 Centner Mais, 1800 Fässer Mehl und 8090 Malter Weizen. Die vorliegende Steuer ist durchaus nothwendig mit Rücksicht auf unsere Finanzen: der frühere Ueber— schuß von 227,009 Fr. ist nun aufgezehrt. Wir haben überdies noch Anleihen machen müssen, und die Administration kann natür— lich nicht still stehen. Das Stagts-Kapital anzugreifen, wäre gefähr⸗ lich und würde dereinst noch mehr Steuern veranlassen. Mit diesen pr. Mille wird man noch sehr knapp auskommen. Dabei ist es indessen richtig, daß wir auch ohne die Aufgebote dieses Jahres in Geldverlegenhei⸗ ten gekommen wären. Mit diesen kann man sich gewiß über Eine Steuer in zwei Jahren nicht beklagen. Um so mehr hat mich der Gegenantrag gegen den vorliegenden Entwurf überrascht und bei näherem Nachdenken über die allfälligen Gründe desselben mich überzeugt, daß dieselben nicht Stich halten können. Ich hätte es begreifen können, wenn von Zürich oder Winterthur ein Gegenantrag ausgegangen wäre, von Affoltern aber nicht. An eine Vermögenssteuer von 204,485 Fr. zahlt der Bezirk Affol⸗ tern 4300 Fr., also cirea den funfzigsten Theil, und z. B. die Gemeinde Wetschweil 73 Fr. Dabei ist zu beachten, daß Affoltern bei den Maisver—= theilungen nicht zu kurz gekommen, indem zwölf Gemeinden siebenmal 247 ECtr., also 1729 Ctr. zu 6 Fl. 20 Kr., also für ca. 8000 Fr. erhalten haben. Ich empfehle Ihnen aus den angeführten Gründen den Entwurf zur An— nahme.“ Dr. Bühler von Wetschweil replizirte: „Ich mißbillige die Handlungsweise der hohen Negierung nicht, sondern bin ihr wie jeder an⸗ dere gute Bürger zum Danke verpflichtet, und ich erkläre wirklich hier öf— fentlich Namens des Bezirkes Affoltern den Dank gegen dieselbe. Aber da man ich nicht erklären kann, warum der Gegenankrag gebracht worden, so bin ich im Fall, denselben jetzt zu begründen. Der X. irk Affoltern hat durch die Theurung viele Opfer gebracht und durch den wn so schwer gelitten, wie kein anderer Bezirk. Darum darf man wohl ein Wort dazu sagen, wenn nun über diese Opfer hinaus eine neue Steuer verlangt wird, zumal unser Bezirk nicht so blühend ist, wie Zürich und Winterthur.“ Hierauf wurde zu den Wahlen übergegangen. Zum Präsi—
denten des Großen Nathes wurde der bieherige Vice Präsldent, Staatsschreiber Dr. Escher (mit 123 Stimmen don 144 Votanten)
und an die Stelle des Letzteren der Regierungs- Nath Rüttimann mit 91 von 125 zum Vice-Präsidenten gewählt. Die Opposi-⸗ tion vereinigte sich bei beiden Wahlen am meisten auf Alt-Oberrich⸗ ter Ulrich, der 9 und 11 Stimmen erhielt. Sodann wurde Dr. Furrer mit 130 Stimmen von 139 (4 Stimmen erhielt irn, Rath Ziegler) neuerdings zum Bürgerm eister gewählt. Auch Dr. Finsler wurde wieder zun⸗ nuf hen rn, des Ober Ge⸗ richts ge rählt, aber durch eine im Vergleich mit früheren Erneue⸗ rungen geringe Mehrheit. De. Finsler erhielt nämlich von 146 Mitgliedern I, neben ihm Oberrichter Ammann 59 Stimmen. Als Mitglied des Kirchen-Rathes wurde Bürgermeister Dr. Furrer neuerdings bestätigt (115 von 129 Stimmen), dagegen an die Stelle des Stadtrath Pfau von Winterthur zu einem zweiten weltlichen Mitgliede des Kirchen- Rathes Präsident Streuli im Riesbach ge⸗ wählt (mit 86 von 121 Stimmen), Sodann waren 6 Mitglieder des Erziehungs-Rathes neu zu wählen, an die Stelle des Antistes Füßli, der seine Entlassung eingegeben und erhalten hatte, und an die Stelle der Herren Erziehungs⸗-Rath Villeter, Regierungs⸗Rath Eßlinger, Dr. Rahn-Escher, Professor Fäsi und Hofmeister, welche in Erneuerung fielen. Nur die Herren Regierungs-Rath Eßlinger und Billeter wurden bestätigt, dagegen die Herren r. Rahn —Escher, Fäsi und Hofmeister beseitigt und statt ihrer neu gewählt die Herren Kägi⸗Fierz in Küßnacht, Professor Meier - Ochsner, Professor Honegger und Professor Daverid. So⸗ dann wird ein Entlassungsgesuch des Erziehungs- Rath Ruegg ver⸗ lesen und demselben die gewünschte Entlassung in höchst ehrenvoller Weise ertheilt, dagegen die Wiederbesetzung dieser Stelle einstweilen verschoben. Der verstorbene Kriminal-Richter Frick wird durch Herrn Ernst Dändliker ersetzt und der Gewählte auch sofort beeidigt. Als Adjunkt des Kantonal-Verhöramtes wird Herr Hirzel von Zürich neuerdings mit großem Mehr bestätigt, jedoch nur provisorisch, da die im Wurfe liegende Reorganisation der Strafrechtspflege möglicher- weise auch diese Stelle berühren könnte. Nach einem — Ueber⸗ blick des Präsidenten über die in diesem Jahre erledigten Geschäfte wird die Versammlung, die nicht mehr sehr zahlreich war, entlassen.
Kanton Luzern. (Basel. Ztg.) Besorgniß vor ver⸗— mehrter oder verlängerter Occupation, das Vorgeben, durch liberale Wahlen stimme man die Tagsatzung eher zum Nachlaß der Kosten, haben mächtig zum Resultat der Wahlen in den Großen Rath ge wirkt. Hätte das Volk frei wählen können, so wird uns geschrieben, die Wahlen wären zu zwei Dritteln konservativ ausgefallen. Bei dem so geübten Drucke ist es wahrlich zu verwundern, daß die Mehr zahl der Wahlen, wie uns von verschiedenen Seiten berich- tet wird, noch ziemlich gemäßigt, wenigstens nicht leidenschaftlich ex⸗ trem ausgefallen ist. Wenn das Volk von Luzern selbst unter solchen Einflüssen und in diesem Momente des Gegenstoßes dem radikalen Tertorismus nicht erliegt, so legt es eine achtungswerthe Charakter⸗ probe ab, und es steht zu hoffen, daß es bald wieder in eine ge—⸗ mäßigte Bahn einlenken werde.
Kanton Uri. (O. P. A. 3.) Zu Tagsatzungs⸗-Gesandten wurden vom Kanton Uri erwählt: Regierungsrath Karl Muheim und Thalschreiber Cathri von Ursern, ein entschiedener Liberaler. Merk⸗ würdig ist es, daß in diesem Lande der Freiheit der bisherige Land⸗ ammann Z'graggen wiederum an die Spitze der neuen Negierung JZestellt ward, was dem Radikalismus ein Dorn im Auge ist.
(Schwyz. Volksb.) Landammann Schmid ist wieder aus Lu- zern zurück und auf freiem Fuß.
(Schwäb. Merk.) In der von der Landsgemeinde angenom- menen Verfassung heißt es: „Die Religion des eidgenössischen Standes Uri ist die römisch-katholische. Die souveraine, oberste und gesetzgebende Gewalt steht der Landsgemeinde zu. Die Landsge⸗ meinde verfügt über die wichtigsten Angelegenheiten des Landes und trifft nach bisheriger Wahlform die ihr zustehenden Wahlen, wobei jeder Landmann, der das 20ste Altersjahr erreicht hat, übrigens wahlfähig und nicht durchs Gesetz ausgeschlossen ist, stimmen kann. Unter die der Landsgemeinde zustehenden Wahlen gehören die eines Landammanns, Landesstatthalters, Landesseckelmeisters, der sechs Mit⸗ glieder eines Regierungs- Raths, der Gesandten zur eidgenössischen Tagsatzung, der Landschreiber, der Landesfürsprechen, Letztere ebenfalls nach vorangegangener Prüfung, der Amtleute und Zoll-⸗Beamten des Kantons; die Rathsherren aber werden von den elf Genoßsamen, wovon der Bezirk Uri zehn und der Bezirk Urseren die elfte aus⸗ macht, gewählt. Die Lebenslänglichkeit aller Staatsbeamtungen ist aufgehoben.“
Kanton Schwyz. Von der letzten Großraths-Sitzung be⸗ richtet die N. Schwyz. Ztg. Folgendes: „Heute, den 21. Dezem= ber, versammelte sich der neue Große Rath. Nachdem die Wahl⸗ Akten geprüst, wurde Dr. Diethelm von Lachen zum Präsidenten des Großen Rathes mit Einmuth ernannt. Derselbe wurde ebenfalls als erster und Herr Augustin Betschard von Schwyz als zweiter Gesandte bestellt. Die Wahlen in die Regierungs⸗Kommission fielen auf Herrn Kantons-Statthalter Benziger, Kantons⸗Seckelmeister Kastell, Groß⸗ raths⸗Präsident Diethelm und Rathsherr Stählin. Sämmtliche Wah⸗ len und Beschlüsse zeugen, daß der liberalen Partei die Regierung des Kantons Schwyz anheimgefallen. Der Große Rath hat be⸗ schlossen, die beim Freischaarenzuge erbeutete Kanone von Bipp an die eidgenössischen Repräsentanten auszuliefern.“
Kanton Aargau. Der Große Rath behandelte am 21. Dezember das Budget für 1848; dasselbe zeigt eine Einnahme von l, 996,718 Fr., eine Ausgabe von 1,173,839 Fr., mithin ein Defizit von 77,121 Fr. Zum Landammann wurde Herr Waller, zum Land⸗ Statthalter Herr Siegfried gewählt.
(Schwäb. Merk.) Die Regierung des Kantons Aargau läßt im Amtsblatte nicht weniger als 163 „Freischärler“, einzig aus dem Bezirke Muri, ausschreiben, damit auf sie gefahndet werde, welche, zum größten Theile milizpflichtig, vor dem Ausbruche der Feindselig⸗ keiten nach Luzern gegangen waren, um sich dort dem sogenannten Freiämtler-Corps einverleiben zu lassen. Als Mitglieder des Frei⸗ ämtler⸗Comité's werden bezeichnet: Schleuniger, gewesener Prosessor aus Klingnau, wegen Meineides von den aargauischen Gerichten frü⸗ her in contumaciam verurtheilt; X. Suter von Sins, gewesener Bezirks-Richter, der schon früher einmal wegen des Freiämter⸗Auf⸗ ruhrs im Jahre 1841 zum Tode verurtheilt, später aber begnadigt wurde; Vaux, Arzt von Sarmenstorf, ebenfalls in früheren Untersuchungen verwickelt und lange gefangen gehalten; X. Wiederkehr, Großrath von Spreitenbach, Hauptmann des Frei- ämter — Corps, der auch am Kampfe bei Gislikon Theil ge⸗ nommen haben soll. Etwa sechzig dieser Verirrten haben sich bereits freiwillig gestellt und werden nunmehr in Abtheilungen von je acht Mann nach Aaarau durch Landjäger geführt, um dort vor das Kriegsgericht gestellt zu werden. Welches Ürtheil über sie ge⸗ fällt werden mag, immerhin können sie der Hoffnung leben, daß die Freiheitsstrafe, die ihrer wartet, bald gemildert und e, werde. Denn, wenn man bedenkt, daß sie kein anderes Verbrechen begangen haben, als Br. Steiger, der vor zwei Jahren ebenfalls an der Spitze einer be- waffneten, auf fremdem Gebiete organisirten Schaar in seinen Hei⸗
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