1848 / 3 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Menge Gesindels aller Art ein und überschickt es der Polizei⸗Behörde; statt aber selbst die auf der That ertappten Diebe 8 rer. ge⸗ mäß zu Aafen, entläßt diese derlei Leute meist nach 2 bis 3 Ta⸗ gen leichten Gefängnisses. Die Diebe werden wieder frei und seßen natürlich ihr 2 andwerk, nur mit größerer Vorsicht, fort. Auf solche Weise glaubt sich denn das Volk berechtigt, sich selbst Ruhe zu verschaffen, und wehe dem Diebe, dessen es habhaft wird, und der nicht durch die Bürger- oder Polizeiwache in Schuß genommen wird! So wurde noch vor acht Tagen am hellen Tage einer von zwei Die= ben, welche einzubrechen versucht hatten, auf der Stelle auf offener Straße erschlagen, während der andere durch die herbeieilenden Ka— rabiniere gefesselt und mitgenommen ward. Man behauptet, daß im Governo trotz aller Säuberungen noch immer Leute als Angestellte sich befinden, welche zu den neuen Einrichtungen scheel sehen und Un— 3 hervorzurufen suchen, indem sie die Saumseligkeit möglichst be⸗

rdern.

Das Diario zeigt heute die Ankunft von 12,000 Perkussions— Gewehren für die Bürger⸗Garde aus rng. an. * · Man versichert nun, in dem großen Staats⸗-Prozesse gegen die

Verschwörer lägen so viele Thatsachen ver, daß einige Todesurtheile

u befürchten seien. Der Angeklagte Minardi liegt im Sterben in

olge eines Brustleidens; er soll diele Aufschlüsse gegeben haben.

Livorno, 21. Dez. Gestern hat das englische Geschwader unsere Rhede verlassen und die Richtung nach dem Golf von Spezia genommen.

Ilorenz, 23. Dez. (N. K.) Das Reglement für die de— . Reform der Polizei ist jetzt von der betreffenden Kommission eendigt und soll unverweilt dem Staatsrathe zur Prüfung übergeben werden. Die bereits durch Reskript vom 30. Mai angekündigte Fon⸗ ferenz für Reform des Munizipalwesens ist auf den 25. Januar ein— berufen. Die Berathungs⸗Gegenstände werden den Mitgliedern zum Behufe reiflicher Vorprüfung in kurzem mitgetheilt werden.

Turin, 25. Dez. (N. K.) Der Präsident ber neuerrichteten Censur-Keommission der Hauptstadt hat an die Provinzial⸗Kommissio⸗ nen eine höchst liberale Instruction ergehen lassen. Als Zweck des neuen Preßgesetzes bezeichnet er dreierlei: der wissenschaftlichen Thä—⸗ tigkeit ein weiteres Feld zu eröffnen, eine größere Verbreitung nütz⸗ licher Gedanken möglich zu machen, zugleich aber auch die Regierung in den Stand zu setzen, die Aufklärungen, welche eine zwar gemä— ßigte, aber freie Erörterung der öffentlichen Verwaltungs- Angelegen= heiten nothwendig verschaffen müsse, sich zu Nutze zu machen. Dem⸗ gemäß sei für die Freiheit der Erörterung ein angemessener Spiel⸗ raum nothwendig, sofern nur die Gränzen des Anstandes und der Achtung vor der Regierung nicht überschritten würden. „Es ist nicht zu bezweifeln, daß die Unterthanen Sr. Majestät, die sich der schwierigen Auf⸗ gabe, Andere zu belehren, unterziehen, das Zarte nicht weniger als die Wich⸗ tigkeit der Stellung, in welche sie sich, Bank dem neuen Gesetze, versetzt se⸗ hen, vollkommen zu würdigen wissen werden. Sollten daher Uebergriffe gemi unabsichtlich vorkommen und die Kommission sich in der

othwendigkeit befinden, dieselben durch Versagung der Erlaubniß zum Drucke niederzuhalten, so wäre es angemessen, daß die Kommis⸗ sion dem Betheiligten mit Artigkeit (in modi cortesi) und Offen- heit die Gründe ihrer Weigerung auseinandersetze, bevor sie dieselbe definitiv ausspricht, damit Jener die zur Ausgleichung erforderlichen Aenderungen vornehmen könne. ... Nach der Einrichtung der Cen= sur⸗Kommissionen selbst werden Diejenigen sowohl, welche sie bilden, als die, welche sich an sie zu wenden haben, sich bald überzeugen, daß dieselben alle Bürgschaften bieten sollen, welche man von einem ledig⸗ lich durch seine innige und gewissenhafte Ueberzeugung geleiteten, wesentlich unparteiischen und von jedem anderen Einflusse als dem des Inhalts des Gesetzes unabhängigen Gerichte wünschen kann. Dieser und kein anderer muß der politische und moralische Charakter der Censur⸗Kommissionen seien, welche ihre Aufgabe um so besser er⸗ üllen werden, je mehr sie sich das Vertrauen des Publikums und insbesondere der Schriftsteller erwerben.“

In der Sitzung der Central⸗-Versammlung zu Mailand vom 15ten d. stellte der Deputirte von Bergamo, Advokat Nozzari, in einer durch den 24sten Artikel des Kaiserlichen Patents vom 24. April 1815 unterstützten Motion die Frage zur Berathung auf, welcher Weg eintretenden Falles als der geseßmäßige einzuschlagen wäre, um etwaige Beschwerden gegen die Provinzial⸗Regierung an die Stufen des Throns gelangen zu lassen, was ziemlich lebhafte Verhandlungen zur Folge gehabt haben soll. Der Präsident der Versammlung (der jedesmalige Gouverneur ist gesetzlicher Präses) soll sich vorzüglich durch die Form des Antrags verleßt gefühlt haben, indem die Mo— tion, wie es bisher beobachtet wurde, nicht vor der Sitzung dem Präsidium mitgetheilt worden war. Es heißt, die Versammlung . ö . i er gn vorzubeugen, eine Deputation nach Wien entsendet.

Nach den letzten Nachrichten, die hier aus Athen über Ancona eingingen, darf man das fürkisch⸗griechische Zerwürfniß, wenn nicht wider Erwarten in Konstantinopel neue Vorwände geltend gemacht werden sollten, als voliständig beigelegt und die freundschaftlichen Verhältnisse zwischen den Höfen von Stambul und Athen als herge— stellt ansehen. (Siehe unten den Artikel Athen.)

Parma, 22. Dez. Oest. Be ob.) Die Gazz. di Parma vom heutigen Tage meldet:

„Gestern um 6 Uhr Abends wurde die sterbliche Hülle Ihrer Majestät der Frau Erzherzogin Maria Ludovica, Herzogin von Parma 2c. aus Ihrem Appartement in den zur Ausstellung der Leiche der erlauchten Fürstin be— stimmten Saal übertragen. Den Zug begleiteten die Personen der inneren Kammer Ihrer Majestäͤt, die sechs, nach der Zeit ihrer Ernennung, ältesten

alastdamen, die Geheimen Näthe und die, nach der Zeit ihrer Ernennung, echs ältesten Kammerherren, der erste Ceremonienmeister, der Kommandant der Compagnie der Herzoglichen Hellebardiere, die Pagen mit ihrem Kura— tor, die Herzoglichen Räthe, die Beamten der Herzoglichen Hofhaltung, alle

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in tiefer Trauer. Heute früh hat die öffentliche Ausstellung der Leiche der verstorbenen Fürstin begonnen und wird bis morgen 63 dauern.“

Spanien.

S Madrid, 22. Dez. Ich schrieb Ihnen neulich, daß die

e r e r r beschlossen hätte, die Chafarinas⸗Inseln an der afrikanischen Küste gegen etwaige Angriffe von Seiten fremder Mächte zu schützen. In der gestrigen Sißung des Kongresses wurde eine Aushebung von 25,00 Mann bewilligt. Bei dieser Gelegenheit machte der Artillerie⸗Oberst Lujan auf die Nothwendigkeit aufmerk- sam, den spanischen Besitzungen an der Nordfküste Afrifa's ein be⸗ sonderes Augenmerk zu widmen, da gegenwärtig Spanien nicht nur von der Nordgränze, sondern auch von der dem Süden gegenüberliegenden Küste her durch diejenige Macht bedroht würde, durch welche es seine Unabhängigkeit zu wiederholtenmalen verletzt gesehen hätte. Der Minister⸗Präsident, General Narvaez, erklärte darauf, die Regierung hätte bereits Maßregeln zur Sicherstellung jener Besitzungen getrof⸗ sen, höhere Interessen verböten ihm jedoch, weitere Aufschlüsse dar⸗ über zu ertheilen. Heute finden wir nun in den Gaceta ein De⸗ kret, kraft dessen die an der mittelländischen Küste belegenen spani⸗ schen Besitzungen in Afrika zu einem besonderen General⸗Napitanat vereinigt werden, an dessen Spitze der (früherhin nach Lissabon be⸗ stimmte) General Ros de Olano tritt. Der General⸗Major Don Ignacio Chacon wird zum Gouverneur von Melilla ernannt, zu welchem Platze die Chafarinas⸗Inseln gehören. Bisher befehligte dort nur ein Oberst.

Griechenland.

Athen, 12. Dez. (A. 3.) Die griechischen Blätter enthal— ten schon seit einigen Tagen das (bereits mitgetheilte Memorandum der türkfischen Regierung. Wenngleich aus dieser Darstellung sich nicht schließen läßt, daß der Streit so bald beigelegt werden sollte, so herrscht doch im Publikum die Ueberzeugung, daß die Stunde nicht mehr fern sei, in welcher die Lösung geschehen dürfte. Ja es wird sogar die Art und Weise angegeben, auf deren Grundlage die Schlich⸗

tung vor sich gehen soll. Die Türkei, sagt man, würde den griechi⸗

schen Geschäftsträger und sämmtliche griechische Konsuln auf ihre Posten zurückrufen, dagegen würde auch Mussurus eingeladen werden, nach Athen zu kommen.

bereinigte Staaten von Nord-Amerißna.

Mit dem in Havre eingetroffenen Paketschiffe Oneida“ welches New-⸗NAork am 1. Dezem ber verlassen hat, sind aus den Ver= einigten Staaten selbst keine neueren Berichte von Belang eingegan⸗ gen. Vom Kriegsschauplatze dagegen hat man Nachrichten aus Mexiko vom 8. und aus Veracruz vom 18. Nowember, die manche nicht uninteressante Einzelnheiten melden. Die Friedens- Aussichten sind noch in keiner Weise weiter gefördert, im Gegentheil scheinen nach einem vom 8. November aus der Hauptstadt abgeschick= ten Schreiben eines Engländers jene Aussichten wesentlich dadurch bedroht, daß zu fürchten ist, es werde anstatt des zum Frieden ge⸗ neigten jetzigen interimistischen Präsidenten Peßia 9 Peñia oder Her— reras der dem Friedensschlusse nicht geneigte Cumplido von Guadalaxara vom Keongresse zum Präsidenten gewählt werden. Inzwischen hatte der Kongreß seinen Sitz von Queretaro nach Morella verlegt, wie es heißt, um sich den Einwirkungen der Mili⸗ tair-AUutorität zu entziehen, welche hauptsächlich von dem mit 5000 Mann nach Queretaro gezogenen Bustamente geübt zu werden scheint. Ueber den Aufenthaltsort Santana's lauten die Berichte widerstrei⸗ tend; Einige wollen wissen, er befinde sich bei Veracruz, auf eine Gelegenheit wartend, um auf einem britischen Dampfschiffe zu ent⸗ kommen, die Arco Iris dagegen behauptet, er befinde sich mit 1500 Mann in Orizaba und habe sich dort mit dem General Rea verei⸗ nigt, um mit demselben den Guerillaskrieg fortzusetzen. Während der letzten Zeit scheinen übrigens die Guerillas besonders durch den Ge⸗ neral Lane sehr im Zaume gehalten worden zu sein, und da nun auch in Veracruz bedeutende Truppenverstärkungen aus den Ver. Staaten ange— kommen waren und General Butler den Befehl erhalten hatte zu Anfang des Monats Dezember mit 6000 Mann von Veracruz nach der Hauptstadt aufzubrechen, so wird man erwarten dürfen, wenigstens diese Haupt⸗ verkehrsstraße bald von den mexikanischen Streisparteien völlig ge⸗ säubert zu sehen. In Guadalaxara war ein Aufstand ausgebro— chen, der den Zweck hatte, die Erwählung des Föderalisten Gomez Farias zum Präsidenten der Republik zu erzwingen. Zwischen seinen Anhängern und einem großen, von den Priestern aufgehetzten Volks⸗ haufen kam es in den Straßen der Stadt zu einem blutigen Kampfe, in welchem General Ampudia und viele andere Anhänger Farias' das Leben verloren, und der mit dem völligen Siege der Priester⸗Partei endete. General Paredes befand sich nach den letzten Nachrichten in Fula Cingo, wo er sich, von der Garnison von Mazatlan unter⸗— stützt, offen für die Umwandlung der Republik in eine Monarchie aus- gesprochen hatte.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Paduana, 22. Dez. (A. Z.) Das neue Dampfschiff „la Citta di Trieste“, auf der Werfte Triests erbaut, hat vor wenigen Tagen seine erste Reise zwischen Triest und Venedig zu aller Welt Erstau⸗ nen in 55 Stunden zurückgelegt. Dieses Schiff, dessen äußere Form höchst wohlgefällig und schmuck ist, wird mit einem ihm an Kraft und Schnelligkeit gleichen, „la Città di Venezia“, von nun an immer die Fahrt zwischen den beiden Schwesterstädten machen. Beide Dampf— schiffe legen 14 Knoten in der Stunde (14 Seemeilen) zurück.

Parma, 22. Dez. (N. K.) Durch Dekret vom 15. Dezem⸗ ber ist das Projekt einer Eisenbahn von Piacenza nach Parma ge— nehmigt worden.

gandels und Görsen- Nachrichten

Königsberg, 29. Dez. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 58 74 Sgr. pre Schffl.; Roggen 42 48 Sgr. pro Schffl.; große Gerste 40 43 Sgr. pro Schffl. ; kleine Gerste 35 40 Sgr. pro Schfsl. ; Haser 24 26 Sgr. pro Schffl.; graue Erbsen 62 74 Sgr. pro Schffl. ; weiße Erbsen 4 18 Sgr. pro Schffl; Heu 109 15 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 100 Sgr. pro Schock.; Spiritus 26 Rthlr. pro Ohm.

4 Breslau, 31. Dez. Weizen, weißer, 72 bis s5 Sgr., gel= ber 70 bis 81 Sgr.

Roggen war gleichfalls etwas billiger und wurde 2a 54, 573 bis 62 Sgr. verkauft. ö

Gerste 45, 49 bis 55 Sgr. Nach guter Waare ist Frage, die übri= gen Qualitäten dagegen sind vernachlässigt.

Hafer 26, 28 bis 305 Sgr.

Spiritus loco wurde allgemein auf 113 Nthlr. gehalten, jedoch war nur 115 Rthlr. zu bedingen. Lieferungs-⸗Termine sind ganz unbegchtet.

böl loco 115 Nthlr. bezahlt, und dieser Preis ist noch zu be— dingen, Februar, März 117 Rthlr. bezahlt.

Zink 3006 Ctr. à 5 Nihlt. 12 Sgr. ab Gleiwitz gehandelt und noch Geld, loes 5 Rthlr. 163 Sgr. Gld.

Am Getraide⸗Markt machte sich heute eine mattere Stimmung bemerk- bar, die Preise sind sämmtlich eine Kleinigkeit zurückgegangen.

Börse. Oesterr. Banknoten 103 bez. und Br. Staatsschuldsch. 915 bez. Ende . Gld. Schles. Pfandbriefe Litt. A. 963 Br. dito Litt. B. 4proz. 101 Gld. dito 3 proz. 33 Br. Aetien. Oberschlesische Litt. A. 105, Br., dito Litt. B. 100 Gld. Breslau⸗Schweidnitz⸗Freibur⸗ ger 109 Gld. Niederschlesisch⸗Märkische 8s Gld. Köln-Mindener 953 Gld. Neisse⸗Brieger 53 Br. Krakau-⸗-Oberschles. 635 bez. Friedrich Wilhelms ⸗Nordbahn 595 Gld.

Köln, 29. Dez. Getraidepreise. (27 Schffl.) Weizen direkt 7 Rthlr. 2235 Sgr., do. p. März 1848 8 Rthlr. 5 Sgr., Gerste 4 Rthlr. 10 Sgr., Hafer 3 Rthlr. 5 Sgr., Rappsaamen 10 Rthlr. 10 Sgr., Roggen direki 5 Rthlr. 127 Sgr., dito p. März 1845 5 Nihlr. 20 Sgr., Nüböl compt. 307 Rihlr., do. B. Mai 1848 31 Rthlr., do. p. Oft. 31 Rthlr., Preßluchen, 1030 Stück 37 Rthlr. ; .

London, 27. Dez. Getraidemarkt. Die Zufuhren englischen Weizens vom Lande waren mäßig und wurden zu den vorigen Mon— tagspreisen verkauft. Fremder Weizen hält die früheren Notirungen, hatte aber bei der geringen Anzahl von Käufern nur ein beschränktes Geschäft. Gerste muß 1 bis 2 Sh. niedriger notirt werden. Bohnen und Erb⸗— sen sind unverändert im Werthe. Hafer ist flau, aber die Preise sind nicht niedriger zu notiren. Mehl ist gut gefragt und Roggenmehl 5 Sh. pr. Ton höher.

Amsterdam, 29. Dez. Getraidem arkt. In Getraide ist heute nichts umgegangen.

Kohlsaamen auf 9 Fß. im Dez. 64 L., April 655 L. Leinsaa— men ohne Handel.

böl gleich wie früher, auf Lieferung etwas flauer. Leinöl nicht williger. Rüböl p. 6 W. 38 Fl., flieg. 31 2 307 Fl., April und Mai 30 Fl. Han föl p. 6 W. 33 Fl., flieg. 32 Fl.

Auswärtige Börsen.

Am sterdam, 29. Dez. Niederl. wirkl. Sch. 547. 495 Ilope S863.

Antwerpen, 28. Dez. Zzinsl. Neue Anl. 143 6.

Frankfurt a. M., 30. Dez. 596 Met. 10335 Br. Bank- Act. 1920 h. Stiosl. —. Integr. 54 G. Foln. 300 FI. I. 973. do. So FI. 79 Br. Span. 596 17. 17. 396 40. 24. 24. Bexb. S573. SS g. Taunus Actien 3513 351.

H a m b urg, 30. Dex. kank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 104 Br. Ha mb. Berg. Actien 81 G6. Magd. Wittenb. 76. 75. Hamb. Berl. 993. 997. Riel Alt. III. 1113. Glückst. Elms. 565. Er. Rendsb. Neun. 94 Br. Kopenbk. Roihacb. 63 Br. Meckl. —.

Loip zig, 31. Dez. Leipz. Dresdn. Aet. 115 Br. SkRebs. Bayer. 892. 893. Sachs. Schies. 7 Br. Chem. Ries. 5. 493. Löb. zZitt. 16 Rr. Md. Loipz 236. 235. kerl. Ar Lt. A. il9. 1193. I. . 10893. 109. Deus. HBank- Act. 192. 102.

London, 27. Nor. Cons. 395 8553. S855. Belg. —. Ard. 18. 18. Passive 4. 35. Ausg. Sch 115. 103. 2395 Holl. 565. 56. 495 do. 6. S5 3. Port. 23. 22. Engl. Rus8.— Kras. 81. 79. Chili . mex. 18. 18. Feru 31. 29.

Faris, 28. De. Nene 375 Anl. 76. 60.

Wien, 30. Dea. Actien 1618. Anl. de 18234 1563. 4. 1839 113

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 2. Jan. Im Opernhause. 2te Abonnements Vor— stellung. Zum erstenmale wiederholt: Annette, komisches Sing⸗ spiel in 1 Akt. Musik von Otto Tiehsen. Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, von Paul Taglioni. Musik von C. Pugny. (Dlle. Marie Taglioni: Thea.) Anfang halb? Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benutzung der Auerbachschen Erzählung: „Die Frau Professorin“, von Charlotte

Birch⸗Pfeiffer.

Montag, 3. Jan. Im Schauspielhause. 2te Abonnements—⸗ Vorstellung: Der verwunschene Prinz, Schwank in 3 Abth., von J. von Plötz. Hierauf: Eigensinn, Lustspiel in 1 Akt, von R. Be— nedixr. Und: Der Weg durchs Fenster, Lustspiel in 1 Akt, aus dem

Französischen, von Friedrich.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 2. Jan. Einmal Hunderttausend Thaler. Posse mit Gesang in 3 Abth., von D. Kalisch. Musik vom Königl. Musik⸗ Direktor Gährich.

Montag, 3. Jan. Italienische Opern ⸗-Vorstellung.) di Lammermoor. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

(Sgra. Emilia Scotta: Lucia, als zweites Debüt.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.

. ö. . Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin keisen. Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Sber-Hofbuchdruckerei.

596 Span. 153.

Ih Rente an aur. 117. 33 sin Cour. do. 75. d0.

5 36 net. 101. 450 4. 904. 336 do. 657 RKank- Glo en. II2. Nordb. 1461.

Lucia

Allgemeiner Anzeiger.

6 IT728 Nothwendiger Verkauf. Bekanntmachungen. Stadtgericht zu Berlin, den 17. Juli 1847.

Das dem Maurermeister Johann Helnrich Ferdinand Bennefenstein gehörige, hier in der Nosenquergasse Nr. 14 belegene und im Hypothekenbuche von der Königs- stadt Vol. 36. No. 2368. verzeichnete Grundstück, ge⸗= richtlich abgeschätzt zu 8207 2 am 25. Februar 1848, Vormittags 11 ühr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

11 Subhastations-⸗Patent. Nothwen diger Verkauf. = Die den Carl und ih cn inẽ Wolschonschen Ehe⸗ leuten zugehörige Erbpachts-⸗Gerechtigkeit auf das Vor- werk Malern Nr. 1. des Hypothekenbuchs, abgeschätzt auf 16, So 2 zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Tare, soll am 9g. Au gust 1848, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Die dem Aufenthalte nach unbefannten Besitzer der s9o2)

fen Erbhachts Gerechtigkeit, Carl und Wilhelmint,

geb. Randt, Wolschonschen Eheleute werden zur Wahr⸗

Königliches Land- und Stadtgericht zu Danzig. im

Nothwendiger Verkauf.

Sin en dr zue g, drich Wihr

e as dem Rentier Friedr ilhelm Brennschütz ge⸗

nehmung ihrer Gerechtsame hierzu öffentlich vorgeladen. hörige, hier in der Blumenstraße Rr. 50 e ch 3 Ey hen bene von der Königsstadt,

Viertels, Vol. 38. No. 2415. verzeichnete Grundstück,

gerichtlich abgeschäßt zu 15,300 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., soll

am 6. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

11456 Aufforder ung. .

Der im Jahre 14732 zu Lochau im Saalkreis gebo= rene Karl! Wilhelm Julius Schoenberger, welcher im Jahre 1811 als Tischlergesell auf Wande⸗

lr. 16 Sgr. 3 Pf., soll 11261

——

derstraße Nr. 13:

en 18. September 1867.

tralauer trum Specimen.

Bonn, im Dezember 1847.

Literarische Anzeigen.

Bei dem Unterzeichneten ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin durch die

Nicolaische Buchhdlg., Bru⸗

Bibliothecae Sanskritae zive recensus librorum Sanskritorum hucus que iypis vel lapide exs crip-

Concinnavit Joannes Gilde

meister. 8. geh. Preis 1 Thlr. 10 Sgr.

H. B. Koenig.

egangen und seitdem verschollen, fordern die Ge⸗ ts r, en berger hierdurch auf, sich (oder seine Erben) bei seinem ältesten Bruder wegen eines kleinen mütterlichen Nachlasses zu Halle a. d. S. Nr. 1571 bis zum 1. April 1848 zu melden. Halle, den 1. Dezember 1847.

3 bl ] Von Interesse für Pferde und Hundebesitzer. Die Räu de- Krankheit der Thiere wird unter allen . 9. in fam 9 n innerhalb 8 bis 14 agen einfach und sicher geheilt von er, F. L. Urban, hk Königsstraße Nr. 39.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für Jahr. 4 Rthlr. Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhshung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Allgemeine

ußische Zeitung

M8 3.

Inhalt.

Amtlicher Theil.

Inland. Provinz Schlesien. Beschluß des Kommunal- Landtages der Oberlausitz Rhein-Pro vinz. Niedriger Wasserstand im Rhein.

Dentsche Bundesstaaten. Königreich Vapern. Die Reise des Fürsten von Oettingen -Wallerstein nach Würzburg. Königreich Sachsen. Abendgottesdienst in Leipzig. Königreich Württem⸗ berg. Der Festungsbau in Um. Großherzogthum Kessen und bei Rhein. Berufung außerordentlicher Mitglieder des Staats- raths. Herzogthum Braunschweig. Antrag der Stadtverord⸗ neten auf Oeffentlichkeit der Sitzungen. Freie Stadt Hamburg. Hamburger Seerecht. Paketlinien nach Nord⸗Amerika. Hum. schifffahrt nach London.

Rußland und Polen. lera - Berichte.

Frankreich. Paris. Das Befinden des Königs. Die französische Gesandtschaft in der Schweiz. Marschall Bugeaud. Beförderungen in der Marine. Statistisches aus der Verwaltung von Paris. Schreiben aus Paris. (Vorbereitende Arbeiten der Kammern; Einig⸗ keit unter den Konservativen; Organisation der Büreaus.)

Großbritanien und Irland. London. Geschütz⸗-Verstärkung der befestigten Küstenpunkte. Lord Ellesmere über die Vertheidigung des Landes. Lord Harrowby 4. Vermischtes.

Belgien. Brü ssel. Diskussion des Armee ⸗Budgets.

Schweiz. Kanton Bern. Einberufung des Großen Raths. Fa⸗— zy's Bundesprojekt. Milde Beiträge. Eidgenössisches Kriegsgericht. Kandidaten für den Gesandtschaftsposten in Paris. Kanton Zü— rich. Truppen-Entlassung. Sendung des Oberst Orelli. Vermisch⸗ tes. Kanton Luzern. Erziehungswesen. Wahl in Weggis. Rückkehr Zünd's. Kanton Uri. Schluß⸗Bestimmungen der neuen Verfassung. Kanton Schwyz. Widersprechende Angaben über die Zerstörungen im Jesuiten-Kollegium. Kanton Zug. Die provi⸗ sorische Regierung an den Bischof von Basel. Kanton St. Gal len. Politisch Angeklagte. Kanton Aargau. Untersuchung gegen Flüchtlinge. Kanton Tessin. Erneuerung des Großen Raths. Kanton Wallis. Wahlen in den Großen Rath. Schreiben ans Bern. (Die Spaltung in der radikalen Partei; Stimmung in Freiburg und Wallis.) ;

Italien. Rom. Modena und der Zollverein. Vermischtes.

Griechenland. Der Ausstand in Patras. Die Senatoren-Ernennung.

Handels- und Börsen⸗-Nachrichten.

St. Petersburg. Ernennungen. Cho⸗

Königl. Opernhaus. („Die Jüdin“) Wien. Die Kaiserliche Alademie. Hauslab's Vortrag über die Cholera. Das neue Irrenhaus. Lenau. Trier. Geschenk Sr. Majestät des Königs.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Wirklichen Geheimen Rath, Grafen von Ingenh eim, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse zu verleihen; und Den Präsidenten des Konsistoriuns der Provinz Brandenburg, Grafen von Voß-Buch, zum Wirklichen Geheimen Rathe mit dem Prädikat „Excellenz“ zu ernennen.

Der Königliche Hof legt morgen für Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Paul von Württemberg die Trauer auf 14 Tage an. Berlin, den 2. Januar 1848. Der Ober-Ceremonienmeister Graf Pourtales.

Angekommen: Der Schloßhauptmann von Breslau, Graf von Schaffgotsch, von Maywaldau.

Berlin, Montag den 3ten

Uichtamtlicher Theil.

IJnlan d.

Provinz Schlesien. (Schl. Ztg.) Das Kreisblatt des görlitzer Kreises enthält folgenden Beschluß, welcher auf den An— trag des Landesältesten der Oberlausitz, Herrn Grafen von Löben, auf dem diesjährigen Kommunal⸗Landtage des Markgrafthums Ober⸗ Lausitz gefaßt worden ist:

„Aus dem Geschäfts Berichte des vergangenen Jahres haben die Stände ersehen, daß von den für den Fall eines Nothstandes ausgesetzten Fonds kein Gebrauch gemacht worden ist. Wenn dies zum Theil in den zeitraubenden Formen, unter denen die in den früheren Landtagsschlüssen ersorderten Schuldverschreibungen der kreisständischen Corporationen nur be— schafft werden können, seinen Grund haben mag, andererseits aber die ge⸗ genwärtigen landwirthschaftlichen Verhältnisse einen Nothstand in größerem Umfang nicht, sondern nur etwa bezirksweise fürchten lassen können, so wol⸗ len die Stände für den Fall, daß ein solcher sich in der Zeit bis zum nächsten Landtage herausstellen sollte, das Sparkassen⸗Direktorium ermächti-= gen, einzelnen Gemeinden in der Ober- Lausitz, welche unter Befürwortung des Landraths ihres Kreises darum ansuchen, gegen eine rechtsbeständige Schuld-Urkunde Darlehne, welche jedoch den Gesammt- Betrag von 10,090 Thalern für die ganze Ober -Lausitz nicht übersteigen dürfen, zu 33 pCt. Zinsen auf ein Jahr aus der Sparkasse zu gewähren, mit dem Anheim- geben mitgetheilt, von dieser Wohlthat in eingetretenen oder noch eintreten- den Fällen Gebrauch zu machen.“

Rhein⸗Provinz. Der Wasserstand des seit dem 265. De⸗ zember bei Köln ganz eisfreien Rheines ist daselbst so niedrig, daß man trockenen Fußes auf das vor der Stadt gelegene Eiland, die sogenannte Rheinau, gelangen kann. Sonst ankern die größten Schiffe zwischen der Rheinaue und dem Nächelswerft. Die Verbin⸗ dung zwischen Deutz und Köln wird durch zwei Dampfschiffe bewirkt, von denen das größere, „Stadt Mannheim“, große Kähne im Schlepptau führt. Der Rhein-Pegel zeigt überhaupt nur etwa 4 Fuß Wasser.

Deutsche Ggundesstaaten.

Königreich Bayern. In Bezug auf die von der Allg. Ztg. mitgetheilte Berichtigung über den Zweck der Reise des Für⸗ sten von Bettingen⸗Wallerstein nach Würzburg (s. das Blatt der Allg. Pr. Ztg. vom 1. Januar b. J.) wird demselben Blatte aus München vom 28. Dezember geschrieben: „Ein Korrespondent aus München berichtigt die Angaben öffentlicher und namentlich badischer Blätter über den Zweck der Reise des Fürsten von Oettingen⸗Waller— stein nach Würzburg, versichernd, dieselbe habe einer reinen Privat⸗ Angelegenheit des Königlichen Hauses gegolten. Bemerkenswerth ist, daß der Berichtiger eben so sehr im Irrthum schwebt, als jene, welche er zu berichtigen bemüht ist; überhaupt möchte man sich fragen, wie denn Angesichts der wichtigen Fragen, welche gegenwärtig alle deut schen und außerdeutschen Höfe beschäftigen, die Abordnung des Mi⸗ nister⸗Verwesers des Königlichen Hauses und des Aeußern an das Hoflager des Kronprinzen in einem Theile der Presse ein so seltsa⸗ mes Staunen erregen kann. Von einer Reise unseres Königs nach Italien, die mehrere Blätter als bevorstehend melden, ist am König⸗ lichen Hofe bis jetzt nichts bekannt.“

Königreich Sachsen. (D. A. 3.) Am 31. Dezember fand in Leipzig zum erstenmale Abends um 5 Uhr in den zwei Haupt⸗ kirchen Gottesdienst statt. Beide Kirchen waren überfüllt; eine mä— ßige Erleuchtung der Kirchen war gestattet worden.

Königreich Württemberg. Der Schwäb. Merkur meldet aus Ulm vom 26. Dezember: „Die Erdarbeiten an den Festungswerken auf dem linken Donau- Ufer werden jetzt mit 1200 Maun fortgesetzt. Durch die Zurücknahme der Vorschläge der Festungs⸗ Bau-Direction in Beziehung auf die Erwerbung der Stadtmauer an der Donau, hervorgerufen durch die jenen Vorschlägen entgegenge— setzten Ansichten der städtischen Behörden und vielleicht durch den

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung anf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allgem. Preuß. Zeitung: Behren⸗Straße Ur. 57.

In sertions⸗Gebühr für deu Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Januar

Glauben, daß der Besitz dieser Stadtmauer der Jestungsbau⸗Direc- tion unentbehrlich sei, dürften die in diesen Vorschlägen projektirten Anlagen von Anlandungsplätzen bedeutenden Aufenthast erfahren und vor der Hand auf die städtischen Bedürfnisse in dieser Richtung schwer⸗ lich viel Rücksicht genommen werden können. Eines der vorgeschobe⸗ nen aber noch nicht angefangenen Forts der bayerischen Seite wird eben so, wie das fast vollendete Hauptwerk der württembergischen den Namen des Territorialherrn „Wilhelmsveste“ schon trägt, als „Lud⸗ wigsvorveste“ den Namen des anderen Territorialherrn erhalten.“

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. (Hess. Ztg.) Das am 31. Dezember erschienene Regierungs-Blatt enthält ein Großherzogliches Edikt, wodurch für das Jahr 1818 noch folgende Personen als außerordentliche Mitglieder des Staats⸗ Rathes berufen werden: Der Präsident, Wirkliche Geheime Rath von Arens, Präsident Weller, Geheime Rath von Grolman, Mini- sterial⸗Rath von Lindelof, Hofgerichts-Direktor von Hombergk, Mi⸗ nisterial⸗Rath von Bechtold, Geheime Rath von Kuder, Ministerial⸗ Rath Dr. Breidenbach, Ministerial⸗Rath Frhr. von Schenck.

Herzogthum Braunschweig. (H. K.) In einer kürz⸗ lich stattgefundenen Sitzung der Stadtverordneten in Braunschweig hat ein Mitglied derselben, der Buchhändler Eduard Vieweg, auf Def⸗ fentlichkeit der Sitzungen angetragen. Der Antrag ist von den Stabt⸗ Verorbneten angenommen und dem Magistrate zur Genehmigung mit⸗ getheilt worden, an deren Ertheilung man nicht zweifelt, da die Städte⸗ Ordnung nichts derselben Entgegenstehendes enthält.

Freie Stadt Hamburg. (Köln. Ztg.) Bei dem hiesi⸗ gen Juristen⸗-Vereine, welcher öffentliche Sitzungen hält, war der An⸗ trag auf Abfassung eines hamburger Seerechtes eingebracht und von einer Kommission begutachtet worden. Der von derselben erstattete Bericht verhehlt sich zwar nicht die Schwierigkeiten einer solchen Ar⸗ beit, erkennt aber ihre Nothwendigkeit und ihren Nutzen an und giebt sich der Erwartung hin, daß ein solcher Kodex später vielleicht zur Grundlage eines allgemeinen deutschen Seerechtes dienen könne.

Mit nächstem Jahre werden drei Paket⸗Linien ihre regelmäßigen Fahrten nach den Vereinigten Staaten eröffnen. Die größte dersel—⸗ ben wird durch eine Actien-Gesellschaft eingerichtet und soll mit fünf Schiffen, wovon das kleinste 500 Tonnen hält, in die Schranken tre⸗ ten. Drei derselben sind auf hiesigen Werften im Baue und ihrer Vollendung nahe. Sie sollen die Namen „Deutschland“, „Nord⸗ Amerika“ und „Rhein“ erhalten. Die Kajüten werden für 20 und die Schiffe überhaupt für 200 Passagiere eingerichtet. Zu gleicher Zeit wird auch die deutsche Dampfschifffahrt nach London, deren alleini⸗ ger Schöpfer Herr Sloman ist, ins Leben treten.

Bei Moorburg, nahe am hamburgischen Elbufer, hat sich durch Anschwemmung eine neue Insel gebildet. Diese hat nun schon zu ei⸗ nem kleinen Kriege zwischen Hannover und Hamburg Veranlassung gege⸗ ben, indem ersteres davon mittelst Errichtung einer Nationalstange Be⸗ sitz ergriffen und sie seinem Territorium unter dem Namen „Ernst⸗ wärder“ einverleibt hat. Die hamburger Regierung hat nun aber ihrem moorburger Vogte aufgegeben, die hannoversche Stange wieder fortzuschaffen, was denn auch geschehen und der harburger Behörde unter Angabe der Gründe angezeigt worden ist.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 26. Dez. Se. Majestät der Kaiser hat die beständigen Mitglieder des gegenwärtig umgebildeten Comité's beim Marine⸗Ministerium, den General der Infanterie, Schubert, und den Admiral Bellingshausen zu Ehren-Mitgliedern des gelehrten Marine⸗Comité's ernannt.

Der Staatsrath und Kammerherr Fürst Wolkonski, Mitglied der oberen Schulverwaltung, ist in das Ministerium der auswärti⸗ gen Angelegenheiten übergegangen und bei der russischen Gesandt⸗ schast in Rom angestellt worden.

In Moskau sind zwischen dem 6. und 12. Dezember 119 Per⸗ sonen an der Cholera erkrankt und 54 gestorben. In den Kreisen

Königliches Opernhaus. „Die Jüdin“, von Halevy. Mad, Viardot-Gareia: Recha, als erste Gastrolle.

(Den 1. Januar.)

Das Doppel-Ereigniß der Wiederaufführung einer seit längerer Zeit vom Repertoir verschwunden gewesenen Oper unter Mitwirkung einer Künst⸗ lerin, wie Mad. Viardot-Gaxrcia, hatte die Räume des Opernhauses am Neujahrstage, trotz der hohen Eintrittspreise, fast gänzlich gefüllt. Ein eben so zahlreiches, als glänzendes Auditorium wohnte der Vorstellung mit dem lebhaftesten Interesse bei und zollte nicht nur dem berühmten Gaste, sondern auch unseren hiesigen mitwirkenden Künstlern, die unzwei⸗ deuiigsten Beweise der Theilnahme durch die üblichen Ehrenbezengungen die, besonders so weit sie jene fremde Künstlerin beireffen, wohl niemals verdienter gespendet wurden. Das aufgeführte Werk, wie die ausgezeich⸗ nete Leistung der Garcia als „Recha“, haben übrigens ihre Würdigung in diesen Blättern bereits bei Gelegenheit der vorjährigen Anwesenheit der Letzteren erfahren, so daß wir uns eines wiederholten näheren Eingehens enthalten. „Recha“ ist jedenfalls eine Partie, die dem leidenscha tlichen Naturell dieser hochbegabten, hochgebildeten und intelligenten Künstlerin durchaus zusagt. Sie bewältigt die Aufgabe daher, namentlich in drama⸗ tischer Hinsicht, meisterlich, indem sie ein erschütternd wahres Bild der un— glücklichen Jüdin bis in die kleinsten, scheinbar unbedeutendsten Einzelheiten hinein vorfuͤhrt. Die Kunst, mit der sie in der Darstellung jede Wirkung aufs feinste berechnet, mit welcher sie im Gesange sogar den Mangel mit unter nicht ausreichender Stimmmittel zu verdecken weiß, erscheint in der That bewunderungswürdig. Die Leistung ist mit einem Worte eine vollen dete. Jeder Moment kommt, psychologisch richtig motivirt, durch Gesang, Spiel, Mimik und Plastik zur höchsten künstlerischen Geltung. An einige besonders hervorstechende Yin nn. möge hiermit erinnert werden. Schon der zweite Akt bietet eine Fülle herrlicher Züge, namentlich in dem Duette mit Leopold, wo z. B. der stumme Ausdruck des höchsten Entsetzens bei dem Ausrufe des Letztgenannten

„Necha! ich bin ein Christ!“ mit solcher Wahrheit zur Anschauung gebracht, einen tief erschütternden Ein- druck hervorruft. Im dritten Akt bildet die Anklage Leopold's, besonders in der Frage:

„Kennst Du mich nicht mehr?“ . einen Haupt-Glanzpunkt, während sich im vierten Akt die Scene mit der Prinzessin eben so wahr als schlagend in der Wirkung gestaltet, ohne daß die Gränzen der Weiblichkeit im Mindesten überschritten werden. Am groß⸗ artigsten erscheint die Künstlerin indeß im fünften Akt. Die Darstellung der grauenhaften Schlußscene der Oper ist in Wahrheit unübertrefflich und setzt einer Kunstleistung die Krone auf, die überhanpt zu den vollendetsten gezählt werden muß, denen wir in der neuesten Zeit begegnet sind. Die Aufnahme des Gastes war, wie bereits Eingangs angedeutet wurde, eine ausgezeich= nete. Durch rauschende Bewillkommnung, vielfaltigen Beifall und mehrma⸗ lige Hervorrufe gab das Publikum den regen Antheil zu erkennen, den es an der Leistung der Künstlerin nahm. ;

Nächst dem Gaste gewann sich vor Allen Herr Kraus die Gunst des Publikums, und zwar mit Recht. Die Partie des Eleazar ist unstreitig eine der vorzüglichsten Leistungen des Sängers. Er hat den darzustellenden Charakter künstlerisch durchdrungen und zeichnet ihn durchweg wahr und wirkungsvoll. Das Gelungenste leistet er jedoch im vierten Akt, in dem Duette mit dem Kardinal Brogni und in der großen Schluß-Arie, die er mit echt dramatischem Aufschwunge und ergreifender Wahrheit vorträgt. In den Hervorruf, der Herrn Kraus nach diesem Aktschlusse zu Theil ward, stimmen wir daher gern mit ein und dürfen dem Sänger überhaupt die ent⸗ schiedenste Anerkennung diesmal nicht versagen. Auch im Uebrigen gebührt der Vorstellung vollständiges Lob. Dlle. Tu czeck bewährte sich als Prin= zessin, Heir Bötticher als Kardinal. Herr Pfister leistete in der un— dankbaren Rolle des Leopold ebenfalls das Mögliche. Im Hrchester be⸗ anspruchen die Bläser der beiden englischen Hörner besondere Anerkennung.

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Wien, 24. Dez. (A. 3.) Die Sitzungen in der Kaiserlichen Aka= demie gehen nun ihren jegelmäßigen Gang fort, ohne daß jedoch die Ver— handlungen veröffentlicht werden, was erst nach der ersten öffentlichen Ple— narsitzung stattfinden soll. Im Jannar 1848 wird eine Einladung an die auswärtigen Mitglieder ergehen, um sich hier zu versammeln und durch Wahl der noch zur Zahl 46 fehlenden Akademiker die Akademie zu vervoll= ständigen; diesem Art wird bie Wahl von 24 korrespondirenden und von Ehrenmitgliedern folgen. Darauf wird die Akademie in erster feierlicher Sitzung ö. als öffentlich konstituirt erklären.

In der vor einigen Tagen stattgehabten Sitzung der Kaiserlichen Ge— sellschaft der Aerzte erregte der Vortrag des Kaiserl. Obersten von Hauslab „über die geographische Verbreitung der Cholera“ allgemeine Aufmerksam—= keit. Herr von Hauslab hat dieselbe seit ihrem ersten Erscheinen in Asien und Europa auf ihren Wanderzügen beobachtet, alle Einzelnheiten über die Zeitfolge, die Intensität und das Wiederauftreten derselben, so wie die Lage und Meteorologie der ergriffenen Gegenden, in Uebersichtskarten verzeichnet. Die aus seinen Studien sich ergebenden Schlüsse sind: daß die Cholera durch keinerlei ꝰhmänderung der in der Erde angenommenen elektro- magne—⸗ tischen Strömungen, wie dies vielfach ausgesprochen worden ist, bestimmt werde, sondern, durch ein Miasma in der Aimosphäre verbreitet, den physi= kalischen Gesetzen der Luftströmungen folge.

Der Bau des seit Jahren projektirten Irrenhauses ist vom Staate be⸗ schlossen worden; der Kosten⸗-Aufwand soll Soo, 0090 Fl. C. M. betragen durfte sich aber leicht auf eine Million steigern. Da dem Bau die Frist von vier Jahren gegeben ist, so wollte man nicht so lange säumen, die hu⸗ maneren Ansichten der Gegenwart auf die schon bestehende Anstalt, den sogenannten von Kaiser Joseph begründeten „runden Thurm“, anzuwenden. In diesem Sinn wurden die einzelnen Zellen durchbrochen und auf diese Weise einige lichte luftige Säle gewonnen, wo die Irren mit mechanischen Arbeiten beschäftigt und auch geistig unterwie sen werden. Heute sindet eine Christbescherung statt, wo den Ungkücklichen, wie den Kindern in unseren Häusern, kleine Geschenke an einem lustig beleuchteten Tannenbaum ge⸗ bracht werden. Es soll dies Fest im verflossenen Jahre, wo es mit De—= ciamationen, Musik⸗Vorträgen 6. verbunden war, einen nachhaltend wohl- thätigen Eindruck auf die umdüsterten, Gemüther hervorgebracht haben. Werddenkt hierbei nicht an, den, unglücklichen Lenau? Leider hat er keinen sichten Augenblick mehr, ein düsteres Hinbrüten, unartikulirte Laute, nicht einmal Freude an dei Nahrung, bezeichnen das trostloseste Dasein; es ist ein Zustand völliger Blödigkeit. Man, fühlt sich nur zu dem traurigsten aller Wünsche veranlaßt: möge ein gütiger Himmel bald Erlösung senden!

rier, 30. Dez. Se. Majestät der König haben geruht, der hiesi⸗ en If, nützlicher Forschungen in Trier die große Keri über- hen zu lassen, welche auf Alexander von Humboldt bei Gelegenheit der Herausgabe seines „Kosmos“ geprägt worden ist. R