1848 / 14 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

J men tätowirten Halbmond. Sehr ane, mn, err s n, . een, , . 9 sich in proportir irt gebaut, is eig, reichert daß das Pistol Abd el allen Leibesübungen . 1 Rader s im n ricjere⸗ auch den Degen des Emirs, 8, en 4 . ihrem Gemahl schenkte, übergeben den der Herzog ö soll in Erfahrung gebracht haben, daß seit wolle. Die e, nn . Familien in Syrien eingewandert sind, 2 i. Abd el Kader's im Paschalik von Acre wohnt, 2 fen religiösen Uebungen sich einen gewissen Einfluß er= 2 6. 3 Aus diesem Umstande leitet man es her, weshalb der ö seinen künftigen Aufenthalt zu St. Jean d' Aere nehmen will. Die Presse ist der Ansicht, daß man die mit dem Emir eingegan genen Stipulationen halten müsse; thue man dies nicht, so wir dẽ der

Herzog von Aumale sich mit Recht verletzt sinden und seine Abdan⸗

kung einreichen. Uebrigens sei es ziemlich gleich, ob Abd el Kader in der

Ebene der Maluia oder in der Weise umherschweife, oder ob er zu

Alexandrien oder St. Jean d'Acre unter Englands Schutz lebe.

Frankreichs Ehre erheische jedenfalls, daß man. das dem Emir ger

gebene Wort halte. Bei der Deira Abd el Kader's, die bekanntlich

auf französischem Gebiet zu Nemours eingetroffen, befanden sich noch

150 Mann regelmäßiger Reiterei. Nachdem sie die Waffen hatten

strecken müssen, ließ General Lamoriciere ihnen dieselben wiedergeben,

indem er sagte: „Ich bewunderte die Tapferkeit, die ihr bei der Verthei digung der Deira entfaltet habt, und die Waffen, die Ih so g we gebrauchen wußtet, sollen Euch auch zurückgegeben werden. Thrä⸗ nen standen in den Augen der meisten dieser Nrieger. Ein Schreiben aus Algier vom 27. Dezember meldet, daß die Unterwerfung Abd el Kaders dort durch Geschützsalven angekündigt wurde. Am Abend war die Stadt beleuchtet, und der Central⸗-Polizei⸗Commissair begab sich nach dem Theater, wo er das wichtige Ereigniß dem Publikum mittheilte, welches die Nachricht mit großem Jubel aufnahm. Die

Marseillaise wurde begehrt, und alle Zuhörer stimmten im Chor in

den Gesang der Bühnensänger ein. Dem General Lamoriciere hat die

Regierung angeblich den Grafentitel verliehen. Der Moniteur de

l' Armee zeigt an, daß der Oberst Lieutenant Lheureur, Ordonnanz⸗

Offizier des Kriegs -Ministers, Jestern abgereist sei, um sich zu Abd

el Kader zu begeben. Die Gazette de Lyon meldet unterm

d. Januar, daß Abd el Kader am Abend zu Lyon eintreffen und im

Hotel de l'Europe absteigen werde. Die anderen lyoner Blätter je⸗

doch sagen nichts davon. Der Sentinelle von Toulon zufolge,

war wenigstens am 4. Januar dort noch kein Befehl aus Paris in

Betreff Abd el Kader's eingegangen, der sich noch immer im Lazareth

zu Toulon befand. Es ging das Gerücht, Abd el Kader habe einen

Brief an den König gerichtet und darin um die Erlaubniß zu einer

Reise nach Paris ersucht. Die Patrie will wissen, der Emir hätte

nun auch gebeten, man möge ihn nicht nach Aegypten bringen.

„Dieser eigenhändige Brief Abd el Kader's“, fügt dies Blatt hinzu,

„wäre dem Minister⸗-Rath vorgelegt worden, und man hätte entschie⸗

den, den Ex- Emir nach Paris kommen zu lassen und ihn nach einer

unserer nördlichen Citadellen zu bringen.“ Der Herzog von Aumale hat verfügt, daß an der Stelle, wo die erste Zusammenkunft Abd el

Rader's mit dem General Lamoriciere stattgefunden, eine Pyramide

in Form eines Obelisken errichtet werden solle. . 61

Der König hat während seines Aufenthaltes in Dreur seinem

Architekten alle erforderlichen Aufträge für die Herstellung des Rau—

mes in der Königlichen Familiengruft gegeben, wo einst seine sterb—

lichen Ueberreste beigesetzt werden sollen. ö

Der Herzog und die Herzogin von Montpensier haben, dem Ver⸗ nehmen nach, in Madrid ein großes Hotel ankaufen lassen, welches auf das prachtvollste ausgestattet werden soll. Man vermuthet, daß sie für längere Zeit ihren Aufenthalt in Madrid zu nehmen beabsich⸗ tigen. ; . .

In einer nachträglich den Adreß ⸗Kommissionen vorgelegten De—⸗ pesche in Betreff der schweizer Angelegenheiten, worin Lord Palmer⸗ ston unterm 27. Dezember dem Gesandten in Paris von der letzten Unter⸗ redung, die er mit dem Herzog, von Broglie gehabt, Mittheilung macht, äußert sich der britische Minister folgendermaßen über die Ver⸗ pflichtungen, welche die fünf europäischen Großmächte mittelst der am 20. November 1815 unterzeichneten Erklärung hinsichtlich der Neu⸗ tralität der Schweiz übernommen: „Die Regierung Ihrer Majestät glaubt, daß die strenge und buchstäbliche Beobachtung dieser Verbind⸗ lichkeiten von hoher Wichtigkeit für die allgemeine Wohlfahrt Euro⸗ pa's, so wie für die Ehre der fünf Mächte ist; daß, insofern die Schweiz sich jedes mit ihrem neutralen Charakter nicht zu vereinigen— den Schrittes enthält, die Unverletzlichkeit ihres Gebietes ge⸗ achtet werden muß, folglich keine fremde, Truppen in dieses Ge—= biet eindringen dürfen; daß die Freiheit der Schweiz und ihre Unabhängigkeit von jedem fremden Einfluß aufrecht erhalten wer⸗ den müssen, folglich keine fremde Macht in dem, was die inneren An⸗ gelegenheiten der Eidgenossenschaft berührt, eine diktatorische Autori⸗ fät auszuüben suchen darf. Ohne Zweifel würde, wenn die Schwei= zer eine Angriffs -Stellung gegen ihre Nachbarn annähmen, die der Schweiz gewährleistete Neutralität und Unverletzlichkeit sie nicht der Verantwortlichkeit für ihre Angriffe entziehen können. Aber in die⸗ sem Augenblick haben die Schweizer keinen solchen Angriff verübt.

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Die Regierung Mhrer Maijestät glaubt daher, daß die in der Erklä— rung vom 29. November 1815 enthaltene Gewährleistung in all' ihrer Kraft besteht, und daß sie von allen Mächten, die an dieser Uebereinkunft Theil genommen, beobachtet und respektirt werden muß.“

Man liest in der Union monarchique: „Wir vernehmen aus zuverlässiger Quelle, daß Konferenzen über die Angelegenheiten Mittel- Italiens in Mailand zwischen dem Erzherzog Ferdinand von Desterreich, dem regierenden Herzog von Parma und dem Feldmar⸗ schall Radetzty stattgefunden haben. Herr Guizot hat die Occupation Modena's und eines Theiles des Herzogthums Parma völlig ge⸗ billigt; Herr von Appony gab die Erklärung ab, daß die Occupation nur temporair sein solle; dem wiener Kabinette war es indeß in Be⸗ tracht der fortwährenden Gährung Italiens unmöglich, einen bestimm⸗ ten Termin, an welchem die Occupation wieder aufhören würde, an⸗ zugeben.“

Cabet, der Redacteur des Populaire, ist verhaftet, und seine Papiere sind mit Beschlag belegt. Er kam so eben von London zu⸗ rück, wo er einen Vertrag behufs einer Colonisation in Amerika ôb— geschlosse . Die Beschuldigung lautet auf unerlaubte Association und auf Schwindelei. Cabet protestirt dagegen in einem heftigen Schrei⸗ ben in den Zeitungen.

Es stehen wieder zwei Prozesse gegen Beamte bevor. Der eine betrifft einen im Büreau der Ehren⸗Legion Angestellten, der in Un— tersuchung ist, weil er nach und nach gegen 20, 990 Fr. unterschlagen haben soll, die dazu bestinimt waren, hülfsbedürftige Ritter des Sr⸗ dens der Ehren Legion zu unterstützen. Der zweite Prozeß ist gegen einen der angesehensten Notare zu Toulon wegen Unterschleif und Fälschung eingeleitet.

Herr von St. Cricqg, der Begleiter des Herrn von Castelnau bei seiner Erforschung des Amazonenstromes, ist zu Havre eingetrof⸗ fen. Er überbringt eine Sammlung interessanter Pflanzen, Pläne, Karten und Zeichnungen von der Reise, ist aber in Folge der Stra⸗ pazen schwer erkrankt.

Die Amortisations-Kasse hat wieder im Betrage von 15,974,970 Fr. proz. Renten angekauft, und der Kammer ist ein Gesetz-Entwurf zur Tilgung derselben auf die großen Bücher der öffentlichen Schuld vom Finanz⸗Minister vorgelegt worden.

In Betreff der Laplata⸗ Angelegenheit soll zwischen Frankreich und England das Uebereinkommen getroffen worden sein, Rosas zum letztenmale zum Nachgeben einzuladen und, wenn er bei seinem Ab⸗ lehnungs⸗Systeme beharre, die Feindseligkeiten durch einen Angriff auf das Lager Oribe's zu eröffnen. Gleichzeitig würde dann Buenos— Ayres durch die oereinigte Geschwader aufs strengste blokirt werden. Dieser Plan soll sowohl von dem früheren französischen Geschäfts⸗ träger am La Plata, Grafen Walewski, als von den angesehensten in Montevideo wohnenden Franzosen, in Vorschlag gebracht wor— den sein.

Es hat sich eine neue Gesellschaft zum Bau der Eisenbahn zwischen Loon und Avignon gebildet, und es soll, wie es heißt, unverweilt ein Gesetz⸗Vorschlag wegen dieser Eisenbahn der Depu— tirten-Kammer vorgelegt und darin Staats-Garantie von 1pCt. Zin— sen des zum Bau benöthigten Kapitals beantragt werden. .

Obgleich die Bankbillets von 200 Fr. schon seit dem 30. Sep⸗ tember ausgegeben werden, so sind sie doch im Umlaufe noch fort— während selten, weil die Bank sich weigert, deren mehr als vier an dieselbe Person auf Billets von 500 oder 1000 Fr. herauszugeben. Man glaubt, daß der Bank daran liegt, die Ausgebung dieser Noten möglichst zu beschräuken, weil sie befürchte, späterhin ihren Baarvor⸗ rath abnehmen zu sehen, wenn man ihr mit Ausnahme ganz gerin- ger Beträge jede Summe in Billets bezahlen könnte. K Das Journal du Havre vom sten berichtet, daß am 8. Ol= tober gegen 11 Uhr Vormittags an den Küsten Chili's ein heftiges Erdbeben stattgefunden, welches an einigen Orten 45 Sekunden, an anderen 2 Minuten anhielt. In Valparaiso wurde durch diefe Na— tur⸗Erscheinung nur wenig Schaden angerichtet; in Coquimbo aber stürzte eine große Anzahl Hänser ein, und im Innern wurden mehrere Städte ganz zerstört. Die Schwankungen gingen von Norden nach Süden.

X Paris, 9. Jan. Der Kabinets-Präsident hat der Adreß⸗ Kommission der Pairs⸗-Kammer gestern noch ein die Schweiz betref— sendes Dokument vorgelegt. Dasseibe besteht in einer Depesche Lord Palmerston's an Lord Normanby, den britischen Botschafter am hie⸗ sigen Hofe, und ist aus London vom 27. Dezember datirt. Dasselbe verbreitet sich über die Neutralität, welche der Schweiz durch die Er⸗ klärung der fünf Großmächte vom 20. November 1815 aus Paris zugesichert ist, und über die Folgen, welche, der Ansicht Lord Pal⸗ merston's zufolge, daraus hervorgehen. Die, Darstellung der Sache stimmt mit der Erklärung desselben Betreffs überein, welche der bri⸗ tische Minister der auswärtigen Angelegenheiten vor etwa vier Wochen schon im englischen Unterhause auf eine Interpellation des Herrn Osborne gegeben hat. Das nämliche Dokument ist auch der Adreß⸗Kommisslon der Deputirten⸗ Kammer mitgetheilt, worden. Die der Pairs-Kammer ist übrigens mit ihrer Arbeit bereits fertig, und morgen wird der von Herrn von Barante verfaßte Entwurf in

öffentlicher Sitzung vorgelesen und dann sogleich die allgemeine Dis⸗ kussion desselben eröffnet werden. Was den Inhalt dieses Entwurfs betrifft, so hat sich der Verfasser genau an die Thron⸗Rede gehalten, welcher er Paragraph für Paragraph folgt. Doch hat sich kie om? mission veranlaßt gesehen, noch zweier Ereignisse darin Erwähnung zu thun, welche erst nach Eröffnung der Kammern durch den König ein— getreten sind, nämlich des für die Königliche Familie so schmerzlichen Verlustes, welchen dieselbe durch den am 31. Dezember erfolgten Tod der Prinzessin Adelaide erlitten hat, und des für ganz Frankreich eben so wichtigen als erfreulichen Ereignisses der Unterwerfung Abd el Kader's, welche derselbe nun auch in einem eigenhändigen Schreiben an den König von Toulon aus wiederholt erklätt hat. Allem Anschein nach werden die Verhandlungen der Pairs-Kammer über die Adresse eine ganze Reihe von Sitzungen in Anspruch nehmen, denn mehrere Pairs haben die Absicht ausgesprochen, namentlich die vom Ministerium in der Schweiz und Italien befolgte Politik einer umfassenden Kritik zu unterziehen. Die lber die Verhältnisse der beiden erwähnten Länder bis jetzt vorgelegten Dokumente werden von vielen Seiten in beiden Kammern als nicht vollständig, daher als nicht volle Aufschlüsse, gebend erklärt. Die Opposition wird es nicht an Bemühungen fehlen lassen, jede mögliche Aufhellung der Dinge zu erhalten. Ünter den Pairs, welche über die italienischen Verhältnisse das Wort zu nehmen beabsichti⸗ gen, nennt man insbesondere den der Oppositionsseite angehörenden Fürsten von der Moskwa, welcher erst neuerlich eine Reise durch Italien unternom. men hat, um sich mit eigenen Augen überall von den bestehenden Verhält= nissen zu überzeugen. Was die schweizer Angelegenheiten anlangt, so hatten die Blätter schon seit einiger Zeit Bemerkungen gebracht, die auf eine oppositionelle Stellung des Grafen von Ponkois, welcher vor dem Grafen Bois le Comte Frankreich bei der schweizer Eidge— nossenschaft vertreten hatte, gegen das Ministerium in dieser Frage hindeuteten. Indessen wurde diesen Andeutungen anfangs wenig Werth beigelegt, eben weil die Oppositionsblätter sich zu Organen derselben gemacht hatten. Aber jetzt gewinnt das Gerücht von der

Richtigkeit jener Angaben mehr Bestand. Es soll nämlich in der

That die Absicht des Grafen von Pontois sein, über die schweizer Frage eine Rede im oppositionellen Sinne gegen das Kabinet

zu halten, und es scheint, daß die Abberufung desselben vom Botschafter⸗-Posten in der Schweiz keinesweges blos durch

seinen Gesundheits-Zustand veranlaßt worden war, sondern daß vielmehr Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und dem Mi⸗ nister der auswärtigen Angelegenheiten über die dort zu befolgende Politik die Ursache wurde, welche zu seiner Ersetzung durch den Gra— fen Bois le Comte führte. Graf von Pontois scheint Herrn Gnizot Nathschläge ertheilt zu haben, welche dieser nicht befolgen wollte. Der Erstere behauptet nun, wenn man seinem Rathe gefolgt wäre, so würde Frankreich der Schweiz gegenüber nicht in die Stellung ge⸗ kommen sein, in welcher es sich dermalen befindet, und welche Graf von Pontois für sehr mißlich hält. Auf der Tribüne ist übrigens Graf von Pontois kein sehr furchtbarer Gegner für Herrn Guzot, denn es gelang ihm nie, von Seiten der Kammer viel Aufmerksam⸗ keit zu finden, schon aus dem einfachen Grunde, weil sein Stimm⸗ Organ so schwach ist, daß er selbst in der nächsten Nähe nur mit Mühe verstanden werden kann.

In der Deputirten⸗-Kammer werken die inneren Fragen minde—

stens einen eben so großen Raum einnehmen, als die der auswärti⸗ gen Politik. Abgesehen von den veischiedenen, in der Thronrede selbst angeregten Fragen, der finanziellen Lage und insbesondere auch der Wahlreformbankette, ist die Gpposition auch entschlossen, die sogenannte Petitsche Sache, wobei es sich um den Verkauf öffentlicher Aemter han— delt, bei welchem der Chef des Kabinets des Herrn Guizot, Herr Genie, kompromittirt erscheint, zur Sprache zu bringen und förmliche Interpellationen darüber an den Minister zu richten., Bis jetzt sind Allerdings nur einseitige Anschuldigungen vorhanden, ohne daß der Gegentheil gehört worden ist. Es wäre also voreilig, schon über die Sache aburtheilen zu wollen. Auch der Name des Herrn Lacave? Laplagne aus der Zeit, wo er noch das Finanz-Portefeuille in Hän⸗ den hatte, figurirt in den bisherigen Erzählungen. Die Böswillig⸗

keit erhält da immer Stoff zur Ausbeute und weiß denselben stets zu benutzen, ehe noch die Wahrheit aufgeklärt ist.

Die Erwartung, daß in Folge der Unlerwerfung Abd el Kader's der

Friede in Afrika nun gesichert und daher Möglichkelt zur Verminderung der dort bisher verwendeten großen Truppenzahl vorhanden sei, fängt schon an gerechtfertigt zu werden. Der zisönig hat auf den Vorschlag des Herzogs von Aumale die Zurückschickung zweier Regimenter In' fanterie und eines Regiments Kavallerie nach Frankreich anbefohlen. Dies wären etwa 4500 Mann, um welche die französische Armee in Afrika vorläufig vermindert würde, allerdings eine sehr unbedeutende Zahl. Aber es läßt sich begreifen, daß man nicht mit einem Schlage, sondern nur allmälig eine so wichtige Maßregel, wie gie fragliche, durchführen kann. Denn ist auch Abd el Kader entfernt, so muß doch, besonders in der ersten Zeit, noch mit Vorsicht gehandelt werden, um nicht falschen Berechnungen sich hinzugeben, die möglicherweise auch setzt noch zu bitteren Enttäuschungen führen könnten.

Sroßbritanien und Irland. London, 8. Jan. Die Kommission für Verminderung der

neuen Dombau als eine echte asilita in ihrer wesentlichen Form begrü= . die sich den großartigsten Nustern den 1. Jeit windig g dien ird. a C.

Das Dorf Marsleben. In dem aus der Magdb. Ztg. entlehnten und in Nr. 2 der Allg.

Preuß. Ztg. unter der Ueberschrifr Papst Clemens“ milgeihttlten Artiffi 3 m e ge. bei al gh h, ge⸗

wird die Frage aufgeworfen, ob ein Bor

legen habe?

——

In Bezug auf diese Frage giebt der Pastor Friese in der Mag db. Ztg. vom 8. Januar nachstehende Austunft: Die in dem be⸗ zeichneten Aufsatze gestellté Frage: „Hat nun einst ein Dorf Marsleben bei Quedlinburg gelegen?“ erledigt sich durch solgende Stelle aus des ver— dienstvollen vormaligen Superintendenten ünd Ober-Predigers Dr. Fiitsch „Geschichte des vormaligen Reichsstists und der Stadt Quedlinburg. tster Theil. Quedlinburg, 1828.“ Seite 361 ff.: b) Entferntere Umgebungen: 1) Marsleben. „Dieses Dorf lag am Bache, der von ihm den Namen führt, diesseits des Steinholzes, und man sieht noch einzelne Steinhaufen, die diesem Dorfe zugehörien. Merseleben, Marg leben sind die Na- men, unter welchen es stets vorkommt (in alter Schrift: Marsleve, Mars; leue). Sowohl das Stift (Quedlinburg), als auch die Klöster St. Wiperti und Marien, besaßen mehrere Gehöfte im Dorfe und Aecker in der mars⸗ lebischen Feldflur. Am Bache lag eine Mühle und im Dorfe selbst nicht unbedeutende Ackergüter. Es hatte seine Kirche und seine Pfarrer. Diese Kirche war dem Apostel Petrus geweiht und lag an der Höhe . näher den Steinbrüchen zu, wo auch ihr Kirchhof besindlich war. Im 13ten Jahr= hundert war Dtto Pfarrer dieser Kirche, und im Jahre 1361 kommt Rep— ner, der zugleich Mitglied des Konvents zu St. Wiperti war, als solcher vor. Des Pfarrgüts zu Marsleben wird in einer Urkunde vom Jahre 1414 gedacht und dasselbe von aller Zehnibarkeit ausgenommen. Die Gra⸗= fen von Regenstein hatten Güter im Dorfe, welche Proende (Präbende) ge⸗ nannt wurden; auch die Kalandsbrüder besaßen Aecker in der marslebischen Flur. Das Dorf bestand bis ganz an daz Ende, des 14ten Jahrhun⸗ derts; noch im Jahre 1351 fauft der Pfarrer zu Aegidii einen Hof in dem Dorfe, und noch im Jahre 1380 und ü3s6 ist von den Dorfe Marsleben, als noch vorhanden, die Rede. Aber schon im Jahre 1399 wurde gellagt, daß Dorf imd Kirche wüste liege und jenes so von allen Einwohnern entblößt sei, daß das Wiperti-⸗Kloster fun! daselbst liegenden Güter durch, Bewohner anderer Dörfer müsse besorgen und bearbeiten lassen. Und an einem ande⸗ len Orte heißt es, daß schon im Jahre 1401 die Dorsstätten so verödet seien, daß man kaum noch die Spur von menschlichen Wohnungen daselbst erkennen könne. Nach und nach verfielen diese Wohnungen immer mehr. Die Ursachen dieser Veränderung waren, wie in den angezogenen Urkunden angegeben wird die dquernden Verwüstungen durch Kriege, Pest, Näube⸗ reien und Brand und andere Unglücksfälle; die Einwohner dieses Dorfes

sollen stch mehrentheils in der Gegend der Altstadt Quedlinburg angesiedelt haben, welche noch jetzt der Marslinger Cgesprochen Marschlinger) oder Marsleber Hof heißt. Mehrere haben sich aber auch wohl in anderen Doör⸗ fern wieder angebaut, da das Dorf Marsleben kein unbedeutendes Do: gewesen ist. Ihm im Norden lag das Steinh olz mit den Steinbrüchen und der Warte oder Burg, die mit Mauern und Gräben umgeben gewe⸗ sen zu sein scheint, wovon die Spuren noch sichtbar genug sind. 9 letz⸗ teren wird indessen in keiner Urkunde gedacht; aber die ÄAebtissin Anna von Plauen belieh im Jahre 1448 den Magistrat zu Quedlinburg 0 Steinberge, den Steinkuhlen und dem Holze zu k srüher von Cord Wolf von Derenburg, welcher solche von der .. tissn zlt Lehn gehabt, damit wieder erh, 6 1. . ist es in des Magistrats Hände gekommen, in welchen es sich noch befindet. . ** se . welchem 7 Kennern der quedlinburger und . Gegend bekannt und lieb ist) hat es unstreitig , , . Hauptsteingrube, welche noch jetz gangbar ist. und a . Kirche zu Mars⸗ eben lag, führte den Namen St. Peters Steingrube.

Den Namen Stein—⸗

Das Wörterbuch der Crusca. Florenz, Dezember. Bekanntlich ist seit längerer Zeit die Akademie

Ern nit der Umarbeitung ihres Vokabulars beschäftigt, welches, , uind heftig angefochten, für Italien dieselbe Bedeutung hat, wie in Frankreich bas BiFetionnaire de l'Academie. In den Jahren 1739 bis 1738 erschien die letzte, vierte, Ausgabe, welche bis jetzt sowohl die gesetzgebende Autorität bildet, wie sie die Grundlage aller späteren Vo= kabularien ist, welche entweder den Text der Crusca mit Zusätzen und Verbesserungen oder ein Kompendium desselben geben, darunter die neag= politanische Ausgabe von 1716, die bologneser von 1829, die Cesari= sche, Albertische, Vanzonsche, Cardinalische, Manuzzische und andere, denen das große Tramatersche Wörterbuch, zu Neapel in den Jahren 1829 und folgend erschienen und seitdem mehrfach mit BVerbesserungen aufgelegt, unter anderen sich anreihen. Daß der Sprachschatz sich feit der ersten Hälfte des vorigen, n, unendlich gemehrt und auch die Kenntniß jener Schriftste

er des Mittelalters, welche als Autoritäten be-

Staatsschuld macht bekannt, daß sie im nächsten Vierteljahre keine eren für den sinkenden Fonds machen werde. Assisen in Limerick ist bereits am Sten das Es traf einen jungen Men— der einen seiner Nachbarn bei kaltem Blute weil von diesem zwei Jahre vorher ein Grundstück nmen worden war, welches früher des Mörders Vater Fast allen vor die Assisen gebrachten Kri— Motive zum Grunde.

Ankäufe von Staatspapi Von den Spezial⸗ erste Todes-Urtheil gesp schen von 2s Jahren, erschossen hatte, in Pacht geno— in Pacht gehabt hatte. minalfällen liegen ähnliche des Landes im Allgemeinen betrifft, so melden Berichte aus Dublin noch len Orten.

rochen worden.

Was den Zustand auch die neuesten immer Gewaltthaten und Unruhen an vie— Sir Charles Coote, ein sehr bedeuten und früher Parlaments-Y fach von Drohbriefen heim gehalten, diesen Drohungen aus dem Er soll die Absicht haben, ben; ohne Zweifel werden A

der Grundbesitzer itglied für die Queens-County, der mehr— gesucht worden war, hat es für zweckmäßig zege zu gehen und das Land

sich nach Italien zu bege— ndere seinem Beispiele bald folgen und, Personen nicht ohne rechtfertigende Gründe, die Liste der Geld aus dem Lande ziehen, ansch er zähnte öffentliche Schreiben des Grafen Shrewsbury an den Irland eine große Wirkung hervorgebracht. ist darüber entrüstet und hat an Freeman's Journal ein Schreiben erlassen, worin er den daß der Erzbischof von Tuam sich nicht „herabl

zu verlassen.

Absentees, welche

bischof von Tuam hat in John O'Connell Bunsch ausspricht, assen“ möge, dem den Grafen ierarchie gemacht? Welches Recht zur Rechenschaft zu ziehen?“ von Elphin ein Schreiben an den daß der Pater Mac Dermott (der be— der Ermordung des Major Mah wird) verlenmdet worden sei. Er sagt unter Anderem: Wochen vor dem schrecklichen Morde des Major Mah in der Kapelle von Strokestown mit aller Energie, die entsetzlichen Folgen des Mordes und der Rach den Leuten, daß alle Nache Gott gehöre. Ergebung in den göttlichen Willen. wieder nach dem Mord und konnte nn bringen, was dem ehrwürdigen Vater benen Verbrechen verdächtig machen kön ich also über einen unschuldigen Priester eine Auf den Vorwurf, tenbriefe erlassen hätten, um nen, antwortet er: urtheilen können, zu welch tenbriefe zu erlassen.“ Ueber den Schiffbruch der D telländischen Meere fehlen noc Schreiben, welche die niralität veröffentlicht werden, te Lieutenant des Schiffes, Herr Rooke angekommen

Shrewsbury zum Censor unserer hat er, seine Oberen (his 3us Dagegen veröffentlicht der Bischof Grafen, worin er versichert, kanntlich als Anstifter

jon bezeich „Drei oder vier hon schilderte ich die in mir ist,

Ich erklärte Ich predigte Geduld und Darauf besuchte ich Strokestown icht das Geringste in E Dermott der ihm zugeschrie⸗ Warum sollte Untersuchung verhän— daß die irländischen Prälaten keine Hir— das Landvolk von Verbrechen abzumah— e müssen am besten be— jer Zeit es am klügsten ist, öffentliche Hir⸗

„Die irländischen Bischöf—

mpf-Fregatte „Avenger“ im Mit- veitere Nachrichten.

ͤ Einige offizielle Anzeige von

dem Unfall enthalten, und von der melden nur das Bekannte. welcher auf einem Boote nachdem er auf seiner rt nach dem Festlande noch vier Mann verloren hatte, macht dem Contre-Admiral Lucius Curtis und dieser dem Vice⸗Admiral und Befehlshaber der Flotten-Station, Sir V „Avenger“

drei Mann

lliam Parker, die Anzeige, Korallen Riff afrikanischen gescheitert und hier in wenigen Minuten apitain sogleich das Aussetzen Ob die aus 2790 Personen bestehende Mannsch hat aber wenig Hoffnung, da Böte ompany gehörenden Dampfschiffes „Pa⸗ ampfschiffes „Lavoisier“ die wo das Unglück geschehen ist, untersucht und eine Menge von Schiffstrümmern gefunden haben, die gänzliche Vernichtung des Schiffes treff der Mannschaft bleibt die Nordküste der durchsuchen der

Meilen von jener entfernt, zum Wrack geworden sei, so daß der C der Böte befahl. gerettet ist, weiß man noch nicht des der Oriental⸗Steam-C scha“ und des französischen

indischen Besitzungen is panagen, Gagen, Pensionen, öffentlichen Arbeiten und dergl., in geleisteten Vorschüssen (219,971 Rbthlr.) und in der Erwerbung von Aktiven (380, 596 Nbthlr. an Betrag), deren Ertrag sich von 421, 000 Ribthlr. im Jahre 1835 auf 582,900 Rbthlr. im Jahre 1846 gehoben hat. Die Staatsschuld be⸗ trug am 1. Januar 1817; 106,314, 325 Rbthir., und wahrscheinlich am 1. Januar 1848 etwa 105 Millionen, also 25 Mill. weniger als am Iten Januar 18335. Natürlicherweise haben sich auch die Zinsen verhältnißmä⸗— ßig vermindert; sie betrugen im Jahr 1835: 4, S00, 000 Rbthlr. und im Jahr 1816: 3,962,900 Rbthlr., im vorigen Jahre also wohl nur 3, 9090, 9090 Rbthlr., folglich 90,0900 Rbthlr. weniger als vor zwölf Jahren. Eine be— deutende Zunahme in der Einnahme zeigt die Stempelgebühr, sie ist für das Königreich in sechs Jahren um 150,009 Rbthlr. gestiegen (18490: 282,090 Rbthlr., 1846: 432,858 Rbthlr.) J ;

daß kein Zweifel über mehr übrig bleibt. nur noch die Hoffnung, daß es ihr ge⸗ Insel Galita zu erreichen, welche zu Unter den Lientenants kannten Capitain Mar— n Course verschlagen weiß man sich nicht „Pascha“ gewarnt wor—

avoisier“ unternommen hat. des Schiffes befand sich auch ein Sohn des be lvenger“ so weit aus seinen werden konnte, um auf dem Sorelli zu stranden, zu erklären. Er soll von dem Capitain des Fallissements der frankfurter Häuser haben hier die hre Zahlungen eingestellt.

In Folge des Herren Heilbut, Ruben und Comp. i Passiva sind unbedeutend.

Ein westindisches Haus soll nach längerer Unterhandlung von der Bank von England einen Geldvorschuß erhalten haben.

In Glasgow sind ein paar Häuser durch die Zahlungs⸗ lung von Cotesworth, Powell und Pryor in Verlegenheit So meldete gestern der Globe. fünf Häuser dort ihre Zahlungen eingestellt haben, darunter derson und Comp. mit 170, 900 Pfd. St.

Der Betrag der Staats- Einnahme im vorigen gestrigen Blatte nicht richtig angeg 18,397,566 Pfd. St.

Heute geht die Nachricht ein, daß

Jahre ist im zeben worden; er belaͤuft sich auf

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Man hat über Havre mit dem Paketschiff „Zürich“ Nachrichten aus New-York vom 19. Dezember erhalten. Vom Krie s schau⸗ platze wird nichts Neues gemeldet. Eben so wenig bieten die Kon⸗ greß⸗ Verhandlungen Stoff zu Mittheilungen von Interesse. Der Präsident hatte eine neue, unendlich lange Botschaft an den Kongreß erlassen, in welcher er sein gegen die Fluß- und Hafen⸗Bill der vo⸗ rigen Session ausgesprochenes Veto zu begründen sucht. Nach dem

Gebiet und auch Californien räumen; Herrn Holme's Vorschlaf

stimmt im Wesentlichen damit überein. Herr Dickinson dagegen ver= langt die Gebietsabtretung, welche der Präsident in seiner Botschaft bevorwortet, will aber die sogenannte Wilmot⸗Klausel (in Betreff der

Sklavereih aufgehoben wissen. Ohne Zweifel werden Vorschläge in dieser Angelegenheit noch zu Dutzenden vorgebracht werden.

Nach Berichten aus Port au Prince vom 25. November war

dert eine außerordentliche Session der Legislatur eröffnet und der— selben eine Mittheilung über den mit Franköeich abgeschlossenen neue⸗ sten Vertrag wegen Entschädigung der ehemaligen französischen Pflan—

zer auf San Domingo gemacht worden.

wie ande. Aus den Haag, 7. Jan. (Westf. Merk) Von Refor⸗ men, von Abänderungen an der Verfassung ist nicht mehr die Rede. Die

Minister haben sich dorgestern, zum erstenmale seit der Umänderung des Kabinets, versammelt und vor Allem die Vertagung der zwei—

*

ten Kammer beschlossen, welche nun wahrscheinlich erst Ende Januar oder Anfangs Februar zusammentreten wird.

än. Kopenhagen, 8. Jan. Die Berl. Ztg. theilt vorläufig

die Necapitulation der für das Jahr 1848 veranschlagten Einnahmen

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und Ausgaben mit, wonach erstere zu 16,709, 285 Rbthlr. (12, 526, 964

preuß. Rthlr.) und letztere zu 16,686,502 Rbthlr. angenommen wor— den nd. Der Ueberschuß kann also zu 22,783 Rbthlr. oder in run⸗ der Summe zu 22,800 Rbthlr. angenommen werden.

Aus der Rechnungs-Ablage vom Jahre 1846 ergeben sih in den

Einnahmen, gegen das Budget gerechnet, vornehmlich nachstehende

Mehrerträge:

An Domainen-Einnahmen im Königreich und in den Herzogthü—

mern; 104,943 Rbthlr,, an direkten Steuern in beiden: 156,670 Rbthlr., an indirekten Steuern: 1,094,932 Rbthlr.,, an Ueberschuß der Post- Einnahmen: 59,818 Rbthlr,, an neberschuß von Lauenburg: 57,146 Rbthlr. und an verschiedenen Einnahmen: 285,671 Rbthlr. Hierzu kommen noch 844,569 Rbthlr. an Ertrag der an die britisch⸗ostindische Compagnie abgetretenen Ländereien in Ostindien, nach Abzug der in 1846 beim Verkauf derselben, so wie für die Ausrüstung der Expedition nach Ost— indien stattgefundenen Kosten, betragend 280,130 Rbthlr. Dagegen hat der Sundzoll 28, 850 Rbthlr. weniger als der Voranschlag im Budget einge— bracht, auch ergiebt die Einnahme der dänisch-westindischen Inseln gegen das Budget ein Minus von 82, 973 Rbthlr. Im Ganzen uͤbersteigt die Einnahme (18,502,961 Rbthlr.) den Voranschlag im Budget (16,008,440 Rbthlr.) um beinahe 23 Millionen Rbthlr. Die Ausgaben weichen im Ganzen von den im Budget veranschlagten Beträgen nicht be— deutend ab, und wenn dennoch die Total- Summt der Aus⸗ gaben die im Budget veranschlagte um beinahe 2 Mill. übersteigt, so liegt dieses in dem größeren Abtrage (beinahe 1,300,000 Rbthlr. mehr als im Budget angenommen) auf die Staatsschuld (der sämmtliche Ertrag der ost⸗

t dazu verwandt worden) in den Vorschüssen auf Ap—

Vie Korvette „Valkyrien“, kommandirt vom Capitain und Ritter

Secher, ist heute Mittag, vom Dampfschiffe „Hertha“ bugsirt, nach ! Rn. . 2. 29 . . 22 * ; ihrer Bestimmung, der Küste von Gusneg und den nikobarischen In⸗ seln, abgegangen.

New-⸗Jork Herald liegen bereits drei Vorschläge, welche sich auf den Hauptgegenstand der diesjährigen Debatte, den merxt— kanischen Krieg, beziehen, dem Kongresse vor. Einer rührt von Herrn Calhoun, der andere von Herrn Dickinson, B des Senates, der dritte von Herrn Holmes, einem Mitgliede des Nepräsentantenhauses, her. Herr Calhoun will, daß die Vereinigten Staaten das ganze jenseits des Rio Grande belegene mexikanische

eide Mitglieder

Schweiz.

Kanton Bern. ,, hat an die noch im eidgenössischen Dienste stehenden Truppen folgenden Tages- befehl erlassen,. „Es ist dem Ober Befehlshaber nicht unbekannt, wie sehr die Truppen, welche noch unter den Waffen stehen, die Rück⸗ kehr in ihre Heimat wünschen, und er wird sein Möglichstes thun, um eine baldige Entlassung zu erwirken. Verschiedene Gründe ver- hindern, daß dieses sogleich geschehe; sobald aber diese Hindernisse gehoben sein werden, was nicht mehr lange anstehen kann, wird er damit nicht säumen und die Verminderung stufenweise vornehmen. Der Ober Befehlshaber ladet daher alle Corps ein, sich in Geduld zu fassen und in dem tadellosen Betragen zu verharren, welches sie bis jetzt beobachteten; in kurzem werden Alle ihren Familien zurück⸗ gegeben sein und dort die Ruhe sinden, nach welcher sie sich sehnen und die sie verdient haben; die besten Wünsche ihrer Führer und der Dank des Vaterlandes werden sie dorthin begleiten.“

Wie die Berner Zeitung versichert, follen einige einflußreiche Tagsatzungs⸗Gesandte darum angegangen worden sein, dem abgetre⸗ tenen eidgenössischen Kanzler Amrhyn diese Stelle wieder zuzuwenden. Die Berner Ztg. spricht sich aber dagegen aus.

(O. P. A. 3.), Nach einer politischen Windstille von 14 Ta— gen wird sich jetzt wieder ein regeres Leben hier entfalten, da die Tagsatzungs-Gesandten, welche die Feiertage zu Hause zugebracht haben, theils wieder hier angelangt sind, oder heute und morgen den 8. und 9. Januar) eintreffen werden. Zu den interessantesien Gästen gehört auch der Kanzler des Klosters St. Urban, welcher seit einigen Tagen hier ist und im „Bären“ wohnt. Derselbe hat die von dem Kloster begehrten Summen zu den Kriegskosten, 2600900 Schw. Ir,, mitgebracht und abgeliefert. In den Kantonen Wallis und Freibu g protestiren die Bischöfe gegen die Angriffe auf die geistlichen Güter, und der Bischof zu Freiburg hat sogar auf einen Bannfluch hingedeutet. Ein Zuͤsammenstoß der weltlichen Gewalt mit der geistlichen ist mehr als wahrscheinlich. Es werden deshalb Anträge an die Tagsatzung gebracht werden, und dieser steht die Lö—⸗ sung einer Aufgabe zu, die nichts weniger als leicht sein wird. Man

ist sehr gespannt, welche Vorschläge von der Kommission und von den einzelnen Gesandten in Betreff der Bundes-Revision ausgehen werden. Ochsenbein ist noch immer krank und wird schwerlich den ersten Sitzungen präsidiren können. Auch der Große Rath von Bern versammelt sich nächsten Montag.

(Schw. M.) Die Tagsaßtzung wird zu allernächst mit der Frage

über die Fortdauer der eidgenössischen Befatzung der Sonderbunds⸗ Kantone sich beschäftigen. Aller Wahrscheinlichkeit entgegen sind die leinen Kantonen am schnellsten den ihnen obliegenden Geldverbind— lichkeiten nachgekommen, während bis auf diese Stunde die größeren und reicheren Sonderbunds⸗-Stände immer noch in starkem Rückstande sich befinden. Wenn daher dieselben dem Tagsatzungs⸗Beschlusse zu⸗ solge so lange militairisch besetzt bleiben sollen, bis sie den an sie gestellten Forderungen vollständig Genüge geleistet haben, so müßte noch ein beträchtlicher Zeitraum vergehen, bevor die eidgenössischen Truppen aus ihnen zurückgezogen würden. Die Gesandtschaften von Lu⸗ zern, Freiburg und Wallis werden deshalb an die Tagsatzung die dringende Bitte stellen, daß nicht nur die Besetzung ihrer Kantone möglichst bald aufhöre, sondern auch Nachsicht gegen sie in Betreff der von ihnen zu zahlenden Kriegssteuer geübt werden möge. Ob⸗ gleich einige Stimmen, auch Genf, zu Gunsten eines solchen milden

Verfahrens im Schoße der Tagsatzung selbst sich vernehmen lassen werden, so ist doch wenig Hoffnung vorhanden, daß dieselben Gehör finden. Das jetzige Kapital' der eidgenössischen Kriegs- kasse, aus dessen Zinsen bis jetzt die Iluslagen für die thuner Militairschule und andere eidgenössische, das Wehr wesen betreffende Anstalten bestritten worben sind, die sich auf 120,000 Schweizerfranken belaufen, will man nicht vermindert sehen. Und diese finanzielle Rücksicht möchte einen der Hauptgründe abgeben, weshalb, die Tagsatzung auf der Bezahlung der Kriegs= kosten beharren wird.

(Frkf. J.) Der Vorort hat die Kriegskosten, welche die Son⸗

derbunds-Kantone zu leisten haben, zum Zwecke ihrer vorläufigen Deckung durch Geld und Titeln von Seiten dieser Kantone, auf 5) Millionen berechnet, unvorgegriffen der von der Tagsatzung zu ge— nehmigenden Schlußrechnung. Nebst Unterwalden hat nun auch Üri seinen Antheil gedeckt, indem ein solides Banquierhaus in Basel an seiner Statt die Zahlung übernommen. Den Repräsentanten ist hierauf die Vollmacht zugegangen, die Truppen in diesem Kantone gänzlich zu entlassen.

(K. 3.) Wie es heißt, hat Herr Canning den freundschaftlichen

Rath ertheilt, die Tagsatzung möge auf Antrag ihres Vorsitzenden die

Nach den heute hier eingegangenen Berichten hat gestern der Feierliche Erklärung abgeben, daß bei der vorzunehmenden Bundes—

Eis-Transport über den großen Best seinen Anfang genommen, und da sowohl süd⸗ als nordwärts ziemlich viel Eis wahrgenommen wurde und dieses bei dem beständigen Frost von 6 bis 87 an Stärke zu⸗

nimmt, so ist es wahrscheinlich, daß der Eis“ Transport von einiger Dauer sein wird. Die Häfen von Korsor und Nyborg sind vom Eise gesperrt, dagegen konnte Slipshavn gestern noch befahren werden. .

Durchsicht die Grundlagen des Vertrages von 1815 auf keinen Fall eine Schmälerung erleiden sollen und man die Kantonal⸗Souveraine⸗ tät durchaus nicht zu beschränken beabsichtige. Herr Ochsenbein hatte sich geneigt gezeigt, diesem Wunsche zu willfahren, allein mehrere seiner Amtsgenossen legten Verwahrung dagegen ein. Die Sache wird indessen bei der Tagsatzung zur Sprache kommen, zumal eine

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Kollektiv-Note der Großmächte, mit Ausnahme von England und

Rußland, erwartet wird.

trachtet werden (Testi di lingua), wesentliche ist Jedem klar, und so wurde denn die Nachricht demie, neuerlich fester konstituirt und durch die deutenden Mitteln versehen,

Fortschritte gemacht hat, daß die berühmte Aka⸗— Regierung mit nicht unbe— ernstlich an die Herausgabe der verv ten und verbesserten Arbeit denke, in ganz Italien mit Freude ve Daß diese Arbeit nicht die Sache weniger Alle und ergaben sich in das Unvermeidliche; sischen Akademie und die Betrachtung, daß man d gabe gedruckt ward, in einem Decennium fertig geworden daction auf den Schultern dreier Männer, A. und R. A. Martini's, hauptsächlich aber des von ihnen, ruhte dieser Vorgang zur Erwartung

Jahre sein würde, Vorgang aber der franzö⸗ als die letzte Aus⸗ während die Re— M. Salvini's, G. Bottari's Dritten, des Wenigsibekannten und diese Betrachtung schienen

Seit Ende Augusts das erste Heft zu drucken begonnen ward,

sind drei Hefte Accizire gehen; seitdem stockte die Fortsetzung bis ten Heftes im verflossenen August. renz hatte Druck und Debit für die Akademie zu mannigfachen Mißverständnissen, welche am E gig werden ließen und den Geschäftsführer der H der literarischen Welt durch verschiedene Publica ist, zu einer Darlegung des ganzen scheinlich ein neuer Federkrieg erö Angelegenheit hat für Nichtbetheil von dem scharfen, herben, ankla

bis zum September 1815

zur Publication des vier- handlung zu Flo— 1; es kam aber nde den Kontrakt rückgän= andlung, G. Ajazzi, welcher tionen vortheilhaft bekannt ßten, womit wahr⸗ Die merkantilische Seite der igte nicht das geringste Interesse; von genden Ton, in welchem, nach herk literarischen Polemik,

ziehen. Auf solche Weife würde die Ajazzische Broschüre, so wenig man auch deren Ton billigen kann, doch Gutes stiften. Die Akademie der Er Zev hat eine Menge gelehrter und ausgezeichneter Mitglieder: Gino Capponi, G. B. Niccolini, Fr. del Furia, V. Antinori, V. Nannucci u. m. A. gehören zu ihnen, und von der Arbeit selbst ist nur Tüchtiges zu erwarten. Aber, wie so oft bei gelehrten Vereinen, an praktischem Geschick, an geschäftlicher Gewandtheit scheint es zu fehlen, und dann müssen sich natürlich der Förderung eines so riesigen Werkes, wie das Vokabular ist, Dindernisse auf Hindernisse in den Weg stellen. Man hatte durch die im Jahre 1843 bestimmte Geschãfts⸗ Ordnung, welche eine täglich sich versammelnde Deputation von drei Aka= demikern zum Behuf des Drucks des Wörterbuchs ins Leben rief, diesen Schwierigkeiten abzuhelfen gesucht; aber der Erfolg ist, wie es scheint, ein sehr unvollkommener gewesen, und man wird die Sache mit größerer Energie angreifen müssen. Man muß sich übrigens nicht darüber wundern, daß so diel zu thun bleibt. Während eines Jahrhunderts hat die Akademie, welche, bekanntlich vom Großherzog Leopold ]. aufgehoben, in der französischen Zeit wiederhergestellt, erst neuerdings aber vollständiger konstituirt ward, nur par= tielle Arbeiten unternommen, welchetheils in einzelnen Vorlesungen, theils in Ver= gleichung der als klassisch anerkannten Autoren und Excerpiren von Redensarten und Beispielen (spogli) bestanden. Das Gros der Arbeit, die Vervollständigung,

Die Piattische Buch übernommen;

Verhältnisses veranla

der Berechnung von Kosten, Vokabulars

die man zwar so nicht hin da der Grund, wenngleich ans tisch ist, die aber, da m kann, doch als eine Art berechnet folgendermaßen 168 geworden, man kann also statt der 38894

Berechnung, nehmen darf, wie Herr Ajazzi sie cheinend positis, doch nur hypothe= Plausibilität nicht absprechen lt werden mag. Herr Aijazzi en Ausgabe sind in der neuen Seiten der erstgenannten im

an ihr eine g lnilum hier mitgethei : 33 Seiten der viert

Durchschnitt 20, 000 Seiten annehmen oder 20 Folio⸗Bände. Diese wür—

den in 250 Hefte getheilt werden, zu deren Erscheinen nach dem bisherigen Verhältniß etwa 270 Jahre erforderlich sein dürften, und welche nicht we⸗ niger als 2,365,720 Lire (zu 6, Neugroschen) Herstellungs-Kosten in An— spruch nehmen würden, wovon t, 224K, 20 Lire Honorar für die drei Akademiker, welche die permanente Deputation für den Druck bilden. Nach Verkauf der 1500 Exemplare des Werks bleibt dann ein Verlust von 678,220 Lire. Wie gesagt, eine solche Berechnung ist hypothetisch, indem auf die Schwierigkeiten und den Zeitverlust, welche beim Beginn unvermeidlich sind, hier nicht die mindeste Nücksicht genommen ist, und Zeit und Kosten in dem Maße, wie man fort- schreitet, sich verkürzen werden; aber das von der Akademie bisher befolgte System, wie der Verfasser der Schrift es mit Bezeichnung der Art der Einlieferung des Manustripts, der Korrelturen u. s. w. darstellt, scheint ein so fehlerhaftes und so zeit- wie geldraubendes, daß man wohl erwarten darf, diese gelehrte Genossenschaft werde die Sache in reife Ueberlegung

Sichtung, Klassifizirung des Materials und die planmäßig fortschreitende Desfinirung der Worte, hat erst neuerdings begonnen. An Gründlichkeit wird das neue Wörterbuch gewiß alles Aehnliche übertreffen; aber selbst im besten Fall können Zeit und Umfang nur Besorgniß und Zweifel erregen, und es fragt sich, ob eine weise Beschränkung, wie die französische Akademie sie sich auferlegt hat, nicht rathsamer gewesen wäre. Das Interesse der Italiener an lexikographischen Arbeiten nimmt unterdeß nicht ab, und neben Werken über Provinzial -Dialekte machen sich andere, wie Tommaséo's Dizziünario dei Sinonimi, von welchem die fünfte Auflage vergriffen ist, Gherardini's Voci e maniere di dire Italian u. a. vortheilhaft bekannt, von speziellen Vokabularien nicht zu reden, zu denen Mazzoni-Toselli's

zionario Gallo-Italico und Nannucci's Voci e lezioni lialiane derivate dalla lingua Prgvenzale gehören. Es ist natürlich, daß mit jedem Tage Forschung und Stoff sich mehren und ausbreiten.

Zur italienischen Literatur. In den schätzbaren Berichten über die Literatur Dante's, welche Herr

Legations- Rath von Reumont zu Florenz im Dezember 1847 für seine dentschen Landsleute niedergeschrieben hat, und die uns in Nr. 6 und 8 der Allg. Pr. Ztg. so eben bekannt geworden sind, ist auch in Nr. 8 die lcipziger Juschrift auf den Landgrafen (bessen: Markgrafen) Diezmann von Meißen erwähnt worden. Denn sie ist gleichfalls ein Wer Dante's und als solche erst durch Carlo Promis int Jahre 1846 den Italienern bekannt gemacht. Zur Vollständigkeit der Angaben wollen wir noch bemerken, daß diese in der Paulliner-Kürche (nicht Pauls Kirche) * Leipzig befindliche In= schrift nach den früheren Bearbeitern, Fabricius, , . zuletzt der Gegenstand eines Schul- Programms der leipziger Nikolaischule von dem damaligen Konrektor, jebigen Reltor, Dr. Nobbe, zu OSstern 1823 geworden ist. Der Text ist mit dem in Promis' Aufsatz bis auf unbedeu-= iendere Abweichungen ganz übereinstimmend, Herr Nobbe aber war damals der Ansicht, daß aus inneren und äußeren Gründen das Epigramm unter der Bildsäule nicht von Dante's Aligerius und überhaupt nicht schon im 14en Jahrhundert geschrieben worden sei. Eine weitere Prüfung gehört nicht hierher. 3.

entzel, Mencken u. A.,