1848 / 18 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ĩ ihrt; das ganze Ver⸗= ĩ der Unternehmungsgeist genährt; ö . i n, * verdoppell. Und das hat 236 4 6 mögen der st ruhig und ungestött seinen Gang geht. Wenn aber 1161 1 . and oder die ation überhaupt, ö * , . 7 ü i ahre sicher ge ; apit treibt. durch e , Geschãft der letzten Jah 3 w

ürs erste todt blieb : in C ent abi e r n, dss. ö das Baarfapstal, entzogen und

Kirerit, dem Gral neff. Piißwerbliniß, biefet besbe6n Kai

fiber ee ,, meidlich herbeigeführt werden. Sie erfolgte, als das

en , 6 en Mißärndten bebentende Baarzahlungen für fremdes

,, . und die Baumwollenpreise einen ungewöhnlich hohen

, Bie schwache Basis des ungeheuren Kredit Kolosses . offenbar und machte die Zahlungs- Einstellungen und dn mr , . dig. „Es ist peinlich“, sagte der Schatzkanzler, goon 26 . 3a sprechen, welche kürzlich hier ausgebrochen sind, und von enen ei 9 ö ser getroffen haben, die uns persönlich bekannt sind, uund 6 nn fh richtiges Mitgefühl und hohe Achtung haben. Sie sielen, weil 13. 6 waren, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Aus einem. gedruckten. e. Sir John Gladstone's (Vater des ehemaligen Ministers , 3 dlantagenbesitzer in Westindien) ersehe ich, daß wenige der sallitten 6 chon seit Jahren ein hinreichendes dapital zur Zilßrung ihr. * .

besaßen. „Man gehe““, sagt Sir John, „„die ganzs, Liste [6 sa 6 am ostindischen oder anderen auswärtigen Handel. betheiligten Häuser i ure und nenne auch nur eines, das nicht schon längst ohn hin rei hende dapi⸗ talien und Mittel gewesen wäre.“ Es wird in demselben 2 chreiben auch erklärt, daß ein großer Theil der Handelsgeschaste des 2 . von P artzien betrieben wurde, nicht mit der Aussicht auf gesetzlichen Hewinn oder Ver— durch Wechselreiterei zu schaffen. Ich

lu ondern um Geld (. e affen. . daß diese Sitte neu ist, aber sie ist ge—

kann nicht sagen, . . 9

genwärtig in einer beispiellosen Ausdehnung vorgekommen. Ich gebe

zu, daß der Handel dieses Landes nur theilweise durch Kapital . ?

und theisweise durch Kredit betrieben werden kann, aber es muß doch immer

ein Verhältniß zwischen dem Kapital, das die Parteien besitzen, und dem Krebst bestehen, den sie auf jenes zu gründen suchen. Wenn das gehörige Verhältniß überschrüten wird und ein ungünstiger Zustand der Dinge ein— tritt, so kann nichts, auch nicht eine Ausgabe von Papiergeld, eine solche Katastrophe verhindern, wie wir sie jetzt zu beklagen haben.“

Wir können hiernach nur eine Hauptursache der Krisis erkennen, näm lich die zu große Expansion des Kreditgeschäfts in Verbindung mit der gleich— zeitigen Entziehung des dem Handel unentbehrlichen Baarkapitals durch die Eisenbahnen. Alle anderen Erscheinungen, welche man als Ursachen der Krisis hat geltend machen wollen, haben wohl als begleitende Umstände mehr oder weniger einen üblen Einfluß ausüben, aber niemals die Krisis erzeugen können. Dahin gehören eben so, wie die starke Korn-Einfuhr, die Einrichtung der Bank von England und das Bankwesen überhaupt, wie es in England besteht. Die erstere kann durch eine Aenderung des Peelschen Gesetzes verbessert werden, obwohl niemals bis zu dem Grade, daß es wie— derkehrende Krisen verhindert, das letztere ist in seiner prinzipiellen Basis unantastbar, wenn man nicht auf die Vortheile verzichten will, die es in gewöhnlichen Zeiten der Ruhe und Ordnung dem Verkehr gewährt, und wird deshalb immer einen Zustand der Krisis verschlimmern. Betrachten wir den letzteren Punkt zuerst.

Banken sind Reservoirs für das flüssige Vermögen der Nation. Sie halten dasselbe dem Auslande gegenüber beisammen, indem sie das regel— rechte Fallen und Steigen des Geldwerthes sichern; sie steigern die Ertrags- fähigkeit dieses Vermögens durch Kreditgebungen, welche seinen wirklichen Wenh übersteigen, aber dennoch gesichert sind; sie erleichtern und vereinfa chen endlich den Verkehr, indem sie statt der edlen Metalle, als des allge— meinen Tauschmittels, Papier setzen. Diese Functionen vertheilen sich über sogenannte Depositen- und Zettelbanken. Im vereinigten Königreiche von England, Schottland und Irland giebt es etwa 200 Depositenbanken und 289 Zettelbanken, letztere mit 1383 Filialen. Alle Geschäfte werden durch diese Banken vermittelt zur Bequemlichkeit des Publikums und zum größten Vortheil für den Verkehr. In keinem Geschäfts-Etablissement, kaum in dem kleinsten Detailladen wird für den täglichen Geschäfts— bedarf Geld an Ort und Stelle zum Austausch benutzt, sondern Jeder de— ponirt seine Fonds in einer Privatbank, deren sich in London allein unge— fähr 70 befinden, oder in der Bank von England. Schon eine Summe von 5 Pfd. Sterl. wird in die Bank gezahlt und nach Bedürfniß dann durch eine Anweisung (checque) aus der Bank gezogen. Auf diese Weise gehen alle bedeutenderen Geldumsätze durch die Besorgung der Banken, welche zu einer gewissen Nachmittagsstunde die Anweisungen auf sich an einem bestimmten Orte, dem Clearinghouse, austauschen. Vor einem Co— mité des Unterhauses wurde nachgewiesen, daß im Jahr 1839 der Total— betrag, welchen die verschiedenen Bankhäuser in London unter sich aus- tauschten, die enorme Summe von fast 1000 Millionen Pfd. Sterl. betrug, also, das Jahr zu 311 Geschäftstage gerechnet, der tägliche Umsatz mehr als 3 Millionen Pfd. ausmachte. Und um diese ungeheure Summe unter den Bankhäusern zu reguliren, denn nur das Plus und Minus des Aus— tausches wird durch Noten der Bank von England ausgeglichen, wurden nur 66,275,690 Pfd. in solchen Noten gezahlt. Also nur der vierzehnte Theil jener Totassumme und täglich eine Stunde Zeit waren nöthig, um alle Zahlungen zu leisten. Gegenwärtig mag dieser Umsatz noch um 30 6h höher sein, als vor acht Jahren. Gewährt diese eine Seite des Banl— wesens dem Verkehre schon eine bedeutende Erleichterung, so ist sie zugleich

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auch nutzbringend und produktiv. Die Banken nehmen für daz eingezahlfe Dexositum gar feine Vergütung von ihren Kunden, londern benutzen die Fälfte bis zwei Drittheile desselben zu zinstragenden Operationen, wie Dis sontiren von Wechseln, Darlehne gegen Sicherheit 2c. und halten nur eine Hälfte oder ein Drittheil für die täglichen Dis positionen ihrer Kunden be⸗ reit. Sie vermehren dadurch die täglichen Summen, welche für die Acco⸗ modation des Geschäfts dienen, und steigern also das Geschäst selbst.

Das Eintreten der oben angegebenen Ursachen einer Krisis aber übt sosort einen schlimmen Einfluß auf diese Banken aus, die ihrerseits dann nicht verfehlen, das durch sie getragene Geschäft zu stören oder gar gänzlich zu hemmen und die Krisis allgemein zu machen. Hat nämlich ein Han— delszweig eine so unnatürliche Ausdehnung gewonnen, wie z. B. in gegen wärtiger Zeit die Eisenbahn-Anlagen, daß die Speculation sich aller disponibeln Kapitalien zu bemächtigen strebt, so wird auch ein großer Theil der Deposits aus diesen Banken gezogen und dadurch das Mittel zur Be— treibung des gewöhnlichen Geschäfts beschränkt. Selbst diejenigen Deposits, welche in den Banken noch verbleiben, können unter solchen Umständen nicht benutzt werden, da der Banquier jeden Augenblick gewärtig sein muß, daß sie zu gleichem Zweck oder aus Mangel an Vertrauen bei der fühlbar wer— denden Geldnoth herausgezogen werden. Sie bleiben also, ohne Zinsen zu tragen, liegen und hören auf, dem Geschäft, das sie bisher unterstützten, zu dienen. So entsteht Geldmangel sür den täglichen Verkehr, und die Krisis wird allgemein. Alle Krisen in England sind bisher von dieser Ebbe in den Deposits der Banken begleitet gewesen und hauptsächlich durch sie verschlimmert worden, denn man hat merlwürdigerweise bei allen Bank— Regulirungen diesen wichtigsten Zweig des Bankwesens unbeachtet gelassen und immer nur nach einer Seite, nämlich auf die Noten-Circulation hin, operirt. Zur Zeit der Krisis von 1839 waren die Deposits in der Bank von England und ihren Zweigbanken im letzten Vierteljahr um 25 pCt. gegen das entsprechende Vierteljahr des Jahres 1838, eines Jahres ge— wöhnlichen Prosperität, gesunken, nämlich von 7,144,000 Pfd. auf 5,413,090 Pfd. Bei den Privatbanken kennt man die Beträge der Deposits nicht; in Schottland allein aber, nimmt man an, betragen sie durchschnittlich 30 Millionen Pfd., und es dürfte nicht zu wenig gerechnet sein, wenn man sie bei den 1600 Banken des vereinigten Königreichs auf eine Summe von 200 Millionen veranschlagt. Eine wie ungeheure Summe also bei einer Neduction von 25 pCt., in den Deposits den Banken und damit dem Ver— kehr im ganzen Lande entzogen wird, ist hiernach leicht zu ermessen und der Druck, den diese Reduction auf alle Geschäfte ausüben muß, erklärlich. Wenn aber im Jahre 1839 eine schlechte Aerndte schon hinreichte, solchen Druck auszuüben, so mußte derselbe bei der jüngsten Krisis noch weit be— deutender sein, da dem Ausfall in der Aerndte noch die Speculation in Eisenbahnen sich zugesellte.

(S chlus solgt.)

Handels- und BHörsen Nachrichten.

Stettin, 14. Jan. (B. N.) Wochenbericht. Getraide. Sind nuch die Preise von Weizen ein paar Thaler billiger jetzt, als vor noch einiger Zeit, bleiben sie doch für den Export immer noch zu hoch. Auch wird noch immer, trotz des angeblich sehr guten vorigjährigen Einschnitts von Weizen, im Ganzen wenig davon offerirt, und bleibt das Geschäft darin meisten— theils auf kleinere Ankäuse zur Consumtion des Ortes und der Umgegend beschränkt. Gefordert wird für 128⸗ bis 130 131pfd. gelben und rothen ukermärkischeu, märkischen und pommerschen in loco 63 67 Rthlr., auf Frühsahrslieferung für dergleichen von 129/ 130psd. 68 Rthlr. Roggen sindet zwar noch immer einige, doch auch weniger Beachtung für Schlesien, als etwas srüher, während andererseits der Vorrath davon in loco, im Ver gleich mit früheren Jahren, ein nur geringer bleibt. Neue Waare in loco von 85 bis 87/6*8pfsd. pr. Schfl. wird fortwährend auf 45 46 Rthlr. ge halten, ist jedoch zu 44 Rthlr. für s7pfd. in dieser Woche gekaust. Ged. russ. zu 39 Rthlr. erlassen, aber wenig beachtet. Auf Frühjahrslieserung ist ebenfalls etwas billiger, zu 45 Nthlr. für 82 pfd. gekauft, wozu noch zu haben; S6pfd. zu 47 Rihlr. Von Gerste ist fortwährend nur pommersche am Markt, wofür in loco und auf Frühjahrslieferung in 1014 6pfd. Waare 40 Nthlr. gefordert wird. Für dergleichen kleine auf Frühjahrslieferung 3 Nthlr. Hafer ebenfalls ohne Umsatz, in loco für pommerschen 28 à 29 Rthlr., preußischen 26 Rthlr., auf Frühjahrslieferung für, bommerschen 30 Rihlr. gefordert. Erbsen bleiben sehr vernachlässigt, kleine Koch⸗ 49 Nthlr. gehalten, große ohne Vorrath. . ; ; Saamen. Oelsaamen ohne allen Umsatz. Für Winter-Rapps 83 Nihlr., Rübsen 80 Rthlr. gefordert. Schlagleinsaamen in leichtem Ge wicht 58 Rthlr. Säe-Leinsaamen bleibt, bei mäßiger Frage, völlig preis haltend. Rigaer in loco auf S2 Rihlr. gehalten, 8z Rthlr. bezahlt. Pernauer in loco 10 Rthlr,, in Swinemünde liegend 10 Rthlr. bezahlt. Memeler in loco 7! Nthlr. bezahlt und noch zu haben. Kleesaamen ohne Anregung, f. wß. auf 13 Rthlr., f. rth. auf 127 Rthlr. gehalten. Ab⸗—

Butter. Feine Waare, welche sehr gesucht ist, und wovon nur wenig zugeführt wird, bleibt preishaltend; mit ordinairer ist es dagegen flau und dafür zu 6! * Sgr. anzukommen. .

Fettwaaren. Troß des anhaltenden strengen Winters, als die Production des Rüböls schmälernd, ist es wieder matter mit dem Artikel in loco zu 113 Rthlr. zu haben, pr. Jan. Febr. 117 Nihlr., Febr. und

März 116 Rihlr., März / April 117 Rihlr., April / Mai 113 Rthlr. zu⸗ letzt bezahlt und ebenfalls noch zu haben. Leinöl wenig vorrathig

107 Rthlr. bezahlt, auf 10 Rthlr. gehalten.

Palmöl, bei gerin ( satz, 1395 Nthlr. bezahlt. Kokusnußöl auf g. 0 nr 4 lität gehalten. Vaumöl ohne Umgang, für Gallip. 167 Rthlr. laga 15 Nthlr. unversteuert verlangt. Thran eben so. . Sünbsch⸗ auf 2 Rthlr. gehalten. Br. Leber Berger 20! a 21 Rihlr., blanker 22 * 22 Rthlr.

Alkalien unverändert, wie letzt notirt.

Metalle. Zink p. Frühjahr zu 6 Rthlr. käuflich. zu 1 Rthlr. 29 Sgr.

Mit Hering blieb es in der verflossenen Woche sehr still. ungestempelter 77 Nthlr.“, fullbrand 8 a 87 Rthlr. unverst. bez.

Sirup, kölner, in laco 11 Rthlr. gehalten, auf Lieferung im Früh jahr 10 Rthlr. bez.

Kaffee mit geringem Umsatz zu früheren Preisen, ord, mittel Cuba 67 bis 55 Sgr. verst.,, Rio 5 2 53 Sgr. verst.

Reis. Carolina 9 a 107 Rthlr. nach Qual. gefordert, 2da 9! Rthlr. bez. Bengal 75 a 8 Nthlr. Java 75 a 9 Nthlr. Patna 7 a 93 Rihlr.

Gewürze. Piment ein wenig billiger, 19 a2 19 Rthlr. Pfeffer 107 a 11 Rthlr. unverst. Cassia 97 Sgr. verst. Cardamom 42 a 43 Sgr.

Südfrüchte. Corinthen bleiben auf 95 a 105 Rthlr. nach Thara Bedingungen und Qualität gehalten. Rosinen, levantische, 7 a 73 Rthlr. unverst.,, auf Lieferung von Cisme 7 Rthlr. unverst. bez. Mandeln, süße Sicil., 223 a 23 Rthlr.

Ma⸗

Roheisen in loco

Schott

Leipzig, 13. Jan. (L. 3.) (Schlußbericht über die Neujahrsmesse) Die Messe naht mit schnellen Schritten ihrem Ende, die meisten fremden Verkäufer haben Leipzig wieder verlassen, und der Zeitpunkt ist gekommen, wo die berliner Kleiderhändler im Tageblatte den letzten Versuch, die letzte Kraftanstrengung machen, dem ungläubigen Publikum zu beweisen, daß sie ihre Waaren halb verschenken. Werfen wir einen Blick auf die Resultate der Messe im Allgemeinen, so dürfte dieselbe wohl auf den Namen einer leidlichen Mittelmesse Anspruch machen können, wenngleich viele Wünsche und Hossnungen unerfüllt geblieben sind. Unter den verschiedenen Artikeln ist von wollenen Tuchen verhältnißmäßig noch am meisten verkauft worden. Man schlägt die Einfuhr auf höchstens 50,009 Stücke und den Verkauf auf höchstens 30,000 Stücke an. Außerdem sind noch ansehnliche Bestellungen aus Nord-Amerika eingetroffen und auch für Italien wurde noch Manches in Auftrag gegeben weil dorthin besonders blaue Tuche zur Uniformirung des Bürger⸗Militair— verlangt warden, davon nicht so viel am Platze war. Der Kleinhandel wurde zwar vom Wetter begünstigt, doch war, mit Ausnahme der Markt— tage, im Ganzen wenig Leben. Hingegen ist es erfreulich, daß sowohl der gestrige Zahltag, als der heutige Assignationstag, ohne alle Vorkommnisse vorübergegangen sind, wenngleich die Abwickelungen der Verbindlichleiten an den Neujahrsmessen niemals eine große Bedeutung einnehmen. Von der Ostermesse verspricht man sich darum wenig, weil sie ss spät fällt, wo ein großer Theil der Einkäufer sich schon mit Sommer-Artiteln versorgt ha ben dürfte. Das Bedürfniß eines gleichmäßigen, gutgewählten Anfangs unserer Ostermessen kann daher bei dieser Gelegenheit abermals leicht her— vortreten.

Amsterdam, 11. Jan. Wochenbericht. Kaffee. Die Jahres— zeit verhindert allen Verkehr; der Preis von gut ord. Java bleibt 20 C. Die Meinung bleibt gut für den Artikel, und wenn auch die Menge der auf Zettel llegenden Quantitäten die Preise augenblicklich hier und da drücken kann, so ist dagegen wohl mit Recht anzunehmen, daß die Anfuhren von Brasilien, Havana u. s. w. dies Jahr nicht den Umfang haben werden, als sonst, nach der gehabten und vielleicht noch nicht beendigten Handels Geld- und Kredit-Krisis. Wir achten dies um so wichtiger, als das Be dürfniß für Kaffee sehr groß ist, das namentlich sichtbar aus der mehr ver kauften Quantität der N. H. M. von ca. 300,000 Ballen hervorgeht, als im Jahre 1846, und gleichwohl nur eg. 12,900 B. mehr auf Zettel vor räthig sind, also der Rest effektis verkonsumirt oder versandt ist. Wir glau— ben, daß wir den Preis von Kaffee am Schlusse des Jahres höher haben werden, als jetzt. .

Zucker, roher etwas besser. In raffinirtem geht, außer einigen forcirken Verkäufen der fallirten Fabriten, nichts um. Im Ganzen ist der Markt wohl so fest, wie er schon war. 300,000 Kil. Crushed, R. C., ist zu 29 Fl. verkauft, zu welchem Preise man ord. Melis kaufen kann. Eh. Melis 32 a 33 Fl., gelber Candies 34 a 42 Fl., brauner 29 a 32 61. Syrup 28 51.

In Thee geht nichts um, doch zeigt sich hier und da Speculations ziemlich allgemein die Preise höher und fast keine Zuführen

sallende Sorten wesentlich billiger. . . . lust, da man Spiritus hat endlich in dieser Woche etwas, weiter in Preise nach erwartet. Für guten Congo muß man 72 a 75 C. mit 12 Il. Rechte be⸗ gegeben. Aus erster Hand zur Stelle 167 * 6, aus zweiter Hand zu zahlen. 16 16 v6 gekauft, auf Frühjahrs Lieserung weichend von 143 15 99 In Gewürzen geht nichts um. Blüthe D 185 a 190 C. Muskat bezahlt, zu welchem letzteren Preise Kauflust bleibt, während Abgeber nüsse 2 a 3. 165 a 170 C., Amb. Nelken 535 a 60 C dazu fehlen. . 89 ! * All reiner Anzeiger ( ö 2 2 ü ö. ; j gas ; ; 3 Wack s 6 Ve elche Re 57267 Nr. 747 ar. 233 d 2332. werden präkludirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Still Bäckergeselle Friedrich Wilhelm Beda, welcher am 19. Nr. 672 —- 676. Nr; 747. 3 1 und 2 t ̃ Nr. 2419 2426. Nr. 2849 —- 2851.

Bekanntmachungen.

1199 Bekannt machung. .

Auf den Antrag des Nittergutsbesitzers von Mitzlaff auf Bewersdorff werden alle Agnaten des Geschlechts der v. Somnitz und unter denselben namentlich:

) der Hauptmann George Friedrich v. Somnitz, ehe— mals in Grumsdorf, zuletzt in Wangerin wohnhaft,

b) Carl Wilhelm Ernst Friedrich Lorenz v. Somnitz, vormals zu Bebberow, .

9 Friedrich v. Somnitz, vormals auf Freist, wahr⸗= cheinlich dieselbe Person mit dem in den Lehns— und Successions-Registern eingetragenen Haupt- mann George Friedrich v. Somnitz zu Anclam,

d) Johann Friedrich v. Somnitz, vormals in Leba wohnhast,

e) der Erbkämmerer Franz Christoph v. Lauenburg,

welche an dem im Stolper Kreise belegenen Gute Be—

wersdorff etwanige Lehns-Ansprüche haben, aufgefor dert, innerhalb drei Monaten, und längstens in dem peremtorischen Termin

den 15. April 1848, Vorm. 11 Uhr, vor dem Deputirten, dem Ober- Landesgerichts -Nath v. Teschen, allhier im Ober- Landesgerichts - Kollegien⸗ hause persönlich oder durch gesetzmäßige, mit gehöriger

Information und Vollmacht versehene Bevollmächtigte,

wozu ihnen die Justizräthe Naumann, Teßmar, Hilde

brand, Lespold, Villnow und die Justiz- Fommissarien

Lorenz und Eckardt vorgeschlagen werden, zu erscheinen

unde die ihnen an dem vorgenannten Lehngute Bewers⸗

dorff und dessen Pertinenzien eiwa zusschenden Lehnrechte auszuüben, auch in diesem Fall 'die zur Begründung derselben erforderlichen Beweismittel urschristlich beizu⸗ bringen, mit den sich eiwa meldenden übrigen Agnaten

u verhandeln und hiernächst rechtli r . ;

; h chtliches Erkenntniß, bei hrem Ausbleiken in dem gedachten Termin aber zu

e g daß sie sämmtlich und alle ihre eiwanigen

männlichen n,. Descendenten mit ae nn en

an dem genannten Lehngute und dessen Pertinenzien ihnen etwa zustehenden Lehmechten, namentsich mit dem benesicio taxae, jure Erotimisens, jure resuendi vel revocandi, oder wie sie sonst Namen haben mögen,

Somnitz zu

schweigen wird auferlegt und das gedachte Gut nebst Pertinenzien für ein Allodium wird erklärt werden.

Gleichzeitig werden auch alle diejenigen, welche an das genannte Gut unbekannte Eigenthums-, Pfand— oder sonstige Ansprüche zu machen haben, aufgesordert, ihre Ansprüche in dem festgesetzten Termine anzuzeigen, widrigenfalls ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.

Bemerkt wird, daß der jetzige Besitzer dieses Gut laut Kontrakt vom 1. Februar 1839 für 28,900 Thlr. ge— kauft hat.

Cöslin, den 6. November 1817. Königl. Ober-Landesgericht. Erster Senat.

9151 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den d. Oltober 1847. Das den Juwelier Reinickeschen Erben zugehörige, in der Behrenstraße Nr. 26 und Ecke der Friedrichs straße belegene, im Hypothekenbuche von der Friedrichs stadt Band 11. Nr. 753. verzeichnete Grundstück, ge— richtlich abgeschätzt zu 17,456 Thlr. 2 Sgr, soll

am 15. Mai i848, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hö— pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

16h Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 3. Januar 1848.

Das dem Agenten Julins Goldberg gehörige, hier— selbst in der Elisabethstraße Nr. 11 belegene, im Hö— pothekenbuche von der Königsstadt Voi. 33. No. 1565 . A.- A Pas. 489 verzeichnete Grundstück, ge⸗ richtlich abgeschätzt zu 10,335 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf., foll am 28. August 1848, Vormittags 11 Üühr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hö— pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Die unbekannten Real-Prätendenten werden hierdurch. unter der Verwarnung der Präklusion öffentlich vorgeladen.

Edictal⸗Vor ladung.

526 ! n Aufenthalt nach unbekannte

Der seinem Leben und

Januar 1793 hierselbst geboren und bis zum Jahre 1812 in Danzig in Arbeit gestanden, wird nebst seinen etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbneh mern hierdurch vorgeladen, sich spätestens im Termine d Vorsittags 10 Uhr, in der Registratur des unterzeich neten Gerichts schristlich oder persönlich zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigensalls derselbe für todt erklärt und sein aus ciren 210 Rthlr. bestehendes Vermögen seinen gesetzlichen Erben ausge antwortet werden wird. Falkenburg, den 26. April 1847. Königl. Stadtgericht.

863 Nothwendiger Verkaus. r

Die hierselbst belegene, Vol. X. Nr. 7. des Hypo thekenbuchs verzeichnete sogenannte Amtsmühle, nach den nebst Hypothekenschein und Kaufbedingungen in unserer Registratur einzusehenden Tare auf 5019 Thlr. 14 Sgr. abgeschätzt, soll in termin

d n r ü Torn, 9 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden.

Lieberose, den 6. September 1847. Gräflich von der Schulenburgschen Gerichte der Stadt

und Standesherrschaft Lieberose.

356]

2 *

Loebau-Zittauer Eisenbahn. . Bei der dritten und * 2 ; letzten Einzahlung auf die Loebau-Zittauer Ei—⸗ senbahn-⸗-Prioritäts⸗Ac⸗ tien Lit. B. sind bis zum Schlußtermine, den 4. 31. Dezember a. p, auf m n f die nachbemerkten Num= mern der bei der zweiten Einzahlung ausgegebenen

19 Stück Interims⸗Actien:

die Einzahlungen nicht geleistet orden.

zn Gemäßheit S. 16. der GeMschasts⸗Statuten wer den daher deren Inhaber hiermit aufgefordert, die un— terlassene Einzahlung unter Zuschlag der nach §. 45. der obenerwähnten Statuten verwirkten 19 56 (4 Thlr. für die Actie), mithin 10 Thlr. 24 Sgr. für das Stück längstens bis zum

, Abends 5 Uhr, im Büreau des unterzeichneten toriums zu leisten.

Das Ünterlassen dieser Zahlung innerhalb der be— zeichneten Frist macht den Actien-Inhaber aller ihm als solchen zustehenden Rechte verlustig.

zittau, den 2. Januar 1848. J Düektorium der Loebau-Zittauer Eisenbahn-Gesellschaft.

Exner. Helfft.

Direk⸗

Mecklenburgische Eisenbahn— Gesellschaft. Eingetretener Hindernisse wegen kann

der abgeänderte Fahrplan, welcher mit dem 15ten d. M. in Kraft treten

. vorläufig noch nicht zur

39 b

Ausführung kommen, daher es bis Gr, auf Weiteres bei dem srüheren, bisher von uns publizirten Fahrplane bleiben wird.

Schwerin, den 14. Januar 1848. ) . r i o n.

40h . . In Folge des uns gewordenen Auftrages

nehmen wir die Einzahlungen auf Ludwig s⸗— hafen-Bexbacher Eisenbahn-Actien nicht mehr an. Berlin, den 15. Januar 1848. Helfft Gebrüder, Monbijou-⸗Platz Nr. 11.

Das Abonnement beträgt. 2 Rthlr. für *r. 4 Rthlr.ä 7 Jahr. S8 Rthlr.⸗ 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhshung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

218

ö

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle post-A Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition der Allgem. Preuß. Zeitung ö Behren⸗Straße Ur. 57. Insertions⸗Gebühr für den einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Berlin, Dienstag den 18e Januar

1848.

18

Amtlicher Theil. 8

Ständifche Angelegenheiten. Eröffnung der Sitzungen des Ver— einigten ständischen Ausschusses.

Inland. Berlin. .

Dentsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Die Anleihe. Vermischtes.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Kaiserliches Handschreiben. Industrie. und Handels-Gesetz. Erklärung des Oesterreichischen Beobachters.

Frankreich. Pairs -Kammer. Adreß-Debatten über das Regierungs- System und über die italienischen Angelegeuheiten. Paris. Hofnach⸗ richten. Abd el Kader. Die Petitsche Sache. Schreiben Boissp's. Schreiben aus Paris. (Annahme eines Zusat Paragraphen zur Adresse der Pairs-Kammer; Verhandlungen in den Büreaus der De— putütten - Kammer; die Klagen über Stellenverkauf.)

Grosibritanien und Irland. London. Hofnachricht. Vermeh— rung des Marine Budgets. Scene bei der Confirmation des Dr. Hampden. Vermischtes. Schreiben aus London. (Lord John Nussell und seine Bischöfe; irländische Zustände; der Graf Carlisle.)

Schweiz. Kanton Bern. Regierungs- und Großraths-Vorschläge. Kanton Wallis. Schreiben des päpstlichen Nuntius. .

Italien. Neapel. Stürmisches Wetter. Die verhafteten Principi.

Florenz. Unruhen in Livorno. Aufruf des Großherzogs.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Vice⸗Ober⸗Ceremonienmeister, Freiherrn von Stillfried, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse, und dem Wirklichen Gehei— men Ober-Regierungs⸗Rath von Raumer den Rothen Adler-Or- den zweiter Klasse mit Eichenlaub zu verleihen.

Die Ziehung der 1sten Klasse 97ster Königl. Klassen - Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 19ten d. M, früh 8 Uhr, ihren Anfang nehmen, das Einzählen der sämmtlichen 85,000 Ziehungsnummern aber, nebst den 1000 Gewinnen gedachter 1ster Klasse, schon heute Nachmittags 3 Uhr, durch die Königl. Ziehungs⸗-Kommissarien öffentlich und im Beisein der dazu besonders aufgeforderten beiden hiesigen Lotterie⸗-Einnehmer, Stadtrath Seeger und Matzdorff, im Ziehungssaal des Lotterie-Hauses stattfinden.

Berlin, den 18. Januar 1848.

Königl. General⸗-Lotterie⸗Direction.

Das 2te Stück der diesjährigen Gesetz⸗Sammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält die Allerhöchsten Kabinets-Ordres unter: Nr. 2918. vom 28. November v. J., betreffend den Bau einer Eisenbahn von der bayerischen Landesgränze bei Welles— weiler bis zur französischen Landesgränze in der Rich— tung auf Forbach; und ; 2919. vom 24. Dezember v. J., betreffend die Gleichstellung des Porto für ausländisches Papiergeld mit dem Porto für inländisches Papiergeld; ferner 2929. die Verordnung, betreffend die Vereinfachung der Be— rathungen des Staatsraths, vom 6ten d. M. Berlin, den 18. Januar 1848. Gesetz⸗ Sammlung s-Debits-Comtoir.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst Heinrich LXXIV. zu Reuß-Schlziz-Köstritz, nach Cöthen.

Ständische Angelegenheiten.

Berlin, 17. Jan. Heute Mittag bald nach 1 Uhr wurden die Sitzungen des hier versammelten Vereinigten ständischen Aus— schusses eröffnet. Nachdem sich die Mitglieder desselben in dem Sitzungssaale des Staatsraths im Königl. Residenzschlosse versammelt hatten, wurde der Königl. Kommissarius, Staats- und Kabinets⸗Minister von Bodelschwingh, durch eine Deputation davon benachrichtigt. Er begab sich, unter dem Vortritt dieser Deputation und begleitet von den übrigen Staats⸗-Ministern, in die Versammlung und hielt folgende Rede:

Durchlauchtige Fürsten, hochgeborene Grafen, edle Herren! Hochgeehrte Abgeordnete der Ritterschaft, Stadt- und Land— Gemeinden!

Se. Majestät der König, unser Allergnädigster Herr, haben mittelst Allerhöchsten Patents vom Zten v. M. den Vereinigten Aus— schuß Allerhöchstihrer getreuen Stände auf den heutigen Tag zu be— rufen und durch Allergnädigsten Befehl von demselben Tage Se. Durchlaucht den Fürsten von Solms-Hohensolms-Lich zum Marschall, den Oberst⸗ Lieutenant Adolph von Rochow zu dessen Stellvertreter, mich aber zu Allerhöchstihrem Kommissarius zu ernennen geruht.

In dieser Eigenschaft ist mir der ehrenvolle Auftrag geworden, im Namen Sr. Majestät des Königs die hohe Versammlung zu er— öffnen.

Als Veranlassung Ihrer Berufung ist bereits in dem angeführ⸗ ten Patente der Wille Sr. Majestät bezeichnet, den von dem Mini— sterium für die Gesetz-Revision Und von einer Staatsraths⸗Kommission umgearbeiteten Entwurf des Strafrechtes einer letzten ständischen Be⸗ gutachtung zu unterwerfen, vorzugsweise um die von den einzelnen

Provinzial-Landtagen bei der Wrathung des früheren Entwurfes kundgegebene Verschiedenheit der Ünsichten in einer den Bedürfnissen und Wünschen des gesammten Wterlandes möglichst entsprechenden Weise auszugleichen. ( Gewiß ist die Berathung eijes so bedeutenden Gesetz⸗Entwurfs schon an und für sich ein wichtigs und folgenreiches Geschäft; für uns aber tritt diese Wichtigkeit un so mehr hervor, als dieses Gesetz zugleich die Bestimmung hat, die längst gefühlte Anomalie zu beseiti⸗ gen, daß im Namen desselben Küöigs von verschiedenen Richtern des Landes ein und dasselbe Verbrechn mit Strafen belegt wird, welche nach Art und Maß höchst verschiden sind, ja daß eine und dieselbe Handlung in dem einen Theile dir Monarchie als ein schweres Ver⸗ brechen bestraft wird, welche in zem anderen Theile derselben völlig straflos bleibt. So und nicht inders aber kann es sein, so lange neben den Strafbestimmungen des Allg. Landrechts noch die Carolina und das aus der fremdherrischen Gesetzgebung stammende rheinische Strafrecht Gültigkeit haben. V Das neue Strafrecht soll ind wird diese die innere Einheit des Staates wesentlich störende Ungeichheit beseitigen, übrigens aber bei dieser Ausgleichung nicht weiter gehen, als es die Nothwendigkeit erfordert, weshalb die Former des Strafverfahrens dadurch nicht berührt werden. Namentlich nird für die Rhein -Provinz in dieser

Beziehung keine wesentliche Vernderung eintreten, indem unter mehr— fachem Beirath rheinischer Jursten der Entwurf dem daselbst gelten⸗ ben Strafrechts ⸗-Verfahren miglichst angepaßt ist und die nöthige Verbindung dieses Verfahrens mit dem neuen Straf- Kodex durch besondere n,, gesicher werden soll, welche Ihnen mit dem Entwurfe des Strafrechts zir Begutachtung vorgelegt, werden. Einem anderen in naher Ausscht stehenden Akte der Gesetzgebung bleibt es vorbehalten, auch das Strafrechts⸗Verfahren zwar nicht völlig gleichzustellen, aber doch die bestehenden Verschiedenheiten, namentlich durch allgemeine Einführung der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit, wesentlich zu vermindern.

Sollte auch die neue Bearbeitung des Strafrechtes nicht die individuellen Wünsche jedes Landestheiles befriedigen, sollte es auch Ihren Bemühungen nicht gelingen, in dieser Beziehung eine vollstän— dige Befriedigung hervorzuruftn, so werden Sie, hochverehrteste Her— ren, eingedenk sein der Nothwendigkeit, daß zur Erreichung großer Zwecke kleine Opfer nicht versagt werden dürfen, daß. wo es gilt, eine große Monarchie durch Einheit zu befestigen, die einzelnen Landestheile ihre besonderen Wünsche dem Wohle des Ganzen zu opfern stets bereit sein müssen. In dieser Zuver⸗ sicht übergebe ich Ihnen, durchlauchtigster Herr Marschall, das sich auf das Strafrecht beziehende Allerhöchste Propositions-Dekret, dessen Erledigung unmittelbar wird beginnen können, da die von des Königs Majestät angeordnete und von Ew. Durchlaucht im Ein ver⸗ nehmen mit den Herren Provinzial⸗-Marschällen berufene vorbereitende Abtheilung ihre Arbeiten bereits so weit gefördert hat, daß in dieser Beziehung kein Hinderniß mehr besteht. .

Im Vertrauen auf die unserem theuren Vaterlande so vielfach bewährte Gnade der allwaltenden Vorsehung hoffen Se. Majestät der König zuversichtlich, daß auch diese Versammlung für Thron und Land eine segensreiche sein, daß sie das gemeinsame Band, welches die Provinzen unter sich und alle mit dem Throne verbindet, befestigen, diese Verbindung immer enger schließen möge.

In diesem Vertrauen, in dieser Hoffnung erkläre ich auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs den Vereinigten stän— dischen Ausschuß auf die Dauer von 4 Wochen für eröffnet.

Hierauf richtete der Landtags⸗Marschall, Fürst Solms zu Ho— hensolms-Lich, folgende Worte an die Versammlung:

Meine Herren! Indem ich mich anschicke, den Vorsitz in unse— rer Versammlung zu übernehmen, will ich Sie nur in wenigen Wor⸗ ten um Ihre Nachsicht und um Ihre allerseitige freundliche Unter— stützung bitten. Die Umstände, unter welchen wir unsere Aufgabe zu lösen haben, sind nicht ohne eigenthümliche Schwierigkeiten. In— dessen dürfen wir nicht zweifeln, daß dem uns Alle befeelenden red— lichen Eifer, dem Könige und dem Vaterlande nach Kräften zu die— nen, die Ueberwindung dieser Schwierigkeiten gelingen werde.

Zunächst liegt mir nun ob, diejenigen Mitglieder zu bezeichnen, welche ich ersuche, die Geschäfte des Sekretariats zu übernehmen.

Es sind dies die Abgeordneten

Siegfried,

Freiherr von Patow, Kuschke,

Dittrich,

Braun,

Ditthold,

Brassert und

Freiherr von Gudenau.

Weiter habe ich der Versammlung anzuzeigen, daß, um dem §. 22 der Geschäfts-Ordnung zu genügen, wieder dieselben stenogra— phischen Kräfte gewonnen worden sind, welche sich auf dem Vereinig—⸗ ten Landtage vollkommen bewährt gezeigt hben. Der . 22 enthält weiter die Bestinimung, daß die stenographischen Berichte ohne weitere Cen— sur mit Nennung der Namen durch vollständigen Abdruck in der Allg. Preußischen Zeitung zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden sollen, wenn dies von der Versammlung gewünscht wird. Ich bringe dies in Verbindung mit einer Stelle des 5. 15, wo es heißt, daß bei Fragen, über welche sich eine Meinungs⸗Verschieden—⸗ heit nicht geäußert hat, eine Abstimmung nicht erforderlich sei. Ich werde also, wenn keine entgegenstehende Bemerkung sich erhebt, von der Vor— aussetzung ausgehen, daß die Versammlung die Absicht habe, daß diese Veröffentlichung erfolge.

(Es ergreift Niemand das Wort.)

Und da diese Voraussetzung sich begründet gezeigt hat, so werde ich das weiter Erforderliche in dieser Beziehung veranlassen.

Weitere Gegenstände sind für die heutige Eröffnungs-Sitzung nicht vorgesehen. Die nächste Sitzung wird morgen um 10 Uhr stattfinden, und es ist kein Hinderniß vorhanden, gleich in derselben Sitzung die Berathung des Strafrechts zu beginnen, da der Bericht schon gestern zur Vertheilung gekommen ist.

Und nun, meine Herren, lassen Sie uns diese Eröffnungs-Siz⸗ zung mit einem Ausdrucke schließen, in welchem wir uns Alle sammt und sonders betheiligen, mit dem Ausdrucke der Ergebenheit für Se. Majestät den König, welche wir in das kurze Wort fassen:

Se. Majestät der König lebe hoch! (Ein dreimaliges Lebehoch wiederholt sich in der ganzen Versammlung.)

Hierauf wird diese Eröffnungs⸗-Sitzung um Punkt 2 Uhr ge⸗— schlossen. . 2 .

Sämmtliche Mitglieder des Ausschusses begaben sich sodann in die Gemächer Sr. Majestät des Königs, woselbst dieselben Lurch die Provinzial-Marschälle oder deren Stellvertreter Sr. Majestät vor⸗ gestellt wurden.

Ulichtamtlicher Theil.

8 g Berlin, 17. Jan. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht: dem dienstleistenden Adsutanten bei dem kommandiren⸗ den General des 2Tten Armee ⸗-Corps, Seconde⸗Lieutenant von Wrangel des Zten Kürassier- Regiments, die Erlaubniß zur Anle⸗ gung des ihm verliehenen Ritterkreuzes vom Herzoglich braunschwei⸗ gischen Orden Heinrich's des Löwen zu ertheilen.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Die Voraussicht, daß der Staats-Schuldentilgungs⸗Kommission durch Arrosirung bedeutende

Mittel zugehen würden, scheint sich sehr bald verwirklichen zu wollen; wie man Dernimmt, sind bei der Spezial-Kasse in München bis zum 12. Januar schon 900,000 Fl. arrosirt worden 25 also schon beinahe der eilfte Theil des ganzen Bedarfs. Die Arrosirung wirkt bereits auch günstig auf die 3 *proʒ. Obligationen, welche seit acht Tagen um wenigstens 2 pCt. im Course gestiegen sind. .

Die seit Neujahr in Augsburg erscheinende „Deutsche con— stitutionelle Zeitung“ hat nunmehr den Postdebit erhalten.

Die Epaulettes unserer Offiziere erhalten die Bezeichnung „Achselblätter“ und bekommen eine etwas kürzere Form; dieselben wer⸗— den nämlich nur aus vier Schuppen bestehen und die Schlinge am äußeren Ende von massiver Arbeit sein.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 13. Jan. (Oder⸗Ztg.) Se. Majestät der Kaiser hat an den K. siebenbürgischen Hofkanzler, Freiherrn von Josika, folgendes Handschreiben erlassen:

„Lieber Freiherr von Josika! Sie haben durch die Leitung des abgelaufenen siebenbürgischen Landtages Mir und dem Lande so we⸗— sentliche Dienste geleistet, daß Ich bei der Gelegenheit, wo Ich über Ihre Antränge den anderen zur Beförderung der erwähnten heilsa⸗ men Lage besonders wirksam gewesenen Männern Beweise Meiner Anerkennung ertheile, mit Vergnügen Ihnen selbst Meine volle Zu⸗ friedenheit über Ihre mit Erfolg gekrönten Bemühungen ausdrücke.

Wien, den 10. Januar 1848. Ferdinand.“

Man sieht der Erledigung einer sehr wichtigen Verwaltungs⸗ Maßregel, nämlich eines allgemeinen Industrie⸗ und Handels-Ge⸗ setzes für die Erbländer, in nächster Zukunft entgegen. Die Zu—⸗ standebringung desselben war schon in den früheren Regierungs⸗— Jahren des Kaisers Franz anbefohlen worden, hatte inzwischen mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, da die besonderen Interessen der Provinzen verschieden sind und ihre Ermittelung und Vertretung durch die betreffenden Gouvernements geschieht, wobei die ganz neue Gestaltung und der Aufschwung des Industriewesens in dem jüngsten Dezennium hinzukam. Die Aufgabe ist jetzt so weit vollendet, daß sie durch die vereinigte Hofkanzlei bereits dem Kaiser vorgelegt wor— den ist. Als man im vorigen Jahre eine Art Freigebung von der Mehrzahl Gewerbe, d. h. eine Umgestaltung der sogenannten Poli⸗ zei⸗Gewerbe in kommerzielle, beschlossen und diese Anordnung in eini⸗ gen Provinzen bereits publizirt hatte, wurde die Maßregel wieder hauptsächlich deshalb rückgängig, weil diese zwei Gattungen von Ge— werben verschiedenen Hofstellen untergeordnet sind, ei stand auf dessen Beseitigung in dem neuen Gesetz-⸗Entwurf liches Verwahren Nachdruck gelegt wird.

2 2 *

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sich auf einen Artikel der Times, um die Fabel in Betreff der au

Wien, 14. Jan. Der Oestr. Beob. enthält nachstehende Erklärung: „Die Kölnische Zeitung vom Sten d. M. beruft 11

aus dem englischen Blatte zu entlehnen. Wie es mit dieser Zugabe beschaffen ist, dies überlassen wir der Times mit ihrem wiener Kor⸗ respondenten auszufechten. Wir begnügen uns, den ganzen Bericht desselben als ein Lügengewebe zu bezeichnen.“

Frankreich.

Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 11. Ja n. Nachdem der Conseils⸗ Präsident, Herr Guizot, auf die Anschuldigungen des Marquis von Boissy in Betreff eines herrschenden Corrutions-Sy⸗ stems vorläufig in der vorgestern berichteten Ut und Weile kurz geantwortet hatte, indem er den. Ursprung des liebels f waltungen zuschrieb und die seinige als frei Son Sch nahm Graf Molé das Wort. . V

Der Redner erklärte, er befinde sich in Bezug auf sein Ministerium in der Nothwendigkeit, einige Aufschlüsse zu geben. Könne man den Pelitschen Erklärungen Glauben schenken, so. ware die von diesem zur Sprache ge— brachte Angelegenheit (angeblicher Stellen Verkauf) im Kabinet und unter Theilnahme des Conseils Prasidenten verhandelt worden. (Lärm.) In Be⸗ zug auf sich könne er aber die Versicherung geben, daß er nie an solchen Dingen sich betheiligt hätte ssehr gut, und daß er nie etwas Aehnliches

6 * erfahren.

rüheren Ver⸗ uld darstellte,

1

Hätten unter seinem Ministerium solche Vereinbarungen unter Privatpersonen stattgehabt, so wisse er seinerseits nichts davon. Herr Guizot habe wohl nur allgemeinhin so gesprochen (Herr Guizot: Allerdings), und so oft er von solchen Dingen gehört, sei er der Ansicht gewesen, daß man