1848 / 11 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

der Abtheilungen, die Vorstände ber

nente Palaten davon zu er . die Palata

6 üter und des Misitains, den vnod, sämintliche

n Senats und die allgemeinen 1

Deparsement des Jusiiz Ministeriums (nebst Kopie) und ha⸗

heel g gen 3 ersten 3 der ö regierenden Senat aus zu publizirenden Geset.⸗ ung beizudrucken.

Li. 24. November gllerhöchsier Befehl. betreffeud die chusden halber zu ver= kaufenden Güter, wobei den Bauern as Recht ertheill wird, sich nebst Land

.f. freizukaufen. u n f frnnlai J. Departement.“

Handels und Börsen - Nachrichten.

Stettin, . Jan. (B. N.) Wochen Bericht. Getraide. Von Weizen wird im Ganzen noch immer wenig angeboten, und bleibt die For= derung für 128 bis 130 31pfd. gelben pomm., uckerm. u. märkschen 65 67 Rihlr., auf Frühjahrs- Lieferung 3 2 4 Rthlr. mehr noch, wozu keine Kauflust sich zeigt. Roggen hat sich seit Schluß des verflossenen Jahres eher höher als niedriger im Preise gestellt. In loco wird für neue Waare 45 a 46 Nthlr. gefordert, und am heutigen Landmarkt ist von Konsumen— ten von 4 bis 47 Nthlr. bezahlt worden. Auf Frühjahrs Lieferung ist für S2pfd. p. Schfl. bis 47 Rihlr. bezahlt, dazu aber noch zu haben, S6 / 87pfd. J 48 Rthlr. Ged. russ. in joco ist noch immer zu 39 Rthlr. käufiich.

zon Gerste ist Oderbruch in loeo wie auf Lieferung fortwährend sehr we nig angetragen, 104 105pfd. gr. pomm. in loco 45 Rthlr, bez, und noch zu haben, auf Frühjahrs -⸗Lieferung für eben solche 40 Rthlr., kleine 37 Rthlr. verlangt. Hafer in loco, pomm. von über 50pfd. wird auf 29 Rthlr, ge= halten, während preuß. zu 26 Rthlr. erlassen wird. Auf Frühjahrs-Läefe= rung wird für pomm. mit Garantie von 50pfd. p. Schfl. noch 31 Nthlr. verlangt, während jedoch nicht 30 Rthlr. dafür zu machen sein würde. An— derer mit Ausschluß von preuß. im Gewicht von 48 Psd. würde zu 29 Nthlr. käuflich sein. Erbsen bleiben vernachlässigt. Gute sleine Koch- vom Boden sind zu 47 Rthlr. verkauft worden. Große gelten noch immer 2 a4 Rthlr.

mehr. . an, n, Weizen unverändert. Roggen, russischer, zu 25 6 Nthlr. äuflich.

Saamen. Oelsaamen ohne Umgang, obgleich es sich mit Oel et- was gebessert hat. Für Winter⸗RNapps wird 83 Rthlr., Rübsen 0 Rthlr. 8 Kleesaamen und Thimothee ganz nominell, wie letztgemeldet. In

äe-Leinsaamen ist während dieser Woche nichts von Belang gemacht. . in loco auf 8a. 9 Nihlr. gehalten, auf Breslau schwimmend 9 Rthlr. bezahlt. Pernauer in loco 10 Rthlr. bezahlt, auf 107 Rthlr. gehalten. Windauer auf 108 Rthlr., memler auf 77 Rihlr.

Spiritus erhält sich im Preise bis auf unbedeutende Fluctugtionen, die eintreten, je nachdem Zufuhr und Angebot etwas stärker oder schwächer sind. Heute ist aus erster Hand zur Stelle, wie auch aus zweiter Hand, 158 9h 31 notiren. Es ist dazu auf beiden Wegen gekauft worden und augenblicklich eher noch dazu anzubringen, als zu haben. Auf Frühjahrs- lieferung 14 bezahlt und darauf ferner gehalten, 14 99 geboten.

Metalle. Zink in loco fehlt, auf Lieferung im Frühjahr 5atz Nthlr. bezahlt, auf 6 Nihlr. gehalten. Roheisen, schott. 1 Nthlr. 29 Sgr. bezahlt und noch zu haben.

Butter noch unverändert. Es wird im Ganzen davon weniger ge— kauft, wie gewöhnlich, und sind Verkäufer geneigt, etwas billiger zu erlas⸗ sen, während jedoch Käufer die Preise noch immer zu hoch finden und auf etwas billigere weiterhin hoffen.

Fettwaaren. In Folge des strengen Frostwetters ist es mit Rüböl eiwas angenehmer, in loco 11 a 111 und selbst 119 Rthlr. bezahlt, zu letzterem Preise aber noch zu haben; April/Mai 1135 Rthlr., Mai Juli 114, Rihlr. bezahlt. Leinöl auf 109 Rihlr. gehalten, zu 1014 Rihlr. ge- kauft. Für Palmöl ist 1335 Rüihlr. gefordert, auch bezahlt. Kofusnußöl 28 a 30 Rthlr. Baumöl, Gallip. auf 167 Rthlr. unverst. gehalten, 15 Rthlr. bez., Malaga auf 155 a 3 Rthlr. unverst. gehalten. Thran, Süd⸗ see⸗ etwas angenehmer, von t bis 9 Rthlr. bezahlt, jetzt auf 93 Nthlr. 5. Br. Leber Berger 21 Nthlr., Berger blanker 22 a 223 Nihlr. gehalten.

Alkalien ohne wesentlichen Umsatz und unverändert, Soda, krist. 2 Rthlr. unverst. bez., 23 Nthlr. gehalten, calcionirte 4 a 45 Rthlr. unverst. nach Stärke. Für kasan. Pottasche 117 Rthlr. gefordert, amerikf. Stein- asche 13 Rthlr.

Heringe. Nur von schott. ist im Laufe dieser Woche etwas gekauft worden, und zwar eine aus den drei verschiedenen Sorten: fuͤllbrand, crownbrand und Ihlen bestehende Partie zum Preise von 73 Nthlr. un- verst. Fullbrand allein wird noch auf 8t. Rihlr. unverst. gehalten. Ihlen 75— Rihlr. unverst. Andere Gattungen Heringe ganz ohne Umgang und

nominell, wie letzt bemerkt.

Allgemeiner

achtet und mit Amortisation des darüber vorhanden gewesenen Dokuments verfahren werden wird. 7 7 Ruhland, den 24. Dezember 1847.

Fürstlich Reuß⸗Plauensches Patrimonial⸗-Gericht.

gekanntmachungen.

127 Edietal- Citation.

Für den Gärtner Gottlob Jaetzold zu Kosel sind aus der Obligation vom 13. Januar 1827 auf der mit Nr. 4 bezeichneten, zu Sella belegenen Ritzschelschen

Kaffee, Reis, Gewürzt ganz bewegungslos und keine Verände⸗= rung 5 4 ** ö

rup. Für kölner in loco 11 Rihlr. geford 1 lr. bez.

auf 9. . Fr 9. 3 Nꝛihlr. bezahlt. o, n n.

üdfrüchte still., Korinthen 99 2 107 Rihlr. RNosinen 77 a 73

3 Mandeln, suͤße sicilianische 23 iht gehallen, 22 Rihlr. 68

er sis; 6. Jan. (L. 3.) Zweiter Meßbericht. Die Verkehrs- Berhältnisse sind in den letzten acht Tagen nicht aus den gewöhnlichen Bah-= nen einer Neujahrsmesse hinauggetreten, und wenn man die Zahl der zu derselben hier eintreffenden Verkäufer mit der sogar noch geringeren der Ein= käufer vergleicht, so läßt es sich wohl erklären, daß die Neujahrsmesse dem größten Theil von Verkäufern einen Nutzen nicht bringen kann, selbst wenn die Messe im Allgemeinen als eine gute bezeichnet werden müßte. Wenden wir uns zu den diesmaligen Nesultaten, so ist die Ledermesse sehr rasch beendet worden, indem von Oberleder, wie auch von rohem Leber, wenig zugesührt war und die fremden Verkäufer von Sohlenleder es vorzogen, zum Theil lieber mit Verlust zu verkaufen, als die Waaren einzusetzen, aufs Ungewisse hin, ob sie zur Osterniesse so viel würden erhalten können, um die hohen Spesen, Zins⸗ und Gewichtsverlust zu decken. Demzufolge wurde malmedver, prümmer und siegener Leder je nach Qualität von 22 bis mit 30 Rihlr. preuß. Cour. verkauft, ein Preis, dafür die Waare kaum herzustellen, wenn auch prima Qualität, wie man sie bei direkten Beziehungen auf leipziger Lagern vor- findet, nicht darunter verstanden sein kann. Sberleder ist durchgängig einige Groschen höher bezahlt worden, als an der Michaelismesse. Eben so räum⸗ ten sich die geringen Vorräthe von rohem Leder zu etwas höheren Preisen bald. Die Tuchmesse ist nunmehr auch als beendet anzusehen und in Ansehung des Absatzes und der Preise ziemlich befriedigend ausgefallen, wenn auch vielleicht kaum mehr als die Hälfte der Einfuhr verkauft worden sein dürfte. Es kann dies aber auch nicht anders sein, da die Zahl der die Messen besuchenden Tuchmacher sich mit jeder Messe vermehrt und ein jeder mehr Waare als das vorigemal zu Markte bringt, wo⸗ gegen der Absatz im gleichen Verhältniß unmöglich zu steigen vermag. Man hat zu Anfang der Mesce die vorigen Preise, zuweilen auch noch etwas mehr erhalten, während später mehrfach unter denselben verkauft worden ist. Der stärkste Absatz von Tuchen war diesmal nach Bayern, Holland, Ostfriesland und den Rheinlanden; die erwarteten Amerikaner waren nicht eingetroffen. In Buckskins und anderen Hosen— zeugen soll der Verlauf, aber auch die Qualität, viel zu wünschen übrig lassen. - Sächsische Manufakturwaaren, besonders gemischte (Wolle und Baumwolle) Artikel, haben für eine Neujahrmesse einen völlig befrie⸗ digenden Absaßz gefunden, und auch die englischen Manufakturwaaren⸗ Händler sind zufrieden. Von seidenen Waaren blieben meist Modeartikel beachtet, und Verkäufer, welche mit Griechen und Polen Geschäfte machen, haben nicht Ursache, zu klagen. Von iserlohner Kurzwagren wurden nur kleine Po- sten gemacht, und auch in sächsischen Strumpfwaaren ist ein nur irgend lebha fler lim⸗ satz bis jeßt nicht wahrzunehmen gewesen. lleberseeische Aufträge werden erwartet. Fuͤr schlesische Linnen und derartige Artikel ist die Messe diesmal ohne alle Bedeutung, zumal auch die hamburger Einkäufer ausgebliehen sind. Von russischen Produkten, als Borsten, Noßhaare ꝛc, sehlt hier die Zufuhr, und der sonst hier so bedeutende Nauchwaarenhandel findet nur an den Oster= und Michaelis⸗-Messen statt. Nach den Vorgängen in Berlin, wo in den letzten beiden Monaten über 15,000 Centner Schafwollen verkauft wurden, eht bei den geringen hiesigen Vorräthen von eireg 4 bis 5000 Ctrn. der ebenfalls ziemlich gut. Die Zahlungs -Einstellung der bekannten drei Häuser in Frankfurt ist auch nicht ohne nachtheiligen Einfluß auf die Messe geblieben, indem nicht blos mehrere Einkäufer plötzlich abreisten, sondern auch in Folge der momentanen Stockung, welche frankfurter Pa- piere dadurch hier erleiden mußten. Neueren Nachrichten nach, stellen sich indessen die dortigen Verhältnisse im Allgemeinen günstiger, und man ver⸗— sichert, das Haus G. werde durch Intervention begüterter Verwandten voll bezahlen.

Wien, 6. Januar. Die allarmirten Gemüther an unserer Börse haben sich in etwas beruhigt, da die Zahlungsverlegenheiten eines bedeu= lenden deutschen Wechselhauses, die größere Geldverlegenheiten auf dem wiener Markte zur Folge haben konnten, durch das Einwirken unserer ersten Geldkräfte für diesmal ohne weitere nachtheilige Folgen sein werden. Statt eines abermaligen Rückganges der gedrückten Fonds haben sich die Course derselben an der gestrigen Börse etwas gehoben. Der erwähnte Vetrug durch falsche Wechsel eines der ersten wiener Lederhändler hatte zur Folge, daß ein Handlungshaus, welches mit demselben Artikel sehr bedeutende Ge⸗ schäfte macht, die Zahlungen einstellte und dadurch den Preis der Häute im Allgemeinen herabdrückte, ein Umstand, der nicht ohne Rückwirkung auf die ohnedies hohe Fleischsatzung ist. Bei diesem so wichtigen Consumtions-⸗ Artikel vereinigen sich die ungünstigsten Verhältnisse, um den Ankauf dessel⸗ ben noch während längerer 3 zu vertheuern.

X Paris, 2. Jon. Die Verhälmisse schienen für die abgelaufene Woche sich günstig gestalten zu sollen an der, Börse, namentlich sür die Eisenbahnen. Die . von England hatte ihren Diskontosatz auf 5 9b herabgesetzt, wan glaubte, die Bank von Frankreich werde unverweilt diesem Beispiele folgen, und man beeilte sich, Nente zu kaufen, welche während der

wei Festtage lebhast sich gehoben hatte. Alles lie

Erg * Montag foridauern iverde, und 9 bestärkt en g, daß die Bank von Frantreich an der Borse * Ankündi⸗ gung hatte anschlagen lassen, dahin lautend, daß der Diskonto für Billeite und Darleihen auf Nenten von 5 auf 4 4. herabgesetzt sei; dennoch gab sich eine ziemlich starke Reaction kund. Man wollte wissen, der außerordentlichh Druck der Course komme von der Ungewißhein der Spekulanten über den wirklichen Gesundheitszustand des Königs und über den wahrscheinlichen Inhalt der Thron - Rede des Kö— nigs bei Eröffnung der Kammern. Doch der König eröffnete die Session in Person, und man konnte so sich überzeugen, daß die Gerüchte über seinen Gesundheitszustand jedenfalls übertrleben waren. Die Thronrede hatte durchaus keinen beunruhigenden Charakter, und doch blieben die Course der öffentlichen Fonds schwach und auf dem Stande, zu welchem sie seit einiger Zeit herabgesunken waren. Die Eisenbahn - ALtien solgten den Schwankungen der Rente, zeigten von neuem Neigung zum Fallen oder hatten doch 6. Mühe, sich zu halten. Nach diesen Schwankungen der Course seit vierzehn Tagen und den sichtbaren Anstrengungen und Manö— vern jeder Art, welche man der Reihe nach anwendete, um die Preise aller Werthe zu drücken, scheint es mehr als je erwiesen, daß eine Anzahl mäch-— tiger Spekulanten gegen die Tendenz des Platzes anzukämpfen gesucht hat. Die Mehrheit der kleinen Spekulanten sieht keinen ernstlichen Grund mehr zum Fallen; die von der Bank von Frankreich getroffene Maßregel muß 'die Handels-Operationen erleichtern und zu gleicher Zeit das Vertrauen an die Vörse zurückführen. Die Course stehen übrigens so niedrig, daß für die Verkäufer ohne Deckung Alles zu sürchten ist, weil sast kein Raum mehr gelassen ist für ein weiteres Sinken und jeden Augenblick ein rasches Stei— gen eintreten kann, ohne daß es dem Decouvert möglich wäre, ohne enorme Verluste seine Liquidation vorzunehmen. Es scheint aber, daß seit vierzehn Tagen mächtige Interessen sich verbündet haben, um die Conrse zurüchu— halten, sobald sie einen Aufschwung nehmen zu wollen scheinen. Die Actien von Orleans, in welchen so ziemliche Stille herrschte, haben sich auf den Preisen gehalten, welche sie am Montag wieder erreicht hatten nach Herabsetzung des Diskonto der Bank. Bedeutende Ankäufe gegen baares Geld wurden gemacht, als der Cours in der Nähe von 1203 stand, und dieser Preis wird jetzt als die äußerste Gränze der absteigenden Bewegung betrachtet. In den Actien von Rouen wurden we—= niger Geschäfte gemacht als gewöhnlich, und es zeigten sich seit acht Ta- gen nur wenig Veränderungen in ihren Coursen, sie haben sich sogar um etwas Weniges gehoben. Jahlrcicht Geschäfte dagegen wurden gemacht in den Ackien von Havre, aber die Course dieser sind seit acht Tagen um 36 Fr. 25 Ets. gefallen, eine wahrhaft außerordentliche Verschlechterung derselben. Man führt als Grund dafür an, daß die, Einnahmen dieser Bahn hinter den davon gehegten Erwartungen zurückbleiben, und dadurch wurden die Inhaber der Actien geschreckt. Man ist betroffen darüber, daß die Wochen- Einnahme Ende Dezembers, also in der ungünstigsten Jahreszeit, bis auf 53,0690 Fr. herabgesunken ist. Man vergißt aber, daß die Eisenbahn von Rouen im letzten Juli Wochen-Einnahmen von 220,000. machte, als zu derselben Zeit die der Bahn von Havre sich auf 90,000 Fr. beliefen, sonach die einen nahebei dritthalbmal stärler waren, als die ande—= ren. Während der letzten Woche nun war das Verhältniß 149,000 Fr. gegen 53,000 Fr. oder wie 2. 70 zu 14. Das Verhältniß ist sich sonach so ziemlich gleich geblieben, und es ist mit Grund zu erwarten, daß der Ver— kehr während der Monate der schönen Jahreszeit einen größeren Aufschwung nehmen wird. Die ganze Woche über sprach man aiich sortwährend von der Wahrscheinlichkeit einer Uebereinkunft der Lponer Gesellschaft mit der Negierung für Ausführung der Bahn von Lyon nach Avignon. JFast alle Praͤmien wurden aufgegeben. Folgendes ist das vergleichende Resultat der Veränderungen der Eisenbahn - Actien-Course vom 23. bis 30. Dezember,. Es sind gestiegen: Orleans um 12 Fr. 59 Eis, (1211 Ir. 25 Ct.), Nouen um 6 Fr. 25 Cts. (906 Fr. 25 Cts.), Marseille um 5 Ir. (576 Fr. 25 Cts,), Vierzon um 2 Fr. 50 Cts. (547 Fr. 50 Ets,), Nordbahn um 5 Fr. (G5 Fr. 25 Cts.), Versailles rechtes Ufer um 1 Fr. 50 Cts. (295 Fr.); es sind gefallen: Havre um 36 Fr. 25 Ets. (435 Fr.); ohne Veränderung standen am 30sten noch Berdeaur auf A87 Fr. 50 Cts., Lyon auf 400 Fr., Straß burg auf 412 Fr. 50 Ets., Dieppe auf 260 Fr., Montereau auf 269 Fr., Verfailles linkes Ufer auf 295 Fr. Aber am 31. Dezember schlossen Nord- bahn mit 547 Fr. 59 Cis., Orleans mit 1207 Fr. 50 Ets., Rouen mit 906 Fr. 25 Cts., Havre mit 33 Fr. 75 Cts., Marseille mit 577 Fr. 50 Cts., Vierzon mit 543 Fr. 75 CEts., Bordeaur mit 486 Fr. 25 Cts., Lyon mit 400 Fr., Nantes mit 393 Fr. 75 Cts,, Straßburg mit 415 Fr.

Getraidemarkt. In Weizen und

Amsterdam, 5. Jan. d Von Buchweizen wieder verkauft

Roggen ist nichts umgegangen. 121pfd. holst. 255 Fl. ͤ

Kohlfaamen auf 9 Faß gleich 64 L. April 65 L. Leinsaamen ohne Handel.

böl gleich und auf Lieferung wie früher; Leinöl flauer; Rüböl p. 6 W. 372, in der Stadt 393, flieg. 26K, in der Stadt 385, Mai 36), Sept. 36 a 3654, Okt. u. Nov. 36, Per 6 é 386. Leinöl p. 6 W. 31, flieg. 30 a 30. Hanföl p. 6 W. 33 Fl., flieg. 32 Fl.

*

Anzeiger.

Richtung nach Hamburg.

Richtung nach Berlin.

Zwischen⸗ zug mit lieber⸗ nachtung in

Dölle. Personen⸗

Abgang von

Mühlennahrung 600 Thaler sub Kubr. III. No. 1. eingetragen, die r nn bezahlt, das darüber spre⸗ chende Dokument aber verloren gegangen.

Es werden daher alle diejenigen, welche an diese Post und resp. an das darüber ausgestellte Dokument als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand oder sonstige Briefs-Inhaber aus irgend einem Grunde Ansprüche zu haben vermeinen, und deren Erben oder diejenigen, welche in deren Rechte getreten sind, aufgefordert, ihre Ansprüche in dem auf 126

den 17. April 1848, Vormittags 9 Uhr, an Gerichtsstelle zu Grünewald anstehenden Termine anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls sie mit 6 Real⸗Ansprüchen an das Aktivum prälludirt, ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt wer⸗= den wird und die gedachte Forderung für erloschen er⸗

i 62 v]

zu erfahren bei

Für Schwersprechende und Stotternde bin ich Morgens bis 9 Uhr in meiner Heil-Anstalt, Ora— nienburgerstraße Nr. 48 u. 49, am sichersten zu treffen.

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Wittenb.

Dr. Mothes zu Leipzig. 98 96 Ab.

ö Berlin-Hamburger Eisenbahn.

Um dem täglich wachsenden Güterverkehr auf unserer Bahn mehr Transportkräfte

e zuwenden zu können, sind wir genöthigt,

vom 15. Januar 1818 an bis auf Weiteres

unseren zweiten Personenzug, welcher bieher um 12 Uhr Mittags aus Hamburg und um 25 Uhr achmittags aus Berlin abgefertigt wurde, gänzlich einzustellen und statt dessen einen Extra⸗Güterzug einzulegen, welcher vorläufig wöchentlich dreimal, Bi

und zwar:

Dienstags, Donnerstags und Sonnabends

in den Mißntagestunden von Berlin und Hamburg nach Wittenberge abgehen, daselbst übernachten und an den folgenden Tagen in den Morgenstunden seine Reise nach dem resp. Endpunkte sortsetzen soll. Die Beförderung

von onen findet bei diesem Ertra⸗Güterzuge ebenfalls nicht statt. . wird mit dem 15. Januar .

Fahrplan

in Kraft treien:

Abgang Wittenberge 10 6 Mrg. Wend. Warnow i Grabow 11 Ludwigslust 115 * Hagenow 12 Mitt. Brahl dorf 6 n en Schwarzenbeck a reh ergedor e = in Hamburg

, , . n

h Nachmitt. Morgens.

Uhr Uhr Uhr I123Nchm. Hamburg A4 Nchm. Mrg. Bergedorf ö Reinbeck Friedrichsruh Schwarzenbeck Büchen Boitzenburg Brahlsdorf Hagenow Ludwigslust Grabow 16 6n6; Ab. Wend. Warnow 8; * 121Nchm. 47 * , . Ank. in Ank. in Abgang Wittenb. Wittenb. Nittwoch, Oran to Ab. 6a 6 Ab. Freitag, —— = Sonniag. Abgang 11 73 Mrg. Mittwoch, . Freitag,

ö 9 ö R 666 Abgang Sonntag.

4 Wittenberge Nchm. 63 Mrg. = Wilsnack 3 65 Glöwen . Zernitz . k itt. Neustadt a. D. 11 8 iz z Richm. Friesack 12 * aulinenaue . auen „141 * Spandau Ankunft 73 2 8 23 25 (in Berlin Abends. Nachmitt.

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Nachmitt. Morgens.

ĩ uar 1848. a m n,, Bi Veron der Berlin Hamburger Eisenbahn Gesellschaft.

Das Abonnement beträgt. 2 Rthlr. für 4 Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. n allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 23 Sgr. berechnet.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition der Allgem. Preuß. Zeitung: Behren⸗Straße Ur. 57. In sertions⸗GSebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

n

Berlin, Dienstag den Ilten Fanuar

Inhalt.

Amtlicher Theil. ö

Inland. Berlin. Weiteres zur Polemik der Hamburger Börsen- halle über die preußischen Finanzen. Rhein-Pro vinz. Erdbeben. Eisstand. Neuenburg. Angel eg. Glückwunsch⸗Rede des Wort- führers der Geistlichkeit.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Ernennung. Handels- Kammer in . Restript wegen der geistlichen Bünd⸗ nisse. Freiherr von Hormayer erkrankt. Königreich Hannover. Neue Handels- und Schifffahrts-Gesetze. Landgrafschaft Hessen⸗ Homburg.. Der verstorbene Erbprinz.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Vermischtes. Preßburg. Vermischtes. Laibach. Truppenmärsche.

Frankreich. Paris. Hof⸗Nachricht. Die Adreß-⸗Kommissionen. Abd el Kader. Todesfälle. Girardin und Morny. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Adresse an die Königin. Kriminalfälle in Irland. Die Juden⸗Emancipations⸗Bill. Fallisse⸗ ments. Schreiben aus London. (Die militairischen Anstalten zur Vertheidigung der Küsten Englands.)

Belgien. Brüssel. Maßregeln zu Gunsten der flandrischen Provin- zen. Einfuhr von Kaffee aus Holland. Bank- Einkassirungen. Getraide⸗ Vorrath.

Schweiz. Kanton Bern. Die Bundes⸗Revisions-⸗Frage. Das Ver⸗= fahren der Tagsatzung den Capitulationen gegenüber. Sendung eines Regierungs-Commissairs nach dem Jura. Kanton Zürich. Prä- sidium des Erziehungs-Rathes. Kanton Zug. Der Verfassungs=— Entwurf. Kanton Freiburg. Großraths⸗Beschlüsse. Bischbf⸗ liche Umlaufschreiben. Die Besatzung von Freiburg und Wallis. 1 Brief eines Augenzeugen uber den jüngsten Kampf in der Schweiz.

Italien. Rom. Corboli Bussi. Die Consulte. Gerücht von einer ersten Kammer. Vermischtes. Neapel. Bekanntmachung. Ge⸗ bete für die Königin. Turin. Vermischtes.

Vermischtes.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Königsstädtisches Theater. (Italienische Opemn⸗Vorstellung.) Archäolo⸗ gische Gesellschast.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den praktischen Aerzten, Doktoren Westphal, Herzberg, Paetsch und Rodewald hierselbst, den Charakter eines Sanitäts⸗ Rathes beizulegen.

Die Ziehung der 1sten Klasse 97ster Königl. Klassen⸗-Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 19ten d. M, früh 8 Uhr, ihren Anfang nehmen, das Einzählen der sämmtlichen S5, 000 Ziehungsnummern aber, nebst den 4000 Gewinnen gedachter Aster Klasse, schon den 18ten d. M., Nachmittags 3 Uhr, durch die Königl. Ziehungs⸗-Kommissarien öffentlich und im Beisein der dazu besonders aufgeforderten beiden hiesigen Lotterie Einnehmer, Stadtrath Seeger und Matzdorff, im Ziehungssaal des Lotterie-⸗Hauses stattfinden.

Berlin, den 11. Januar 1848.

Königl. General-Lotterie-Direction.

Das 1ste Stück der diesjährigen Gesetz⸗Sammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält: die Allerhöchsten Kabinets-Ordres unter Nr. 2914. vom 11. Oktober v. J., betreffend die Bestätigung der Statuten der in Magdeburg bestehenden und der in Stettin zu errichtenden städtischen Leihanstalt; und 2915. vom 24sten dess. Monats u. J., betreffend die Einfüh⸗ rung einer Wildpretsteuer in Potsdam zum Besten der städtischen Armen-Kasse; ferner 2916. die Genehmigungs- und Bestätigungs-Urkunde für den zweiten Nachtrag zum Statut der Niederschlesischen Zweigbahn-Gesellschafst. Vom 5. November ejsd. a. und „die Erklärung wegen der zwischen Preußen und Sachsen Koburg-Gotha verabredeten Maßregeln zur Verhütung der Forst- und Jagdfrevel in den Gränz⸗Waldungen. Vom 21. Dezember ejsd. a. Berlin, den 11. Januar 1848. Gesetz⸗Sammlungs⸗-Debits-⸗Comtoir.

Uichtamtlicher Theil. Anland.

Berlin, 9. Jan. Die Börsenhalle enthält in ihrem Blatte vom ö5ten d. M. „durch Umstände verspätet“ als Erwiederung auf den ihre Beleuchtung unserer Finanzen beleuchtenden Artikel fol—⸗ gende Erklärung:

„Berlin, 29. Dez. Wer den Angriff gestattet, soll auch die Gegenrede frei lassen, besonders wenn der ö sich in der Lage befindet, sich gegen ungerechte Vorwürfe vertheidigen und Schmä⸗ hungen von sich abwälzen, überhaupt aber seine Behauptungen be⸗— gründen, vertheidigen zu müssen: ein anderer Kampf, wobei es nur einen Angreifer giebt, welchem Alles gestattet ist, kann wohl kein Kampf genannt werden, sondern verdient einen anderen Namen. Der Artikel über die Finanzlage Preußens enthält Behauptungen und Sätze, die leicht einem jeden Unbefangenen einleuchten, wenn sie näher begründet werden können, und durch die aufgetretene Gegenrede war dies um so mehr erleichtert; für den Kundigen bedurfte und bedarf es weiter keiner Auseinandersetzungen; er weiß, daß Ordnung und Einheit nicht ausrinanderliegen können, und daß, wo dies geschieht, auch die nachtheiligen Folgen sich zeigen müssen. Qui vivra, verra! Auf dem Wege freier Diskussion ist es aber auch allein möglich, zur Wahrheit zu gelangen; diese ist nicht der Besitz eines Einzelnen, und nur wenn Alle im Volke, nur wenn die Völker überhaupt danach rin⸗ gen, unablässig nach ihr forschen, um ihren Besitz kämpfen in ehrli⸗ chem Kampfe, nur dann ist es möglich, sie nach und nach hervortre⸗ ten zu lassen. Weil nun die treuesten Forscher nach der Wahrheit und die am begierigsten waren, ihre geheiligte Stimme zu verneh⸗ men, dies bedachten, sind sie stets für die Preßfreiheit offen in die Schranken getreten; auf dem letzten Vereinigten Landtage hatte die Censur auch nicht Einen Vertheidiger. Am meisten muß aber den Regierungen, welche die Geschickés der Völker zu leiten haben, an dem Besitze der Wahrheit gelegen sein, weil sie sich nur unter dieser Bedingung Dauer versprechen können; Niemand wird aber so egoistisch sein wollen, daß er sich für höher achtet, als die Wahrheit, und sein Bestehen für bedeutsamer hält, als das ihrige. Deshalb Preßfreiheit und freie, offene Diskussion! Wo sie nicht gestattet ist, kann der Schriftsteller, welcher es am besten meint mit seinem Vaterlande, eigentlich nur schweigen; wenn dies aber den Gegnern den Sieg in die Hände geben würde, wie es etwa in Württemberg durch das unbedachtsame Zurücktreten der Opposition geschah, so wollen wir wenigstens hiermit unseren ernsten Entschluß aussprechen, von gewissen Blättern fernerhin durchaus keine Notiz mehr zu nehmen, gegen welche der Gegner keinen freien Gebrauch seiner Waffen hat, bis zu dem Tage, an welchem in dem deutschen Vaterlande die Presse freigegeben wird; beim Aubrechen dieses gro⸗ ßen Tages aber möchten die meisten von ihnen schon mit dem Däm⸗— merlicht verschwunden sein, welches ihr eigentliches Lebenselement ist, insofern sie nicht dem Dunkel selbst angehören. Auch ihre Namen sollen bis dahin nicht mehr aus dieser Feder kommen, was sie auch beginnen mögen.“

Wenn wir diese Erklärung recht verstehen, so soll sie so viel heißen: wir der berliner , . der Börsenhalle würden un— seren so hart angegriffenen Artikel schon zu vertheidigen wissen, wenn „die Censur“ uns Freiheit der Waffen ließe. Irren wir hierin nicht, so müssen wir gestehen, daß es uns schwer wird, einen Begriff von der Vertheidigung zu fassen, welche die hamburger Censur, nachdem sie die ursprüngliche Beurtheilung unserer Finanzen zugelassen hat, gestrichen haben soll, und noch schwerer, wenn wir auf viele andere Proben der hamburger Censurfreiheit in den kleinen Blättern der Hansestadt blicken, wovon wir gewichtige Proben geben könnten, wenn wir uns mit unserer Censur abzufinden wüßten. Dem sei aber, wie ihm wolle; wir versprechen der Hamburger Börsenhalle dadurch aus der Verlegenheit zu helfen, daß wir jeder Entgegnung, wodurch sie die Zerrüttung der preußischen Finanzen, den bevorstehenden Ban⸗ kerott, die Vermengung der Ausgaben der Krone mit den⸗ jenigen der Staatskasse, oder ihre sonstigen Behauptungen durch Thatsachen beweist (nicht behauptet), die Aufnahme in unsere Spal⸗ ten, ohne Furcht vor unserer Censur, anbieten.

Außerdem enthält die Erklärung die Drohung, daß die Börsen⸗

alle oder vielleicht nur ihr berliner 3 Korrespondent bis zu dem! h P

1848

großen Tage der deutschen Preßfreiheit uns gänzlich ignoriren, ja nicht einmal unseren Namen nennen wolle; wir getrösten uns dessen, werden aber nichtsdestoweniger fortfahren, Ungereimtheiten und Lügen, wo wir sie finden wäre es auch in der Börsenhalle als solche zu bezeichnen.

Nhein⸗Provinz. (Köln. Ztg.) Zu Wevelinghoven wurde am 31. Dezember von vielen Einwohnern um halb 11 Uhr Abends, bei stiller Luft, ein Erdstoß verspürt, welcher die Häuser an verschie⸗ denen Stellen des Ortes erschütterte, so daß Leute in denselben aus dem Schlafe aufgeweckt wurden. Einige hatten eine Empfindung, wie wenn ein schwer beladener Wagen am Hause vorüber führe, Andere, als wenn ein sehr schwerer Gegenstand auf den Boden gefallen wäre und das Haus in Erschütterung versetzt hätte. Die Erschütterung währte nur einige Sekunden.

Aus Oberwesel vom 7. Januar wird gemeldet: „Die Fest⸗ stellung des Rhein-Eises erfolgte diese Nacht an dem Lurley zwischen hier uͤnd St. Goar, und heute morgen reicht die zugelaufene Eisdecke schon bis an hiesige Stadt eine Strecke von einer Stunde.

Bei dem gegenwärtigen kleinen Wasserstande, das seit 50 Jahren nicht fleiner war, dürfte es bald, selbst bei nicht strenger Kälte, dahin kommen, daß der Rhein bis zu seiner Quelle mit einer Eisdecke über⸗ zogen werde.“

Neuenburger Angelegenheiten.

Neuenburg, 4. Jan. Die erwähnte Rede, welche der Wortführer der Geistlichkeit am Neujahrstage im Schlosse von Neuen⸗ burg an den Präsidenten des Staats Raths hielt, lautete folgender⸗ maßen: „Herr Präsident! Seit fast 140 Jahren kommen die Neuen⸗

burger an diesem Tage durch Vermittelung ihrer Vertreter, hier ihre loyalen und aufrichtigen Wünsche für ihre hohen und guten Fürsten

aus dem Hause Brandenburg auszudrücken. Eine solche Sitte geht

nicht unter, und diejenigen von uns, welche die Zeit gesehen, wo ein Schleier die edlen Bilder unserer Souveraine bedeckte, wissen, was dies ihrem Herzen kostete. Mit tiefem Dankgefühl gegen Gott fle⸗ hen wir daher heute, so wie es unsere Väter gethan, seine Segnun⸗ gen auf den König herab, der uns regiert. Und dieser Schritt ist für uns nicht blos eine gewöhnliche Handlung der Schicklichkeit, son⸗ dern der Huldigung und Treue, deren Erfüllung gegen unseren rechtmä⸗ ßigen Souverain uns glücklich macht. Wir sehen in ihm den Erwählten des Herrn, den Gesalbten des Höchsten, der unsere Eidschwüre empfangen hat, und wir empfinden eben so sehr das Bedürfniß, Gott um die Gnade zu bitten, daß sie unveränderlich gehalten werden, wie das, für unse⸗ ren vielgeliebten König ein langes glückliches Leben, eine ruhige, ge⸗ deihende und glorreiche Regierung zu erflehen. Aber selbst wenn diese ernsten und heiligen Gefühle uns nicht beseelten, was Gott verhüte, wenn die erhabene Stimme der Religion uns nicht eine Pflicht daraus machte, so würde schon der bloße Antrieb der Dank⸗ barkeit uns dieselbe gebieten. Was haben wir nicht unseren Fürsten zu verdanken? Was haben wir in dieser langen Reihe von Jahren von ihnen Anderes empfangen, als Wohlthaten? Gewissenhafte Ge—⸗ währ unserer Freiheiten, Erweiterung unserer Privilegien, allmälige Entwickelung unserer Institutionen in günstigen Zeiten, kräftigen und sorgsamen Schutz für die Einzelnen, wie für die Völker in schlimmen Zeiten, das verdanken wir, nach dem Zeugniß aller aufrichtigen Mei- nungen und vor Allem nach dem Zeugniß der Thatsachen, diesem er⸗ habenen Hause, dem unsere Vorsahren hier in eben diesem Saal durch gerechte und freie Entschließung ihre Geschicke und die unseren anvertrauten? Ünd der hochherzige Abkömmling so vieler Wohlthäter, ist er nicht von Anfang an denselben Fußtapfen gefolgt? Nicht nur haben wir nichts Gerechtes und Nützliches gewünscht, was wir nicht erhalten hätten, sondern sehr häusig und noch ganz vor kurzem, wovon sein Brief zeugt, ist er unseren Wünschen entgegen gekommen, hat unsere Er⸗ wartungen übertroffen, und jedes Jahr, ja, ich kann sagen, jeder Tag, zeigt ihn uns mehr als einen Vater, denn als einen König. O, wenn wir, uͤnserer Eidschwüre uneingedenk, auf jene Theorieen eingehen könnten, die das Recht bei Seite setzen und nur den Vortheil um Rath fragen, giebt es wohl einen solchen, der uns die Vorzüge ver— schaffen könnte, welche wir genießen? Doch wir wissen es, 366 Vor⸗ züge und noch viel größere können von einem Volke nur in dem Maße begriffen und gewürdigt werden, insofern als dieses Volk selbst von Gesinnungen der Gerechtigkeit und Eintracht beseelt ist. Indem wir daher Gott bitten, unseren Souverain und seine edle Regierung

Königsstädtisches Theater. Italienische Opern-Vorstellung. Zum ersten male in dieser Saison: II Barbiere di Siviglia.

(Den 8. Januar.)

Die erste italienische Opern -Vorstellung, über welche wir im neuen Jahre zu berichten haben, brachte Cam Sonnabend) Rossini's ost, aber noch immer gern gehörten „Barbier von Sevilla“, ein Werk, das be— kanntlich bedeutende Kunstkräfte, namentlich aber ausgezeichnete Kolora—- tur⸗Säng er beansprucht, soll anders die herrliche Mußik, voller schwung⸗ reicher Genialität, graziöser Feinheit und übersprudelnder Laune, zu wahr- haft künstlerischer Geltung gelangen. Daß indeß die Kunst des Koloratur= Gesanges im Allgemeinen seit dem Auftauchen der Bellini⸗-Donizet— tischen Schule fast verloren gegangen ist und sicherlich nicht die Force der heutigen Sänger genannt werden kann, ist ebenfalls eine bekannte Sache. Es giebt in der That nur noch wenige Gesangskünstler und Künstlerinnen, die nach dieser Seite den Forderungen volles Genüge zu leisten vermögen und Rossinische Musik mit Geschick und Geschmack zu bewältigen ver stehen. Die heutige Vorstellung des „Barbier von Sevilla“ bestätigte diese Erfahrung aufs neue und befriedigte daher keinesweges in dem gewünsch— ten Maße, obgleich wir anerkennen müssen, daß sie von Seiten einzelner Mitwirkenden höchst Rühmliches auch in der eben angedeuteten Beziehung zu Tage förderte.

Vor allen Dingen leistete Sgra. Fo dor als Rosine wieder Treff liches; wir würden sagen Unübertreffliches, hätten wir nicht Tages zuvor erst Mad. Viardot in der nämlichen Partie gehört. Doch so günstig sich die Gelegenheit gestaltet vermeiden wir, unnütze Parallelen zu ziehen, wie= wohl ein derartiges kritisches Verfahren nur dazu dienen könnte, die Künst lerschaft der Sgra. Fo dor in das schönste Licht zu setzen. Ihre Leistung als Rosine war, absolut und vergleichungsweise betrachtet, eine vorzüglich.

seinem fesselnden Eindrück verliert. Trefflich disponirt, wie immer, erregte Sgra. Fo dor daher auch heute die allgemeinste Theilnahme durch ihre höchst gelungene Leistung und feierte, indem sie die herrlichsten Proben ihres eminenken Gesangs-Talents ablegte, einen ihrer schönsten Kunst- Triumphe der gegenwärtigen Saison. Mit Rossini's Musik innig vertraut, weiß sie (irren wir nicht) als Schülerin dieses genialen Künstlers, nunmehr selbst Meisterin die charakteristischen Seiten seiner musikalischen Aus⸗ drucksweise mit feinstem Geschmack hervorzuheben, so daß ihrerseits nichts zu wünschen blieb. Musterhaft sang sie gleich die erste Cavatine, eben so vollendet in der Technik, als aunmuthig und belebt im Ausdruck. Der Vortrag derselben bildete eine wahre Kette der perlendsten Koloraturen, der saubersten Fiorituren und der zier⸗ lichsten und kunstgerechtesten Triller und Kadenzen. Es konnte daher nicht fehlen, daß das Musitstück von so lieblicher Stimme mit beinahe ätherischer Leichtigkeit gleichsam hingehaucht, eine ungewöhnliche Wirkung auf alle An- wesenden hervorrufen mußte. Stürmischer Beifall, der nicht selten den He⸗ sang der Künstlerin förmlich unterbrach, belohnte die treffliche Leistung. Wo möglich noch wärmere Theilnahme sflößte Sgra. Fodor der Versammlung durch die meisterhaste Ausführung einer brillanten Arie mit obligater Flö=

ten ⸗Begleitung ein, welche sie zu Anfang des zweiten Aktes in der Scene am Klavier zum Besten gab. Obwohl die Wahl der Composition (von Gretry) insofern keine glückliche war, als sie im Styl veraltet erscheint, und jedenfalls mit der Rossinischen Musik und dem modernen Ge— schmack nicht harmonirt, erfüllte sie dennoch den äußerlichen Zweck einer dankbaren Einlage durch ihren stark kolorirten Inhalt aufs glänzendste. Das Musitstück, sowohl von Seiten der Sängerin als des die Flöten, Partie ausführenden Herrn Oelschig, mit außerordentlicher Virtuositãt uͤnd schönster Uebereinstimmung vorgetragen, bildete somit einen Glanzpunkt der Leistung und fand, wie bereits vorhin angedeutet wurde, enthusiastische Aufnahme. Auch die Auszeichnung mehrmaligen Hervorrufs wurde der trefflichen Künstlerin während der Vorsteliung ünd am Schluß derselben

verdientermaßen zu Theil. . Nach ö ertheilen wir dem Nepräsentanten des Grafen

Almaviva, Sgr. Labocetta, den Preis des Abend?. Der wackere Kuünst=

; 5 ind Spiel gleich vortheilhaft aus und be- ler zeichnete sich . , . Mitwirkenden mehr oder weniger

iedi 8, w 2366 ; . Kunstforderungen zurückblieben. Hinsichtlich der BVese zung . wir uns die Bemerkung, daß Sgr. Pignoli jedenfalls

ist, als der heutige Darsteller dieser Rolle. En⸗

ĩ Figaro i . . J faule rr gie anne! namentlich aber im ersten , zu

wünschen.

Archädlogische Gesellschaft.

In der archäologischen Gesellschaft vom 6. Janugr 1845 ward zuerst von Herrn Gerhard, über die wichtigsten archäologischen Reuigkeiten großentheils aus Mittheilungen berichtet, welche de Gesellschaft unmittelbar zugegangen waren. Ueber die großen assyrischen Ausbeutungen

von Rim rod, durch welche der neulich nach England zurückgekehrte Eng