1848 / 12 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ten, was die europäische Intervention thun wird. * * tas Berzaseng, un becken n nnen Tes isn Wande wurde beschuldigt, mit den Belagerungs gebeinne Einver=

ö *** Ribeira anvertraut war, geh . nado, dessen Vertheidigung Ri 8 Sache der orie nta sischen Republik

356 s nd also 29 ö, erra den, 2 nach Maldonado geschickt, um ihn festnehmen zu ber von Monte achte Ribeira Miene zum Widerstande,

7 2 blick m * er g . f doch dem Befehle zum Einschiffen und wurde

fofort inmitten seiner Truppen verhaftet und an Bord des französi⸗ af sschiffes „la Chimere“ gebracht, von wo er auf der „Al⸗

en Dampfse * 90. . sch ; seinem Verbannungsorte Santa Catalina bei Rio Ja⸗

acienne“ nach sein ver , , er , a. geführt wurde. Seine Ankunft daselbst ist bereits bekannt.

vermischtes. Am 22. Dezember war zu Breslau der 19 Jahr alte Mällerlehrling

Joseph Wuttke beschäftigt, die Wasserräder der Klarenmühle vom Eise zu befreien, und stürzte dabei in das Wasser. Er passirte mit dem reißenden Strome die ganze Neihe der Näder und wurde glücklich unter ihnen hin⸗ weggeführt bis in die Tiefe hinter dem Radegerinne. Dort kam er wieder zum Vorschein und wurde von der Gewalt des Wassers noch über 190 Schritt weiter fortgerissen und an ein Floß getrieben, welches er erfaßte und sich dort so lange hielt, bis man ihm aus der Mühle zu Hülfe kom—Q men konnte. Er gelangte unversehrt wieder ans Land.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Wien, 5. Jan. (Bresl. Ztg.) Die höchste Staats-Be⸗ hörde ist nunmehr in Bezug auf, den Bau der Eisenbahn zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag zu einem definitiven Entschlusse gekom⸗ men, und diese Strecke soll im künftigen Frühj hr mit Nachdruck in Angriff, genommen werden. Die Trace wird abseits über Reichenau durch einen Thaleinschnitt, durch die sogenannte Brein, nach Steier⸗ mark hinübergeführt werden und muß bis 1850 vollendet sein.

gJeandels- und Börsen- Nachrichten.

Berlin, 8. Jan. Das neue Jahr brachte uns strengen Frost und keine Aenderung im Getraidehandel.

Der Umsaß in Weizen, der hier ohnehin sehr geringfügig ist, wird noch mehr dadurch gehemmt und verkleinert, daß die nicht unerheblichen Zufuhren vornehmlich per Eisenbahn gleich anderweitig von Zwischenhänd— lern vermittelt werden, ohne erst an den Markt zu gelangen. Unter solchen

Umständen läßt sich über den Stand der Preise kaum etwas mit einiger Gewißheit sagen, und nur im Allgemeinen wird rücksichtlich der Qualität, Poln. Weizen auf 68 72 Rthlr., märk. auf 64 69 Rthlr. geschätzt.

Der Handel in Roggen charakterisirt sich fast eben fo. Ueber das, was auf Schienenwegen hier ankömmt, ist meist schon im voraus verfügt, und Bodenläger bleiben nominell unverändert auf 45— 47 Rthlr. in der Notirung. Gedorrter Roggen gilt eher 42 Rthlr. Von verwintelten La— dungen ist in dieser Woche kaum die Rede gewesen. Auf Lieferung zum Frühjahr ging sehr wenig um, da nur Ordres ausgeführt werden, die jetzt zu fehlen scheinen. Zu 473 Rihlr. per 8e pfd. wäre anzukommen.

Gerste nach Qualitt 41 43 Rthlr, wird nur bei Kleinigkeiten gekauft.

Hafer wenig gefragt, bei kleiner Zufuhr in loco aber preishaltend, für 50 s5pfd. ist ca. 29 Rthlr. bewilligt, 489fd. wird nicht unter 27 Rthlr. erlasen. Auf Lieferung zum Frühjahr 4s pfd. 29 283 NRthlr.; 50 pfd. 29 Rthlr. mit Käufern.

Koch-⸗Erbsen 52 59 Rthlt.

Futter⸗Erbsen 51 54 Rthlr.

In Kleesaat ist nichts umgegangen, für f. roth zeigt sich einzelne Frage, doch sind die Gebote von 123 2 12 Rthlr. zu niedrig; Inhaber verlangen für feine Waare 13 Rthlr., mittel ist mit 10 12 Rthlr. offe⸗ mirt, weißer weniger beachtet und mit 11 14 Rthlr. nach Qualität offerirt. . In Rappsaat stockt wegen mangelnder Ordres der Umsatz. Zu un— gefähr letzt gemeldeten Preisen ist noch jetzt anzukommen.

Leinsaat, im Frühjahr zu liefern, ist mit 58 Rthlr. begeben.

Rüböl hat sich mit den Kältegraden gehoben, wird in loco besser bezahlt, findet aber in der weiter ausgreifenden Speculation noch keine haltbare Stütze. Bei anhaltender Frage ist joco Waare seit 8 Tagen etwa „— 4 Rthlr. höher gegangen, wozu heute aber der Markt etwas ruhiger war. Auf Lieferung fehlen Anstellungen, aber auch Käufer sind nur ein— zeln und nur zu niedrigeren Preisen. Wir notiren in loco u. Jan., Febr. und März 114 Rthlr., März sApril 11 1145 Rthlr., April / Mai 114 Rihlr. bez. und Br, 113 Rthlr. Gld.; Mai Juli 117 —-— 115 Rthlr.; Sept. / Okt. 12 Rthlr. Br., anfänglich war kein nahe kommendes Gebot zu erlangen, später wurde einzeln 113 Nthlr. geboten.

Leinöl hat sich ebenfalls gebessert, in loro wird 105 Nthlr. gefordert, 1035. Rthlr. geboten, auf Lieferung ist 109 Rthlr. zu machen, unter 11 Rthlr. aber keine Abgeber. .

Palmöl 135 4 Rthlr.

Hanföl 16 Rthlr.

Mohnöl 2175 21 Rthlr.

Südseethran 10 93 Rthlr.

Die Preise von Spiritus stellten sich bei größerer Zufuhr und ge— ringerer Frage niedriger, besonders für loch Waare; die heute a 225 Rthlr. 2223 Rthlr. erlassen ist, auf Termine ebenfalls matter. Es wird bei Po⸗ sten pro diesen Monat zu 23 Rthlr. offerirt, pro Febr. 235 Rthlr. Br., 23 Rthlr. Geld; pr. März/April 24 Rthlr. Br., 24 Rthhr. Geld; pr. April und Mai 25 Rthlr. Br., 25 Rthlr. Geld; pr. Juni/Juli 26 Nthlr. Br. 255 Rthlr. Geld.

Ueber das Faulen der Kartoffeln in den Gruben wird im Oder— bruche stark gellagt, und auch in anderen Gegenden, die bisher still waren, soll es sehr bedenklich damit aussehen.

Generelle Uebersicht unserer Ein- und Ausfuhr im Jahre 1847.

Gerste Hafer Erbsen Ctr. M. W. Saat Ctr. Oel

10551 372566 2321 325224 11852 56468

3 1 6 6g 6535

W. Weiz. Rogg. Einfuhr 27654 68855 Ausfuhr 2929 10525

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was theils zur Consumtion überging, theils Bestand ist. Die Centner—Q zahl im Mehl ist nicht genau anzugeben, da bei der Berlin -Stettiner Eisenbahn - Verwaltung die Angabe nicht zu erlangen war.

A Hamburg, 8. Jan. Kaffee. Da in den ersten Tagen des Jahres wenig an den Markt gebracht worden, sind nur geringe Umsätze zu berichten. Bei der fortgesetzten günstigen Stimmung für den Artikel hoffen wir im nächsten Bericht schon bedeutendere Geschäfte melden zu können.

Für folgende Umsätze wurden voll die vor Neujahr bezahlten Preise bewilligt. .

1200 Sack Brasil ord. . reel ord gut ord. ... * * farb. beschädigter 600 Sack Domingo reel ord.

Zucker. Gleich im Anfange dieses Jahres zeigte sich etwas lebhaftere Frage nach rohen Zuckern. Für reelle Partieen bewilligte man 6— 3 Sch. mehr. In scharfen Zuckern ist die Auswahl sehr beschränlt. Folgende Verkäufe sind zu berichten: . Circa 1200 Kisten br. u. gelb. Havanna 14 Mf. 12 Sch. 17 Mk.

»180 „» weiß. Bahia 15 7 8 —18 5 K do. 13 11 » —14 6ch. In raffin. Zuckern fand fast kein Geschäft statt. Im übrigen Waaren— Geschäft herrscht allgemeine Stille, und für Thee erhalt sich gute Meinung. Bei fortwährend anhaltendem lebhaften SO. bis Ost-Winde herrscht hier eine Kälte von 13 a 157 R. Die Elbe steht bis ca. 235 Meilen unter- halb Hamburg, und bei Cuxhaven ist so viel Treibeis im Fahrwasser, daß die Fahrten der englischen Dampfböte (Post« Dampfböte nicht ausgenom-Q men) durch Unregelmäßigkeiten unterbrochen worden. Eine regelmäßige Beförderung der englischen Post Via Holland würde besonders jetzt für Hamburg sehr erwünscht sein. Die Hoffnung auf eine Verbindung zwischen Hamburg (Via Harburg) mit Curhaven per elektromagnetisch. Telegraphen scheint jetzt in Erfüllung gehen zu sollen; das Actien Kapital sist gezeich⸗ net, die Konzessionen lauten befriedigend, und an der Spitze des Unterneh- mens stehen Männer, die es sich zur Ehre rechnen, Begonnenes mir Ener— gie zu vollenden.

Mit dem optischen Telegraphen sind jetzt die Verhandlungen zu einer Vereinigung definitiv abgebrochen, da man auf diese Weise besser zum Ziele

zu gelangen hofft.

Rückblicke auf den Gang des Reisgeschäfts zu Hamburg im Jahre 1847. Das Reisgeschäft des Jahrs 1847 war zu Hamburg umfangreicher als je zuvor. Fast das ganze Jahr hindurch, mit Ausnahme weniger kurzer Perioden, war stets genügende Auswahl am Markt. Schon in den Wintermonaten steigerten sich die Preise successive ca. 1 Mk., wel⸗ ches durch vielseitige Frage nach diesem Artikel für England und das In— land hervorgerufen wurde. Der damals ziemlich geraͤumte Marlt erhielt im März Zufuhr von ca. 14,0900 Säcken (Java und Bengal), für welche Waare man 128 a 135 Mk. bewilligte. Im Laufe jenes Monats stiegen bei für Hamburg großartigen Umsätzen die Preise sämmtlicher Sorten um 2 Mk., so daß für caroliner 19 a 21, für Nebensorten 15 a 18 Mk. be⸗ zahlt wurde Ende April steigerten sich die Preise abermals um 8 12 Sch. in Folge der temporairen Aufhebung der Eingangssteuer. Alle disponiblen Partieen wurden zur schleunigsten Versendung aus dem Markt genommen, so daß derselbe geräumt und überdies noch ca. 9000 Säcke von zu erwantenden Zufuhren zu brillanten Preisen auf Lieferung be⸗ geben wurden. In den nächsten Monaten erhielten wir ansehnliche Zufuh⸗ ren von indirelten Plätzen. Vieles trausitirte, Manches kam an den Markt, und die Preise sanken wieder auf 16 a 18 Mk, für caroliner und 1243 a 163 Me. für ostindische Gattungen. Diese Preis -Erniederung veranlaßte in den Sommer-Monaten einen bedeutenden regelmäßigen Abzug. Von transatlantischen Plätzen trafen sodann ansehnliche Zuführen ein und wur— den sämmtlich an den Markt gebracht und verkauft, wodurch während meh— rerer Monate der Handel ungemein belebt war. Ungeachtet das Inland starke Vorräthe besaß, gingen abermals bedeutende Aufträge daher ein. Besonders ging in Folge dessen von earoliner viel aus dem Markt, wo⸗ durch der Werth dieser Gattung reichlich 8 Sch. sich höher stellte. Im August und September waren direlt und indirekt noch ca. 1900/1 Tonnen und 18,ů900 Sck. zugeführt, ult. September blieb uns indeß nur ein Vor rath von ca. 900,1 Tonnen und 3000 Sck., da mit Schluß dieses Mo—

nats, die freie Einfuhr in die aufhörte. Nach dem 1. Oltober war es nur die nächste Um⸗ gegend. welche kaufte, und in Folge der verwickelten Geld- Ver= hältnisse in England wandte sich auch der Norden zu Ankäufen mehr als sonst an unseren Platz. Durch ansehnliche Consignationen von England und den Import einer Ladung von 3000 Sack Bengal von Rallfusta“ war unser Markt wiederum gut assortirt und der Abzug auch in den vorletzten Monaten des Jahres außergewöhnlich lebhaft. In der ersten Hälfte De⸗ zembers trat Stille im Geschäft ein, welches, durch so manche Konjunktu⸗ ren in diesem Jahre begünstigt, durch den eingetretenen Frost und die da— durch herbeigeführte Henimung der Schifffahrt nun fürs erste gänzlich unter- brochen worden. 5

deutschen Zollvereins⸗ Staaten

Königsberg, Jan. (Schifffahrt im Jahre 1817.) Gleich nach Antritt des verflossenen Jahres stellte sich eine ziemliche Frage für Schiffe nach den pommerschen Häfen und nach den Häfen der Nordser herQ aus, es wurden mehrere Fracht⸗Abschlüsse zu Frühjahrs- Abladungen ge⸗ macht, und bezahlte man: nach Stettin 8 Rihlr. p. 56! Schfl. Roggen, nach Ostküste Großbritaniens von 4 Sh. bis 5 Sh. 3 Pee. p. Qr. Weizen, nach Amsterdam 24 a 30 hfl. p. Last Roggen mit 1 hfl. p. Last Kaplacken später bei eröffneter Schifffahrt gingen Frachten noch böher und wur“ bis 14 Nthlr. p. 56 Schfl. Roggen nach Poeõmern, 6 Sh. 3 Pee. “6 Sh. 97 Pee. p. Or. Weizen nach Ostküste Großbritaniens und 33 3 38 hf. und 1 hfl. Kapl. p. Roggenlast nach Holland bewilligt. Im Laufe des Sommers war nur wenig Export-Geschäft, und leider wurde auch die all⸗ gemeine Hoffnung auf ein gutes Herbst-Geschäft durch die Geldfrisis in Großbritanien nicht erfüllt, und waren Frachten demnach sehr gedrückt. Be— zahlt wurde zuletzt: 5 a 5 Sh. 6 Pce. p. Or. Weizen Ostküste Großbri⸗ taniens, 28 a 32 hfl. und 1 hfl. p. Last Norgen nach Amsterdam und 77 a 75ö fres. p. 30 Hectolitres Weizen nach Rouen.

Die Getraide-Zufuhr aus der Provinz ist noch immer unbedeu— tend, und es steht zu befürchten, daß die vorjährige Aerndte im Allgemeinen doch nicht so gut ausgefallen ist, als man anfangs zu glauben berechtigt war, man klagt bereits stark, daß das Getraide beim Dreschen auffallend wenig Körner liefert, und dieser Umstand in Betracht der schlechten Kar— toffel⸗Aerndte wird nachtheilig auf den Getraide-Einkauf während des Win ters wirlen.

Aus dem benachbarten Rußland hört man, daß die Aerndte au? ge zeichnet gut ausgefallen ist, und es werden bedeutende Zufuhren zum Fruͤh— jahr von dort erwartet.

Zu Frühjahrs -Abladungen hat sich bis jetzt kein Begehr nach Schiffen gezeigt, und es läßt sich daher auch nicht einmal muthmaßlich angeben, welche Frachten man bedingen würde, später, im Menat Februar, wird man darüber vielleicht ein Urtheil fällen fönnen, und ich werde nicht unterlassen, alsdann hierüber zu berichten.

Im Laufe des ganzen Jahres sind in Pillau und hier 951 mit 54,139 Last eingegangen und 962 Schiffe mit 57, 388 Last ausgegangen, und zwar vertheilte sich diese Anzahl auf folgende Flaggen:

Schiffe

Ausgegangen: Preußische Norwegische. Englische .

Eingegangen: Preußische 416 Schiffe. Norwegische Niederländische ..... . . Englische J Niederländische. , , , ,, . Dannoversche Dänische. 5 Dänische Schwedische ... . . . . ; Schwedische Mecklenburger .. Mecklenburger. Russische. . Nussische Französische Französische Lübecker Lübecker Oldenburger Oldenburger. Nostocker. Rostocker . . .. Hamburger. Hamburger ... Bremer Bremer Amerikaner. . . Amerikaner Fuba ner,, Kniphauser

Schiffe Summa 962 mit 54,139 Last. mit 57,388 An Gütern wurden im Jahre 1847 von hier exportirt:

zen. ohnen.

ggen. ste.

* zerst

8 J Lein- u. Rappsaat.

Wicken.

Wei 2 do B

l

Federn und Feder- posen.

Flachsheede. Leinwand.

,, ,,, ,, 950 Bremen Dänemark. .. Frankreich 1466 111 Großbritanien .... 5286 82 Hamburg.... . ö J 3032 1502 n, w Mecklenburg JJ Norwegen .. K 78 642 197 Ostfriesland. ...... w Pommern 60 4217 Schweden .

367 447 120

. 11023

13630

836 6572 10 ; 92110 2231 . ͤ

1509 217 1470 .

; I

968 3468

1002 76280 281 3081. s 306

Summa 735 9534 621 2852 3425 1s 1060 3196

Export d. Jahres 1846 l

/ / / / ; 16859 9237 6604 5396 643 173 2 38921 13635 * 1 .

16196 10732 2204 5536 717 U 302 3

.

53715 16558 314:

verbleibt 24725 58330 7432 33644 2206 2753146 577898 T

Bekanntmachungen.

129 Bekanntmachung.

Der auf den 7, Februar c. zum nothwendigen Ver— lauf der im Schwetzer Kreise belegenen Nittergüter Lnianeck und Mszanno hierselbst anstehende Termin f wird hierdurch aufgehoben.

Marienwerder, den 4. Januar 1847.

Civil⸗Senat des Königl. Ober · Landesgerichts.

0923 wegen des Gutes Alt- Sabel.

Zur Snbhastation des im Glogauer Kreise belegenen, rach der landschaftlichen Tare auf 14, 979 Thlr. 24 Sgr. 4 Pf. abgeschätzten freien Allodialgutes Alt- Sabel ist ein Bietungs-Termin auf

den 26. Mai 18458, Vormittags 10 uhr,

angesetzt worden.

e nr,

Allgemeiner

Besitz⸗ und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De— putirten, Qber-Landesgerichtsrath Jäkel, auf dem hiesi-⸗ gen Schloß entweder in Person oder durch gehörig in⸗= sormirte und gesetzlich legltimirte Mandatarien sich ein⸗ ufinden, ihre Gebote abzugeben und demnächst den Zu⸗ chlag an den Meist- und Bestbietenden zu gewärtigen.

Die Tare und der neueste Hoöpothekenschein können während der gewöhnlichen Amtsstunden in der hiesigen Registratur ,. . ö. .

f leichzeitig auch der seinem Aufenthalt nach unbekannte Subhastgtions-Patent Lengm⸗ a Ludwig Rudolph von Byern hierdurch

Glogau, den 21. September 1847. Königliches Ober-Landesgericht. J. Senat.

031

Nr. 376. verzeichnete Grundstück, zu 14,583 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf, so am 12. Mai 1848, Vor!

Zu diesem Termine wird 1165

v. Forckenbeck.

26 Sgr., soll

5 Anzeiger. Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 20. Das dem Speisewirth Wilhelm August Kese gehö⸗ rige, hierselbst in der Georgenstraße Rr. 29 belegene, im Hypothekenbuche von der Dorotheenstadt Vol. 5.

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. November 1847. Das dem Zimmermeister Thomas August Benjamin

Albert Pütsch zugehörige, in der alten Jakobsstraße

Nr. 126 belegene und im Höpothelenbuche von der

Louisenstadt Band 12. Nr. 787. verzeichnete Grundstück

nebst Zubehör, gerichtlich abgeschätzt zu 43,Ü650 Thlr.

ĩ . Vormittags 11 Uhr m 30. Juni 1848, 88 hr, ah. Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy—

September 1847. . 1. g ̃ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Aachen -⸗-Düsseldorfer Eisenbahn⸗ gerichtlich abgeschätzt 28 ; Gesellschaft.

ll In Gemäßheit des Gesetzes vom 9. November 1813 itt, Lt hb, wird hiermit bekannt gemacht, daß nach Artikel 41. des Taxe und Hy⸗ Gesellschafts-Statuts die Herren B. Su ermondt aus Aachen, Kommerzien⸗Rath Thywissen aus Neuß und Staats-Prokurator Kühlwetter aus Düsseldorf aus der Direction ausgeschieden, durch die am 30. Dezem- ber 1847 in Düsseldorf stattgehabte General-Versamm— lung aber wieder erwählt worden sind. In dieser Ge— neral⸗Versammlung ist auch die im Laufe des vorigen Jahres vakant gewordene Directionsstelle des Herrn Lupp aus Düsseldorf durch Herrn R. We sthoff aus Düsseldorf definitiv besetzt worden.

Das Abonnement beträgt. 2 Athlr. für Jahr. 1 Athlr. Jahr. 8 Athlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. inzelnen Nummern wird ogen mit 23 Sgr. berechnet.

Bei e der B

. 12.

Inhalt.

Allerhöchste Kabinets⸗Order. Pr 9 da. . Schreiben

Amtlicher Theil. Inland. Berlin. mern. Verordnung der Königl. Regieiung zu Stettin. aus Greifswald. (Die Unwversität.) ; Deutsche Bundesstagten. Königreich Bavern. Professor Kai— ser 4. Tönigreich Hannover. Enibindung der Kronprinzessin. Freie Stadt Hamburg. Paket Dampsschifffahrt nach New-Nork.

Der harburger Freihafen. Die Falschmünzer.

ODesterreichische Monarchie. Triest. Truppenmärsche. Schrei⸗ ben aus Wien. (Ankunft des Eizherzogs Johann; die Akademie; Be— sinden des Erzherzogs Stephan; Graf Stadlon; Erzesse in Mailand.)

Frankreich. Paris. Hof⸗Nachrichten. Dipsomatisches iner. Lord Normanby. Die Deputirten Adreß⸗Kommission. Weitere Mit- theilungen aus den diplomatischen sorrespondenzen über die Schweiz. Akademische Wahl. Studenten- Adresse. Schreiben aus Paris. Vorlegung von Altenstücien in Bezug auf das Verhasten der französischen Regierung in Italien.) ö.

Großbritanien und Irland. London. Der Einnahme Status des letzten Jahres. Untergang der Fregatte „Avenger“. Eleftrischer Telegraph, ;

Belgien. Brüssel. Die Gewerbschule zu Gent.“ österreichischen Llond. Vermischtes.

Schweiz. Kanton Bern. Vermahnungen Dusour's. Vermögens— Steuer. Zahl und Farbe der polltischen Zeitungen. Das Bersahren der Tagsatzung den Capitulafionen gegenüber. Kanton Zürich. Urtheilssprüche des eidgenössischen Kriegsgerichts. Kanton Waadt. Beabsichtigte Konferenzen in Bezug auf das Episkopat. Lnhunzirung von Pfarrern. Kanton Genf. Jesuiten - Pensionat.

Italien. Nom. Verordnung wegen des Ministerraths. Vermehrung der Staats Consulta. Vermischtes. Neapel. Serracapriola. Die Verhasteten. Vermischtes. Modeng. Bekanntmachung des Successions⸗PVertrages zwischen Toscana, Modena und Lucca. Herab⸗ setzung des Salzpreises. ö

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Anklage gegen Salamanca; Diebstahl; Vermischtes.) ö

Griechenland. Athen. Die Rebellen von Patras. Yeeres.

Handels⸗ und Börsen⸗ Nachrichten.

Vertrag mit dem

5

Stärke des

Beila ge.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Geheimen Regierungs-Rath Fleffchauer zu Merseburg den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Pfar⸗ rer Urban Marcinkowski zu Valewo, im Regierungs-Bezirk Posen, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Wund— arzt Steinkopff zu Schönebeck, im Regierungs-Bezirk Magde⸗ burg, dem katholischen Schullehrer Hambüchen zu Wittlär, im Regierungs⸗-Bezirk Düsseldorf, und dem Gerichtsbiener Thielecke zu Zehdenick, Kreis Templin, das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver— leihen;

Den Landgerichts Präsidenten Hoffmann zu Elberfeld in glei⸗ cher Eigenschaft an das Landgericht zu Düsseldorf zu versetzen; und . Kammergerichts- Assessor Thebesius bei seinem Aus⸗ scheiden aus dem Justizdienst den Charakter als Justizrath zu— verleihen.

Der Königliche Hof legt morgen für Se. Durchlaucht den Prin⸗ zen Friedrich von Hohenzollern Hechingen die Trauer auf drei Tage an.

Berlin, den 11. Januar 1818.

Der Ober-Ceremonienmeister Graf Pourtales.

Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll— nächtigte Minister am Kaiserlich russischen Hofe, General Major von Rochow, von Stuttgart.

Der Erb-Truchseß in der Kurmark Brandenburg, von Greve—

nitz, von Queetz.

.

llichtamtlicher Theil. hl ghd

m e in e

Preuß

2.

Mittwoch den 12ten T

durch Reskripte vom 11. November und 16. Dezember d. J. (I. 3849 und 4883) die Gerichte aufgefordert, für die Folge möglichst darauf hinzuwirken, daß die vor ihnen zu leistenden Eide, sowohl Partei⸗ als Zeugen- und Sach verstündigen⸗Eide, nicht anders, als durch eines der Gerichts Mitglieder selbst, und nachdem dasselbe die Eidesnorm mit den Parteien durchgegangen ist, abgenom men werden.

Die Untergerichte unseres Departements werden von dieser Bestimmung zur Nachachtung hierdurch in Kenntniß gesetzt.

Stettin, den 29. Dezember 1837.

Königl. Ober⸗Landesgericht.“

Berlin, 11. Jan. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht: dem Stabs⸗Trompeker Koch des gten Kürassier⸗Regi⸗ ments die Anlegung der ihm verliehenen Großherzoglich sachsen-wei⸗ / mar⸗eisenachschen silbernen Verdienst-Medaille zu gestatten.

Berlin, 11. Jan. Die heute ausgegebene Nr. 1 der Gesetz⸗ Sammlung enthält die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 11. Ok— tober 1847, betreffend die Bestätigung der Statuten der in Magde⸗ burg bestehenden und der in Stettin zu errichtenden städtischen Leih⸗ Anstalt:

„Auf Ihren Bericht vom 25. August d. J. ertheile Ich den hierbei zu⸗ rückgehenden Statuten der in Magdeburg bestehenden und der in Stettin zu errichtenden städtischen Leihanstast hiermit Meine Genehmigung, indem Ich zugleich in Bezug auf die §5§. 2 und 17 derselben die Vorschrift des S. 19. Tit. 15. Theil J. des Allgemeinen Landrechts für die Verpfändun—⸗ gen bei diesen Anstalten außer Krast setzs und es dem freien Ermessen der— selben überlasse, ob sie von den auf den Pfandscheinen etwa befindlichen Cessionen oder sonstigen Vermerken Kenntniß nehmen und überhaupt die Legitimation des Vorzeigers besonders prüfen wollen oder nicht. —Dieser Mein Befehl ist durch die Gesetz- Sammlung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. ; .

Sanssouci, den 11. Oltober 184.

. riedrich Wilhelm.

An die Staats-Minister von Bodelsch irn und Uhden.“

. Provinz Pommern. Das Amtsblatt der Königl. Re⸗ gierung zu Stettin enthält folgende Verordnung: .

e mAUuf den Antrag der im vorigen Jahre versammelt gewesenen evange⸗ lischen General⸗Synode hat der Herr Justiz-Minister unter Hinweisung auf die Verfügung vom 26. Rovember 1835 Jahrbücher Band 36, Seite 312)

A Sreifswald, 3. Jan. Vielleicht ist es Ihnen nicht un⸗ angenehm, auch einmal über unsere kleine Universität etwas Näheres zu erfahren, die in ihrer Bescheidenheit wenig oder gar nicht von sich zu reden gewohnt ist, wenn sie auch nicht seltener als manche große dazu Gelegenheit hätte. Die Zahl der Studirenden ist frei⸗ lich gering: sie beträgt nach dem kürzlich ausgegebenen amtlichen Verzeichnisse nur 178 ünd mit Einschluß der zum Besuch der Vorle sungen berechtigten Eleven der medizinisch-chirurgischen Lehr⸗Anstalt 200. Von jenen 178, unter denen sich 15 Ausländer befinden, kom⸗ men 25 auf die theologische, 30 auf die juristische, 79 auf die medi zinische und A4 (die Oekoönomen mit eingerechnet) auf die philosophi⸗ sche Fakultät. Die medizinische Fakultät ist seit langer Zeit am. stärksten besucht gewesen, und in ihr kommen auch die meisten Promotionen vor, die in der philosophischen nur selten, noch seltener in der juristischen stattfinden. Die Pommern bilden diesmal die größte Anzahl; demnächst kommen Westfalen, Schlesier, Sachsen, Brandenburger, Rheinlänber, Preußen, Posener u. s. w. Das Lehrer -— Personal hat im verflossenen Jahre wenig Aenderungen erfahren: der außerordentliche Professor Höfer ist zum Ordinarius befördert, und an die Stelle der Herren Professoren Bindemann und Jahn, von denen der Erstere als Superintendent nach Grimmen, der Letztere an die Universität Leipzig abgegangen, sind die Professoren Gaß aus Breslau und Urlichs aus Bonn berufen, Letzterer als Srdi— narius. Ordentliche Professoren haben wir gegenwärtig 4 Theologen, 5 Juristen. 4 Mediziner, 12 Philosophen; dazu kommen 8 außeror⸗ dentliche Professoren und 2 Privat-Doöcenten, so daß die Zahl der Docenten im Ganzen 35 ist. Von diefen sind im gegen⸗ wärtigen Semester etwa. 100 Vorlesungen angekündigt. Das Rektarat geht so eben (bei uns mit dem Wechsel des Jahres) von Professor Schömann auf Professor Baum über, der nun doch der unsere zu bleiben scheint, so oft ihn auch die Zeitungs-Nachrich= ten an Dieffenbach's Stelle versetzt haben. Von Festen im Laufe des Jahres ist nur die Feier des Geburtstages Sr. Majestät unseres Königs zu nennen, bei welcher Gelegenheit der Professor Matthies über die Platonische und Aristotelische Staatsidee eine auch im Druck erschienene Rede hielt. Das Programm dazu hatte Professor Schö— mann geschrieben, der alle Semester die gehaltreichen Abhandlungen zu den Verzeichnissen der Vorlesungen liefert und (inmal jährlich sich bei dem mit der üniversität zwar nicht in unmittelbarer Verbindung stehenden Winckelmannsfeste zu betheiligen pflegt, sei es einladend, sei

Ein früher einmal mit der Universität verbundener soge⸗

es redend. nannter literarischer Verein ist, nachdem er durch die Theilnahme eines größeren Publikums erweitert worden, wieder eingegangen, doch nehmen einige Mitglieder der Universität an dem vor zwei Jahren gegrün⸗ deten Vereine der Gewerbfreunde Theil, der Erfreuliches leisten soll. Unter den Stüudirenden fährt die jährlich stattfindende Preisverthei= lung fort, ein regeres wissenschaftliches Leben zu erwecken.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Am 3. Januar Abends starb in Ertangen nach einem kurzen Krankenlager der Senior der dortigen theologischen Fakultät, der Konsistorial Rath und Professor Dr., G. Ph. Ehr. Kaiser in einem Alter von 57 Jahren. Das Weihnachts Programm war noch aus seiner Feder geflossen.

Königreich Hannover. Ein Extrablatt der Haunod. Ztg. meldet: „Ihre Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin ist am heutigen Tage, Sonntag den g. Januar, Nachmittags um 37 Uhr, zur höchsten Freude des ganzen Königlichen Hauses von einer gesun⸗ den Prinzessin glücklich entbunden worden. Ihre Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin sowohl als auch die neugeborne Prinzessin be⸗ finden sich den Umständen nach im besten Wohlsein.“

Freie Stadt Hamburg. (Rh. B.) In der ersten Ge⸗ neral— Versammilung der Actionaire der unter Direction der Herren A. Godeffroy, S. Laeiß und H. J. Marck u. Comp. errichteten new⸗ vorker Paketschifffahrt wurde ein ausführlicher Bericht über den Stand dieser Angelegenheit verlesen. Man hat sich entschlossen, die benöthigten Schiffe in Hamburg erbauen zu lassen, nachdem man ver⸗ geblich in Schweden, Finnland, Preußen, Norwegen, Holstein, Bre—⸗ merhafen, Lübeck versucht, solche dort billiger zu erhalten. Drei Schiffe liegen schon auf unseren Werften und werden in einigen Mo⸗ naten fertig sein. Das größte, von 609 Tonnen, wird den Namen „Deutschland“ erhalten, die anderen von 509 Tonnen werden „Nord⸗ Amerika“ und „Rhein“ genannt werden. Die Erbauung zweier an— derer Schiffe unterliegt noch näheren Bestimmungen. Die Sloman sche Paket -Schifffahrt wird daneben bestehen und sogar noch eine dritte Paket Linie nach den Vereinigten Stanten unter den Herren Knöhr und Burchardt ins Leben treten. Außerdem wird Herr Slo⸗ man im Sommer noch eine dritte Dampsschifffahrt nach London er— öffnen. .

Der harburger Freihafen, geschaffen, den unserigen zu überbie⸗ ten, dürfte die sen Zweck bei seiner gegenwärtigen Verwaltung wohl schwerlich erreichen. Kurz vor Eintritt des Frostes legten ungefähr 15 Schooner nach Harburg hinüber, um dort möglicherweise billiger zu überwintern, als in Hamburg. Die Capitaine erbaten sich des⸗ halb am Lande ein Lokal, um die Segel daselbst unterzubringen, und, als ihnen ein solches auf der Schleuse angewiesen wurde, gingen sie, um dieselben gegen Feuersgefahr zu versichern. Auf dem betreffenden Bureau aber erklärte man ihnen, daß dies nur dann geschehen könne, wenn sie bündig nachwiesen, daß die Segel nicht schon anderweitig versichert seien. Da dies den Schiffern nün aber nicht möglich war denn wie wäre dies überhaupt möglich! so holten sie ihre

Januar

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1848.

Segel zurück und fuhren mit dem ersten guten Winde wieder nach Hamburg, um hier zu überwintern.

Die Untersuchung über die neulich hier arretirten und ausgelie⸗ erten Falschmünzer, Verfertiger von faischen preußischen Bankschei⸗ nen, deren Thätigkeit sich nach allen Ländern erstreckte, ist noch nicht vollendet.

Gesterreichische Monarchie.

Triest, 2. Jan. (A. 3.) Auf den Dampfböten des öster⸗ reichischen Lloyd wurden verflossene Woche 1200 Mann der hiesigen Garnison, die nach Vicenza bestimmt sind, eingeschifft. In diesem Augenblicke befindet sich hier wenig Militair, wie man hört, soll das 19ste Regiment Heß hierher verlegt werden. Der Abschied von dem— selben in Krems wird in der Stiria als sehr ergreifend geschildert. Ueber 410 Menschen sollen es gewesen sein, welche zum Theil mehr als zwölf Meilen weit kamen, um von ihren Söhnen Abschied zu nehmen und mit den zurückgebliebenen zahlreichen Offiziersfrauen und Kindern unter Thränen das Abschieds- Geleit gaben. Dies Re⸗ giment garnisonirte bekanntlich 21 Jahre lang in Mainz, wo es sich durch seine musterhafte Haltung die allgemeine Achtung zu erwerben wußte. In Folge der zahlreichen Truppen-Märsche in Italien hat der Roggen hier aufgeschlagen; alle anderen Getraide-Sorten sind und bleiben auf niederem Preisstande.

Wien, 8. Jan. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Jo⸗ hann ist aus Steyermark gestern angekommen und wird einige Zeit in unserer Mitte verweilen. Während des beabsichtigten längeren Aufenthaltes wird die Wahl der noch fehlenden Mitglieder der Kai— serlichen Akademie der Wissenschaften vorgenommen werden, auch ist von dem erlauchten Kurator zur feierlichen Eröffnung der Akademie der 2. Februar bestimmt worden.

Die irdischen Ueberreste Ihrer Majestät der verewigten Frau Erzherzogin Marie Louise sind noch nicht hier angekommen, der Tag ist wegen der eingetretenen Unpäßlichkeit des Grafen von Bombelles, unter dessen Begleitung der hohe Leichnam nach Wien überführt wird, bis jetzt ungewiß.

Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Palatin ist zwar vollkommen genesen, darf jedoch durch eine längere Zeit das Zimmer nicht ver— lassen, daher der beabsichtigte Besuch bei Hofe aufgeschoben worden

ist. Die Freude über die sschnelle Wiedergenesung des Erzherzogs,

dessen menschenfreundliches Benehmen alle Parteien mit gleicher Liebe und Anhänglichkeit beseelt, ist allgemein.

Graf Rudolph Stadion, Oberst Burggraf von Böhmen, wird von Brünn hier erwartet und sich nach einem längeren Aufenthalte in Wien direkt nach Prag begeben, um die Leitung des ihm anver— trauten Gouvernements zu übernehmen. Daß die Stellung des Gra— fen nach den letzten Ereignissen in Böhmen eine weit schwierigere ge⸗ worden, ist nicht in Abrede zu stellen, allein den redlichsten Bestre⸗ bungen und der bekannten Umsicht dieses Gouverneurs, der auf alle persönlichen Interessen mit diplomatischem Takt einzuwirken versteht und in einem hohen Grade das Vertrauen der R besitzt,

Regierung wird es gelingen, in seiner einflußreichen Stellung nur versöhnend und auf die allgemeine Wohlfahrt dieser wichtigen Provinz fördernd einzuwirken.

Die bedeutende Verstärkung der Truppen in Italien (s. das gestrige Blatt der Allg. Pr. Ztg.) wird wesentlich dazu beitragen, der allzu großen Aufregung daselbst Schranken zu setzen, und die so sehr gewünschte Ruhe und Ordnung zu erhalten! Leider vermehren derlei Vorsichts Maßregeln die Auslagen des Staates bedeutend und nehmen die Finanzen, welche ohnedies im abgelaufenen Jahre viele außerordentlichen Ausgaben zu decken hatten, noch mehr in Anspruch.

Solche Anlässe bringen das Genie selbst des ausgezeichnetsten Financiers in Verlegenheit und vereiteln nicht selten dessen angest mühungen und redlichsten Absichten.

lleber den Geist, in den italienischen Provinzen gehen keine zu⸗ friedenstellende Nachrichten ein. Eine große Sensation' macht die Lon der Reunion di Nobili in Mailand offen zur Schau getrage Ab— sicht, die Einkünfte des Staats durch die Verbannung des Lottospiels und des Tabacks zu verkürzen. In Betreff des letzteren geht die Frechheit so weit, daß den Leuten, die auf den Straßen rauchten, die Cigarren von den Lions aus dem Munde gesch agen wurden. Das tadelnswürdige Betragen des Erbprinzen von Lucca zu Mailand, so wie die von ihm begangenen Exzesse, scheinen keinen kleinen Theil zu der Brüsquerie der jungen mailänder Stutzer beigetragen zu haben.

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Paris, 7. Jan. Ueber die Leichenfeierlichkeit in Dreur berichtet heute der Moniteur: „Die irdischen Ueberreste der Prinzessin Adelaide trafen am 5ten Mittags in Dreur ein. Die drei Prinzen, welche sie geleiteten, stiegen beim Eingang in die Stadt aus dem Wagen und schlossen sich mit einem zahlreichen Gefolge zu Fuß dem Zuge bis zur Kapelle an. Der König erwartete den Zug am Gitter des Schloß-Eingangs, folgte ihm nach der Kapelle und enfernte sich erst nach der Feierlichkeit, als der Sarg in das Grab eingeschlossen war. Die Trauerfeier begann um 1 und endete erst um 3 Uhr. Die ganze Kö⸗ nigliche Familie war am Eingange der Kapelle versammelt, als die Leiche in dieselbe gebracht wurde. Ihre Majestäten und Ihre Königlichen Hoheiten trügen auf ihrem Antlitz das Gepräge des tiefsten Schmer⸗ zes. Eine große Menschenmenge wohnte der Ceremonie bei; auch die Geistlichkeit war sehr zahlreich versammelt. Um 5 Uhr begaben sich der König, die Königin, die Königin der Belgier, die Prinzen und Prinzessinnen von Dreur wieder nach Paris zurück.“ ö Der Kö⸗ nig hat gestern Mittag in den Tuilericen wieder den Vorsitz in einem Ministerrathe geführt. Se. Majestät hat bei dem Goldschmied Froment Meursce eine sehr kostbare, in Gold gefaßte und reich mit Edelsteinen verzierte Monstranz ankaufen lassen, um sie dem Papste Pius IX. zum Geschenk zu übersenden.

Der Königl. preußische Gesandte, Freiherr von Arnim, hat vor— gestern ein großes diplomatisches Diner gegeben; unter den Gãsten befanden sich Herr Guizot, Graf Salvandy, Herzog Decazes, Graf Colloredo und General von Radowmitz. .

Marquis von Normanby, der Botschafter Englands, war in der seßten Woche unpäßlich; er litt an der Grippe, doch soll es jetzt mit seinem Befinden besser gehen.

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